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SG – R.O.A.R. von Chevron88000

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Vorwort

Co-Autor dieser Geschichte: Lt. Colonel Arcadia
Kapitel Bemerkung: Hauptcharaktere:

Garret „Garry“ Farston
Alter: 32
Rang: Colonel
Heimat: USA
Beschreibung: Spezialist für Guerilla-Taktiken und Nahkampf

Alexander „Ace“ Hawkins
Alter: 28
Rang: Lieutenant
Heimat: USA
Beschreibung: Scharfschütze

Jason Bryant
Alter: 39
Rang: Major
Heimat: USA
Beschreibung: Spezialist für schwere Waffen

Treva de Lancie
Alter: 30
Rang: Doktor
Heimat: Frankreich
Beschreibung: Sprengstoffspezialistin mit Sanitätsausbildung

Paige Kersey
Alter: 25
Rang: Zivilist
Heimat: USA
Beschreibung: Spezialistin für außerirdische Defensiv- und Offensivtechnologien

SG – R.O.A.R. Rescue Operations and Assault Recon
STAFFEL 1


Kapitel1: Ein neues Team

[16:00
Vorort von Chicago, Illinois ]


Die dunkle Limousine hielt vor der Einfahrt des kleinen Häuschens, dass nahe am Waldrand stand. Dies war der ideale Ort, um sich von der Hektik und dem Lärm der Stadt zu erholen, doch vor allem war es der richtige Ort, um sich von der Welt abzuschneiden. Genau dies war auch der Grund dafür gewesen, dass Garret Farston beschlossen hatte, hier zu Leben, nachdem er den Dienst bei den Delta Forces quittiert hatte.

Aber sogar hier schien der amerikanische Staatsapparat mich zu verfolgen, dachte Farston, als er unter dem Wagen hervorkroch und aus der Garage auf die Einfahrt trat.
Ein junger Mann in einer Uniform der Air Force kam ihm bereits entgegen.
„Guten Tag, Colonel Farston. Ich bin Sergeant Colms. Im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten soll ich Sie besuchen.“ stellte der Sarge sich vor.

„Ich bin nicht mehr beim Militär. Ausgetreten.“ Farston machte keinen Hehl daraus, dass ihm das herzlich egal war.

Der junge Soldat grinste schief und fuhr fort: „Sie werden mit sofortiger Wirkung reaktiviert, Sir. Ihr Befehl lautet sich Morgen um 1800 im Cheyenne Mountain Complex zum Dienst zu melden. Sagen sie dem Pförtner General Landry erwartet Sie.“

Sergeant Colms drehte sich bereits wieder um und ging zum Wagen zurück. Kurz bevor er einstieg, rief Colonel Farston: „Cheyenne Mountain in Colorado Springs? Soweit ich weiß, dient dieser Bunker als Sitz der amerikanischen Luftabwehr. Wieso soll ich denn dort Vorsprechen?“

Sergeant Colms grinste. „Das ist Top Secret. Sobald Sie dort sind, wird General Landry Sie einweisen. Auf Wiedersehen, Sir!“ Der Sarge stieg ein, die Limousine verließ die Einfahrt und fuhr die Straße hinunter. Farston stand noch eine Weile dort und blickte der Limousine nachdenklich hinterher.


[Am nächsten Tag 18:00
Cheyenne Mountain Complex,
Colorado Springs]


Farston, der sich ja eigentlich lieber Garry nennen ließ, hielt vor der Schranke zum Gelände des Komplexes. Der Soldat an der Pforte kam zu seinem Wagen geeilt, die Waffe locker umgehängt.
„Guten Tag, Sir. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“
„Ich bin Colonel Garret Farston. Man hat mir gesagt ich solle mich heute um 1800 hier zum Dienst melden. General Landry erwartet mich bereits.“

„Einen Moment, Sir, ich werde das Überprüfen.“ Der Pförtner ging zurück in sein Häuschen. Einige Minuten später kam er mit einem Kärtchen in der Hand zurückgeeilt.

„Sie können passieren, Sir. Heften sie sich diese ID- Card bitte an die Jacke, dann wird man sie nicht weiter behelligen. Ich wünsche noch einen schönen Tag, Sir!“ Das sagte er in einem Ton, der Klang als würde er über irgendetwas belustigt sein.


[18:10
Cheyenne Mountain Complex,
Ebene 28, Besprechungsraum]

Der Colonel stand fassungslos vor dem Fenster. In dem Raum unter ihm stand ein riesiger metallener Ring. So etwas hatte er selbst mit seinen 32 Jahren noch nicht gesehen. Mehrere Soldaten standen in voller Montur Abmarschbereit in dem Raum. Garret fragte sich wieso, schließlich waren sie in einem unterirdischen Bunker. Rauchend setzte sich der mittlere Ring in Bewegung, als eine Sirene ertönte und jemand über Lautsprecher sagte: „Chevron 7 aktiviert!“

Der Raum bebte, als der Ring zum Leben erwachte. Ein riesiger Strudel schoss daraus hervor, um gleich darauf wieder in die bläuliche Substanz zurückzuschnellen. „Beeindruckend, nicht wahr? Ich bin General Landry, willkommen im Stargate Center, Colonel.“

Farston wandte sich von der Scheibe ab und nahm Haltung an. Vor ihm stand Hank Landry, Leiter dieser ganzen Anlage. Der kleine Mann mit seinem blauen Hemd strahlte ihn an.
„Colonel Garry, ich meine Garret, Farston meldet sich wie befohlen zur Stelle, Sir! Und ja, Sir, das alles ist wirklich äußerst beeindruckend!“ Mit einem Salut beendete er seine Vorstellung, die ihm wegen der Spitznamenwahl etwas peinlich war. General Landry erwiderte seinen Salut lächelnd. „Setzen sie sich, Garry. ich werde ihnen alles erklären.“ sagte er verschmitzt.


[19:35
Cheyenne Mountain Complex,
Ebene 28, Besprechungsraum]

Farston lehnte sich zurück. Er musste das Gehörte erst einmal verarbeiten. Er fühlte sich wie ein kleines Kind, dem gerade jemand gesagt hatte, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. „Und was sagen sie, Colonel?“ Landry holte den Offizier aus seinen Gedanken zurück. Der General kannte diesen Blick. Er hatte ihn schon bei vielen Soldaten gesehen, seit er das Kommando im Cheyenne Mountain übernommen hatte, immerhin war ein Sternenportal mit Wurmloch-Aktivitäten nicht gerade das, was man oft hört.

„Sie sagen, der Ring da draußen ist ein Tor zu anderen Welten, Sir?“ fragte Garry schockiert.
„Jepp, ganz genau!“, rief ein junger Mann mit kurzem, braunem Haar, der gerade die Metalltreppe hochgekommen war, die in den Besprechungsraum führte.
„Und sie sind?“ fragte der Colonel noch überraschter.
„Lt. Colonel Cameron Mitchell, Kommandant von SG1!“ Das sagte der Offizier mit stolzgeschwellter Brust. Lässig ließ er sich in den Sitz gegenüber fallen.
„SG1?“
„Naja, um genau zu sein bin ich momentan das einzige Mitglied, aber daran arbeiten wir noch, nicht wahr Sir!“
„Colonel Mitchell, das ist Colonel Garret Farston. Er wird das neue Spezialteam leiten.“, erklärte Landry mit einer Hand auf Farston deutend. „Er? Na gut.“ bedeutete Mitchell mit einem leichten Lächeln.
„Sie haben - im Gegensatz zu Colonel Mitchell - genug Zeit ihr Team zusammenzustellen, Farston. Dabei haben sie freie Hand, nur bedenken sie, dass wir das Team schnell brauchen! „ Die letzten Worte betonte er und funkelte beide Offiziere an.

„Ach kommen sie, Sir, SG1 ist nicht SG1 ohne Carter, Jackson oder Teal'c!“ fluchte Cameron.
„Das haben wir schon zu genüge diskutiert, Colonel. Diese Entscheidung müssen die betreffenden Leute selbst treffen. “
„Jawohl, Sir!“, antwortete Mitchell schmollend.
„Wenn sie mich also jetzt Entschuldigen würden, ich habe zu tun!“ Mit diesen Worten verschwand der General in sein Büro.

„Diese Nummer ist ganz schön cool, hmm?“, sagte Mitchell, als sie sich erhoben.
„Da haben sie verdammt noch mal Recht! Ich weiß nicht, wie ich das verarbeiten soll. Ich weiß ja nicht mal genau, wieso ich dieses Spezialteam leiten soll.“ bemängelte Farston.
Zusammen gingen sie die Treppe hinunter. Als sie am Fuß angekommen waren drehte sich der junge Colonel nochmal zu Farston um.

„Übrigens, nennen sie mich Cam, schließlich haben wir den selben Rang!“
„Geht klar, sie können mich Garry nennen!“, antwortete Farston, der den Anführer dieses komischen SG1 jetzt schon mochte. Daraufhin trennten sich ihre Wege.
„Ach ja, Cam! Was ist Teal'c?“ rief Garry dem Colonel hinterher. Mitchell lachte kurz, bevor er die Abzweigung zur Kantine wählte. Farston machte sich danach daran, in der Personaldatenbank nach geeigneten Leuten für das neue Team zu suchen. Eine besondere Person hatte er jetzt schon im Hinterkopf, doch sein Team sollte aus fünf Leuten bestehen. Damit brauchte er also noch drei. Dafür sollte er natürlich genug Zeit haben, denn immerhin legte man viel Wert auf das R.O.A.R.-Team.


[12:15
Auveregne; Allier
Moulins]

Der Flieger ging im Flughafen von Moulins zu Boden. Colonel Farston war schon am nächsten Tag nach seiner Begegnung im Cheyenne Mountain Complex unterwegs, um sein erstes Teammitglied zu holen. Moulins war eine schöne Stadt im französichen Bundesstaat Auveregne, gebaut am Allier-Fluss.

Garret betrat den Flughafen und legte seinen Ausweis vor.
“Colonel der Airforce?” fragte die Frau am Schalter ihn. Sie war sichtlich damit bemüht, ihren französischen Akzent nicht so deutlich zu zeigen.
“Ganz genau.”, antwortete Garry höflich, obwohl es ja mittlerweile nicht mehr ganz stimmte. Aber er konnte schließlich niemandem sagen, dass er für das SGC unterwegs war.
Der Colonel wollte gerade gehen, als ein bulliger Mann ihn von hinten anstieß.
“Beweg dich mal schneller, Colonel!” keifte der Kerl ihn an, wobei er das letzte Wort mit Abscheu betonte.
Farston schaute ihn kurz an: Ein großer Mann mit Lederjacke, schmutziger Hose, verdrecktem Haar und Zigarette im Mund.
Garry wandte sich ab und ging durch die Gänge des Flughafens. Als er nach draußen trat, atmete er seit langem wieder die schöne, französische Luft ein. Er rief sich schnell ein Taxi, um endlich seine alte Freundin wiederzutreffen. Bevor das Taxi abfuhr, sah der Colonel nochmal den bulligen Kerl, wie er nach irgendetwas Ausschau hielt.
“Seltsame Typen gibt es hier.”, murmelte er in Gedanken, als ihm etwas einfiel: Der Mann hatte ihn mit einem perfekten Englisch angesprochen. Wahrscheinlich nur Zufall, dachte er und nickte ein wenig ein.


[12:45
Moulins,
Rue Pierre Petit]

An der Rue Pierre Petit ließ der Fahrer ihn wieder aussteigen. Die Straße war breit und mit vielen Häusern gestickt. Aber Colonel Farston hatte bereits ein besonderes im Auge: Nummer 42, das schwarze Haus mit roter Tür.
“Sie ist immer noch dieselbe.”, murmelte er belustigt.
Er klopfte mehrmals an die Tür, jedoch machte ihm niemand auf. Also beschloss der Colonel einmal ums Haus zu gehen. Die Balkontür war nur angelehnt.
“Wir sind ja Freunde.”, dachte Farston und ging deswegen einfach ins Haus. Im Haus empfing ihn der Geruch von Rauch. Aus dem Keller kamen summende Geräusche.
“Treva!” schrie der Colonel laut.
Das Summen verstummte. “Garry?” fragte eine weibliche Stimme erfreut. Sofort stürmte eine Frau mit lockigen, braunen Haaren und Brille aus dem Keller und umarmte den Colonel.
“Dr. Treva de Lancie, meine alte Studienfreundin. Hab von deinen Erfolgen seit der Studienzeit gehört.”, lobte Farston die 30-jährige Sprengstoffexpertin.
“Ach ja? Dabei habe ich nicht einmal viel gefunden. Von dir hört man aber gar nichts mehr!” In Trevas Stimme schwang der weiche Akzent mit, was Garry aber nicht störte.
“Airforce. Da wird ja alles geheim gehalten. Und das ist auch der Grund meines Besuchs.”, begann Farston zu erklären.
“Garry, nach sieben Jahren ohne ein Wort kommst du mich nur aus geschäftlichen Gründen besuchen? Na das nennt sich Freund.”, bemängelte Dr. de Lanice enttäuscht.
“He, immerhin war ich nicht derjenige der mit diesem Charles ausgegangen ist.”, meckerte Farston.
“Du hast ja auch nie etwas gesagt. Woher sollte ich dann auch wissen, dass du mit mir ausgehen wolltest?” fragte Treva.
Garry seufzte und ließ sich in einen Stuhl fallen. “Diese alten Geschichten wieder. Darüber können wir ein andermal reden. Jetzt gibt es wichtigereres.” Der Colonel erzählte seiner Freundin vom Cheyenne Mountain und seinem Geheimnis.
“Sternentor? Du warst vor sieben Jahren schon verrückt.”, meinte Treva.
“Jetzt ist aber auch gut mit den Vor-Sieben-Jahren-Geschichten! Ich möchte, dass du dem Elite-Team des Stargate-Centers beitritts. So wie ich das verstanden habe, warten andere Planeten auf unsere Hilfe.” erklärte Farston ihr.

Plötzlich zersplitterte Glas. “Das kam von oben!” fluchte Dr. de Lancie. Zwei Personen betraten anscheinend das Haus. “Hier!” sagte Colonel Farston leise und warf Treva eine Pistole in die Hand. Er selber zog das neue Gerät, dass ihm General Landry gegeben hatte: Eine Zat'nik'tel.
Ein Mann sprang von der Treppe: Es war der Taxifahrer, der Garret hierher gebracht hatte und in seiner Hand lag ebenfalls eine Zat!
Zwei blaue Blitze schossen durch das Wohnzimmer. Trevas Blumen auf der Fensterbank zersprangen. Treva warf sich schützend hinter ihren Tisch, während Garret seine Zat abfeuerte. Der Taxifahrer sackte benommen zusammen, als bereits der zweite Mann herunterkam: Der schmierige Kerl vom Flughafen.
Seine Augen leuchteten hell auf.
“Colonel, ich habe den Befehl Sie mitzunehmen.” brummte er mit tiefer Stimme. Er hob seine Hand, an der er inzwischen ein goldenes Gerät trug. Aus der Handwaffe schoss plötzlich eine starke Druckwelle, die Colonel Farston erfasste und quer durch den Raum fliegen ließ. Mit einem lauten Krachen knallte Garret gegen die Fensterbank und legte alles in Schutt.
“Was willst du von uns?” fragte Treva laut.
“Lord Ba'al möchte euch gerne sehen. Eine Spezialeinheit, die neben SG1 die mächtigste Einheit werden soll, können wir nicht gebrauchen. Dafür bin ich von meinem Meister extra mit Waffen ausgestattet worden.”, erklärte der Mann mit finsterer Stimme.
Plötzlich wurde ihr Gegner von zwei Blitzen getroffen. Seine Augen leuchteten nochmal bedrohlich, dann brach er zusammen.
Lt. Colonel Cam Mitchell stand hinter ihnen im Raum. Bei ihm war ein dunkelhäutiger Mann mit einem goldenen Symbol auf dem Kopf.
“Cam?” fragte Farston verblüfft über das Auftauchen seine Freundes.
“General Landry hat dir doch eine Zat gegeben, nicht?” fragte Cameron.
Treva de Lancie betrachtete die Szene mit großen Augen.
“Wie kommt ihr hierher? Und wer ist das?” fragte Garret.
“Das ist ein Teal'c.”, antwortete Cameron lächelnd.
Der Jaffa betrachtete ihn mit hochgezogener Braue.
“Egal, General Landry hat dir eine Zat mit Sender gegeben. Wir haben deine Aktivitäten seit dem Aufbruch aus dem Cheyenne Mountain beobachtet. Immerhin sollst du Anführer des R.O.A.R.-Teams werden. Als deine Waffe benutzt wurde, ist beim General ein Signal eingegangen und wir sollten dir zur Hilfe kommen.” erklärte Colonel Mitchell.
“Aber wie kommt ihr hierher?” fragte Garret, wobei er seine Zat nochmal anschaute.
“Prometheus. Wir sind auf dem Weg nach London. Wir suchen Merlin und König Arthur.”, antwortete Cameron mit einem Grinsen im Gesicht. Er griff zu seinem Funkgerät.
“Colonel Pendergast? Beamen Sie uns bitte auf die Brücke.”, bat er.
Die vier Personen im Wohnzimmer wurden in ein grelles Licht gehüllt.


[12:55
Irdischer Orbit,
Prometheus]

Colonel Farston und Dr. de Lancie starrten aus der großen Frontscheibe des Erdenraumschiffes Prometheus. Es wurde von Colonel Pendergast, einem qualifizierten Offizier kommandiert. Garret viel sofort auf, dass Pendergast ein netter Mensch sein musste. Er betrachtete grinsend, wie die beiden Neulinge die Erde betrachteten und verscheuchte sie auch nicht.
“Es ist einfach unglaublich.”, murmelte Treva beeindruckt.
“Wo sind Cam und Teal'c?” fragte Colonel Farston, während er langsam wieder an die vor ihm liegende Situation dachte.
“Zusammen mit Dr. Jackson und Miss Mal Doran in London.” antwortete Commander Pernaux.
“Sie suchen doch nicht wirklich nach Merlin, oder?” fragte Treva, die auf Mitchells Äußerung zurückkam.
“Doch, sehr wohl. Sobald euer Team komplett ist, wird sich bestimmt jemand finden, der euch über die Antiker, Asgard und Goa'uld aufklären wird.”, meinte Colonel Pendergast.
“Und die Erde hat seit drei Jahren dieses Raumschiff? Gibt es noch mehr?” fragte Garret neugierig.
“Die Daedalus kehrt bald von Atlantis zurück. An Bord befindet sich Dr. Elizabeth Weir. Sie wäre die perfekte Ansprechpartnerin für all eure Fragen.” antwortete Pendergast.
“Garry, steht dein Angebot eigentlich noch? Wenn ja, dann hast du deine erste Mitstreiterin.”, meldete Dr. de Lancie fröhlich.


[13:26
Cheyenne Mountain Complex,
Besprechungsraum]

“Colonel Farston, ich bin sichtlich erfreut, Sie lebend zu sehen! Was fällt Ihnen und Dr. de Lancie ein, in aller Öffentlichkeit mit einem Goa'uld zu kämpfen?” fragte General Landry wütend, nachdem Farston und de Lancie zurück in das SG-Center gebeamt wurden.
“Woher sollen wir denn wissen, dass es solche Typen gibt? Ein bisschen mehr Informationen wären schon hilfreich!” entgegnete Garret.
“Sie beide können froh sein, dass die Prometheus gerade bereit war, ihnen Colonel Mitchell zu schicken. Wären sie nicht alle auf der Suche nach Avalon gewesen, wären Sie jetzt selber Geschichte. Sie müssen immer daran denken, dass das SGC mächtige Feinde hat. Beim nächsten mal, wird SG1 ihnen nicht zur Seite stehen.” erklärte General Landry ihnen.
Danach durften Colonel Farston und Dr. de Lancie den Raum verlassen.
“Was machen wir jetzt?” fragte Treva.
“Wir suchen den nächsten Mitstreiter. Er hat gerade Urlaub, kennt das Stargate-Center aber bereits. Er wird trotzdem überrascht sein, uns zu sehen.”, antwortete Garret grinsend, obwohl es ihn immer noch ärgerte, dass er seine erste Mission nicht selbstständig gemeistert hatte. Beim nächsten mal würde er diesen Goa'ulds zeigen, was er und sein Team draufhaben!


[8:15
Stargate Center,
Besprechungsraum]

Farston war gerade auf dem Weg in das Büro des Generals, als er mitten in eine Besprechung platzte.
„Oh,Tut mir Leid, Sir! Ich wusste nicht, dass...“
„Ist schon gut, Colonel. Wir sind gerade fertig. Wenn ich ihnen Dr.Weir vorstellen dürfte, sie ist die Leiterin der Expedition auf Atlantis und vor zwei Stunden mit der Daedalus aus der Pegasus-Galaxie eingetroffen.“, stellte der General gelassen die Frau bei ihm vor, während er mit einer Hand auf einen leeren Stuhl deutete.

Das war also Dr. Elizabeth Weir. Sie saß nun im Stuhl neben ihm, wobei sie sich beide kurz anstarrten.
Farston hatte sie sich älter vorgestellt, doch vor ihm saß eine schöne rothaarige Frau und lächelte ihn selbstbewusst an.
„Freut mich den Leiter des neuen Spezialteams zu treffen. Hoffentlich werden wir irgendwann auch in Atlantis zusammenarbeiten können.“, sagte Dr. Weir, bevor sie schließlich aufstand, um zu gehen.
„Ma`am.“, nickte Farston und wandte sich wieder Landry zu, als sie den Besprechungsraum verlies.
„Was gibt`s, Colonel?“, fragte der General gut gelaunt.
„Eigentlich wollte ich mit ihnen über das nächste Mitglied meines Teams sprechen, aber erst hätte ich da noch eine Frage.“
„Schießen sie los!“ forderte Landry gespannt.
„Liegt dieses Atlantis in einer anderen Galaxie? Oder ist es hier nebenan?“

Landry lachte aus vollem Halse über die Neugier des Colonels.
„Erstes. Sie müssen wissen, dass das Stargate – genügend Energie vorrausgesetzt – auch Tore in anderen Galaxien anwählen kann. Darüber hinaus ist die Daedalus auch dazu fähig, eine solche Reise zu bewerkstelligen.“
„Diese Stargate Sache wird immer unglaublicher, je mehr ich darüber erfahre.“, seufzte Farston beeindruckt.
„Jetzt aber zum eigentlichen Grund meines Besuchs.“
Garret reichte dem General eine Personalakte.
Landry warf einen kurzen Blick darauf und sagte dann: „Das ist nicht Ihr ernst! Lieutanent Hawkins wurde auf unbestimmte Zeit von General O`Neill beurlaubt! Ich denke, sie sollten jemand anderen für den Job finden!“
„Es gibt keinen anderen, den ich will. Er ist der beste Schütze den wir haben! Sehen sie sich doch nur seine Schießstandstatistiken an! Außerdem, was hat er so schlimmes getan, dass er nicht wieder reaktiviert werden sollte, Sir?“ fragte der Colonel.
„Er hat einen Vorgesetzten geschlagen, der ihn beim Pokern übers Ohr gehauen hatte! Leute, die wegen solchen Kleinigkeiten ausflippen, kann diese Einrichtung nicht gebrauchen!“ brauste Landry auf.
„Ich bitte Sie, Sir, sehen Sie es als einen persönlichen Gefallen. Ich werde sie nicht enttäuschen, das verspreche ich!“, antwortete Farston entschieden.

„Na gut, sie können ihn reaktivieren!“, lenkte der General mit einem schmunzeln ein. „Ich danke Ihnen, Sir! Ein letzte Frage noch, wo kann ich Hawkins finden? In seiner Akte ist kein Wohnsitz angegeben.“, bemerkte Farston.

„Er ist mit Sicherheit in Las Vegas und pokert im Cesar`s Palace! Ich werde alles nötige in die Wege leiten, damit sie schnell aufbrechen können.“, antwortete Landry.
„Vielen Dank!“, sagte Farston und war schon auf dem Weg nach unten.


[11: 30
SGC – Umkleide]


Farston zog gerade seine Jacke an, als Dr. de Lancie in die Umkleide gestürmt kam.
„Dachtest du wirklich, du könntest mich einfach hier lassen, Garry?“, rief sie wutentbrannt und stemmte die Hände in die Hüften.
„Das hier ist die Männerumkleide!“, sagte Farston halb im Ernst.
„Lenk nicht vom Thema ab! Du wolltest ohne mich nach Vegas fliegen! Du bist genauso rücksichtlos wie vor – “, schrie sie verärgert.
„Halt! Keine Vor-Sieben-Jahre-Geschichte! Ich rekrutiere dort das nächste Mitglied für das Team und das ist auch schon alles. Da musst du wirklich nicht dabei sein.”, erklärte Farston.
„Es geht ums Team. Wir sind das Team! Das heißt, dass wir zusammenarbeiten, deswegen werden wir den Neuen abholen!“, erklärte Treva stur.
„Okay, du kannst mitkommen mach dich fertig der Flug geht in einer Stunde.“, seufzte Farston. Mit einem triumphierenden Lächeln machte sich Dr. de Lancie auf dem Absatz kehrt und verschwand. Farston musste schmunzeln. Sie hatte sich nicht verändert. Als sie noch studiert hatten, konnte er ihr auch nichts ausreden und das war einer der Gründe, wieso er sie so mochte.


[20:00
Las Vegas
Cesar`s Palace]

„Oh man, Garry, ich hasse dich. Hätte ich das gewusst, wäre ich im SGC geblieben!“, jammerte De Lancie und zupfte an dem roten Abendkleid herum, in dem sie sich nicht sehr wohl fühlte.
Farston grinste und hakte ihren Arm ein.
„Was denn?“, fragte er, wobei er sich sehr anstrengen musste, um nicht laut loszulachen.
„Dieser Job gefällt mir immer besser. Jetzt gehen wir auch endlich mal aus!“ fügte er hinzu.
Treva warf ihm einen schmunzelnden Blick zu, während sie das schillernde Kasino von Las Vegas betraten.

An Pokertisch Drei wurden sie endlich fündig.
Ein junger Blondschopf saß dort mit Zigarre, Sonnenbrille und einen schwarzen Cowboy-Hut und zockte mit ein paar unfreundlich aussehenden Gesellen.
Farston ging rüber und zog Hawkins an der Schulter.
„Was wollen sie?“, fragte der beurlaubte Lieutanent genervt und blickte nicht mal von seinen Karten auf.
„Mein Name ist Garret Farston. Ich bin hier, um Sie zu reaktivieren Lieutenant.“, flüsterte Farston und zeigte vorsichtig seinen Ausweis, denn er wollte nicht, dass die Spielpartner von Hawkins zusahen.
„Spielen wir jetzt oder was?“ , schnauzte ein älterer Mann wartend, der einen weißen Seidenschal über dem Jacket trug.
„Sind sie so scharf darauf zu verlieren oder was?“, antwortete Hawkins herausfordernd, als ob er Farstons Worte nicht gehört hatte.
„Ich will sehen!“
Nacheinander legten die Teilnehmer ihre Karten auf den Tisch. Mit einem siegessicheren lächeln legte der ältere Mann seine Karten dazu. „Full House! Hat mich gefreut!“, lachte er hämisch.
„Warten sie!“, sagte Hawkins lässig, „Was haben wir denn da? Einen Royal Flush! Sieht ganz so aus, als wäre die Freude ganz auf meiner Seite!“ Hawkins nahm dem verärgerten Herren das Tablett mit den Chips aus der Hand, nahm seinen Hut kurz ab, hielt ihn an die Brust und setzte ihn wieder auf, um zu gehen. Farston und De Lancie beeilten sich Schritt zu halten.


[22:15
Las Vegas
Cesar`s Palace – Parkplatz]

„Das war keine gute Idee! Der Kerl sah ziemlich gefährlich aus!“, sagte De Lancie auf dem Weg zum Auto.
„Und Sie sind?“, fragte Hawkins frech, wobei er sich endlich seinen Begleitern zuwandte.
„Ihr Name ist Dr. Treva De Lancie, sie ist Sprengstoffexpertin und kommt aus Frankreich.“, erklärte Farston kurz.
„Das Stargateprogramm beschäftigt also seit neuestem auch Französinnen in Abendkleidern!“, lachte Hawkins, wofür er einen stechenden Blick von De Lancie erhielt.

„Solche Töne will ich nicht von ihnen hören, Lieutenant Alexander Hawkins! Immerhin sind Sie aber sofort auf mein Bedürfnis gekommen: Stargate. Also, werden sie unserem Team beitreten?“, sagte Farston, obwohl er ein wenig verärgert über das Benehmen von Hawkins war.
„Natürlich bin ich wieder dabei, sonst stünden wir nicht hier! Und nennen sie mich Ace!“, grinste Hawkins.

Plötzlich kamen zwei breitgebaute Gestalten aus der Richtung des Kasinos und versperrten ihnen den Weg.
Farston warf einen Blick über die Schulter, nur um zu sehen, dass hinter ihnen zwei weitere hinzukamen.
„Was soll das?!“, rief Hawkins.

„Du solltest dir das nächste Mal genauer überlegen mit wem du dich an einen Pokertisch setzt!“, sagte der ältere Mann und trat aus dem Schatten.
„Schnappt sie euch!“, befahl er und seine Männer kamen näher.
„Sie wissen nicht mit wem sie sich Anlegen!“, warnte Farston und erntete nur verachtendes Gelächter.
Der erste versuchte Farston einen Haken zu versetzen, war aber nicht auf die Gewandtheit des speziell in Nahkampftechniken geschulten Soldaten gefasst. Farston machte einen Schritt zur Seite, ergriff den Arm, um ihn dann mit einer kurzen, aber kräftigen Drehbewegung auszugeln. Der Angreifer fiel hin und krümmte sich vor Schmerzen.
Hawkins hatte inzwischen einem anderen dunkelhäutigen Schläger das Knie in die Magengrube versenkt und trat in der gleichen Bewegung wie ein Pferd nach hinten aus. Durch den Treffer in seine empfindlichsten Körperteile ging auch der Dritte zu Boden.

De Lancie hatte schnell eine Zat unter ihrem Rocksaum hervorgeholt und den vierten Angreifer erledigt. Verängstigt wich der ältere Mann vor Farston zurück, als dieser einen Schritt in seine Richtung machte.
„Verschwinden sie!“, blaffte Farston.

In all dem Durcheinander bemerkten sie nicht den in einer Gasse verborgenen Mann, der sie beobachtet hatte. Der Mann zog eine kleine silberne Kugel unter seinem Ledermantel hervor und sprach hinein:
„Mein Gebieter, wir sollten der Jagd auf das neue Team höchste Priorität beimessen...”


[Am nächsten Tag
14:00
SGC – Besprechungsraum]

Landry hatte sie alle in den Besprechungsraum beordert, um den Vorfall in Las Vegas zu besprechen.
„Sie haben die schlechte Angewohnheit andauernd in Schwierigkeiten zu geraten! Ich musste gerade dem Präsidenten erklären, warum mitten auf dem Parkplatz mehrere Leute merkwürdige Blitze gesehen haben! Irgendeine Ahnung, was das gewesen sein könnte!“, brüllte der General sie an.
„Eine Zat?“, witzelte Hawkins, während er mit einem Kartendeck herumspielte.
„Das war eine rhetorische Frage! Hawkins, Sie brauchen nicht einen auf O'Neill spielen, der sich alles erlauben kann. Ein Wachposten in Antarctica ist noch frei!“, stauchte ihn Landry zusammen.
„Jawohl, Sir!“, sagte Hawkins kleinlaut und legte die Karten weg.

„Sie werden sich morgen alle Abmarschbereit um 0900 im Torraum einfinden, um ein weiteres Teammitglied abzuholen!“, gab Landry die neuen Befehle bekannt.
„Ich dachte, ich dürfte meine Teammitglieder selbst aussuchen, Sir!“, begehrte der Colonel auf.
„Ein Mitglied können sie noch selbst aussuchen, aber dieses Mitglied wurde ihnen auf bitten der Tok`ra zugeteilt!“, erklärte Landry.
„Natürlich, Sir!“, antwortete Farston und sie standen auf.
Insgeheim freute sich Farston auf den ersten Offworld-Einsatz und auf die Begegnung mit den Tok`ra. Was immer das auch sein sollte...

[12:00,
Stargate-Center,
Gatehalle]

Hier stand er nun: Garret Farston, kurz vor seiner ersten Reise durch das Stargate. Neben ihm standen Dr. de Lancie und Lieutanent Hawkins, beide in üblicher Einsatzkleidung. Niemand schaffte es jedoch, Ace seinen geliebten Cowboyhut abzunehmen.

“Colonel, Sie bekommen für den Einsatz noch ein Teammitglied zugeteilt, das ihnen mögliche Fragen erklären kann.”, sagte General Landry über Lautsprecher.
“Muss das sein? Das ist bestimmt wieder einer dieser Büroaffen, die niemals eine Pistole in der Hand hatten.”, meinte Ace seufzend.
“Du stehst auf Schießen, nicht?” fragte Treva.
“Was macht man wohl sonst als Scharfschütze?” antwortete Hawkins grinsend.
Die Tore der Halle öffneten sich und...niemand kam hindurch. Der Kopf einer Frau schaute kurz um die Ecke, bevor sie endlich – langsam – die Halle betrat.
“H...hallo.”, sagte sie fast flüsternd und wahnsinnig aufgeregt.
“Oh man.”, murmelte Farston.
“Ich hätte nicht gedacht, dass Büroäffchen so süß aussehn.”, meinte Ace sichtlich erfreut.
“Hawkins, du bist ein eingebildeter Lüstling.”, murmelte Treva.
“Was dagegen?” fragte Ace, erneut grinsend. Farston und Dr. de Lancie brachen in ein lautes Lachen aus. Die junge Frau fasste ihre Hände nervös zusammen und schaute sich verzweifelt um.
“Wie dem auch sei, Sie sind?” fragte Farston.
Die Frau blickte sich einmal um, um sicher zu gehen, dass sie auch gemeint war.
“Paige Kersey. Spezialistin in außerirdischer Technologie, offensive sowie defensive.” ratterte sie herunter.
“Wow, und Sie führen uns bei den Tok'ra herum, Doktor?” fragte Ace.
“Nein, kein Doktor. Einfach Paige.”, antwortete die junge Frau.
“Na gut, Paige. Dann lasst uns mal aufbrechen!” rief Farston.
Sergeant Harriman betätige das Anwahlgerät und die sieben Chevrons aktivierten sich nacheinander. Das Stargate erwachte laut zum Leben, als ein breiter Strahl aus purer Energie aus seinem Inneren kam. Die vier Menschen schritten die Rampe hinauf, bis sie vor dem Ereignishorizont stehen blieben.
“Wie hieß es noch gleich? Ein kleiner Schritt für das SGC, aber ein großer für mich.”, sagte Hawkins und trat hindurch.
“Ist das auch sicher?” fragte Dr. de Lancie.
“Nicht immer. Es gibt verschiedenste Dinge, die schief gehen könnten – “, bevor ihre Begleiterin eine lange Kette von vergangenen Ereignissen erzählen konnte, traten Garry und Treva durch das Gate.


[12:10
P27-D8X,
Tok'ra-Planet]

Der Planet der Tok'ra glich der Erde. Die Luft, der Boden und die Wälder waren absolut gleich. Das Stargate stand auf einer Anhöhe und vor ihnen erstreckte sich das Lager der Tok'ra, gesäumt von einem Wald, der in nur so vor Leben strotzendem grün leuchtete.

Zwei Krieger der Tok'ra kamen auf das Team zu. Paige trat vor und stellte ihre Begleiter vor.
“Colonel Farston, wir begrüßen Sie auf unserem Planeten.”, sagte einer der beiden freundlich.
“Es freut mich ebenso. Wo finden wir unseren neuen Kollegen?” fragte Farston.
Die beiden Tok'ra senkten den Kopf.
“Sucht ihn doch!” brüllte eine laute Stimme plötzlich. Ein dritter Tok'ra kam von hinten auf sie zu.
“Um 0930 wurde ein Anschlag auf unser Lager verübt. Kiba, euer Teammitglied, ist einem Unbekannten gefolgt und seitdem nicht mehr zurückgekehrt.”, erklärte er ihnen.
“Und Sie sind?” fragte Hawkins.
“Ich bin Kommander Nara. War mir ein Vergnügen. Ihr könnt wieder gehen”, antwortete der Gefragte und wandte sich ab.
“Nicht so voreilig. In welche Richtung finden wir die beiden?” fragte Farston ernst.
“Als ob ihr einen Gegner finden könnt, den wir nichteinmal sehen!” rief Nara.
“Hör zu, wir suchen wen wir wollen und finden wen wir können!” sagte Hawkins.
“Es geht um unser neues Teammitglied, also sag es uns.”, forderte Dr. de Lancie.
“Norden. Ruinen an einem See liegen im Norden.”, antwortete Nara, obwohl er bezweifelte, dass die vier den Tok'ra finden konnten.


[14:00
Planet der Tok'ra
Ruinen am See]

Die vier liefen den Hügel hinab. Vor ihnen erstreckte sich eine alte Stadt aus grauen, gebrochenen Steinen, direkt vor einem großen See.
“Treva, Ace! Ihr sucht die südliche Seite der Ruinen ab, Paige und ich nehmen uns den nördlichen vor.”, erklärte Farston schnell.
“Wir bleiben über Funk in Kontakt, richtig?” fragte Dr. de Lancie.
Sie lief mit dem Lieutenant zusammen durch die einzelnen Tore der Ruinen. Es war seltsam, mit jemandem völlig Fremden in zerstörten Städten auf einem unbekannten Planeten voller Leute, die Schlangen in ihrem Bauch hatten!
“Woran denkst du gerade?” fragte Treva, um sich das seltsame Gefühl aus dem Magen zu reden.
“An meinen gut gefüllten Pokertisch in Las Vegas.”, antwortete Hawkins, wobei er sie nicht einmal anschaute, sondern nur auf etwas am Boden.
“Was ist?” fragte die Sprengstoffexpertin, wobei ihr selber etwas auffiel, an einer Steinsäule.
“Hier sind Blutflecken im Gras. Frisch.”, erklärte er besorgt.
Dr. de Lancie ging mit ihrem Finger über die Steinsäule und roch einmal an der Substanz, die an ihrem Fingernagel hängen geblieben war.
“Eine Art von Schwarzpulver. Leicht gemischt mit anderen Substanzen, die es auch auf der Erde gibt. Aber auch etwas, was ich nicht kenne. Ist vor kurzem erst hochgegangen. Ich nehme eine Probe mit, damit man sie im Stargate-Center untersuchen kann.”, erzählte sie.
“Hauptsache du leckst nicht dran.”, sagte Hawkins grinsend, als sie einen Knacksen wahrnahmen. Ace nahm sofort seine P-90 in Anschlag, während Treva eine Zat hervorzog.
“Hoffentlich triffst du so gut, wie du reden kannst.”, meinte Dr. de Lancie.
Ein Schatten erstreckte sich plötzlich über ihnen. Treva merkte noch, wie Schüsse fielen und etwas laut aufschrie. Dann bekam sie aber einen kräftigen Schlag auf den Kopf und verlor das Bewusstsein...

Colonel Farston und die junge Kersey hörten Schreie, als sie – nahe am Wasser – Fußspuren untersuchten.
“Klang nicht wie ein Mensch.”, meinte Farston besorgt.
“Unas.”, flüsterte Paige.
“Was für welche?” fragte Garry überrascht.
“Sie dienten vor langer Zeit als Goa'uld-Wirte, inzwischen sind sie unabhängiger und vor allem noch tödlicher. Hier sind drei verschiedene Fußspuren. Eine gehört wahrscheinlich zu Kiba, dem Tok'ra. Die andern beiden gehören – “
“Lass mich raten: Zum Unas?” fragte Farston.
“Zu den Unas. Es sind zwei.”, antwortete Miss Kersey vollkommen ruhig.
“In der Halle waren Sie vor zwei Stunden aber noch aufgeregter. Wie kommt's?” fragte Garry, um die Anspannung etwas aufzulösen.
“Das macht der Job. Bisher saß ich immer nur am Schreibtisch. Ich durfte zwar mal mit Dr. Lee oder Colonel Carter an dem ein oder anderen Teil forschen, aber das hier ist auch erst mein dritter Ausflug. Und dann auch noch zu den Tok'ra.”, erzählte sie ihm.
“Aha. Und trotzdem erkennen sie zwei, durch das Wasser verschwommene Unas-Spuren? Für eine Büroarbeiterin nicht schlecht.”, meinte Farston.
Ein Schrei durchbrach ihr Gespräch. Die beiden wirbelten herum und sahen drei Unas.
“Wir sind umzingelt. Ich dachte es sind nur zwei!”, stellte er fest, wobei er langsam seine P-90 auf eines der drei Dinger richtete.
“Tja, die Spuren waren schon sehr verschwommen.”, sagte Paige, bewaffnet mit einer Zat und sauer auf sich selbst.
Plötzlich schoss ein Zat-Blitz durch die Luft und traf den vordersten Unas mehrmals. Farston und Paige nutzten die Überraschung und feuerten auf die anderen beiden.

Ein Tok'ra – wahrscheinlich Kiba – kam auf sie zu, nachdem die Unas gefallen waren.
“Wir haben nicht viel Zeit. Colonel Farston, richtig? Es gibt noch vier weitere Unas in diesen Ruinen. Sie stürzten mit einem Raumschiff ab und seitdem wildern sie hier herum. Eure Freunde sind gefangen.”, erklärte Kiba ihnen schnell.
Noch bevor Farston eine Frage stellen konnte, wirbelte der Tok'ra herum und griff nach dem Arm eines vierten Unas, der sie angriff. Der Unas schoss mit seinen Krallen nach vorne und traf Kiba an der Brust. Kiba verpasste dem Unas eine Kopfnuss auf die schuppige Haut, danach drehte er ihm kraftvoll den Arm um. Der Unas brüllte und fuhr seine scharfen Zähne aus. Kiba schrie auf, als der Unas sich in seinem linken Arm festbiss. Kiba sank auf die Knie und schlug ihm mehrfach mit der Faust auf den Kopf. Farston, wusste, dass er sofort eingreifen musste, Also feuerte er schließlich mit seiner eigenen Zat und traf den Unas. Paige unterstützte ihn, und zusammen konnte sie den Unas erledigen.

Kiba fiel auf den grasigen Boden. Der Ärmel seiner Tunika war komplett weggerissen und sein Arm war blutverschmiert. Auf seiner Brust waren drei lange Schlitze, von den Krallen und auf seiner Stirn hatte Kiba ebenfalls einen Blutfleck.
“Tau'ri, wir müssen die Unas vernichten.”, keuchte der Tok'ra und rappelte sich langsam wieder auf.
“Kiba, du verlierst zuviel Blut. Wir müssen dich schnell behandeln lassen.”, meinte Paige besorgt.
“Treva besitzt Kenntnisse über Medizin. Wenn wir sie finden, reicht es.”, antwortete Farston hektisch.
“Dann lasst uns gehen!”, sagte Kiba erschöpft, wobei er von Garry gestützt wurde.


[14:20
Tok'ra-Planet,
Ruinen]

Treva kam endlich wieder zu sich. Sie lag neben Hawkins in einem dunklen Raum. Es war wohl das besterhaltenste Gebäude innerhalb der Ruinen, denn es standen immernoch alle vier Wände und ein Dach. Ein unglaublich hässliches Monster saß am Eingang und draußen konnten sie zwei verschiedene Stimmen hören – jedoch in keiner menschlichen Sprache.
“Wir sind verloren.”, murmelte Hawkins plötzlich.
Treva schreckte zusammen, denn sie hatte gedacht, der Lieutenant hätte geschlafen.
“Na toll, mit dir in einem Raum von drei üblen Monstern getötet zu werden. Ich hätte ich mir das eigene Ende nicht besser vorstellen können.”, sagte Dr. de Lancie seufzend.
“Sieh es positiv: Wir sterben auf einem anderen Planeten!” versuchte Hawkins sie aufzumuntern.
Treva wollte gerade noch etwas sagen, als ein Mann in Tok'ra-Uniform in den Raum stürmte. Die beiden Unas vor dem Haus wurden erst danach abgeschossen, deswegen bekam er beide Fäuste in den Rücken gerammt. Der sitzende Unas sprang auf und fing sich einen Zat-Schuss ein. Doch er war noch nicht betäubt, sondern schlug Kiba die Waffe aus der Hand. Effektiv tauschten die beiden einige Faustschläge aus, bis Kiba sich plötzlich duckte und dem Unas den Kopf in den Bauch rammte, um ihn danach an die Wand zu donnern. Er brach eine Kralle von seiner schuppigen Hand ab und rammte sie dem Unas schließlich in die Kehle.

Colonel Farston und Kersey betraten das Haus, als Kiba mit letzter Kraft die Fesseln der beiden Gefangenen öffnete.
“Kiba!” rief Paige schockiert, als der Tok'ra schließlich zusammenbrach.
Treva beugte sich sofort über ihn, um nach seinen Wunden zu schauen.
“Grob gesagt: Mehrere gebrochene Rippen, zahlreiche andere Knochenbrüche, sowie viele Fleischwunden. Ich glaube kaum, dass er überlebt. Diese Aktion dürfte sogar für einen Tok'ra übermenschlich gewesen sein.”, erklärte Treva.
“Außerdem hat er genügend Schläge auf den Kopf bekommen, dass sein Hirn nur noch ein flüssiges etwas ist.”, sagte Hawkins.
“Es ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt für Schwarzen Humor!”, bemängelte Colonel Farston, aber irgendwie mochte er den Lieutenant jetzt schon.
“Tau'ri, ... Lager ... nicht ... Gefahr! ... müsst ihn ... vernichten. ... Komplize ... Ba...”, murmelte Kiba mit letzter Kraft. Danach erschlaffte sein Körper.
“Sein Mut wäre eine Beeicherung für das Team gewesen. ”, sagte Farston.

[19:30
Stargate-Center,
Besprechungsraum]

“Mein Lob an das R.O.A.R.-Team, ihr habt einen tollen Job gemacht da draußen. Sieben Unas mal eben zu besiegen ist nicht gerade einfach. Aber deswegen seit ihr vier auch das Team. Nicht war, Miss Kersey?” fragte General Landry.
“Ich bin ganz ihrer Meinung.”, antwortete Paige lächelnd.
“Endlich ist Schluß mit Büroarbeit, hm?” sagte Colonel Farston grinsend.
“Zu Kiba gibt es auch noch etwas: Er war seit mehreren Jahren ein loyaler und talentierter Anführer der Tok'ra. Kommander Nara löste ihn ab, weil die Tok'ra der Ansicht waren, ein erfahrenerer Krieger müsste den Stützpunkt leiten. Vor wenigen Tagen verlor Kiba mehrere treue Kameraden, wahrscheinlich wegen den Unas. Das erklärt auch seine Aktion.”, erklärte General Landry.
“Na gut. Ich hätte mich gefreut, mit ihm arbeiten zu können. Aber in Paige haben wir einen mehr als ausreichenden Ersatz gefunden, nicht wahr Kleine?”, sagte Ace schmunzelnd, wobei er ihr zuzwinkerte, was sie mit einem vielsagenden Blick beantortete.
“General, dabei möchte ich gleich ein weiteres und damit mein letztes Teammitglied vorschlagen: Ein älteres und erfahrenes Mitglied des SGC, ausgetreten wegen einem familiären Unfall vor einem Jahr. Seitdem wohnt er in Deutschland – soweit wie möglich von der USA entfernt, um allen anderen Verwandten aus dem Weg zu gehen.”, erklärte Farston.
“Gut, ich werde einen Flieger organisieren. Damit wäre alles geklärt, wegtreten!”


[14:00 Berlin,
Eine kleine Wohnung]

Das Klingeln der Tür holte ihn wieder aus seinem Halbschlaf. Seine Hand glitt über den Nachtisch, bis sie eine Flasche zu fassen bekam. Die Flasche halb verschüttet, zog er sie zu sich und nahm einen tiefen Schluck. Wieder die Klingel.....
„Verschwinde! Ich habe dir doch gesagt, du bekommst die Miete am Donnerstag, verdammt!“ brüllte er und warf die schwere Flasche gegen die Tür, wo sie zerschellte.

„Oh, reizend.“, scherzte Ace, der seinen Cowboyhut trug, weswegen sie von der Frau am Schalter im Flughafen schon einen merkwürdigen Blick kassiert hatten, als sie sich als Amerikaner vorgestellt hatten.
„Halten sie die Klappe!“ blaffte ihn Farston an, was Paige dazu veranlasste, schadenfroh zu kichern.
„Natürlich, Sir.“, kam die gewohnt lockere Antwort des Scharfschützen.
„Sind sie sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte De Lancie skeptisch.
„So sicher, wie man nur sein kann.“, antwortete Farston und wandte sich wieder zur Tür.

„Major Jason Bryant? Ich bin im Auftrag der vereinigten Staaten hier, um sie für ein neues Projekt zu rekrutieren.“, rief Farston durch die Tür.
„Verdammt nochmal, kommt endlich rein, es ist offen, sonst klingelt ihr morgen noch!“, kam die garstige Antwort.

Farston öffnete vorsichtig die Tür und die anderen folgten ihm in die Wohnung. Sie war voller leerer Whiskeyflaschen sogar am Boden lagen sie verstreut. De Lancie stieg mit angewidertem Blick darüber hinweg und Ace hatte zur Abwechslung keinen dummen Spruch auf Lager.
Paige sah sich verwirrt um und sagte: „Wie kann man sich nur so gehen lassen!“
„Wenn du dein Kind und deinen Partner verloren hättest, wüsstest du es.“, sagte Ace, was Paige verwundert aufblicken lies.
„Das wusste ich nicht, tut mir Leid. Kennst du Bryant?“, wollte Miss Kersey wissen.
„Wir waren in der selben Einheit in Afghanistan und danach waren wir beide im SGC stationiert.“, erklärte Ace.
„Wieso sagst du das nicht früher, hätte uns vielleicht die Wartezeit vor der Tür erspart.“, meckerte Treva.
„Ruhe jetzt ihr zwei!“, wies sie Farston an.

Aus dem Nebenzimmer kam Bryant, ein knapp zwei Meter großer dunkelhäutiger Hüne, mit dem man sich besser nicht anlegen wollte. Er besah sich kurz die Anwesenden, wobei sein Blick bei Hawkins hängen blieb.
„Morgen, Ace, machst du immer noch die Milchstraße unsicher?“, nuschelte er in freundschaftlichem Ton.
„Kennst mich doch! Wie geht es dir? Habe davon gehört, mein Beileid.“
Hawkins umarmte den Riesen zur Begrüßung und sah ihn sich an.
„Danke, aber ich werde schon damit fertig.“ meinte Bryant ernst.
„Sieht man.“, murmelte Treva, mit einem Blick auf die leeren Flaschen.
„Kelly hätte das nicht gewollt Jason!“ redete Ace kopfschüttelnd auf ihn ein.
„Was weißt du schon, Ace? Jemand, der alles wegen seiner Spielsucht verloren hat, sollte sich davor hüten Moralapostel zu spielen!“, kam die zornige Antwort.

„Ich bin Colonel Garret Farston, ich bin hier, um sie ins Stargateprogramm zurück zu holen.“, mischte sich der Colonel ein, bevor die beiden sich noch an die Gurgel gehen würden.
Ace ging zum Fenster und betrachtete die Straße, während sich Bryant dem Leiter des R.O.A.R.-Teams zu wandte.

„Ich war bereits in einem SG-Team und nein danke, es besteht für mich kein Bedarf mehr daran.“, erteilte ihm Bryant eine Abfuhr.
„Fängt ja gut an.“, flüsterte Treva zu Miss Kersey, die sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte.
„Es handelt sich hierbei nicht um eine gewöhnliche SG-Einheit. Das R.O.A.R.-Team soll eine Eliteeinheit zur besseren Unterstützung unserer Verbündeter und zur Absicherung der eigenen Kräfte darstellen. Ihre Fähigkeiten im Umgang mit schweren Waffen sind genau das, was unser Team gebrauchen kann.“, erklärte Farston.
„Also sind die Einsätze jedesmal in höchstem Maße gefährlich?“, wollte Bryant wissen.
„Was für eine Rolle spielt das denn?“, fiel De Lancie dazwischen.
„Er ist scharf auf die WVK! Nicht wahr, Jason?“, fragte Ace plötzlich, wobei er seinen Hut nach unten zog, sodass man seine Augen nicht mehr sehen konnte.
„WVK?“, fragte Paige.
„Die Wiedervereinigungskugel ist so ein Soldaten-Ding. Es bedeutet, er möchte seiner Familie ins Jenseits folgen.“, erklärte Ace.
„Halt dein großes Maul, oder...“, schrie Bryant und machte einen Schritt nach vorne, doch Farston ging dazwischen.
„Oder was? Mir ist egal aus welchen Gründen sie dem Team beitreten werden. Ich möchte nur wissen, ob sie es tun und ob ich mich dann hundertprozentig auf sie verlassen kann.“ erklärte Garry ihm.
Jason Bryant senkte den Kopf und schwieg.
„Sind Sie dabei?“ hakte er nach.
„Okay, ich spiel mit.“, willigte der Hüne ein.

Ace warf einen Blick aus dem Fenster und sein Körper straffte sich.
„Wir bekommen Gesellschaft, Sir. Die Gestalten, die uns schon seit dem Flughafen verfolgen.“, meldete er seelenruhig.
„Hawkins, gewöhn dir an uns mal früher zu warnen!“ sagte Treva wütend.
„Wir sollten keine Zeit verlieren. Packen sie ihre Sachen Bryant, wir verschwinden!“, befahl Farston.

Bryant lief zum Fensterbrett und nahm ein Foto, dass er sich in seine Hosentasche schob. De Lancie und Paige sahen ihn verwundert an.
„Fertig!“ rief er im vorbeilaufen.
„Wirklich?“ wollte Paige wissen.
„Klar doch, Kleine, verschwinden wir!“, kam die Antwort.

Ace stand am Fenster und nahm seinen Rucksack zur Hand. Er holte mehrere Teile heraus und setzte sie mit geübten Griffen zusammen.
„Sie wollen doch wohl nicht jemanden auf offener Straße erschießen, Lieutenant?“, fragte Farston verwundert.
„Normalerweise führe ich solche Black-Ops-Aktionen gerne durch, aber nein Sir, diesmal habe ich Ringgeschoße geladen. Gehen Sie, ich werde unseren Rückzug decken.“, antwortete Ace während er mit mörderischer Ruhe das Gewehr anlegte.
„Black-Ops? Naja, wir treffen uns am Brandenburger Tor, um 1800. Uhrenvergleich!“, wies ihn Farston an.

Ace sah kurz auf seine Uhr und gab Farston seine Uhrzeit, dieser kontrollierte sie auf seiner und nickte ihm zu, dann rannte er dem Rest des Teams hinterher. Als Farston weg war nahm Ace ein Ass aus der Westentasche und klemmte es an seinen Cowboyhut.
Dann lockerte er nochmal seine Schultern und führte das Zielfernrohr ans Auge. Ein Bravo auf zwei Uhr, hinter einer Gartenmauer, leichter Westwind. Plop! Der Getroffene wurde ohne einen Laut erlegt.
„Eins!“, murmelte Ace und nahm den nächsten ins Visier. Hinter einer Hecke, mit einer Zat in der Hand.
Besser aber immer noch nicht gut genug, dachte Ace. Ausatmen, Abdrücken....Plop! „Zwei!“, lachte der Scharfschütze.
Er wollte gerade Nummer Drei aufs Korn nehmen, als die Tür brach. Ace riss das Gewehr herum und konnte noch zwei ausschalten, bevor er von einer Zat-Ladung getroffen wurde und zu Boden ging.
Eine der Gestalten beugte sich über ihn und sagte: „ Mein Herr wird sehr erfreut sein, wenn ich dich ihm als Geschenk mitbringe!“
Dann überkam Hawkins die Ohnmacht ...


[18:00 Berlin,
Brandenburger Tor]

Farston und sein Team hatten sich in der Nähe des Brandenburger Tores versammelt, um dort Ace zu treffen.
Den Wagen, den sie sich „geborgt“ hatten, um zu verschwinden, hatten sie in einer nahe gelegenen Tiefgarage abgestellt und waren den Rest des Weges zu Fuß gegangen. Farston blickte nervös auf seine Armbanduhr, während er vor den Augen der Anderen auf und ab lief. Paige nestelte vor Nervosität an ihrer Jacke herum, bis Bryant ihre Hand ergriff.

„Ist schon gut, Kleines, Ace ist einer der besten Soldaten, die mir je begegnet sind. Der schafft das!“, versuchte er sie zu beruhigen.
Als er wieder ihre Hand freigab nestelte sie einfach weiter, also beließ es der Major dabei.
De Lancie hatte sich inzwischen zu Farston begeben.

„Was denkst du?“, fragte die Französin.
„Das ich ihn nicht alleine hätte lassen sollen.“, gab Farston zu.
„Er hat nur getan, was wir besprochen hatten. Ace ist ein erfahrener Soldat, er kennt die Risiken.“, sagte De Lancie.
„Du hast Recht, aber irgendetwas stimmt da nicht. Ich bekomme auch keinen Kontakt zu ihm.“, antwortete der Colonel.
„Was schlägst du vor, das wir tun sollen?“, wollte sie wissen.
„Ich kontaktiere die Prometheus, sie befindet sich momentan im Orbit über Europa. Von dort aus können wir Lt. Hawkins Peilsender orten und dann rüsten wir uns aus und holen ihn von wo immer er auch ist.“, beschloss Farston und holte sein Funkgerät aus der Tasche.
Treva blieb einen kurzen Moment verwundert stehen.
„Wäre es nicht leichter ihn einfach zu uns zu holen, anstatt andersherum?“ murmelte sie.


[18:45
Verlassene Lagerhalle]


Ace erwachte aus seiner Ohnmacht, nur um sich in einem großen leer stehenden Gebäude wiederzufinden. Sein Blick schweifte von den Schwarz gekleideten Gestalten über einen Lieferwagen und einen Metalltisch vor ihm, auf dem Operationswerkzeuge aufgereiht waren.

„Hey Leute, wollt ihr hier ein Grunge-Festival veranstalten? Ist ja eine tolle Location, aber ich stehe doch mehr auf Kasinos. Also warum lasst ihr mich nicht einfach gehen und ich lasse euch in Ruhe feiern!“, rief er zu den Gestalten hinüber.
Eine der Gestalten öffnete die Tür des Lieferwagens, aus dem ein in einen teuren Anzug gekleideter Mann heraus sprang und sich auf den Weg zu ihm begab.

„Sehr witzig, Hawkins, wirklich sehr witzig! Aber ich fürchte sie gehen nirgendwo hin. Ich würde mich mit ihnen gerne über ein paar Dinge unterhalten.“, sagte der Mann in arrogantem Tonfall und strich mit seiner Hand über die Operationsuntensilien.
„Woher wusste ich nur, dass sie so etwas sagen würden?“, grummelte Ace.
Der Mann trat näher und Ace konnte sein Gesicht erkennen.

„Oh, Ba`al, altes Haus! Und ich wusste schon, kein Mensch würde je Ace Hawkins gefangen nehmen. Was verschlägt dich hierher? Willst dir ein paar neue Möbel bei IKEA holen, um dein Ha`tak heimischer zu gestalten. Finde ich echt 'ne gute Idee, ihr Schlangenköpfe seit schon etwas bieder.“, forderte Ace sein Glück heraus.
„Es ist immer wieder eine Freude dir zu begegnen, Lieutenant, doch dir wird dein Lachen schon sehr bald vergehen.“, antwortete der ehemalige Systemlord.
„Schön. Lass uns spielen.“, rief Ace.
„Wie du willst, Mensch!“, lachte Ba`al und nahm ein Skalpell.


[20:00
Irdischer Orbit,
Prometheus]

„Wir können Lt. Hawkins nicht an Bord teleportieren, deswegen müsst ihr jetzt doch da runter.“, sagte Colonel Pendergast dem Team.
Farston und sein Team hatten sich zum Waffenlager der Prometheus begeben, wo der Colonel bereits ihre Ausrüstung hatte hinbringen lassen.
Sie hatten sich die Schwarzen Standarduniformen des SGC angezogen und verstauten nun ihre Ausrüstung in den taktischen Westen und die Pistolen in den Holstern. Bryant ging dabei den beiden Frauen zur Hand, die sich zum ersten Mal auf einen Kampfeinsatz vorbereiteten. Der Major hatte sich seit der ersten Begegnung stark verändert, denn er war plötzlich wieder der professionelle Soldat ohne jegliche Schwankungen in seiner Konzentration.
Bis jetzt hatten sie nur unter der Führung Farstons auf dem Schießstand trainiert und ihre Fitness auf Vordermann gebracht. Sie hatten außerdem noch ein Nahkampfgrundtraining und taktische Standardprozeduren durchlaufen. Als sie soweit fertig waren wandte sich Farston an sein Team.

„Mit der M9 sind sie bereits vertraut und auch den Einsatz von Blendgranaten und Nachtsichtgeräten haben wir trainiert. Ich möchte den Ladies nun unsere neuen Spielzeuge vorstellen, mit denen sie sich so schnell wie möglich anfreunden sollten. Es hilft auch sie mit ins Bett zu nehmen und öfters mal zu ölen, dann werden sie ihre besten Freunde!“, sagte Farston und öffnete die Kiste vor sich, um das darin verstaute Gewehr herauszunehmen.

„Das hier ist tatsächlich das Heckler und Koch XM8, das neueste Spielzeug der US-Streitkräfte. Wir können stolz sein , denn wir gehören zu den ersten Einheiten, die dieses Gewehr im Kampfeinsatz verwenden und sind auch das einzige Team im SGC, das damit ausgerüstet wird. Nachdem etwaige Probleme mit Überhitzung ausgemerzt wurden, wurde dieses Gewehr nun offiziell in Dienst gestellt. Es handelt sich um einen Gasdrucklader, die Munition ist das 5, 56 x 45 mm Natogeschoss, ein Magazin fasst 30 Schuss, kann aber durch ein Trommelmagazin mit 100 Schuss ausgewechselt werden. Es verfügt über einen halbautomatischen Einzelfeuer- sowie einen vollautomatischen Schnellfeuermodus, die Schussfrequenz beträgt dabei Maximal 750 Schuss pro Minute, es ist 80 Zentimeter lang und wiegt dabei dank Kunststoffbauweise nur 2 ½ Kilogramm in ungeladenem Zustand.“, erklärte Bryant in geübtem Armeedrill, während er die Waffen anschaute und sie verteilte.

„Bevor wir gehen habe ich noch etwas für sie.“, sagte Farston und nahm ein paar Abzeichen aus der Hosentasche, die er an ihre Ärmel heftete. Es war das Abzeichen des SG-Kommandos, nur das vor dem Erdensymbol und dem Chevron keine SG-Kennung, sondern ein brüllender Löwe abgebildet war.
„Es ist Zeit, dass wir unseren Kameraden da raus holen R.O.A.R.-Team, also los!“


[20:25, Berlin
Vor der verlassenen Lagerhalle]

Vier Lichtblitze durchbrachen die Dunkelheit auf der Straße vor der Lagerhalle, in der sie Ace geortet hatten. Das Team stand Rücken an Rücken und vier grüne Laserzielmarker durchschnitten suchend das Dunkel.
„Major Bryant, nehmen sie Kersey und suchen sie den Sicherungskasten. Schalten wir denen den Saft ab. Schnell rein und wieder raus!“, gab Farston den Einsatzbefehl.
„Verstanden, Sir!“, antwortete Bryant und verschwand zusammen mit Paige in Richtung Lagerhalle.
„Was machen wir so lange?“, wollte De Lancie wissen.
„Wir klettern und halten uns bereit.“, erwiderte Farston mit dem Finger auf die Dachfenster der Lagerhalle deutend.
„Klettern? Bei der Abschlussprüfung in Sport vor ...“
„Ja, ich weiß, vor sieben Jahren bist du beinahe bei der Kletterwand durchgefallen.“, seufzte Garry.

Ace lachte dreckig auf, als der Goa`uld ihm einen weiteren tiefen Schnitt auf der Brust zog.
Der Lieutenant hatte bereits unzählige Blessuren in Folge der Folter. Sein linkes Auge war zugeschwollen und seine Unterlippe war eingerissen. Er blutete aus vielen Schnittwunden entlang seiner Brust. Der Scharfschütze wusste nicht, wie lange er noch durchhalten würde und hoffte, dass Garret ihn mit Hilfe des Peilsenders bereits gefunden hatte und ihn hier raus holen würde. Im Falle das sie nicht kamen, wusste Ace, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, ohne etwas zu verraten.
„Ich frage dich also nochmal, was hat SG1 in England gesucht?“ sagte Ba'al ruhig. Seine Augen glitzerten kalt und triumphierend.
Bevor er ihm jedoch einen weiteren Schnitt verpassen konnte gingen die Lichter in der Halle aus und verwirrte Rufe von Ba`als Handlangern drangen an Hawkins Ohren.

„Es ist soweit, los!“, rief Farston und zog seine Nachtsichtbrille über die Augen.
Er Schwang seine XM8 auf den Rücken und zog die Pistole mit dem Schalldämpfer. Zweimal ein kurzes Aufploppen und die Fensterscheibe barst.
Farston und Dr. de Lancie seilten sich in die Halle. Auf dem Weg nach unten konnte er Bryant über Comlink sagen hören, dass er mit Kersey durch die Tore auf der Ostseite eindrang.
Kurz darauf konnte er die Mündungsblitze zweier vollautomatischer Waffen in der Dunkelheit ausmachen, die nur vereinzelt von Lichtblitzen aus den Zats der überrumpelten Trust-Agenten beantwortet wurden. Dann hatten sie den Boden erreicht und Farston löste den Karabiner.
Er ging auf ein Knie und sicherte die Umgebung bis De Lancie den Boden erreicht hatte.
Er gab der Doktorin zwei kurze Handzeichen und rannte geduckt los, als sie mit einem Nicken bedeutete, dass sie verstanden hatte.

Farston konnte durch sein Nachtsichtgerät zwei Agenten ausmachen, die sich verwirrt an eine Wand drängten und in die Dunkelheit feuerten.
Zwei kurze Feuerstöße und das Feuer endete abrupt.
De Lancie, die seinen Rücken deckte schlug sich wacker und konnte schnell auch einen Abschuss verbuchen.

Ace suchte in der Dunkelheit nach einem Zeichen der Angreifer, konnte aber nichts erkennen.
Plötzlich flüsterte eine Stimme in sein Ohr: „Bleib ganz ruhig, ich befreie dich von den Fesseln!“
Als er sich umdrehen konnte, blickte er in das grinsende Gesicht von Paige, die sichtlich Spaß an ihrem neuen Job hatte.
Hinter ihr sicherte Bryant routiniert ihre Position, als er von einer Zatladung zu Boden geschickt wurde.
„Vorsicht!“, schrie Ace und stieß Paige zu Boden, während er ihre Pistole aus dem Holster zog.
Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er in die Dunkelheit zielte. Eine Bewegung, der Arm des Scharfschützen ruckte herum und die Waffe blitzte einmal auf.
„Nummer Fünf!“, sagte er mit mitleidloser Stimme und lies den Arm sinken.

Paige starrte den Soldaten mit ungläubiger Miene an.
„Wie hast du das gemacht?“
„Ich bin ein Scharfschütze, das ist mein Beruf.“, antwortete Ace und streckte ihr seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
„Naja, deine Waffe! Du bekommst einen Gegner gutgeschrieben.“, lachte Ace und drückte ihr die M9 in die Hand.


[Am nächsten Tag 13:00
SGC Ebene 28, Besprechungsraum]


„Ich gratuliere ihnen, sie haben nicht nur ein erfolgreiche Rettungsmission durchgeführt, sondern auch noch einen von Ba`als Klonen eliminiert. Ihr Team hat bewiesen, dass es die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen kann.“, lobte Landry das Team.
„Danke Sir! Auch von Major Bryant, sich das nächste Mal hoffentlich nicht zu einem Nickerchen hinreißen lassen wird!“, scherzte Ace mit einem Grinsen in die Richtung des Angesprochenen.
„Eigentlich müsste ich ruhig bleiben, aber: Halten sie die Klappe, Lieutenant!“, kam es von Landry.
„Jawohl, Sir!“, kam die übliche beleidigte Antwort.
„Nun da das Team komplett ist, sind sie bereit ihre erste Mission zu bestreiten. Melden sie sich morgen um 0900 hier zum Dienst, wegtreten!“, schloss Landry die Besprechung ab.

Ende des Pilotkapitels
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