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Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

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19. Der Palantir

Gandalf erwachte mitten in der Nacht. Er lag in dem Bett des gemütlich eingerichteten Zimmers, dass Fürst Imrahil ihm zur Verfügung gestellt hatte. Nur das schwache Licht der fernen Sterne war zu erkennen. Die bunten Vorhänge bauschten sich im leichten Wind, der vom Meer herüber wehte.

Was hatte ihn geweckt? Niemand schien sich im Zimmer aufzuhalten, denn das hätte Gandalf gespürt. Auch sonst gab es im Moment keinen Grund zur Besorgung, doch da war das unbestimmte Gefühl einer drohenden Gefahr.

Er schlug die leichte Bettdecke zur Seite und trat an das weit geöffnete Fenster. Von hier aus hatte er einen wunderbaren Blick über die Bucht. Die Sichel des Halbmondes war gerade im Begriff am Horizont unterzugehen. Keine Wolke zog über den Himmel. Hell strahlten die unzähligen Sterne, seine eigentliche Heimat, zwischen denen er vor vielen Jahren gelebt hatte. Und eines Tages würde er auch dort wieder leben. Doch das würde keiner auf diesem Planeten mehr verstehen können, denn die Menschen hatten das Wissen ihrer Vorväter vergessen.

Lange stand Gandalf reglos am Fenster. Plötzlich kam Bewegung in seine Gestalt. Wie unter Zwang warf er seinen Mantel über die Unterbekleidung, um dann eilig sein Gemach zu verlassen. Sein Weg führte ihn in die Tiefe, in die untersten Räume der Festung.

Erst, als er das Tuch von dem Palantir wegzog, wurde ihm bewusst, wo er war. Wie von einer Tarantel gestochen fuhr seine ausgestreckte Hand zurück. Was tat er denn da? Hatte er nicht erst vor kurzem Imrahil davor gewarnt, in den Sehenden Stein zu schauen? Doch er war nicht Imrahil sondern Gandalf, der Aufgestiegene. Normalerweise ein unbesiegbares Wesen, hier jedoch um den Großteil seiner Macht beraubt.

Langsam und zögernd streckte er erneut seine Hand nach der Kugel aus. Dann umfasste er entschlossen mit beiden Händen das Objekt. Gandalf wusste genau, was er tat. Schließlich war es nicht das erste Mal in seinem langen Leben, dass er einen Palantir benutzte.

Zuerst geschah nichts, dann begann im inneren der Kugel ein rotes Licht aufzuleuchten. Zuerst war es nur ein zartrosa Schein, der jedoch intensiver wurde, je länger Gandalf sich auf den Stein konzentrierte. Der Palantir war eines der wenigen Instrumente seines Volkes, das in Mittelerde noch funktionierte.

Als er tiefrot war, begann es in seinem Inneren wieder hell zu werden, die Ränder aber blieben blutrot. Das Bild, das ihm die Kugel nun zeigte, war erst unscharf, wurde jedoch klarer je länger er darauf blickte. Schließlich sah er das Bild gestochen scharf: Ein Schiff, umgeben von tosenden Wassern. Nein, es waren drei Schiffe, zwei griffen das kleinere Schiff an. Ein Kampf entbrannte.

Da erschien am Himmel eine weitere Gestalt: groß mit riesigen Flügeln. Im ersten Moment dachte Gandalf an einen Adler, doch als es durch das Bild flog, erschrak der Zauberer zutiefst und hätte fast den Kontakt verloren. Der Schrei, den das Wesen ausstieß, hallte tief in seinen Ohren. Die Gestalt auf dem Rücken des Untieres brauchte Gandalf nicht erst zu sehen, um zu wissen, dass es einer der Nazgûl war.

Gandalf konzentrierte sich erneut und schaffte es, das Bild zu halten. Diesmal suchte er gezielt nach dem kleinen Schiff. Es schoss förmlich auf ihn zu. Der Zauberer erkannte Gestalten an Deck, die sich gegen die Angreifer wehrten. Er sah, dass es sechs Menschen waren, darunter zwei Frauen. Nein, einer der Männer war kein Mensch, sondern ein Elb. Da drehte sich einer der Männer um, und Gandalf erkannte Faramir.

Ein zweiter Mann erschien neben Faramir, und als Gandalf sich auf ihn konzentrierte, um seine Gedanken zu lesen, erschrak er so sehr, dass er den Kontakt zu dem Schiff verlor. Doch das durfte nicht passieren, nicht ohne das er wusste, ob er sich nicht irrte.

Das Bild wurde wieder klarer und Gandalf konnte die Gedanken des Mannes erfassen. Es stimmte. Der Mann war einer von seinem Volke, einer aber, der nicht aufgestiegen war. Und er kam von den Sternen, von der Erde. Erinnerungen erfassten Gandalf, denn vor vielen Jahren, zwischen seiner Zeit in Mittelerde, hatte er einige Zeit auf der Erde gelebt. Noch heute galt er dort als einer der größten Zauberer aller Zeiten. Sein Name war Merlin gewesen.

Nachdenklich unterbrach Gandalf den Kontakt und sank in sich zusammen. Die Verbindung hatte viel Kraft gekostet. Schließlich, nach einer Ewigkeit, wie ihm schien, raffte er sich wieder auf. Der Fremde und Faramir waren in Gefahr. Was er gesehen hatte, konnte Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft sein, doch etwas in ihm wusste, dass es die Zukunft war.

Er musste sofort handeln. Gandalf musste mit dem Fremden, der sich John Sheppard nannte, sprechen. Und Faramir musste gerettet werden. Nicht nur, weil er sein Freund war, nein, Gandalf wusste, dass Faramir in der Zukunft, die auch Aragorns Zukunft war, noch eine große Rolle spielen würde.

Rasch eilte er wieder nach oben und betrat Aragorns Gemach. Der Erbe Elendils schlief, doch er wachte sofort auf, als Gandalf sich über ihn beugte.

„Was ist los, Gandalf?“, fragte er noch etwas schlaftrunken.

„Wir müssen sofort aufbrechen.“

„Jetzt? Mitten in der Nacht?“, fragend sah Aragorn ihn an. Dann bemerkte er Gandalfs Gesichtsausdruck. „Sprich schon!“

„Ich habe in den Palantir gesehen“, erklärte Gandalf.

„Wie?“, erschrocken blickte Aragorn ihn an. „Was hast du gesehen?“

„Faramir! Er ist in Gefahr. Ich weiß, wo er ist, und wir müssen ihn retten.“

Mit Absicht erwähnte Gandalf die Fremden von den Sternen nicht.

„Dein junger Freund? Denethors Sohn?“

„Ja, er befindet sich mit ein paar Freunden auf einem Schiff. Ich erkannte die Gegend. Es war die Einfahrt zur Bucht von Umbar. Zwei Korsarenschiffe haben sie angegriffen. Das ist aber nicht alles ...“, Gandalf machte eine dramaturgische Pause. „Ein Nazgûl griff sie an.“

„Ein Nazgûl? Einer der Ringgeister?“, Aragorn wurde blass. „Das bedeutet, dass Saurons Macht wächst, sonst würden sich die Ringgeister nicht sehen lassen.“

„Ja, der Palantir hätte es mir nicht gezeigt, wenn es nicht wichtig wäre“, meinte Gandalf.

„Dann lass uns keine Zeit verlieren. Retten wir deinen Freund. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät. Das, was du gesehen hast, könnte schon lange passiert sein“, meinte Aragorn.

„Nein, ich bin sicher, dass ich die Zukunft gesehen habe“, erklärte Gandalf in überzeugtem Tonfall.

„Die Bucht von Umbar. Dann sollten wir Fürst Imrahil nach einem Schiff fragen“, meinte Aragorn. „Ich packe schnell meine Sachen.“

Während Aragorn seine wenigen Habseligkeiten zusammenpackte, machte Gandalf dasselbe. Auf dem Gang trafen sie sich wieder und eilten zu den Schlafgemächern des Fürsten. Der Leibdiener Imrahils wollte sie aber zu der späten Stunde nicht einlassen, doch Gandalf blieb hartnäckig, bis der Lärm schließlich Imrahil weckte.

Verschlafen erschien der Fürst in der Tür seines Schlafgemaches. „Was soll der Lärm mitten in der Nacht?“, fragte Imrahil verärgert. „Ihr weckt noch die Fürstin.“

„Verzeiht, mein Herr!“, antworte der Diener. „Eure Gäste verlangen dringend nach Euch.“

Imrahil sah die beiden an. „Konnte das nicht bis morgen früh warten?“

„Ich fürchte nein“, sagte Gandalf.

„Und was ist so wichtig?“

„Es geht um Faramir, mein Herr“, sagte Aragorn. „Gandalf hat in ...“

„Ich hatte eine Vision“, unterbrach Gandalf Aragorn. „Er ist in tödlicher Gefahr. Wir brauchen ein Schiff, das uns nach Umbar bringt. Und das am besten sofort.“

Aragorn hatte begriffen, dass Gandalf nicht wollte, dass Imrahil erfuhrt, dass er in den Palantir geblickt hatte. Er sagte: „Wir nahmen an, dass Ihr ein passendes Schiff auslaufbreit habt?“

„Wir nehmen die Seemöve. Sie liegt abfahrbereit im Hafen. Es ist ein großes Kriegsschiff, und somit geeignet in feindliche Gewässer einzudringen“, erklärte Imrahil. „Und der Kapitän schläft meistens auf dem Schiff.“

„Wir?“, fragend sah Gandalf den Fürsten an.

„Ihr vergesst wohl, dass Faramir der Sohn meiner Schwester ist? Ich liebe ihn wie einen eigenen Sohn. Deshalb werde ich mitkommen.“

Imrahil zögerte nicht länger. Er gab seinem Diener einige Befehle. Dieser sah seinen Herrn zwar erstaunt an, verschwand aber sogleich, um die Anweisungen auszuführen.

„Ich hole meine Sachen“, erklärte Imrahil. „Wartet hier, ich bin sogleich zurück.“

Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern drehte sich um und verschwand in seinen Gemächern.

Aragorn und Gandalf sahen sich erstaunt an. Imrahil schien ein Mann rascher Entschlüsse zu sein. Die beiden brauchten auch nicht lange zu warten. Schon nach kurzer Zeit erschien der Fürst in Rüstung und mit umgebundenem Schwert. Sie folgten ihm und trafen im Gang auf zwei Leibwächter Imrahils und seine beiden Söhne.

Ringwil, der ältere der beiden Söhne sagte: „Faramir ist unser Vetter. Unsere Mutter und unsere kleine Schwester Lothieriel würden es uns nicht verzeihen, wenn wir Faramir im Stich ließen.“

Aragorn und Gandalf folgten den Männern aus dem Palast. Dort warteten Pferde auf sie, die sie zum Hafen bringen würden. Silberfunke und Aragorns Pferd wurden an Bord gebracht. Im Hafen herrschte hektisches Treiben.

Imrahil zeigte auf ein großes Kriegsschiff. „Das ist die Seemöve.“

Der Fürst hatte nicht zu viel versprochen. Kaum waren sie an Bord, da wurden sie vom Kapitän begrüßt. Minardil war ein großer massiger Mann um die fünfzig, mit kurzen schwarzen Haaren und energischem Gesichtsausdruck.

Er verbeugte sich vor Imrahil und seinem Gefolge: „Willkommen an Bord der Seemöve, mein Fürst. Alle Eure Befehle wurden ausgeführt. Wir können sofort auslaufen.“

„Vielen Dank, Kapitän“, antwortete Imrahil. „Ihr habt gute Arbeit geleistet. Doch nun wollen wir Euch nicht im Wege stehen.“

Minardil nickte knapp und rief einige Befehle. Sofort kletterten mehrere Seeleute in die Wanten, die Segel wurden gesetzt und die Ankerleine eingeholt. Langsam setzte sich das große Kriegsschiff in Bewegung und glitt von der Anlegestelle weg, hinaus in die große Bucht. Dort wurde es gewendet und Kurs nach Süden genommen. Bei guten Bedingungen würden sie drei bis vier Tage nach Umbar brauchen. Gandalf hoffte inständig, nicht zu spät zu kommen.



Die Macht der Valar

Jetzt konnte Faramir sehen, dass es kein Stern, sondern ein großer durchsichtiger Kristall war, in dessen Mitte das strahlende Licht eingeschlossen schien. Der Kristall stand auf einem Podest, das über und über mit alten Schriftzeichen bedeckt war.

„Kannst du die Schriftzeichen lesen?“, fragte John Rhiana.

„Nicht auf Anhieb, es ähnelt zwar dem antikischen, aber vieles ist anders. Ich brauche Zeit, um es zu übersetzen.“

Auch Haldir musste passen. Das antikische musste uralt sein.

„McKay, hol die Kamera und nimm es auf. Dann nehmen wir das Aure und verschwinden von hier.“ Während McKay die Kamera herausholte, die zum Glück mit Batteriebetrieb lief, und den Sockel von allen Seiten aufnahm, blickte Faramir erstaunt auf das Gerät.“

Der Gondorianer hatte so etwas noch nie gesehen. „Was macht McKay da?“ fragte er.

„Das ist ein Gerät, dass mein Volk erfunden hat. Damit kann man Bilder aufnehmen und sie später ansehen“, erklärte Sheppard.

„Da, seht doch!“, wurden sie von Rhiana unterbrochen.

Faramirs und Sheppards Blick folgten Rhianas ausgetrecktem Finger. Im hinteren Teil des großen Raumes führte ein Gang in den Berg hinein. Allerdings war es dort ziemlich dunkel.

„Wo kommt dieser Gang her?“, fragte Faramir erstaunt. „Er war vorher nicht da.“

Sheppard hatte das Aure vom Sockel genommen und hielt es in der Hand. „Das Aure muss ihn sichtbar gemacht haben.“

„Das Aure reagiert auf das Gen“, meinte Rhiana und trat neben Sheppard.

Sie streckte die Hand aus und berührte das Aure. Sofort leuchtete es taghell auf und ein Lichtstrahl schoss hervor und beleuchtete den unterirdischen Gang taghell.

„Wie hast du das gemacht?“, fragte Faramir erschrocken.

„Keine Ahnung. Ich dachte daran, den Gang zu erhellen.“

McKay war herangekommen. „Fantastisch! Dieses Aure ist eine Art ZPM. Es reagiert telepathisch auf einen Träger des Gens.“ Er streckte die Hand aus und berührte es, doch bei ihm tat sich nichts.

Bei Faramir und Haldir reagierte es allerdings auch.

„Vielleicht nur auf natürliche Träger des Gens“, meinte John. „Bei dir wurde es künstlich aktiviert. Das bedeutet, dass Faramir und Haldir wie Rhiana und ich Antiker sind.“

„Richtig“, McKay ärgerte sich ein weiteres Mal darüber, dass er nicht wie Sheppard das pure Gen besaß. John war Soldat und konnte dies nicht schätzen. Bei ihm wäre es viel nützlicher gewesen.

Als Teyla es anfasste, tat sich wie bei McKay nichts. Damit schien ihre Theorie bestätigt zu sein.

Haldir und Faramir waren schon vorausgeeilt. Der Gang machte eine Biegung und ging dann weiter. Er endete nicht wie befürchtet in einer weiteren Sackgasse. Die Atlanter folgten den beiden. Während ihres Weges bemerkten sie, dass der Boden langsam anstieg. Nach unzähligen Biegungen standen sie erneut in einem kleinen Raum ohne Ausgang.

„Genau wie unten. Sag nochmals das Rätsel in antikisch auf“, schlug Teyla vor.

Rhiana wiederholte den Spruch. Genau wie beim ersten Mal öffnete sich die Wand vor ihnen und gab einen kleinen Durchgang frei. Strahlendes Sonnenlicht empfing sie. Unter ihnen schlug das Meer in hohen Wellen gegen die Felsen, über ihnen befand sich eine hohe Felswand. Ein schmaler Fußweg führte hinauf. Sie folgten ihm bis nach oben.

Zu ihren Füßen lag das große Meer. Der Sturm war weitergezogen und auch die Wolken hatten sich verzogen. Helles Sonnenlicht ergoss sich über das Wasser und ließ es glitzern und funkeln, als wären massenhaft Perlen über dem Meer verstreut worden. Von dem Strand, in dessen Nähe das Korsarenschiff versunken war, konnten sie nichts sehen. Sie entdeckten auch keine überlebenden Korsaren.

„Was machen wir jetzt?“, fragte McKay.

„Wir gehen nach Minas Tirith zurück. Das Aure haben wir gefunden. Wir gehen durch das Land der Haradrim, was äußerst gefährlich wäre, oder wir sehen nach, ob die Seeschlange noch da ist und segeln den Weg zurück, den wir gekommen sind“, schlug Faramir vor.

„Ich bin für den letzten Vorschlag, denn ich habe keine Lust unzählige Meilen durch Feindesland, das wir nicht kennen zu wandern“, sagte John.

Rhiana sah John an. „Du weißt aber, dass unser Schiffchen unter Umständen nicht mehr da ist?“

„Natürlich, aber es ist ein Versuch wert.“

„John hat recht“, meinte auch Faramir. „Verlieren wir keine Zeit.“

Nachdem sie einige Zeit auf den Klippen entlangmarschiert waren, sahen sie unter sich den bekannten Strand liegen. Von dem Schiff war nun nur noch die oberste Mastspitze zu sehen, aber keine Korsaren. Zur Sicherheit warteten sie einige Zeit und als niemand zu sehen war, benutzen sie einen schmalen Fußweg hinunter zum Strand und betraten das Felsenmeer.

Sie gingen den gleichen Weg zurück, den sie hergekommen waren. Als die Sonne unterging, suchten sie sich eine geschützte Stelle zum Übernachten aus und gingen am frühen Morgen weiter. Am Strand hatten sie ein unbeschädigtes Wasserfass gefunden. Es musste wohl von dem untergegangen Schiff stammen. Sie hatten ihre Wasserflaschen aufgefüllt, doch sie mussten trotzdem sparsam damit umgehen, denn erst auf der Seeschlange würden sie neues Wasser finden. Zu essen hatten sie auch kaum noch etwas.

Die Gefährten hatten jeden Zeitbegriff verloren, als sie endlich todmüde, sehr hungrig und durstig die Bucht mit der Seeschlange erreichten.

Und, oh Wunder! Es lag noch an der gleichen Stelle.

„Ich kann es nicht glauben, es ist noch da“, sagte McKay erleichtert und wollte schon loslaufen.

„Stop, McKay! Die Korsaren könnten in der Nähe sein“, meinte Sheppard besorgt. Er war nicht weniger hungrig und durstig als die Gefährten, aber Vorsicht war immer noch besser, als Nachsicht.

„Wir haben nichts gesehen oder gehört von ihnen, seit wir ihr Schiff versenkt haben“, meinte Faramir.

„Dann gehe ich als Erster. Wenn alles in Ordnung ist, kommt ihr nach“, sagte John.

Gleich darauf verließ er seine Deckung und ging zum Schiff hinüber, das so dicht am Ufer verankert war, dass er es leicht erreichen konnte. Immer wieder sah er sich um, denn er erwartete, dass jeden Augenblick die Korsaren aus ihren Verstecken stürmen würden. Als nichts geschah, kletterte er an Bord und ging unter Deck in den Lagerraum. Die Vorräte und die Wasserfässer standen unberührt da. Schnell entfernte er den Deckel eines Fasses und trank ein paar Schlucke. Erleichtert ging er an Deck und blickte über das Meer und den Strand. Als immer noch alles ruhig war, winkte er seinen Freunden zu und ging erneut nach unten.

Der Überfall geschah so schnell, dass er nicht mehr dazu kam, sich zu wehren. Sheppard bemerkte noch eine Bewegung hinter sich, spürte einen Schlag, um im nächsten Augenblick in tiefe Dunkelheit zu fallen.

Mauhúr, der Kapitän der Korsaren, sah voller Genugtuung auf den bewusstlosen Mann, den er für einen Gondorianer hielt. Nach ihm kamen fünfzehn weitere Männer aus ihren Verstecken, der Rest seiner ganzen Besatzung, dich aus dreißig Mann bestanden hatte. Die übrigen Männer waren tot oder in alle Winde verstreut. Sie verständigten sich mit Handzeichen, dann warteten sie, bis die Gondorianer an Bord kamen.

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