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Die Dämonen des Himmels von Selana

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Vorwort

Diese Story spielt sich kurz vor dem Ende des Machtkampfes zwischen den Arya-Varta und den Saat Bhai.
Die Dämonen des Himmels



Teil 1


Oregon
Planet Erde
Anfang 2007

Die Wälder Oregons waren ideal für jemanden, der sich verstecken musste. Das wussten nicht nur die beiden jungen Männer, die sich an diesem windigen und regnerischen Morgen durch die Wildnis quälten. Der vordere von beiden war Mitte bis Ende zwanzig, schlank, etwa 1,80 m groß mit kurzen dunkelblonden Haaren und durchtrainierter Figur. Sein Begleiter war ungefähr 1,90 m groß, mit längeren dunkleren Haaren, schlank und Anfang bis Mitte zwanzig. Von Beruf waren sie Jäger, doch ihr Wild war kein Tier sondern etwas viel gefährlicheres, als es selbst ein Tiger oder Löwe sein konnte.

An diesem Tag schien es, als hätte sich selbst der Wettergott gegen sie verschworen. Seit sie aufgebrochen waren regnete es Bindfäden, der Himmel war von grauen Wolken bedeckt und Nebel hüllte die endlosen Wälder in ein undurchdringliches Gewand, dass die Sicht auf wenige Meter beschränkte.

„Wessen idiotische Idee war es eigentlich, sich hier her zu begeben?“, schimpfte Dean, der ältere der beiden Winchester-Brüder vor sich hin, während er einer Baumwurzel ausweichte und dabei in ein kleines Wasserloch trat.

Sam war nicht weniger frustriert, doch Deans dauerndes Genörgel ging ihm langsam aber sicher auf die Nerven.

„Wenn ich mich nicht irre, war es deine“, zischte er aufgebracht zurück.

Dean stoppe und blickte seinen Bruder, der nur einen Schritt hinter ihm ging, mit einem unschuldigen Blick an. „Wirklich?“

„Ja!“, schrie Sam zurück und wollte eine heftige Erwiderung von sich geben, als er den schelmischen Ausdruck in den Augen seines Bruders sah und begriff, dass dieser ihn wieder einmal auf den Arm nahm.

In Wirklichkeit war es natürlich ihrer beider Idee gewesen herzukommen, nachdem Sam im Internet diese Seite entdeckt hatte, die berichtete, dass in dieser Gegend alle drei Jahre Menschen verschwanden. Die meisten sah man nie wieder, aber die wenigen, die man gefunden hatte, waren blutleer, ausgesaugt, ausgemergelt und bis zur Unkenntlichkeit gealtert gewesen. Es gab einige Dämonen, die sich von der Lebenskraft der Menschen ernährten, aber keiner hinließ seine Opfer in so einem furchtbarem Zustand.

Sie beschlossen der Sache nachzugehen und hatten sich auf den Weg hierher gemacht. In einer der Gegend nahe gelegen Stadt, hatten sie sich mit Proviant versorgt und etwas Nachforschungen angestellt. Allerdings mussten sie vorsichtig sein, denn es war erst ein paar Wochen her, dass Deans Bild auf allen Bildschirmen erschienen war, wo man ihn als Bankräuber suchte. Natürlich hatte er keine Bank ausgeraubt, sondern Dean und er waren hinter einem Formwandler her gewesen, der seine Opfer in dieser Bank gesucht hatte. Ein anderer Formwandler hatte Dean auch in St. Louis einen Mord angehängt, als er in dessen Gestalt einen Menschen umgebracht hatte. Und wie sollte Dean beweisen, dass nicht er, sondern dieses Monster der Mörder war. Außerdem wurde nun auch Sam seit der Bankgeschichte steckbrieflich gesucht. Eine Sache, die ihnen beiden ihren Job nicht gerade leicht machte.

Und so kämpften sie sich schon seit zwei Tagen durch diese Wälder ohne etwas gefunden zu haben. So langsam kam Dean der Verdacht, dass sie nach etwas suchten, dass es vielleicht nicht gab.

Eine Stunde später erreichten sie eine kleine Lichtung und sie beschlossen etwas zu rasten und sich auszuruhen. Wie schon so oft holte Dean sein Messgerät heraus und scannte die Umgebung. Doch es gab keine Anzeichen für dämonische Aktivitäten.

Im Moment zumindest schien der Wettergott es etwas besser mit ihnen zu meinen, denn es hörte zu regnen auf. Auch der Nebel verzog sich langsam und die Sonne kam etwas zwischen den Wolken hervor. Dean blickte hoffnungsvoll nach oben. Doch sobald sie die Lichtung verließen und wieder in die Wälder eintauchten, würde von der Sonne nichts mehr zu sehen sein. Die Sonnenwärme ließ die Nässe dampfen und es sah aus, als würde Rauch aufsteigen, was der Gegend eine zusätzliche gespenstische Atmosphäre verlieh.

Seufzend stecke Dean das Messgerät zurück in den Rucksack und holte sich etwas zu essen heraus. Wassermangel hatten sie nicht. Im Notfall brauchten sie sich nur unter die Bäume zu stellen und schon hatten sie genug Wasser zum trinken. Außerdem hatten sie mehrmals kleine Bäche überquert, deren Wasser sauber und trinkbar ausgesehen hatte.

Dean biss gerade etwas von dem Energieriegel ab, als er glaubte ein Geräusch zu hören. Sofort waren alle seine Sinne angespannt. Seine, seit seiner Kindheit antrainierten Jagdinstinkte erwachten schlagartig. Auch Sam schien etwas gehört zu haben, denn er lauschte genauso angeregt wie er.

Ihre Blicke kreuzten sich. Mehr war nicht nötig, denn die beiden Brüder waren ein eingespieltes Team. Blitzschnell hatten sie ihre Ausrüstung an sich gebracht und verschwanden im Wald. Leise schlichen sie auf das Geräusch zu.

Ohne es zu wissen hatten sie kurz vor einem Abhang gerastet. Unter ihnen lag ein kleines Tal, durch das sich schlangenartig ein kleiner Bach wand, dessen Wasser durch den vielen Regen, die angrenzenden Wiesen teilweise überschwemmt hatten. Unter einem Steilhang erkannten sie eine kleine Zeltsiedlung, etwa zwanzig Zelte konnten sie zählen. In der Wand, ihnen genau gegenüber, bemerkten sie den Eingang zu einer großen Höhle. Dort und zwischen den Zelten sahen sie Menschen ein und aus gehen. Dean hatte sein Fernglas an die Augen gehoben und blickte hindurch. Die Menschen sahen nicht wie Gefangene aus, im Gegenteil, sie bewegten sich frei und ungezwungen.

Was hatte das zu bedeuten? Sein Blick traf den von Sam, doch auch sein Bruder zuckte nur mit den Schultern. Sie zogen sich etwas zurück und holten ihre Wanderkarte heraus. Auf ihr war fast jeder Baum eingezeichnet, aber keine Siedlung. Bedeutete das, dass es nicht existierte? Oder war es verflucht und kam nur alle paar Jahre wieder her, holte sich Menschen und verschwand wieder? Sie waren noch in keinem verfluchten Dorf gewesen, doch im Buch ihres Vaters John hatten sie Aufzeichnungen über solche Dörfer gelesen. Doch keines davon befand sich in dieser Gegend.

„Was hältst du davon?“, fragte Sam leise.

„Ein verfluchtes Dorf, das nur alle drei Jahre auftaucht und sich seine Menschen holt?“

„Hm“, Sam rieb sich über das Kinn. „Das wäre eine Möglichkeit. Aber dann sind wir ebenfalls in Gefahr. Wir wissen nicht, wie groß sein Einflussgebiet ist und wie lange es sichtbar bleibt. Wenn es verschwindet und uns mitnimmt, sitzen wir die nächsten drei Jahre ebenfalls fest. Und wer weiß, was mit den entführten Menschen passiert! Vielleicht sind die Bewohner Kannibalen.“

Dean blickte seinen Bruder entsetzt an.

„Was ist? Glaubst du, das wäre nicht möglich? Von etwas müssen diese Menschen ja leben, oder?“

„Du hast eine schreckliche Fantasie, Sammy“, meinte Dean, doch gleichzeitig wusste er, dass Sam Recht haben könnte. Menschenfresser! Nicht auszudenken! Sie mussten dem ein Ende bereiten. „Selbst wenn wir drei Jahre festsitzen, wir müssen den Fluch, wenn es denn einen gibt, brechen.“

„Dann müssen wir erst herausfinden, welcher Dämon für den Fluch verantwortlich ist.“

„Du meinst es ist ein Dämon?“

„Kennst du einen Geist, der so etwas tut?“

Nein, Geister machten so etwas nicht. Sie töteten, spuckten und wüteten herum, aber sie konnten kein Dorf verfluchen. Es sei denn, es wäre eine bösartige Hexe oder ein Hexer, der zu Lebzeiten den Fluch ausgesprochen hatte. Dann allerdings mussten sie diese Person finden, bzw. ihr Grab und die Knochen verbrennen.

„Egal ob Dämon oder Hexer! Was sollen wir machen?“

Sam blickte seinen Bruder an. „Was wohl? Wir gehen da runter und sehen nach, was los ist.“

„Hm! Klar, was sonst auch. Dann müssen wir aber warten, bis es Nacht wird.“

Sam stimmte seinem Bruder zu. Bis dahin würden aber noch einige Stunden vergehen, die sie totschlagen mussten ohne entdeckt zu werden. Sie konnten sich natürlich zurückziehen, doch sie wollten nicht riskieren, dass das Dorf einfach wieder von der Bildfläche verschwand. Denn dann würden sie drei Jahre warten müssen, bis der Spuck wieder von vorne begann.

Dean nahm an, dass sie mindestens noch einige Tage Zeit hatten, denn die Entführungswelle dauerte meist zwei Wochen. Und davon waren erst fünf Tage vergangen.

„Es sind noch etwa sechs Stunden bis zur Dunkelheit“, meinte Sam nach einem Blick auf die Uhr. „Wir machen es uns bequem. Einer versucht zu schlafen, während der andere wacht. Ich übernehme die erste Wache.“

Dean war einverstanden. Er war es gewohnt zu jeder Zeit und in jeder Lage zu schlafen. So dauert es nicht lange bis er eingeschlafen war. Eine Hand rüttelte an seiner Schulter und er schlug die Augen auf.

Sam blickte ihn an. „Unten tut sich was.“

„Wie lange habe ich geschlafen?“

„Fast drei Stunden. Ich wollte dich gerade wecken, als es geschah.“

Dean reckte sich. Dass er in jeder Lage schlafen konnte, bedeutete nicht, dass ihm danach nicht alle Glieder wehtun konnten, wenn der Untergrund hart war. Er ignorierte die Rückenschmerzen und robbte zurück an den Rand. Unten trieben einige Dorfbewohner gerade mehrere Menschen in die Höhle hinein. Und diesmal sah es nicht so aus, als würden die Ankömmlinge es freiwillig tun. Alle waren gefesselt und die Dorfbewohner trieben sie mit Schlägen an. Bei drei der Gefangenen sah er so etwas wie eine Uniform. Ob das Soldaten waren? Oder Park-Ranger?

Deans Miene verdüsterte sich, als er das sah. Das ging zu weit. Er zögerte nicht Dämonen oder auch von Dämonen besessene Menschen zu töten, wenn es nicht zu vermeiden war. Aber noch nie hatte er einen normalen Menschen getötet. Sam schien vielleicht sogar recht mit seiner Vermutung von Kannibalen zu haben. Und wenn er etwas hasste, dann Menschen, die sich schlimmer als Dämonen benahmen oder sogar noch brutaler handelten.

Trotzdem, was sie gesehen hatten, beschlossen sie die restlichen drei Stunden noch abzuwarten. Wenn man sie auch noch gefangen nahm, dann hatten die Entführten gar keine Hoffnung mehr. Dean übernahm die letzte Wache und versprach Sam zu wecken, wenn sich unten wieder etwas tun sollte. Doch die drei Stunden vergingen ohne dass sich etwas grundlegendes veränderte.

Als es finster war, weckte Dean Sam auf und sie machten sich leise auf den Weg. Schon vorher hatten sie einen kleinen schmalen Pfad entdeckt, der ins Tal hinunter führte. Es waren etwa einhundert Meter bis nach unten, und in dieser Finsternis war der Abstieg nicht ungefährlich. Doch sie konnten nicht riskieren eine Taschenlampe zu benützen. Die hätte man leicht im Dorf sehen können und dann wäre ihr Überraschungsmoment vorbei. Zum Glück erreichten sie ohne große Probleme den Erdboden.

Während sie in ihrem Versteck auf die Dunkelheit gewartet hatten, hatte es tatsächlich aufgeklart. Ausgerechnet jetzt war der Nachthimmel wolkenlos und ein heller Dreiviertel-Mond stand am Himmel.

Besorgt blickte Dean nach oben und verfluchte diese nicht gewollte Helligkeit, doch niemand hatte ein Einsehen und schickte Wolken, die den Mond verdeckten. Er unterdrückte einen Fluch, denn es half nichts. Sie mussten ihre Deckung verlassen und auf ihr Glück und ihre Geschicklichkeit vertrauen. Schnell überprüfte er seine Waffe. Sie war schussbereit. Allerdings wussten sie nicht genau mit welchem Gegner sie es zu tun hatten und ob die Waffe, die auf jeden Fall mit Silberkugeln geladen war, überhaupt half. Zumindest gegen Menschen würde sie helfen.

Dean klopfte seinem Bruder leicht auf die linke Schulter. Dies war das Zeichen, dass er bereit war. Gebückt verließen sie ihr Versteck und überquerten, jede Deckung ausnützend das Tal, um sich den Zelten zu näheren. In manchen davon brannte noch Licht oder waren Stimmen zu hören. Sonst hielt sich aber keiner mehr im Freien auf. Die Bewohner schienen sich sehr sicher zu fühlen.

Die Zelte waren jedoch nicht ihr Ziel sondern die Höhle. Den Eingang konnten sie schon sehen. Es stand leichtsinniger Weise nicht einmal ein Wächter davor. Nun gut, diese Nachlässigkeit würde ihnen helfen, unbemerkt in die Höhle einzudringen. Keiner der beiden musste ein Wort sagen. Die Brüder verständigten sich nur mit Gesten und Blicken.

Schnell schlüpften sie durch den Eingang und versuchten dabei im Schatten zu bleiben. Ihre Vorsicht war jedoch unnötig, denn es war kein Mensch oder Monster zu sehen. Die Winchesters standen in einer Art Halle, von der aus viele Gänge abzweigten. Die Gänge sahen seltsam aus. Überall hingen spinnenartige Fetzen von den Decken und vermittelten so den Eindruck von einer Art organischer Umgebung. So, als befänden sie sich im Inneren eines riesigen Lebewesen. Ein Gedanke, der Dean gar nicht gefiel und ihm Unbehagen bereitete. Was, wenn sie sich im Inneren eines großen Monsters befanden, dass Menschen fraß?

Schnell wies Dean diesen Gedanken von sich. Er sah sich ohne Zweifel zu viele Filme an. Ein Blick auf Sam zeigte ihm aber, dass auch sein Bruder sich unbehaglich fühlte. Immer wieder fasste Sam die Wände an, die aus dem gleichen glitschigen Material zu bestehen schienen, nur um die Hand dann blitzschnell wieder zurück zu ziehen.

„Was denkst du?“, fragte Dean leise.

Sam zuckte mit den Schultern. „Alles sieht seltsam aus. Was ist mit dir?“

„Du hältst mich sicher für verrückt, aber was ist, wenn wir uns im Inneren eines Monsters befinden?“

In der Tat warf Sam ihm einen Blick zu, der Dean sagte, dass sein Bruder ihn wirklich für verrückt hielt, aber dieser Blick dauerte nur ein paar Sekunden, dann wurde er nachdenklich. Sam schien wirklich über seine Idee nachzudenken. Und das gefiel Dean noch weniger.

Sie schlichen weiter, von Gang zu Gang ohne jemandem zu begegnen. Von Zeit zu Zeit holte Dean sein Messgerät heraus, doch er konnte keine dämonischen Aktivitäten feststellen, was ihn noch mehr verwirrte. Was, in aller Welt war hier nur los? Wohin waren sie geraten.

Plötzlich hielt Sam Dean fest. Fragend blickte dieser seinen kleinen Bruder an. Sam hielt einen Finger an die Lippen. Er schien etwas gehört zu haben. Nun lauschte auch Dean angespannt. Schon nach kurzer Zeit glaubte auch er etwas gehört zu haben: einen lauten Schrei und gleich darauf noch einen. Und der Schrei hatte sich so angehört, als litte ein Mensch große Schmerzen.

Nun hielt die beiden Brüder nichts mehr an ihrem Platz. So schnell sie konnten, aber ohne die gebotene Vorsicht zu vergessen, eilten sie in die Richtung, aus der sie den Schrei, der sich noch mehrmals wiederholte, gehört hatten. Sam und Dean bogen in einen Gang ab, der sich zu einem großen Raum erweiterte. Was sie dort sahen ließ ihr Herz vor Entsetzen stocken.

weiter: Kapitel 2
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