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Die Atlanter von Selana

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Teil 15


Han glaubte sich verhört zu haben. „Dein Vater ist Zeus?“

„Ja, habe ich doch eben gesagt. Die ganzen Mord- und Entführungsversuche in meiner Kindheit waren von ihm fingiert, um davon abzulenken, dass er Zeus ist. Wer hätte schon den Mann verdächtigt, der dauernd um das Leben seines Sohnes fürchten muss?“

„Das ist absolut genial“, sagte Han.

„Genial!“ Sheppard flippte fast aus. „Bist du wahnsinnig? Mein eigener Vater ist der Anführer der Saat Bhai und wollte mich töten, und du findest das genial?“

„Ganz ruhig, John, setz dich wieder“, sagte Rhiana und hielt ihn fest. „Han meinte das nicht so.“

„Natürlich meinte ich das nicht so, John“, sagte Han schnell.

John hatte sich wieder beruhigt. Selbstverständlich wusste er, wie Han das gemeint hatte, aber das alles war einfach zu viel für ihn. Er setzte sich in einen Sessel und rührte sich den ganzen weiteren Flug nicht mehr.

Rhiana sah ihn besorgt an. Ihr John war total durcheinander, aber das war nur zu verständlich. Sie versuchte sich lieber nicht vorzustellen, was es für sie bedeuten würde, wenn ihr Vater so etwas getan hätte. Ihre Leute mochten ihre Fehler haben, aber gegen die Saat Bhai waren sie Waisenknaben. Aber sie wollte dafür sorgen, dass John sich wieder beruhigte. Er brauchte einfach nur etwas Zeit und viel Verständnis, und sie besaß beides.

Schließlich landete der Jumper und alle verließen still und nachdenklich das Fluggerät. Das Grundstück war groß und abgeschirmt.

„Wer wohnt hier?“ fragte Carter.

„Konzil-Mitglied Masui Kimura, einer meiner Auftraggeber“, antwortete Han.

„Was wollen wir hier.“

„Mr. Kimura wird viele Fragen an John haben. Danach könnt ihr alle gehen, wohin ihr wollt.“

„Wir werden ins Stargate-Center zurückkehren“, sagte Carter.

„Wir auch“, sagte John. Er hatte sich wieder etwas gefangen und sah Han fragend an. „Ich bin bereit, deinem Boss alle Fragen zu beantworten. Schließlich verdanke ich ihm mein Leben.“

„Das wird ihn freuen. Komm! Es wird nicht lange dauern. Ihr anderen könnt in einem schönen Aufenthaltsraum warten. Ich werde dafür sorgen, dass ihr reichlich Essen und Trinken bekommt.“

„Das wäre toll“, ließ sich McKay vernehmen. „Ich bin nämlich am verhungern.“

„Ach wirklich?“ fragte Rhiana. „Das ist wirklich grauenhaft.“

Den anderen war nicht zum Scherzen zumute. Was sie in den letzten Stunden durchgemacht und erfahren hatten, ging allen an die Nerven.

Konzil-Mitglied Masui Kimura, ein kleiner Mann in mittleren Jahren, erwartete John Sheppard in seinem Wohnzimmer und sah ihm erwartungsvoll entgegen. Das ganze Zimmer war im rustikalen Stil mit Holz eingefasst. An den Wänden hingen wertvolle Gobelins und Ölgemälde, welche Portraits von Männern und Frauen zeigten, aber auch Landschaften.

Kimura erhob sich aus dem Sessel, in dem er gesessen und gelesen hatte. „Setzen Sie sich doch, John“, einladend zeigte Kimura auf einen zweiten bequem aussehenden Sessel. „Möchten Sie etwas trinken? Einen Cognac vielleicht oder Whiskey?“

„Nein, danke, ich möchte einen klaren Kopf behalten.“

„Dann wäre ein Espresso das Richtige für Sie. Keine Widerrede, so wie sie aussehen, können Sie etwas Anregendes vertragen.“ Er ließ keinen Widerspruch gelten und bestellte bei seinem Diener zwei Tassen.

„Also, John! Sie wundern sich sicher über mein Eingreifen?“

„Nein, ich erinnere mich wieder an alles. Auch daran, dass ich Ihren Rat früher immer geschätzt habe.“

Kimura strahlte. „Das freut mich. Doch kommen wir lieber gleich zur Sache. Die Zeit drängt. Ihr Vater ist wirklich Zeus und wollte sie töten? Das ist so ungeheuerlich, dass ich es einfach nicht glauben kann.“

„Was glauben Sie, wie mir es geht?“ fragte John.

Der Diener brachte die dampfenden Tassen und John nahm einen Schluck von dem heißen starken Gebräu. „Was genau wollen Sie wissen?“

Kimura sah ihn mit einem stechenden Blick an. „Ich schätze Sie sehr, auch wenn Sie das nicht wissen können. Seit vielen Jahren verfolge ich Ihren Werdegang. Wie Ihr Vater, konnte ich nicht verstehen, warum Sie Ihre Talente und Fähigkeiten an die Menschen verschwenden.“ Als Kimura Johns ablehnenden Gesichtsausdruck sah, schwächte er ab. „Verschwenden ist etwas unglücklich ausgedrückt. Ich meinte, dass Sie ihre Talente auch Ihrem Volk zur Verfügung stellen sollten.“

„Das tue ich doch. Die Menschen sind auch unser Volk, das jüngere Volk eben. Wenn ich ihnen helfe, helfe ich auch uns“, versuchte John seine Beweggründe zu erklären.

„Wir sehen das etwas anders, aber es ist Ihre Entscheidung. Was ich aber wissen muss, sind die Pläne Ihres Vater und was Sie nun vorhaben.“

Ohne zu zögern erzählte John Kimura von dem Plan seines Vaters, die Arya Varta von innen zu unterwandern und so die Saat Bhai an die Macht zu bringen. Er kam sich deswegen nicht wie ein Verräter vor, denn alles, für das sein Vater stand bekämpfte er selbst.

Kimura hörte ruhig zu und unterbrach John kein einziges Mal. Sein Gesichtsausdruck wurde aber immer düsterer. „Das wird uns vor ein großes Problem stellen“, meinte Kimura schließlich, als John geendet hat. „Die meisten Arya Varta werden uns keinen Glauben schenken, wenn wir ohne Beweise gegen Ihren Vater vorgehen. Er ist in der Bevölkerung sehr beliebt. Aber da wir nun gewarnt sind, werden wir Beweise gegen Ihren Vater sammeln und erst dann gegen ihn öffentlich vorgehen, wenn wir stark genug sind. Auf jeden Fall aber müssen wir jeden Mann und jede Frau in wichtigen Positionen überprüfen. Ein Grund zur Absetzung wird uns schon einfallen, wenn Verdacht besteht, dass es sich um einen Saat Bhai handelt. Und wenn es soweit ist, brauchen wir Sie, John! Das kann noch Jahre dauern, doch meine Frage ist: stehen Sie uns dann zur Verfügung? Wenn Sie als Philipps Sohn auf unserer Seite stehen, haben wir große Chancen.“

John sah zu Boden und ließ sich alles durch den Kopf gehen. Kimura meinte es gut, dass wusste er. Für den Anfang konnte er nach Atlantis zurückkehren. Was später war, würde man dann schon sehen.

Entschlossen sah er Kimura an. „Wenn Sie mich brauchen, bin ich da.“

Kimura atmete erleichtert auf. „Das ist wunderbar, John! Dann sollten Sie nun zum Stargate-Kommando und später nach Atlantis zurückkehren. Ich gebe Ihnen einen Vertrauten als Leibwächter mit: Colonel Han Sung-Joon. Sie beide kennen sich und Sie können ihm Ihr Leben anvertrauen.“

„Ich brauche keinen Leibwächter!“

„Oh, doch! Wir wollen, dass Sie am Leben bleiben, um eines Tages das Konzil anzuführen. Ich werde Ihnen für Dr. Beckett eine Technik mitgeben, mit der er in Zukunft das Gen eines jeden Menschen genau analysieren kann. Jeder, der wie Sie das Gen zu 100% hat, ist verdächtig. Damit kann er bei jedem Neuankömmling einen echten Antiker herausfiltern.“

„Na, schön!“ John gab sich geschlagen. Han war schließlich ein guter Freund aus Studienzeiten.

„Noch etwas! Halten Sie Ihre Identität so gut es geht geheim.“

„Einverstanden. Dr. Weir, Dr. Beckett und General O’Neill werden die einzigen sein, die alles erfahren. Dazu diejenigen, die schon Bescheid wissen.“

„Wie Sie wollen, aber vergessen Sie nicht, dass es hier um Ihr Leben geht.“

„Das werde ich nicht, Mr. Kimura und vielen Dank für alles. Und bitte waren Sie Dr. Janus Martinez. Sein Leben ist in Gefahr.“

„Sie brauchen mir nicht zu danken. Und wir waren Janus selbstverständlich. Bleiben Sie am Leben und kommen Sie, wenn wir Sie rufen.“

Aufrichtig dankbar schüttelte John Kimura die Hand. „Bevor Sie nun gehen, habe ich noch eine Überraschung für Sie“, Kimura lächelte ihn geheimnisvoll an.

John hörte hinter sich ein leises Geräusch und drehte sich um. Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu können.

weiter: Kapitel 16
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