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Heracles von Selana

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Der Feind meines Feindes ist mein Freund. (Sprichwort von der Erde)

Cheyenne Mountain Complex
Stützpunkt des Stargates

"Ich denke damit ist Ihre neue Mission geklärt", sagte General Hammond und blickte gespannt in die Runde.
"Sir", O’Neill machte kein sehr begeistertes Gesicht. "Glauben Sie wirklich, dass es auf P3M669 etwas zu holen gibt? Das alles sieht sehr undurchsichtig aus - und viel zu leicht. Wie lange suchen wir schon ohne Erfolg nach geeigneten Technologien? Und nun fällt uns das alles auf einmal in den Schoß?" Er dachte noch mit Schrecken an das Ereignis vor einem Monat zurück, als Apophis versucht hatte die Erde zu vernichten.
"Colonel, es ist uns nicht in den Schoß gefallen, wie Sie es so geistreich ausdrücken, sondern es ist das Ergebnis einer langen Suche." Hammond war nicht bereit länger zu diskutieren. "Ihre nächste Mission geht nach P3M669."
"Wenn wir schon nach P3M669 gehen, sollten wir uns das Video, dass Ferretti mitgebracht hat nochmals ansehen", verlangte O’Neill und sah den General an.
Hammond gab etwas nach. "SG-2 brachte eindeutige Beweise mit, dass dort eine Basis von Apophis ist. Und anscheinend wurde sie erst vor kurzem verlassen. Eine solche Gelegenheit neue Technologien zu erbeuten, dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Nach Apophis Angriff auf die Erde befürchte ich das schlimmste. Er wird niemals aufgeben."
Dem musste O’Neill zustimmen: "Sie haben recht, Sir. Apophis ist sehr nachtragend. Und wir haben ihn mehr als verärgert. Und gerade deshalb vermute ich hinter der Sache eine Falle.
"Sie sind zu misstrauisch, Jack", meinte der General.
"Lieber misstrauisch als tot", erklärte O’Neill. Jack wusste selbst nicht, warum er so gegen diesen Einsatz war. Ein inneres Gefühl warnte ihn, und das hatte nichts mit Feigheit zu tun. Zu oft hatte er schon dem Tod in vielerlei Form ins Auge gesehen, um ihn noch groß zu fürchten. Er lebte gerne und wollte nicht sterben, aber das Risiko gehörte nun einmal zum Los eines Soldaten. Doch diesmal war es anders ...
Hammond wandte sich an einen Wach-Soldaten. "Schalten Sie das Video ein, Soldat."
Auf dem Video sahen sie wie SG-2, unter dem Kommando von Major Ferretti, die angeblichen Beweise fand. Wie üblich hatte ein Mitglied des Teams alles aufgezeichnet. Die Mannschaft von SG-2 stand vor einem futuristisch aussehenden Gebäude - drei riesige Pyramiden, die mit durchsichtigen Röhren miteinander verbunden waren. In einiger Entfernung waren kreisrunde betonierte Flächen zu erkennen. Landeplätze für Raumschiffe?
SG-2 näherte sich mit gebührender Vorsicht den Gebäuden. O’Neill erwartete unwillkürlich, dass jeden Augenblick Horden von Jaffa aus dem Gebäude stürzten und die Menschen töteten oder zumindest gefangen nahmen Doch nichts geschah. Ferretti und seine Leute betraten die erste Pyramide.

Als Ferretti die Vorhalle betrat, war O’Neill enttäuscht. Es sah aus wie in jedem Büro-Gebäude auf der Erde. Die Beschriftungen waren natürlich in einer unbekannten Sprache verfasst, die Teal’c als einen Goa’uld-Dialekt entzifferte. SG-2 irrte deshalb einige Zeit im Gebäude umher. Schließlich fanden sie Laborräume, die voll gestopft mit fremdartigen Gegenständen und Geräten waren. Ferretti und seine Leute untersuchten alles. Als sie schließlich das Gebäude verließen, nahmen sie einige der herumliegenden Geräte zur Untersuchung auf die Erde mit.
"Und das ließen die Goa’uld einfach zurück?" O’Neill wurde immer misstrauischer.
Hammond achtete nicht auf O’Neills erneuten Einwand: "Es sieht so aus, Colonel. Warum fragen Sie nach dem Grund? Wir nützen die Situation einfach aus und holen uns die Sachen."
"Sir! Warum sollte Apophis einen solchen Stützpunkt aufgeben?" Hilfe suchend sah sich O’Neill zu Teal’c um, doch der Jaffa zuckte nur mit den Schultern. So wandte sich Jack wieder an Hammond. "Ich will versuchen es Ihnen zu erklären, Sir. Es ist eine innere Stimme, die mir sagt, dass P3M669 nicht der richtige Ort ist." Er verstand selbst nicht genau, was ihn dazu brachte, das zu sagen.
"Sie verlangen von mir auf ein Gefühl zu hören? Langsam denke ich, dass Sie verrückt sind, Colonel", meinte Hammond.
"Sehr beruhigend, Sir", meinte O’Neill. "Es ehrt mich ungeheuer, dass Sie so von mir denken."
Hammond grinste den Colonel an, denn selbstverständlich zweifelte er nicht an O’Neills Geisteszustand. "Wir haben sämtliche Vorkehrungen zu Ihrer Sicherheit getroffen. Die vorausgeschickte Sonde hat keine Gefahr erkennen lassen. Das Stargate steht in einer verlassenen Gegend. Sie können das Tor ohne Gefahr passieren und den Stützpunkt aufsuchen. Sobald Sie drüben sind, schicken wir Ihnen Verstärkung und Material hinterher. Und nun Ende der Diskussion. Sie starten in einigen Stunden. Sie können gehen."
SG-1 verließ geschlossen den Konferenzraum. "Was ist mit dem General los?" fragte Carter.
"So kenne ich ihn gar nicht."
O’Neill zuckte mit den Schultern. "Der General ist besessen von dieser Idee von P3M669 diese Technologien zu holen. Er befürchtet einen neuen Angriff der Goa’uld auf die Erde. Doch nun sollten wir uns umziehen. Wir starten in Kürze."


P3M669
Einige Stunden später

Überrascht drehte sich Jack O’Neill um die eigene Achse, während sich hinter ihm das Stargate mit einem endgültigen Laut schloss. Seine Begleiter Carter, Jackson und Teal’c hatten vor ihm das Tor passiert und Jack bemerkte, dass sie sich genauso überrascht umblickten wie er.
"Jack", Carter kam zu ihm und machte eine alles umfassende Geste. "Das ist doch niemals der Planet auf dem Video."
O’Neill stimmte ihr zu. "Es sieht total anders aus und ehrlich gesagt, gefällt mir das gar nicht."
"Du denkst dasselbe wie ich?" fragend sah Carter den Colonel an. "Ich glaube du hattest recht mit deinem Pessimismus dem General gegenüber." Sie strich sich nachdenklich über ihr langes, zu einem Zopf gebundenes Haar.
O’Neill stimmte ihr zu. "Das riecht wirklich nach einer Falle. Wir brechen das Unternehmen sofort ab." O’Neill warf einen kurzen Blick in den blauen Himmel und dann auf Jackson, der das Ganze wie üblich mit seiner Kamera aufzeichnete.
Inzwischen hätte die Verstärkung und der Nachschub angekommen sein müssen. Das dies nicht geschah, bestärkte Jack in seinem Entschluss das Unternehmen auf der Stelle abzubrechen. Und das nicht nur, weil er von Anfang an gegen die Mission auf P3M669 gewesen war.
Daniel bemerkte, dass O’Neill ihn beobachtete und zuckte mit den Achseln. "Ich habe keine Erklärung dafür, Jack."
Auf dem Video hatte das Stargate in einer Gebirgslandschaft gestanden. Steine und Geröll hatte den Platz umgeben - und keine Grasebene.
"Eine Fehlfunktion des Stargates? Oder ein Fehler beim Wählen von P3M669?" sagte Sam.
"Und wir sind auf einem anderen Planeten gelandet?"
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass unseren Leuten ein solcher Fehler unterlaufen ist", verteidigte Daniel die Techniker. "Wir sollten uns umsehen, da wir nun schon hier sind."
"Negativ", bestimmte O’Neill. "Wir brechen ab und kehren zur Erde zurück."
"Aber, Jack! Wir ..."
"Keine Widerrede, das ist ein Befehl. Wir wissen doch gar nicht, wo wir gelandet sind. Was das für ein Platz ist. Wir gehen nach Hause."
Etwas wiederstrebend stimmte Jackson zu. Manchmal war Jack übervorsichtig. Doch andererseits war O’Neill für ihr aller Leben verantwortlich - und er war derjenige der bestimmte.
Sie hatten sich inzwischen etwa fünfhundert Meter vom Sternentor entfernt.
"O’Neill ...!"
Jack sah Teal’c fragend an. Der Jaffa hatte den Himmel beobachtet und zeigte nun nach oben. O’Neill folgte mit den Augen seiner ausgestreckten Hand und sah zwei winzige Punkte am Himmel, die rasend schnell größer wurden.
"Kampfgleiter der Goa’uld. Wir müssen uns beeilen!“ rief Teal’c besorgt.
„Lauft!“ befahl O’Neill.
Während das Team auf das Sternentor zulief, versuchte O’Neill den Rückzug seiner Freunde zu decken. Er packte den tragbaren Raketenwerfer aus, den sie zum Glück mitgenommen hatten. Kawalsky hatte damit auf Chulak Erfolg gehabt. O’Neill richtete die Mündung auf den vordersten Kampfgleiter und die Rakete suchte sich ihr Ziel. Der Gleiter explodierte und O’Neill musste zur Seite springen, um nicht von den herumfliegenden Trümmern getroffen zu werden.
"Ja!" O’Neill stieß einen Triumpfschrei aus, doch die Freude währte nicht lange. Er hatte keine Zeit eine weiter Rakete einzulegen, denn der zweite Gleiter deckte ihn mit Dauerfeuer ein. Die Welt um ihn schien in einem Inferno unterzugehen, doch seltsamerweise traf ihn kein einziger Schuss. Diese Teufel wollten ihn lebend.
Jackson, Teal’c und Carter hatten inzwischen die Hälfte der Strecke zurückgelegt. O’Neill’s Ablenkung hatte geholfen, da er die Aufmerksamkeit des letzten Gleiters auf sich gelenkt hatte.
Carter hatte einen Blick zurückgeworfen und als einzige bemerkt, dass O’Neill zurückgeblieben war, um ihre Flucht zu decken und war umgekehrt.
"Sam, verflucht!" rief Jack der Frau zu, als er sie entdeckte, während der Gleiter einen neuen Anflug machte. "Warum kommst du zurück?"
"Ich wollte dir helfen!" rief Carter zurück und beobachtete, wie der Gleiter erneut zum Angriff ansetzte. Sie hob ihre Waffe. Obwohl sie Wissenschaftlerin war, hatte die Zeit bei SG-1 sie gelehrt, mit einer Waffe umzugehen. Da ging es ihr nicht anders als Daniel. "Wir sollten ebenfalls verschwinden, Jack!"
O’Neill warf einen Blick auf den Gleiter und stimmte Carter zu. Die Maschine brauste über sie hinweg und zwang die beiden erneut sich auf den Boden zu werfen. Als sie aufsahen, kehrte der Gleiter schon zurück, doch diesmal feuerte er nicht auf sie. In geringer Höhe schwebte er über ihnen. Die Energieringe des Materietransmitters schossen aus dem Gleiter und spuckte viele Schlangenkrieger Apophis aus - genau zwischen dem Sternentor und ihnen. Sie schnitten O’Neill und Carter damit den Fluchtweg ab.
O’Neill sah sich um, doch eine Flucht war unmöglich. Zu viele Energie-Waffen waren auf sie gerichtet. Er hoffte, dass wenigstens den anderen die Flucht gelungen war.
Jack wusste, wann es besser war, aufzugeben. Seine Waffe fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden und Carter folgte seinem Beispiel. Weiter zu kämpfen wäre Selbstmord gewesen. Sie hoben beide die Hände, als sich der Kreis der Jaffa-Krieger um sie schloss.
„Ich hasse es, wenn das passiert“, sagte Jack.
Die Krieger nahmen ihnen sämtliche Ausrüstungsgegenstände ab. Der Kreis öffnete sich und ein Mann, eigentlich noch ein Junge, trat auf sie zu. Er trug ein weit fallendes goldrotes Gewand mit einem Umhang, seine langen Haare hatte er zusammengebunden.
O’Neill konnte nicht glauben, was er sah. Seine innere Wut über die Gefangennahme dämpfte sich etwas: "Skaara!"
Sein ehemaliger Schützling von Abydos sah ihn ausdruckslos an: "Mein Name ist Klorel, wie du sicher noch weißt, Tau`ri." Sein Gesicht verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. "Ich freue mich dich wieder sehen." Nichts an ihm, keine Geste, keine Regung seines Gesichtes erinnerte an O’Neills jungen Freund. "Mein Vater hat diese Falle für euch aufgestellt - und ihr seid blind darauf hereingefallen."
Darauf wusste O’Neill nichts zu erwidern. Er blickte Skaara ausdruckslos an, denn seit ihrer ersten Begegnung an Bord von Skaaras Raumschiff vor einem Monat wusste er, dass im Inneren dieses Körpers Skaara noch existierte.
"Du sprichst von Apophis? Er ist nicht dein Vater. Skaara, ich bitte dich", versuchte Jack es nochmals. "Wir waren Freunde." Es war mehr als das gewesen. O’Neill hatte in dem Jungen seinen Pflegesohn gesehen. Jack schwor alles zu tun, um Skaara zurückzuholen. Wenn es ihm gelang Skaara zu entführen, konnte er vielleicht gerettet werden.
"Du verschwendest deinen Atem, Mensch", unterbrach Klorel/Skaara seinen Gedankengang. "Dieser Körper gehört jetzt mir und von dem ehemaligen Sklaven, wird bald nichts mehr übrig sein. Er geniest meinen Schutz."
"Du lügst. Skaara will seinen Körper zurückhaben. Er hasst und verachtet dich", widersprach O’Neill.
Ein Jaffa erschien und lenkte Klorel ab. Carter flüsterte O’Neill zu. "Gib es auf, Jack. Das ist nicht mehr Skaara."
"Ich kann nicht aufgeben, Sam", gab O’Neill leise zurück.
Carter verzog ihr Gesicht. Natürlich verstand sie den Colonel, doch in ihren Augen trübte sich sein sonst so klarer Verstand, weil es um Skaara ging.
"Teal’c und Daniel scheinen entkommen zu sein. Das erkenne ich an Skaaras wütendem Gesichtsausdruck", vermutete O’Neill, der Klorel nicht aus den Augen gelassen hatte.
Der Goa’uld wandte sich erneut seinen Gefangenen zu. "Deine Freunde hatten Glück. Doch wir haben wenigstens euch zwei. Apophis wird erfreut sein. Wir begeben uns nun auf unseren Stützpunkt." Er gab seinen Jaffa ein Zeichen. O’Neill und Carter wurden gepackt und zu dem Gleiter geschafft. Mit Hilfe des Materietransmitters betragen sie das Schiff - und nur wenig später verschwand der Gleiter im klaren Himmel des Planeten.
Daniel Jackson erreichte als erster den Anwählcomputer und gab ohne zu zögern die Koordinaten der Erde ein. Von den angreifenden Gleitern ließ er sich nicht ablenkten. Als er das siebte Zeichen eingab und auf den großen roten Kristall drückte und sich das Wurmloch aufbaute, sah er das erste Mal auf. Erst da bemerkte er, dass O’Neill und Carter zurückgeblieben waren. Auch Teal’c hatte es nicht bemerkt, denn der stand schon auf der Treppe direkt vor dem blauweißen Wabern des Sternentores.
„Teal’c! Verdammt! Warum sind die beiden zurückgeblieben?“ Daniel blickte auf die sich nähernden Schlangenkrieger, die das Tor einkreisten. Direkt neben ihm schlug ein Schuß ein. Wenn sie entkommen wollten, mussten sie nun durch das Tor treten oder es war zu spät.
„Sie wollten uns die Flucht ermöglichen“, vermutete Teal’c. „Und du solltest auch kommen, sonst sind wir auch gleich Gefangene von Apophis. Und damit ist keinem gedient. Wir kehren mit Verstärkung zurück und befreien Colonel O’Neill und Doktor Carter.“
Daniel blickte wütend in das Gesicht seines Freundes. "Wie kannst du daran denken zu fliehen? Ich dachte Jack wäre dein Freund?"
"O’Neill ist mein Freund, doch unsere Gefangennahme hilft ihm nicht", erklärte Teal’c knapp. Er trat den letzten Schritt durch das Sternentor und verschwand.
Daniel blickte Teal’c hinterher. Wollte er fliehen mußte er Teal’c jetzt folgen, doch er hatte den Anführer der Jaffa erkannt – Skaara/Klorel. Und wo er war, war auch Sha’re nicht weit. So beschloss Daniel stehen zubleiben und sah zu, wie sich das Sternentor hinter Teal’c schloss. Wenigstens einer war gerettet und konnte für Hilfe sorgen. Teal’c hatte ganz recht gehabt, das erkannte Daniel jetzt.
Daniel hob schnell die Hände, als die Schlangenkrieger ihn erreichten: "Nicht schießen, ich ergebe mich."
Die Jaffa musterten ihn mißtrauisch und durchsuchten ihn nach Waffen. Daniel wurde ebenfalls in einen Gleiter gebracht. Es war ihm egal, dass die Krieger dabei nicht gerade sanft mit ihm umgingen. Er spürte das gar nicht, denn seine Gedanken weilten bei Sha’re. Er hoffte sie wieder zu sehen. Vielleicht würde er es schaffen den Funken menschlichen Geistes in ihr zu entzünden und wieder zur lodernden Flamme werden zu lassen.
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