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Die Rebellen (2): Der Ruf nach Freiheit von Selana

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Die Rebellen (2): Der Ruf nach Freiheit


Vorsichtig schlich John Sheppard um die Ecke des Gebäudes. Immer wieder blickte er über die Schulter zurück, um sich zu vergewissern, dass ihm auch niemand folgte. Trotz seiner Verkleidung in der Uniform als Genii-Wache, war es gefährlich hier zu sein.

Viele Genii und Utapa unterstützten inzwischen die Allianz. Das beste Beispiel war das Kommando Galahad, welches von dem Genii Acastus Kolya geführt wurde. Sheppard dachte unwillkürlich an seine erste Begegnung mit Kolya und damit auch an sein Alter Ego in dem anderen Universum. Der andere John Sheppard war immer noch der leitende Offizier in Atlantis, inzwischen sogar zum Colonel befördert.

Diese Bekanntschaft lag jetzt zwei Monate zurück und Sheppard gestand sich ein, dass der Andere ihn daran erinnert hatte, wie er früher einmal war. Damals, als sie nach Atlantis kamen, aber schon nach kurzer Zeit von den Genii aus der Stadt vertrieben wurden.

Viele waren dabei getötet worden, die anderen hatten sich ein sicheres Versteck gesucht. Ein gutes Versteck, wie John zugeben musste, denn kurz nach ihrer Rückkehr in ihr Universum hatte eine Gruppe Atlanter auf einem unwirtlichen Planeten eine geheime unterirdische Anlage der Antiker gefunden. Dort leben sie inzwischen und kämpften weiter den ungleichen Kampf, mit dem Ziel, eines Tages Atlantis von den Genii zurück zu erobern.

Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn erschreckt zusammenfahren und Sheppard verfluchte seine Sorglosigkeit.

"Wäre ich ein Gegner, wären Sie jetzt tot, Sheppard", erklang hinter ihm eine spöttische Stimme.

Sheppard atmete erleichtert auf und drehte sich herum: "Tenor, haben Sie mich vielleicht erschreckt. Ich war gerade in Gedanken."

"Das habe ich bemerkt. Wie Sie es geschafft haben, uns diese Informationen zu besorgen ist mir ein Rätsel." Tenor, der junge Sohn von Kolya, verzog amüsiert sein Gesicht. "Sie haben die Informationen doch?", fragte er dann lauernd.

Sheppard sah Tenor böse an: "Natürlich habe ich sie. Ich musste nur gerade an mein Alter Ego in der anderen Dimension denken."

"Sie meinen Colonel John Sheppard von Atlantis?"

Tenor dachte mit Wehmut an den anderen Sheppard. Als er ging, hatte er einen guten Freund verloren. Der andere John Sheppard war ganz anderes, als der Sheppard vor ihm.

"Sehen Sie", bemerkte Sheppard triumphierend. "Jetzt haben Sie gedankenlos gehandelt. Jeder Feind hätte Sie jetzt leicht töten können."

Tenor stimmte ihm gedanklich zu. "Kommen Sie, Sheppard", forderte er dann den Atlanter auf.

"Major oder Mr. Sheppard, bitte! Ordnung muss sein", widersprach Sheppard grinsend.

Tenor sah ihn etwas irritiert an, bis er begriff, dass Sheppard ihn auf den Arm nahm. Kopfschüttelnd meinte er: "Ihr Atlanter seid lustig. Man weiß nie, ob ihr es ernst meint oder nur einen Spaß macht. Also, Major Sheppard, folgen Sie mir bitte."

Sheppard musste lachen. Tenor gefiel ihm. Der Genii verstand wenigstens Spaß. Er folgte dem anderen durch finstere Winkel und Gassen der Altstadt von Alkanta, einer Millionenstadt auf dem Inselkontinent des Planeten Lykosia. Das Kommando Galahad hatte hier einen seiner Stützpunkte, verborgen in den undurchdringlichen Wäldern des Inselkontinents. Alkanta war die einzige Stadt auf der Insel. Der Rest war unerforschte Wildnis.

Der einzige größere Kontinent lag auf der anderen Seite des Planeten. Hier, auf dieser Seite, gab es nur diese eine größere Insel. Der Rest war ein riesiger Ozean. In Alkanta lebten hauptsächlich Abenteurer, Forscher, Schmuggler und Verbrecher. Für letztere war die Stadt ein ideales Versteck, für die anderen Ausgangspunkt vieler Expeditionen mit den unterschiedlichsten Motiven. Die einen lockte das Abenteuer, die anderen der Wissensdurst und letztere der Profit in Form von geraubten Kunstschätzen, denn einst musste auf diesem Kontinent eine Rasse mit hoher Kultur gelebt haben. Davon zeugen heute nur noch ihre untergegangenen Städte, die immer wieder in der Wildnis gefunden wurden. John vermutete, dass es eine antikische Kultur gewesen war, die bei einem großen Angriff der Wraith vernichtet worden war.

Sheppard und Tenor erreichten einen alten Schuppen. Im Grunde nur eine Bretterbude, die den Eindruck machte, jeden Augenblick zusammenfallen zu wollen. Als Tenor die Tür mit einem Codegeber öffnete, zeigte sich dahinter ein intaktes Gebäude, dessen Äußeres nur Tarnung war. In dem Schuppen stand ein nagelneuer Raumgleiter.

"Einsteigen, Mr. Sheppard", befahl Tenor und Sheppard gehorchte wortlos.

Tenor startete den Gleiter und steuerte ihn vorsichtig ins Freie. Er schloss die Tür mit dem Codegeber und der Schuppen sah nun wieder wie vorher aus. Er flog so niedrig, dass sie mehrmals fast ein Gebäude streiften und Sheppard hielt jedes Mal den Atem an. Trotzdem schien Tenor nicht daran zu denken langsam zufliegen.

„Vielleicht sollte ich lieber das Steuer übernehmen“, warf John ein, als Tenor wieder ein Mal einen Beinahezusammenstoß verursachte.

Tenor warf manchmal seinem Begleiter, ohne das dieser es bemerkte, einen spöttischen Blick zu. Es amüsierte ihn, diesen grosspurigen Menschen etwas ängstlich zu sehen. Natürlich flog er mit Absicht so riskant.

Schließlich blieb die Stadt hinter ihnen zurück und Tenor sah Sheppard erleichtert aufatmen. Sie flogen jetzt dicht über dem undurchdringlichen Dschungel. Zu tief um von den Ortungssystemen der Planetenüberwachung erfasst zu werden.

"Wohin fliegen wir?", erkundigte sich Sheppard noch etwas blass um die Nase. Er hatte inzwischen erkannt, dass Tenor mit Absicht so geflogen war. Das würde er ihm heimzahlen, dies schwor er sich.

"Das werden Sie schon sehen. Gedulden Sie sich noch etwas", antwortete der Genii.
Als Sheppard bemerkte, dass Tenor nichts sagen wollte, konzentrierte er sich auf die Landschaft außerhalb des Gleiters. Zuerst sah Sheppard nur eine undurchdringliche Dunkelheit unter sich und fragte sich, wie der Genii hier etwas sehen konnte.

Aber natürlich flog er nach den Instrumenten. Als sich Sheppards Augen so weit an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass er etwas erkennen konnte, schälten sich erste Konturen aus der Finsternis und er konnte die Umrisse von Bäumen erkennen.

Minutenlang veränderte sich nichts, und endlich sah Sheppard Berge auftauchen. Langsam wurde es heller. Die Nacht wich dem Tag. Die Berge kamen näher und beim ersten Sonnenstrahl, der verstohlen über die Berge lugte, flogen sie in eines der Seitentäler hinein.

Sheppard befürchtete schon ihr Ziel niemals zu erreichen, als unter ihnen endlich die Ruinen einer untergegangenen Stadt auftauchten.

Tenor grinste ihn an und meinte: "Wir sind da, Atlanter!"

Sheppard nickte nur, sagte aber nichts. Stattdessen beobachtete er die Ruinen unter sich. Tenor steuerte den Gleiter direkt auf eine der Ruinen zu und Sheppard schloss die Augen und erwartete den Aufprall. Doch eigentlich hätte er es inzwischen besser wissen müssen: die Spitze des pyramidenartigen Gebäudes zog sich auseinander und gab eine Öffnung frei, die gerade groß genug war, den Gleiter aufzunehmen. Erschütterungsfrei setzte Tenor die Maschine auf. Die Pyramidenhälften schlossen sich wieder und verbargen den Gleiter vor jedem neugierigen Auge.

"Aussteigen!", befahl der Genii und Sheppard schwang sich aus dem Cockpit der Maschine. Techniker würden sich um den Gleiter kümmern.

"Folgen Sie mir! Mein Vater wartet sicher schon auf uns.“

Sheppard folgte Tenor durch das Innere der Pyramide, deren verfallenes Äußeren ebenfalls nur Tarnung war. Das Wohngebiet schien jedoch unter der Erde zu liegen, denn der Genii führte ihn eine Treppe nach unten.

"Gibt es hier keinen Fahrstuhl?", fragte der Atlanter erstaunt, nachdem sie bestimmt zweitausend Stufen nach unten geklettert waren.

Der Genii lachte: "Aber natürlich gibt es den, aber die oberen Lifte benutzen wir nur im Notfall. Oberirdisch wollen wir so wenige Maschinen und technische Einrichtungen wie möglich in Betrieb haben. Wegen der Ortungsgefahr. Weiter unten haben wir alles gut abgeschirmt. Außerdem ist es ein gutes Training, um in Form zu bleiben."

Sheppard vermutete insgeheim, dass Tenor ihn mit Absicht die Treppe hinunterführte. Es schien ihm unheimlichen Spaß zu machen ihn zu ärgern.

Kolya erwartete sie schon ungeduldig in einem Besprechungszimmer. Der Gründer des Kommando Galahad saß hinter einem riesigen Schreibtisch und sah ihnen entgegen.

"Da sind wir, Vater."

"Willkommen, Mr. Sheppard!", begrüßte ihn Kolya. An seinen Sohn gewandt: "Warum hat es denn so lange gedauert?"

"Ich habe unserem Freund nur etwas die Gegend gezeigt", antwortete Tenor grinsend.

"Aha! Haben Sie, was wir wollten, Mr. Sheppard?", wandte Kolya sich wieder an den Atlanter.

Sheppard sparte sich die Antwort und holte dafür einen Datenkristall aus einer seiner Taschen. Diesen warf er Kolya zu, der ihn geschickt auffing.

"Es war ein leichtes die gewünschten Daten zu beschaffen", sagte Sheppard dann prahlerisch.

Ein Unmutszeichen überzog Kolyas Narbengesicht. Für seinen Geschmack war dieser Atlanter zu angeberisch. Er hoffte nur, dass Sheppard dies nicht eines Tages bereuen musste, denn Unvorsichtigkeit konnte leicht den Tod bedeuten. Kolya sagte aber nichts, sondern schob den Kristall in sein Computerterminal und rief die Daten ab.

Nachdem er sie durchgesehen hatte nickte er anerkennend. Sheppard mochte sich großspurig aufführen, sein Geschäft verstand er. Die Daten verrieten ihm genau das, was er hatte wissen wollen: den genauen Standort der Naquada-Mine auf Horat 8. Kolya hatte sich vorgenommen, diese zu überfallen, die Erze zu stehlen und die Gefangenen, die in der Mine schuften mussten zu befreien. Mit den Erzen würden sie wieder viele ihrer Schiffe ausrüsten können und auch mit Naquada angereicherte Bomben bauen. McKay, ein Freund von Sheppard hatte ihnen gezeigt, wie das ging. Mit den befreiten Gefangenen bekam er wieder wertvolle Verbündete. Zumindest die menschlichen Gefangenen würden sich dem Kommando anschließen.

Kolya blickte auf und sah den Atlanter an, der es sich in einem Sessel bequem gemacht hatte und geduldig wartete. Sheppard arbeitete nicht oft mit dem Kommando zusammen, doch gelegentlich, wie heute, erledigte er auch für ihn einen Auftrag.

„Mr. Sheppard. Wollen Sie uns helfen, die Mine zu erobern, die Gefangenen zu befreien und das Naquada zu bekommen? Wir können jeden guten Mann bei diesem Einsatz gebrauchen."

"Gerne, Kolya, ich habe noch etwas Zeit."

Sheppard trat an den Schreibtisch und gab dem Genii die Hand. Kolya kannte diese Sitte der Atlanter und ergriff sie.

"Auf gute Zusammenarbeit, Sheppard!"

"Auf unsere Freundschaft", erwiderte der Atlanter.

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