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Ein neues Jahr von Nefertit

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Vorwort

Alle Charaktere und sämtliche Rechte an SG-1 gehören MGM/UA, World Gekko Corp. und Double Secret Production. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden und toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
Elizabeth Weir stand auf der oberen Ebene des „Ballsaales“, den das „Festkomitee“ aus einem der leerstehenden Lagerräume improvisiert hatte, und blickte lächelnd auf das fröhliche Treiben, das sich zu ihren Füßen abspielte hinunter. Und während sie die Menschen, die unter ihrem Kommando standen, so beobachtete kam sie zu dem Schluss, dass es wohl doch eine gute Idee gewesen war, dieses Fest zu veranstalten.

Im ersten Moment war sie nicht wirklich begeistert gewesen, als Lt. Cadman mit der Bitte an sie herangetreten war, eine nachträgliche Party zum erst kurz zurückliegenden Neujahrsfest ausrichten zu dürfen. Sie war der Meinung gewesen, dass in der momentanen Situation auf Atlantis andere Dinge wichtiger waren.

Die Bedrohung durch die Wraith war präsenter denn je, nach dem Staatsstreich bei den Genii war die Situation mit ihnen weiterhin nicht ganz eindeutig geklärt und nach den Geschehnissen mit Michael und dem Hive-Schiff, das er nach Atlantis geführt hatte, der gescheiterten Koalition und den darauf folgenden Ereignissen war ihr nach vielem, aber nicht nach feiern.

Aber Teyla, die offenbar bereits im Vorfeld von Lt. Cadman über deren Pläne in Kenntnis gesetzt worden war, hatte ihr in einem schwachen Moment ins Gewissen geredet, hatte sie schließlich davon überzeugt, dass es der Crew gut tun würde, einmal ein wenig zu feiern und den Stress und die allgegenwärtigen Bedrohungen zu vergessen und dass es alleine schon ein Grund war zu feiern, dass sie noch immer alle am Leben waren.

Nachdem bereits das Weihnachtsfest wegen der aktuellen Lage ausgefallen war hatte Elizabeth schließlich zugestimmt und Lt. Cadman erlaubt die Feier zu planen und die junge Frau war sofort mit Feuereifer an die Arbeit gegangen.

Zusammen mit Katie Brown, Dr. Heitmeyer und zwei anderen Mitgliedern ihrer „Mädchen-Poker-Runde“ hatte sie das Organisationsteam gebildet, das von den anderen Mitgliedern der Expedition bald nur noch scherzhaft als das „Festkomitee“ bezeichnet wurde.

Die Frauen hatten mit den Athosianern auf dem Festland verhandelt, hatte sie überzeugt Nahrungsmittel und etwas von dem selbst gebrauten Ale zu liefern, das die Athosianern nur an ihren eigenen hohen Feiertagen konsumierten und von dem sie noch nie zuvor einen Tropfen herausgerückt hatten.

Die Frauen hatten mit Begeisterung daran gearbeitet einen passenden Raum für das Fest zu finden und hatten dann – nachdem sie über diesen Lagerraum gestolpert waren und Elizabeth davon überzeugt hatten ihn als Ballsaal für ihr Fest nutzen zu dürfen – einige der männlichen Marines beinahe gezwungen ihnen zu helfen den Raum erst leer zu räumen, dann zu säubern und schließlich zu dekorieren.

Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Der Raum war mit bunten Girlanden geschmückt worden, die die Daedalus in ihrem Gepäck versteckt mitgebracht hatte, an der Wand gegenüber von Elizabeths Aussichtspunkt hing ein großes Banner, das aus einer ausgedienten Zeltplane einer Athosianischen Behausung gebastelt war, auf dem „Frohes neues Jahr!“ stand und überall im Raum waren bunte Lampen angebracht, von denen Elizabeth bis heute nicht wusste, wo die Frauen sie aufgetrieben hatten.

Eine Band, die aus einigen musikalisch begabten Mitgliedern der Expedition und zwei Athosianern bestand, die sich freiwillig gemeldet hatten, spielte Musik und an einer der Wände war ein langer Tisch aufgebaut an dem man sich mit Getränken und kleinen Snacks versorgen konnte.

Inzwischen hatte sich sogar in einer Ecke des Raumes eine kleine Tanzfläche gebildet auf der mehrere Paare tanzten. Elizabeths Lächeln vertiefte sich. Es war natürlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich die ersten Paare unter den Bewohnern von Atlantis bildeten.

Sie waren weit weg von zu Hause in einer anderen Galaxie. Diejenigen, die sich für die Expedition gemeldet hatten waren allesamt alleinstehend, keiner der eine Familie zu Hause hatte, hatte sich für diese Expedition gemeldet, viele waren einsam. Der Wunsch nach einem Menschen zu dem man gehörte war einer der Ur-Instinkte des Menschen und so war es nur natürlich, dass die Leute anfingen sich unter den anderen Mitgliedern des Teams einen Partner zu suchen.

Unwillkürlich begann sie in der Menge nach den Gesichtern ihren hochrangigen Crewmitgliedern zu suchen. Rodney, das wusste sie, war nicht hier. Er hatte es vorgezogen im Kontrollraum zu bleiben und mit den anderen, die das Pech gehabt hatten, per Los für die momentane Schicht eingeteilt worden zu sein, über die Stadt zu wachen. Die meisten derer, die jetzt Dienst hatten würden bald von anderen Crewmitgliedern, die im Moment noch hier waren, abgelöst werden, so dass keiner völlig ausgeschlossen war. Auch Rodney hatte die Möglichkeit sich ablösen zu lassen, doch sie war sich nicht sicher, ob er das Angebot annehmen würde.

Den ersten den sie in der Menge entdeckte war Ronon. Seine mächtige Gestalt war am leichtesten ausfindig zu machen. Er saß, die langen Beine von sich gestreckt auf einem der Stühle, die aus der Cafeteria herbei geschleppt worden waren, am Rande des Geschehens und beobachtete das Treiben um sich herum, ohne sich daran zu beteiligen.

Seine Körperhaltung ließ darauf schließen, dass er nicht mehr ganz nüchtern war, denn er hatte deutlich Schlagseite. Aber dennoch schien er ihre Blicke auf sich zu spüren, denn er wandte sich unvermittelt in ihre Richtung. Ihre Blicke begegneten sich und für einen kurzen Augenblick erwiderte Ronon sogar Elizabeths Lächeln.

Den zweiten, den sie entdeckte war John Sheppard. Er stand in der Nähe des Tisches mit der Verpflegung mit einer der Krankenschwestern von der Daedalus zusammen und flirtete offenbar heftig mit ihr. Schmunzelnd schüttelte Elizabeth den Kopf als ihr Rodneys entsetzte Worte in Erinnerung kamen: „Oh mein Gott, er IST Kirk!“

Ja, es war nicht zu leugnen, dass Sheppard eine gewisse Wirkung auf einige Frauen hatte. Elizabeth hatte schon öfter die Blicke bemerkt, mit denen einige der weiblichen Expeditionsmitglieder ihm folgten. Auch wenn seit Ronons Ankunft in Atlantis einige sozusagen das Lager gewechselt hatten und nun Ronon mit ihren Blicken folgten, so gab es doch noch immer einige Frauen in Atlantis, die eindeutig an ihm interessiert waren.

Teyla entdeckte sie zurückhaltend an der Seite stehend, vertieft in eine Unterhaltung mit Carson. Die beiden verstanden sich in letzter Zeit immer besser, waren zu sehr engen Freunden geworden – besonders seit dem Tod von Charin, Teylas Zieh-Großmutter. Beide hatten damals darunter gelitten, dass die alte Frau es ihnen nicht gestattet hatte, ihr Leben zu verlängern. Das hatte sie offenbar zusammengeschweißt. Carson lächelte befreit. Endlich einmal – Elizabeth fand dass Carson viel zu selten Grund zum Lächeln hatte.

„Hey, vor wem verstecken sie sich denn hier oben?“ eine Stimme hinter ihr ließ Elizabeth erschrocken zusammenfahren. Als sie sich umwandte sah sie Major Lorne lässig gegen die Wand hinter ihr gelehnt, die Hände in den Hosentaschen seiner Jeans vergraben. Ein paar Sekunden lang war sie zu perplex um etwas zu erwidern. Wie lange mochte er schon dort gestanden und sie beobachtet haben, bevor er sich bemerkbar gemacht hatte.

Elizabeth betrachtete Johns Stellvertreter ein paar Augenblicke. Er sah so anders aus in ziviler Kleidung. Bisher hatte sie ihn immer nur in seiner Uniform gesehen – und ein Mal als die Genii ihn gefangen genommen hatten, in den schmutzigen, zerlumpten Kleidern die man ihm gegeben hatte. Doch noch nie hatte er wie jetzt in Jeans und einem lässigen, beigen Hemd vor ihr gestanden. Schon in seiner Uniform hatte sie ihn immer attraktiv gefunden, doch jetzt, in zivil, fand sie ihn noch um ein vielfaches anziehender. Die helleren Farben ließen ihn deutlich jünger wirken, fast ein wenig Jungenhaft, trotz des reifen Ausdrucks in seinen Augen.

Elizabeth atmete tief durch und rief sich selbst zur Ordnung. Sie hatte sich vor langer Zeit verboten über einen der Männer auf Atlantis auf diese Weise zu denken. Sie war die Leiterin der Expedition. Sie konnte es sich nicht erlauben sich in einen der Männer unter ihrem Kommando zu verlieben, geschweige denn sich mit ihm einzulassen.

„Ich – ich habe beobachtet“, brachte sie schließlich hervor und deutete mit der Hand hinunter auf das bunte Treiben.

Lorne stieß sich von der Wand ab und schlenderte zwanglos zu ihr herüber. Dann stützte er sich mit beiden Händen auf das Geländer und ließ den Blick über die Menschen eine Etage unter ihnen schweifen. Elizabeth wandte sich ebenfalls wieder um und folgte seinem Blick. Eine Weile standen sie so nebeneinander und beobachteten.

„Warum schließen sie sich immer aus?“ fragte Lorne schließlich unvermittelt. Überrascht schaute Elizabeth auf, nur um festzustellen, dass Lorne inzwischen nicht mehr die Party, sondern sie zu beobachten schien. Sein Blick war so durchdringend, dass sie sich schon nach einem kurzen Moment verlegen abwandte.

„Ich verstehe nicht", antwortete sie verunsichert.

„Oh ich denke sie verstehen schon“, erwiderte Lorne. Aus den Augenwinkeln nahm Elizabeth war, dass er sich wieder von ihr abwandte und riskierte einen scheuen Blick in seine Richtung. Er hatte sich vornüber gebeugt, die Unterarme auf das Geländer gestützt und sah an die Wand gegenüber, aber der Abstand zwischen ihnen hatte sich verringert. Er stand nun so dicht bei ihr, dass sein Arm beinahe ihre Hand berührte. Fast war ihr als könnte sie die Wärme spüren, die von seinem Körper ausging und das Gefühl jagte ihr einen Schauder über den Rücken.

„Sie stehen hier oben und beobachten, während alle anderen dort unten ihren Spaß haben. Warum schließen sie sich selbst aus?“, fragte er dann.

„Ich bin die Leiterin dieser Expedition. Ich sollte so etwas wie eine Respektsperson sein. Es würde wohl kaum einen guten Eindruck machen, wenn ich beschwipst auf der Tanzfläche herumhüpfen würde“, antwortete sie und hoffte, dass ihre Stimme selbstsicherer klang als ihr selbst zumute war.

„Ist das auch der Grund warum sie keinem erlauben ihnen näher zu kommen?“, hakte Lorne sofort ein.

Elizabeth war sprachlos. Sie wollte den Mund öffnen um etwas zu sagen, doch ihr fiel beim besten Willen nicht ein was sie darauf erwidern sollte und so wandte sie sie sich ab und starrte auf ihre Hände und versuchte ihre Fassung wieder zu finden.

Ausschließen hatte er gesagt. Sie empfand es nicht als sich selbst ausschließen, wenn sie versuchte ein wenig Abstand zu den Menschen unter ihrem Kommando zu halten, ihnen nicht zu erlauben zu viel von ihr zu sehen, wenn sie sich nicht erlaubte sich emotional zu sehr an sie zu binden. Sie war die Leiterin dieser Expedition und musste neutral bleiben um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie durfte sich ihren Verstand nicht durch emotionalen Ballast verschleiern. Außerdem war es in ihrer Position wichtig, eine Autorität zu bleiben, keinem einen Angriffspunkt zu liefern. Sie hatte zu lange in der Politik gearbeitet um nicht zu wissen, dass es Menschen gab die nur auf eine kleine Schwäche von ihr warteten um es dann gegen sie zu verwenden.

„Ich weiß, Sie fürchten um ihren Ruf und denken, dass wenn sie Emotionen zeigen oder haben, dass man das gegen sie auslegen könnte. Aber es gibt Menschen hier in Atlantis, die ihnen nichts Böses wollen, denen sie vertrauen können“, fuhr Lorne fort. Elizabeth warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Er musste ein wenig mehr von dem Athosianischen Feiertags-Gebräu zu sich genommen haben als gut für ihn war, denn unter normalen Umständen wäre Sheppards Stellvertreter niemals so kühn, auf diese Art mit ihr zu sprechen. Als ob er ihre Gedanken lesen könnte sagte Lorne in diesem Moment:

„Ich bin nicht betrunken, wenn sie das jetzt glauben.“ Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr. „Gut, ich gebe zu, ich musste mir ein wenig Mut antrinken, um so tollkühn zu sein, auf diese Art mit ihnen zu sprechen. Aber ich bin noch immer nüchtern genug um zu wissen was ich gerade tue.“

Elizabeth wollte etwas darauf erwidern, doch wieder kam er ihr zuvor.

„Ich habe mir für das neue Jahr etwas vorgenommen“, erklärte er weiter und seine Stimme wurde dabei leiser, so dass Elizabeth sich anstrengen musste ihn über den Krach der Party hinweg zu verstehen. „Ich werde die Dinge, die ich tun und sagen will nicht weiter vor mir her schieben. Wir leben hier draußen in ständiger Gefahr. Jeder Tag könnte der letzte sein – wir können uns das nicht leisten. Verstehen sie was ich meine, Elizabeth?“

Elizabeth schauderte, als er sie mit ihrem Vornamen ansprach. Das hatte er noch nie getan, doch der Klang ihres Namens aus seinem Mund hinterließ ein wohliges Gefühl bei ihr. Während er gesprochen hatte, hatte er sich wieder ihr zugewandt und sah sie nun ?????? an und dieses Mal wandte sich Elizabeth nicht ab. Der blick aus seinen dunklen Augen schien ihren beinahe gefangen zu halten. Und sie spürte, wie die Gefühle, die sie so lange unterdrückt hatten sich ihren Weg zu Bahnen versuchten.

„Major...“, begann sie, um Kontrolle über die Situation bemüht, doch er legte ihr einen Finger auf die Lippen um sie zum schweigen zu bringen. Elizabeth zitterte. Noch nie hatte er sie berührt. Nicht absichtlich - nicht auf diese Weise.

„Evan“, korrigierte er sie sanft. „Mein Name ist Evan.“

„Evan“, wiederholte Elizabeth und das Wort fühlte sich seltsam fremd an auf ihren Lippen, aber auch irgendwie schön. Er zog seine Hand zurück.

„Ich werde sie nicht bedrängen, Elizabeth“, sagte er leise, „Ich will nur, dass sie wissen, dass sie jemandem hier wichtig sind – dass sie MIR wichtig sind.“ Einen Moment lang sah er ihr tief in die Augen und für einen Sekundenbruchteil glaubte sie darin etwas zu erkennen – Zuneigung. Wahre, tiefe Zuneigung.

Doch der Moment verstrich, Major Lorne wandte den Blick wieder ab, aber bevor er sich umdrehte und ging neigte er sich ihr für einen Moment entgegen und küsste sie sanft auf die Wange.

Als er schließlich davon ging, seine Schritte nicht so sicher wie sonst, blickte ihm Elizabeth nach, bis er um die Ecke verschwunden war. Selbst als sie ihn schon nicht mehr sehen konnte schaute sie weiter in die Richtung in die er verschwunden war.
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