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Der Feind - mein Verbündeter (1) von Selana

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Teil 11



Hand in Hand gingen sie mit „Jack“ zum Sternentor. Dort trafen sie auf Lara Hunter, die von anderen Wachen gebracht wurde.

„Was ist los, Sheppard?“, herrschte sie ihn an.

„Halt den Mund“, fuhr John sie an. „Sei froh, dass sie dich laufen lassen. Und merk dir eines! Ohne mich wärst du jetzt tot.“

„Jack“ fuhr auf sie los und senkte seine Hand auf ihre Brust. Alle konnten sehen, dass sie entsetzt auf „Jack“ blickte, der kurz an ihr saugte und sie dann von sich stieß.

„Das war für deine Undankbarkeit. Ich hätte dich auch töten können, doch ich habe John versprochen dich laufen zu lassen.“

„Soll ich ihm dafür jetzt danken?“, zischte Lara mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht, während sie sich die Brust rieb. Ihr Gesicht sah unverändert aus, aber in ihrem Haar konnte man eine graue Strähne sehen.

„Nein, das erwarte ich nicht. Außerdem hast du lange nicht so gut wie John geschmeckt. Verschwinde einfach! Geh mir aus den Augen und lass dich nie mehr blicken.“

„Das wirst du bereuen, Sheppard“, fauchte sie aufgebracht in Johns Richtung. Dann drehte sie sich um und wählte eine Adresse an. Ohne ein weiteres Wort trat sie durch den Ereignishorizont.

„Du hättest sie uns töten lassen sollen“, sagte „Jack“. „Sie weiß nicht, was Dankbarkeit ist.“

„Nein, das weiß sie nicht, aber ich werde mich nicht mit ihr auf eine Stufe stellen. Und du hast ihr eine kleine Lehre erteilt.“

„Du wirst es sicher noch bereuen, dass du sie hast laufen lassen“, meinte der Wraith in echt besorgtem Tonfall.

„Sie ist nicht der einzige Feind, den ich mir gemacht habe.“

Der Wraith lachte laut auf. „Das glaube dir gerne.“

Das Wurmloch hatte sich inzwischen geschlossen und John wählte eine neue Adresse an. Natürlich nahm er eine Welt, die unbewohnt war.

„Jack“ grinste verstehend. „Du weißt, dass das bei mir nichts nützt. Ich weiß aus deinen Gedanken, auf welchem Planeten sich Atlantis befindet.“

„Aber du wirst dieses Wissen nicht ausplaudern?“

„Nein, du bist mein Noirinan. Und Noirinans verraten sich nicht.“

„Ich danke dir.“

„Das hier wirst du noch gebrauchen können, Sheppard.“

Überrascht blickte John auf das Gerät in der Hand des Wraith. Sein Codegeber und sein Funkgerät.

„Woher hast du das?“

„Gestohlen!“

„Danke!“

Das Wurmloch hatte sich aufgebaut und Rhiana stand schon am Ereignishorizont.

„Leb wohl, mein Freund“, sagte John, denn er wusste, dass „Jack“ kein Feind mehr war.

Er hob die Hand und winkte zum Abschied. Dann drehte er sich um und ging zu Rhiana. Hand in Hand traten sie ins Wurmloch.

Der Wraith sah ihm noch einen Augenblick hinterher. Dann drehte er sich um. Sie würden sich wieder sehen.

Das Wurmloch schloss sich hinter John und Rhiana. Sofort gingen sie zu dem DHD und begannen Atlantis anzuwählen.

„Sie werden unseren Code gelöscht haben“, meinte Rhiana.

„Doch sie können ein Malp durchschicken und wir haben das Funkgerät.“

Kaum hatte er seinen Code durchgegeben, da knackte es auch schon in seinem Funkgerät.

„John, sind Sie das?“

Elizabeths Stimme.

„Ja, wir sind es. Lassen Sie uns durch.“

„Woher sollen wir wissen, dass Sie es sind? Sie könnten kompromittiert sein.“

„Dann schicken Sie ein Team durch oder ein Malp.“

„Einverstanden.“

Das Wurmloch schloss sich und baute sich gleich wieder auf. Ein Team kam durch und sicherte die Gegend. Als sie überzeugt waren, wirklich John und Rhiana vor sich zu haben, gingen sie zusammen zurück.

Elizabeth und der Rest des Teams erwartete sie schon.

„John, Rhiana! Schön, Sie beide gesund zu sehen“, empfing sie Elizabeth freudestrahlend. „Wir haben schon das Schlimmste für Sie beide angenommen, nachdem unsere Suchteams keine Spur von Ihnen beiden fand.“

„Wir sind in Ordnung. Und es ist eine lange Geschichte.“

„Na, da bin ich aber neugierig! Was ist passiert?“, wollte Weir als nächstes wissen.

„Am besten erzähle ich sie im Konferenzraum. Und bitten Sie Carson hinzu.“

„Wie geht es Jordan?“, fragte Rhiana besorgt.

„Er ist bei Vanessa. Und es geht ihm ausgezeichnet. Machen Sie sich keine Sorgen“, beruhigte Weir die besorgte Mutter.

„Ich möchte gleich zu ihm.“

„Nach der Besprechung. Sicher schläft er gerade.“

Das beruhigte Rhiana etwas, doch sie nahm sich vor, nach der Besprechung sofort nach ihrem Sohn zu sehen und in Blicks sah sie, dass er das Gleiche dachte.

Sie gingen zusammen in den Konferenzraum, und John und Rhiana begannen abwechselnd ihre Erlebnisse zu erzählen.

„Das ist unglaublich“, meinte Weir, als sie geendet hatten.

„In der Tat! Warum sollen wir glauben, dass du nicht beeinflusst wurdest?“, fragte McKay misstrauisch.

„Das ist berechtigt. Rhiana und ich sind bereit, jede notwendige Untersuchung über uns ergehen zu lassen.

Beckett mischte sich ein. „Und dieser Wraith arbeitet an einer künstlichen Nahrung?“

„Ja, und vielleicht sollten wir ihm unsere Hilfe anbieten.“

„Das hat dieser Zaddik auch schon probiert und es ging schief“, winkte McKay verächtlich ab. „Warum sollte ein Wraith selbst daran ein Interesse haben?“

„Nicht alle Wraith sind gleich. Sie müssen sich ernähren, um zu leben. Aber wenn sie eine alternative Nahrungsquelle außer uns Menschen hätten, würden viele Wraith keine Menschen mehr töten. Und das sinnlose Töten hätte ein Ende.“

„Hört ihn euch an“, sagte Rodney. „Und dann sagt der Mann, er sei nicht beeinflusst.“

„Ich stimme John zu“, sagte Rhiana.

„Natürlich, das war nicht anders zu erwarten“, winkte Rodney ab.

„Für mich ist nur ein toter Wraith ein guter Wraith“, fügte Ronon hinzu.

„Teyla?“, fragend blickte John die Athosianerin an.

„Nun, am Beispiel von Michael haben wir gesehen, dass es Wraith gibt, die durchaus bereit sind zu helfen.“

„Ja, aber nur, weil er keine andere Wahl hatte. Und was am Ende herausgekommen ist, haben wir gesehen“, sagte Rodney.

„Nur, weil wir ihn verraten haben“, verteidigte Teyla Michael. „Nachdem er uns an Bord des Basisschiffes geholfen hat, haben wir ihn sogar ein zweites Mal verraten. Was hättest du an seiner Stelle getan?“

Darauf hin sagte Rodney erst mal nichts.

„Es beweist nur, dass ein Wraith immer ein Wraith bleiben wird, selbst in Menschform“, sagte Ronon. „Ich würde diesem Wraith nicht trauen, Sheppard.“

„Ich traue ihm aber. Er hat mehr als einmal mein Leben gerettet. Und er hat erneut Wort gehalten und uns frei gelassen. Zusammen mit dem Sangraal.“

„Das für sie nutzlos ist“, meinte Weir. „Nur in Ihren Händen funktioniert es.“

„Und man kann nur einen Ori oder Prior auf einmal töten“, sagte Rodney. „Dazu kommt, dass du deine ganze Kraft einsetzen musst und am Ende für Tage ausfällst. Was nutzt uns das dann?“

„Zumindest können wir es bei Gefahr einsetzen“, sagte John. „Ich erwarte ja nicht, dass ihr den Wraith einladet, aber etwas Hilfe auf beiden Seiten wäre doch angebracht.“

„Ronon und Rodney haben Recht, John. Sie hatten Glück, da zu entkommen. Lassen wir es dabei. Und das ist mein letztes Wort. Und nun gehen Sie beide bitte mit Carson und lassen sich untersuchen.“

Wortlos gingen die beiden hinter Beckett her. Die nächste Zeit würden sie wohl auf der Krankenstation verbringen.


Einige Tage später

Rhiana und John saßen mit dem kleinen Jordan auf ihrem Balkon und blickten über die Stadt. Ihr kleiner Sohn schlief den Schlaf des Gerechten. Wenn John ihn so betrachtete, dann fühlte er ein Glück in sich aufsteigen, das er früher nie gekannt hatte.

Vor kurzem hatte er das erste Mal mit „Jack“ Kontakt aufgenommen. Der Colonel hatte Rhiana als einzige Person eingeweiht. Vor ihr wollte er keine Geheimnisse haben. Doch den anderen gegenüber hatte er nicht gesagt. Das würde ihr Misstrauen nur noch mehr vergrößern.

„Und du hast also mit „Jack“ gesprochen?“

„Wenn man es sprechen nennen will. Wir konnten die Gedanken des anderen hören. Es ist etwas, dass ich nicht beschreiben kann.“

„Ich hoffe nur, die anderen irren sich und deinem Wraith ist wirklich zu trauen. Sonst könnte das für uns alle ein böses Ende nehmen.“

„Keine Sorge, wirklich! „Jack“ wird niemals etwas tun, dass uns gefährlich werden könnte. Und es ist faszinierend. Je öfter ich mit „Jack“ Kontakt aufnehme, desto mehr kann ich die Wraith verstehen. Sie sind so anders wie wir.“

„Ich hoffe, dass hält dich in Zukunft nicht davon ab, Wraith zu töten, wenn wir auf sie treffen.“

„Keine Sorge, ich kann Freund von Feind unterscheiden.“

Dann glaubte er die Gedanken seines Freundes zu hören:

Keine Sorge, John Sheppard! Du kannst mir vertrauen und wir werden uns wieder sehen!


Ende

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