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Der Feind - mein Verbündeter (1) von Selana

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Vorwort

Spoiler: Etwas zu „Common Ground“, aber nur sehr wenig.
Der Feind – mein Verbündeter


Teil 1: Nicht schon wieder!



Sie liefen um ihr Leben. Wieder einmal, wie John Sheppard resigniert dachte. Dabei hatte es als ganz normale Mission angefangen. Atlantis hatte die verschlüsselte Nachricht eines ihrer Verbündeten erhalten. Wie üblich hatten sie auf den Ruf reagiert. Weir hatte sein Team ausgewählt, der Sache nachzugehen.

John hoffte, dass es sich nicht um eine Falle gehandelt hatte, sondern um einen dummen Zufall handelte. Trotzdem ähnelte die Situation sehr der einen Mission, wo sie von den Genii in einen Hinterhalt gelockt worden waren. Dabei war er in die Hände dieses Sadisten Kolya gefallen. Kolya hatte ihn dadurch Foltern lassen, dass er ihn mehrmals von einem Wraith hatte ausgesaugt lassen. Da der Wraith auch ein Gefangener gewesen war, hatten sie sich aber verbündet und waren geflohen. Der Wraith hatte ihm sogar seine geraubte Lebensenergie zurückgegeben.

Dessen ungeachtet reagierten sie selbstverständlich auf jede Nachricht ihrer Alliierten. Wegen dieses einen Vorfalles konnten sie es sich nicht leisten, ihre Freunde zu ignorieren. John ging seitdem jedoch immer mit gemischten Gefühlen solchen Hinweisen nach.

Sheppard verbannte diese Gedanken vorerst in die hintersten Winkel seines Gehirns. Jetzt galt es erst einmal lebend aus dieser Situation zu entkommen. Vor ihm lief Rhiana, weiter vorne sah er Ronon, Teyla und McKay laufen. Die drei hatten einen Vorsprung, weil John und Rhiana sie gedeckt hatten. Am Tor würden Ronon und Teyla sie beide dann decken, damit auch sie den Nachhauseweg schafften.

Wenn sie das Tor erreichten!

Doch diesmal waren nicht die Genii hinter ihnen her. Es war viel schlimmer, denn es waren die Wraith. Es war einfach Pech, dass gerade, als sie das Dorf erreichten, die Wraith auftauchten.

Wie auch immer, sie mussten rennen, wollten sie überleben.

„John!“, Rhiana warf einen Blick zurück. „Sie kommen näher!“

„Ich weiß! Achte nicht darauf. Lauf einfach weiter!“

Das war leichter gesagt, als getan, denn das Gelände war sehr unübersichtlich. Ein großes Gebiet voller Steinbrocken, Geröll und wenig Deckungsmöglichkeiten.

Da schlug auch schon der Strahl eines Stunners neben ihm ein. Sie wollten sie lebend fangen. Selbstverständlich, schließlich konnte man einen Menschen nur dann aussaugen, wenn dieser noch am Leben war.

Die anderen drei schienen das Stargate erreicht zu haben. John konnte das typische Geräusch des sich aufbauenden Wurmloches hören. Wenigstens etwas. Sobald McKay seinen Code durchgegeben hatte, konnten sie vielleicht mit etwas Glück ebenfalls das Tor erreichen.

Noch konnte er das Sternentor nicht sehen. Ein großer Felsbrocken versperrte ihm die Sicht. John und Rhiana liefen um ihn herum. Dort war es! Das Wurmloch leuchtete einladend zu ihnen herüber. Von McKay war nichts mehr zu sehen. Ronon und Teyla standen vor dem offenen Wurmloch.

„Sheppard!“

John konnte Ronon Ruf hören. Dort stand er und winkte. Teylas Gewehr spuckte Feuer und mähte einen Wraith um, der fast das Tor erreicht hatte. Stunnerschüsse schlugen neben den beiden ein.

Sheppard und Rhiana erhöhten nochmals ihre Laufgeschwindigkeit. Das Tor war jetzt nur noch fünfzig Meter entfernt, doch sie mussten durch offenes Gelände laufen. Da sahen sie, wie Teyla von einem Stunner getroffen wurde und rückwärts ins Wurmloch fiel.

Ihr Glück, so war sie zwar getroffen worden, doch sicher in Atlantis angekommen. Ronon hatte dies aus den Augenwinkeln beobachtet und weiter auf die Wraith gefeuert. Sheppard und Rhiana liefen auf ihn zu. Nur noch dreißig Meter trennten sie von ihm. Gerade noch konnte Ronon einem Schuss ausweichen, da hörte er das gefürchtete Geräusch eines Jägers. Mit aktiviertem Strahl schoss er auf das Tor zu. Nur wenige Meter vor ihrem Ziel wurden John und Rhiana von ihm erfasst.

Ronon stieß einen wütenden Schrei aus, als er das sah. Der Strahl näherte sich nun auch ihm. In letzter Sekunde konnte er in das Wurmloch springen, das sich hinter ihm schloss. In Atlantis kam er hart auf.

Ein paar Soldaten, Major Lorne, Weir, McKay und Dr. Beckett standen vor dem Atlantistor.

„Wo sind Sheppard und Rhiana?“, fragte Weir mit ahnungsvoller Stimme.

„Die Wraith haben sie. Knapp vor dem Tor wurden sie an Bord eines Jägers gebeamt. Ich konnte es nicht verhindern.“

„Sie haben keine Schuld, Ronon“, sagte Weir. Ihrem Gesicht sah man den Kummer an. „Wir stellen sofort ein Suchteam zusammen. Auf keinen Fall geben wir sie verloren.“



An Bord des Wraith-Kreuzers

Sheppard wusste nicht, wie oft er schon in einer Zelle erwacht war. Wie hatte er gehofft, dass ihm das in Zukunft erspart bliebe. Und diesmal war es besonders schlimm, denn es handelte sich ohne Zweifel um eine Wraith-Zelle.

Er blickte um sich und sah Rhiana am anderen Ende auf einer Bank liegen. Schnell stand er auf und lief zu ihr. Sie war nur bewusstlos. Als er sich zu ihr setzte und sie sanft in die Arme nahm, begann sie sich zu regen.

„Was ist passiert?“, fragte sie noch ganz benommen.

Sheppard umfasste die Zelle mit einer Handbewegung. „Nach was sieht das aus?“

Rhiana blickte um sich. „Ist das eine Wraith-Zelle?“

„Deinen Worten entnehme ich, dass du noch nie in einer gewesen bist?“

„Zum Glück nicht.“

„Dann herzlichen Glückwunsch, dies ist dann wohl deine Premiere.“

„Ja, und eine, auf die ich gerne verzichtet hätte. Was ist mit den anderen? Haben sie es geschafft?“

„Ich nehme an. Aber auf Hilfe zu warten, ist wohl sinnlos. Wir sind an Bord eines Basisschiffes, dass bestimmt bald weiterfliegt. Vielleicht hat es das auch schon getan, denn ich weiß nicht, wie lange wir bewusstlos waren.“

„Ist das nun eine Falle gewesen oder ein dummer Zufall.“

„Ich glaube ein Zufall. Das ist mir lieber, als wenn ich annehmen muss, das wir schon wieder von Verbündeten betrogen wurden.“

„In dem Falle können wir diese Verbündeten wohl abschreiben“, meinte Rhiana betroffen. „Die Wraith haben bestimmt alle mitgenommen.“

„Ja, das fürchte ich auch.“

„Und was machen wir nun?“

„Das letzte Mal hatte Ronon überall bei sich Dolche versteckt. Damit kann ich leider nicht dienen. Es sei denn, du hast welche bei dir.“

„Das du in einer solchen Situation noch scherzen kannst.“

„Das ist kein Scherz, glaube mir. Ich weiß, was auf uns zukommt, wenn wir nicht fliehen können. Ausgesaugt zu werden ist die schlimmste Erfahrung, die ich je in meinem Leben gemacht habe.“

„Der Wraith hat dir aber dein Leben zurückgeben.“

„Was mich heute noch verwundert. Ich habe darüber nachgedacht. Es gibt vieles, was wir noch nicht über die Wraith wissen. Sie besitzen auch das, was wir Ehre nennen. Vielleicht wäre es interessant, sie näher kennen zu lernen.“

Rhiana warf ihm einen entsetzten Blick zu. „Du hast den Verstand verloren.“

„Nein, so wie ich es verstanden habe besitzen die Wraith auch menschliche Diener, die von ihnen gehegt und gepflegt werden. So ähnlich, wie wir unsere Nutztiere behandeln. Sie geben ihnen sogar Lebensenergie zurück.“

„Ich sage es ja: du bist irre!“

„Ich hoffe nicht, aber das ich mit einem Wraith zusammen arbeiten musste, ist eine ganz besondere Erfahrung. Sie mögen in unseren Augen Monster sein, aber in ihren Augen tun sie das alles nur, um zu überleben. Es ist unser Pech, dass sie ausgerechnet Menschen zum Überleben brauchen.“

Rhiana sagte nichts mehr. Sie dachte wohl über das gesagte nach. John wusste, dass er sie nicht überzeugt hatte, aber sie hatte auch nicht diese Erfahrung machen müssen.

Sheppard wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sie Geräusche hörten. Doch es mussten Stunden gewesen sein. Alarmiert standen sie beide auf. Es waren aber nicht Schritte, die sie hörten, sondern Schreie und das bekannte Geräusch von Stunnern. In der Nähe ihrer Zelle wurde gekämpft.

Hoffnungsvoll sahen sich die beiden an. Kam doch Hilfe? Hatten ihre Freunde sie so schnell gefunden? Leider erstarb diese Hoffnung, als vier Wraithwachen auf ihre Zelle zukamen und diese öffneten. Ohne etwas zu sagen wurden sie von diesen gepackt und aus der Zelle geschleift. War es jetzt soweit? Hatte ihre letzte Stunde geschlagen.

Zu ihrer Überraschung wurden sie aber weder vor einen Wraith geschleift noch in einen Kokon verfrachtet. Die stummen Wraithwachen brachten sie in einen riesigen Hangar des Basisschiffes. Dort führte man sie in ein kleines Transportschiff. Es ähnelte den Jäger, war aber viel größer und hatte im inneren Platz für etwa dreißig Personen.

Eine der Wachen setzte sich hinter das Steuer, während die drei anderen ihre beiden Gefangenen zwangen sich hinzusetzen. Sie sprachen kein Wort, ließen Sheppard und Rhiana aber keine Sekunde aus den Augen.

Was ging hier vor? Sheppard bemerkte, dass sich das kleine Schiff in Bewegung setzte. Die Decke über ihnen wurde durchsichtig und er sah, dass sie langsam aus dem Hangar schwebten. Niemand nahm Notiz von ihnen, was auch kein Wunder war, denn in dem Hangar herrschte Großbetrieb. Anscheinend befanden sie sich noch immer in dem Sonnensystem. Das bedeutete, dass sie nicht lange Bewusstlos gewesen waren.

Doch warum fing man sie erst ein und brachte sie dann wieder von Bord? Und warum hatten sie Schüsse gehört? Waren doch Freunde aufgetaucht, deren Befreiungsversuch schief gegangen war? Doch dann hätte man sie nicht von Bord bringen müssen.

Sie erreichten den Weltraum und flogen auf den Planeten zu. Sie drangen jedoch nicht in die Atmosphäre ein sondern umrundeten ihn. Ihr Kurs führte sie direkt auf einen der beiden Monde zu. Auch diesen umflogen sie, und nun sah John einen Wraithkreuzer vor sich. Warum versteckte sich dieser vor dem Basisschiff?

Nachdem sie in dem wesentlich kleineren Hangar gelandet waren, wurden sie von Bord gezerrt. An einer Bewegung spürte er, dass der Kreuzer in den Hyperraum gesprungen war. Noch mehr Rätsel. Er warf Rhiana einen Blick zu, die aber ebenfalls ratlos zu sein schien.

Man brachte sie jedoch nicht in eine Zelle sondern führte sie in einen größeren Raum, in dem ein Art Thron stand. Darauf saß ein großer Wraith mit langen weißen Haaren und einer seltsamen Gesichtsbemalung. Er blickte John satanisch grinsend an.

weiter: Kapitel 2
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