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Die Dämonen des Himmels von Selana

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Teil 2

Unzählige Menschen waren in kokonartigen Behältern gefangen, wo nur ihr Kopf herausschaute. Jeder dieser unglücklichen Menschen schien jedoch nicht mehr bei Bewusstsein zu sein. Alle von ihnen hatten jedoch einen Ausdruck auf dem Gesicht, der von dem Grauen erzählte, den sie erleben mussten.

Auch auf Sams Gesicht erkannte Dean das pure Entsetzen, doch als sein Bruder ihn anblickte, erschien Entschlossenheit darin. Sam war so wie er gewillt, diesem Horror ein Ende zu bereiten. Wer immer diese Menschen in den Kokons eingeschlossen hatte, war kein Mensch gewesen. Erneut erschien in Deans Kopf das Bild eines riesigen menschenfressenden Monsters, in dessen Inneren sie sich aufhielten. Oder aber ein gigantisches ekliges Spinnenmonster, was ihn noch mehr zum Erschaudern brachte.

„Keiner dieser Menschen hat geschrieen“, sagte Dean leise zu Sam. „Gehen wir weiter. Diesen armen Menschen können wir nicht mehr helfen, aber wir können verhindern, dass es nochmals passiert.“

„Zumindest werden wir es versuchen“, meinte Sam, dem immer noch das Entsetzen anzusehen war.

Sie durchquerten die Horrorhalle und betraten einen weiteren Gang, dem sie bis zum Ende folgten. Noch immer waren keine andere Menschen oder Monster zu sehen. Dean war sich nicht sicher, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Bisher war es ihm einfach zu glatt abgelaufen.

Wieder war ein Schrei zu hören. Ganz nahe dieses Mal. Sie erreichten das Ende des Ganges und standen am Eingang zu einer großen Halle. Und hier waren die ersten Menschen versammelt. Sie trugen weite dunkle Kutten und bildeten einen Kreis um die Mitte der Halle, wo ein flackerndes Feuer in einem voluminösen Kessel brannte. Um dieses Feuer herum standen vier Menschen, die man auf die Knie gezwungen hatte.

Und vor ihnen!

Das mussten die Dämonen sein, zwei an der Zahl. Sie waren groß, menschenähnlich mit langen weißen Haaren und einem Gesicht, dass wie die Karikatur eines Menschen aussah. Ihre Hautfarbe war weiß und die Augen gelb.

Als einer, ohne Zweifel weiblich, seinen Mund öffnete, sah Dean messerscharfe Zähne darin. Das weibliche Monster hob ihre Hand nach oben. Deutlich sah Dean die mit Krallen bewehrten Finger. Die Hand des Wesens fuhr nach unten und traf die Brust des vor ihr knienden Menschen, eine junge Frau. Die Frau schrie auf vor Schmerzen und wand sich in Agonie, während das Monster erwartungsvoll zischte und fauchte. Da begann das Gesicht der Frau rasend zu alten und zurück blieb eine leere Hülle. Die Menschen im Kreis fingen begeistert an zu brüllen und zu johlen.

Die beiden Winchester-Brüder waren erstarrt vor Fassungslosigkeit. So etwas hatten selbst sie noch nie gesehen. Das musste ein vollkommen unbekannter Dämon oder Monster sein. Nicht einmal im Tagebuch ihres Vaters war so ein Wesen beschrieben worden.

„Wir müssen eingreifen“, sagte Dean, nachdem er sich etwas von dem Entsetzen erholt hatte. „Sie werden diese Menschen sonst alle töten.“

„Und wie? Sie sind eindeutig in der Überzahl. Diesmal müssen wir uns zurückziehen und Hilfe holen.“

„Hilfe? Wen? Wenn wir uns an die Polizei wenden, werden die uns verhaften“, meinte Dean.

„Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Diesem Grauen muss ein Ende bereitet werden.“

Dean stimmte Sam zu. Hier waren sie zu zweit weit überfordert. Es ging nicht nur um einen einzelnen Dämon, einen Geist oder ein Monster. Sie mussten zusätzlich gegen viele verblendete Menschen antreten.

„Aber denk an den Fluch. Die Zeit könnte um sein, bis wir mit Hilfe zurück sind“, gab Dean zu bedenken.

Daran hatte Sam natürlich auch gedacht, doch bevor er dazu kam seinem Bruder zu antworten, überschlugen sich die Ereignisse. Als Sam sich langsam umdrehte, sah er sich einer Gruppe von vier Menschen gegenüber, die ihn hämisch grinsend anlächelten.

„Wen haben wir denn da?“, fragte einer der Männer, während ein niederträchtiges Grinsen sein Gesicht überzog.

„Noch mehr Futter für die Götter“, sagte ein Zweiter. „Und was für Futter. Die beiden scheinen sehr stark zu sein. Unsere Götter werden uns reich belohnen, wenn wir ihnen euch beide präsentieren.

„Götterfutter? Danke“, sagte Dean und winkte betont lässig ab. „Das ist nett gemeint von euch, aber mein Bruder und ich haben schon was anders vor.“

Der erste Sprecher sah ihn spottend an. „Na, was wird das wohl sein?“

Deans Gerede hatte nur zur Ablenkung gedient, denn er griff ohne Vorwarnung an. Wenn die vier dachten leichtes Spiel mit ihnen zu haben, hatten sie sich getäuscht. Sie waren seit ihrer Kindheit als Soldaten erzogen worden und entsprechend trainiert. Den ersten Gegner erledigte Dean mit einem Handkantenschlag, während Sam neben ihm den zweiten Mann genauso spielend erledigte.

Die beiden übrigen sahen sie nun überrascht an. Damit hatten sie nicht gerechnet und die beiden Winchester ließen ihnen keine Zeit für Überlegungen. Dean erledigte einen zweiten mit einem Fußtritt und einem rechten Haken, den der Mann bis an die Wand schleuderte. Sofort setzte er nach und schlug ihn mit zwei weiteren Schlägen bewusstlos. Auch Sam schaffte es, seinen zweiten Gegner ohne große Anstrengung auszuschalten.

Doch leider war ihr Kampf nicht unbemerkt geblieben. Alarm hallte durch die Halle und durch die Gänge und die ersten Dämonenanbeter kamen auf sie zugelaufen.

Dean stieß einen lauten Fluch aus und wandte sich zusammen mit Sam zur Flucht. Sie konnten nur hoffen, schnell einen Ausgang zu finden, bevor man sie einholte. Doch das war nicht leicht, denn ein Gang sah aus wie der andere. Die ganze Höhle war ein einziges verzweigtes Labyrinth.

Trotzdem gaben sie nicht auf. Sie hatten ihre Waffen herausgeholt und feuerten auf ihre Verfolger, wenn sie zu Nahe kamen. Und da es bisher nur Menschen waren, bewirkten die Kugeln auch etwas. Dean tat es nicht gerne, da er sonst nicht auf normale Menschen schoss, doch leider hatten ihre Gegner nicht die gleichen Skrupel wie sie. Allerdings versuchte er seine Verfolger nicht tödlich zu treffen. Es genügte, wenn sie ausgeschaltet wurden. Sie kamen tatsächlich bis in die Nähe des Ausganges und Dean begann schon Hoffnung zu schöpfen. Doch gerade Angesichts der Rettung verließ sie ihr Glück.

Sam war ein paar Meter voraus und sah schon den Ausgang der Höhle. Dort standen ebenfalls Wachen, doch mit ein paar Schüssen vertrieb der junge Winchester sie. Er blickte zurück und sah Dean, der in einen Kampf mit einem Mann verwickelt war. Sam wollte ihm schon zu Hilfe eilen, als er sah, dass sein Bruder seinen Gegner erledigt hatte und atmete erleichtert auf. Doch diese Erleichterung hielt nur den Bruchteil einer Sekunde an, denn plötzlich traf etwas, dass wie ein Lichtstrahl aussah Dean in den Rücken und sein Bruder stürzte mit einem Schmerzlaut zu Boden.

„DEAN!“, Sam wollte zu ihm eilen, doch da erschienen aus den Gängen Menschen und schleiften Dean davon. Sam war zu weit entfernt und konnte es nicht verhindern. Als auch neben ihm ein Strahl einschlug, wandte er sich zur Flucht. Wenn er Dean und die anderen Entführten retten wollte, dann musste er Hilfe holen. Er erreichte den Ausgang und erledigte noch zwei Gegner mit Schüssen. Jetzt war es ihm egal, ob diese tot waren oder nur verletzt. Die Gefangennahme seines Bruders, und das, was er in der Halle mit angesehen hatte, vertrieben die letzten Hemmungen aus seinen Sinnen.

Sam erreichte den Ausgang und hetzte an der Felswand entlang. Seine Verfolger waren ihm nun dicht auf den Fersen. Lange würde er es nicht mehr schaffen, sie abzuhängen. Etwas streifte sein linkes Bein, welches sofort gefühllos wurde und ihn nicht mehr tragen wollte und so in die Knie zwang. Jetzt war alles verloren!

Die Rettung kam, als er es nicht mehr erwartete. Wie aus dem Nichts erschienen zwei Gestalten und feuerten auf Sams Verfolger. Ein großer und kräftiger Mann packte Sam, warf ihn sich über den Rücken und trug ihn davon. Sam bekam das alles nur am Rande mit, sein Bein spürte er nicht mehr und auch sonst drohte er das Bewusstsein zu verlieren.

Zu sich kam er erst wieder, als sein Retter ihn einfach auf den Boden fallen ließ. Der Aufprall verscheuchte die Benommenheit. Er blickte hoch und sah in das besorgte Gesicht einer jungen Frau mit langen Haaren und einer Art Uniform als Bekleidung. Die gleiche Montur hatten drei der Gefangenen getragen, deren Ankunft Dean und er von ihrem Versteck aus beobachtet hatten.

Sein Retter dagegen war groß, so groß wie Sam selbst, aber viel kräftiger gebaut. Er trug eine Bekleidung, die ihn an die Mad-Max-Filme erinnerte und besaß lange Rastalocken und hatte einen kleinen Bart im Gesicht. Der Mann blickte ihn neugierig an.

„Hallo! Ich bin Sam, Sam Winchester“, begann Sam das Gespräch. „Ich weiß nicht wer ihr seid, aber ich möchte mich für meine Rettung bei euch bedanken.“

„Ich bin Teyla und das ist Ronon. Wir haben Sie und Ihren Begleiter schon länger beobachtet, konnten aber nicht eingreifen, um sie zu warnen.“

„Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee in ein Wraith-Schiff zu gehen?“, fragte der Mann mit dem Namen Ronon böse.

„Wraith-Schiff?“, fragte Sam verwirrt, der kein Wort verstand. „Wir wollten die entführten Menschen retten. Das ist unser Job.“

„Ihr Job?“, Teyla blickte den jungen Mann vor ihr, der höchstens Anfang zwanzig sein konnte überrascht an. „Was genau ist Ihr Job denn?“

„Äh, das würden Sie mir nicht glauben“, versuchte Sam sich herauszureden.

„Sie glauben nicht, was wir alles glauben“, meinte Teyla mit einem hintergründigen Lächeln, das Sam aufhorchen ließ.

Inzwischen konnte er sein Bein schon wieder leicht bewegen. Es kribbelte zwar noch, als würde ein ganzer Ameisenhaufen darin herumlaufen, aber sonst schien die Betäubung nachzulassen. „Was hat mich da überhaupt getroffen?“

„Ein Wraith-Stunner.“

Sam sah die Frau fragend an. „Ein … was? Was ist das?

„Ein Betäubungsstrahl“, versuchte Teyla zu erklären.

„Aha! Und was ist ein Wraith? Eines dieser Monster etwa, die wir im inneren der Höhle beobachtet haben, als sie einer Frau die Lebenskraft raubten?“

„Sie haben das beobachtet?“, fragte Ronon nun.

„Ja, Dean und ich sind dann leider entdeckt worden. Deshalb wollten wir fliehen um Hilfe zu holen.“

„Dean?“

„Mein Bruder! Er wurde von so einem Strahl getroffen und von unseren Verfolgern, die übrigens Menschen waren, mitgenommen. Wir müssen ihn befreien.“

„Auch drei unserer Freunde wurden gefangen“, sagte Teyla. „Wir werden alle befreien.“

Sam blickte nun beide an. „Wer genau sind Sie?“

weiter: Kapitel 3
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