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Die Rebellen (2): Der Ruf nach Freiheit von Selana

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Teil 2

John Sheppard betrat die Kommandobrücke der Feuersturm. Sie war das persönliche Schiff von Kolya. Der Anführer des Kommando Galahad ließ es sich nicht nehmen, selbst den Überfall zu leiten. Außer dem Naquada galt es ungefähr fünfzig Gefangene zu befreien, die meisten davon Menschen.

Das Schiff stand auf dem Raumhafen von Alkanta und Kolya war hier nur einer von vielen Geschäftsleuten und Abenteurern. Von hier aus startete er oft zu verschiedenen Unternehmen, so dass der heutige Flug nicht weiter auffiel. Zum Schein leitete Kolya in der Stadt ein Import-Export-Unternehmen und niemand fragte weiter.

Der Planet Lykosia lag abseits der normalen Routen, selbst die Wraith waren hier seit tausend Jahren nicht mehr aufgetaucht. Es war somit ein idealer Platz für Kolyas geheime Unternehmen, zumal niemand, außer seinen engsten Mitarbeitern, wusste, dass das Versteck im Dschungel überhaupt existierte.

Sheppards Blick schweifte über die Brücke und blieb an einer jungen Genii hängen. Die Frau arbeitete an einem Computerterminal und wandte ihm den Rücken zu. Die Besatzung bereitete den Start vor.

Die Genii schien seinen Blick zu spüren, denn sie hielt einen Moment mit ihrer Arbeit inne und drehte sich herum.

"Hallo John", sagte sie zur Begrüßung mit rauchiger Stimme.

"Kilar!"

Überraschung war aus der Stimme des Atlanters zu hören. Er hätte nie erwartet Kolyas Nichte bei diesem Unternehmen anzutreffen.

"Was machst du hier?", fragte er nicht gerade intelligent.

Kilar lachte laut auf und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, denn die Feuersturm startete gerade. Lykosia blieb hinter ihnen zurück und Kilar konnte ihre Aufmerksamkeit wieder Sheppard zuwenden. "Ich gehöre zum aktiven Teil des Kommandos. Wusstest du das nicht?"

"Nein, aber ich freue mich, dich zu sehen", beeilte sich Sheppard zu versichern.

"Ich freue mich auch", entgegnete die junge und zierliche Genii.

Kilar war etwa fünfundzwanzig Jahre alt, etwa 1,60 m groß, schlank und das lange schwarze Haar trug sie nach hinten zu einem Zopf gebunden. Ihre dunklen Augen blitzten und der Atlanter begriff, dass sie sicher sehr energisch sein konnte.

Die Feuersturm hatte inzwischen den Hyperraum erreicht und beschleunigt.

Kolya wandte sich an seine Nichte: "Wann erreichen wir den Zielplaneten, Kilar?"

"In genau zwanzig Stunden, Onkel.".

"Dann haben wir ja noch Zeit. Alle, die nicht für den Dienst eingeteilt sind, sollten sich ausruhen. Ich möchte ausgeruhte Männer haben. Das ist ein Befehl."

Die Feuersturm war nur ein kleines Schiff und kam mit einer minimalen Besatzung aus. So konnten sich die meisten zurückziehen, nur Kilar hatte noch einige Stunden Dienst.

Zwanzig Stunden später

Die Feuersturm hatte sich vorsichtig dem Planeten genähert. Dieser war unbewohnt, eine heiße Wüstenwelt, die kein Leben hervorgebracht hatte. Es gab kein Wasser. Selbst der Sauerstoffgehalt war zu niedrig, um ohne Atemmaske auf der Oberfläche herumzulaufen. Es gab jedoch reichlich Naquada-Vorkommen, weshalb die Allianz diese Mine unterhielt. Für die Minenarbeiter musste es jedoch die Hölle sein, hier zu leben und zu arbeiten. Er lag im Gebiet der Utapa.

Im Moment befand sich kein Schiff der Allianz hier, deshalb war es auch der günstigste Moment für einen Überfall. Nur die ständige Besatzung befand sich auf dem Planeten. Die Daten, die Sheppard gebracht hatte, waren korrekt.

Das Überfallkommando lag auf einem kleinen Hügel und beobachtete den Eingang der Mine. Unten standen etwa acht Kunststoff-Gebäude. Dies waren die Wohnungen der hier stationierten Wachen. Die Gefangenen durften die Mine nicht verlassen, für die Wächter ein zusätzlicher Schutz vor einer Revolte. Nur, um das abgebaute Naquada nach oben zu schaffen, war ihnen gestattet, die Oberfläche betreten. Die rote Sonne brannte gnadenlos herunter und ließ so jeden Fluchtversuch sinnlos erscheinen, denn alles, was den Fliehenden erwartete, war ein qualvoller Tod in der endlosen wasserlosen Wüste.

Einmal pro Woche flog ein Utapa-Frachter den Planeten an und schaffte das Naquada fort und brachte neue Arbeitskräfte, denn jeder Tag in der Mine forderte mindestens einen Toten. Als zusätzlicher Schutz patrouillierte in der Nähe ein weiteres utapanisches Kriegsschiff, das im Notfall innerhalb einer Stunde hier sein konnte. Doch schien so ein Fall nicht oft einzutreten, denn die Wachen unten im Tal gingen sorglos umher. Sie schienen keinen Angriff zu fürchten. Es waren zwanzig Wächter hier stationiert. Es sollte also ein leichtes für das Überfallkommando sein, sie zu überwältigen. Und vielleicht half ihnen auch der eine oder andere Gefangene, sobald sie bemerkten, dass es um ihre Freiheit ging. Das Frachtschiff wurde erst in zwei Tagen erwartet. Wenn es ihnen also gelang, die Wächter auszuschalten, ohne dass diese das Kriegsschiff alarmierten, hatten sie genug Zeit, dass Naquada fortzuschaffen.

Die Feuersturm wartete auf der anderen Seite des Planeten auf ihr Zeichen. Sie waren mit einem Shuttle her geflogen, um die Funkanlage auszuschalten und nun warteten sie auf die Dunkelheit, die bald hereinbrechen würde.

John Sheppard warf einen Blick auf die rote Sonne. Sie versank gerade am Horizont, nur noch die Hälfte von ihr war zu sehen. Bald würde es stockfinster sein, denn der Planet besaß keinen Mond. Rechts neben ihm lag Tenor und links Kilar sowie dreizehn andere Angehörige des Kommandos: Menschen und Utapa.

Kolya wartete mit dem Rest der Besatzung in der Feuersturm und würde angreifen, sobald sie das Zeichen gaben.

Die Zeit verging schleppend langsam. Sheppard hörte Kilars Atem neben sich verzerrt durch die Atemmaske, die sie alle tragen mussten. Außerdem trugen sie leichte Kampfanzüge, die sogar einen leichten Stunnertreffer abwehren konnten. Eine gewisse Anspannung war auf allen Gesichtern zu spüren und als Tenor endlich das Zeichen zum Aufbruch gab, atmete Sheppard erleichtert auf.

Inzwischen war es so dunkel geworden, dass man nicht mehr die Hand vor Augen sehen konnte.

"Infrarotgeräte aufsetzen", befahl Tenor. "Es geht los. Jeder weiß, was er zu tun hat und kennt seinen Partner. Viel Glück! Und noch etwas: macht keine Gefangenen. Ich weiß, das ist hart, aber wir können es uns nicht leisten, dass einer Alarm schlägt."

Mit Hilfe der Sichtgeräte schlichen sie die Hügel hinunter und teilten sich in acht Gruppen zu je zwei Mann auf. Jede Gruppe würde sich eine der Gebäude vornehmen, da sie nicht wussten, in welcher sich die Funkanlage befand. Alles musste gleichzeitig geschehen.

Wie selbstverständlich bildeten Kilar und Sheppard eine Gruppe. Sie wussten genau, welches der Hütten die ihre war und sie näherten sich dieser mit äußerster Vorsicht. Es gab keine Fenster in dem Gebäude und so blieb nur der Eingang. Vorsichtig versuchten sie, ob die Türe sich öffnen ließ. Kilar warf einen Blick auf ihren Chronometer. Die vereinbarte Zeit des gemeinsamen Angriffs war da. Sie nickte Sheppard zu und der Atlanter riss mit einem Ruck die Eingangstür auf und sprang hinein.

Zwei Utapa saßen an einem Tisch und spielten Karten. Beim Anblick der Eindringlinge fuhren sie erschrocken hoch, doch es blieb Ihnen keine Change zu reagieren. Kilar und Sheppard hoben ihre Stunner und töteten die beiden. Danach durchsuchten sie das Gebäude, es war klein und hatte nur zwei Räume und eine Hygienekammer. Die beiden waren die einzigen Bewohner gewesen.

Kilar atmete erleichtert auf. Sie hasste solche Gewalttaten und sah bedauernd auf die beiden leblosen jungen Utapa hinab. "Tut mir leid, Jungs", flüsterte sie.

Sheppard trat neben sie: "Keine Funkanlage hier. Sie muss sich in einem der anderen Gebäude befinden."

Er stockte, als er Kilars Gesichtsausdruck sah. Er wusste sofort, was sie bewegte, doch im Gegensatz zu ihr, hatte er keine Skrupel Utapa zu töten.

Zwei Gegner weniger, aber er verstand Kilars Gefühle. Es war nie leicht zu töten!

Beruhigend legte er ihr die Hand auf die Schulter: "Es tut mir leid", log er. "Aber es ließ sich nicht vermeiden. Sie hätten Alarm schlagen können und dieses Risiko konnten wir uns nicht leisten."

Kilar sah dankbar zu ihm auf. Sheppard hätte sie dieses Verständnis nicht zugetraut.

"Ob die anderen auch so erfolgreich waren wie wir?", fragte sie.

Wie zur Antwort waren jetzt draußen Stunnerschüsse und Rufe zu hören. "Anscheinend nicht alle", vermutete Sheppard und stürmte zum Eingang der Hütte.

Tenors Stimme war jetzt aus seinem Funkgerät zu hören: "Tenor an alle! Aktion zum Teil erfolgreich abgeschlossen. Wir haben die Funkanlage zerstört und die Feuersturm ist gleich hier. Leider wurden wir jedoch entdeckt und der Rest der Truppe in der Mine ist jetzt gewarnt. Der Überraschungseffekt ist dahin."

Sheppard streckte den Kopf ins Freie und sah Tenor seine Angriffstruppe neu formieren. Ein Teil der Leute hatte das Feuer auf den Eingang der Mine eröffnet. Von dort schlug ihnen jedoch erbitterter Widerstand entgegen. Es würde wohl doch nicht ganz so einfach werden, die Mine zu erobern.

"Kilar, komm!", rief Sheppard.

Die Genii tauchte neben ihm im Eingang der Hütte auf und übersah die Lage mit einem Blick. Geduckt liefen der Atlanter und sie zu Tenor hinüber, der hinter einem Gebäude in Deckung lag. Da rauschte es über ihnen und als sie hochblickten, sahen sie die Feuersturm über ihnen schweben. Das Schiff eröffnete das Feuer auf den Mineneingang und sie hörten Schmerzens- und Schreckensschreie.

Das Schiff landete und Kolya stürmte mit dem Rest seiner Truppe aus dem Schiff:

"Vorwärts, Leute", befahl er. "Erledigen wir den Rest."

Kolyas Männer liefen vorwärts. Das Abwehrfeuer am Eingang der Mine war verstummt. Die überlebenden Utapa hatten sich wohl zurückgezogen.

Sheppard dachte an die Gefangenen, die hier als Sklaven schuften mussten. Hoffentlich hatten die verfluchten Utapa nicht schon alle umgebracht, aus Rache für den Überfall.


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