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Die Atlanter von Selana

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Vorwort

Die Story um die Antiker auf der Erde ist selbstverständlich meine Erfindung und wird voraussichtlich so nicht in der Serie vorkommen.
Kapitel Bemerkung: Staffel: Kurz nach „Die Belagerung“
Die Atlanter


Teil 1


Washington D.C.
Planet Erde

Nachdem General Jack O’Neill den Bericht zu Ende gelesen hatte, schlug er die Deckblätter zu und blickte mit einem Stirnerunzeln zu dem Mann auf, der vor seinem Schreibtisch stand und ihn gespannt ansah. Es war der gleiche junge Pilot, der ihn vor über einem Jahr in die Antarktis geflogen hatte und dann mit der Atlantis-Expedition in die Pegasus-Galaxis gereist war.
Und doch war etwas anders an ihm. Jack besaß eine große Menschenkenntnis und wusste sofort, dass es die Augen waren. Es waren Augen, die entsetzliches gesehen hatten. Der General hatte jeden Bericht aus der Pegasus-Galaxis gelesen und wusste, was passiert war. Auch wenn John Sheppard das äußerlich nicht anzusehen war, war er innerlich doch reifer geworden. Erst vor kurzem war er zum Colonel befördert worden und Jack war nicht ganz unschuldig daran gewesen. Auch wenn Dr. Weir, die Leiterin der Atlantis-Expedition, die anderen Generals regelrecht dazu gedrängt hatte, war er einer der Fürsprecher des Colonels gewesen.
Anfangs war er gegen Sheppards Teilnahme an der Expedition gewesen, doch Dr. Elizabeth Weir hatte darauf bestanden. Ein Entschluss, den die gute Doktorin nie hatte bereuen müssen, wie er wusste, nachdem er ihre persönlichen Berichte gelesen hatte. Der Colonel mochte ein etwas ungestümer und eigensinniger junger Mann sein, aber irgendwie erinnerte er ihn an sich selbst in jüngeren Jahren. Schließlich hatte Jack selbst einen ausdrücklichen Befehl von Vorgesetzten ignoriert, wenn sein Gewissen es ihm befohlen hatte. Und genau das tat Colonel Sheppard ebenfalls. Der General war außerdem nicht so dumm, einen guten Mann ins Abseits zu stellen, wenn er einen erkannte, und sollte dieser noch so schwierig sein. Doch die letzten Berichte über Sheppard gaben O’Neill mehr als einen Grund zur Besorgnis.
Sheppard hatte O’Neills Musterung gespannt über sich ergehen lassen. Schließlich war der General der neue Chef der Erdsicherheit, also sein höchster Vorgesetzter. Alle Nationen, die vom Stargate-Kommando wussten, hatten sich diesem neuen Kommando angeschlossen.
Ein verdammt wichtiger Job, wie Jack sich selbst eingestand. Und noch stressiger, als seine letzte Arbeit als Chef des Cheyenne-Mountain-Complexes in Colorado. Diese einjährige Aufgabe hatte ihn aber gründlich auf seinen jetzigen Job vorbereitet. Als Kommandeur der Erdsicherheit saß er zwar viel am Schreibtisch, war aber auch oft auf der ganzen Erde unterwegs, um alle Länder in das neue Kommando einzugliedern. Und er musste nicht mehr sein Leben riskieren. Das hatte er lange genug getan. Jetzt waren andere an der Reihe, schließlich war er nicht mehr der Jüngste, wie er ohne Bedauern sich selbst eingestand.
Einladend zeigte O’Neill auf den bequemen Stuhl gegenüber seinem Schreibtisch. „Setzen Sie sich doch, Colonel!“
Sheppard sah sich um und folgte wortlos der Einladung. Noch wusste er nicht, was er von dem General zu erwarten hatte, der ihn mehr als kritisch ansah. Elizabeth hatte ihm erzählt, dass O’Neill am Anfang Vorbehalte gegenüber seiner Teilnahme an der Expedition geäußert hatte. Unter der Hand hatte ihm Weir aber auch gesagt, dass der General selbst schon einen ausdrücklichen Befehl von Vorgesetzten ignoriert hatte. Sheppard hasste es inzwischen, immer mit diesem Eintrag konfrontiert zu werden, zumal er inzwischen erfahren hatte, dass diese Befehlsverweigerung im Grunde niemals stattgefunden hatte.
„Nun, Colonel“, begann O’Neill. „Wenn ich diese Berichte so lese: einige Ihrer Abenteuer können mit meinen Erlebnissen mit SG-1 durchaus mithalten. Sehr beeindruckend! Und Sie haben inzwischen mein vollstes Vertrauen errungen.“
Innerlich atmete Sheppard auf.
„Wenn nicht …“
Sheppards Atem stockte. Das musste ja kommen: „Sie meinen, weil sich herausgestellt hat, das ich ein Antiker bin und noch viele auf der Erde leben und im Geheimen gegen die Menschheit arbeiten? Ich versichere Ihnen, Sir, dass meine ganze Loyalität der Menschheit gehört. Was auch immer diese Arya Varta oder wie immer sie sich nennen mögen, tun, dass ist nicht meine Angelegenheit.“
„Aber wenn ich das richtig gelesen habe, ist Ihr eigener Vater der Anführer dieser Antiker.“
„Das mag sein, aber gleichzeitig haben Sie sicher auch gelesen, dass ich mich von ihnen losgesagt habe, Sir.“
„Ich habe alles ganz genau gelesen, Sheppard. Und ich habe beschlossen Ihnen eine Chance zu geben. Sie wollen diese vier Wochen Ihres Erdurlaubs bei Ihrer Familie verbringen, um einiges zu klären. Das kann ich verstehen und Sie haben meine Erlaubnis. Klären Sie alles zu Ihrer Zufriedenheit und kommen Sie dann zurück. Wenn Sie jedoch mein Vertrauen missbrauchen, werde ich Ihnen persönlich so in den Hintern treten, dass Sie von hier bis zur Pegasus-Galaxis fliegen. Haben Sie mich verstanden?“
Sheppard atmete innerlich auf. „Ja, Sir!“
„Noch etwas, Colonel!“
„Ja, Sir?“
„Ihre Freundin Rhiana Remor, diese Antikerin aus der Pegasus-Galaxis, haben Sie auf die Erde gebracht?“
„Ja, Sir, aber sie hat ihre Sicherheitsüberprüfung hinter sich gebracht. Sie ist keine Gefahr für die Erde.“
„Gut, heute Abend ist ein Empfang für einige Würdenträger der neuen Mitgliedsstaaten der Erdsicherheit. Ich erwarte Sie dort. Und bringen Sie ihre Freundin mit.“
„Sir?“
„Das ist ein Befehl. Ich verlange, dass Sie kommen, Colonel. Ab morgen können Sie dann in Urlaub fahren. Das ist alles, Sie können gehen.“
„Ja, Sir!“ Sheppard begriff, dass dies nur ein Vorwand des Generals war, um Rhiana kennen zu lernen. Er wollte sich ein eigenes Bild von ihr machen. Der Colonel stand auf, salutierte und verließ eiligen Schrittes den Raum.
O’Neill sah nachdenklich hinter ihm her. Natürlich war die Anwesenheit des Colonels nicht unbedingt erforderlich, doch er wollte diese geheimnisvolle Antikerin persönlich kennen lernen, um sie einschätzen zu können. Kein noch so guter Bericht konnte eine persönliche Begegnung ersetzen.
Dann dachte O’Neill an Samantha Carter, die auch anwesend sein würde und über sein Gesicht glitt ein erwartungsvolles Lächeln. Seit er das SGC verlassen hatte, waren sie ein Paar. Zwar gehörte das SGC noch zu seinem Zuständigkeitsbereich, doch nicht mehr unmittelbar. Er war sehr glücklich gewesen, als Sam ihrem Verlobten Pete den Laufpass gegeben hatte und noch glücklicher, als sie ihm erzählte, dass er der Grund gewesen war. Da hatte nichts mehr zwischen ihnen gestanden. Leider sahen sie sich viel zu wenig, doch diese wenigen gemeinsamen Stunden waren die schönsten Stunden in ihrer beider Leben geworden.

John Sheppard ging den langen Korridor entlang, der ihn zum Fahrstuhl bringen würde. Seine Gedanken weilten schon bei seiner Familie, die keine Ahnung hatte, dass er kommen würde. Beim Gedanken an seine Mutter erhellte sich sein Gesicht etwas. Mit ihr hatte er nie Probleme gehabt, doch leider tat sie immer alles, was sein Vater von ihr verlangte.
Fast mechanisch betrat er den Fahrstuhl und drückte den Knopf zum Erdgeschoss. Dort wartete Rhiana auf ihn. Sie würde bestimmt nicht erfreut sein, über die Einladung des Generals für heute Abend, doch er konnte den direkten Befehl seines Vorgesetzten nicht ignorieren.
„John, du macht nicht gerade ein glückliches Gesicht. Ist es so schlecht gelaufen?“ Rhiana saß in einem der bequemen Sessel in der Lobby und hatte in einer Zeitschrift gelesen. Sie trug ihr langes braunes Haar offen und hatte ein hellrotes Kostüm angezogen, das ihre schlanken Beine zur Geltung brachte. Neben ihr stand eine Tasse Cappuccino.
Sheppard lächelte bei dem Gedanken, wie sehr Rhiana schon Erdangewohnheiten angenommen hatte. Inzwischen hatte sie schon alle verschiedenen Kaffee-Sorten ausprobiert und entschieden, dass ihr der Cappuccino am besten schmeckte.
„Was?“ fragte sie, als sie sein Lächeln bemerkte.
„Oh! Ich dachte nur daran, wie sehr du schon von uns Gewohnheiten angenommen hast“, und zeigte dabei auf den Kaffee.
„Daran ist McKay schuld. Dauernd löchert er mich mit seinen Fragen über unsere Technik und Kultur. Dabei trinkt er dauernd Kaffee. Das muss wohl auf mich abgefärbt haben. Außerdem schmeckt Kaffee gut. Und ganz besonders diese Sorte hier“, sie zeigte auf ihre Tasse. „Wir müssen unbedingt eine Cappuccino-Maschine nach Atlantis mitnehmen.“
„Die bist zu viel mit McKay zusammen“, meinte Sheppard stirnerunzelnd. „Und nun ist McKay noch zur Erde mitgekommen.“
„Ich denke, hier habe ich meine Ruhe vor ihm. Er ist die ganze Zeit mit Colonel Carter beschäftigt und geht der Armen auf die Nerven“, meinte Rhiana. „Wie lief es bei dem General? Können wir gehen?“
„Es lief gut, aber ich fürchte, wir können erst morgen aufbrechen. Der General hat uns für heute Abend zu einem Empfang eingeladen. Ich denke, er will dich kennen lernen.“
„Um sich ein Bild von mir zu machen. Und ich habe nichts zum Anziehen!“ stöhnte sie entsetzt auf.
Sheppard glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Alles hatte er erwartet, nur nicht das. Anscheinend waren Frauen in allen Galaxien sich in einem ähnlich: sie hatten nie etwas zum Anziehen, selbst wenn die Kleiderschränke voll hingen.
„Dem können wir abhelfen“, meinte Sheppard. „Gehen wir einkaufen. Auch ich brauche eine Ausgeh-Uniform. Meine befindet sich nicht in Washington. Aber wir sind in Washington, der Stadt der Diplomaten, Politiker und Spione. Da gibt es Läden für alles. Für dich kaufen wir ein Kleid und ich leihe mir einfach eine Uniform aus.“
Sie machten sich sofort auf den Weg, um ein in Frage kommendes Geschäft zu suchen.

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