Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Die Atlanter von Selana

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Teil 16


„Mutter, du?“

Vanessa Sheppard trat hinter dem Vorhang hervor, hinter dem sie bisher stillschweigend gesessen und dem Gespräch mit Kimura und ihrem Sohn gelauscht hatte.

„Aber, ich verstehe nicht? Was machst du hier?“

„Kimura und ich sind Verbündete.“

„Jetzt verstehe ich. Han sprach von zwei Auftraggebern. Du bist der zweite Auftraggeber?“

Vanessa lächelte selbstbewusst. Sie machte auf einmal einen viel selbstsicheren Eindruck. „Ich bin nicht die gehorsame und ängstliche Ehefrau, wie mein Mann und du bisher geglaubt haben. Vielleicht war ich das am Anfang unserer Ehe, denn ich liebte meinen Mann aufrichtig, und auf eine besondere Art tue ich es immer noch. Als du geboren warst und die Anschläge auf dein Leben begannen, wurde ich hellhörig. Philipp sprach dauernd davon die Saat Bhai zu bekämpfen. Und er gab auch entsprechende Befehle. Durch Zufall wurde ich aber Zeuge, wie er einen gegebenen Befehl heimlich wieder rückgängig machte. Dabei gelang es ihm das immer so zu verschleiern, dass es nicht auffiel. Offiziell verfolgte er die Saat Bhai, doch inoffiziell geschah nichts. Zuerst stellte ich ihn zur Rede, doch er meinte nur, dass das etwas sei, dass ich nicht verstehen würde und alles nur zu deinem Schutz geschehe. Ich verstand Philipp nicht, doch ich liebte ihn und sprach ihn nicht mehr darauf an. Heimlich beobachtete ich aber weiter, was er tat. Ich stellte fest, dass er das öfters machte. Da verstand ich die Welt nicht mehr und wandte mich an Masui. Er ist ein alter Freund meines Vaters und so etwas wie ein Onkel für mich.“

„Warum hast du mich nicht eingeweiht?“ fragte John.

„Du warst ja nie da, und dann bist du auch noch spurlos verschwunden. Masui und ich machten uns die größten Sorgen. Dann bemerkte ich bei Philipp, dass seine Sorge um dein Verschwinden nicht so groß war, wie er vorgab. Es war nicht viel, nur hin und wieder ein Blick, eine dahingeworfene Bemerkung. Das machte mich noch mehr misstrauisch. Masui und ich begannen Philipp für einen Spion von Zeus zu halten und stellten weitere Nachforschungen an. Wir wussten, dass du anders als Philipp bist, konnten uns jedoch nie erklären, warum du so einfach von der Bildfläche verschwandest. Ich habe mir jedoch nie vorstellen können, dass Philipp dir etwas antun könnte.“

„Da haben wir uns ganz schön geirrt“, meinte John.

„Als Han dich dann auf dem Empfang traf und uns das mitteilte, waren wir ganz aus dem Häuschen“, sagte Vanessa.

„Warum hast du mich bei meiner Ankunft nicht eingeweiht?“

„Ich wusste nicht, ob ich dir vertrauen kann, John. Und das galt auch für Rhiana.“

„Was?“

„Du musst doch zugeben, dass du dich ganz schön seltsam verhalten hast. Ich ahnte ja nicht, was dein Vater dir angetan hatte.“

„Und nun stellt sich heraus, dass Vater kein Spion für Zeus ist, sondern Zeus selbst. Was wirst du nun machen, Mutter?“

„Selbstverständlich das, was ich immer getan habe: die kleine gehorsame Ehefrau spielen.“

„Du willst gegen Zeus spionieren? Aber Mutter, bist du Wahnsinnig? Wenn er das herausfindet, tötet er dich.“

Vanessa legte ihrem Sohn beruhigend die Hand auf die Schulter. „Das mache ich doch schon seit über vierzig Jahre. Er wird jeden verdächtigen, nur mich nicht. Mach dir keine Sorgen.“

„Du bist gut, wie soll ich mir da keine Sorgen machen?“

„Bei jedem Erdkontakt wirst du einen Bericht erhalten, damit du weißt, dass es mir gut geht. Wie sollen wir sonst gegen Philipp Beweise finden? Es ist unsere beste Chance. Und außerdem weißt du dann, wie ich mich all die Jahre gefühlt habe, als du so einfach verschwunden warst.“

John sah den energischen Blick in den Augen seiner Mutter. Die Frau vor ihm schien eine ganz andere Frau zu sein, als die, die er bisher gekannt hatte. Und wenn er ehrlich war, gefiel ihm diese neue Mutter viel besser. „Versprich mir vorsichtig zu sein, Mutter.“

Vanessa umarmte ihren Sohn und drückte ihn fest an sich. „Das bin ich und du bitte auch, ja?“

„Das verspreche ich dir.“

Mutter und Sohn trennten sich nur widerwillig, doch es wurde Zeit zu gehen. Für beide, denn sicher gab Philipp den Befehl das Haus Kimuras zu beobachten und dann war es besser, dass man seine Mutter nicht sah.

An der Tür drehte er sich nochmals herum und sah seine Mutter neben Kimura stehen. Sie winkte ihm zu. Er winkte zurück und ging dann schnell hinaus. Das Geheimnis seiner Mutter würde er in seinem Herzen tragen und niemanden sagen. Nur Rhiana wollte er einweihen. Je weniger Leute davon wussten, desto besser.

Draußen wartete Han auf ihn und sah ihn verschwörerisch lächelnd an. „So, dann werde ich dich also nach Atlantis begleiten. Ich bin schon sehr gespannt auf die legendäre Stadt der Vorfahren.“

„Du weißt schon alles?“

„Selbstverständlich. Und Ich habe das Diagnose-Programm für Dr. Beckett.“

Sie gingen zu den anderen und Han flog den Puddlejumper zur Stargate-Basis in Colorado.


Vier Wochen später
Atlantis-Basis

Die Daedalus hatte sie nach Atlantis gebracht. Sheppard hatte General O’Neill über alles in Kenntnis gesetzt. Nur das, mit seiner Mutter hatte er verschwiegen. Er erklärte ihm auch, dass er eines Tages das Stargate-Kommando verlassen würde, um seiner Bestimmung zu gehorchen.

O’Neill war damit einverstanden, denn das würde ihnen einen Partner geben, auf den die Menschen sich verlassen konnten. Jack hatte Sheppard auch erzählt, dass die Erdsicherheit noch immer mit den Arya Varta Verhandlungen führte. Philipp Sheppard war ihr Hauptverhandlungspartner, doch dank John wusste O’Neill nun von dessen Plänen. Deshalb hatte O’Neill darauf bestanden, dass alle Verträge auch von anderen Konzil-Mitgliedern, allen voran Masui Kimura, unterzeichnet werden mussten. Nur mit der Unterschrift aller Konzil-Mitglieder war ein Vertrag gültig.

John war erstaunt über die Dreistigkeit seines Vaters, doch da niemand ihn eines Verbrechens angeklagt hatte, übte er seinen Vorsitz im Konzil weiterhin aus, als wäre nichts geschehen.

O’Neill wusste, dass es innerhalb der Arya Varta-Nation Machtkämpfe geben würde. Philipp Sheppard würde nicht so einfach von der Spitze vertreiben lassen. Einige Konzil-Mitglieder waren auf dessen Seite und hielten Kimuras Anschuldigungen als Versuch, Sheppard von der Spitze zu drängen. Kimura gab jedoch nicht auf. Und ein erkannter Gegner war ein Gegner, den man bekämpfen konnte. Und von seinem Trumpf im Ärmel ahnten die wenigsten etwas.

Mit der Daedalus kam neues Personal und Nachschub an Lebensmittel, Medikamente und sonstige nützlichen Dingen in die Stadt. John und Rhiana zeigten Colonel Han alles. Colonel Caldwell war natürlich wütend gewesen, dass sich noch ein Ranggleicher in Atlantis aufhielt, doch als Han ihm versicherte, dass er nicht die Absicht hatte, das Kommando zu übernehmen, hatte er sich wieder beruhigt.

Han sah sich staunend um. So eindrucksvoll hatte er sich Atlantis nicht vorgestellt. Er konnte es kaum fassen.

In ihrem Büro wartete Dr. Elizabeth Weir auf sie.

John stellte Han Elizabeth vor.

Elizabeth begrüßte den Colonel herzlich. „Willkommen in Atlantis, Colonel“, und an John gewandt. „Ich hoffe, alles lief zufrieden stellend?“ Als sie Johns Gesichtsausdruck sah, begriff sie sofort, dass es leider wohl nicht so war.

„Elizabeth, wir müssen reden. Holen Sie bitte noch Carson zu der Besprechung.“

Dr. Weir sah ihn erstaunt an, rief aber wie gewünscht nach Beckett.

John wartete bis Beckett da war, dann sah er beide an. „Elizabeth, schalten Sie bitte alle Überwachungsgeräte aus. Was ich nun erzähle, ist nur für die Ohren der hier Anwesenden gedacht. Als erstes möchte ich erklären, wer Colonel Han Sung-Joon wirklich ist. Er ist wie ich ein Antiker und … mein Leibwächter und wird deshalb zu meinem Team gehören.“

„Leibwächter? Für Sie?“ Jetzt war Elizabeth mehr als neugierig.

John fing an, alles in aller Ausführlichkeit zu erzählen. Als er fertig war, hätte man eine Stecknadel fallen hören.

„Und General O’Neill ist mit Ihrer Entscheidung, uns eines Tages zu verlassen, einverstanden?“ fragte Weir.

„Ja, dass ist er. Ich hoffe, Sie auch?“

„Nur ungern, aber es ist Ihr Leben und Ihre Entscheidung, John“, sagte Elizabeth, hoffte aber insgeheim, dass dieser Tag noch in weiter Zukunft liegen würde.

„Schön!“ Zum ersten Mal konnte John wieder lächeln. „Bis dahin werden noch einige Jahre und viele gemeinsame Abenteuer vergehen. Ich freue mich, wieder hier in Atlantis zu sein, bei der einzigen wahren Familie, die ich bisher hatte. Noch etwas! Zu niemanden sonst ein Wort.“

„Selbstverständlich!“ bestätigten ihm Elizabeth und Carson.

„Dann denke ich, kann ich Sie entlassen“, sagte Elizabeth. „Ich bin sicher, die Neuankömmlinge habe noch einiges zu erledigen. Colonel Han, ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit.“

„Das hoffe ich auch“, meinte Han und lächelte Elizabeth freundlich an.

„John kann Ihnen ein Quartier anweisen und auch die Stadt zeigen. Ich bin sicher, dass es hier viel gibt, dass selbst Sie, als Antiker, noch in Erstaunen versetzen wird.“

„Da bin ich ganz sicher“, meinte Han. „Es ist schließlich die Stadt der Vorfahren.“

„Und ich werde mir das Computer-Programm ansehen“, meinte Carson.

John und Rhiana brachten Han in den Wohnbereich. Er zeigte Han ein Quartier, dass er bewohnen konnte. „Dort ist das Quartier von Rhiana und mir“, John wies auf eine Tür ihnen gegenüber. „Ich nehme an, du willst in unsere Nähe wohnen, als mein Leibwächter“, meinte er dann grinsend.

„Selbstverständlich, und nimm es bitte nicht auf die leichte Schulter. Jetzt ist dein Leben noch mehr in Gefahr.“

„Ich werde dir helfen, sein Leben zu schützen, auch gegen seinen Willen“, meinte Rhiana.

„Davon bin ich überzeugt“, sagte Han. Er sah sich im Quartier um. „Ich werde mich einrichten. Dann könnt ihr mir etwas von der Stadt zeigen und auf einen Kaffee einladen.“

„Mit dem größten Vergnügen“, antwortete John. „Komm in einer Stunde in unser Quartier. Rhiana kann dann ihre neue Capuccino-Maschine ausprobieren.“ Er sah auf Rhiana. „Sagen wir lieber in zwei Stunden.“

„Wie du befiehlst“, Han sah dem verliebten Paar lächelnd hinterher. Er gönnte John sein Glück mit Rhiana. Sein Freund hatte bisher kein leichtes Leben gehabt. Und dann, Han lächelte vor sich hin, es gab verdammt hübsche Frauen in Atlantis. Ihm fiel dabei sofort Teyla ein, die zu Johns Team gehörte. Er hatte sie bei der Ankunft kurz kennen gelernt. Han begann sich auf seinen ersten Einsatz mit dem AR-1-Team zu freuen. Die Zukunft in Atlantis versprach interessant zu werden.


Planet Erde

Philipp Sheppard schäumte innerlich vor Wut. Alles war schief gelaufen. Sein lieber Sohn hatte ihn schmählich an das Konzil verraten. Zum Glück hatten die meisten das als einen Versuch Kimuras angesehen, um ihn zu entmachten. Doch dieser Narr war gefährlich und durfte nicht unterschätzt werden. Sicher würde er alles versuchen, um Beweise gegen ihn zu sammeln. Doch das würde er zu verhindern wissen.

Sheppard blickte auf, als sein Frau aufgelöst in den Raum eilte. „Philipp, das stimmt doch nicht, was Masui über dich sagt, oder?“

Philipp wischte die Tränen aus den Augen seiner Frau. „Aber Liebling, wie kannst du das nur glauben? Jetzt siehst du, was für ein hintertriebener Mann das ist, den du wie einen Onkel verehrst.“

„Natürlich hast du wie immer Recht, ich hätte dir glauben sollen. Und ich glaubte keine Sekunde an deine Schuld, Schatz, aber sag mir, was ist mit John?“

„Mach dir keine Sorgen um ihn. Er ist sicher in Atlantis angekommen. Ich habe jemand bei seinem Rückflug eingeschleust, der auf ihn aufpasst. Er ist in guten Händen.“

„Da bin ich aber erleichtert“, meinte Vanessa und lächelte ihn tapfer an. „Möchtest du jetzt was essen?“

„Aber ja, mein kleiner Liebling. Was gibt es denn?“

Dein Lieblingsessen selbstverständlich.“

„Was würde ich nur ohne dich machen, Schatz?“ Sheppard umarmte sie.

Vanessa erwiderte seine Umarmung. Ihr triumphierendes Lächeln sah er natürlich nicht. Die Neuigkeit des Spions würde sie gleich Kimura mitteilen. Er konnte es dann nach Atlantis weiterleiten.

Ende
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.