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Der Feind - mein Verbündeter (1) von Selana

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Teil 8



Der Wraith, den John „Jack“ genannt hatte, stand vor dem Bildschirm und betrachtete die beiden Menschen, die nicht ahnten, dass sie beobachtet wurden. Ein Lächeln, das ein Mensch durchaus als sympathisch bezeichnet hätte, lag dabei auf seinem Gesicht.

Nein, er hatte sich in dem Menschen John Sheppard nicht getäuscht. Er war es wert sein Noirinan, sein Lebensbruder zu sein. Die Frauen bei ihm zählten nicht, aber sie gehörten zu ihm, also waren auch sie tabu für die anderen Wraith. Jeder, außer „Jeff“ hatte das akzeptiert. Doch er hatte die gerechte Strafe aus der Hand seiner Königin erhalten.

„Du bist so schweigsam, mein Geliebter.“

„Jack“ sah seine Königin an, die hinter ihm auftaucht war und ihn liebevoll anlächelte.

„Bin ich das?“, „Jack“, dachte das nicht von sich. Er war nur tief in Gedanken versunken.

Die Königin blickte ebenfalls auf den kleinen Bildschirm und erkannte den Gegenstand seines Interesses.

„Du bist überzeugt, dass Sheppard es wert ist, dein Noirinan zu sein?“

„Aber sicher!“

„Du hast ihm von deiner Lebensenergie gespendet. Ist ihm klar, was das für ihn bedeutet?“

„Nein, nicht ganz.“

„Dann solltest du ihn aufklären. Vielleicht ist er nicht erfreut darüber?“

„Ich hatte keine Wahl und keine Zeit, um ihn aufzuklären. Hätte ich nicht sofort gehandelt, wären wir beide verloren gewesen. Sheppard hat auch mein Leben gerettet, und das nicht nur einmal.“

Der Blick der Königin wanderte zurück zum Bildschirm, auf dem Sheppard und sein Weibchen eng umschlungen auf einer Liege lagen.

„Wir sollten ihre Intimsphäre wahren.“

„Ich sah dich nie so verständnisvoll Menschen gegenüber.“

„Das ist deine Schuld, denn noch nie hast du einen Menschen zu deinem Lebensbruder auserkoren.“

„Ich fand bisher keinen, der es Wert wäre. Sheppard ist etwas Besonderes. Nicht nur, dass er stärker als alle anderen Menschen ist, die ich bisher ausgesaugt habe, es ist noch etwas an ihm, über das ich mir noch nicht im Klaren bin. Doch nun muss ich wieder an meine Arbeit. Du entschuldigst mich?“

„Selbstverständlich. Deine Arbeit ist sehr wichtig.“

„Jack“ schaltete den Bildschirm aus und verließ das Gemach der Königin. Seit er wieder zurück war, hatte er seine Arbeit wieder aufgenommen. Er war keiner dieser primitiven Wraith, welche die Menschen aussaugten, weil es ihnen zusätzlich noch Spaß machte! Nein, er musste es tun, um zu überleben, aber Freude hatte es ihm nie bereitet. Deshalb arbeitete er seit Jahren an einem Projekt, dass die Königin in allem unterstützte. Auch sie war keine der üblichen Wraith-Königinnen, sonst hätte sie ihn bestimmt nicht als Nölaire (Liebhaber, Favorit) auserkoren.

Das Forschungsprojekt war während seiner Gefangenschaft liegen geblieben, doch nach seiner Rückkehr hatte er es sofort wieder aufgenommen. Außer seiner Königin wusste niemand, an was er arbeitete. „Jack“ überlegte, ob er Sheppard einweihen sollte und entschied schließlich es zu tun. Vielleicht konnten ihm die Menschen um John helfen. Es lag schließlich in ihrem Interesse, wenn er Erfolg hatte. Die Königin hatte ihm verraten, um was für Menschen es sich handelte. Es waren die Neuatlanter, welche die alte Stadt übernommen hatten. Angeblich sollte sie von anderen Wraithstämmen vernichtet worden sein, doch „Jack“ konnte das nicht glauben. Nicht, nachdem er John Sheppard kennen gelernt hatte. Dieser Mensch gab niemals auf, dass hatte er zu seinem Glück selbst festgestellt. Sonst wären sie beide längst tot.

„Jack“ erreichte sein Labor und machte sich wieder an die Arbeit. Die Jahre seiner Gefangenschaft hatten ihn der Forschung zurückgeworfen, doch in Gedanken hatte er weiter gearbeitet. Das hatte ihn am Leben gehalten, und die Hoffnung, eines Tages seine Königin wieder zu sehen.

Erste Erfolge hatte er schon vor seiner Gefangennahme erzielt, doch die erhoffte Wirkung hatte nie lange angehalten. In Gedanken hatte er das immer wieder durchgespielt und durchgerechnet, doch zu einem brauchbaren Ergebnis war er nicht gekommen. Vielleicht dachte er zu kompliziert.

Während er so vor sich hin arbeitete, merkte er nicht, wie die Zeit verging. Erst, als er spürte, dass das Schiff den Hyperraum verließ, merkte er auf. Er beendete seine angefangene Arbeit und speicherte die Daten, dann schaltete er den Computer aus. Danach machte er sich auf den Weg zu den Gemächern der Königin, die nicht weit weg von seinen Labors lagen.

Die Königin hatte den großen Schirm eingeschaltet und blickte hinaus. Unter ihnen drehte sich die große grünbraune Kugel, die ihr Heimatplanet war und hieß sie willkommen. Seit Tausenden von Jahren war dies seine Heimat, und nun wurde sie von einem Menschen bedroht, der sich ein Priester der Ori nannte.

„Wie es wohl aussieht?“, fragte er seine Königin.

„Viele Diener waren tot, als wir gingen“, antwortete die Königin. „Ich hoffe, wir finden noch einige, die am Leben sind. Hol die Menschen.“

„Jack“ nickte auf machte sich auf den Weg zu den Quartieren der Menschen. Als er die Tür öffnete, blickte ihn Sheppard erwartungsvoll an.

„Wir sind da“, sagte „Jack“ und musterte seinen Noirinan nachdenklich. Konnte er ihm wirklich vertrauen? Auch wenn er etwas Besonderes war, er war immer noch ein Mensch. „Jack“ bemerkte am Blick von Sheppard, dass dieser ihn ebenfalls skeptisch musterte.

Das amüsierte ihn und ließ ihn laut auflachen. Sagte es doch, dass sie sich nicht so unähnlich waren, wie es ihr Äußeres vermuten lies.

„Was ist daran so lustig?“, fragte ihn der Mensch.

„Jack“ dachte jedoch nicht daran die Frage seines Lebensbruder zu beantworten.

„Kommt mit!“, sagte er stattdessen. „Wir sind da.“

„Wo sind wir nochmals?“, stellte der Mensch sich dumm.

„Wir haben meine Heimatwelt erreicht“, antwortete „Jack“ bereitwillig, denn er war sicher, dass der Mensch einen Schock erleiden würde, wenn er sah, was dort passiert war.

So führte „Jack“ die drei zu einem großen Hangar, wo auch einige Transportschiffe standen. Die Königin wartete zusammen mit ihrer Leibgarde auf sie.

„John Sheppard“, begrüßte die Königin ihn. „Ich freue mich, dich zu sehen.“

„Jack“ bemerkte, dass Sheppard die Königin überrascht ansah. Er hatte wohl nicht mit dieser freundlichen Begrüßung gerechnet.

„Du musst nun dein Versprechen einlösen und den Prior besiegen. Mein Planet ist sonst verloren.“

Der Mensch antwortete nicht, doch „Jack“ bemerkte, dass John nachdenklich war. Auch das Weibchen an seiner Seite war es. Nur das andere Weibchen, mit den langen hellen Haaren sah gemein grinsend auf ihn. Sie würde zum Problem werden, erkannte „Jack“, dass er bald lösen musste. Er hatte versprochen, dass sie leben konnte, also würde er sie einfach durch das nächste Stargate werfen. Sollte sie dann selbst sehen, wie sie weiterkam.

„Was geht auf deiner Welt vor“, wandte John sich an ihn, als sie im Raumschiff saßen.

„Es wird dich entsetzen. Eine Seuche wütete auf meiner Welt, als wir sie verließen, um dich zu holen.“

„Die Ori-Seuche? Davon habe ich gehört.“

„Du kennst sie?“, fragte „Jack“ überrascht.

„Nicht persönlich, aber ich habe darüber gelesen. Sie hauste auch in meiner Heimatgalaxis und auch auf meiner Heimatwelt. Doch meine Leute fanden eine Heilung dagegen.“

„Einige Menschen, die wir besonders schätzen, konnten wir retten. Doch wir können nicht die ganze menschliche Bevölkerung zu Noirinan machen.“

„Was ist ein Noirinan?“, fragte John.

„Das ist ein besonders geschätzter Diener. Ein Lebensbruder, also jemand wie du, John.“

„Wie ich?“, verstehen glitt über das Gesicht des Menschen. „Das, was du mit mir gemacht hast? Als du mir mein Leben zurückgabst?“

„Nicht dein Leben, John, meines!“

„Wie meinst du das?“

„Ich gab dir von meiner Lebensenergie!“

„Was ist da so anders? Ob man es so sagt oder so, es kommt auf dasselbe heraus.“

„Oh, nein! Das ist ein gewaltiger Unterschied, den du bald bemerken wirst.“

„Wie meinst du das?“

„Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, dir das zu erklären. Wir werden uns später darüber unterhalten.“

Man sah dem Menschen an, dass er mit dieser Erklärung nicht zufrieden war, aber da sie gerade zur Landung ansetzten, wurde er abgelenkt und sagte nichts mehr. Der Wraithpilot verstand sein Handwerk. Sanft und ohne Erschüttung setzte das Transportschiff auf. Sie standen auf und verließen das Schiff.

Eine Eskorte Wraithsoldaten stand vor den Schiff und erwartete sie. „Jack“ sah, dass sich die Hand von Sheppard um das Amulett um seinen Hals verkrampfte und sein Weibchen seinen Arm ergriff.

„Wie rührend!“, dachte „Jack“.

Natürlich machten die Wraith keine Anstalten, die Menschen anzugreifen. Es war bekannt, dass John Sheppard der Noirinan des Nölaire der Königin war. Niemand würde es wagen, Hand an sie zu legen.

Die Königin wollte wissen, wie es in ihrem Reich aussah und so folgte „Jack“ ihr zu der Krankenabteilung der Menschen. Der Gesichtsausdruck der Königin variierte von Entsetzung zu Wut und Hass. Dieser galt jedoch nicht den armen menschlichen Dienern, die krank in ihren Betten lagen, sondern dem Verursacher des Unheils. In diesem Fall der Ori-Priester. Auch „Jack“ empfand Entsetzen Angesichts der vielen kranken Menschen, der Verschwendung von guten Dienern und manchmal auch Nahrungsmittel.

Sheppard und die beiden Frauen machten ebenfalls einen entsetzten Eindruck. Nachdem sie den ersten Schrecken überwunden hatten, fuhr Sheppard zu „Jack“ herum.

„Was ist hier passiert? Wer hat das getan?“

Jetzt wurde „Jack“ langsam ungeduldig. „Es ist diese Krankheit, die ich dir gegenüber schon erwähnt hatte. Dieser Ori-Priester hat sie über die menschlichen Diener gebracht. Wir kennen kein Heilmittel. Deshalb haben wir dich geholt. Du musst den Prior töten, wenn er kommt.“

„Und wenn nicht?“

„Werden alle Menschen auf diesem Planeten sterben. Wir können das nicht verhindern.“

„Wie soll ich ihn töten?“

„Das weißt du genau. Verwende das Sangraal.“

Ein höher entwickelter Wraith erschien und tuschelte mit der Königin. Sie hörte zu und entließ ihren Diener. Sie drehte sich herum und „Jack“ sah das Entsetzen und den ungewohnten Ernst in ihrem Gesicht.

„John Sheppard! Es ist soweit! Der Prior ist da! Du musst ihn töten.“

weiter: Kapitel 9
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