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Die Kriegergöttin / Eine ungewöhnliche Allianz von Selana

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Vorwort

Diese Story spielt während der 3. Saison, noch lange vor den Haktyl.
Die Kriegergöttin
(oder) Eine ungewöhnliche Allianz


Die Reiter tauchten so plötzlich aus dem Nichts auf, daß O’Neill das Gefühl hatte, sie könnten sich unsichtbar machen. Die Bewohner des Planeten P4T333 hatten von einem geheimnisvollen Gebiet erzählt, in dem schon viele Menschen verschwunden waren und daher hatten die Eingeborenen die Fremden um Hilfe gebeten.

SG-1 kam vor vier Tagen auf diesen Planeten und waren von den hier lebenen Menschen freundlich empfangen worden. Geheimnisse und Rätsel hatten die Crew schon immer angezogen, so daß sie sich gerne bereit erklärten zu helfen.
Nichts deutete daraufhin, daß in dieser Region etwas außergewöhnliches war, bis Carter eine erhöhte Strahlung dicht vor ihnen entdeckte und darin ein Energiefeld vermutete.

Plötzlich tauchten die Reiter daraus auf und umkreiste das Team.

“Jaffa!” bemerkte Daniel, als er die ungewöhlichen Masken sah, welche die Reiter trugen und auf die Stabwaffen deutete, die allerdings nicht auf sie gerichtet waren.

“Es sind Frauen”, stellte Teal’c fest.

Auch O’Neill war das nicht entgangen. Es waren etwa zehn Reiterinnen. Ihre Masken sahen aus wie der Kopf eines Widders und die Rüstungen mit den Kettenhemden schimmerten blutrot. Auf der Brust, an den Armen und Beinen waren die Kettenhemden mit Metall verstärkt.

“Kennst du den Goa’uld, dem diese Jaffa dienen, Teal’c?” fragte O’Neill unbehaglich.

“Nein, ich sah noch nie weibliche Jaffa-Krieger. Die Frauen sind immer Priesterinnen.“

O’Neill hob den Arm zum Gruß und sagte: “Wir sind Forscher von einem anderen Planeten und kommen in Frieden.”

Eine der Reiterinnen kam näher und hielt ihr Pferd dicht vor O’Neill an. Sie berührte eine Stelle an ihrem Hals und der Helm verschwand. O’Neill fand dies immer wieder faszinierend.

Wie Teal’c trug die Kriegerin ein goldenes Emblem auf ihrer Stirn. Es sah aus wie ein Unterarm, der einen Haken in der Hand trug.

“Ihr seht anders aus als sonst”, grüßte die Kriegerin. Ihr Blick wanderte von einem zum anderen und blieb auf Teal’c haften. “Was bist du denn?”

“Er ist ein Jaffa, genau wie ihr”, antwortete O’Neill an Teal’cs Stelle.

Die Frau richtete ihre Strahlenlanze auf O’Neill, so daß sich die Mündung dicht vor seiner Stirn befand. Er wich einen Schritt zurück und hob sein Gewehr. “Kann er nicht selbst für sich sprechen?” fragte die Frau barsch.

“Colonel O’Neill hat recht, ich bin ein Jaffa”, erklärte Teal’c.

Nun mehr riß die Frau am Zügel ihres Pferdes und wandte sich Teal’c zu.
O’Neill ließ erleichtert sein Gewehr sinken. Er hoffte auf eine friedliche Lösung.

Erneut musterte die Frau Teal’c von oben bis unten. “Ich sah noch nie einen männlichen Jaffa. Welchem Gott dienst du?”

“Keinem”, antwortete Teal’c. “Ich gehöre zu diesen hier, den Menschen von Tauri.”

Das Gesicht der Frau verdunkelte sich verärgert: “Du lügst, Tauri gibt es nur in der Legende.”

“Nein, wir kommen von dort. Wir nennen den Planeten Erde”, erwiderte O’Neill.

Jetzt wandte sich die Frau ihm zu. Mit einem geschmeidigen Satz sprang sie vom Pferd und blieb dicht vor O’Neill stehen. Sie musterte ihn, seine fremdartige Bekleidung und blickte ihm tief in die Augen.

“Deine Augen sagen, daß du nicht lügst. Wie ist dein Name?”

“Jack O’Neill und das sind Carter, Daniel und Teal’c”, stellte O’Neill sich und sein Team vor.

“Ich bin Meretseger und ihr werdet mit uns kommen. Diesmal wird sich die Herrin für euch interessieren. Ihr scheind mir ungewöhnlich.”

“Wohin sollen wir euch begleiten?” fragte O’Neill mißtrauisch. “Und wer ist eure Herrin?”

So ohne weiteres wollte er sich nicht in die Gewalt der Jaffa begeben. Andererseits, wenn sie sich weigerten, würde es ohne Kampf nicht abgehen und er hatte keine Interesse daran, auch nur eine dieser Frauen zu töten, zumal es noch nicht sicher war, ob sie ihnen feindlich gesinnt waren.

“Wir sollten mit ihnen gehen, Jack”, schlug Daniel vor, den die Neugierde trieb. Noch nie hatte er einen weiblichen Krieger-Jaffa gesehen.

Meretseger lächelte hintergründig. Sie war groß, schlank und hatte langes brünettes Haar, welches sie zu einem Zopf geflochten und kunstvoll um ihren Kopf geschlungen hatte. Sie mochte Ende dreißig sein, doch ihre Bewegungen waren so geschmeidig, wie die einer Jugendlichen. Wahrscheinlich war sie sogar viel älter aufgrund des Goa’uld, den sie trug.

Ihre dunklen ausdrucksvollen Augen musterten O’Neill spöttisch. “Du brauchst keine Angst zu haben”, sagte sie mit einer angenehmen Stimme. „Wir mögen Männer und ich glaube, dich mag ich besonders. Ich nehme an, du bist der Anführer?”

Jack nickte und ignorierte geflissentlich Carters anzügliches Grinsen und Daniels Gekicher. “Na schön, wir gehen mit euch”, sagte O’Neill schließlich.

Befriedigt nahm Meretseger die Zügel ihres Pferdes in die Hand und gab ihren Kriegerinnen ein Zeichen. Die Jaffa setzten ihre Pferde in Bewegung und Meretseger ging neben O’Neill im Kreise der Frauen auf die unbekannte Strahlung zu.

Sie hob die Hand und sprach einige Worte in einer unbekannten Sprache.

“Das ist Altägyptisch”, stellte Daniel fest, der einen Schritt hinter O’Neill ging.

O’Neill beobachtete Meretseger, die in diesem Moment die Hand ausstreckte, einen Schritt machte und spurlos verschwand.

“Was ist das?” fragte O’Neill erstaunt.

“Ein Kraftfeld, dies ist die unbekannte Strahlung”, erklärte Carter. Sie machte wie die Jaffa einen Schritt und dann noch einen und verschwand ebenso.

O’Neill stockte einen Moment der Atem, doch dann siegte seine Neugierde und er streckte seine Hand aus. Der Colonel hatte das Gefühl von einer unbekannten Kraft angesogen zu werden. Er machte einen Schritt auf das Feld zu und im nächsten Augenblick wurde er mit unwiderstehlicher Kraft in das Energiefeld gesogen und eine Sekunde später befand er sich auf der anderen Seite.

Erstaunt sah er sich um. Standen sie eben noch in einem Felsengebiet, umfing ihn nun eine paradiesisch anmutende Landschaft. Vor ihm lag ein kleiner See, umrahmt von hohen Felsen. Ein Wasserfall speiste den See, Vögel flogen durch die Luft und schnappten nach Insekten, Fische sprangen aus dem Wasser um sich Sekunden später zurück in ihr nasses Element zu stürzen. Am Ufer des Sees war Gelächter zu hören und das Geschrei von spielenden Kindern. Allerdings sah O’Neill nur Mädchen oder junge Frauen. Er warf einen Blick zurück, doch von der vorherigen Felslandschaft war nichts mehr zu sehen.

“Wo sind wir?” fragte O’Neill noch ganz im Banne des Geschehens und warf einen Blick hoch auf den blauen Himmel. Eine gelbe Sonne und drei Monde waren zu sehen. P4T333 hatte aber eine orange Sonne und keinen Mond besessen.

“Wir müssen uns auf einem anderen Planeten aufhalten”, vermutete Carter. “Das Energiefeld scheint eine andere Form von Sternentor zu sein.”

Meretseger befahl dem SG-1-Team ihr zu folgen. Eingerahmt von den Jaffa, die inzwischen alle ihre Helme hatten verschwinden lassen, gingen sie am Ufer des Sees entlang, auf eine große Anzahl pyramidenförmiger Gebäude zu. Die Kinder und Mädchen hörten mit ihrem Spiel auf und starrten die fremden Besucher neugierig an. Anscheinend kamen nicht oft Fremde her. Ihr Weg führte zwischen unzähligen Pyramiden hindurch. Menschen aller Altersgruppen bewegten sich auf den Straßen und zwischen den Gebäuden. O’Neill bemerkte, daß es überwiegend Frauen waren. Nur vereinzelt sah man einen Mann, der aber kaum wagte aufzublicken. Das alles gefiel O’Neill nicht besonders. Fahrzeuge oder sonstige Gegenstände einer modernen Zivilisation konnte Jack nicht sehen.

Vor dem Gebäude, daß ihr Ziel schien, trainierten junge Frauen im Kampfstil. Auch diese jungen Kriegerinnen hörten mit ihrem Training auf, als sie Meretseger mit ihrer Gruppe sahen und musterten die Neuankömmlinge neugierig und abschätzend.

“Was ist los? Macht weiter oder habt ihr noch nie Männer gesehen?” herrschte Meretseger sie an und die Frauen gehorchten sofort. Anscheinend genoß die Frau großes Ansehen.

Die Kriegerinnen sprangen von ihren Pferden und sofort erschienen jungen Frauen um diese wegzubringen und zu versorgen. Der Platz vor den Pyramiden war mit kunstvoll verzierten Mosaiksteinen gepflastert und überall standen Brunnen, Skulpturen und Blumenbeete.

“Ich werde euch nun zu der Herrin bringen. Sie wird sich freuen Menschen von Taori zu besitzen”, erklärte Meretseger.

“Besitzen?” echote O’Neill und machte einen Schritt zurück. “Niemand besitzt uns.”

Er hob seine Waffe.

Der Energiestrahl traf ihn im gleichen Moment und ließ ihn zu Boden stürzen. Meretseger stürzte sich wütend auf die Schützin und schlug sie zu Boden.

“Keiner rührt ihn an, verstanden?” Sie kniete sich neben Jack zu Boden. “Ab jetzt gehört ihr uns, aber keine Sorge, ich werde die Herrin bitten dich mir zu geben. Du wirst es bei mir gut haben.”

Angesichts der plötzlich auf sie gerichteten Stabwaffen und Zatnickatels hatten Teal’c, Carter und Jackson keine andere Möglichkeit, als sich entwaffnen zu lassen. Auch wollte niemand von ihnen ein Blutbad anrichten.

Meretseger half O’Neill aufzustehen. Er spürte noch die Nachwirkung der Zatnickatel, und es gelang Jack nur mühsam seine Wut zu unterdrücken:

“Wir kamen in Frieden. Warum macht ihr das?

“Wir wollen euch nichts tun, doch warum wehrt ihr euch? Ihr kennt doch die Regeln”, sagte Meretseger erstaunt. “Jeder, der unser Gebiet betritt ist unser. Warum seid ihr uns gefolgt, wenn ihr damit nicht einverstanden seid?”

“Niemand hat uns das gesagt”, erklärte O’Neill.

Meretseger nickte verstehend. “So ist das also. Deshalb ist auch die Frau bei euch. Ihr stammt nicht von der Welt der Primitiven und diese haben euch geopfert um diesmal keinen der ihren hergeben zu müssen.”

“Geopfert?” fragte O’Neill seinerseits erstaunt, denn er sah sich nicht als Opferlamm.

“Jedes Jahr um diese Zeit bekommen wir einige Männer von den Primitiven um neues Blut in unsere Zucht zu bekommen. Dafür lassen wir sie in Ruhe. Anfangs haben wir diese geraubt, doch das gab immer Tote und die Herrin hasst es, sie liebt die Menschen und sieht in ihnen ihre Kinder. Als wir euch sahen nahmen wir an, daß ihr die Opfergaben für dieses Jahr seid. Viele der Männer kommen sogar freiwillig, weil sie ein ruhiges und behütetes Leben, einem in Primitivität und Armut vorziehen.”

“Die Menschen auf diesem Planeten sind keine Primitiven.” Der Entwicklungsstand der Bewohner dieses Planeten entsprach den Menschen des 18. Jahrhunderts auf der Erde, doch anscheinend war ihre Freundlichkeit nur vorgetäuscht gewesen. “Und wir sind keine Opfergaben”, sagte O’Neill wütend. “Wir sind kein Eigentum irgendeines Despoten sondern freie Menschen.”

“Ihr seid Männer”, bemerkte Meretseger sehr treffend. “Und Männer sind immer unser Eigentum. Doch vielleicht macht die Herrin bei euch eine Ausnahme, weil ihr von Taori stammt. Folgt mir.”

Meretseger wandte sich ab und betrat das Gebäude. SG-1 blieb nichts anderes übrig, als ihr nachzugehen. Im Inneren der riesigen Pyramide sah es aus wie in einem ägyptischen Museum. Dicke Teppiche bedeckten den Boden und dämpften die Schritte. Die Wände waren mit handgewebten Teppichen bedeckt, welche die unterschiedlichsten Szenen aus dem Alltagsleben der Bewohner dieser Welt zeigten.

Daniel war fasziniert und wäre am liebsten bei jeder Statue, jedem Teppich oder Skulptur stehengeblieben um sie ausgiebig zu studieren, doch die Jaffa drängten sie unerbittlich weiter. Vor einer riesigen, aus einer unbekannten Holzart geschnitzten Doppeltür, blieben sie schließlich stehen. Zwei Wachen mit Widderhelm und Stabwaffen standen davor. Bei Meretsegers Anblick beeilten sie sich die Tür zu öffnen.

Meretseger wandte sich an das Team. “Ihr wartet hier mit meinen Kriegerinnen. Und versucht nicht zu fliehen, sie würden das mit allen Mitteln verhindern und das wäre wirklich schade. Ich werde die Herrin informieren.”

Die Kriegerin drehte sich um und verschwand durch die Tür. Die Doppelflügel schlossen sich mit einem fast unhörbaren Geräusch. O’Neill hatte versucht noch einen Blick hinein zu erhaschen, dies war ihm jedoch nicht gelungen, weil eine der Wachen ihn mit ihrer Stabwaffe abdrängte. So zuckte er mit den Schultern und wartete.

Nach einigen Minuten erschien Meretseger wieder und winkte ihnen zu. “Die Herrin ist neugierig und erwartet euch.”

Nun öffneten sich die Doppelflügel für sie und das Team durchschritt das Portal ins innere des Reiches der Herrin dieser Welt. Sie saß auf einem thronartigen Sessel, umgeben von einem ganzen Hofstab von Frauen in einer fantastischen Kostümierung. In der riesigen Halle, dessen Relief-Decke von mächtigen, im ganzen Raum verteilten Säulen gestützt wurde, standen überall Jaffa-Wachen zum Schutze der Herrin. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen. Es verschwand hinter einer Maske, die mit denen der Kriegerinnen identisch, aber um das dreifache größer war. Gekleidet war sie in ein rotes Gewand, welches mit Perlen, Goldstickereien und Pailetten kunstvoll verziert war. Bei jeder Bewegung leuchteten die Paletten in allen Farbe auf, das reinste Lichtgefunkel.

Vor dem Thron mußten die vier stehen bleiben. “Kniet nieder vor eurer neuen Herrin”, befahl eine der Kriegerinnen und widerstrebend gehorchten sie.

Das wurde schon fast zur Gewohnheit dachte O’Neill innerlich seufzend. Die Goa’uld, daß sie eine war daran zweifelte keiner des Teams, stand auf und umrundete die vier langsam und neugierg. Ihr Blick blieb auf Carter und ihrer für Frauen ungewohnter Bekleidung hängen.

“Du bist eine Kriegerin?” fragte sie mit einer hart klingenden Stimme, die den letzten Zweifel beseitigte, keine Goa’uld vor sich zu haben. Doch ihre Stimme klang nicht bedrohlich, sondern eher neugierig.

“Das bin ich”, antwortete Carter.

“Du bist eine Frau, warum bist du nicht die Anführerin? Doch Wir wissen, daß in den meisten primitiven Kulturen der Menschen die Frauen unterdrückt werden. Bei Uns ist das jedoch anders. Wir mögen auch die Männer, denn diese bereiten Uns viel Vergnügen, doch die Frauen lieben Wir, denn sie sind wie Wir.”

“Bei meinem Volk sind Männer und Frauen gleichberechtigt”, erklärte Carter. “Bei uns kann eine Frau die Arbeit eines Mannes machen.”

“Wir sind erstaunt. Das haben Wir bisher nur selten gesehen. Warum ist das bei euch anders?”

“Weil wir von der ersten Welt stammen”, erklärte O’Neill.

Die Goa‘uld wandte sich ihm zu und ließ ihren Helm verschwinden. O’Neill blickte in das Gesicht einer etwa dreißigjährigen Frau mit schulterlangen schwarzen Haaren und dunklen Augen, die ihn durchdringend und neugierig musterten. “Du bist der, den meine treue Meretseger als O’Neill bezeichnet?”

Als O’Neill nicht gleich antwortete, schlug eine der Frauen hinter ihm mit dem Schaft ihrer Stabwaffe zu und der harte Schlag warf O’Neill zu Boden. Mit einem Ruck fuhr die Goa’uld auf die Kriegerin zu und hob ihre Hand. Ein Strahl fuhr aus der Energiewaffe in ihrer Hand und beförderte die Frau durch den halben Raum. Die Augen der Goa‘uld glühten, als sie scharf sagte: “Niemand rührt die Krieger aus Taori nochmals an. Wir wünschen in Frieden mit ihnen zu verhandeln. Wir wollen sie als Freunde und nicht als Gefangene.” Sie bückte sich und half O’Neill aufzustehen.

Dieser blickte sie erstaunt an. Alles hatte er erwartet, nur keine Freundlichkeit von einer Goa’uld. Oder sollte es sich bei ihr um eine Tok’ra handeln? Außerdem fiel ihm auf, daß sie von sich in der dritten Person sprach, genauso wie Hathor. Das löste unschöne Erinnerungen in ihm aus.

“Was ist, wenn wir uns dir nicht anschließen wollen?” versuchte O’Neill zu erfahren.

Ihre nächsten Worte bewiesen, daß sie keine Tok’ra war: “Dann werden Wir euch zwingen. Wir sind Anat und Wir bekommen alles, was Wir uns wünschen.”

Daniel stockte der Atem. Er kannte diesen Namen. Und er vermutete etwas: “Du bist Anat? Die Anat aus unserer Mytologie? Du hast früher Taori besucht?”

Anat wandte sich Daniel zu. “Nenn Uns deinen Namen, kleiner Mensch”.

“Ich bin Daniel Jackson und ich fühle mich geehrt Dich zu freffen. Du bist eine Königin der Goa’uld? Wie Hathor?”

“Wir verachten Hathor und ihre Methoden. Doch du hast recht, Wir sind die Mutter vieler Goa’uld”, bestätigte Anat Daniels Vermutung. “Und Wir wünschen Unsere Zucht mit Menschen von Taori aufzufrischen. Wir möchten in Zukunft auch Männer in die Reihen Unserer Kriegerinnen aufnehmen, doch bisher fanden Wir kein geeignetes Genmaterial. Doch jetzt haben Wir euch. Dieser hier stammt nicht von Tauri?” Sie meinte Teal’c und blickte ihn böse an. “Apophis Diener. Wir hassen Apophis und alle anderen seinesgleichen. Wir wünschen nichts mit ihnen zu tun zu haben. Wir wollen Unser eigenes Reich führen, in Frieden und Ruhe vor den Intrigen und Machtkämpfen der System-Lords. Deshalb haben Wir Uns in diese Dimension zurückgezogen und diese seit Jahrhunderten nicht mehr verlassen.”

“Ich diene Apophis nicht mehr und ich werde auch dir nicht mehr dienen”, erklärte Teal’c.

Anat musterte ihn von allen Seiten. “Wir glauben dir, weil du den Taori dienst. Doch was sollen Wir mit dir machen? Wir vermuten, daß du keiner Unserer Kriegerinnen dienen wirst?”

“Ich sterbe lieber.”

“Das können Wir einrichten”, erklärte Anat kaltblütig.

“Nein!” O’Neill stellte sich schützend vor Teal’c. “Wenn du ihn tötest mußt du mich auch töten.”

“Und mich ebenso”, erklärte Daniel.

“Und mich auch”, sagte Carter.

Anat sah bestürzt aus. “Ihr würdet euer Leben für einen Jaffa geben? Wir sind erstaunt. Nun gut, der Jaffa kann gehen. Meine Kriegerinnen werden ihn zurückbringen.”

“Ich gehe nicht ohne meine Freunde”, stellte sich Teal’c stur.

“Teal’c, du gehst!”befahl O’Neill. “Kehre zur Erde zurück und erkläre General Hammond was passiert ist und das wir eine friedliche Einigung und vielleicht eine Allianz mit Anat schließen wollen.” Als Teal’c zögerte: “Das ist ein Befehl.”

“Ich gehe, O’Neill.”

O’Neill wandte sich an Anat: “Ich bin neugierig. Was warst du auf der Erde? Und was meintest du damit – andere Dimension? Befinden wir uns nicht auf einem anderen Planeten?”

“Diese Welt liegt in einer anderen Dimension.”

“Das ist fantastisch”, schwärmte Carter. “Paralelle Welten, andere Dimension. Also ist das Energiefeld kein Sternentor sondern ein Tor in eine andere Dimension.”

“Diese ganzen wissenschaftlichen Dinge machen mich noch ganz verrückt”, murrte O’Neill angewidert und wandte sich erneut Anat zu. “Aber beantworte noch meine erste Frage: wann warst du auf der Erde?”

Anat sah Daniel an. “Dein Krieger kann es dir besser erklären.”

O’Neill blickte fragend auf Jackson.

“Anat ist die Kriegergöttin der alten Ägypter und eine der wenigen ausländischen Göttinnen. Eigentlich wurde sie hauptsächlich im damaligen Syrien verehrt, doch ihr Einfluß reichte bis nach Ägypten. Das Zeichen der Jaffa, der Unterarm mit Haken, bedeutet Kraft und Kampf. Sie war entweder die Gemahlin von Seth oder die Geliebte von Baal, des Gottes der Stürme. So richtig sind sich unsere Wissenschaftler nicht einig. Sie gilt als Beschützerin und auch als Fruchtbarkeitsgöttin und wurde von den Menschen verehrt, weil sie ihnen Wohlstand und Reichtum brachte. In der westlichen Astrologie finden die Eigenschaften der Anat ihre größte Entsprechung im Sternzeichen des Widders.”

“Deshalb auch die Widder-Helme?” wollte O’Neill wissen.

“Wahrscheinlich”, meinte Daniel.

“Daniel weiß viel über Uns, doch genug geredet. Du und dein Krieger, ihr seid also bereit Uns freiwillig zu dienen?”

O’Neill zuckte mit den Achseln: “Ja, unter einer Bedingung!”

“Colonel!” Carter sah ihn erstaunt an. “Bei allem Respekt, sind Sie verrückt? Sie ist eine Goa’uld.”

Anat Blick schien Sam zu durchbohren und im nächsten Moment sagte die Goa’uld auch schon: “Carter wird nicht benötigt. Sie wird den Jaffa begleiten.”

Sam gab Anats Blick ungerührt zurück: “Nein!” Sie war nicht bereit ohne O’Neill und Daniel nach Hause zurückzukehren.

“Sie gehen, Captain!” O‘Neill betonte ihren Rang mit Absicht. So würden wenigsten Carter und Teal’c nach Hause zurückkehren. Für sich und Daniel würde er schon noch eine Möglichkeit finden.

“Was ist deine Bedingung Uns freiwillig zu dienen?” fragte Anat.

“Wir dienen dir nur für kurze Zeit und dürfen dann gehen und wir bilden eine Allianz gegen die System-Lords, die dir anscheinend genauso verhasst sind wie uns. Es gibt bei uns ein Sprichwort: der Feind deines Feindes ist dein Freund. Und zur Information: Apophis und Ra sind tot.”

Anat blickte ihn erstaunt an und ihre Augen fingen an vor Erregung zu glühen. “Das sind erfreuliche Nachrichten. Erzähle Uns wie dies geschah.”

“Wir haben Ra mitsamt seinem Raumschiff mit einer Bombe vernichtet.”

“Ihr?”

“Daniel und ich persönlich”, erklärte O’Neill. “Und Apophis wurde von Sokar vernichtet, weil seine Streitkräfte wegen uns geschwächt waren.”

“Erkläre Uns das genau”, verlangte Anat und lauschte gespannt auf den ausführlichen Bericht O’Neills.

“Wir sind stolz, euch für die nächste Zeit als Gäste an meinem Hof zu haben”, erklärte Anat schließlich. “Und Wir erfüllen deine Bitte, O’Neill. Die Frau namens Carter und der Jaffa werden gehen. Du und Jackson werden Uns die nächsten vier Wochen Gesellschaft leisten, dann dürft ihr auch gehen und werdet Unsere Unterstützung im Kampf gegen die System-Lords erhalten und Wir bekommen noch zusätzlich den unbegrenzten Zugang zur DNS der Taori. Wir leben zwar zurückgezogen, doch Wir sind mächtig und besitzen einige Schiffe.”

“Sir, trauen Sie der Goa’uld wirklich?” fragte Carter O‘Neill.

“Soweit man das als Vertrauen bezeichnen kann. Gehen Sie mit Teal’c zur Erde zurück und informieren Sie den General, sagen Sie ihm, daß wir uns diese einzigartige Gelegenheit zu einer Allianz mit einer Goa’uld-Königin nicht entgehen lassen können.”

Carter musterte ihn mißtrauisch: “Ich habe fast das Gefühl, daß sie diese Situation genießen, Sir.”

“Wie können Sie so etwas denken, Captain? Doch für die Sicherheit der Erde muß einem jedes Opfer recht sein. Wir sehen uns in vier Wochen auf der Erde.”

Der Tonfall seiner Stimme sagte Carter jedoch, daß sie ins Schwarze mit ihrer Vermutung getroffen hatte. Kopfschüttelnd folgte sie Teal’c, der sich schon mit einigen der Kriegerinnen auf den Weg machte, um zum Sternentor zurückzukehren. Männer, dachte Carter, die rennen einfach jedem Rock hinterher.

O’Neill sah ihr lächelnd nach und wandte sich dann Meretseger zu, die ihn anlächelte. “Ich freue mich, daß du einige Zeit hierbleibst. Ich wünsche jede Einzelheit über dich und deine Kultur zu erfahren. Und besonders eure Techniken im Nahkampf.”

“Es wird mir eine Freude sein dir alles zu erklären und meine Erfahrungen mit dir auszutauschen”, antwortete O’Neill und ignorierte Daniels Gekicher.

Meretseger jedoch fixierte Daniel. “Ich bin sicher, daß es einige meiner Kriegerinnen brennend interessieren wird, wissenschaftliche Erfahrungen auszutauschen. Auch bei uns gibt es Forscher und Wissenschafterinnen.” Jetzt konnte sich O’Neill ein Lachen nicht verkneifen, als er Daniels Gesicht sah, das knallrot wurde.

“Da bin ich überzeugt”, erwiderte O’Neill. “Unser Danny ist an neuen Erfahrungen immer interessiert.”

“Ich werde die Herrin darum bitten, daß ich euch nach Taori begleiten darf. Sie wünscht sicher jemanden, der unsere Bedingungen der Allianz überwacht.”

“In diesem Fall wird es mir eine Ehre sein dir die Erde zu zeigen, denn so wie es aussieht, werde ich dich so schnell nicht los, oder?”

“Auf keinen Fall”, sagte Meretseger. “Wir werden zusammen eine ungewöhnliche Allianz bilden.”

“In der Tat”, stimmte O’Neill ihr zu und nach einem kurzen Blick auf Anat verließen sie zusammen den Saal.

Anat sah ihnen zufrieden hinterher. “Manchmal sind sie wie Kinder. Doch Wir freuen uns darüber und wünschen, daß es so ist. Nur so können Wir neue Kinder zeugen und unsere Streitmacht vergrößern. Und eines Tages werden Wir die Galaxis beherrschen.”

Anat drehte sich um. Alles lief nach Wunsch. Und wenn sie noch tausend Jahre warten mußte. Sie hatte Geduld und alle Zeit der Welt...

E N D E
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