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3,3 millions light-years from home von Terraner

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Kapitel 8: The Last Time

Dr. Randolf Olafson, momentan circa 3,3 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, sah auf. Er hatte gerade einen Flugzeugabsturz überlebt und hielt seine tote Liebe in den Armen, doch er erschauerte als er dem Fremden in die Augen schaute. Es war ungleiche Augen, das eine sah nicht so aus wie das andere, doch es waren Killeraugen.

Seinen eigenen wanderten weiter nach unten. Die Kleidung des Mannes war zwar ziemlich abgewetzt, sah aber so aus als wäre sie irdischen Ursprungs. Genauer gesagt, hatte Olafson die gleiche Art von Kleidung schon oft auf Atlantis gesehen.

„Wer zum Teufel sind Sie?“, fragte er erschöpft und sah den Fremden an.

„Es ist sehr unhöflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten“, meinte dieser, „aber ich will mal nicht so sein. Ich bin der, den sie in seinem früheren Leben Aiden Ford genannt haben. Lieutenant Aiden Ford um genau zu sein.“

„Der...“, Olafson konnte den Satz nicht zuende bringen.

„Ja, der. Ich glaube sie haben schon von mir gehört, oder?“

In der Tat, das hatte der Schwede. Das Verschwinden des jungen Soldaten war zwar schon etwas länger her, aber es bot immer noch genügend Gesprächsstoff. Besonders weil er immer wieder den Weg von Colonel Sheppards Team gekreuzt hatte. In der letzten Zeit war spekuliert worden, das er auf dem Hive umgekommen wäre...nun, im Moment stand Ford ziemlich lebendig vor Dr. Olafson.
All das interessierte den Schweden aber herzlich wenig.
Nachdem er sich von der Überraschung erholt hatte, kehrte das dumpfe Gefühl zurück, das ihn ausfüllte seitdem er entdeckt hatte das Orphania tot war.
Abrupt wandte er sich von Ford ab und lief zum Rand der Lichtung. Weg vom Wrack. Weg von diesem Irren. Bloß weg, bloß weg, bloß weg....

Bloß weg. Der Gedanke hämmerte in Olafson Kopf. Weg. Weg. Weg. Sein Kopf dröhnte, er hörte das dumpfe Pochen seines Herzschlages. Er lief weiter, Orphania auf den Armen. Er hörte nicht wie Ford seinen Platz verließ und ihm folgte. Er hörte nur noch das Kreischen, Fiepen und Schreien des Dschungels um die Lichtung herum. Das Pochen seines Herzens und der Hintergrundlärm verschmolzen.

Er stolperte, sein Schritt wurde unsicher. Er schwankte, die Lichtung um ihn herum schien sich zu drehen. Der Lärm, der Geruch verbrannten Kerosins, das Gewicht des toten Körpers in seinen Armen. Alles summierte sich, drückte auf Olafson, drückte ihn hinab. Er vernahm plötzlich gar nichts mehr und registrierte wie er plötzlich dem Boden entgegen fiel. Olafson empfing die Dunkelheit dankbar.


Als er wieder aufwachte, war ihm zuerst als würde er sich im Haus seiner Eltern befinden. Die Sonne schien durch sein Fenster, etwas feuchtes lag auf seiner Stirn. Mühsam blinzelte er.

Über sich nahm er verschwommen ein dunkles Gesicht wahr. Er stöhnte, öffnete die Augen ganz. „Wo bin ich?“

„Willkommen im Grand Hotel Ford an der Dschungelstraße 11!“, wurde er fröhlich begrüßt.

„Was...was...oh mein...“, ruckartig setzte er sich auf. Er sah geschockt zum kokelnden Flugzeugwrack. Dann zu Ford. „Wo ist Orphania!?“

Der ehemalige Soldat sah ihn besorgt an, die Fröhlichkeit war von ihm abgefallen. „Deine Begleiterin...sie liegt dort.“ Er stand auf und zeigte auf einen mit großen Blättern eingewickelten Körper.

Randolf Olafson sprang auf, prallte wieder auf den Boden, rappelte sich wieder auf und lief zu ihr. Mit fliegenden Fingern legte er ihren Kopf frei. Als er in ihr wie eingefroren wirkendes Gesicht sah, kamen ihm die Tränen. Erschüttert murmelte Randolf immer wieder ihren Namen.

Aiden Ford stand hinter ihm. Unwillkürlich fragte er sich, ob seine Großeltern auch so reagiert hatten als Sheppard ihnen von seinem „Tod“ erzählt hatte. Und ob er dass überhaupt getan hatte...

„Mann...wir müssen sie bald beerdigen. Sonst wird ihre Leiche von den wilden Tieren gefressen wenn wir weiterziehen“, sagte Ford vorsichtig.

Olafson sah zu ihm auf, abgrundtiefer Schmerz lag in seinen Augen. „Weiterziehen?

„Ja, wir können nicht hier bleiben. Das Wrack wird unangenehme Typen anlocken, wenn die kommen möchte ich nicht mehr hier sein. Ich denke mal du wirst nicht alleine hier bleiben wollen. Du überlebst doch keine Minute in diesem Dschungel.“

Olafson wollte widersprechen, doch dann dachte er das Ford recht hatte. Kraftlos setzte er sich neben Orphania und sah zu wie Aiden mit einem verbogenen Metallstück ein Grab aushob. Als der andere fertig war, hob Olafson Orphania auf und legte sie sanft in das frisch ausgehobene Grab.

„Orphania...“, seine Stimme versagte. Er gab sich einen Ruck und sprach weiter, „...ich werde dich nie vergessen.“

„Amen.“, murmelte Ford und schaufelte Erde auf die Leiche. Nach und nach verschwand Orphania, bis ihr ganzer Körper mit feuchter Regenwalderde bedeckt war. Olafson erwog kurz ein Kreuz hinter das Grab zu stecken, verwarf diesen Gedanken aber wieder. Orphania war keine Christin gewesen- verdammt, er wusste noch nicht einmal welche Religion sie gehabt hatte!

Olafson kickte einen morschen Ast weg. Es gab so viel das er nicht von ihr wusste! Sie hatten nur so eine kurze Zeitspanne miteinander verbracht...

Da fiel der Blick des Schwedens auf eine prachtvolle Blume, die nur wenige Schritte entfernt auf der Lichtung wuchs. Sie hatte das Inferno des Absturzes überstanden und leuchtete aus den Trümmern hervor, die überall herumlagen. Er ging langsam zu ihr hin und pflückte zwei Blüten. Die eine legte er auf Orphanias Grab. Die andere faltete er sorgfältig und steckte sie in eine der Taschen seiner Einsatzweste. Als er danach über die Weste fuhr, stieß er an etwas eckiges. Er öffnete die ausgebeulte Tasche und zog eine Digitalkamera heraus. Die hatte er ganz vergessen.

„Wir werden hier nicht wieder zurückkehren, oder?“, fragte er Ford mit mühsam fester Stimme.

Dieser schüttelte den Kopf. Olafson stellte sich vor das Grab und machte ein Foto. Danach verstaute er den Fotoapparat wieder sorgfältig.

„Wie heißen Sie eigentlich?“, fragte der junge Schwarze neben ihm unvermittelt. „Ich glaube ich habe ihren Namen nicht richtig mitbekommen.“

„Ich heiße Randolf Olafson...eigentlich Dr. Olafson, aber das Doktor können sie weglassen“, er lächelte schwach, „hier bedeutet der Titel wohl nicht viel.“

„Olafson...kommen sie aus Deutschland?“

„Nein, aus Schweden. Das liegt nördlich von Deutschland“, fügte er schnell hinzu.

„Okay Mr. Olafson...lass uns gehen!“

Zusammen verließen sie die Lichtung und bahnten sich ihren Weg durch den Dschungel. Sie gingen einer ungewissen Zukunft entgegen...

Fortsetzung folgt...
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