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Die Atlanter von Selana

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Teil 6


Einer der Männer lachte. „Dein Sohn hat Humor, Philipp.“

„Scheint so“, sagte Sheppard Senior nicht ohne Stolz in seiner Stimme.

„Ihr Vater hat Ihnen sicher erklärt, was wir von Ihnen wollen, John?“ fragte der gleiche Mann wieder.

„Ja, aber bevor wir hier groß zu diskutieren anfangen, möchte ich gleich klarstellen, dass ich nach Atlantis zurückkehren werde.“

Der Mann sah ihn abschätzend an. „Ihr Vater sagte so etwas. Bitte erklären Sie uns Ihre Gründe?“

Damit verriet er nicht zuviel. Also erklärte John in aller Ruhe, warum er nicht hier bleiben wollte. Als er der Reihe nach alle Konzil-Mitglieder anblickte, konnte er bei keinem eine Gefühlsregung feststellen. Das beunruhigte ihn etwas.

„Schön“, sagte der Sprecher wieder. „Wir verstehen. Die Stadt Atlantis interessiert uns sehr. Was können Sie uns über sie erzählen?“

„Nicht viel, das meiste unterliegt meiner Schweigepflicht. Doch ich bin sicher, dass Dr. Janus Martinez Ihnen gerne mehr erzählen wird. Er arbeitet für meinen Vater und befand sich in Atlantis.“

Der Mann sah John jetzt nicht gerade erfreut an. Er und auch die anderen Konzil-Mitglieder stellten noch weitere Fragen, die John beantwortete oder nicht, je nach dem ob er sie als geheim einstufte oder nicht.

Schließlich sagte der erste Sprecher wieder: „Sie dürfen gehen.“

„Geh zurück zum Wagen, John“, sagte Philipp Sheppard. „Ich komme bald nach.“

John ging mit etwas gemischten Gefühlen zum Wagen zurück. Peters folgte ihm.

„Nun“, wandte John sich an ihn. „Haben ich bestanden? Oder müssen Sie mich nun töten?“

„Ich weiß nicht, für wen Sie uns halten, John! Niemand wird hier getötet. Es ehrt Sie, dass Sie sich an Ihren Eid gebunden fühlen. An Ihrer Stelle würde ich wohl dasselbe tun.“

John war etwas überrascht. Es dauerte eine halbe Stunde bis Johns Vater zurückkam. „Was haben Sie gesagt?“

„Sie sind wie erwartet nicht ganz glücklich, verstehen aber deine Argumente. Es steht dir frei zu gehen und sie verlangen nur, dass du unsere Geheimnisse bewahrst.“

„Das Stargate-Kommando weiß von euch.“

„Das ist nicht mehr zu ändern, aber wir haben auch dort unsere Leute sitzen, die das Schlimmste verhindern können. Außerdem ist die Regierung der Vereinigten Staaten schon an uns herangetreten. Vor kurzem begannen Verhandlungen, die sicher für beide Seiten zur vollsten Zufriedenheit verlaufen werden.“

„Gut, wenn das so ist, werde ich kein Geheimnis verraten, dass ich von dir noch erfahre, sofern es sich nicht mit meinem Job überschneidet.“

„Da du ja nach Atlantis zurück willst, sehe ich da keine Gefahr“, meinte Philipp. „Die anderen Ratsmitglieder sehen das auch so. Vielleicht ist es wirklich besser, wenn du wieder gehst. Die Saat Bhai sind immer noch hinter dir her.“

„Das ist nun wieder etwas, dass ich nicht verstehe. Gut, ich bin dein Sohn und sie sehen in mir deinen Nachfolger. Aber wenn ich ausfalle, nimmt ein anderer meine Stelle ein. Warum verfolgen sie mich so hartnäckig.“

„Das ist etwas, das ich auch nicht so ganz verstehe. Ich habe meine besten Ermittler darauf angesetzt, den Grund zu erfahren. Trotzdem möchte ich dir gerne noch mehr zeigen, auch wenn du uns wieder verlässt.“

„Du hoffst also immer noch, dass ich meine Meinung doch noch ändere? Hoffe das lieber nicht, Vater.“

„Wir werden sehen, Sohn“, meinte Philipp.

Während der Rückfahrt sprachen sie nun nicht mehr viel. John dachte über das Konzil und die Antiker im Allgemeinen nach. Er fragte sich, was der wirkliche Grund für diese Befragung gewesen war. Er hatte den Mitgliedern nicht mehr gesagt, als sie von seinem Vater schon erfahren hatten. John war sich sicher, das der eigentliche Grund ein anderer war, und er grübelte darüber nach, was das sein könnte.


Eine Woche später

Eine ereignislose Woche verging. Philipp hatte seine Ankündigung, ihm mehr zu zeigen noch nicht wahr gemacht. Am heutigen Tag ritten John und Rhiana wieder einmal zu ihrem See. Wie üblich war es wieder ein wunderschöner strahlender Sommertag. Sie ritten gerade über eine Wiese, als John glaubte ein Geräusch zu hören. Er hielt Nordstern an und lauschte.

Rhiana schloss zu ihm auf. „Was ist los, John?“ fragte sie.

„Ich bin mir nicht sicher, doch ich dachte ein leises Geräusch gehört zu haben.“

Die junge Antikerin lauschte, doch sie hörte nichts. „Ich höre nichts.“

John sah nach oben. „Es kommt aus der Luft über uns.“

Nun glaubte auch Rhiana ein leichtes Sirren zu hören. Es war genau über ihnen. Auch die Pferde begannen zu scheuen.

„Weg hier!“ rief John, der erkannt hatte, was sich über ihnen befand.

Es war zu spät, denn in diesem Augenblick enttarnte sich ein Puddlejumper, der nur wenige Meter über ihnen schwebte. John und Rhiana hatten alle Hände voll zu tun, um die scheuenden Pferde zu beruhen.

John schaffte es, Nordstern zu beruhigen und griff nach seinem Gewehr am Sattel, während der Jumper direkt vor ihnen landete.

Das hintere Heck öffnete sich und fünf schwer bewaffnete Männer stürmten heraus und kreisten die beiden ein. Futuristisch aussehende Waffen richteten sich auf sie.
„Wirf das lächerliche Gewehr lieber weg und steig vom Pferd.“

John hatte das Gewehr zwar schon in der Hand, doch angesichts der Übermacht war es nicht ratsam, es auch zu benutzen. Schnell schob er das Gewehr zurück in die Scheide und stieg ab.

„Sheppard, in den Jumper!“

Also keine Verwechslung, die Männer wussten, wer er war.

„Was ist mit der Frau?“ fragte einer der Männer.

John konnte sich denken, wer die Männer waren. Der Jumper sprach eine deutliche Sprache. „Ihr gehört zu den Saat Bhai!“

Der Mann vor ihm grinste ihn nur an. „Rein da!“ wurde er erneut angefahren.

„Du solltest tun, was Jorgie sagt, John. Er ist nicht sehr geduldig.“

Überrascht blickte John den Sprecher an. „Colonel Han Sung-Joon! Sie gehören zu den Saat Bhai?”

“Richtig, John!”

“Für Sie immer noch Colonel Sheppard!“

„Seit wann so förmlich? Wir waren mal Freunde.“

„Daran kann ich mich nicht erinnern.“

„Nein, natürlich nicht, weil man dir die Erinnerung daran genommen hat.“

„Das habe ich mir selbst angetan, und Ich würde nie mit den Saat Bhai kooperieren!“

„Du wusstest nicht, dass ich zu ihnen gehöre.“

„Ein Spion also! Weiß mein Vater das?“

„Dein Vater!“ Han lachte schallend auf. „Dieser Trottel? Natürlich nicht!“

„Was wollt ihr von mir?“

„Zuerst einmal, dass du in diesen Jumper steigst.“

John sah zu Rhiana, die noch immer auf ihrem Pferd saß und ihn besorgt anblickte.

Han bemerkte den Blick. „Deine Freundin bleibt hier. Für sie haben wir keine Verwendung“, Han richtete blitzschnell seine Waffe auf die Antikerin und drückte ab. Rhiana wurde in die Brust getroffen und vom Pferd geschleudert und blieb reglos liegen.

„Rhiana, nein!“ John wollte zu ihr laufen, doch die Männer packten ihn und zerrten ihn brutal Richtung Jumper. Sheppard wollte sich rasend vor Zorn losreißen, doch gegen die Übermacht hatte er keine Chance.

„Lasst mich los, ihr verfluchten Mörder! Das werdet ihr mir büssen. Dafür werde ich euch alle töten!“

Im Jumper stießen sie ihn auf einen der Sitze und banden ihn fest. Han setzte sich hinter das Steuer und startete. Alles war so schnell gegangen, dass John es noch nicht richtig realisiert hatte.

Rhiana!

Sie war tot! Ermordet von diesen Bestien. Alles um ihn herum verschwamm. Er merkte kaum, dass der Jumper die Erdatmosphäre verließ und Kurs auf den Mond nahm.

Colonel Han blickte hin und wieder zurück, doch Sheppard saß apathisch in seinem Sitz und schien nichts von seiner Umgebung wahr zu nehmen. Der Schock um den Verlust seiner Freundin saß tief. Han bedauerte innerlich, dass er John das antun musste, doch er hatte keine andere Wahl gehabt. Die Frau wäre nur hinderlich gewesen.

Langsam wurde der Mond immer größer, bis er schließlich das ganze Sicht-Fenster einnahm. Han steuerte den Jumper um den Mond herum, auf die dunkle Seite zu, wo tief im Inneren eines Kraters der Stützpunkt der Saat Bhai lag. Niemand ahnte, dass es ihn gab. Niemand würde John Sheppard hier finden.

weiter: Kapitel 7
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