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Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

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6. Ankunft in Pelargir

Die ganzen vergangen anderthalb Tage wurden die Gefährten von den Orks verfolgt. Es schien sie in großen Massen zu geben. Mehrmals hatte Sheppard darauf gedrängt umzudrehen oder an Land zu gehen, doch jedes Mal waren nach kurzer Zeit Orks aufgetaucht, und sie hatten ihr Heil erneut in der Flucht suchen müssen.

Zwar hatten sie ihr Gepäck und den meisten Proviant verloren, doch zum Glück hatte jeder noch was von dem Lembasbrot der Elben bei sich getragen. Zwar war das kein fürstliches Essen, aber es machte satt. Und außer Rodney beschwerte sich niemand deswegen.

„Ich fürchte euer Freund ist tot“, meinte Haldir, als sie endlich sicheres Gebiet erreichten. Pelargir war nun ganz in der Nähe.

„Das glaube ich nicht“, meinte Teyla.

„Dem stimme ich zu. Ronon ist ein Überlebenskünstler“, sagte Sheppard. „Er schlägt sich bestimmt nach dieser Festungsstadt durch. Dort kann er dann auf uns warten.“

Haldir sah ihn zweifelnd an. Doch er wollte seinen Freunden nicht den Rest von Hoffnung rauben. „Ich hoffe, ihr habt recht. Dann sehen wir Ronon auf dem Rückweg wieder.“

Am Abend dieses Tages tauchte Pelargir vor ihnen auf. Nun mussten sie die Kanus aufgeben und sich ein größeres Schiff kaufen. Zahlungsmittel hatten sie genug von Galadriel bekommen. Haldir entschloss sich nun doch, die ganze Reise mitzumachen. Alleine umzukehren, wäre viel zu gefährlich gewesen. Außerdem hatte er inzwischen gefallen an der Reise gefunden.

Pelargir war der Haupthafen von Gondor. Erbaut wurde sie schon im Zweiten Zeitalter. Hier war Elendil nach dem Untergang von Númenor gelandet. Eine Flotte der Gondorianer lag auch heute vor Anker. Die Stadt diente als Basis für Gondors Angriffe und Verteidigung gegen die Haradrim, die in Umbar ihre Hauptbasis besaßen.

Mit Haldirs Hilfe fiel es ihnen leicht ein kleines Segelschiff, die Seeschlange zu kaufen. Proviant besorgten sie sich im Hafengebiet. Ihr Schiff lag etwas abseits der großen gondorianischen Kriegsschiffen, im Hafenteil der Händler.

Sheppard stand gerade an Deck der Seeschlange, als ihm ein Schiff auffiel, das nicht weit weg von ihnen ankerte. Die Besatzung war anders gekleidet als die normalen gondorianischen Händler und sahen sich auch aufmerksam jedes andere Schiff an. Auch die Seeschlange musterten sie eingehend. Doch der kleine Segler schien ihnen nicht beachtenswert.

Haldir tauchte neben John auf. „Darf ich fragen, was da so interessant ist?“

„Das Schiff dort drüben.“

Haldir sah hinüber. John verschwand kurz unter Deck und kam mit einem kleinen Fernglas wieder.

„Das gefällt mir gar nicht“, meinte Haldir, der wegen seiner guten Augen kein Fernglas benötigte. „Es sind Haradrim.“

„Und sie haben einen Gefangenen.“

„Ja, sie bringen ihn von Bord. Sie machen es so heimlich, dass ich denke, dass sie etwas Verbotenes tun.“

„Ist das bei Gefangenen nicht immer so?“John dachte sofort an Ronon, verwarf den Gedanken aber wieder. Was sollten die Haradrim auch von Ronon wollen. „Und überhaupt! Ich dachte, die Haradrim wären Gegner der Gondorianer. Warum dürfen sie dann hier unbehelligt ankern?“

„Sie sind nicht wie Haradrim gekleidet und benehmen sich auch nicht so. Diese Stadt ist Treffpunkt vieler Rassen, da fallen die Haradrim nicht weiter auf. Wer immer der Gefangene ist, ich möchte ihn nicht in der Hand von Haradrim wissen“, sagte Haldir. „Wir verfolgen sie und befreien ihn.“

Sheppard war einverstanden, auch wenn es sich nicht um Ronon handeln sollte. „Teyla, du bleibst mit McKay auf unserem Schiff. Rhiana, Haldir und ich werden die Haradrim verfolgen und versuchen den Gefangenen zu befreien.“

„Sollte ich da nicht mitkommen, Colonel?“, fragte Teyla.

„Jemand muss auf das Schiff aufpassen, und ich glaube nicht, dass Rodney dafür der richtige Mann ist“, sagte John leise zu Teyla.

Sie stimmte schweren Herzens zu und sah den dreien nach, die dem Ochsenwagen der Haradrim folgten.



Etwas vorher

Das Schiff, auf dem Faramir gefangen gehalten wurde, fuhr weiter den Fluss hinunter. Da die Luke die ganze Zeit geschlossen war, wusste Faramir nicht, wie viel Zeit vergangen und welche Tageszeit es war. Schließlich bemerkte er an den Bewegungen des Schiffes, dass sie anlegten. Faramir vermutete, dass mindestens zwei Tage vergangen waren. Bisher hatte er nur die Stimmen der Besatzung vernommen, doch nun gesellten sich noch andere laute Geräusche hinzu. Deshalb nahm er an, dass sie Pelargir erreicht hatten. Vielleicht ergab sich jetzt eine Gelegenheit zur Flucht oder wenigsten eine Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen. Noch befanden sie sich in Gondor und somit im Reich, dass sein Vater regierte. Und noch immer lagen hier Kriegsschiffe Denethors vor Anker.

Oben, an Deck, machte sich Geschäftigkeit breit, doch es dauerte lange, bis sich die Luke öffnete. Zwei Männer stiegen in den kleinen Raum und durchschnitten die Stricke, die ihn an den Pfosten fesselten. Dann zerrten sie ihn hoch und überprüften die anderen Fesseln. Die Stricke an seinen Beinen wurden durchtrennt. Sie packten ihn grob und zerrten ihn die kleine Holztreppe hoch. Oben warteten weitere Krieger auf ihn, unter ihnen der Mann, in dem Faramir den Anführer vermutete.

Seine dunklen Augen musterten den Gefangenen durchdringend. Faramir erwiderte den Blick, ohne sich seine aufkeimende Furcht anmerken zu lassen. „Falls du an Flucht denkst, vergiss es. Meine Leute haften mit ihrem Leben, dass du nicht entkommst. Sie haben zwar den Befehl, dich nicht zu töten, aber eine Verwundung schließt das nicht aus. Es liegt an dir, wie du das Ziel erreichst: heil und gesund oder verwundet. Was ist dir lieber?“

„Das Erste natürlich“, antwortete Faramir wahrheitsgemäß. „Trotzdem werde ich jede Gelegenheit nützen, um zu fliehen.“

Der Mann sah ihn erstaunt an. Vielleicht hatte er angenommen, Faramir wäre ein verweichlichter verwöhnter Edelmann, und nun erkannte er, dass er sich geirrt hatte oder auch falsch informiert worden war. „Wir werden das zu verhindern wissen. Vorwärts jetzt!“

Faramir sah sich um. Sie lagen in einem Hafen, abseits der belebten Anlegestelle. Seine Entführer, es waren zwanzig bis dreißig Mann, hatten alles genau geplant und vorbereitet. Er sah niemanden, nur ein kleines Segelschiff, dessen Besatzung aber nichts von seiner Entführung zu bemerken schien.

Faramir wurde vom Boot geschleppt und in einen Planwagen gebracht, der von vier schweren Ochsen gezogen wurde. Die ganze Zeit sah er sich nach Hilfe um, doch außer seinen Entführern war niemand zu sehen. Und diese ließen ihn keine Sekunde aus den Augen. Im Wagen wurde er wieder an den Beinen gefesselt und drei Wächter setzten sich ihm gegenüber auf den Boden des Karrens.

Als der Wagen sich rumpelnd in Bewegung setzte, richtete einer der Wächter seinen Bogen auf ihn. „Wenn du versuchst, um Hilfe zu rufen, bist du tot, egal, was der Anführer sagt. Und diejenigen, die dir zu Hilfe eilen wollen auch.“

Faramir sagte nichts. Zuerst waren die Geräusche draußen laut, dann wurde es immer ruhiger um sie herum. Bald hatten sie die Stadt hinter sich gelassen. Nach schier endloser Fahrt auf holpriger Straße hielt der Wagen an, wohl für eine Essenspause. Die Entführer schienen sich etwas sicherer zu fühlen, nachdem sie die Stadt hinter sich gelassen hatten. Auch Faramir wurde vom Wagen geholt und durfte sich unter scharfer Bewachung die Beine vertreten.

Er sah sich um. Der Sonne nach war es später Nachmittag. Vor ihnen lag offenes Gelände. Rechts von ihm befanden sich grasbewachsene Hügel. Nur das Zwitschern von Vögeln und die Stimmen der Männer unterbrach die Stille.

Die Rast dauerte aber nicht lange. Als die Haradrim daran gingen, ihn erneut in den Wagen zu laden, geschah es. Faramir sah zwei seiner Bewacher zu Boden sinken, und eine Stimme rief: „Lasst ihn auf der Stelle frei!“

Erstaunt blickte Faramir auf und sah auf dem Hügel neben dem Weg, drei Gestalten stehen. In den Händen hielten sie Langbogen, und die Pfeile waren drohend auf die Haradrim gerichtet.

Als die Entführer keine Anstalten machten Faramir loszulassen, fuhren einige Pfeile auf die Südländer zu und drei weitere Männer sanken tot zu Boden.

Eine weibliche Stimme rief jetzt: „Worauf wartest du? Lauf endlich los!“

Faramir begriff, dass er gemeint war, und da seine Füße noch nicht gefesselt waren, lief er einfach los. Der Hügel lag direkt vor ihm. Hinter sich hörte er das Fußgetrampel und die Schreie seiner Entführer, doch von oben gaben ihm die drei Retter Feuerschutz.

Mit nach hinten gefesselten Händen war es nicht leicht, den flachen Hügel hinaufzurennen, außerdem waren seine Beine durch die lange Fesselung schlecht durchblutet, doch es war seine einzige Chance, also gab er sein Bestes. Auf halber Höhe riskierte er einen Blick zurück. Einer der Verfolger hatte ihn fast erreicht, doch von oben kam ihm einer der Befreier zu Hilfe. Sein Schwert leuchte hell im Sonnenlicht, fegte den Haradrim von den Beinen und die Kraft des Stoßes warf diesen den Hügel hinunter.

Faramir war weitergelaufen und hatte den Kamm des Hügels erreicht, wo der zweite Mann und die Frau noch immer Pfeil um Pfeil auf die Verfolger abschossen. Der Mann, der ihm entgegen gelaufen war, stand wieder neben ihm und ließ ihm keine Zeit sich zu besinnen.

„Beeil dich gefälligst!“, herrschte sein Retter ihn an. Sie liefen um ihr Leben, doch seine Befreier schienen genau zu wissen, wohin sie wollten. Hinter dem Hügel begann ein großes Waldgebiet, welches ihr Ziel zu sein schien.

Inzwischen hatten auch die Südländer den Hügel erklommen und setzten zur Verfolgung an. Der Vorsprung, der vier, war, jedoch groß genug, um lange vor ihnen, den Wald zu erreichen. Dort liefen sie zwischen den Bäumen hindurch und standen bald vor einem scheinbar undurchdringlichen Dornengestrüpp. Doch seine Retter schienen vorbereitet zu sein, denn sie entfernten einige Büsche und zerrten Faramir mit sich. Ein schmaler Pfad begann dahinter. Die Frau verschloss den Eingang wieder und kam zu ihnen. Der Pfad endete auf einer kleinen Lichtung, auf der alle vier gerade Platz hatten. Sie kauerten sich auf den Boden und warteten.

weiter: Kapitel 7
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