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Heracles von Selana

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Der Colonel folgte den Wachen widerspruchslos, doch diesmal ging es nicht in die Verhörzelle, sondern in einen, mit vielen Teppichen, Blumen und Bildern dekorierten Raum. Hinter einem großen Schreibtisch saß in einem bequemen Stuhl eines der Wesen und O’Neill glaubte, Omara in ihm zu erkennen. Er trug jetzt weite bunte Gewänder und stand auf, als O’Neill hereingebracht wurde.
„Willkommen, Tau’ri.“ Omara zeigte auf eine bequeme Sitzgruppe mit einem Tisch, auf dem duftende Speisen und Getränke standen. „Nimm Platz. Sicher hast du Hunger?“
O’Neill nickte überrascht. „Entweder glaubst du mir oder es ist meine Henkersmahlzeit.“
„Henkersmahlzeit?“
„Das letzte Essen, dass ein zum Tode Verurteilter bekommt“, erklärte O’Neill.
Omara sah O’Neill erstaunt an und brach dann in Laute aus, die O’Neill als Lachen identifizierte. „Du gefällst mir. Keine Sorge, ich habe lange überlegt und glaube dir.“
„Lange war das nicht“, meinte O’Neill trocken und setzte sich in einen der bequemen Sessel. Er sah auf die Speisen.
„Du kannst sie ruhig essen. Sie sind für Menschen verträglich“, Omara griff selbst zu und aß mit großem Appetit. O’Neill sah ihm einen Moment zu und griff dann nach einer Frucht, die aussah wie eine Mischung aus Orange und Apfel. Sie schmeckte aromatisch und plötzlich spürte er, wie hungrig er war.
Doch trotz seines erwachenden Appetits hielt er inne. „Meine Freunde haben sicher auch Hunger.“
„Es ehrt dich, dass du zuerst an deine Freunde denkst. Ich habe veranlasst, dass sie ebenfalls etwas bekommen. Iss also ruhig.“
Nun griff O’Neill zu und stillte seinen Hunger an den exotischen Speisen. Schließlich fragte er: „Warum dieser plötzliche Sinneswandel? Vor kurzem wolltet ihr uns noch umbringen. Meine Geschichte könnte ich doch erfunden haben.“
Omara sah ihn einen Augenblick an und verzog dann seine Gesicht. Es sah jetzt noch mehr wie eine Teufelsfratze aus. „Ich habe dich angelogen. Wir haben keine technischen Geräte, um eure Sprache zu lernen. Es ist unsere natürliche Begabung, denn wir sind von Natur aus Telepathen.“
O’Neill schrak etwas zurück. „Du liest die ganze Zeit meine Gedanken?“ Omara nickte und Jack meinte dann verärgert: „Wie peinlich. Und ich mag es nicht, wenn jemand unerlaubt meine Gedanken liest.“
„Es war notwendig, doch nun werde ich deinen Wunsch respektieren und nicht mehr in deine Gedanken eindringen.“
Jack fühlte, dass es dem Wesen ehrlich damit war und sein Ärger verflog so schnell, wie er gekommen war. „Das ist sehr freundlich von dir“, sagte er dann in sarkastischem Tonfall. „Nun weißt du also alles von uns, wir aber gar nichts von euch. Meine Frage ist ..."
„Ja, wir haben früher die Erde besucht. Das wolltest du doch wissen?“ O’Neill nickte und Omara fuhr fort. „Warum wir in eurer Mythologie als böse gelten, verstehe ich auch nicht. Wahrscheinlich ist es wirklich unser Aussehen. Ich bin ein Satyr.“
„Ich kenne dieses Wort. Es gibt solche Wesen in unseren Sagen und Legenden“, sagte O’Neill.
„An jeder Sage oder Legende ist etwas Wahres dran. Doch nun zu euch. Ihr sucht eure Freunde und ein Sternentor. Wo eure Freunde sind, wissen wir nicht, aber wir kennen einen Planeten mit einem Stargate.“
„Was?“ O’Neill sprang erregt auf. „Wo?“
„Nur zehn Lichtjahre von hier entfernt. Ihr könnt es benutzen.“
„Du lässt uns gehen?“ Omara nickte. „Warum lebt ihr auf dieser unwirklichen Welt, wenn es in der Nähe ein Sternentor gibt?“ fragte O’Neill.
„Diese Welt ist unsere Heimat.“ Omara zeigte auf die Bilder. „Vor Tausenden von Jahren sah unsere Welt so aus, doch dann kamen die Goa’uld und zerstörten alles. Die Überlebenden zogen in den Untergrund und bauten diese Stadt. Die Goa’uld glaubten uns vernichtet, und wir konnten uns in Ruhe entwickeln. Heute sind wir ihnen überlegen, doch wir wollen nur in Ruhe gelassen werden. Bisher glaubten wir vor Entdeckung sicher zu sein, doch ihr habt uns eine Fehlerquelle gezeigt, die wir nun beseitigt haben. Deshalb sind wir euch zu dank verpflichtet. Ihr seid frei und könnt mit eurem Raumschiff weiterfliegen.“
„Und ihr glaubt nicht, dass wir euch verraten werden?“
„Nein, denn ihr werdet euch an nichts erinnern können.“
„Und wie soll das gehen?“ fragte O’Neill.
Omara hatte ihm dem Rücken zugekehrt und drehte sich wieder herum. Er hielt eine Waffe in der Hand und richtete sie auf O’Neill. „Verzeiht uns diese Methode, aber sie ist die einzige Möglichkeit, damit ihr uns später nicht unfreiwillig verratet.“
O’Neill sah auf die Waffe. „Ihr wollt uns die Erinnerung gewaltsam nehmen? Das erlaube ich nicht.“
„Du wirst nicht gefragt“, sagte Omara. O’Neill sah noch einen blauen Strahl aus der Waffe schießen, dann wurde es dunkel um ihn.
Omara sah noch einen Augenblick bedauernd auf ihn hinab. „Schade, wir hätten Freunde werden können, doch unsere Sicherheit ist uns wichtiger. Vielleicht in vielen Jahren, wenn dein Volk reif genug ist, werden unsere Völker Freundschaft schließen können ...“ An seine Leute gewandt: „Alles klar für den Eingriff? Verletzt sie nicht, es soll ihnen kein Leid geschehen.“
O’Neill erwachte in der Zentrale des Raumschiffes und sah sich um. Neben ihm kamen seine Freunde zu sich. „Was ist passiert?“ fragte er.
Skaara zuckte mit den Achseln und Heracles sagte: „Soweit ich mich noch erinnere, sind wir in einen Ionensturm geraten. Etwas traf unser Raumschiff ... Wir müssen bewusstlos geworden sein.“
Teal’c und Ni’ko saßen schon an den Konsolen und untersuchten alles. „Das Schiff ist in Ordnung. Sogar der neue Kurs ist noch eingegeben. Ein Sonnensystem, das nur zehn Lichtjahre entfernt ist“, sagte Ni’ko.
„Warum sagt mir ein Gefühl, dass wir dort fündig werden?“ fragte O’Neill. Hatte er nicht etwas vergessen? Irgendwie kam ihm alles seltsam vor. Doch so sehr er sich auch den Kopf zerbrach, es wollte ihm nicht mehr einfallen. So zuckte er nur mit den Achseln und verdrängte den Gedanken daran. Sie konzentrierten sich auf das neue Ziel, welches sie in einer Stunde erreichen würden.
Die Stunde verging O’Neill viel zu langsam, doch schließlich erreichten sie das Sonnensystem. Der Zielplanet umkreiste als fünfter Planet eine kleine gelbe Sonne. Auf den ersten Blick ähnelte er der Erde, doch dann fiel der Unterschied auf. Die überwiegende Farbe war grün, und nur hier und da erblickten sie ein Gewässer. Es war eine reine Dschungelwelt, unterbrochen von wenigen Wasserflächen, wobei keine die Größe eines Ozeans besaß. Meistens handelte es sich um mehr oder weniger große Seen und unterschiedlich breite Flüsse. Intelligentes Leben schien es auch hier nicht zu geben. Und damit schwand auch die Hoffnung, ein Sternentor zu finden.
„Scannung des Planeten läuft“, sagte Teal’c, der wie üblich die Suche übernommen hatte.
Die Zeit verging und sie hatten den Planeten bei ihrer Suche fast umrundet. O’Neill war nun überzeugt, auch hier kein Sternentor zu finden.
„Scannung positiv“, sagte da Teal’c zu O’Neills Verwunderung.
Mit einem Satz stand O’Neill neben Teal’c. „Was? Wo?“
„Es steht mitten auf einer Urwaldlichtung direkt unter uns. Daneben befinden sich einige Pyramidenbauten.“
„Ein Goa’uld-Stützpunkt. Weg hier, bevor wir von ihnen geortet werden“, befahl O’Neill.
„Zu spät“, sagte Teal’c.
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