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Die Atlanter von Selana

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Teil 5.


Sheppard-Ranch
Ein paar Tage vorher

Nachdem Sheppard und Rhiana in eines der großen Gästezimmer der Ranch gezogen waren, zeigte John ihr die Ranch. Viele der Angestellten arbeiteten schon seit Jahren für die Sheppards und grüßten John freundlich. Schließlich kamen sie bei den Pferdeställen an und John kam auf eine Idee. „Kannst du reiten?“

„Reiten? Auf einem dieser seltsamen Tiere? Ich weiß nicht, bei uns gibt es keine Pferde, aber wir haben andere Reittiere. Sie sehen allerdings mehr wie Echsen aus.“

„Das wird nicht viel anders sein“, meinte John und versuchte sich in Gedanken vorzustellen wie es wäre, auf großen Echsen zu reiten. „Wir suchen dir einfach ein ganz frommes Tier aus. Ach, warum hast du mir nie von den Echsen erzählt?“

„Ich wusste nicht, dass du auf so was stehst. Wenn ich das nächste Mal meinen Vater besuche, kommst du mit und wir reiten aus.“

„Das hört sich cool an.“

Einer der Pferdebetreuer, der schon für sie gearbeitet hatte, als John noch ein Kind war, kam auf sie zu. „Der junge Herr John!“ rief er freudig. „Wie schön, dass es Ihnen gut geht.“

„Hallo, Ismael! Wie ich sehe arbeitest du immer noch für meinen Vater?“

„Natürlich, was sollte ich sonst tun. Die Pferde sind mein Leben. Was kann ich für Sie tun?“

„Wir möchten gerne ausreiten. Rhiana ist aber noch nie auf einem Pferd geritten.“

„Da wäre Randy gut. Er ist alt und bekommt sein Gnadenbrot. Randy ist erfahren und genau richtig für einen Anfänger.“

An das Pferd erinnerte sich John sehr gut. „Dann sattle ihn für Rhiana. Welches Pferd würdest du mir empfehlen?“

„Wie wäre es mit Nordstern?“

„Nordstern, ausgezeichnet“, freute sich John. „Er war jung und temperamentvoll, als ich das letzte Mal hier war.

„Das ist mehr als zehn Jahre, Herr John. Er wurde unser bestes Rennpferd. Inzwischen läuft er keine Rennen mehr, und verdient sein Futter als Zuchthengst.“

Ismael sattelte einen alten Braunen und den schwarzen rassigen Nordstern.

Nicht lange danach ritten die beiden aus dem Stall. John blieb dicht bei Rhiana und erklärte ihr, was sie machen musste, aber Randy schien zu ahnen, dass er eine unerfahrene Reiterin auf sich sitzen hatte und blieb ganz ruhig. Auf Grund seines Alters, war schnelles Laufen auch nicht mehr so sein Ding.

John beschloss Rhiana seinen Lieblingsplatz zu zeigen, den er als Kind immer aufgesucht hatte. Dorthin mussten sie etwa drei Stunden reiten, aber schon nach einer Stunde hatte sich Rhiana an das Pferd gewöhnt und das Reiten machte ihr große Freude.

Ein leichter Wind war von den Little Belt Mountains herübergezogen. Es war heiß und so brachte der Wind etwas Erfrischung mit sich.

Rhiana ließ sich die leichte Brise um die Nase wehen, ihr Haar, das zu einem Zopf geflochten war, wehte hinter ihr her. Auf dem Kopf trug sie etwas, dass John einen Cowboy-Hut genannt hatte und vorzüglich vor der stechenden Sonne schütze. Dazu Hosen aus einem blauen Stoff, mit Leder verstärkt, die Jeans genannt wurden und eine kurzärmelige rote Bluse, die gut zu ihren braunen Haaren passte.

Sheppard war ähnlich gekleidet und auch ihm machte der Ritt großen Spaß. Bevor sie aufgebrochen waren, hatten sie aus der Küche Verpflegung mitgenommen, die sie in den Satteltaschen verteilt hatten. Ein Gewehr nahm John auch mit, wegen den Schlangen, wie er betonte.

Sein Vater hatte von dem Ausflug erfahren und wollte ihnen Leibwächter mitgeben, doch John lehnte das entschieden ab. Rhiana und er wollten schließlich alleine sein.

Ihr Weg führte sie zuerst durch das Tal in Richtung der großen Stadt Great Falls, wo es auch einen öffentlichen Flugplatz gab. Dann bog John jedoch in ein kleines Seitental ab, dass zu dem kleinen See führte. Sheppard hatte den See durch Zufall auf einem seiner Erkundigungsritte in seiner Jugend entdeckt und niemanden davon erzählt. Es war sein kleines Geheimnis, denn dorthin hatte er sich immer zurückgezogen, wenn er Stress mit seinem Vater gehabt hatte.

Das kleine Tal führte in vielen Windungen durch die Berge, deren höchsten Gipfel immerhin 2800 m hoch waren. Schließlich endete das Tal vor einer Felswand. Rhiana dachte schon, dass John sich verirrt hätte, als er direkt auf einige große Gebüsche zuritt und sie zur Seite drückte. Dahinter sah sie eine kleine Höhle, in die John die Pferde hineinführte. Die Höhle war ein kleiner Tunnel, denn schon nach wenigen Metern kamen sie wieder ins Freie und der See lag vor ihnen.

Umrahmt von den hohen Bergen, fast verborgen unter großen Felsvorsprüngen, lag er eingebettet zwischen Blumen und Büschen, die in dieser Jahreszeit in allen Farben blühten. Der Tunnel führte direkt zu einem kleinen Sandstrand.

„Wunderschön!“ rief Rhiana aus. „Hier bleiben wir eine Weile. Komm!“ rief Rhiana und sprang mit einem Satz vom Pferd. „Lass uns den Staub des Rittes vom Körper spülen.“

„Gerne, aber erst, wenn die Pferde versorgt sind“, meinte John schmunzelnd und sprang mit einem Satz aus dem Sattel, um einen wunderschönen Tag mit Rhiana zu verbringen.

Es dunkelte schon, als sie spätabends zur Ranch zurückkehrten. Sheppards Vater erwartete ihn schon, als sie die Halle des großen Hauptgebäudes betraten.

„Da seid ihr ja endlich! Du musst dich sofort umziehen. Wir gehen heute Abend zu einem Treffen.“

„Gut! Rhiana und ich werden uns beeilen!“

„Tut mir leid, John, aber Rhiana ist nicht eingeladen“, ein bedauernder Blick traf die junge Frau.

„Was? Aber …!“

„Schon gut, John“, mischte sich Rhiana schnell ein. „Ich bin sicher, dein Vater hat seine Gründe. Ich werde mir einen gemütlichen Abend machen. Vielleicht freut sich deine Mutter über ein Gespräch von Frau zu Frau. Oder geht sie mit?“

„Nein, sie bleibt hier. Und ich bin sicher, dass sie sich über deine Gesellschaft freuen würde, Rhiana“, sagte Philipp.

„Gut, dann ist ja alles klar“, meinte sie.

Sie gingen hinauf in ihre Wohnung im zweiten Stock, wo sie sich duschten und umzogen. Eine halbe Stunde später war John unten in der Halle. Er trug nun eine schwarze Hose, ein passendes Hemd und eine bequeme Jacke.

In einem Zimmer im zweiten Stock stand Rhiana mit Vanessa an einem Fenster und sah den beiden Männern nach. „Hoffentlich versöhnt sich John wieder mit seinem Vater.“

„Da bin ich sicher“, meinte Vanessa. „John ist seinem Vater sehr ähnlich. Beide sind starke, aber gütige Männer. Philipp wollte nur das Beste für John. Sein Leben war in Gefahr und ist es heute noch. Die Saat Bhai geben keine Ruhe. Sie streben immer noch nach der Macht und würden alles tun, um meinen Mann auf ihre Seite zu ziehen. Das wird Philipp aber nie tun, eher würde er sterben, als den Konzil zu verraten.“

Rhiana sah Johns Mutter nachdenklich an. „Du siehst John sehr ähnlich, Vanessa. Wenn ich dich ansehe, sehe ich John vor mir.“

„Du liebst ihn, nicht wahr?“

„Ja, von ganzen Herzen.“

„John auch, dass hat er mir gestern verraten. Deshalb wünsche ich euch beiden alles Glück der Erde“, sie lächelte nachsichtig. „Besser noch alles Glück in unseren beiden Galaxien. Du musst mir verraten, wie es bei dir zu Hause ist, mein Kind.“

„Gerne, aber nur, wenn du mir kleine Geheimnisse aus Johns Kindheit verrätst.“

„Das mache ich doch gerne“, Vanessa lächelte vor sich hin, als sie so an Johns kleine Kinderstreiche dachte.

Rhiana sah die ältere Frau nachdenklich an. „Was ist eigentlich mit dir? War dein Leben denn nie in Gefahr? Immerhin bist du Philipps Frau.“

Vanessa lachte laut auf. „Philipp liebt mich, aber nicht so sehr, dass er deswegen den Saat Bhai beitreten würde. Das hätte er nur für seinen Sohn getan.“

„Oh!“ Rhiana sah sie ungläubig an.

„Mach kein so entsetztes Gesicht, mein Kind. So sind die Männer eben. Ihre Erben sind ihnen wichtiger, als ihre Frauen.“

„Nicht alle Männer, Vanessa. John würde alles für mich tun. Und ich würde mein Leben für ihn geben. Erst seit ich ihn kenne, ist mein Leben vollkommen.“

Vanessa sah sie an. „Vielleicht kenne ich meinen Sohn weniger, als ich dachte. Ich mache ich mir große Sorgen um ihn und hoffe, er geht zurück in die Pegasus-Galaxis. Ich wünschte fast, er wäre nie von dort fort gegangen.“

Das verstand Rhiana nicht ganz. „Ich sorge dafür, dass er wieder geht.“

Danach änderte Vanessa den Gesprächsthema und fing an, Anekdoten aus Johns Kindheit zu erzählen.


Inzwischen fuhr der Wagen mit John, Philipp und Peters, der sie begleitete, durch die dunkle Nacht. Die große Limousine wurde von einem Chauffeur gefahren und John war sicher, dass auch dieser ein Leibwächter war.

„Wohin geht es?“ fragte John neugierig.

„Das Konzil trifft sich auf meinen Vorschlag im Hause eines Freundes. Wie du weißt, bin ich der Vorsitzende. Deine Rückkehr verändert viel und die Mitglieder wollen wissen, wo du stehst.“

John fuhr verärgert auf. „Ich sagte dir doch, dass ich weiter dem Stargate-Kommando dienen und nach Atlantis zurückkehren werde.“

„Ja, mag sein, aber genau das ist es, was die übrigen Mitglieder beunruhigt. Sie wollen alles über Atlantis wissen und auch wie du zu ihnen stehst.“

„Ich werde keine Geheimnisse ausplaudern. Meinen Eid gegenüber der Regierung werde ich nicht brechen.“

„Es ist nicht deine Regierung, John“, sagte Philipp nun verärgert. „Du unterstehst den Gesetzen des Konzils.“

„Nicht mehr! Dreh sofort um!“ verlangte John.

„Das ist unmöglich, Sohn. Deine Weigerung vor das Konzil zu treten, würden die anderen Mitglieder als Verrat auffassen und ich könnte dich nicht mehr schützen.“

„Was heißt das? Bin ich euer Gefangener? Wenn ich ihren Anforderungen nicht genüge, tötet ihr mich dann? Ich hätte wissen müssen, dass du dich nicht verändert hast.“

„Alles hat sich verändert, John. Du bist nicht mehr der naive und harmlose Junge von früher, dem man alles durchgehen lässt. Erstens bist du mein Sohn und damit mein Nachfolger, zweitens bist du nun Geheimnisträger der US-Regierung und hast die alte Stadt der Vorfahren mit entdeckt. Was immer du der US-Regierung geschworen hast, es gilt uns gegenüber nicht.“

Johns Miene verdüsterte sich. Er hatte es geahnt. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf. Er hätte niemals zurückkehren dürfen. Und was war mit Rhiana? Hatte er sie auch in Gefahr gebracht?

„Nun beruhige dich, John. Niemand sieht dich als Gefangenen an oder trachtet nach deinem Leben. Beantworte die Fragen des Konzils einfach aufrichtig und alles ist in Ordnung.“

„Schön“, sagte er. Die restliche Fahrt sprach keiner von ihnen ein Wort. John blickte nach draußen, doch es war so dunkel, dass er nichts erkennen konnte. Schließlich bog die Limousine von der Hauptstraße in einen kleinen Nebenweg ab, der durch ein großes Waldgebiet führte. Es war gespenstisch durch den Wald zu fahren. Man konnte die Stämme nur erahnen, weil die Scheinwerfer des Wagens die einzigen Lichtquellen waren.

Schließlich versperrte ihnen eine hohe Mauer den Weg. Der Fahrer sprach in ein Sprechgerät und das große eiserne Tor vor ihnen schwang lautlos zur Seite. Als der Wagen schließlich in einem großen Innenhof parkte, war John trotz allem erleichtert. Schließlich hatte er vieles durch gestanden, da sollte er in der Lage sein, auch die Fragen des Konzils zu beantworten.

Er folgte seinem Vater und Peters in das große dunkle Gebäude hinein. Niemand war in der Halle zu sehen. Die drei Männer durchquerten sie und Peters öffnete eine große schwere Holztür.

John fand sich in einem großen Raum wieder, der durch einen riesigen runden Tisch beherrscht wurde. In der Mitte war ein Freiraum gelassen worden, den man durch eine kleine Öffnung des Tisches betreten konnte. Alle Stühle, bis auf einen waren besetzt. Philipp Sheppard setzte sich auf den leeren Stuhl, während Peters sich an die Wand zurückzog. John wusste nicht, was er tun sollte, also blieb er einfach stehen.

„Treten Sie bitte in die Mitte, Mr. Sheppard“, John kam der Aufforderung nach und trat in den Kreis und sah die Männer und Frauen des Konzils der Reihe nach an. Die Konzil-Mitglieder blickten ihn neugierig, aber nicht ablehnend an.

„Ist das die neue Tafelrunde?“ fragte John. „Wer von Ihnen ist dann König Arthur?“

weiter: Kapitel 6
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