Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
20. In Gefangenschaft

Die Korsaren hörten die Schritte oben an Deck und die Stimme einer Frau, die rief: „John! Wo, bei den Vorfahren, wo bist du denn?“

„Er wird unter Deck sein und sich etwas zu essen suchen“, antwortete eine männliche Stimme. „Ich gehe auch nach unten.“

„Nein, erst gehe ich“, sagte eine zweite männliche Stimme.

„Ich komme mir dir, Faramir“, antwortete die Frau, und gleich darauf hörten die Korsaren Schritte die Treppe herunterkommen. „John! Warum antwortest du denn nicht?“

Die Frau erreichte die unterste Treppenstufe und erstarrte mitten im Schritt, als sie den Gesuchten am Boden liegen sah.

Eines musste Mauhúr ihr gut halten: Die Frau reagierte blitzschnell und zog ihr Schwert heraus. Genauso schnell aber waren auch die Korsaren heran. Zwei warfen sich nach vorne und packten die Beine der Frau, die mit einem Schreckensschrei zu Boden stürzte. Ihr Begleiter stürmte herbei. Bei ihm funktionierte der Moment der Überraschung nicht mehr. Er war schnell wie ein Sturmwind, und ließ seine hell leuchtende Klinge zwischen die Korsaren fahren.

Der Kapitän hatte damit gerechnet. Er versuchte erst gar nicht, in den Kampf einzugreifen. Stattdessen packte Mauhúr die Frau, die sich gerade aufrappeln wollte, und drückte ihr mit dem Arm von hinten die Kehle zu. Sie gab ein ersticktes Röcheln von sich und versuchte sich zu wehren. Gegen die gewaltige Kraft des Hünen kam sie aber nicht an. Der Korsarenkapitän hielt ihr sein Messer an die Kehle.

„Wirf dein Schwert weg, Gondorianer oder die Frau stirbt. Und dein Freund auch.“

Von oben an Deck hörte man nun auch Kampfgeräusche. Haldir, Teyla und McKay wurden ebenfalls in Kämpfe verwickelt.

Faramir, das Schwert schon wieder erhoben, erstarrte, als er Rhiana der Gnade des Korsaren ausgeliefert sah. John bewegte sich zwar schon wieder, doch als die übrigen Korsaren das sahen, packten zwei von ihnen den noch halb Bewusstlosen und drehten ihm die Arme auf den Rücken und hielten auch ihm ein Messer an die Kehle.

„Nun? Was ist?“, fragte der Korsar mit höhnischer Stimme.

Faramir ließ Silme sinken. Von hinten kamen zwei der Korsaren heran, packten ihn und drehten auch seine Arme nach hinten. Sein kurzer Kampf hatte einen der Korsaren getötet und zwei verletzt. Sämtliche Waffen wurden ihnen abgenommen und mit festen Stricken die Arme auf den Rücken gefesselt. Mauhúr hielt Rhiana noch immer fest. Sie bekam kaum noch Luft.

„Lass sie sofort los“, rief Sheppard aufgebracht und versuchte sich loszureißen, was aber ein sinnloses Unterfangen war. Sein Ärger galt auch sich selbst, weil er die versteckten Korsaren nicht bemerkt hatte.

„Ihr da oben!“, rief Mauhúr. „Hört auf zu kämpfen! Im anderen Fall sterben eure drei Freunde hier unten!“

Die Kampfgeräusche hörten auf. Zufrieden ließ der Kapitän Rhiana los, drehte sich John zu und sagte spöttisch. „Sieh an, unser Freund aus Gondor scheint der Frau sehr zugetan zu sein.“

„Wir sorgen uns um jeden Freund“, antwortete Faramir an Johns Stelle.

„Noch ein tapferer Ritter, wie mir scheint! Verratet ihr mir eure Namen und wer ihr seid?“

Faramir und John antworteten jedoch nicht.

„Die Frau rief diesen hier Faramir und diesen John“, sagte einer der Korsaren.

„Faramir? Der Name kommt mir bekannt vor“, meinte Mauhúr.

„Ich weiß, wer er ist“, sagte ein anderer Korsar. „Er ist der Sohn des Truchsesses von Gondor.“

Der Kapitän fuhr zu seinem Mann herum. „Was sagst du da? Bist du sicher?“

„Ganz sicher. Du weißt doch, dass ich vor nicht allzu langer Zeit in Minas Tirith war. Dort sah ich ihn an der Seite seines Bruders Boromir und seinem Vater Denethor.“

Der Kapitän konnte sein Glück kaum fassen. „Der Sohn des Truchsesses! Wenn das keine gute Nachricht ist. Denethor wird uns den Verlust des Schiffes in Gold aufwiegen. Und er und die Frau sind dann bestimmt auch Edelleute.“

Mauhúr trat dicht an Faramir und Sheppard heran. „Glaubt nur nicht, dass ich vergessen hätte, wer es war, der mein Schiff versenkte und damit einige meiner besten Männer getötet hat. Das werdet ihr noch bitter bereuen.“

Sheppard und Faramir erwiderten seinen Blick ungerührt.

„Seht euch die Rüstungen an. Die sind aus Mithril“, lenkte einer der Korsaren Mauhúr ab.

„Wahrhaftig! Da haben wir ja einen guten Fang gemacht. Mit dem Gold für unseren Prinzen und den Edelleuten, und mit den Mithril-Rüstungen, sind wir die reichsten Männer in ganz Umbar.“

Da wurden Haldir, McKay und Teyla die Treppe herunter gestoßen.

Ein grausames Lächeln umspielte Mauhúrs Mundwinkel, als er den Elb erkannte. „Sieh an, ein Elb ist auch dabei. Mit dir werden wir ganz besonderen Spaß haben. Bindet sie gut fest und bewacht sie. Wir anderen setzen die Segel. Umbar wartet auf uns.“

Die Freunde wurden angebunden und einer der Korsaren blieb als Wächter in ihrer Nähe. Die anderen gingen an Deck, und wenig später spürten sie an den Bewegungen des Schiffes, dass sie unterwegs waren.

„Wie lange brauchen wir bis Umbar?“, wandte sich Sheppard an Faramir.

Das brachte ihm den Fußtritt des Wächters ein. „Hier wird nicht geredet, verstanden.“

Auf Deck überwachte Mauhúr die Arbeiten seiner Männer. Das kleine Segelschiff lag gut im Wind und würde sie gut nach Umbar bringen. Sein Blick fiel auf das Segel, die einzige Schwachstelle. Zwar hatten sie es notdürftig geflickt, doch sollte ein Sturm aufziehen, würden sie in Schwierigkeiten geraten, denn das würde das provisorisch geflickte Tuch nicht aushalten.

In Umbar würde man natürlich zuerst über ihn lachen, wenn er mit dem kleinen Schiffchen ankam, doch der Spott würde sich sogleich in Neid verwandeln, wenn sie erst ihre Beute zeigten. In Gedanken malte er sich aus, was er alles mit seinem Reichtum anfangen konnte. Natürlich dachte er nicht daran, die Gefangenen freizulassen. Sie würden sich einen Spaß draus machen, sie alle zu Tode zu foltern.

Da kam einer seiner Männer auf ihn zu. Er hielt einen durchsichtigen Kristall in der Hand, der jedoch in der Hand des Piraten kein Licht abstrahlte. „Was ist das, Kapitän?“, fragte er.

Mauhúr besah sich den Kristall genau. „Keine Ahnung“, meinte er. „Sicher etwas von den Gondorianern, wertloser Tand.“

„Vielleicht ist er etwas Wert.“

Mauhúr schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Legt ihn einfach zu der Beute. Vielleicht bringt er in Umbar doch noch etwas Gold ein, wenn wir vorgeben, er wäre etwas wert.“

„Und was ist mit dem Aure, dass die Gefangenen suchten?“

Mauhúr lachte verächtlich auf. „Das ist doch nur eine Legende. Du glaubst doch nicht wirklich daran?“

„Nein“, der Korsar schüttelte den Kopf und ging wieder.

Die Tage vergingen. Man brachte den Gefangenen zu essen und zu trinken, aber sonst wurden sie in Ruhe gelassen. Die Wächter wurden schließlich nachlässig, da sie die ganze Zeit über keinen Fluchtversuch unternahmen. Die Korsaren nahmen wohl an, dass sie sich in ihr Schicksal ergeben hatten. Da täuschten sie sich aber gewaltig.

Als ihr Wächter sie immer öfters alleine ließ, und sich lieber etwas zu trinken aus dem Weinfass holte, konnten sie sich hin und wieder leise unterhalten. Über ihr Missgeschick zu diskutieren hatte keinen Sinn, deshalb konzentrierten sie sich darauf, ihre Fesseln loszubekommen. Ihre Wächter hatten schon seit zwei Tagen ihre Fesseln nicht mehr gründlich kontrolliert. Ein Fehler, den sie noch bereuen sollten.

„Meine Fesseln sind schon gelockert“, sagte Rhiana. „Ich kann sie bestimmt bald ganz lösen.“

„Sei ja vorsichtig, dass sie es nicht bemerken. Wir haben nur einen Versuch“, meinte Faramir. „Wir haben bestimmt schon mehr als die Hälfte des Weges nach Umbar hinter uns.“

Er sah nach oben, wohin der Wächter verschwunden war. Dort sah er jetzt eine Bewegung. „Ruhig! Er kommt zurück.“

Der Korsar warf einen kurzen Blick auf sie, doch alles, was er sah, war sechs Gefangene, die betrübt zu Boden blickten und sich scheinbar in ihr Schicksal ergeben hatten. Von denen ging keine Gefahr mehr aus. Also konnte er sich seinen Wein schmecken lassen. Schon eine Stunde später schlief der Wächter selig und zufrieden. Der riesige Krug Wein war leer bis auf den letzten Tropfen.

„Ich bin frei,“, flüsterte Rhiana ihnen zu und riss mit einem Ruck ihre Hand aus der Schlinge. Sie rieb sich die Hände, die schon ganz wund von den Stricken waren. Als nächstes bewegte sie vorsichtig ihre Beine, die vom langen Sitzen ganz steif waren. Nachdem Rhiana sicher war, sich lautlos bewegen zu können, schlich sie sich an den Wächter heran. Er lag am Boden, nur zehn Meter von ihr entfernt. Sein Kopf ruhte auf einer Kiste und seine Schnarchlaute waren deutlich zu hören.

Lautlos erreichte Rhiana den Schlafenden, von den anderen mit angehaltenem Atem beobachtet. Ihre Hand fuhrt herunter und der Wächter glitt aus seinem Schlaf in tiefe Bewusstlosigkeit hinüber. Rhiana griff blitzschnell zu, um zu verhindern, dass er auf den Boden rutschte. Rasch ließ sie ihn auf die Bretter gleiten und durchsuchte ihn. Das Messer fiel geradezu in ihre Hand. Schnell eilte sie zu Faramir, der ihr am nächsten war, und befreite ihn, dann schnitt sie John, Haldir, Teyla und McKay los.

Genau wie Rhiana vorher rieben sie sich die steifen Hände und Beine, dann sahen sie sich im Raum um. Den Wächter fesselten und knebelten sie und banden ihn an den Balken, an dem vorher Faramir gesessen hatte.

„Wir erledigen einen nach dem anderen“, meinte Sheppard.

„Der Wächter wird bald abgelöst, den können wir gleich abfangen. Mit den übrigen Korsaren werden wir dann leicht fertig“, meinte Faramir.

„Sei lieber nicht so voreilig“, bremste Sheppard den Eifer seines Freundes. „Wir dürfen die Korsaren nicht unterschätzen.“

„Keine Sorge, das tue ich nicht. Wir überwältigen sie aus dem Hinterhalt. Das ist zwar nicht sehr ehrenhaft, aber in diesem Fall haben wir keine andere Wahl. Die gleiche Methode benützen wir in Ithilien, wo wir öfters einem zahlenmäßig überlegenen Gegner gegenüberstehen“, meinte Faramir zuversichtlich.

Sheppard war etwas beruhigt. Sie besprachen ihre Vorgehensweise ganz genau. Als schließlich die Ablösung ihres Wächters kam, lauerten sie ihm auf. Der Mann kam sorglos die Treppe in den Lagerraum hinab. Ein Schlag mit einem Knüppel, präzise von Teyla geführt, traf ihn von hinten. Faramir und Sheppard fingen ihn auf, damit bei seinem Sturz kein Lärm entstand. Schnell fesselten und knebelten sie auch ihn. Nun besaßen sie schon zwei Krummschwerter.

Teyla war der Treppe am nächsten und stieg hoch. Vorsichtig streckte sie ihren Kopf hinaus. Keiner der übrigen Korsaren war zu sehen. Sie blickte um den Vorbau herum und sah einen am Ruder stehen, einen zweiten daneben, beide ruhig über das Wasser blickend. Nach Teyla kam Faramir und dann Haldir an Deck. Danach folgen Sheppard und Rhiana. McKay sollte sich im Hintergrund halten.

Zuerst wollten sie die beiden Männer am Ruder ausschalten. Rhiana kam von rechts, Sheppard und Haldir von links. Während der Mann am Ruder sich auf seine Arbeit konzentrierte, schien der andere etwas gehört zu haben. Er drehte sich genau in dem Moment herum, als Haldir ihn erreichte und mit dem erbeuteten Krummschwert zuschlug. Leider konnte er nicht mehr verhindern, dass der Getroffene einen Warmschrei ausstieß, bevor er tot zu Boden sank.

Teyla und Faramir hatten sich an der Tür nach unten aufgestellt, um eventuell auftauchende Korsaren abzufangen. Der andere Korsar hatte das Ruder losgelassen und stürzte sich auf Rhiana. Jetzt aber war auch Sheppard zur Stelle. Da er das zweite erbeutete Schwert besaß, stellte er sich dem Korsaren in den Weg, der aber auswich und seinerseits sein Schwert zog und sich mit einem Schrei auf John stürzte.

Rhiana und Haldir überließen den Mann John, denn inzwischen gerieten Teyla und Faramir in Bedrängnis, das die übrigen Korsaren mit brachialer Gewalt an Deck sprangen. Die Ersten konnten sie zwar aufhalten, doch es waren einfach zu viele.

Der Piratenkapitän war unter ihnen. Mauhúr erkannte mit einem Blick die Lage. Voller Wut rief er: „Erledigt sie! Der Fürstensohn gehört mir.“

Während seine Kameraden sich auf die Gefährten stürzten, griff der Korsarenkapitän Faramir an. Dieser hatte inzwischen seinen gegenwärtigen Gegner getötet. Mauhúr ergriff eines der Taue und schwang sich über Deck. Er kam genau vor Faramir auf und versperrte ihm mit einem grimmigen Blick den Weg.

„Du kommst nicht an mir vorbei, Gondorianer.“

Faramir beschloss, es mit einer List zu versuchen. Er tat so, als würde er vor seinem Gegner davonlaufen und sprang mit einem Satz über das Deck, zur anderen Seite des Schiffes. Mauhúr fiel auf den Trick herein und folgte ihm mit langen Sätzen. Mit einem Sprung erreichte Faramir ein Seil, das aus der Takelage hing. Er schwang sich über den Kopf des überraschten Korsaren hinweg und kam hinter dem Kapitän auf dem Deck auf.

„Das nützt dir nichts“, fauchte ihn Mauhùr hasserfüllt an. „Keiner hat mich je in einem Schwertkampf besiegt.“

„Dann bin ich eben der Erste“, gab Faramir gelassen zurück. Innerlich war er lange nicht so ruhig. Der Korsar war fast einen Kopf größer als er, dabei war er selbst nicht gerade klein. Dazu kam, dass Mauhùr viel massiger und kräftiger war. Seine Erscheinung, sein kahler Schädel und der grimmige Blick mit der schwarzen Umrandung um die Augen, würden bei den meisten ausreichen, sie in die Flucht zu schlagen. Doch das würde Faramir nichts nützen, denn wohin sollte er auf dem kleinen Schiff schon fliehen. Außerdem hatte er sich noch jedem Kampf gestellt. Auch siegte Kraft nicht immer alleine. Er war dafür gewandter und schneller als der Korsar.

Langsam hoben die beiden Kämpfer ihre Schwerter und begannen sich vorsichtig und abtastend zu umkreisen. Der Kapitän schlag als Erster zu. Sein Schwert traf das von Faramir von unten und zwang ihn zu einem Schritt nach hinten. Ein zweiter und dritter Schlag drängte den Gondorianer noch weiter zurück, bis es Faramir gelang, sich unter dem nächsten Hieb zu ducken und selbst zuzuschlagen.

Der Korsar parierte den Schlag jedoch ohne große Mühe, griff seinerseits an und drängte Faramir in die Defensive. So ging es eine Weile hin und her. Mauhúr griff immer wieder an und zwang Faramir sich zu verteidigen. Schließlich trieb ihn der Korsar zur Treppe in den Lagerraum und bedrängte ihn so, dass Faramir gezwungen war, rückwärts die Treppe hinabzusteigen. Unten wogte der Kampf eine Zeit lang hin und her. Beide bluteten inzwischen aus leichten Wunden.

Dann gelang es Mauhùr, Faramir das Schwert aus der Hand zu schlagen. Es wurde in den hinteren Teil des Lagerraums geschleudert und blieb mit lautem Klirren liegen. Faramir handelte instinktiv, als er mit einem Satz seinem Schwert hinterher hechtete. Er federte seinen Sprung gewandt ab und ergriff das Schwert. Sein Gegner war ihm ohne Zögern gefolgt.

Jetzt beschloss Faramir seine Taktik zu ändern und selbst zum Angriff überzugehen. Mauhúr wurde von der Heftigkeit des Angriffes überrascht. Bisher hatte er sich als Sieger gefühlt, weil der Gondorianer seinen Angriffen nur ausgewichen war. Faramir wusste selbst nicht, woher er die Energie nahm, seinen Gegner immer weiter zurück zu drängen. Mauhúr wurde von den Schlägen in die Ecke des Lagerraums getrieben, wobei sie laufend den gefesselten Wächtern ausweichen mussten. Diese sahen dem Kampf mit offenen Augen zu und stießen gurgelnde Laute aus. Zu mehr waren sie wegen den Knebeln nicht fähig.

Faramir versuchte sie zu ignorieren. Endlich brachte er seinen ersten richtigen Treffer an. Sein Schwert durchdrang den Lederharnisch des Korsaren und bohrte sich in dessen Schulter. Mauhúr heulte vor Schmerzen auf. Faramir zog sein Schwert zurück und schlug seinem geschwächten Gegner das Schwert beinahe aus der Hand. Seinen weiteren Schlägen hatte Mauhúr nichts entgegenzusetzen. Dem Gondorianer gelang es nochmals, einen schweren Treffer zu landen. Sein nächster Schlag schlug Mauhúr das Schwert aus den Händen. In weitem Bogen flog es bis zum anderen Ende des Lagerraums. Faramir holte zum letzten Schlag aus und schlug zu. Sein Schwert traf Mauhúr genau ins Herz und tötete ihn auf der Stelle. Erschöpft hielt er inne und sank müde zu Boden.

Ein lautes Klatschen lies ihn aufblicken. Rhiana und Sheppard standen auf der Treppe und zollten ihm seinem Beifall. „Wie lange steht ihr schon da?“

„Noch nicht lange“, antwortete Rhiana. „Dein Kampf war beeindruckend.“

„Danke“, sagte Faramir. Langsam beruhigte sich sein Atem wieder. Mauhúr war sein bisher stärkster Gegner gewesen. Er war überzeugt, dass sogar Boromir mit ihm Probleme gehabt hätte und wünschte sich, sein Vater hätte den Kampf gesehen. Vielleicht würde er dann damit beginnen, anders von ihm zu denken. „Was ist mit den anderen Korsaren?“, fragte Faramir.

„Sie sind tot. Das Schiff gehört wieder uns“, erklärte Sheppard.

„Bis auf die beiden hier“, sagte Faramir und zeigte auf ihre gefesselten ehemaligen Wächter.

„Was machen wir mit denen? Sollen wir sie töten?“

Die beiden Korsaren sahen ihn ängstlich an, als er mit erhobenem Schwert auf sie zukam.

„Nein!“, hielt Sheppard ihn auf. „Es hat genug Tote gegeben. Wir können nicht mehr allzuweit von Umbar entfernt sein. Setzen wir sie einfach am Ufer aus. Dann können sie sich bis zur Stadt durchschlagen.“

„Du bist ein edler Mensch, John Sheppard“, meinte Faramir. „Na schön, machen wir es so.“

Sie gingen an Deck und sahen, dass sie in der Tat nicht mehr weit vom Land entfernt sein konnten. Die Große Öde musste schon längst hinter ihnen liegen. Ihre Waffen und Rüstungen fanden sie in einer der Kabinen, ebenso das Aure. Es stand unbeachtet in einer Ecke. Rhiana übernahm schließlich das Ruder und brachte sie nahe an das Land heran. Faramir, Teyla und Sheppard holten die Gefangenen aus dem Lagerraum, schnitten ihre Fesseln durch und warfen einen nach dem anderen in das Wasser.

„Lebt wohl!“, rief Faramir ihnen nach, als sie verzweifelt versuchten, an Land zu schwimmen. „Und dankt meinem Freund dafür, dass er euch das Leben geschenkt hat.“

Sie beobachteten, wie die zwei das Ufer erreichten, während Rhiana das Schiff wieder weiter in die See hinaus steuerte.

weiter: Kapitel 21
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.