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Heracles von Selana

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In der Falle
Carter sprang in das Rettungsboot hinein. Hinter ihr schloss sich die Tür mit einem kreischenden Laut. Der Schuss aus der Stabwaffe schlug in die Panzerung ein. Im nächsten Moment fühlte sie, dass sich der Boden unter ihr bewegte und begriff, dass das Raumboot startete. Carter hatte keine Ahnung, wie sie es in dem herrschenden Chaos geschafft hatte den Hangar zu durchqueren und die Rampe hochzukommen.
Sie spürte eine feste Hand an ihrem Arm und blickte hoch. Ihr Vater half ihr aufzustehen.
„Bist du verletzt, Sam?“ fragte er besorgt.
Carter schüttelte den Kopf. „Nein, Dad? Aber was ist überhaupt passiert?“
„Die Goa’uld haben uns angegriffen.“
„Wo sind die anderen?“ Noch immer schien der Boden unter ihren Füßen ein Eigenleben zu führen.
„In der Zentrale des Rettungsbootes“, erklärte Jacob mit einem Ton in der Stimme, der Sam aufhorchen lies.
Sie folgte ihrem Vater in die Zentrale und erblickte als erstes den großen Bildschirm, der die ganze vordere Front des Raumes einnahm. Jetzt sah sie auch, warum das Schiff so schlingerte. Sie wurden verfolgt und der Jaffa-Pilot versuchte verzweifelt den Schüssen auszuweichen, während Daniel an der Waffenkonsole saß und auf die Verfolger feuerte.
„Setz dich in einen Sessel und schnall dich an“, befahl General Carter seiner Tochter und Sam gehorchte wortlos.
Ein vor ihnen auftauchender Nebel bot vielleicht Sicherheit. Bange Minuten folgten, schließlich sagte der Pilot. „Wir scheinen sie abgeschüttelt zu haben.“ Sein Blick ging unsicher von einem zum anderen. Er schien begriffen zu haben, dass etwas mit seinen Begleitern nicht stimmte, wagte jedoch nichts zu sagen.
Im Moment hatten sie es geschafft. Doch die Goa’uld würden die Suche nicht aufgeben. Carters Blick durchstreifte den Raum, und erst jetzt fiel ihr auf, dass einige fehlten. „Wo sind Solon, Teal’c und Robin?“
Schweigen antwortete ihr.
Daniel drehte sich zu ihr um. „Wir wissen es nicht.“ Sein Blick fiel auf Sha’re, dann sah er wieder Carter an. „Wir standen zusammen und... und da erfolgte der Angriff und wir wurden getrennt. Sha’re und ich erreichten das Rettungsboot, den Rest kennst du.“
„Ihr habt die anderen zurückgelassen? Wir müssen sofort zurück“, verlangte Sam.
„Das wäre Selbstmord, Sam“, antwortete Jacob und sah seine Tochter entschuldigend an.
„Entweder haben sie es selbst geschafft oder sie sind tot.“
Sams Herz krampfte sich zusammen. Hoffentlich lebten Jack und die anderen noch. Plötzlich ging ihr auf, was Daniel gesagt hatte und sie sah zu Amonet hinüber.
Die Goa’uld hatte sie die ganze Zeit beobachtet und ergriff nun das Wort. Doch Amonet sprach mit normaler Stimme: „Colonel O’Neill hat mich gerettet und den Dämon in mir betäubt bevor wir getrennt wurden. Doch ich spüre sie noch in mir, und sie wird wieder stärker.“
„Daniel, erklär mir das“, verlangte Carter.
Der Archäologe sah beschämt zu Boden. „Ich habe eine Dummheit gemacht, und Jack blieb nichts anderes übrig, als den Symbionten auszuschalten. Es tut mir leid.“
„Aber nun ist Jack nicht bei uns. Sobald Amonet ihre Betäubung überwindet, wird sie uns verraten“, vermutete Carter. Ihr Blick fiel auf den Piloten, der nun begriffen hatte, dass er sich unter Feinden befand. Doch er sah Waffen auf sich gerichtet. „Wenn du keine Dummheiten machst, Jaffa, bleibst du am Leben“, sagte General Carter zu ihm.
„Sind sonst keine Jaffa an Bord des Rettungsbootes?“ fragte Sam.
„Nein“, antwortete Sha’re. Sie zuckte zusammen und verkrampfte sich. Sofort richtete Jacob seine Waffe auf sie. Als Sha’re wieder aufblickte meinte sie ängstlich. „Der Dämon in mir wird immer stärker. Was soll ich tun?“
„Du musst sie bekämpfen!“ verlangte Daniel und nahm sie tröstend in die Arme. „Du bist stark“, flüsterte er in ihr Ohr. „Lass sie nicht mehr gewinnen.“
Carter und ihr Vater tauschten einen besorgten Blick aus. Amonet würde früher oder später Sha’re verdrängen und sie alle in Gefahr bringen.
„Was ist der Plan?“ fragte Carter.
„Sha’re kennt einen Planeten in der Nähe mit einem Stargate. Dorthin wollen wir. Es ist die einzige Chance zu entkommen. Die Jaffa werden die ganze Region nach uns absuchen, und unser Schiff ist zu klein, um damit weit zu kommen. Wir würden Monate brauchen, um ein Raumgebiet zu erreichen in dem wir sicher sind“, antwortete Daniel.
Sie durchfolgen den Nebel mit Unterlichtgeschwindigkeit und hofften am anderen Ende keine Goa’uld-Schiffe anzutreffen.
„Kein anderes Schiff in der Nähe“, sagte der Pilot, welchem es am ratsamsten erschien mit den Feinden zu kooperieren. Sobald sie am Ziel waren würde man weitersehen.
Jacob stand neben ihn und bedrohte ihn weiterhin mit seiner Zatnickatel und äußerte sich anerkennend über die Fähigkeiten des Piloten. Dann wandte er sich an Sha’re. „Wie weit bis zu dem Planeten?“
Sha’re lauschte einen Moment in sich hinein. Tief in ihrem inneren schien eine dunkle Macht zu sitzen und ihr Denken übernehmen zu wollen. Was machte sie hier? Warum half sie den Feinden? Sie sah auf und unbändiger Hass erfasste sie. Sha’re schrak zusammen. Was waren das für hässliche Gedanken? Daniel war ihr Ehemann und sie liebte ihn. Sha’re verwarf diese fremdartigen grässlichen Empfindungen, zu denen sie sonst nie fähig war. Das war der Dämon in ihr und sie musste ihn bekämpfen. Sie versuchte in Amonets Erinnerungen die Antwort zu finden. „Der Planet liegt zehn Lichtjahre entfernt. Ich kenne auch die Koordinaten.“ Wie in Trance gab sie die Daten in den Navigationscomputer ein und das kleine Raumboot änderte den Kurs.
Jacob war ihr innerer Kampf nicht entgangen und er begriff, dass Sha’re eine tickende Zeitbombe war. Sie durften sie nicht aus den Augen lassen. „Amonet versucht die Herrschaft über Sha’re zurückzubekommen“, hörte Jacob Selmak in sich sagen. „Du solltest sie gut beobachten“, gab Jacob seinem anderen Ich lautlos zurück und erhielt dafür einen bestätigenden Gedanken von Selmak.
Die sie umgebenden Sterne standen dicht beieinander. Carter beobachtete den Bildschirm. Noch immer waren sie nahe dem Zentrum der Galaxis und manche Sonnen standen so dicht beieinander, dass sie Drei- oder Vierfach-Systeme bildeten. Planeten hatten sich dort kaum entwickelt. Der Flug durch den Hyperraum, bzw. der Austritt aus diesem Gebiet würde Fingerspitzengefühl erfordern und einen sehr guten Piloten.
„Eintritt in den Hyperraum“, sagte der Pilot. „Der Flug wird einige Stunden dauern, da wir in diesem Gebiet nur mit Minimal-Geschwindigkeit fliegen können.“
Sam sah wie der Weltraum dem blauen Licht des Hyperraums wich und ihnen den Eindruck vermittelte, durch einen unendlichen blauweißen Tunnel zu fliegen. Die nächsten Stunden schienen nicht enden zu wollen. Carters Gedanken weilten bei den Freunden. Hoffentlich hatten sie es auch geschafft. Doch wenn, wie sollten sie dann die Rückkehr zur Erde schaffen? Ganz bestimmt kamen sie auch auf die Idee ein Sternentor zu suchen, um damit den Weg nach Hause zu finden.
Doch auch die längste Zeit verging. Gespanntes Schweigen herrschte beim Eintritt in den Normalraum, denn dies war der gefährlichste Moment. Doch sie hatten Glück und das Raumboot verließ den Hyperraum nahe einer blauen Sonne.
„Wir befinden uns im Randgebiet des Ziel-Systems“, sagte der Pilot und überblickte seine Kontrollen. „Der Planet liegt vier Lichtminuten entfernt.
„Setz den Kurs“, befahl Jacob und hob die Waffe etwas an. „Was erwartet uns auf dem Planeten?“ fragte Jakob dann Sha’re.
„Es ist ein Wasserplanet“, sagte Sha’re. „Er ist unbewohnt und es befinden sich keine Wachen dort, wenn du das meinst."
Jacob nickte. Danach hatte er in der Tat wissen wollen.
Nach kurzer Zeit tauchte der Planet vor ihnen auf. Er sah blauweiß aus und erinnerte auf den ersten Blick an die Erde. Doch dann fiel das fehlen jeglicher großer Landmasse auf. Der Planet schien eine einzige Wasserwüste zu sein. Nur hier und da sah man einen schwarzen Tupfer auf dem Wasser, wenn die weißen Schleierwolken, die zwei Drittel des Planeten bedeckten, sich etwas verzogen. Dies waren Inseln, das einzige Land auf dieser Welt.
Ihr Ziel lag auf der größten Insel, mit der Form eines S, um die herum noch mehr kleinere Inseln gelagert waren. Am oben Ende des S lag ihr Ziel - das Sternentor.
Das Stargate stand verlassen auf einem breiten weißen Strand. Ein kleiner Platz um das Tor war mit Steinen bedeckt, eine Treppe führte zum Tor hinauf und davor stand das DHD. Das Land war flach und öde. Erst in einem Kilometer Entfernung waren niedrige, mit Wald bedeckte Hügel zu sehen.
Sam beobachtete wie der Pilot das Raumboot in einiger Entfernung zum Tor aufsetzte.
„Was machen wir jetzt?“ fragte Daniel. „Kehren wir mit Sha’re zur Erde zurück?“
„Niemals!“ Carter sagte das so heftig, dass alle überrascht auf sie blickten. „Ich meine jetzt noch nicht. Oder wollt ihr Jack und die anderen zurücklassen?“
„Es besteht die Möglichkeit, dass sie tot sind“, gab Jacob zu bedenken.
„Aber nur die Möglichkeit!“ widersprach Sam. „Er lebt! Ich kehre nicht ohne Jack zurück.“
„Doktor Carter! Das ist Wunschdenken“, sagte da Selmak.
Sam sah ihren Vater böse an. „Danke, für deine Meinung, Selmak, aber ich gehe nicht ohne meinen Verlobten zurück.“
Selmak schüttelte den Kopf. „Aber wir sollten realistisch sein.“
„Sam hat recht“, mischte sich Daniel ein. „So schnell geben wir nicht auf.“
„Es gibt in den Hügeln eine Station, die die Goa’uld eingerichtet haben für den Fall, dass man sich hier länger aufhalten muss“, mischte sich Sha’re ein.
Die anderen sahen sie überrascht an. „Warum sagst du das erst jetzt?“ fragte Daniel.
„Ich habe diese Information jetzt erst in Amonets Erinnerung gefunden“, sagte Sha’re in entschuldigendem Tonfall.
„Kannst du uns hinführen?“ fragte Carter.
Sha’re nickte und zeigte nach vorne. „Gleich in dem ersten Hügel dort.“
„Dann los!“ befahl Carter und machte sich unverzüglich auf den Weg. Die anderen folgten ihr etwas zögerlicher, aber bestimmt war dies die beste Alternative. Im Moment waren sie in Sicherheit, und vielleicht konnten sie etwas über den Colonel und die anderen herausfinden oder zumindest andere wichtige Informationen bekommen.
Nach einer halben Stunde zügigen Fußmarsches erreichten sie den Hügel und Sha’re hob ihren Arm und betätigte an ihm einige Schalter. Sie schien viel aus Amonets Erinnerung erfahren zu haben, was für sie nun zum Vorteil gereichte.
In der Wand des Hügels schob sich ein Teil zur Seite und gab eine bisher verborgene Öffnung frei. Dahinter war ein kahler Tunnel zu erkennen, den sie unverzüglich betraten. Das Tor am anderen Ende nahm die ganze Wand ein. Sha’re legte ihre Hand auf eine Sensorplatte an der Wand und die Tür öffnete sich vor ihnen und gab Weg frei in die Anlage. Sie erblickten einen einzigen großen Raum, in dem drei Wände mit Bildschirmen bedeckt waren und darunter Computer-Monitore. Einer der Monitore zeigte das Sternentor und ihr gelandetes Raumschiff.
An der rechten Wand sahen sie einige geschlossenen Türen, die wahrscheinlich in das innere der Anlage führten. Die vier Menschen und der Jaffa-Pilot betraten den Raum. In diesem Moment öffneten sich die bisher geschlossenen Türen an der rechten Wand und die Eingangs-Tür hinter ihnen schloss sich ebenfalls.
Dutzende von Schlangenkriegern verteilten sich blitzschnell im Raum. Strahlenlanzen und Zatnickatels richteten sich auf die fünf. Alles ging so schnell, dass sie zu keiner Gegenwehr fähig waren. Sie saßen in der Falle.
Der Jaffa-Pilot und Sha’re gesellten sich zu den Kriegern und Sha’re drehte sich um. Mit veränderter Stimme sagte sie: „Sholvahs! Habt ihr wirklich geglaubt, dass diese Menschenfrau mich beherrschen könnte? Ihr seid noch dümmer, als ich annahm.“
„Sha’re!“ Daniel wollte auf sie zulaufen, doch im letzten Moment beherrschte er sich. „Kämpf gegen sie an.“
Sha’res Blick ruhte einen Moment auf Daniel, dann gab sie einem der Krieger einen herrischen Wink. Der Krieger drückte ohne zu zögern ab und Daniel stürzte von der Zatnickatel getroffen zu Boden. Diese Antwort genügte den anderen. Carter bückte sich und half Daniel wieder aufzustehen.
„Werft die Waffen weg!“ herrschte sie einer der Krieger an. „Oder wir töten euch auf der Stelle.“
Sie gehorchten, wütend auf sich selbst, weil sie wie blinde Narren auf Amonet hereingefallen waren.
Amonet nickte zufrieden. „Und nun...!“
„...und nun brauchst du uns genauso wie wir dich. Vergiss nicht, dass du auf der Flucht bist. Vielleicht können wir entkommen, wenn wir uns gegenseitig helfen“, unterbrach Selmak die Goa’uld.
Amonets Augen leuchteten vor Wut auf. „Tok’ra-Kreatur! Du wagst es mich zu unterbrechen? Ich sollte dich auf der Stelle töten lassen!“
Die Waffen richteten sich drohend auf Selmak. Carter sprang dazwischen. „Halt! Er hat Recht. Überleg doch genau.“
„Jaffa, kel schol!“ befahl Amonet nach kurzem überlegen. Die Goa’uld war zwar arrogant, aber nicht dumm. Sie erkannte, dass die Menschenfrau die Wahrheit. Trotzdem würde sie dafür sorgen, dass die Tau’ri und die Tok’ra keine Dummheiten begehen konnten. „Vielleicht hast du recht, Menschenfrau, doch vergesst nie, dass ihr meine Gefangenen seid. Wenn ihr zu fliehen versucht, werden meine Wachen euch töten.“
„Wir wollen nicht fliehen“, sagte Carter.
„Ach ja! Ihr sorgt euch um euren Freund O’Neill. Er hat es gewagt seine Hand gegen mich zu erheben, dafür wird er sterben.“
„Wir werden sehen“, meinte Carter. Noch war nicht alles verloren und wenn sie Jack fanden, würde man weiter sehen. Wenn sie ihn fanden...
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