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Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

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5. Die Ritter von Gondor

Während Boromir mit seinen Soldaten aufbrach, um die Übergriffe der Orks aus Mordor zu stoppen, erhielt im Palast Denethor von einem Diener eine Nachricht. Als er sie las, wurde er erst blass, doch dann siegte seine Wut.

„Das ist typisch für ihn! Lässt sich entführen!“

„Herr?“, fragend sah sein Diener, der die Nachricht gebracht hatte ihn an.

Denethor gab ihm die Nachricht, denn Falasthur war nicht nur der persönliche Diener des Herrschers sondern auch sein engster Vertrauter.

Falasthur las die Nachricht und wurde ebenfalls blass. Er mochte den jungen Herrn sehr. Faramir war immer freundlich und aufgeschlossen zu ihm. Zwar vertraute Denethor Falasthur und erzählte ihm vieles, aber er war ein aufbrausender und unberechenbarer Herr.

„Was sollen wir tun, Herr?“, fragte Falasthur.

„Nichts! Soll er sehen, wie er zurechtkommt. Dann lernt er vielleicht endlich, sich an meine Befehle zu halten“, sagte Denethor kalt.

„Aber Herr!“ Falasthur konnte es nicht fassen. „Er ist Euer Sohn!“

„Und der Stachel in meinem Herzen. Nun gut, was schlägst du vor? Ich kann die Forderung der Südländer auf keinen Fall erfüllen. Mein Volk kann ich ihnen unmöglich ausliefern, selbst wenn es das Leben meines Sohnes kostet.“

„Aber wir könnten erst einmal so tun und auf die Forderungen zum Schein eingehen. Wenn sie sich wieder melden, sollten wir die Verhandlungen aufnehmen. Das gibt dem jungen Herrn die Chance zu fliehen.“

„Das meinst du wirklich, oder?“ Denethor sah seinen Vertrauten an. „Da du Faramir anscheinend so magst, überlasse ich dir dann die Verhandlungen.“

„Euer Sohn ist immer freundlich zu mir“, sagte Falasthur ausweichend.

„Er ist zu allen freundlich. Zu freundlich für den Sohn des Truchsesses“, meinte Denethor.

„Die Menschen lieben ihn. Wenn Ihr ihn einfach sterben lasst, wird das Volk es Euch übel nehmen, Herr“, gab Falasthur zu bedenken.

„Es ist mir egal, was das Volk will. Trotzdem hast du recht. Er ist immer noch mein Sohn. Du hast alle Vollmachten, um in meinem Namen zu verhandeln. Aber entscheide gut. Bedenke, es geht um die Freiheit des Volkes, für das du gerade so hingebungsvoll sprichst.“

Damit entließ er seinen Diener und Falasthur machte, dass er fortkam. Draußen erwartete ihn ein Torwächter. Der Hauptmann des unteren Tores hatte ihn geschickt. Jener brachte ihm noch einige nützliche Informationen.



Ronon

Als die Orks angriffen, packte Ronon sein Schwert und stürzte sich mit Begeisterung in die Schlacht. Ein Kampf mit dem Schwert war für ihn nichts besonderes. Mit einer solchen Waffe hatte er schon vielen Wraith den Garaus gemacht, und diese Orks waren viel leichter zu töten.

Seine Hiebe und Stiche töteten oder verwundeten viele Orks. Im Eifer des Gefechtes achtete Ronon nicht darauf, wohin er ging und so kam es, dass er sich schließlich abseits der anderen Freunde wiederfand.

Um ihn herum lagen tote und verwundete Orks, doch genauso viele waren noch auf den Beinen und kreisten ihn erbost ein. Ronon begriff, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hätte bei den anderen bleiben sollen. Die Orks schnitten ihm nun den Rückweg zu seiner Gruppe ab.

Die Orks, die hässlichsten Wesen, die Ronon je gesehen hatte, stießen wütende Schreie aus. Doch noch wagten sie sich nicht näher an ihn heran. Anscheinend hatte er ihnen mächtigen Respekt eingejagt.

„Worauf wartet ihr noch?“, schrie er sie wütend an. „Machen wir dem ein Ende.“

Einer der Orks lächelte ihn hässlich an. Bevor Ronon begriff, was das bedeutete, spürte er einen Schmerz in der Hüfte. Ein Schwerthieb hatte ihn von hinten getroffen. Das meiste des Hiebes war von seiner Rüstung abgeglitten, doch der Rest erzeugte noch eine tiefe Fleischwunde. Blitzschnell drehte Ronon sich herum und tötete den vorwitzigen Ork mit einem einzigen schnellen Hieb.

Ronon, verletzt, begriff, dass er nun sein Heil in der Flucht suchen musste. Gegen diese Übermacht hatte er verwundet keine Chance. Er lief in die Dunkelheit hinein. Die Orks verfolgten ihn mit lautem Gebrüll. Im Wald hatte er bessere Möglichkeiten den Orks zu entkommen, und die Finsternis half ihm zusätzlich. Als er auf einen großen Baum mit riesigem Wurzelwuchs stieß, nützte er die Gelegenheit aus.

Schnell schlüpfte er in das Wurzelgeäst. Die Orks liefen in großer Zahl im Wald herum, und auch oft an seinem Baum vorbei. Doch sie fanden ihn nicht. Allerdings wusste Ronon, dass er nun alleine war. Die vielen Orks hatten seine Freunde gezwungen ihn zurückzulassen, wenn sie nicht ihr Leben verlieren wollten. Vielleicht hatte er noch die Chance sie an Land einzuholen, indem er dem Flusslauf folgte. Eine kleine Hoffnung, aber wenigstens etwas. Unter Umständen konnte er sich auch bis zu dieser Festungsstadt durchschlagen, die sie vor kurzem passiert hatten.

Als es Tag wurde, wagte sich Ronon aus seinem Versteck. Seine Wunde hatte er längst verbunden und Orks waren auch schon einige Zeit nicht mehr an ihm vorbeigelaufen. Nach einiger Zeit erreichte er den Platz, wo sie überfallen worden waren. Zu seiner Erleichterung fand er unten den herumliegenden Toten keinen seiner Freunde.

Da Ronon ein guter und ausdauernder Läufer war, konnte er stundenlang am Fluss entlang laufen, ohne eine Pause einlegen zu müssen. Zu seinem großen Bedauern holte er seine Freunde aber nicht ein. Bis zum Abend sah er auch keine Orks mehr. Dann glaubte er, Geräusche zu hören. Er blieb stehen und lauschte. Entlang des Flusses gab es einige kleine Hügel. Die Landschaft war lieblich und mit Blumenwiesen und hohem Gras bewachsen. Schnell lief er den kleinen Hügel hinauf. Kurz vor der Spitze blieb er aber stehen und robbte die letzte Strecke hinauf.

Was für ein Glück, das er das getan hatte. Unten war ein Kampf in Gange. Eine ganze Gruppe dieser hässlichen Kreaturen hatte vier Reiter angegriffen. Eines der Pferde lief schon herrenlos herum. Der Besitzer lag reglos am Boden. Die übrigen drei kämpften verzweifelt gegen die Übermacht. Einer ging gerade getroffen zu Boden und sofort stürzte sich eine ganze Horde Angreifer auf ihn. Der Mann war ohne Zweifel verloren.

Seine beiden Kameraden konnten ihm nicht helfen, denn sie kämpften selbst um ihr Leben. Ronon überlegte nicht lange. Schnell holte er den Köcher mit Pfeil und Bogen vom Rücken. Es war eine ausgezeichnete Waffe. Mit wenigen Bewegungen legte er sich einige Pfeile zurecht. Er war ein geschickter Bogenschütze. Pfeil um Pfeil schoss er ab, und jeder traf genau sein Ziel.

Unter den Orks entstand Panik, denn sie wussten nicht, woher der unerwartete Angriff kam. Die beiden überlebenden Kämpfer schöpften Hoffnung und griffen mit neuer Zuversicht an. Nachdem Ronon seinen letzten Pfeil abgeschossen hatte, ergriff er sein Schwert und stürmte den kleinen Hügel hinunter. Gemeinsam gelang es nun den dreien, die letzten Orks zu töten oder in die Flucht zu treiben.

Erschöpft hielten die drei Männer schließlich inne. Einer der Männer sah Ronon an. Er war ein großer und kräftiger Mann, fast so groß wie Ronon, mit längeren braunen Haaren und einem Bart. Er blickte Ronon dankbar an. Er trug eine Rüstung, ähnlich der, welche Ronon von den Elben erhalten hatte. Auf seiner Brust war jedoch noch Wappen, ein Baum mit Sternen, eingraviert.

„Ich danke Euch, Fremder! Mein Name ist Boromir. Ihr habt mir und Castamir das Leben gerettet. Woher kommt ihr? Ihr seht aus, als kämet Ihr aus Rohan.“

Ronon hatte keine Ahnung, wo Rohan war, aber er mochte den Ritter auf der Stelle. „Ich heiße Ronon und bin nicht aus Rohan. Meine Heimat liegt weit weg. Ich bin mit Freunden den großen Fluss hinuntergefahren. Gestern wurden wir von den Orks überfallen, und dabei wurde ich von meinen Freunden getrennt. Seither versuche ich, sie einzuholen.“

„Am Fluss entlang? Ohne Pferd? Seid Ihr von Sinnen? Der Anduin fließt sehr schnell, und an seinem Ufer wimmelt es von Orks. Ihr holt Eure Freunde zu Fuß nie ein. Warum schließt Ihr euch nicht uns an?“

Der andere Mann, Castamir, hatte seine Freunde untersucht. „Herr, Cortanir und Manir sind tot.“

Boromirs Gesicht verdüsterte sich. „Sie gehörten zu meinen besten Männern. Das werden die Orks bitter büßen. Binden wir sie auf die Pferde und bringen sie in unser Lager zurück. Sie werden ein ehrenhaftes Begräbnis bekommen“, Bormir blickte Ronon an. „Nun, Fremder, was haltet Ihr von meinem Vorschlag?“

„Einverstanden“, sagte Ronon. Eine andere Möglichkeit hatte er nicht. Und vielleicht konnte er mit Hilfe dieser Männer Sheppard und die anderen wiederfinden.

„Es wird allerdings einige Zeit dauern, bis wir nach Minas Tirith reiten. Meine Männer und ich sind auf Orkjagd“, sagte Boromir.

Ronon schwang sich in den Sattel eines der Pferde, nachdem sie die beiden Toten auf das andere geladen hatten. Castamir nahm die Zügel in die Hand, während Boromir neben Ronon ritt. „Das macht mir nichts aus.“

„Und woher kommt Ihr nun?“, fragte er neugierig.

„Von weit her“, antwortete Ronon und blickte Boromir an. Konnte er dem anderen sagen, woher er kam oder würde er es nicht verstehen? Wahrscheinlich nicht. Also beschloss er es, etwas zu vereinfachen. „Wir sind auf einer Reise, um einen Gegenstand der Aure genannt wird zu suchen. Bei einem Wald trafen wir auf Elben, die uns Boote gaben und den genauen Weg beschrieben. Einer von ihnen ist unser Führer.“

„Elben? Ihr seid mit einem Elben gereist? Und Ihr sucht das Aure? Ihr müsst verrückt sein. Wisst Ihr nicht, dass das Aure nur eine Legende ist?“

„Ja, aber die Elbenführerin versicherte uns, dass es existiert.“

„Wie war ihr Name?“

„Galadriel.“

„Ihr wart bei dieser Elbenhexe im verwunschenen Wald? Kein Wunder, dass Ihr nun an Märchen glaubt.“

„Sie ist keine Hexe, sondern eine wunderschöne Frau.“

„Das wird sie ohne Zweifel sein. Mein Bruder ist auch so einer, der an die Legenden der Elben und der Zauberer glaubt. Doch das alles ist Unsinn, glaubt es mir.“

„Wir werden sehen“, meinte Ronon. „Ist Euer Bruder auch im Lager?“

„Nein, meist ist er in Minas Tirith oder bei den Waldläufern in Ithilien und sichert dort die Grenzen nach Mordor. Wie Ihr selbst gesehen habt, sind die Orks wieder frecher geworden. Noch nie sind sie in so großer Zahl aufgetreten. Im Moment weiß ich allerdings nicht, wo er sich aufhält. Ich mache mir Sorgen um ihn.“

Das konnte Ronon verstehen. Sie erreichten nach kurzer Zeit das große Lager, wo Boromir von allen ehrfurchtsvoll begrüßt wurde. Ronon begriff, dass er wohl ein hoher Offizier sein musste. Während Boromir mit seinen Männer sprach, fragte er Castamir danach.

„Wisst Ihr das nicht? Dann müsst Ihr wirklich von weit herkommen. Boromir ist der älteste Sohn des Truchsesses und unser oberster Herrführer.“

Der Sohn des Truchsesses! Ronon erinnerte sich an Haldirs Erklärung, wonach der Truchsess der Herrscher des Landes Gondor war.

Er sah sich um. Das alles gefiel ihm. Wenn er Sheppard und die anderen schon nicht mehr einholen konnte, würde er eben hier bleiben. Vielleicht gab es bei der Rückkehr der anderen die Möglichkeit, wieder zu ihnen zu stoßen. Bis dahin würde er sich Boromirs Rittern anschließen.

weiter: Kapitel 6
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