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Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

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7. Zurück in Pelargir

Die Verfolger erreichten auch das Dornengestrüpp, doch sie liefen weiter, da sie nichts von dem Durchgang wussten. Und das sie sich in das Dickicht wagten, hielten sie für unmöglich. Sie warteten lange, ohne ein Wort zu sagen, denn es war immerhin möglich, dass die Verfolger zurückkamen und sie sprechen hörten.

Die Frau zog zwischendurch ein Messer und durchtrennte Faramirs Fesseln. Erleichtert rieb er sich die Hände. Nun hatte er Gelegenheit, die drei näher zu betrachten. Alle drei waren groß gewachsen und schlank. Die Frau hatte langes braunes Haar, dass von einem einfachen roten Band nach hinten gehalten wurde. Bekleidet war sie mit einem knielangen Rock, gefertigt aus feinsten silbernen Kettengliedern. Faramir sah auf den ersten Blick, dass die Glieder aus Mithril-Silber waren, wie es nur ein Zwergenvolk anfertigen kann. Die Füße steckten in Schuhen aus feinstem Leder, die bis zum Rock hoch geschnürt waren. Sie trug ein feines Kettenhemd und darüber eine Rüstung aus festen Silberplatten, die ihren Oberkörper schützte. Ein breiter Gürtel umspannte ihre schmalen Hüften, daran war ein Schwert in einer Scheide befestigt.

Der eine der Männer hatte dunkles, aber kurz geschnittenes Haar. Seine Bekleidung bestand aus einer Hose und einem Hemd aus feinem weichem dunklem Leder; das Kettenhemd, das seinen Oberkörper schützte, war ebenfalls aus Mithril-Silber hergestellt worden.

Der zweite Mann war zu seiner Überraschung ein Elbe. Er war groß, schlank mit langen blonden Haaren und zeitlosem Aussehen. Seine Bekleidung war fast mit der des dunkelhaarigen Mannes identisch.

Alle drei trugen noch einen Umhang aus dunkelgrüner Elbenseide, der von einer Spange in

Blattform gehalten wurden.

Als nach einiger Zeit nichts mehr zu hören war, sah der Elbe Faramir an. „Mein Name ist Haldir. Das sind John und Rhiana.“

„Ich bin Faramir aus Gondor. Vielen Dank für meine Rettung.“

Haldir sah ihn überrascht an. „Faramir? Der Sohn des Truchsesses? Dann haben wir eine gute Tat vollbracht.“

„Ja, aber nun ist es an der Zeit zu gehen“, mischte sich die Frau ein.

Als erster verließ der Elb das Versteck. Er winkte ihnen zu. John, Rhiana und Faramir verließen ihr Versteck mit aller gebotenen Vorsicht. Als sie den Waldrand erreichten, hielten sie erst nach ihren Verfolgern Ausschau. Von diesen war zum Glück nichts zu sehen oder zu hören. Trotzdem mussten diese noch in der Nähe sein, denn die Haradrim würden nicht so leicht aufgeben. Als es Abend wurde, suchten sie sich ein Versteck für die Nacht. Im Schutze der Bäume setzten sie sich auf den Boden. John und Rhiana holten etwas zu essen aus ihren Taschen und gaben auch Faramir davon. Es war ein karges Mahl, doch es sättigte und das genügte.

Während des Essens hatten sie Zeit, sich ihre Geschichte zu erzählen.

„Woher kommt ihr?“, fragte Faramir.

„Aus einer fernen Stadt, die wir Atlantis nennen“, erklärte Rhiana. „Du wirst bestimmt nicht davon gehört haben.“

„Nein, dieser Ort ist mir unbekannt. Seid ihr alle drei Elben?“

„Elben?“, meinte Sheppard amüsiert. „Wir sind keine Elben. Nur Haldir ist einer. Meine Heimatwelt heißt Erde und die von Rhiana Tengwar. Wir kamen durch ein Portal, dass wir Sternentor nennen. Unser Raumschiff funktioniert jedoch leider nicht in eurer Welt, also waren wir gezwungen, nach einem Gegenstand zu suchen, damit wir es wieder benützen können.“

„Portal? Raumschiff? Ihr benutzt seltsame Worte. Wenn ihr keine Elben seid, was seid ihr dann? Seid ihr etwa von den Valar geschickt worden?“

John und Rhiana sahen sich erstaunt an. „Nein, die Valar schickten uns nicht. Wir sind aus eigenem Antrieb hier.“

„Wenn die Valar euch nicht schickten, was ist dann der Grund für euer Hiersein?“

„Das war eigentlich ein Unfall. Und nun suchen wir das Aure. Das ist ein Gegenstand von großer Macht und von Wesen hergestellt, die sich Antiker nannten. In der Hafenstadt Pelargir liegt unser Schiff, die Seeschlange. Als wir an einem abgelegenen Dock anlegten, sahen wir zufällig, wie deine Entführer dich von einem Schiff zerrten. Das weckte unsere Neugierde, sodass wir beschlossen, euch zu folgen“, erzählte Sheppard.

„Diesem Umstand verdanke ich meine Freiheit“, sagte Faramir. Da fiel ihm etwas ein. „Ihr sucht das Aure? Aber das ist nur eine Legende.“

„Die Elben in Lothlórien sind sicher, dass es das Aure gibt. Es muss sich weiter unten im Süden befinden“, erklärte Rhiana.

Faramir sah Haldir an. „Du kommst aus Lothlórien? Dann werde ich mich euch anschließen.“

„Das wäre fantastisch“, fügte Rhiana hinzu. „Dann schlage ich vor, wir ruhen noch etwas und kehren anschließend nach Pelargir zurück.“

Noch weit vor Sonnenaufgang brachen sie auf. Da der Wagen der Haradrim auf dem Hinweg nur langsam über den unwegsamen alten Handelsweg hatte fahren können, hofften sie für den Rückweg weniger Zeit zu benötigen. Da aber die Südländer bestimmt noch nach ihnen suchten, wagten sie nicht den normalen Weg zu benutzen.

Haldir, Sheppard und Rhiana kannten einen im Dickicht verborgenen Pfad, der nicht weit von der Handelsstraße entfernt verlief. Diesen hatten sie bei der Verfolgung schon benützt. Er wand sich zwischen den Felsen, dem Dickicht und manchmal zwischen dicht stehenden Bäumen hindurch. Der Pfad war sehr ungepflegt und teilweise kaum noch zu erkennen, weil das Unterholz ihn überwuchert hatte.

Zweimal sahen sie auf dem Hauptweg kleine Gruppen der Haradrim, die sich anscheinend aufgeteilt hatten und auch von irgendwoher Verstärkung erhalten haben mussten. Anders konnten sich die Fliehenden die angewachsene Zahl der Verfolger nicht erklären. Doch da sie sich auf dem Gebiet der Haradrim aufhielten, hatten sie wahrscheinlich einfach Hilfe geholt. So waren sie froh, als sie endlich die ersten Häuser der Hafenstadt auftauchen sahen.

Sie beeilten sich, das Hafendock zu erreichen. Dort herrschte wie immer viel Betrieb. Es roch nach Fisch und gebratenem Fleisch, Gewürzen und einigen Düften, die sie nicht einordnen konnten.

„Ich werde eine Nachricht an meinen Vater schicken, damit er sich keine Sorgen mehr zu machen braucht. Und auch auf keine Forderung der Haradrim eingehen muss“, sagte Faramir.

„Wird er nicht ärgerlich sein, wenn du nicht gleich nach Hause zurückkehrst?“, fragte Haldir.

„Er ist immer ärgerlich auf mich. Was immer ich auch tue, nichts kann ich ihm recht machen“, erklärte Faramir bekümmert.

Rhiana sah ihn mitfühlend an. „Das tut mir Leid. Warum behandelt dich dein Vater so?“

„Der Truchsess ist der Meinung, dass man in solchen kriegerischen Zeiten wie der unseren, seine Zeit nicht mit der Wissenschaft, Kunst und Musik vergeuden sollte. Für ihn zählt nur das Kriegshandwerk.“

„Aber du siehst wie ein erfahrener Krieger aus“, meinte Sheppard.

„Das bin ich auch, doch mein Vater will das nicht wahrhaben. Doch lassen wir das Thema. Suchen wir lieber jemanden, der die Nachricht meinem Vater überbringen kann.“

„Ich kann dir nachfühlen, wie das ist. Mein Vater wollte mich sogar umbringen lassen.“

Faramir blickte den Fremden verblüfft an. So weit würde selbst Denethor nicht gehen, zumindest hoffte der Krieger das. Doch John wollte anscheinend nicht weiter darüber sprechen.

Nach einiger Zeit fanden sie ein Handelsschiff der Gondorianer. Der Kapitän fühlte sich sehr geehrt, den jungen Fürsten persönlich kennen zu lernen. Er wollte ihn nicht mehr ziehen lassen, weil er das Unternehmen für töricht hielt. Faramir ließ sich jedoch nicht umstimmen, und so versprach der Kapitän, dem Truchsess eine Nachricht zu überbringen. Ihr Schiff würde gleich ablegen, sodass Denethor am anderen Tag die Botschaft erhalten würde. Eine angebotene Eskorte lehnte Faramir ebenfalls ab.

Das Schiff, welches Faramir hergebracht hatte, war nicht mehr da. An Bord der Seeschlange lernte Faramir noch zwei Freunde von John, Haldir und Rhiana kennen. Eine gut aussehende Frau namens Teyla und einen seltsamen Mann, der sich Rodney nannte.

Ihr Schiff war ein kleines Segelschiff mit einem Großsegel und einem kleinen Focksegel. Es würde sie alle sicher die Küste hinunterbringen. Das große Meer zu befahren hatten sie schließlich nicht vor. Ein günstiger Wind beschleunigte ihre Reise. Als der Morgen anbrach, erreichten sie das Mündungsgebiet des Anduin und somit die große Bucht von Belfalas.

Von dort aus nahmen sie Kurs in die große See nach Umbar, der großen Hafenstadt der Haradrim, die einmal ein wichtiger Stützpunkt der Gondorianer gewesen war. Heute herrschten dort wieder die Korsaren, auch wenn viele ihrer Schiffe vor einigen Jahren von einem Stoßtrupp Gondorianer unter der Führung eines geheimnisvollen Fremden vernichtet worden waren. Einige Zeit hatte Ruhe geherrscht, doch die letzten Jahre machten die Korsaren wieder groß von sich reden. Sobald sie Umbar erreichten, würden sie vorsichtig sein müssen. Doch bis dahin würde es, selbst wenn die Winde günstig wehten, noch zwei Tage dauern.

weiter: Kapitel 8
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