Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Heracles von Selana

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Kadar
Einige Stunden zuvor

Carter und Wegener standen vor der Wand mit den Schriftzeichen der Antiker und studierten sie und tauschten dabei ihre Gedanken aus.
„Was ist der Zweck dieser Wand? Warum haben die Antiker sie errichtet?“
„Das würde ich auch gerne wissen, Sam“, antwortete Ruth. Sie trat näher an die Wand heran und fuhr mit den Fingern an einigen der Schriftzeichen entlang. „Einige sehen wie Sternentor-Symbole aus und sind unterschiedlich dick.“
Carter trat näher. Ruth hatte Recht. Sie hatte eine Idee. In ihrem Kopf entstanden die Symbole einer Welt, die SG-1 vor kurzem besucht hatte. Warum es gerade diese Welt war, wusste Sam nicht, es war wie ein innerer Zwang. Es geschah jedoch nichts. Enttäuscht versuchte es Carter nochmals. Diesmal fuhr sie jedoch nicht auf dem ersten Zeichen entlang sondern drückte es. Zu ihrem Erstaunen bewegte es sich und fuhr in die Wand hinein.
„Ruth! Sieh dir das an! Die Symbole lassen sich in die Wand drücken.“ Sam drückte auch die übrigen Symbole der Adresse in die Wand. Dann ruhte ihre Hand auf einem kleinen roten Edelstein in der Mitte der Wand. Entschlossen drückte sie auf diesen und die Wand verschwand. Dafür entstand vor ihr ein Wabern, das ihr nur zu gut bekannt war.
Ein Wurmloch hatte sich geöffnet.
Ohne Anwählcomputer!
So hatte sie es schon die Nox und die Tollaner machen sehen.
„Sam! Was machst du denn da? Komm weg da!“ Ruths besorgte Stimme war hinter ihr zu hören.
Carter streckte jedoch die Hand aus und berührte den Ereignishorizont. „Es ist ungefährlich“, beruhigte sie ihre Freundin.
Im nächsten Augenblick fühlte Sam jedoch einen gewaltigen Sog und wurde auch schon hineingezogen. Ruth versuchte ihre Freundin zu packen, doch nur mit dem Ergebnis, dass auch sie von dem Wurmloch aufgesogen wurde.
Im nächsten Augenblick fanden sich die Frauen in einem alten Kellergewölbe wieder und sahen sich überrascht an. Die Wand hinter ihnen sah ähnlich aus, wie die in der Höhle, doch von einem Wurmloch war nichts zu sehen.
Sam drehte sich herum und versuchte die Symbole in die Wand zu drücken, doch sie bewegten sich nicht. „Die Wand muss defekt sein.“
„Was ist gesehen? Und wo sind wir? Auf Kadar oder in einer anderen Welt?“
„Ich habe keine Ahnung, aber die Schwerkraft scheint etwas niedriger zu sein, also tippe ich auf eine andere Welt. Ich habe eine Adresse eingegeben“, antwortete Carter.
„Dort scheint es hinauszugehen!“ Ruth hatte sich umgesehen und zeigte auf die Treppe, die nach oben führte. Etwas zögerlich stieg sie die Stufen hinauf. Oben befand sich eine altmodische Tür mit Klinke. Sie ließ sich öffnen, als Ruth darauf drückte. Sie drehte sich um. „Komm schon, Sam! Es ist offen!“
Carter folgte ihrer Freundin nach draußen. Helles Licht empfing sie. Der Keller gehörte zu einem fast eingefallenen Haus. Nur die Grundmauern standen noch. Ringsum standen hohe Bäume und dichtes Unterholz. Dazwischen immer wieder die Ruinen weiterer Gebäude. Die Luft war heiß und schwül. Ein undefinierbarer Geruch lag in der Luft. Von weitem waren die Rufe unbekannter Tiere zu hören, und das Zwitschern von Vögeln lag in der Luft. Vom Himmel war kaum etwas zu sehen, weil die Bäume dicht an dicht standen und ihr Blätterdach den ganzen Himmel verdeckte.
Sam atmete auf. Sie wusste, wo sie war: die Dschungelwelt von P3C-777, den SG-1 auf ihrer letzten gemeinsamen Mission besucht hatte.
„Jack würde jetzt sagen: schon wieder Bäume“, murmelte Sam leise vor sich hin. Sie vermisste ihn sehr und hoffte ihn bald wieder zu sehen.
„Sagtest du etwas?“ fragte Ruth.
„Nein, schon gut, aber ich weiß, wo wir sind. P3C-777, eine unbewohnte Dschungelwelt von der Antiker-Kartusche. Es besteht also keine Gefahr. In der Nähe befindet sich das Sternentor. Wir müssen nur dorthin gehen und die Erde anwählen. Oder auch Kadar“, erklärte Sam.
„Das sind ja lauter Ruinen“, stellte Ruth fest, als sie sich umsah.
„Ja, und wir sollten auf einen der hohen Bäume klettern“, schlug Sam vor. „Es muss in der Nähe ein hoher Felsen stehen. Dort befindet sich das Sternentor.“
Sie suchten sich den höchsten Baum aus. Den ersten Ast zu erreichen war nicht einfach, doch sie halfen sich gemeinsam. Danach ging es einfacher. Sie mussten nur von Ast zu Ast klettern, fast wie auf einer Leiter. Als sie nach anstrengender Kletterei den Gipfel erreichten, wurde ihre Mühe durch einen fantastischen Rundblick belohnt. In allen Richtungen erstreckten sich Bäume und bewaldete Hügel. Ganz in ihrer Nähe sahen sie den von Sam erwähnten Felsen aus dem Blätterdach ragen.
„Dort! Es ist nicht weit“, sagte Sam erleichtert. Sie prägte sich die Richtung ein und kletterten auf den Boden zurück.
Während sie sich langsam und vorsichtig ihren Weg durch die Ruinen und Bäume suchten, fragte Ruth: „Bist du ganz sicher, dass es der richtige Planet ist?“
„Ja, das bin ich. Der Fels, mitten im Dschungel ist sehr charakteristisch ...“ Carter hörte mitten im Satz auf, als sie vor sich im Gestrüpp eine Bewegung zu sehen glaubte.
Wegener, welche dicht hinter ihr ging, lief fast auf sie drauf. „Was ist denn los, Sam?“
„Da ist jemand vor uns!“
„Wo? Wer?“ erschrocken blieb Ruth stehen und sah sich um.
„Das ist bestimmt nur ein Tier“, beruhigte Carter sie. „Der Planet ist unbewohnt.“
Beide Frauen duckten sich hinter die eingefallene Mauer eines Hauses und ließen die Bäume, wo Sam die Bewegung zu sehen geglaubt hatte nicht mehr aus den Augen.
Da war es wieder!
Eine menschliche Silhouette!
Carter schlug Ruth leicht auf die Schulter und bedeutete ihr leise zu sein. Dann machte sie ihr klar, dass sie vorhatte, die kleine Lichtung zu umgehen und sich von hinten an den Unbekannten heranzuschleichen. Ruth sollte aber hier bleiben.
Durch Nicken gab Wegener ihr Einverständnis. Carter schlich sich lautlos davon. Ruth beobachtete die Bäume genau, doch sie sah keine Bewegung, die Sams Anwesenheit verraten konnte. Der menschliche Umriss in den Bäumen bewegte sich nicht mehr.
Plötzlich sah Ruth an der Stelle einen zweiten Schatten auftauchen. Sie erkannte Carter. Sam hatte es tatsächlich geschafft, sich lautlos anzuschleichen. Als Nächstes konnte Wegener Stimmen hören. Sam schien sich mit dem Unbekannten zu unterhalten, konnte aber nicht verstehen, was sie sagten. Im nächsten Moment sah Ruth die Entladung einer Zat-Waffe und Carter auf die Lichtung taumeln. Wegener wollte sich aufrichten, um Sam zu Hilfe zu kommen, als weitere Gestalten aus dem Wald auftauchten und Carter umringten. Jetzt, ohne Waffen einzugreifen, wäre Selbstmord und somit auch nicht im Sinn von Sam gewesen.
So blieb Ruth nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie Sam von mehreren Gestalten in erdfarbener Bekleidung weggeschleppt wurde. Ruth beschloss ihnen zu folgen. Das Herz schlug ihr bis zum Halse, als sie den Unbekannten in sicherer Entfernung nachschlich, was nicht sehr schwer war, denn die Fremden verhielten sich nicht sehr vorsichtig. Daraus schloss Ruth, dass sie sich sehr sicher wähnten.
Ruth war Archäologin und keine Soldatin, und zudem noch nicht lange bei den SG-Einheiten. Dies war erst ihr dritter Einsatz auf einer fremden Welt, und bisher waren sie nur freundlichen Außerirdischen begegnet. Trotzdem kam es für sie nicht in Frage, ihre Freundin im Stich zu lassen.
Ob es sich bei den Unbekannten um Goa’uld oder Jaffa handelte? Aber hatte Sam nicht gesagt, dass der Planet unbewohnt war? Hatte Carter sich im Planeten geirrt? Außerdem! Waren so nicht die Tok’ra bekleidet, diese freundlicheren Goa’uld? Ruth war noch keinem Tok’ra begegnet, doch sie hatte Filme und Abbildungen von ihnen gesehen und wusste, dass Sams Vater einer von ihnen war.
Als der Schatten hinter ihr auftauchte, sie packte und ihr den Mund mit fester Hand verschloss, war Ruth so überrascht, dass sie keinen Versuch machte, sich zu wehren.
Eine tiefe Stimme flüsterte in ihr Ohr: „Ruhig, ich bin ein Freund!“
Das kam Ruth zwar nicht so vor, doch sie wagte keine Bewegung mehr. Der Angreifer zerrte sie etwas grob zurück in die Deckung der Bäume und sagte: „Ich lasse dich jetzt los. Kein Wort, sonst hören uns die anderen.“
Der Mann ließ sie los und Ruth sah sich einem großen muskulösen und dunkelhäutigen Mann gegenüber. Er trug die Uniform eines Jaffakriegers. Auf seiner Stirn befand sich ein goldenes Emblem mit einer Schlange darin: Apophis Zeichen. Das Gesicht des Kriegers kam ihr bekannt vor, doch Ruth konnte es im Moment nicht einordnen.
„Komm mit mir!“ sagte der Mann.
Er machte auf sie keinen bedrohlichen Eindruck mehr und so ließ sie sich von ihm durch den Wald führen. Flucht war sinnlos, denn der Krieger ließ sie nicht aus den Augen. Sie verfluchte den Umstand, nicht besser aufgepasst zu haben, denn nun wusste sie nicht, wohin die anderen Sam gebracht hatten. Schließlich blieb Mann vor einem eingefallenen Haus stehen.
„Hier sind wir“, sagte der Krieger. „Ich bin Teal’c. Dein Zeichen am Ärmel sagt mir, dass du zu den SG-Einheiten der Erde gehörst.“
Teal’c!
Ein Stein fiel Ruth vom Herzen. Nun wusste sie, wer ihr Gegenüber war und warum er ihr so bekannt vorgekommen war. Teal’c war Mitglied von SG-1 und mit Colonel O’Neill verschwunden. Doch wie kam er hierher? Ruth sah zu, wie er eine mit Sträuchern getarnte Tür öffnete und einladend auf die Stufen nach unten deutete. Ohne zu zögern, betrat sie die Treppe und stieg nach unten.
Sie traf auf drei weitere Männer, von denen sie einen sofort erkannte, obwohl Ruth ihm noch nie persönlich begegnet war und er die Bekleidung eines Goa’uld trug, doch Sam sprach schließlich von nichts und niemanden anders. „Colonel O’Neill!“
Erstaunt sah Jack auf die Unbekannte in SG-Uniform, welche Teal’c da anschleppte. „Wenn hast du denn da gefunden, Teal’c?“
„Dr. Ruth Wegener von den SG-Einheiten“, stellte Ruth sich selbst vor. „Wie kommen Sie hierher, Colonel? Wissen Sie nicht, dass wir sie überall suchen? Aber wir dachten, Sie wären tot.“
„Wir?“
„Na, alle im Stargate-Center, die Tok’ra und die anderen Verbündeten der Erde.“
„Natürlich weiß ich das“, antwortete Jack. „Leider war es uns nicht möglich zur Erde zu gelangen. Aber wie kommen Sie hierher?"
„Ich fand sie, als sie einem Tok’ra-Trupp hinterher schlich“, erklärte Teal’c. „Sie haben Sam Carter gefangen. Leider waren es zu viele, um sie sofort zu befreien.“
„Sam hier? Machst du Witze, Teal’c? Nein“, korrigierte sich Jack selbst, als er Teal’cs verwunderten Gesichtsausdruck sah. „Du machst ja nie Witze.“
Ruth ergriff das Wort. „Sie kam mit mir ...!“ Schnell erzählte Ruth, wie Carter und sie auf den Planeten gelangten.
„Also brauchen wir nur diese Wand zu aktivieren und wir können nach ... wie sagten Sie noch gleich gehen?“ fragte Jack im Anschluss.
„Der Planet heißt Kadar! Aber wie ich schon sagte, von hier aus lässt das Wurmloch sich nicht aktivieren.“
„Das schafft Sam schon“, meinte Jack überzeugt.
„Carter ist eine Gefangene“, erinnerte Skaara den Colonel.
„Wir befreien sie“, meinte Jack. „Oder denkt ihr etwa, dass ich sie zurücklasse?“
„Und wie stellst du dir ihre Befreiung vor, O’Neill? Die Tok’ra warten doch nur darauf, dass wir uns sehen lassen. Sie werden Carter in die Tunnels gebracht haben“, sagte Teal’c.
„Wieso sind die Tok’ra unsere Feinde?“ wollte Ruth wissen. „Sie sind doch Verbündete.“
O’Neill sah die Frau an. Sie erinnerte ihn stark an Daniel. Natürlich nicht äußerlich, aber von ihrer Art her. Obwohl ihr Englisch perfekt war, hörte er ihren Akzent heraus. „Sie sind keine Amerikanerin. Wieso sind sie Mitglied einer SG-Einheit?"
„Ich bin Deutsche“, erklärte Ruth und erzählte, was während O’Neills Abwesenheit alles passiert war.
„Gemischte Teams“, meinte Jack. „Warum nicht! Solange ich keinen Russen bei mir aufnehmen muss.“
Ruth wunderte sich nicht über diese Äußerung. Von Sam wusste sie über die Abneigung des Colonels den Russen gegenüber Bescheid. „Und wie kommen Sie hierher?“ fragte sie.
„Das ist eine lange Geschichte, Dr. Wegener. Ich erzähle sie ihnen später, denn jetzt müssen wir aufbrechen und Sam befreien und einigen Goa’uld in den Hintern treten.“
Ruth lächelte bei dieser Aussage, aber es war auch in ihrem Interesse und so zügelte die Archäologin ihre Neugierde in Bezug auf die Geschichte des Colonels etwas.
„Ich hoffe, du meinst nicht mich damit?“ sagte einer der beiden Begleiter O’Neills und Ruth sah ihn sich etwas genauer an. Er war ein gut aussehender Mann in ihrem Alter.
„Bei dir mache ich eine Ausnahme, Schlangenkopf“, antwortete O’Neill.
Diese Aussage sagte Ruth, dass der andere ein Tok’ra war und so musterte sie ihn noch neugieriger. Doch zu ihrer Enttäuschung sah sie nichts anderes, als einen normalen Menschen vor sich. Natürlich wusste sie, dass sie nur den Wirt betrachtete. Der Symbiont befand sich im Inneren des Körpers.
„Da bin ich aber beruhigt“, murmelte Dragan.
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.