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Der Feind - mein Verbündeter (1) von Selana

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Teil 3: Gralssuche



John hatte daraufhin dem Wraith erklärt, dass auch Lara eine Antikerin war und die Waffe holen konnte, doch „Jack“ hatte nur grollend abgewinkt und gemeint, dass dies eine Aufgabe für einen großen Krieger wie John Sheppard wäre, und nicht für eine schwache Frau.

Bei dem Wort „schwache Frau“ hatte Lara empört auf den Wraith gesehen, doch nicht gewagt, etwas zu sagen, da dieser sie nur zornig angesehen hatte. Und einen Wraith sollte man lieber nicht verärgern.

„Jack“s Wraithkreuzer hatte das den nächsten Planeten mit Sternentor angeflogen. Der Planet, der ihr Ziel war, war zu weit entfernt. Mit dem Kreuzer hätte sie eine Woche gebraucht und soviel Zeit wollte „Jack“ nicht verlieren. Einen Jäger hatten sie auch nicht nehmen können, denn das Stargate stand ausgerechnet in einer kleinen Höhle. So waren sie gezwungen zu Fuß zu gehen.

Ihre Gruppe bestand aus Sheppard, Rhiana, Lara, „Jack“ und zehn seiner Krieger. Der Wraith wollte nichts dem Zufall überlassen. Keiner der drei Menschen fand es angenehm, sich in Gesellschaft von so vielen Wraith zu bewegen. Doch sie hatten keine andere Wahl.

„Jack“ kannte den Weg. Er hatte ein kleines Scannergerät in der Hand, das ihm wie er versicherte, den Weg zeigte. Der Wraith ging voran und die anderen folgten ihm geschlossen. Die drei Menschen gingen in der Mitte, während die Wraithkrieger sie eskortierten. Unter den zehn Wraithkriegern befand sich noch ein höher entwickelter Wraith wie „Jack“, der die drei Menschen immer wieder hungrig ansah. Dabei stieß er ein leises Grollen aus, das John überhaupt nicht gefiel. Doch ohne Zweifel wagte er es nicht, sich „Jack“ zu widersetzen. Doch sollte „Jack“ etwas passieren, dann würde das ohne Zweifel auch den Tod der drei Menschen bedeuten.

John beschloss ihn nicht aus den Augen zu lassen und gut auf „Jack“ aufzupassen. Allerdings hatten die Wraith ihnen keine Waffe gegeben. Soweit vertrauten sie ihnen anscheinend doch nicht. „Jack“ hatte nur gesagt, dass sie das nicht brauchen würden.

Es war mitten am Tag, als sie endlich die Höhle verließen. Die Höhle befand sich in inneren eines großen Berges. Der Ausgang lag auf einer Höhe von etwa fünfzig Meter, doch ein schmaler, gut ausgetretener Fußweg führte nach unten. Daran schloss sich eine große Ebene mit bläulich leuchtendem Gras an. Soweit das Auge reichte nur dieses gewöhnungsbedürftig aussehende Gras, Blumen und ein betörender Duft nach Blüten. Im Zenit, am Himmel, stand eine blaue Sonne, deren Strahlen wahrscheinlich für die bläuliche Farbe des Grases verantwortlich zu sein scheint. Überhaupt leuchtete alles auf dieser Welt in einem hellen Blauton.

Es schien Frühling in dieser fremden Welt zu sein. Niemand hatte seinen Fuß auf diese Ebene gesetzt, denn das Gras wirkte unberührt. Nicht einmal Tiere waren zu sehen. Sie mussten sich ihren Weg durch das ungefähr einen Meter hohe Gras regelrecht bahnen. Doch wer hatte den Trampelweg nach unten dann so ausgetreten?

„Seltsam“, meinte Sheppard, dem das alles nicht geheuer war. „Es müssten zumindest Tierspuren zu sehen sein.“

„Vielleicht gibt es in dieser Welt keine Tiere“, meinte Rhiana.

„Das glaube ich nicht. Überall gibt es Tiere und besonders in einer so paradiesischen Landschaft“, meinte John.

„Warum genießen wir nicht einfach die Ruhe?“, fragte Rhiana. „Sieh doch, es ist so friedlich hier“, dabei machte sie eine alles umfassende Handbewegung. Und versuchte dabei krampfhaft die Wraith um sie herum zu ignorieren.

„Jack“ und der andere Wraith knurrten nur und befahlen ihnen ruhig zu sein. Und als hätten ihre Worte das Unheil herauf beschworen, hörten sie einen lauten und unmenschlichen Schrei.

Sie sahen sich an: „Was war das denn?“, fragte Rhiana.

„Das sind die Tiere dieser Welt?“, sagte „Jack“. „Zumindest eines davon. Und nun setzt euch endlich in Bewegung.“

Rhiana sah den Wraith an. „Keinen Sinn für die Schönheit der Natur. Kein Wunder, dass ihr immer so finster blickt.“

Sheppard konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. Das war seine Rhiana wie sie leibt und lebt, und die sich nicht einmal von einem Wraith einschüchtern ließ.

Er bemerkte wie die Wraith schnüffelnd in den Himmel blickten. In diesem Moment wiederholte sich der seltsame Schrei, diesmal lauter und ganz nahe. Er wurde von einer zweiten Stimme erwidert. Die im offenen Gras stehenden Menschen und Wraith zuckten zusammen, als ein riesiger bedrohlich wirkender Schatten die Sonne verdunkelte. Merkwürdige und fremdartige Konturen wanderten über die Grasfläche und streiften auch sie. Die Schreie wiederholten sich und nun konnten sie die Verursacher sehen. Sie sahen genauso aus, wie die Drachen in den Märchen und Sagen der Erde. Und hier war nun ein ganzer Schwarm dieser Vögel.

Die Wraith befahlen ihnen sich ins hohe Gras zu ducken und keine Bewegung zu machen. Nicht, dass diese Ermahnung nötig gewesen wäre, denn gegen diesen Schwarm hätte ihnen auch der Schutz von zehn Wraith nicht geholfen, wenn sie entdeckt wurden.

Sheppard hoffte, dass ihre dürftige Deckung ausreichte und wagte keine Bewegung mehr. Sie glaubten die Luftbewegung zu spüren, die durch die gewaltigen Schwingen verursacht wurden. Der Colonel schätze die Spannweite der Flügel auf etwa zwanzig Meter, überdeutlich sah er die riesigen Krallen an den Füßen der Tiere und den riesigen Schädel mit hornartigem Auswuchs und riesigen Mund. Öffnete eines der Tiere den Mund zu einem Schrei, konnte man die gewaltigen Zähne sehen.

Langsam zog die Herde über die Ebene. Einige kreisten über ihnen. Fast schien es, als wären ihnen die Spuren aufgefallen, die sie auf ihrer Wanderung hinterlassen hatten. Doch schließlich drehten auch die letzten Tiere ab und verschwanden hinter dem Horizont. Sheppard atmete erleichtert auf und erhob sich als erster.

„Jetzt kennen wir den Grund, warum keine Tiere auf dieser Ebene sind. Sie kennen die Gefahr. Und was ist mit euch? Kanntet ihr die Tiere?“

„Selbstverständlich“, grollte „Jack“. „Allerdings sahen wir bisher nur einzelne dieser Tiere. Nie eine Herde in diesem Ausmaß. Und nun gehen wir weiter. Auf dieser Ebene sind wir ihnen ausliefert. Bald erreichen wir ein ausgedehntes Waldgebiet. Dort können wir Schutz vor den Tieren finden.“

Die Sonne wanderte mit ihnen ihrem Untergang zu, während sie sich auf den Wald zu bewegten. Immer wieder wanderte ihr Blick nach oben und waren mehr als erleichtert, dass keiner der Drachen zu sehen war. Doch als sie nur noch etwa einhundert Meter vom Waldrand entfernt waren und schon erleichtert aufatmen wollten, kamen die Drachen zurück.

Sheppard sah einen Schatten über das Gras wandern und warf einen Blick nach oben. Über den Bäumen sah er die Umrisse von zweien der Tieren erscheinen.

„Schnell!“, warnte er seine Begleiter. „Lauft! Die Drachen kommen zurück!“

„Jack“ stieß wütendes grollen aus, dass den Menschen eine Gänsehaut verursachte.

Die beiden Tiere kamen genau aus der Richtung in die sie laufen mussten und schnitten ihnen so den Weg ab.

Sheppard sah, dass sich der vordere Drachen auf Rhiana und ihn zu bewegte. Er stieß einen lauten Warnruf aus.

„Jack“ sah seine unersetzlichen Menschen in Gefahr und griff ein. Er hob seinen Stunner und schoss auf das Tier. Seinen Kriegern befahl er dasselbe zu machen. Die nicht sehr intelligenten Drohnenkrieger gehorchten ohne zu überlegen. Eine wahre Salve traf den vorderen Drachen. Er stieß wütende Schreie aus. Die konzentrierte Salve reichte aus, das Tier vom Himmel zu holen. Der Drache flatterte erschrocken und voller Schmerzen mit den Flügeln und kroch am Boden herum. Die Wraith warfen eine Granate auf das Tier, das diesem den Rest gab.

Der zweite Drache hatte sich inzwischen rasend vor Wut auf die drei Menschen gestürzt. Es schien den Tod seines Artgenossen rächen zu wollen.

Als das erste Tier Rhiana angriff, war Sheppard seiner Freundin zu Hilfe geeilt. Es stürzte sich von oben auf die Frau und versuchte sie mit den Krallen zu packen, doch Rhiana warf sich blitzschnell zur Seite, so dass die messerscharfen Klauen sie knapp verfehlten. Die Angst verlieh ihr Flügel, und so bewegte sich die Antikerin fast schneller als das Auge. Sie tauchte auf der anderen Seite des Tieres auf. Ohne Waffe war sie dem Tier jedoch hilflos ausgeliefert. Da half nur Glück und Wendigkeit.
Das Tier war durch seinen verfehlten Angriff zu Boden gestürzt und versuchte sich aufzurappeln. Dadurch war es einen Moment hilflos und diesen Umstand nutzte John aus. Wenn der Drache es schaffte in die Lüfte zu steigen, würde es schwerer besiegbar sein.

Er hatte gesehen, wie die Wraith das erste Tier beschäftigten. Einer der Wraithkrieger stand ganz in seiner Nähe. Er sah dessen Dolch, der schon fast die Länge eines kleinen Schwerts hatte, an dessen Hüfte in greifbarer Nähe baumeln. Ohne zu überlegen packte John das Messer, zog es dem Wraith aus der Scheide und wandte sich dem zweiten Drachen zu, der Rhiana angriff.

Als das Tier am Boden lag, sprang er ihm auf den Rücken und lief bis zu dessen Hals. Er hob den Dolch, um damit den Hals des Tieres zu durchbohren. Sheppard setzte seine ganze Kraft ein. Mit einem schmatzenden Laut durchdrang die Waffe Haut und Gewebe und nagelte das Flugtier an den Boden. Es zuckte und wand sich, wobei es durch die Bewegung immer mehr Blut verlor. Sheppard zog es heraus, hob das Schwert erneut, durchbohrte den Kopf des Tieres und versetzte ihm so den Todesstoß. Das Tier wand sich unter ihm, er sprang von ihm herunter, um sich in Sicherheit zu bringen. Endlich hörten die Zuckungen auf und das Tier verendete.

Sheppard sah sich um. Die Wraith, Rhiana und Lara blickten ihn fassungslos an.

„Alles in Ordnung, John?“, fragte Rhiana und sah ihn besorgt an.

„Natürlich“, lautete seine Antwort.

Der zweite Wraith, den John insgeheim Jeff nannte, sprang plötzlich mit einem Knurrlaut auf ihn los und sein Schlag schleuderte John einige Meter zu Boden. „Jeff“ war mit einem Satz über ihm und entriss ihm die Waffe. Dann spürte John seine Hand auf seiner Brust.

„Du hast meine Waffe gestohlen, Mensch“, zischte ihn der Wraith hasserfüllt an. „Dafür tötete ich dich jetzt!“

John sah in Gedanken schon den Tod auf sich zukommen, als „Jeff“ ein Schlag traf, der ihn nun zu Boden warf.

„Sheppard ist tabu! Vergiss das nie“, herrschte ihn „Jack““ an. „Wir haben einen Handel mit ihm geschlossen.“

Der Wraith stand auf und schüttelte sich. Dann blickte er „Jack“ hasserfüllt an. „Du hast einen Handel mit ihm, Bruder. Vergiss du das nie.“

„Ja, die Königin und ich! Vergiss nicht, dass ich hier das Sagen habe. Und solange ich lebe, wirst du tun, was ich sage.“

„Aber nur, solange du die Gunst der Königin besitzt. Vergiss du das nie, „Bruder“, zischte der Wraith.

Rhiana war zu John geeilt und half ihm auf, während Lara lachend daneben stand.

„Jack“ blickte seinem Bruder hinterher und John glaubte so etwas wie Besorgnis in seinem Blick zu sehen. Er warf John einen undefinierbaren Blick zu.

„Wir gehen weiter. Beeilt euch!“, herrschte er dann die drei Menschen und seine Krieger an.

John entging nicht der mörderische Blick, den „Jeff“ seinem Bruder hinterher warf.

„Er plant etwas, John“, meinte Rhiana, die es ebenfalls bemerkt hatte. „Wir müssen vorsichtig sein.“

„Ja, unser Pakt mit den Wraith ist nur solange etwas wert, wie „Jack“ hier das Sagen hat. Passiert ihm etwas, sind wir tot.“

„Geschieht euch beiden recht“, mischte sich Lara ein. „Warum musst du auch den Helden spielen, Sheppard, und den Wraith zeigen, wie gefährlich du bist?“

„Hätte ich vielleicht zusehen sollen, wie die Bestie Rhiana tötet?“, fragte John empört.

„Warum nicht? Was ist schon an der Hexe dran?“

„Hüte deine Zunge“, zischte Rhiana die Frau an.

„Ich hatte mich in dir nicht geirrt, Sheppard“, sagte „Jack“. „Du bist für einen Menschen ein ungewöhnlicher Krieger und uns damit sehr ähnlich. Es ist schade, dass du keiner von uns bist.“

weiter: Kapitel 4
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