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Die Dämonen des Himmels von Selana

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Teil 3

In der Höhle

Das Erwachen war abscheulich. Dean konnte sich nicht erinnern, dass er jemals so aus einer Bewusstlosigkeit erwacht war. Jeder Nerv seines Körpers schmerzte und der Körper selbst fühlte sich an, als würde er in einem Ameisenhaufen liegen. Was, um alles in der Welt, hatte ihn da getroffen?

Dean beschloss erst einmal ruhig liegen zu bleiben, um die Begleiterscheinungen zu überwinden. Ganz undeutlich hörte er Stimmen, die allmählich klarer wurden, bis er auch den Sinn der Worte verstehen konnte.

„Wir müssen hier heraus, John“, hörte Dean eine liebliche Frauenstimme sagen.

„Wir sind schon tot“, fügte eine etwas panisch klingende männliche Stimme hinzu. „Wie können die Wraith mit ihrem Raumschiff überhaupt hierher auf die Erde gekommen sein?“

„Ganz ruhig, Rodney“, sagte eine dritte, wieder männliche Stimme. „Noch sind wir am Leben und werden uns wie immer etwas einfallen lassen.“

„Ganz offensichtlich sind die Wraith schon lange hier“, fügte die Frauenstimme wieder hinzu. „Das Schiff ist schon ganz schön eingewachsen. Hohe Bäume stehen sogar darauf. Jeder, der daran vorbei geht und nicht weiß, dass hier ein Raumschiff liegt, wird glauben einen Berg vor sich zu haben. Wahrscheinlich hat es sie nach dem Krieg mit den Antikern in eure Galaxis verschlagen.“

„Ich glaube nicht, dass sie schon so lange hier sind“, fügte die ruhige Männerstimme wieder hinzu.

„Dann sind sie vielleicht durch ein großes Sternentor oder eine Anomalie hier her gekommen. Und so sind sie hier gelandet und gingen in den Winterschlaf und wachen nur von Zeit zu Zeit auf, um sich Nahrung zu holen.“

„Rhiana!“, sagte die zweite männliche Stimme wieder, wahrscheinlich dieser John. „Sei vorsichtig, der Junge hier darf nichts vom Sternentor und den Außerirdischen wissen.“

Dean begriff sofort, dass er damit gemeint war und kniff fest die Augen zu und bemühte sich, nicht anmerken zu lassen, dass er wach war. Das, was er da hörte war unglaublich, aber äußerst interessant.

„Ach, der schläft doch den Schlaf der Gerechten“, meinte die erste Stimme wieder. „Der Junge ist sicher noch ein paar Stunden weg.“

Dean brummte jetzt noch mehr der Schädel. Raumschiffe, Sternentore, Außerirdische! War er etwa in einer Irrenanstalt gelandet?

Vorsichtig riskierte Dean nun doch einen Blick, war aber darum bemüht, sich nicht zu bewegen. Diesmal ging es schon besser und jetzt konnte er auch die drei Menschen erkennen. Es waren die drei Gefangenen, die eine Art Uniform getragen hatten. Man hatte ihn wohl ausgerechnet zu diesen dreien in eine Zelle gesperrt.

Plötzlich beugte sich jemand über ihn. Dean reagierte blitzschnell, so wie er es von klein auf gelernt hatte. Bevor dieser Jemand reagieren konnte, lag er schon am Boden und Dean saß auf ihm.

„Schon gut; schon gut“, sagte der Mann unter ihm beruhigend. „Gut reagiert, mein Junge, aber von uns hast du nichts zu befürchten.“

Dean blickte in das freundliche Gesicht eines Mannes, der etwa zehn Jahre älter als er war. Sein Haar war dunkel und strubbelig.

Schnell stieg Dean von ihm herunter. „Entschuldigung“, sagte er. „Aber das war eine Reflexhandlung.“

„Militär?“, fragte der Mann neugierig.

„Nein, aber mein Dad war bei den Marines und hat uns wie Soldaten erzogen.“

„Uns?“

„Sammy und mich.“

„Wer ist Sammy?“

„Mein Bruder. Ich bin Dean Winchester und eigentlich bin ich gekommen, um Sie und die anderen Entführten zu retten. Das ging wohl in die Hose.“

Sein Gegenüber lachte charmant auf. „Das kann man wohl sagen. Ich bin übrigens Lt. Colonel John Sheppard. Das ist meine Frau Rhiana und der Hasenfuß dort drüben ist Dr. Rodney McKay.“

„Hasenfuß?“, empörte sich der zweite Mann, der etwa im gleichen Alter wie der Colonel zu sein schien, aber etwas korpulenter war.

Dann fiel sein Blick auf Rhiana. Sie war eine wunderschöne Frau etwas älter als Dean mit langen dunklen Haaren. Der Colonel hatte einen guten Geschmack, was Frauen anbelangte.

„Was ist ein Sternentor und was meinten Sie mit Außerirdischen.“

„Wie bitte?“, fragte Sheppard in unschuldigem Tonfall.

„Ich habe es genau gehört. Also versuchen Sie nicht, sich herauszureden. Außerdem“, Dean umfasste ihre Zelle mit einer Handbewegung. „Das ist nicht gerade eine herkömmliche Gefängniszelle. Und keine Sorge, ich bin Absonderliches gewöhnt.“

Sheppard schien zu begreifen, dass er ihm nichts vormachen konnte. Außerdem, wie sollte er die Wraith erklären? Er strich sich über die kurzen Haare, was diese aber nur noch mehr verstrubbelten.

„Warum sind Sie hier, mein Junge?“

„Sam und ich sind auf der Jagd. Wir jagen, nun sagen wir es so, abnormale Wesen, die Menschen töten. Es ist gewissermaßen unser Familiengeschäft, seit diese Wesen unsere Mutter und vor kurzem auch unseren Vater getötet haben. Außerdem ermordeten sie noch Jessica, die Freundin meines Bruders. Immer, wenn wir etwas in der Art in der Zeitung lesen oder im Internet finden, gehen wir jagen. So erfuhren wir auch von diesem Wald, in dem seit vielen Jahren regelmäßig alle drei Jahre Menschen verschwinden. Meist tauchen sie nicht mehr auf oder wenn, dann so verstümmelt, wie wir es in dieser Halle beobachtet haben. Eines dieser Monster hat einer Frau die Lebensenergie geraubt.“

„Das sind die Wraith. Sie ernähren sich von uns Menschen. Aber sie stammen nicht von diesem Planeten. Und sie sollten eigentlich nicht hier sein“, meinte John.

„Also wollen Sie mir sagen, dass diese Monster Außerirdische sind?“

„Ja, und diese Höhle ist kein Höhle sondern ihr Raumschiff. Sie landen auf Planeten und gehen in einen Winterschlaf, aus dem sie oft nur alle zwei oder drei Generationen erwachen. Auf der Erde allerdings gibt es so viel Nahrung für sie, dass sie alle drei Jahre auf Menschenjagd gehen.“

„Also hatte ich nicht einmal so unrecht, als ich dachte, im inneren eines Monsters zu sein, dass Menschen frisst“, murmelte Dean vor sich hin.

„Wie bitte?“

„Äh, nichts! Erzählen Sie weiter.“

„Dazu müsste ich aber weiter ausholen“, meinte John. „Und dafür haben Sie nicht die richtige Sicherheitsklausel.“

Sheppard beobachtete den jungen Mann vor sich genau. Er konnte Menschen gut einschätzen und etwas sagte ihm, dass der junge Winchester schon mehr gesehen hatte, als es gut für ihn war. Und er dachte daran, wie es dazu kam, dass sie hier auf der Erde gelandet waren, obwohl es nicht sehr sicher für ihn war. Sein eigener Vater hatte ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, dass sich so mancher Kopfgeldjäger gerne verdienen würde.


Atlantis
Pegasus-Galaxie
Ein paar Tage vorher

John Sheppard betrat gespannt das Büro von Dr. Elizabeth Weir. Sie hatte anscheinend Nachrichten von der Erde bekommen und die waren bestimmt nicht gut. In der alten Heimat hatte sich so manches zum Schlechten entwickelt. Besonders für ihn und die normalen Menschen. Seit er erfahren hatte, wer er wirklich war, nämlich ein Antiker, von denen im Geheimen ganze Gruppen auf der Erde lebten, hatte sich seine Welt total auf den Kopf gestellt. Die beiden Antiker-Nationen der Erde, die gemäßigten Arya-Varta und die negativen Saat Bhai, dessen Anführer sein Vater Philipp war, bekriegten sich nun offen, und leider sah es so aus, als würden die Saat Bhai gewinnen. Das bedeutete aber auch, dass sich einiges für die normalen Menschen ändern würde, denn die Saat Bhai strebten die Weltherrschaft an und das bedeutete für die Menschen Unterordnung oder Tod.

Schon von weitem sah John Elizabeth an ihrem Schreibtisch sitzen und ihr Gesichtsausdruck verriet nichts Gutes. Sie blickte auf, als John ihr Büro betrat. Weir deutete auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch.

„Dein Gesichtsausdruck sagt mir, dass du keine guten Nachrichten hast“, begann John das Gespräch.

„Nein, leider nicht.“

„Lass mich raten: mein Vater!“

Ein leichtes Lächeln überzog Elizabeths Gesicht. „Diesmal nicht, John. Es gibt Anzeichen für Wraith-Aktivitäten auf der Erde. Hier!“

Weir reichte John eine Akte und der Colonel ergriff sie und schlug sie auf. Je länger er las, desto nachdenklicher wurde er.

„Wie kommen Wraith nach Oregon?“

„Genau das sollen wir herausfinden. Das SGC hat uns angefordert, weil wir die meisten Erfahrungen im Umgang mit den Wraith haben. Ich weiß, es ist gefährlich für dich, wenn du dich auf der Erde sehen lässt. Dein Vater würde dich zu gerne in die Finger bekommen, aber du kannst außer deinem Team noch das von Lorne mitnehmen. Und das SGC ist sicher auch bereit, dir noch ein weiteres Team mitzugeben.“

„Das würde nur die Aufmerksamkeit auf mich lenken, nein, es ist besser, dass nur ein paar im SGC von meiner Anwesenheit auf der Erde wissen. Aber Lorne nehme ich gerne mit.“

John wandte seinen Blick zurück auf die Akte und studierte sie nochmals. In einem großen Waldgebiet in Oregon, verschwanden regelmäßig alle drei Jahre Menschen. Die meisten Vermissten wurden trotz intensiver Suche in dem Wald nie mehr gesehen, doch hin und wieder fand man ein seltsam aussehendes Skelett. Und genau ein solches Gerippe hatte die Aufmerksam des Stargate-Centers erregt. Die Überreste sahen genauso aus, wie ein Wraith sein Opfer hinterließ.

„Kein Frage, Elizabeth! Ich gehe natürlich. Und mach dir keine Sorgen um mich, ich kann gut auf mich aufpassen. Außerdem, was soll mir schon geschehen, wenn Ronon an meiner Seite ist.“

Elizabeth musste nun trotz des Ernstes der Lage lachen. „Na schön, es ist deine Entscheidung! Am besten du informierst dein Team und natürlich auch Major Lorne. Startet sobald ihr fertig seid.“

John nickte und stand auf, denn es galt einiges vorzubereiten. Doch schon eine gute Stunde später stand er mit seinen Leuten und Lornes Team am Stargate und wartete darauf, dass es sich aktivierte. In Kürze würden sie wieder auf der guten alten Erde sein. John war sich nicht sicher, ob er sich darauf freute oder nicht. Sein letzter Aufenthalt war alles andere als angenehm gewesen.

Im Stargate-Center wurden sie freundlich von Master-Sergeant Walter Harriman begrüßt. Hier hatte John nichts zu fürchten. Erst, sobald er die unterirdische Anlage verließ, würde er auf der Hut sein müssen. Während die anderen sich in die Kantine begaben, um dort die nächsten Befehle abzuwarten, ging John zu General Landry, um ihm ihre Ankunft mitzuteilen.

„Setzen Sie doch, Colonel“, forderte der General ihn freundlich auf. „Und willkommen auf der Erde. Sie wurden über alles informiert?“

„Ja, Sir! Wenn Sie es erlauben, möchte ich mit meinen Leuten sobald wie möglich nach Oregon aufbrechen.“

„Das dachte ich mir schon. Alles ist vorbereitet. Ein Airforce-Jet wird Sie und Ihre Leute hinbringen. Leider ist SG-1 nicht auf der Erde, aber wenn Sie es wünschen, kann noch ein anderes Team Sie begleiten. SG-3 wäre einsatzbereit.“

„Danke, Sir, aber das wird nicht nötig sein. Ich habe noch Major Lornes Team mitgebracht. Wir sind schon oft zusammen auf Mission gewesen und sind aufeinander eingespielt. Außerdem möchte ich, dass möglichst wenig Menschen von meiner Anwesenheit wissen. Sie haben es doch hoffentlich nicht an die große Glocke gehängt?“

„Keine Sorge, Colonel, ich dachte mir das schon. Ich kenne Ihre Situation und wollte Sie nicht unnötig in Gefahr bringen, denn ich bin mir sicher, dass die Saat Bhai und die Arya Varta ihre Spione auch im SGC sitzen haben. Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg, Colonel. Und seien Sie bitte vorsichtig.“

„Natürlich, Sir, wie immer!“, John verabschiedete sich von Landry.

Der General sah im nachdenklich hinterher. Vorsichtig! Nun ja, das konnte man von Sheppards Team nicht gerade behaupten. Genau wie SG-1, waren sie berüchtigt dafür, Probleme und Schwierigkeiten jeder Art geradezu anzuziehen. Aber wie sein Vorzeige-Team, war auch Team Sheppard für sein großes Überlebenspotential bekannt. Doch reichte dieses auch diesmal?

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