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Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

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15. Die Fürsten von Dol Amroth

Gandalf und Silberfunke brauchten drei Tage, um die etwa zweihundert Kilometer zwischen Edoras und Dol Amroth zurückzulegen. Von Edoras aus ritten sie über einen nur wenig bekannten Bergpass: über die Ered Nimrais, die weißen Berge, die Rohan und Gondor trennten. Im Grunde war es nur ein schmaler Pfad und Gandalf musste mehrmals absteigen und Silberfunke am Zügel führen, um die Engpässe zu überwinden. Zum Glück hielt sich das schöne Wetter, mit dem sie in der Morgendämmerung aufgebrochen waren. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel, sodass es im Laufe des Tages richtig heiß wurde. Am späten Nachmittag des ersten Tages ihrer Reise erreichten sie den Hügel Erech, dessen Tal Gandalf aber mied. Hier war das Reich der Totenmenschen von Dunharg, und Gandalf wollte ihre Ruhe nicht stören. Dies war nur Aragorn erlaubt.

So schnell Silberfunke ihn trug, umritten sie den Hügel und erreichten den Ausläufer der alten Weststraße. Sie waren nun in der Provinz Lamedon. Am nächsten Tag, noch immer bei strahlendem Sonnenschein, erreichten sie die Furt des Flusses Ciril, der weiter unten in den Ringló mündete.

Die Furt durchquerten sie jedoch nicht, sondern ritten am Wasser entlang, bis der Ciril in den Ringló floss. Die alte Weststraße hatten sie an der Furt verlassen und unwegsames Gelände erwartete sie nun. Nur wenige kleinere Dörfer lagen auf ihrem Weg, doch in keinem hielten sie sich lange auf. Das Wetter verschlechterte sich am Ende des zweiten Tages. Graue Wolken und ein starker Wind zogen vom weißen Gebirge heran, sodass Gandalf seinen grauen Mantel fest um sich schlang und die Kapuze hochzog.

Am späten Abend dieses Tages erreichten sie die Stadt Edhellond, eine Hafenstadt der Elben in früheren Zeiten. Von hier aus waren der Elbenfürst Amroth und viele andere Elben, die Mittelerde gen Westen verlassen wollten, mit ihrem Segelschiff bei einem Sturm in die See abgetrieben worden. Heute war Edhellond eine Stadt der Gondor-Menschen. So fand Gandalf für sich und Silberfunke ein bequemes und trockenes Nachtquartier, denn inzwischen hatte es angefangen zu nieseln.

Früh am Morgen brach Gandalf wieder auf. Das Wetter war immer noch schlecht, doch wenigsten hatte der Regen aufgehört. Gegen Mittag erreichten sie Dol Amroth: Stadt, Hafen und Zitadelle in der Bucht von Belfalas, benannt nach dem Elbenführer Amroth. Amroth war ein Sindarin-Elb, König von Lórien seit 3334 Zweites Zeitalter bis zu seinem Tod im Jahr 1980 Drittes Zeitalter. Er war der Sohn von Andir, dem Herrn von Lórien, der in der Schlacht von Dagorlad 3334 Zweites Zeitalter getötet worden war.

Amroth wollte die Waldelbin Nimrodel heiraten und mit ihr in den Westen ziehen. Auf dem Weg nach Dol Amroth wurden sie getrennt. Amroth wartete viele Wochen auf sie im Hafen von Edhellond, doch dann kam ein großer Sturm auf und sein Schiff wurde aus dem Hafen in die offene See hinausgetrieben. Beim Versuch an Land zu schwimmen, ertrank Amroth. Auch Nimrodel ward nie mehr in Mittelerde gesehen, von ihrem Schicksal weiß man nicht mehr, als dass sie sich wohl in den Ered Nimrais verirrt hat.

Ihre Abstammung leiten die Fürsten von Dol Amroth von der Elbin Mithrellas, einer Begleiterin Nimrodels und Gattin des Númenórers Imrazor ab. Das Banner der Schwanenritter von Dol Amroth ist blau mit einem Schiff und einem silbernen Schwan. Die Fürsten erhielten das Gebiet als Lehen von Gondor. Der heutige Herrscher war Imrahil, der Bruder von Finduilas, der Mutter von Boromir und Faramir.

Von früheren Besuchen her kannte sich Gandalf gut in der Stadt aus. Da er sich mit Aragorn auf der Festung treffen wollte, ritt er durch die Straßen der Stadt und hinauf zur Zitadelle. Auch in Dol Amroth war er bekannt und viele riefen seinen Namen und grüßten ihn. Die Nachricht, dass Mithrandir in der Stadt war, verbreitete sich rasch.

So kam es, dass Gandalf schon erwartet wurde, als er die Tore der Festung erreichte.

„Mithrandir, willkommen!“, begrüßte ihn der Hauptmann. Seine Bekleidung wies ihn als Ritter der persönlichen Leibgarde des Fürsten Imrahil aus. „Die Nachricht Eurer Ankunft eilt Euch voraus.“

Gandalf grüßte freundlich zurück und folgte der Leibgarde des Fürsten hinein in die Festung. Von der großen Mauer aus, die den Innenhof mit Brunnen umgab, konnte man einen herrlichen Blick auf die Umgebung werfen. Ähnlich wie Minas Tirith stand auch die Festung in großer Höhe. Erbaut auf einem Hügel besaß sie die Form einer Burg mit einem hohen Turm. Von Gandalfs Standort aus konnte man gut erkennen, dass die Befestigungsanlage mit der sie umgebenden Stadt auf einer Halbinsel lag. Blickte man ins Landesinnere, sah man eine kleine Bergkette. Das Gebiet der Fürsten von Dol Amroth wurde Belfalas genannt. Der östliche Teil des Gebietes hieß Dor-en-Ernil, das Land der Fürsten. Voraus aber blickte man über die große Bucht auf das Meer. Sie wurde die Große Bucht von Belfalas oder kurz die Große Bucht genannt.

Der Hauptmann hatte ihn kurz die Aussicht genießen lassen, doch dann drängte er auf den Aufbruch. Silberfunke wurde von einem Stallburschen weggebracht, während Gandalf dem Hauptmann in die Festung folgte. Zuerst kam ein langer Säulensaal, an dessen Ende sich ein großes zweiflügliges Tor aus edlen Hölzern befand. Die Wachposten davor öffneten die beiden Flügel und ließen sie eintreten. Sie betraten den großen Thronsaal: einen weiträumigen, an beiden Seiten mit großen Fenstern ausgestatteten Raum. Wie am Eingang wurde die große Decke von Säulen aus Marmor getragen. Der Boden war ebenfalls mit kostbaren und wunderbar ausgearbeiteten Marmorplatten in unterschiedlichen Farben ausgelegt. Mitten im Raum stand ein großer langer Eichentisch umgeben von Stühlen.

Gandalf erkannte Fürst Imrahil und seine Gemahlin Annael, ihre beiden Söhne Ringwil und Alfring sowie einige hochgestellte Persönlichkeiten des Hofes am Tisch sitzen. Ganz am Ende entdeckte er Aragorn.

Fürst Imrahil erhob sich bei Gandalfs Erscheinen, um seinen Gast zu begrüßen. „Es ist mir eine Ehre, Euch an meinem Hof zu begrüßen, Mithrandir. Es ist lange her, seit Ihr uns besucht habt.“

„Ihr erweist mir zu viel Ehre, mein Fürst“, erwiderte Gandalf höflich, und verbeugte sich vor dem Fürsten. Imrahil war ein großer und stattlicher Mann um die fünfzig, was für einen Menschen númenórischer Abstammung nicht sehr alt ist. Bei seinem Anblick musste Gandalf sofort an Boromir und Faramir denken. Die Ähnlichkeit mit den Brüdern war sehr groß. Der Fürst trug ein langes dunkelblaues Gewand aus edlen Stoffen mit langen Ärmeln und dem weißen Schwan auf der Brust. Sein Haar war dunkel und lang. Darin steckte, als Zeichen seiner Fürstenwürde, ein goldener Reif, an dem vorne ein großer Saphir in der Form eines Schwanes eingearbeitet worden war.

Annael, seine Frau, war das genaue Gegenstück zu ihm. Zierlich und schlank, mit blonden langen Haaren, die zu einer kunstvollen Frisur hochsteckt waren. Sie war im gleichen Alter wie ihr Gemahl und noch immer eine wunderschöne Frau. Der ältere Sohn Ringwil war ihr genaues männliches Ebenbild, während Alfring seinem Vater nachschlug.

Nachdem Gandalf alle begrüßt hatte, setzte er sich in den freien Stuhl neben Aragorn. Außer Gandalf und einigen Elben wusste noch niemand, dass er der letzte Nachkomme Isildurs war, und somit der rechtmäßige König von Gondor. Aragorn verleugnete immer noch sein Erbe. Er lebte lieber sein Leben als Waldläufer und Abenteurer.

Wie üblich trug er seine abgetragene Waldläuferbekleidung: seinen dunkelgrünen Mantel und die Schaftstiefel aus weichen Leder. Wer ihn nicht kannte, musste ihn für einen heruntergekommen Vagabunden halten.

Die Edelleute von Dol Amroth schien sein Aufzug aber nicht zu stören. Sie kannten Aragorn unter dem Namen Thorongil. Vor vielen Jahren hatte er den Menschen von Gondor im Kampf gegen die Korsaren geholfen. Auch in Rohan hatte er unter König Thengel gedient. Imrahil wusste das zwar, wunderte sich aber nicht. Thorongil war ein Dúnedain, ein Nachkomme langlebiger Menschen.

Erst als der Abend über Dol Amroth hereinbrach, kam eine passende Gelegenheit mit Aragorn alleine zu sprechen. Die Gesellschaft hatte sich aufgeteilt, und so fiel es nicht weiter auf, dass Gandalf und Aragorn sich alleine auf einen Balkon zurückzogen.



Flucht

Als der Abend heraufzog, saßen die Gefährten noch immer auf dem Felsen fest. Erbarmungslos schien die Sonne auf sie herunter. Das Wasser war fast aufgebraucht. Einen weiteren Tag konnten sie deshalb nicht mehr auf dem Felsen verbringen. Einige Male versuchten die Korsaren den Felsen zu erstürmen, doch jedes Mal wurden sie zurückgeschlagen.

„So kann es nicht weitergehen“, meinte Rhiana. „Wir müssen etwas unternehmen.“

„Und was schlägst du vor, Liebste?“

„Stürmen wir hinunter und stellen uns dem Kampf. Lieber in Ehren sterben als elendig zu verdursten“, entschied die Antikerin.

Faramir runzelte die Stirn und wischte sich den Schweiß ab. Noch immer war es heiß und der Durst wurde immer stärker. Sein Blick ruhte auf dem Korsarenschiff, das jetzt deutlich sichtbar auf dem Meer ankerte. „Vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit.“

„Und welche?“, wollte der Colonel wissen.

Faramir warf einen Blick in den Himmel und sah die Sonne über dem Horizont versinken. Die letzten roten Strahlen übergossen das Meer. Unter anderen Umständen hätte er den prachtvollen Sonnenuntergang genossen. Doch noch etwas sah er: Dunkle Wolken zogen auf.

„Bald ist es dunkel. Dann könnten wir versuchen zum Strand zu schleichen.“

„Wie witzig!“, meinte McKay. „Ich glaube, die Hitze hat deinen Verstand getrübt, denn sonst würdest du dich an die vielen Feuer von letzter Nacht erinnern.“

„Natürlich erinnere ich mich daran“, antwortete Faramir ungerührt.

„Aber?“, fragend sah Sheppard ihn an. „Hast du eine Idee?“

„Für Abgesandte der Valar seid ihr recht begriffsstutzig. Wendet eure Augen seewärts und sagt mir, was ihr seht.“

Sheppard gab es auf, Faramir zu sagen, dass sie keine Abgesandten der Valar waren.

„Nun?“, fragte Faramir.

„Wir sehen das Wasser, das Schiff und Wolken. Was soll damit sein?“

„Wirklich, euch muss man mit der Nase darauf stoßen. Was seht ihr auf dem Schiff?“

„Sie reffen die Segel, denn Wind kommt auf. Die Wolken ziehen schnell“, antwortete Haldir an Sheppards Stelle.

„Und sie bringen Regen und hoffentlich Sturm mit sich. Ein Unwetter zieht auf. Ich bin zwar kein Seemann, aber ich wette, dass es in spätestens zwei Stunden regnet und stürmt. Ulmo schickt uns seine Hilfe. Macht euch bereit zum Kampf. Wenn der Sturm über uns hinwegzieht, werden wir kämpfen“, sprach Faramir.

Unten zündeten die Korsaren die Feuer an. Unaufhaltsam zog der Sturm heran, aber erst Stunden später wagten sie es. Faramir hatte richtig vermutet. Die Wolken brachten starken Wind mit sich, der sich nach kurzer Zeit in einen heftigen Orkan verwandelte. Mit dem Sturm kam der Regen. Der Himmel schien sämtliche Schleusen zu öffnen. Innerhalb eines Augenblicks waren sie bis auf die Haut durchnässt. Das störte sie jedoch nicht im geringsten, im Gegenteil, darauf hatten sie nur gewartet. Und das Regenwasser erlöste sie von ihrem Durst.

Zuerst stiegen die Atlanter und Haldir von dem Felsen herunter. Faramir folgte ihnen so schnell und so gewandt, wie er nur konnte. Die Felsen waren jetzt nass und glitschig. Am Boden mussten sie sich erst einmal orientieren. Wegen dem Regen und der Dunkelheit konnten sie gerade die Hand vor Augen sehen. Zum Glück waren es nur wenige Meter bis zum Wasser. Die Feuer waren längst erloschen, man konnte Freund nicht von Feind unterscheiden.

Natürlich ahnten die Korsaren, dass ihre Beute den Regen als Fluchtmöglichkeit benutzte, doch vermuteten sie, dass sie ihr Glück im Landesinneren versuchen wollten. Niemand kam auf die Idee, dass sie so verrückt waren und sich zum Meer hinunterschleichen wollten. Deshalb befahl der Kapitän seinen Korsaren, sich entlang des Felsenmeeres zu verteilen.

Der Sturm peitschte den Regen so heftig in Sheppards Gesicht, dass er Probleme hatte, auf den Beinen zu bleiben. Rhiana ging direkt vor ihm, doch er konnte sie kaum noch erkennen. Hinter ihm hörte er McKay keuchen. Dann folgten Teyla und Haldir, während Faramir das Schlusslicht bildete. Der Regen und der Wind wurden immer heftiger. Plötzlich warf John eine wahre Sturmflut zu Boden und drohte, ihn mit sich zu ziehen. Eine Hand packte ihn am Umhang und hielt ihn fest.

Da begriff er, dass es kein Regen war, sondern eine riesige Welle, die ihn fast ins Meer gespült hätte. Sie hatten das Wasser erreicht. Der Sturm heulte so laut, dass eine Verständigung unmöglich wurde. Eine Gestalt tauchte rechts von ihm auf und Sheppard erkannte McKay, der am ertrinken war. Schnell packte John zu und zog den halb bewusstlosen Wissenschaftler zu sich heran.

„Ganz ruhig! Das Schiff ist ganz in der Nähe“, schrie Sheppard in Rodneys Ohr. „Wir schwimmen hin.“

„Bist du verrückt?“, keuchte McKay und spuckte einen Schwall Wasser aus, den er geschluckt hatte. Sie mussten komplett den Verstand verloren haben.

„McKay hat recht“, sagte Faramir, dessen Kopf neben ihnen aus dem Wasser auftauchte.

„Was ist los? Es war doch deine Idee“, grinste John ihn an. „Willst du jetzt einen Rückzieher machen?“

„Selbstverständlich nicht, aber ich dachte auch nicht daran zu ertrinken.“

„Komm schon! Es sind nur wenige Meter“, John packte McKay noch fester und schwamm los.

Es waren wirklich nur wenige Meter, doch diese entpuppten sich als die reinste Hölle. Mehr als einmal drohte John unter zu gehen, doch er kämpfte sich immer wieder hoch und schwamm weiter. Er war krampfhaft bemüht, McKay ja nicht loszulassen. Alleine wäre der Wissenschafter schon längst ertrunken. Da wurde er von einer Welle gegen eine harte Wand geworfen. Er hatte die Bordwand des Korsarenschiffes erreicht.

Neben ihm tauchte der Kopf Rhianas aus dem Wasser auf. Sie packte ein Seil, das über Bord hing, und zog sich hoch. Sheppard ergriff mit einer Hand das Seil, mit der anderen hielt er immer noch McKay fest.

„Rodney! Los! Pack das Seil und zieh dich hoch. Ich kann dich nicht mehr halten“, schrie er.

Neben ihm tauchte nun Teyla auf. Sie half ihm. Zusammen schafften sie es McKay hochzuwuchten, wobei Rodney ihnen half, so gut er es konnte. Endlich war er oben und wurde von Rhiana vollends auf das Deck gezogen.

Teyla kletterte ihm nach, gefolgt von John.

Mit großer Anstrengung gelang es auch Faramir den untersten Teil des Seiles zu packen, um sich an der Bordwand hochzuziehen. Mit letzter Kraft schaffte er es, die Reling zu erklettern. Keuchend ließ er sich über die Brüstung fallen und blieb erst einmal liegen.

Die vier anderen lagen neben ihm, nicht weniger schwer atmend. „Wessen dumme Idee war es eigentlich, dass Schiff zu erobern?“, fragte Faramir außer Atem.

Der spöttisch Blick Rhianas erinnerte ihn, dass er das gewesen war.

„Ich hatte aber auch schon bessere Ideen“, murmelte er leise vor sich hin, was die anderen noch mehr zu amüsieren schien. Nur Rodney schaute ihn bitterböse an.

„Und was jetzt, Heermeister von Gondor?“, fragte Rhiana.

„Da wir nun schon an Bord sind, machen wir weiter wie vorgesehen. Doch wo ist Haldir?“ Doch niemand sah ihn. Hoffentlich war er nicht ertrunken.

Sie hatten keine Zeit darüber nachzudenken. Der Plan war, unbemerkt die Anker zu lösen und das Schiff abtreiben zu lassen. Der Sturm würde es weit ins Meer hinaustreiben. Langsam erhoben sie sich aus ihrer liegenden Stellung und spähten über einen Anbau, hinter dem sie in Deckung gegangen waren. Kein Mensch war zu sehen. Entweder waren alle unter Deck oder an Land. Die Korsaren hatten das Schiff sturmfest gemacht, indem sie auf jeder Seite einen Anker angebracht hatten, um ein Losreißen zu verhindern.

„Du nimmst den Anker an Backbord und ich den an Steuerbord“, sagte Sheppard zu Rhiana. „McKay und Faramir passen auf.“

Rhiana nickte und schlich an die Backbordseite des Schiffes. Dort war der zusätzliche Anker angebracht worden. Sie bemühte sich, ja kein Geräusch zu verursachen. Noch immer peitschte der Sturm von der See aus über das Land. Dabei wurde das Schiff von Wellen getroffen und von einer Seite zur anderen geschleudert. Rhiana hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.

Sheppard ging es auf der anderen Seite des Schiffes genauso. Er war eben doch kein richtiger Seemann. Als er fast sein Ziel erreicht hatte, warf eine hohe Welle das Schiff zur Seite und schleuderte ihn beinahe mit über Bord. Im letzten Augenblick konnte er sich an einem Seil festhalten und zurück an Deck klettern.

„Das war knapp!“, dachte John, als er geschmeidig auf die Planken des Seglers zurücksprang. Vor ihm lag der Bug des Schiffes und knapp unter ihm das Seil, welches den Anker hielt. Doch es so dick wie sein Oberarm. Um es durchzuschneiden, brauchte er sein Schwert. Also zog er es vorsichtig aus der Scheide und beugte sich nach unten. Mit dem Schwert konnte er den oberen Teil des Seiles erreichen. Sogleich machte er sich an die Arbeit.

Sheppard war so in seine Arbeit vertieft, dass er die Gefahr in seinem Rücken nicht bemerkte. Zwei Korsaren waren an Deck gekommen, um nachzuprüfen, ob die Seile hielten. Da sahen sie den Fremden, der sich am Seil des Ankers zu schaffen machte. Sie gaben einander Zeichen und schlichen sich im Rücken des Eindringlings an.

weiter: Kapitel 16
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