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Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

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21. An Bord der Seemöve

Der Wind war günstig gewesen und hatte die Seemöve in dieser Zeit bis dicht an die Bucht von Umbar gebracht. Nun galt es äußerst wachsam sein. Der Ausguck der Seemöve war ständig besetzt. Hinter den Geschützen saßen zu jeder Tag- und Nachtzeit die Soldaten. Mit den Geschützen konnten sie Feuerbälle schleudern, eine Erfindung der besten Gelehrten des Fürsten.

Gandalf wusste aber, dass die Korsaren ähnliche Waffe besaßen. Noch hoffte er, Faramir und die Fremden rechtzeitig zu finden. Am besten noch, bevor sie angegriffen wurden. Der Zauberer sah den Kapitän an der höchsten Stelle des Decks stehen und den Himmel betrachten. Gandalf stieg zu ihm hoch. „Ihr seid besorgt?“

„Die Wolken gefallen mir nicht“, antwortete Minardil. „Ein Sturm zieht auf.“

Gandalf folgte seinem Blick. Und wirklich! Nun bemerkte er die dunklen Wolken, die am Firmament aufzogen.

„Ihr entschuldigt mich?“ fragte Minardil. „Das Schiff muss Sturmfest gemacht werden.“

„Natürlich“, antwortete Gandalf. „Ich möchte Euch nicht in Eurer Arbeit behindern.“

Gandalf spürte eine Bewegung neben sich, als er Minardil zusah, wie er über das Deck lief und Befehle brüllte.

Aragorn war neben ihn getreten. „Habt ihr Faramirs Schiff entdeckt?“

„Nein, ein Sturm zieht auf.“

Er deutete auf den Himmel, der eine dunkle Farbe angenommen hatte. Schwere Wolken zogen über ihn hinweg. Der erste Regen fiel vom Himmel und schnell war das Deck gefährlich rutschig. Dann grollte Donner, Blitze zuckten vom Himmel. Manch einer der Seeleute duckte sich erschrocken.

„Die Herren sollten lieber unter Deck gehen“, sagte eine Stimme neben ihnen. Minardil war zu ihnen getreten. Da weder Gandalf noch Aragorn erfahrene Seeleute waren, folgten sie Minardils Rat. Unter Deck trafen sie auf Imrahil, seine Söhne und die beiden Leibwächter. Sie saßen in der schwankenden Kabine und hielten sich krampfhaft fest. Manch einer wurde blass um die Nase. Es war doch ein großer Unterschied mit einem Schiff bei ruhiger See unterwegs zu sein oder bei einem Sturm.

Am anderen Tag beruhigte sich die See wieder. Der Ruf „Schiff voraus“ lies alle an Deck rennen. Nicht weit voraus trieb ein kleines Schiff mit zerfetzten Segeln auf dem Wasser. Es wurde gerade von zwei etwas größeren Schiffen mit schwarzen Segeln angegriffen. Die Gegend erkannte Gandalf sofort. Sie entsprach genau der, die er im Palantir gesehen hatte.

Deutlich sah Gandalf mehrere Gestalten an Bord des kleinen Segelschiffes, die sich gegen eine Übermacht zur Wehr setzten. Doch es war abzusehen, dass sie diesen ungleichen Kampf verlieren würden.

„Angriff!“, rief Kapitän Minardil seinen Leuten zu. „Rettet Fürst Faramir und seine Freunde!“



An Bord der Seeschlange

Kurz vor Umbar zog der Sturm auf. Zuerst schien es ihnen, als würde das geflickte Segel halten, doch dann zerriss es mit einem lauten Knall, als ein heftiger Windstoß es traf. Von da an trieben sie auf dem Wasser, ohne Kontrolle über ihr Schiff. Zum Glück ließ der Sturm nach und die Freunde überlegten schon, die Ruder zur Hand zu nehmen, um an Land zu rudern. Vielleicht würden sie es schaffen an Land Umbar zu umgehen. Ihr Schiff war dann für sie verloren, aber ohne Segel würden sie sowieso nicht mehr weit kommen.

Da entdeckte Rhiana die beiden Korsarenschiffe. Sie kamen aus der schmalen Buchteinfahrt heraus, an deren Ende Umbar lag, und steuerten direkt auf sie zu. Die Schiffe waren schnell. Sie hatten keine Chance ihnen zu entkommen. Also machten sie sich kampfbereit. Zu McKays Sicherheit schickte Sheppard den Wissenschaftler erneut unter Deck.

Die Angreifer verzichteten darauf, ihre Feuerkugeln abzuschießen. Das hielten sie wohl für Materialverschwendung, denn das kleine angeschlagene Schiff war eine sichere Beute für sie. Als die Schiffe nah genug waren, flogen Enterhaken herüber, und gleich darauf schwangen sich die ersten Korsaren mit lautem Geschrei an Bord. Sofort waren die Freunde in Zweikämpfe verwickelt.

Seinen ersten Gegner warf Sheppard einfach mit einem kräftigen Stoß über Bord. Den zweiten tötete er mit einem schnellen Hieb, doch im Grunde nützte das nichts, denn immer mehr Piraten schwangen sich über die Reling.

Ein gewaltiger Donnerschlag ließ alle erschreckt zusammenzucken und im Kampf innehalten. John sah das schwarze Segel eines Korsarenschiffes in Flammen aufgehen. Eine weitere Feuerkugel traf das zweite Korsarenschiff. Geschrei gellte auf und die Piraten ließen von ihren Gegnern ab und wandten sich dem neuen Angreifer zu. In ihrem Eifer, die schon sicher geglaubte Beute aufzubringen, hatten sie nicht auf die offene See geachtet. Wer sollte es auch wagen, sie in ihren Gewässern anzugreifen? Sheppard erkannte ein Schwanensegel im Wind flackern.

„Das ist das Schwanensegel meines Onkels, des Fürsten von Dol Amroth!, rief Faramir. „Wir sind gerettet!“

Das neu aufgetauchte Schiff war ein riesiges Kriegsschiff, mehr als dreimal so groß wie die Korsarenschiffe. Schon standen die Segel der Korsaren in Brand und die Seesoldaten des Fürsten enterten nun ihrerseits die Schiffe der Piraten. Als die Korsaren an Bord der Seeschlange das sahen, hörten die meisten von ihnen zu kämpfen auf und sprangen zurück an Bord ihrer Schiffe, um ihren Kameraden zu Hilfe zu eilen.

„Das war Hilfe in letzter Not“, sagte Rhiana und sah Faramir an. „Woher kommen die so plötzlich?“

Faramir zuckte mit den Achseln. „Woher soll ich das wissen?“ Er blickte zu den Korsarenschiffen, auf denen noch immer heftig gekämpft wurde. Da sah er eine bekannte Gestalt. „Mithrandir!“

„Mithrandir?“ Sheppard sah hinüber. Sofort bemerkte er die Gestalt in dem grauen wallenden Mantel, die geschickt ein großes Schwert schwang. Neben ihm kämpfte ein großer Mann.

„Sollten wir drüben nicht helfen? Oder wollt ihr einfach hier herumstehen?“

„Eigentlich nicht, aber ich glaube die brauchen unsere Hilfe nicht mehr“, meinte Rhiana.

Und wirklich! Sie sahen, wie die letzten Piraten entweder ins Wasser getrieben oder getötet wurden. Eines der Korsarenschiffe sank schon, das zweite stand lichterloh in Flammen und würde ebenfalls bald versinken. Die Seeleute der Seemöve hatten alle die Piratenschiffe verlassen und waren an Bord ihres Schiffes zurückgekehrt. Die Seemöve näherte sich so weit es ging der Seeschlange.

Gandalf stand an der Reling und rief: „Faramir! Seid ihr in Ordnung?“

„Ja, das sind wir! Mithrandir, du kannst dir nicht vorstellen, wie froh wir sind, euch zu sehen!“

Neben Gandalf tauchten nun Imrahil, seine beiden Söhne und ein Faramir unbekannter Krieger auf, der nicht wie die Seeleute gekleidet war, sondern eher wie ein Waldläufer aus dem Norden, die sich manchmal in Minas Tirith blicken ließen.

„Neffe!“, rief Imrahil. „Wir holen euch an Bord!“

„Ja, in Ordnung!“, rief Faramir zurück.

„Was wird mit der Seeschlange?“, fragte Sheppard. „Wir wollen sie nicht zurücklassen.“

Faramir fragte nach und es wurde beschlossen, die Seeschlange ins Schlepptau zu nehmen. Unterwegs würden einige der Seeleute das Segel austauschen, denn an Bord des Kriegsschiffes gab es genug Ersatzsegel.

Damit waren die Atlanter einverstanden, und nachdem die Seeschlange sicher vertäut war, gingen alle an Bord der Seemöve.

Der Fürst umarmte seinen Neffen herzlich.

„Mithrandir“, wandte Faramir sich dann an Gandalf. „Woher wusstet ihr, dass wir in Gefahr sind und wo wir uns aufhielten?“

Gandalf erzählte ihm jetzt, dass er in einer Traumvision die Gefahr gesehen hatte, und er verschwieg nicht, dass er zusätzlich einen Nazgûl gesehen hatte. Dies hatte Gandalf nicht vergessen und er machte sich insgeheim Sorgen deswegen. Wie bei Imrahil verschwieg Gandalf auch Faramir, dass er eigentlich in den Palantir geblickt hatte.

Faramir nickte verstehend. Traumvisionen waren ihm nicht unbekannt. Oft suchten sie auch ihn des Nachts heim und raubten ihm den Schlaf. Und immer hatten sie sich bewahrheitet. Er warf einen Blick in den Himmel, wo weiße Wolken hin und wieder die Sonne verdeckten. Es war ein herrlicher Tag und ihr Schiff machte gute Fahrt. Der Wind blies genau in die richtige Richtung, um sie bald in sichere Gewässer zu bringen. Noch befanden sie sich in Feindesgebiet und der Kampf, war bestimmt nicht unbemerkt geblieben. Vielleicht hatten sich schon einige Schiffe zu ihrer Verfolgung aufgemacht. Ihr Schiff war groß, doch mit einer Flotte von Korsarenschiffen wollten sie sich nicht anlegen.

Ein kleiner schwarzer Punkt am Himmel erregte Faramirs Aufmerksamkeit. Der Punkt wurde größer, je länger er hinblickte. Gleichzeitig überkam ihn ein nicht zu erklärendes Gefühl der Furcht. Faramir ergriff Gandalfs Arm und drückte ihn, gleichzeitig zeigte er mit der anderen Hand nach oben. Gandalfs Blick folgte der ausgetreckten Hand seines jungen Freundes.

Der Zauberer erkannte sofort, was es war. „Ein Nazgûl!“, rief er so laut er konnte.

Auch Sheppard blickte hoch. Er sah ein riesiges fliegendes Tier, dass er im ersten Moment für einen der großen Adler hielt. Beim Näherkommen bemerkte er jedoch den gewaltigen Schlangenkörper des Tieres und die riesigen ledernen Flügel, wie bei einer Fledermaus. Gleichzeitig stieß das Untier einen Schrei aus, der durch Mark und Bein ging und jeden in Furcht und Schrecken versetzte.

Augenblicklich liefen alle erschreckt durcheinander und hielten sich die Ohren zu. Es war Gandalf, der für Ordnung sorgte.

„Holt die Bogen! Schießt mit Brandpfeilen! Er fürchtet das Feuer!“ rief er mit lauter durchdringender Stimme. Natürlich hatte Gandalf die große schwarze Gestalt erkannt, die auf dem Rücken des Untieres saß. Sie war in einen schwarzen Umhang mit Kapuze gehüllt. Es war einer der gefürchteten Ringgeister.

Das Flugtier stieß mit einem lauten Schrei auf das Schiff herunter, packte einen der Soldaten, hob ihn hoch in die Lüfte und ließ ihn wieder fallen. Der Todesschrei des unglücklichen Mannes hallte allen in den Ohren, als er mit einem lauten Klatschen auf das Wasser knallte und sofort unterging. Ihm war nicht mehr zu helfen.

„Schießt endlich!“, feuerte Gandalf die verängstigen Seeleute an.

Endlich schossen die ersten ihre Pfeile ab, doch die meisten verfehlten ihr Ziel, weil sie in großer Hast abgeschossen wurden.

Der Nazgûl war wieder heran. Mit einem Schrei stürzte sich Gandalf auf das Flugtier und schlug mit seinem Schwert auf die Beine des Wesens ein. Die zupackenden Krallen verfehlten dadurch ihr Ziel. Wütend über seinen Fehlgriff schoß der Nazgûl wieder nach oben, schlug einen Salto, um in einem Sturzflug Gandalf erneut anzugreifen.

Gandalf war auf der Hut. Sein Schwert Glamdring stieß nach oben und traf den Unterleib des Tieres. Es stieß einen grellen Schmerzensschrei aus, fing sich aber rasch wieder und stürzte sich voller Wut erneut auf Gandalf. Durch diese rasche Aktion überrascht, bekam es diesmal Gandalf an seinem langen Mantel zu fassen und hochzuheben. Rasch verschwand es mit seiner Beute im Himmel.

Erschrocken sahen die Zurückgebliebenen dem entführten Zauberer hinterher. Wie vorher bei dem Soldaten versuchte das Flugwesen Gandalf weit oben fallen zu lassen, doch Gandalf hatte sich festgekrallt. Das Tier stürzte jetzt im Sturzflug nach unten, um ihn loszuwerden, doch er hielt sich eisern fest.

Über ihm zischte der Nazgûl hasserfüllt auf, unter ihnen tauchte Land auf, denn sie waren in Küstennähe. Unerwartet für das Flugtier und dessen Reiter schwang sich Gandalf mit einem Satz auf den Rücken des Tieres und packte den Ringgeist von hinten. Es war, als würde er in Luft greifen, denn alles, was er in die Hände bekam, war dessen Gewand. Fünf Meter über dem Boden stürzte beide vom Rücken des Flugtieres. Gandalf spürte den Aufprall in allen Knochen, doch er verwandelte seinen Sturz in eine Rolle und war blitzschnell wieder auf den Beinen.

Er war auf den Strand gestürzt, halb noch im Wasser. Glamdring hielt er eisern in der rechten Hand. Er sah sich um. Auch der Ringgeist hatte den Sturz gut überstanden. Er hielt sein Schwert in der Hand und sah Gandalf an. Zumindest glaubte dieser das, denn hinter der Kapuze schien nur Finsternis zu herrschen. Wo sich normalerweise das Gesicht befand, war nur eine schwarze undurchdringliche Masse.

„Olórin!“, zischte er hasserfüllt. Das war Gandalfs richtiger Name.

„Du weißt, wer ich bin?“, fragte Gandalf erstaunt.

„Wir kennen dich. Unser Herr weiß über dich Bescheid“, erklang die bösartige Stimme des Ringgeistes auf. „Er wird dich vernichten.“

Gandalf lachte auf. „Sauron weiß also, wer ich bin? Dann weiß er auch, dass er nicht mächtiger ist als ich. Er glaubt das zwar im Moment, doch ich werde ihn früher oder später vernichten.“

„Das schaffst du nicht.“

„Oh doch! Und mit dir werde ich anfangen.“

„Du glaubst doch nicht, mich töten zu können“, zischte der Ringgeist. „Kein lebender Mann kann mich töten.“

Diese Bemerkung sagte Gandalf, dass er den obersten Ringgeist vor sich hatte: den Hexenkönig von Angmar. „Vielleicht kann ich dich nicht töten, aber ich kann dich besiegen. Und genau das werde ich jetzt tun“, versprach der Zauberer und hob Glamdring hoch. Er bedauerte kein Feuer zu haben, denn dann wäre es ein kurzer Kampf geworden. Das Flugtier kreiste noch immer am Himmel und stieß heisere Schreie aus. Es rief seinen Herrn.

Der Nazgûl ließ sich nicht ablenken, ebenso wenig Gandalf. Der Schreckliche hob sein Schwert und stürmte auf Gandalf zu. Der Zauberer wich aus und der Angriff ging ins Leere. Lauernd umkreisten sich die beiden Gegner. Das Flugtier zog über ihnen seine Kreise und lauerte darauf eingreifen zu können.

Eine Zeit lang wogte der Kampf ausgeglichen hin und her. Gandalf war etwas im Nachteil, er musste auf das Flugtier aufpassen und gleichzeitig dafür sorgen, dass das Schwert des Ringgeistes ihn nicht traf, denn dieses war vergiftet. Der Nazgûl verhöhnte ihn, doch Gandalf achtete nicht auf seine Worte. Er wollte sich nicht ablenken lassen. Plötzlich stolperte Gandalf über einen Stein und stürzte. Sofort war der Ringgeist bei ihm und hob triumphierend sein Schwert.

Gandalf sah dem Tod ins Auge. Da zischte etwas über ihn hinweg und traf den Nazgûl. Sofort fing dieser Feuer und stieß schrille Schreie aus. Das Flugtier schoss herab und packte seinen Herrn. Die beiden verschwanden im Himmel und Gandalf sah ihnen erstaunt hinterher.

„Gandalf, bist du verletzt?“, Aragorn taucht in Gandalfs Blickfeld auf, gefolgt von drei der Fremden und Faramir. Aragorn streckte seine Hand aus und half Gandalf auf.

„Nein, mir fehlt nichts“, antwortete der Zauberer. Er sah, wie die braunhaarige Frau ihren Bogen sinken ließ. Anscheinend hatte sie den Brandpfeil auf den Ringgeist abgeschossen.

„Vielen Dank für die Rettung“, wandte er sich an Rhiana.

Die Antikerin sagte lächelnd. „Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte.“

„Wo kommt ihr her?“, wollte Gandalf wissen.

„Wir beobachteten deinen Flug mit dem Nazgûl und sahen, wie ihr abgestürzt seid. Da haben wir ein kleines Boot genommen und sind an Land gerudert“, erklärte Faramir ihm.

Gandalf blickte auf das Meer hinaus und sah die Seemöve nicht weit weg vor Anker liegen.

Aragorn sah sich besorgt um. „Wir sollten verschwinden. Zwar glaube ich nicht, dass der Ringgeist zurückkommt, doch noch sind wir zu nahe an Umbar.“

Er hatte recht, also gingen alle zurück an Bord der Seemöve und lichteten die Anker.

. weiter: Kapitel 22
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