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Atlantis, Mittelerde und andere Legenden von Selana

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Vorwort

So, hier kommt nun mein erste Crossover von Atlantis mit Herr der Ringe. Ich hoffe ja auf etwas mehr Beteiligung vom posten, denn ich hätte vor hier noch eine Fortsetzung zu schreiben. Doch wenn sich keiner (oder fast keiner) bequemt sich dazu was zu schreiben, dann kann ich auch mit meiner Freizeit was besserers anfangen.

Zur Story ist zu sagen, dass ich ignoriere, dass HdR schon erwähnt wurde ind er Serie. Ich hätte zwar auch ein Paralell-Universum nehmen können, doch ich wollte HdR in meine Story normal integrieren.
Atlantis, Mittelerde und andere Legenden


1. MITTELERDE, NEUN JAHRE VOR DEM RINGKRIEG

Einsam kreiste der Ring im Orbit des Planeten. Da begannen einige Symbole an dem Ring aufzuleuchten und ein weißblaues Flimmern und Wabern bildete sich innerhalb des Ringes, ähnlich den Wellen im Ozean. Die Wellen schossen heraus, zogen sich zurück und füllten den Ring vollständig aus. Doch seltsamerweise floss die Sturzflut nicht heraus und verlor sich in den Weiten des Weltraums, sondern blieb im Kreis stehen, begleitet von einem ständigen Wabern und Fließen.

Dann schoss ein kleines Raumschiff daraus hervor. Die Adresse des Planeten hatte das Team aus Atlantis der Datenbank der Antiker entnommen. Der Umstand, dass er aus der Datenbank gelöscht worden war, hatte sie aufmerksam werden lassen. Dr. McKay hatte die Adresse durch Zufall rekonstruiert. Sofort vermuteten sie, dass es vielleicht ein geheimer Stützpunkt der Antiker war.

Deshalb hatte Dr. Weir die Genehmigung für das Unternehmen erteilt. Vielleicht fanden sie einen intakten Stützpunkt oder wenigsten ein weiteres ZPM.

Sheppard hatte den Bildschirm aktiviert und scannte den Planeten. Die Enttäuschung war groß, denn sie fanden keine Daten, die auf eine höhere Zivilisation, geschweige denn auf einen Stützpunkt der Antiker schließen lies.

„Ich erkenne aber die Lebenszeichen vieler Lebewesen“, sagte Sheppard. „Keine technische Zivilisation allerdings.“

„So schnell geben wir nicht auf“, meinte McKay, der seine Enttäuschung kaum verbergen konnte. In Gedanken hatte er sich schon ausgemalt, was sie alles finden würden. „Umrunde den Planeten. Vielleicht ist der Stützpunkt auf der anderen Seite oder unter der Erde.“

Natürlich dachte Sheppard nicht daran, so schnell aufzugeben. Er umflog den Planeten mehrmals in immer anderen geometrischen Kreisen. Doch das Ergebnis blieb immer gleich. Kein Stützpunkt der Antiker.

Sheppard wollte den Bildschirm schon enttäuscht abschalten, als ihm etwas auffiel. „Rodney, sieh dir das mal an.“

Er zoomte den Bildschirm auf die entdeckte Stelle, und McKay machte sich sofort daran es genauer zu untersuchen. „Das muss ein Kraftfeld, ein Energiefeld oder so was Ähnliches sein. Es umschließt den ganzen Planeten.“

„Was bedeutet das?“, fragte Ronon.

McKay sah sie bedeutsam an. „Es könnte sein, dass unsere Sensoren von dem Feld getäuscht werden. Es soll Leute wie uns davon abhalten, den Planeten näher zu untersuchen. Doch um einen McKay zu täuschen, müssen sie schon früher aufstehen.“

Ronon wollte schon einwenden, dass es Sheppard gewesen war, dem das Feld aufgefallen war, als Teyla ihm zuvorkam.

„Aber der Colonel hat das Energiefeld doch entdeckt“, meinte Teyla. „Und damit ist es in meinen Augen nicht gut versteckt.“

„Nein“, widersprach Sheppard. „Das Feld haben wir nur mit den Antikersensoren entdeckt. Ohne diese hochentwickelte Technik hätten wir es glatt übersehen.“

„Dann gehen wir runter und scannen den Planeten in der Atmosphäre“, schlug McKay vor.

„Ist das Feld auch ungefährlich?“ erkundigte sich Sheppard.

„Natürlich ist es ungefährlich!“, empörte sich McKay.

„Darf ich dich daran erinnern, dass wir das schon einmal dachten, und dann von so einem ungefährlichen Feld heruntergeholt wurden? Und diesmal ist es ein Planeten umspannendes Kraftfeld. Wenn wir unten sind, gibt es kein zurück.“

„Dieses Feld ist ganz anders aufgebaut, als auf dem Planeten der Kinder. Ich garantiere dafür, dass nichts passiert“, versprach McKay.

Sheppard sah ihn nochmals zweifelnd an, steuerte den Jumper aber auf die Atmosphäre zu. Rodney schien recht zu behalten, denn es passiert nichts. So fing John an zu scannen. Plötzlich fing der Jumper an zu bocken und der Antrieb schaltete sich aus. Sheppard drückte hastig einige Schalter und Knöpfe und dachte intensiv daran, den Antrieb wieder einzuschalten.

Er schaffte es auch, den Antrieb wieder hochzufahren, doch nur für etwa drei oder vier Sekunden, dann ging der ganze Zauber von vorne los. John hatte keine Zeit Rodney Vorwürfe zu machen, sondern musste seine ganze Kraft auf das Fliegen verwenden. Das Raumschiff flog inzwischen in einer Höhe von drei Kilometern, in den Weltraum hinauf würde er es deswegen nie schaffen. Also blieb nur die Oberfläche.

„Alle hinsetzen und festschnallen! Wir gehen runter!“

Sheppard ging in einen Art Gleitflug über. Vor ihm tauchte ein gewaltiges Gebirgsmassiv auf, links ein großes Waldgebiet. Beides war nicht gut für eine Notlandung. Vor sich sah er eine stattliche Lichtung auftauchen. Die erschien ihm groß genug für die Notlandung.

Inzwischen war er nur noch etwa hundert Meter über dem Boden. Der Gleitflug funktionierte noch. Die Geschwindigkeit hatte er auch verringern können. Die Lichtung lag nun vor ihm. Auf der großen Wiese bekam der Jumper ersten Bodenkontakt. Sie rasierten die Grasfläche ab, doch das hoch Gras dämpfte auch den Aufprall. Trotzdem gab es noch einen gewaltigen Stoß, als sie den Boden berührten und noch meterweit über die Wiese rutschten, bis sie endlich zur Ruhe kamen.

„Meine Güte, John! Das war die beste Bruchlandung, bei der ich bisher dabei war.“

Sheppard wusste nicht, ob er diese Worte von Rhiana als Kompliment auffassen sollte oder nicht. Er probierte seine Knochen durch, doch er schien sich nichts gebrochen zu haben.“

„Ist jemand verletzt?“, fragte er.

„Nein, alles Heil!“

„Nichts verletzt!“

„Bin in Ordnung!“

„Fast hättest du uns umgebracht!“, beschwerte sich McKay.

Sheppard bedachte ihn mit einem so bösen Blick, dass McKay die nächste Beschwerde im Hals stecken blieb. „Das war nicht meine Schuld!“, rief er.

„Hast du uns nicht hoch und heilig versichert, dass alles in Ordnung ist?“, mischte sich Ronon ein.

„Schon gut, keine Vorwürfe und Beschuldigungen mehr“, sagte John. „Rodney, schwing deinen Hintern hinter die Konsolen und sieh nach, ob mit dem Jumper alles in Ordnung ist.“

McKay beeilte sich zu verschwinden, denn Ronons Blick war noch mörderischer, als der von Sheppard. Und es war besser, Ronon nicht zu sehr zu verärgern.

Während sich McKay den Jumper ansah, gingen die anderen nach draußen. Ihre Spur war nicht zu übersehen. Es war wirklich ein fliegerisches Meisterstück gewesen, den Jumper so präzise herunterzubringen.

„Hier funktioniert gar nichts mehr!“, hörten sie Rodney rufen.

John kehrte in den Jumper zurück, während Teyla, Ronon und Rhiana sich etwas umsahen.

„Was ist los?“, fragte der Colonel.

„Eigentlich müsste alles in Ordnung sein, doch nichts funktioniert. Es ist, als hätte jemand den Strom abgestellt.“

John erstarrte. „Vielleicht ist es so?“

„Du meinst?“

„Ja, doch so ein Feld wie bei den Kids“, meinte John. „Der Antrieb versagte ohne Grund und ohne vorherige Anzeichen. Er fiel einfach aus.“

Rodney holte seinen Handscanner heraus. „Funktioniert auch nicht.“

„Was ist mit unseren Waffen?“

„Sheppard!“, Ronon alarmierender Ruf ließ ihn nach draußen eilen. Dort blieb er wie angewurzelt stehen. McKay, der ihm gefolgt war, konnte nicht mehr abbremsen und lief auf ihn drauf. Während Rodney einen empörtes „Au“ von sich gab, achtete John nicht darauf.

Auf der Wiese stand eine ganze Anzahl gefährlich aussehender Gestalten, die drohend Pfeil und Bogen, Speere und Schwerter auf Ronon, Teyla und Rhiana gerichtet hatten.

Sie sahen alle auf den ersten Blick gleich aus: gekleidet in lange weiße Gewänder, mit langen blonden Haaren, groß, schlank und gutaussehend.

Einer hob jetzt die Hand und sagte: „Mae govannen. Im Haldir!“

„Das ist eine etwas altertümliche Form des Antikischen“, flüsterte Rhiana John zu.

„Du verstehst es?“

„Ja, ich werde mit ihnen reden.“

Rhiana trat vor. „Aiya! I Rhiana! Hen i John Sheppard, Teyla, Ronon, Rodney McKay .”

Das Gespräch von Rhiana und dem Fremden schien freundschaftlich zu verlaufen, auch wenn die anderen kein Wort verstanden.

Schließlich wandte sich Rhiana ihnen zu. „Sie leben im Wald vor uns. Normalerweise dulden sie keine Fremden in ihrem Reich, aber ihre Herrin hat unsere Ankunft vorausgesehen und sie wollen uns zu ihr bringen. Ich glaube, es ist besser, wir tun, was sie sagen.“

„Na schön, wie es aussieht, haben wir auch keine andere Wahl“, meinte Sheppard.

„Wir müssen aber unsere Waffen hier lassen.“

„Nein.“

„Haldir meint, dass sie sowieso nicht funktionieren.“

„Was?“, John nahm seine Pistole heraus und richtete sie in die Höhe. „Sag ihm, dass es harmlos ist und ich sie nur ausprobieren will.“

„Sie funktioniert nicht“, meinte der Fremde, der nur lächelnd zugesehen hatte.

Überrascht sah John ihn an. „Du sprichst unsere Sprache?“

„Wir Elben können vieles“, meinte er.

„Elben?“

„So wird unser Volk genannt. Ich bin Haldir.“

„Erlaubst du also?“, John zeigte auf die Waffe.

Haldir nickte nur wissend. Als John auf den Abzug drückte, passierte nichts. Er drückte noch einmal ab und wieder passierte nichts. Sheppard steckte die Waffe weg und holte die Betäubungspistole heraus, aber auch diese versagte, genauso wie die P-90er. Somit waren sie waffenlos.

„Das Fluggefährt der Vorfahren könnt ihr stehen lassen. Niemand wird es berühren oder stehlen. Dafür verbürgen wir uns. Folgt mir bitte!“

Haldir machte eine knappe Verbeugung und ging voran. Widerstrebend gingen die Atlanter hinter ihm her. Sie wurden von den übrigen Elben eskortiert, von denen alle aber nur freundlich auf sie blickten. Anscheinend waren sie wirklich friedfertig.

Es ging auf ausgetretenen Wegen in den Wald hinein. Es war ein lichter und lieblicher Wald, sehr gepflegt mit sorgfältig gesäuberten Wegen. Auf und ab ging es, und schließlich blieben sie auf einem kleinen Hügel stehen. Vor ihnen war eine weitere Lichtung und darauf stand der gewaltigste Baum, den die Atlanter je gesehen hatten.

„Caras Galadhon, das Heim unserer Herrin Galadriel und ihres Gatten Celeborn“, erklärte ihnen Haldir. „Dies ist nur ein schwacher Abglanz des alten Caras Galadhon, das am Ende des Ersten Zeitalters aufgegeben wurde. Es sind Mallorn-Bäume, der größte noch existierende Hain in Mittelerde. Die Wohnstätten unseres Volkes sind in dem Hain gebaut.“

Als sie näher kamen, sahen sie erst, wie riesig der Hain war. Es waren etwa vier bis sechs der Riesenbäume. Die Mallorn besaßen eine silbrig glatte Borke mit goldenen, büschelartigen Blüten. Viele Blüten waren schon abgefallen und bildeten unter den Bäumen einen goldenen Teppich. Die Blätter waren oben mattgrün und unten silbrig. Sie gleißten im Licht der Sonne. Der Stamm teilte sich unterhalb der Spitze in eine Krone, wo einige Häuser standen. Auch auf den anderen Bäumen waren Häuser zu sehen.

„So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen“, flüsterte Teyla begeistert, als sie auf Leitern und über Treppen nach oben stiegen. Überall waren Lichter aufgehängt und leise singende Stimmen waren zu hören.

Alle anderen konnten ihr nur stumm zustimmen, während sie sich fasziniert umsahen. Schließlich blieben sie am Fuße einer kleinen Treppe stehen. Eine Frau kam, nein, schwebte nach unten. Anders konnte ihr Gang nicht bezeichnet werden. Sie war die schönste Frau, die die Atlanter je gesehen hatten. Ihre langen blonden Haare glänzten im Schein der Sonne, ihr weißes Gewand war mit Goldfäden verziert und in ihrem Haar waren winzige schimmernde Perlen geflochten.

Ihr Blick ruhte einen Augenblick auf jedem von ihnen und niemand konnte sich ihrem Bann entziehen. „Willkommen in Lothlórien, Reisende von den Sternen. Ich bin Galadriel.“

Der Klang ihrer Stimme bannte sie und John spürte, dass sie jeden seiner Gedanken lesen konnte. Doch wäre ihm das bei jedem anderen unangenehm gewesen, so schien dies bei dieser Frau das normalste auf der Welt zu sein.

Da ging John auf, was sie gesagt hatte. „Sie wissen, woher wir kommen?“

„Natürlich! Nichts ist mir verborgen. Meine Gabe ist die der Vorhersehung. Ich wusste schon längst, dass ihr kommt. Normalerweise ist es verboten, in Mittelerde zu landen. Jeder sollte das wissen, denn dies ist ein Zufluchtsort. Kein Gerät der Alten funktioniert hier, und das aus gutem Grund. Einst wurde Mittelerde als Zufluchtsort für diejenigen geschaffen, die noch nicht aufgestiegen waren oder die noch eine Bedenkzeit brauchten. Hier lebten sie tausende Jahre in Frieden und in Sicherheit vor allen Feinden. Dann fanden die Verlorenen, die sich selbst die Orii nennen einen Weg nach Mittelerde, und es entbrannte ein Kampf mit dem Mächtigsten der Ori, mit Melkor. Den vereinten Armeen der Elben, Menschen und Zwerge gelang es, Melkor zu schlagen. Er wurde in eine Ebene jenseits unserer Existenzebene verbannt und das Kraftfeld um den Planeten erneuert. Doch Sauron, einem Diener Melkors, gelang es in Mittelerde zu bleiben. Als Sauron sich stark fühlte, versuchte er die Macht über Mittelerde an sich zu reißen. Ein neuer Krieg entbrannte, der vor einigen Tausenden von Jahren erneut von unserm Völkerbund gewonnen wurde. Sauron wurde verbannt, doch nun gewinnt Sauron neue Kräfte, und die meisten meines Volkes sind inzwischen aufgestiegen. Die Einheit der Menschen, Zwerge und Elben besteht nicht mehr. Ich fürchte, es wird der letzte Kampf um Mittelerde werden. Danach werden auch die letzten meines Volkes aufsteigen. Das ist aber nicht euer Kampf. Ich sah zwar euer Kommen, doch der Grund dafür ist mir verborgen.“

„Es war ein Unfall, dass wir landetet“, sagte Sheppard. „Wir würden gerne wieder gehen, doch die Technik des Jumpers funktioniert wegen dem Kraftfeld nicht. Könnt ihr uns nicht helfen?“

„Ich fürchte nein, denn auch meine Kräfte versagen hier. Doch es gibt einen Gegenstand, der euch von hier weg bringen kann: das Aure. Es wurde dafür geschaffen, trotz des Schutzschildes zu funktionieren. Wir haben jedoch keine Verwendung dafür, wissen aber, wo es ist, leider viele Tagesreisen entfernt von hier.“

„Aber es ist der einzige Weg, um hier weg zu kommen?“, vergewisserte sich Sheppard.

„Ja, das ist er.“

„Dann müssen wir gehen. Auch wenn es Wochen dauert.“

„Da ist noch etwas, dass ihr wissen müsst. Hier vergeht die Zeit schneller als draußen. Ein Monat außerhalb des Feldes entsprechen hier zehn Monaten.“

„Schon wieder so etwas!“, meinte Sheppard. „Also, wie finden wir das Aure.“

„Ihr müsst über den großen Fluss bis zum Meer reisen. Von dort sind es nochmals ein bis zwei Wochen an der Küste entlang. Bis zum Meer könnt ihr einigermaßen sicher reisen, doch danach ist es Feindesland. Deshalb werde ich euch Ersatz für die Waffen geben, gute Rüstungen und Zahlungsmittel.“

„Warum machen Sie das?“, wollte John wissen.

Galadriel legte ihm die Hand auf die Stirn. „Du bist einer meines Volkes, einer der Nachkommen, die entschieden Menschen zu bleiben. Ihr alle seid von meinem Volk. Und wie einer deines Volkes in Mittelerde, hast auch du bei deinen Leuten eine Bestimmung. Du musst zurückkehren. Doch nun, ruht euch aus. Morgen werden wir euch ausrüsten und Haldir wird euch bis nach Gondor als Führer dienen. Danach müsst ihr sehen, wie ihr alleine zurechtkommt.“

„Wie Sie wünschen.“

Die anderen hatten bisher schweigend zugehört. Jetzt ergriff Rodney das Wort. „Madame! Was ist das Aure?“

Galadriels Blick lag prüfend auf Rodney, doch dann stahl sich ein Lächeln über ihr Gesicht. „Du bist einer der Ungeduldigen, einer der meint alles besser zu können, als andere. Doch höre: Auch du wirst deine Grenzen erkennen müssen. Das Aure ist, was es ist. Sucht es und wendet es weise an, dann erkennt ihr auch seine Bedeutung.“

„Ja, klar!“, brummte Rodney vor sich hin. „Warum klare Antworten bekommen, wenn es unverständlich geht.“

John stieß ihn an. „Halt die Klappe, Rodney!“

Galadriel warf noch einmal jedem einen Blick zu und ging dann davon. Haldir winkte ihnen zu. Er wies ihnen Schlafplätze an und ließ ihnen zu essen bringen, was Rodney sofort wieder versöhnlicher stimmte.

Am anderen Morgen kam Haldir nach einem ausgiebigen Frühstück zu ihnen. „Folgt mir.“

Sie kletterten den Baum hinunter und gingen unter den Bäumen hindurch bis zu einem kleinen Flüsschen. Dort lagen drei größere Ruderboote vor Anker. Auf einer kleinen Plattform stand ein Häuschen. Dahin führte sie Haldir. „Hier liegt eure neue Bekleidung. Eure bisherigen Sachen müsst ihr hier lassen. Meine Leute werden sie zu eurem Luftgefährt bringen. Dafür zieht das an.“

Er gab jedem von ihnen die neue Bekleidung, die von den fünf erst etwas skeptisch gemustert wurden. Es waren leichte Rüstungen, dazu für jeden Pfeil und Bogen mit einem Schwertgürtel.“

„Könnt ihr damit umgehen?“

„Ja!“, sagten John, Teyla, Ronon und Rhiana gleichzeitig.

„Nein, was glaubt ihr denn? Ich bin Wissenschaftler und kein Krieger“, protestierte McKay.

Haldir bedachte ihn mit einem kurzen kritischen Blick, doch es war kein Spott in seiner Stimme, als er sagte: „Das ist keine Schande. Viele meines Volkes haben eine Abneigung gegen die Waffen und beschäftigen sich lieber mit den schönen Künsten. Dann musst du dich an deine Freunde halten.“

„Das macht er sowieso immer“, meinte John lächelnd. „Keine Sorge, Rodney, bleib einfach bei uns, dann kann dir nichts passieren.“

McKay machte kein begeistertes Gesicht, aber er ging hinter einen Vorhang, um sich umzuziehen. Die anderen machten es ihm nach.

Sheppard begutachtete erst einmal seine neue Bekleidung. Sie bestand aus einer Hose und einem Hemd aus feinem weichem dunklem Leder, darüber ein Kettenhemd, das seinen Oberkörper schützte. Dieses schien aus festen Silberplättchen hergestellt worden zu sein. Eine wunderschöne Arbeit, fein und doch kaum zu durchdringen. Dazu leichte Stiefel aus feinem Leder und ein leichter grünschimmernder Umhang mit Kapuze.

Der Gürtel war aus dickem Leder und daran war eine grüne Schwertscheide befestigt, die oben mit einem breiten Streifen gesichert war. Das Schwert war groß, aber leicht zu handhaben. Dazu gehörte ein leichter Schild. Dann noch ein großer biegsamer Bogen mit einem mit Pfeilen prallgefüllten Köcher. Er zog alles über und stellte fest, dass es sehr leicht und bequem war.

Er trat hinter dem Vorhang hervor und sah Rhiana, die ähnlich bekleidet war. Sie trug nun einen knielangen Rock, gefertigt aus den feinen silbernen Kettengliedern, aus der auch seine Rüstung bestand. Die Füße steckten in Schuhen aus feinstem Leder, die bis zum Rock hoch geschnürt waren. Dazu kam ein feines Kettenhemd und darüber eine Rüstung aus festen Silberplatten, die ihren Oberkörper schützte. Ein breiter Gürtel umspannte ihre schmalen Hüften, daran war ein Schwert in einer Scheide befestigt. Auch sie bekam einen Bogen, einen Köcher mit Pfeilen, sowie einen kleinen Schild. Teylas Bekleidung sah gleich aus, und die Bekleidung von Ronon und McKay wie seine.

„Mann, so kann ich doch nicht rumlaufen“, meinte McKay weinerlich. Als er einen Schritt nach vorne machte, stolperte er fast über seine Schwertscheide.

„Ich glaube er hat recht“, meinte Haldir lachend. Er nahm Rodney den Gürtel mit dem langen schweren Schwert ab und gab ihm dafür einen mit einem Kurzschwert. „Es ist für Hobbits gemacht, aber für dich wohl praktischer.“

Rodney stimmte ihm zu, auch wenn er nicht wusste, was Hobbits waren. Pfeil und Bogen gab er auch ab. Damit konnte er sowieso nicht schießen. Das Schwert musste ihm genügen. Er würde sich einfach an Sheppard, Ronon und die Frauen halten.

Die anderen bewunderten sich noch kurz in ihren neuen schicken Sachen, dann wurden sie von Haldir unterbrochen. „Es wird Zeit. Kommt!“

Er führte sie zu den Booten hinunter. Dann gab er jedem eine Karte. „Hier ist der Weg eingezeichnet. Erst geht des den Silverfluss entlang, der in den Anduin mündet. Auf diesem fahren wir bis zu den Rauros-Fällen. Dann sind wir in Süd-Ithilen, das zum Reich von Gondor gehört. Ab dort müssen wir mit Orkangriffen rechnen. Dann geht es weiter den Anduin hinunter bis nach Osgiliath, vorbei an Minas Tirith, bis nach Pelargir. Dort müsst ihr euch ein größeres Schiff kaufen, mit dem ihr das Meer befahren könnt. Ihr fahrt entlang der Küste des Landes der Haradrim, vor denen ihr euch in acht nehmen müsst, denn sie sind Feinde der Gondorianer. Und sie werden euch für Gondorianer halten. Also meidet das Land. In Umbar müsst ihr aber an Land gehen und Vorräte einkaufen. Dann segelt ihr weiter an der Großen Öde vorbei, bis ihr hier an Land gehen müsst. Dort stehen die großen Statuen der Elbenkönige. Dort ist das Aure. Dann müsst ihr den gleichen Weg zurückfahren. Wenn alles gut geht, seid ihr in zirka vier bis sechs Wochen wieder hier.“

„Vier bis sechs Wochen? Seid ihr alle wahnsinnig geworden?“, Rodney konnte es nicht fassen.

„Dann brechen wir am besten gleich auf“, meinte John. „Rodney, du kannst hier bleiben und auf uns warten. Die Elben werden dich sicher gerne so lange aufnehmen.“

„Wenn Rodney es wünscht, dann gerne“, bestätigte Haldir.

„Nein, ich kann euch doch nicht im Stich lassen.“

So brachen sie auf. Haldir würde sie bis Gondor begleiten und dann konnten sie sich vielleicht einen Führer suchen, der sie bis an ihr Ziel bringen würde. Jeweils zwei setzten sich in ein Boot, und in der Mitte legten sie den von den Elben bekommenen Proviant, hauptsächlich etwas, dass Lembasbrot genannt wurde. Es sah aus wie harter Zwieback, sättigte aber ungemein.

Denn ganzen Tag fuhren sie den Silberfluss hinunter. Rhiana und John saßen im mittleren Boot. Haldir und Rodney saßen im ersten und Ronon und Teyla im letzten Boot. Am Abend erreichten sie die Mündung des Flüsschens, wo sie ihr erstes Nachtlager aufschlugen.

weiter: Kapitel 2
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