Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Unintended Choice von Lenari

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'More-than-just-Friends' veröffentlicht!
Kapitel Bemerkung: Spoiler: fünfte Staffel

Anmerkung: Der Anfang könnte etwas verwirrend sein, aber davon sollte sich keiner abschrecken lassen. Nicht wirklich jedenfalls. Ihr wisst ja auch, was ihr zu tun habt, schickt massig Feedback. Wird auch garantiert beantwortet. Na ja, ansonsten gibt es eigentlich nicht viel mehr zu sagen. Ist halt das Typische bei einer Slash zwischen Jack und Daniel. Das Lied müsste euch ja eigentlich auch bekannt vorkommen. Ich jedenfalls finde es total geil und das Video dazu auch, dass von einem netten Slasher dazu gemacht wurde. Dankt der Wissenschaft für die Erfindung der Computertechnologie und des Internets.
Unintended Choice


Kapitel 1:

You could be my unintended choice

To live my life extended

You could be the one I always love

 

Als ich nach Hause kam, saß er an seinem Laptop, tippte flink über die Tasten und kontrollierte immer wieder seine Aufzeichnungen. So verbissen hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen, auf jeden Fall nicht, wenn es um Bürokram ging. Ich schälte mich aus meiner Jacke. Draußen war es eiskalt geworden. Der Herbst hielt Einzug und auch der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ich mochte diese Jahreszeiten nicht besonders, doch Jack schon. Er war es nie anders gewöhnt gewesen. Bis jetzt schien dieser mich noch nicht bemerkt zu haben und wenn doch, dann ignorierte er mich erfolgreich. Ich trat hinter in und schlang meine Arme um seinen Hals, vergrub mein kaltes Gesicht in seinem warmen Nacken. Er fuhr unwillkürlich zusammen.

„He Jack!“, begrüßte ich ihn und wollte einen Begrüßungskuss erhaschen, so wie sonst auch, doch die erhoffte Geste blieb aus. Er schrieb nach dem kurzen Schock einfach weiter an seinem Bericht. Nur ein knappes „He!“ brachte er heraus. So knauserig war er sonst nicht mit seinen Worten. Ein frustriertes Seufzen verließ meine Kehle. Ich warf einen Blick auf den Computerbildschirm. Er arbeitete wie vermutet an einem Bericht und der Ablage nach zu urteilen, war er schon eine Weile dabei. Vier Berichte lagen bereits dort und drei weitere würden ganz offensichtlich noch folgen. Was mich zu der Frage brachte, wieso er seinen freien Tag ausgerechnet für so etwas opferte. Das war doch krank, selbst für meinen Geschmack.

Plötzlich bat er: „Hol mir mal einen Kaffee, ich kann gerade nicht weg. Danke!“ Ich sah ihm verwundert entgegen, tat dann doch noch, worum er mich gebeten hatte. Er war sicher nur im Stress, deswegen die abwesende Haltung. Obwohl, er könnte diesen Kram auch noch später beenden. Wir waren ewig nicht zu Hause gewesen, ich wollte endlich meinen Spaß mit ihm. Die Maschine hatte er angestellt und das schwarze Gebräu war auch bereits durchgelaufen, ich musste nur noch etwas davon in eine Tasse geben. Besser gesagt in zwei, denn ich konnte auch etwas davon gebrauchen.

„Warum schreibst du deine Berichte ausgerechnet heute?“, setzte ich zu einer Unterhaltung an, während ich die zwei Becher in die Wohnstube balancierte, wo er im Sessel saß, und eine neben dem Laptop abstellte. „Morgen...“

Ich wurde schroff von ihm unterbrochen: „Hammond braucht sie morgen. Irgend so ein Regierungsding. Was auch immer! Ich muss das heute fertig haben, also nerve mich nicht, OK! Hast du selbst nicht auch noch etwas zu erledigen? Lies oder so, nur sei leise.“ Er sah mich dabei nicht einmal an. Er klemmte sich den Bleistift zwischen die Lippen und tippte wieder etwas in den Laptop ein. Ich schnaufte verärgert, nahm ein Schluck meines Kaffees, schnappte mir mein Buch, dass auf der Anrichte lag und machte es mir auf der Couch gemütlich. Ich beschloss, ihn zu ignorieren. Was er konnte, schaffte ich schon lange.

Dabei hatte ich mich doch so auf einen gemütlichen Abend mit ihm gefreut. Vielleicht eine Partie Schach - das Spiel von vor drei Wochen war noch angefangen und grinste einen förmlich von der Kommode aus an - oder einen Film - obwohl wir uns darüber wohl nicht einig geworden wären. Auf jeden Fall ganz viele Zärtlichkeiten und ausnehmend guter Sex. Massig Streicheleinheiten und Küsse. Doch dieser Traum zerplatzte gerade wie eine Seifenblase zu Schaum. Ich würde mich wohl oder übel mit dem geschriebenen Wort zufrieden geben müssen. Zum ersten Mal hatte ich keine sonderlich große Lust darauf.

 

Eine halbe Stunde später fielen mir immer wider fast die Augen zu. Ich würde sicherlich einschlafen, wenn ich nicht bald etwas Bewegung bekam. Eine ganz spezielle Art von Sport. Ein Blick zu Jack verriet mir jedoch, dass ich wohl doch eher alleine zu Bett gehen würde. Ich streckte meine müden Knochen und setzte mich auf. Jack schmiss gerade den fertigen Bericht in die Ablage, nachdem er ihn sorgfältig abgeheftet hatte. Vielleicht würde es nicht mehr das werden, was ich erhofft hatte, aber vielleicht war wenigstens ein kleiner Quicky drin. Fragen kostete ja nichts.

„Was hältst du von einer Pause?“, fragte ich zaghaft, darauf gefasst, gleich ein mürrisches Nein entgegengeschleudert zu bekommen. Das wäre bei Jack durchaus nicht weiter verwunderlich.

„Gute Idee!“, entgegnete Jack zu meiner Überraschung und streckte sich ebenfalls, so dass seine Gelenke knackten. Das jagte mir einen Schauer über den Rücken. Von diesem Geräusch bekam ich immer wieder eine Gänsehaut, doch er hatte es ja nicht absichtlich gemacht. Nahm ich jedenfalls an. Er erhob sich und verschwand in Richtung Bad. Ich sah ihm nach, warf einen Blick auf die enge Jeans in welcher sein fester, knackiger Hintern steckte. Ich liebte diesen Anblick, schmolz förmlich dabei dahin. Das machte wieder weg, dass er mich halb ignoriert und leicht beleidigt hatte. Bei diesem Anblick würde ich ihm alles verzeihen. Einige Zeit später kam er zurück und setzte sich wieder an seinen Platz, um den nächsten Bericht in Angriff zu nehmen. Ich starrte ihn perplex an.

„War es das schon?“, hakte ich verwirrt nach. „Ich dachte, wir könnten vielleicht...“

Wieder unterbrach er mich entnervt: „Daniel, wenn ich das heute nicht fertig bekomme, reißt Hammond mir den Kopf ab und dann werde ich Monate zu keiner Pause mehr kommen. Außerdem hat er damit gedroht, mich mitzunehmen, wenn ich das hier nicht bis morgen fertig und auf seinem Schreibtisch abgeliefert habe. Das willst du sicher auch nicht, also hör auf mich zu stören. Lies weiter oder geh ins Bett, das ist mir gleich. Ich brauche eh noch eine ganze Weile.“ Der Ton in seiner Stimme duldete keine Widerworte, aber wie so oft schreckte selbst das mich nicht ab. Nicht, wenn er mich dabei nicht ansah. Ich wollte nicht sauer auf ihn sein, nicht heute. Also versuchte ich es versöhnlich.

„Kann ich dir denn nicht irgendwie helfen?“, wollte ich wissen, doch er schüttelte nur den Kopf. Damit war auch dieses Thema für ihn gegessen. Jack würdigte mich immer noch keines Blickes. Wieder ein Seufzer von mir. Heute war wohl nicht mehr vernünftig mit ihm zu reden, also nahm ich seinen, wenn auch ziemlich schroffen, Rad an und trottete ins Schlafzimmer. Ich zog mich aus, schlenderte ins Bad, um mir meine Zähne zu putzen und machte dann noch einen Abstecher in Richtung Küche, um mir eine Flasche Wasser zu holen, auch wenn mir zum ersten Mal in meinem Leben ein Bier lieber gewesen wäre. Leider war keines im Kühlschrank.

Ich tat das natürlich auch in der stillen Hoffnung, dass er seine Arbeit vergessen würde, wenn er mich erst einmal halbnackt durchs Haus wuseln sah. Falls er überhaupt auf mich achtete, hieß es. Sonst zog dieser Trick eigentlich immer. Natürlich war dem ausgerechnet heute nicht so, denn er hatte seine Augen gerade interessiert auf die Mitschrift vor ihm gerichtet. OK, jetzt hätte ich ihn am Liebsten angeschrieen, doch in dieser passiven Haltung hätte ihn das wahrscheinlich nicht einmal gejuckt. Außerdem war ich viel zu müde, um mich jetzt noch zu streiten.

„Hast du schon etwas gegessen?“, fragte ich, als ich den Kopf in den Kühlschrank steckte, der natürlich so gut wie leer war. Kein Wunder, ich hatte nichts zu Essen mitgebracht, weil ich dachte, er würde einkaufen fahren, was er natürlich nicht getan hatte.

„Was haben wir denn noch?“, hakte Jack nach. Auf einmal war er wieder die Ruhe selbst und die Freundlichkeit in Person. Manchmal wurde ich aus ihm einfach nicht schlau. Er hatte meist schlimmere Stimmungsschwankungen als eine Hochschwangere. Es war oft zum Verzweifeln. Das war einer dieser Momente.

„Kalte Pizza von gestern und Zaziki.“, berichtete ich ihm, holte beides in weiser Voraussicht heraus, da ich seine Antwort bereits kannte. Er war immer leicht zu durchschauen, wenn es um solche Fragen ging und nicht sehr wählerisch mit dem, was er in sich hineinstopfte. Ein Wunder, dass er überhaupt noch diese klasse Figur behalten hatte.

Aus der Wohnstube kam ein Einfaches: „Klingt gut!“ Ich verteilte die letzten fünf Stücken Pizza auf einem Teller, gab etwas von dem Zaziki darüber und stellte es ihm auf den Couchtisch neben seinen Laptop. In diesem Augenblick fragte ich mich zum ersten Mal, warum er nicht einfach ins Arbeitszimmer gegangen war. Wahrscheinlich nur, weil ich mich dort bereits seit längerem ausgebreitet hatte. Ohne auch nur einmal aufzusehen oder sich gar zu bedanken, nahm er eines der Dreiecke zur Hand und biss genüsslich hinein.

Ich konnte nicht begreifen, wie er so etwas nur runter bekam. Also, ich hatte nun wirklich schon einen extravaganten Geschmack, aber das bekam selbst ich nicht in den Mund. Jack schlang halt alles in sich hinein, wenn er hungrig war. Mit vollem Mund bedankte er sich dann schließlich doch noch bei mir. Wenigstens bewies er soviel Anstand. Gleichzeitig war es aber auch mein Stichwort, mich diskret zurückzuziehen. Ich konnte nicht bestreiten, dass ich gekränkt war, doch da ich wusste, dass ich mich des Öfteren ähnlich aufführte - wenn auch nicht ganz so ausfallend - nahm ich es ihm nicht übel. Er ließ sich halt leicht von mir ablenken - dieser Wirkung auf ihn war ich mir durchaus bewusst - also sorgte er dafür, dass es gar nicht erst soweit kam.

Dennoch zutiefst enttäuscht, legte ich mich ins Bett. Es schien plötzlich so riesig und leer, dass mir gleich fröstelte. Ich hatte gehofft, wo er doch frei hatte, dass wir etwas mehr Zeit miteinander verbringen würden. Es musste ja nicht unbedingt Sex sein. Etwas kuscheln wäre auch OK gewesen. Die letzten Monate waren für uns alle nicht leicht gewesen, doch er schien schon die ganze Zeit irgendwie abwesend, als wäre er gar nicht wirklich anwesend. Er verheimlichte ganz offensichtlich etwas. Nur was? Ich ging die Tage durch, an denen ich ihm besser aus dem Weg gehen sollte, die Tage, an denen er mir aus dem Weg ging, doch dieser hier war einfach nicht dabei.

Vielleicht hätte ich ihn darauf ansprechen sollen, doch ich ließ es lieber, denn ich wollte ihn nicht verärgern und auch nicht, dass Hammond ihn noch am Ende mit zu dieser Besprechung schleifte, wo immer es auch hingehen sollte, nur weil ich seine Zeit gestohlen hatte. Wir hatten so schon zu wenig Zeit füreinander und die nächsten Tage hatten wir wenigstens etwas Luft in unserem Terminplaner. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, schlief ich letztendlich doch noch ein, obwohl ich es zuerst bezweifelt hatte.

 

--------------------

 

Als ich den letzten Bericht weglegte und endlich alles erledigt hatte, war es bereits weit nach Mitternacht. Drei Uhr fünfundzwanzig wie mich meine Armbanduhr schmerzlich darauf hinwies. Ich klappte den Laptop zu und streckte meine müden Knochen. Ich war vollkommen erschlagen, aber ich hatte das hier endlich einmal erledigen müssen. Im Grunde war es auch nicht Hammond gewesen, der unbedingt wollte, dass ich meinen freien Tag opferte, mehr war es mein eigener Gedanke gewesen. Das würde ihn sicherlich etwas besänftigen, wenn ich ihn um einen persönlichen Gefallen und noch etwas mehr Urlaub bat. Nicht, dass ich nicht noch genug freie Tage übrig hatte. Wir kamen nicht viel raus und dann meist auch nur kurz oder gar nicht. Doch jetzt brauchte ich dringend Urlaub.

Ich hatte heute Morgen einen Anruf erhalten - ich wollte gar nicht daran denken - und jetzt musste ich dringend für ein paar Tage verschwinden. Es traf mich schwer, dass ich Daniel deswegen anlügen musste, doch er hätte es mit Sicherheit nicht verstanden. Außerdem hatte ich ihn nicht damit belästigen wollen. Es ging ihn ja schließlich auch nichts an. OK, wir lebten zusammen und hatten beschlossen, immer ehrlich zueinander zu sein, nichtsdestotrotz in diesem speziellen Fall ging es einfach nicht anders. Ich konnte es ihm nicht anvertrauen. Niemanden. Eventuell hätte es mir geholfen, doch ihm ganz sicher nur geschadet.

Dem ungeachtet plagte mich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte ihm versprochen, mehr Zeit mit ihm zu verbringen, ihn nach allen Regeln der Kunst zu verführen und ihn nicht mehr aus dem Bett kommen zu lassen, stattdessen hatte ich ihn ignoriert, angeblafft und wie irgendeinen Menschen behandelt, zu dem ich keinen Bezug hatte. Aber auch das hatte ich tun müssen. Wenn ich mich jetzt hätte mit ihm befassen müssen, wäre mir es sicherlich noch schwerer gefallen, ihn zu belügen. Ich lief so zwar schon Gefahr genug, dass ich ihn verlieren könnte, doch ich hatte auch noch dieses Risiko eingehen müssen. Wenn er mich jetzt hasste, würde ich ihm das ganz und gar nicht übel nehmen. Es wäre sein gutes Recht. Ich konnte mich ja selbst nicht dafür ausstehen.

Manchmal war er ähnlich drauf, aber er beachtete mich wenigstens noch. Ich hätte vielleicht doch etwas mehr Diskretion walten lassen sollen. Doch, wenn alles glatt ging, würde das als eine meiner Launen abgehakt werden. Er dürfte nur nie erfahren, dass ich ihn belog. Das könnte alles zunichte machen. Wenn er nur nicht so verdammt appetitlich aussehen würde. Wie hatte ich das nur vor unserer Beziehung ausgehalten? Ich musste blind gewesen sein. Ich beschloss, schlafen zu gehen. Daniel hatte einen tiefen Schlaf - ein Glück. Er würde mit der größten Wahrscheinlichkeit nicht aufwachen und mit mir reden wollen.

Es waren also durchaus noch ein paar - genauer gesagt drei - Stunden Schlaf drin. Ich trank den letzten Schluck meines kalten Kaffees aus und ging ins Schlafzimmer. Daniel schlief tief und fest - ganz wie ich vermutet hatte - murmelte im Schlaf etwas Unverständliches sowie seufzte hörbar. Zu meinem Glück schnarchte er auch nicht. Manchmal tat er das, wenn ihn wieder seine Allergien plagten und er andauernd niesen musste. Mich störte das normalerweise wenig, denn ich schlief auch bei ohrenbetäubendem Lärm oder machte es mir auf der Couch bequem. Letztes öfter. Ich betrachtete ihn mir genau. Er schlummerte friedlich vor sich hin.

„Gute Nacht, Daniel.“, hauchte ich ihm entgegen, platzierte einen Kuss auf seiner Stirn und fuhr ihm liebevoll übers Haar. Gesten der Zuneigung, die er wahrscheinlich nicht einmal mitbekam. Ich zog mich aus, schlüpfte zu ihm unter die Decke. Wenn er aufwachte, würde ich wahrscheinlich längst wieder weg sein. Ich hatte bereits gepackt und die Tasche im Auto verstaut. Er sollte es nicht mitbekommen. Ich würde ihn anrufen, sobald ich ankam. Er lag auf der Seite, wie immer, das Gesicht von mir abgewandt. Ich lag auf dem Rücken, den Blick an die Decke gerichtet, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und mein rechtes Bein leicht angewinkelt.

Ich konnte nicht schlafen, auch wenn ich noch so müde war. Das Koffein strömte immer noch durch meinen Körper. Außerdem hatte ich mich so sehr auf die Nacht mit Daniel gefreut, dass ich höchstwahrscheinlich vor zermürbendem Verlangen nach ihm kein Auge zumachen könnte, auch wenn ich es selbst noch so sehr wollte. Durchaus hatte ich bereits mit dem Gedanken gespielt, ihn zu wecken, doch er schlief einfach zu friedlich, ich brachte es nicht übers Herz, ihn aus seinen anscheinend höchst angenehmen Träumen zu reißen. Besonders da ich nicht wusste, ob er erfreut gewesen wäre, mich zu sehen, geschweige denn ebenfalls bereit war, es hemmungslos mit mir zu treiben. Daniel konnte, wenn er wollte, ziemlich nachtragend sein.

„Jack?“, nuschelte er verschlafen, drehte sich zu mir um und lächelte mich an. Glücklich umarmte er mich, schmiegte sich an meine Seite. Meinen Hals liebkosend fuhr er fort: „Ich... dachte schon,... du kommst... gar nicht... mehr.“ Er lag nun halb auf mir und hatte anscheinend die Absicht, sein ganzes Gewicht auf mich zu verlagern, denn auch der Rest von ihm bahnte sich seinen Weg auf meinen Leib. Anscheinend hatte ich ihn doch geweckt oder er hatte gar nicht geschlafen, sondern die ganze Zeit auf mich gewartet. Augenscheinlich hatte ihn die gleiche Vorfreude wach gehalten, die auch mich nicht schlafen ließ. Wir hatten die Nächte einfach zu lange in getrennten Betten verbracht.

Das würde sich heute Nacht zwar ändern, aber da ich gehen würde - es waren nur ein paar Tage - würde uns das hier reichen müssen. Ein Grund mehr, es in vollen Zügen zu genießen. Er begann mich auf seine ganz spezielle Art und Weise zu verwöhnen. An Schlaf würde in dieser Nacht wohl nicht mehr zu denken sein. Seine Hand wanderte über meinen Oberkörper, spielte mit meinen Brusthaaren. Ich wusste nicht wieso, aber er mochte sie. Ich hatte es lieber glatt, was bei seinem makellosen Körper durchaus der Fall war. Ich stöhnte auf, als er an meinem Ohrläppchen zu saugen und zu knabbern begann. Das war mit eine der empfindlichsten Stellen meines Körpers - ihm war das durchaus bewusst - damit hatte er mich immer wieder in der Hand.

Ich ließ ihn gewähren. Was er auch vorhatte, ich würde ihn um nichts in der Welt aufhalten. Diese Berührungen mussten ihn genauso erregen wie mich, denn auch er seufzte zufrieden. Seine wachsende Erektion konnte ich ganz deutlich an meinem Oberschenkel spüren, meine eigene machte sich auch bereits bemerkbar. Ich streichelte über seinen makellosen Rücken, tastete mich an seiner Wirbelsäule entlang bis hinab zu dem Bündchen seiner Shorts. Meine Hand schlüpfte unter den leichten Stoff und liebkoste das feste Fleisch seines Hinterns. Ich packte vor Erregung fester zu, als er begann, meine Brustwarzen mit Hand und Zunge zu massieren, eine von ihnen in den Mund zu nehmen und daran zu saugen, während die andere durch kreisende Bewegungen seines Zeigefingers stimuliert wurde.

Es war ein berauschendes Gefühl, auch wenn wir uns nur gegenseitig berührten, lang noch nicht so weit waren, wie wir wollte. Das Vorspiel allein war schon ein kleiner Höhepunkt für sich und wir schlugen uns meist allein damit durch den Tag. Auf Mission oder wenn wir in der Basis festsaßen, war das alles, was wir haben konnten und wir hatten mit der Zeit gelernt, dieses Quäntchen zu einem intensiven Erlebnis zu gestalten. Eigentlich war ich nicht der Typ, der gerne kuschelte, der sich allein mit Streicheleinheiten zufrieden gab, doch mit Daniel genoss ich es geradezu, machte für ihn immer wieder eine Ausnahme. Seine zärtliche Ader war einfach ansteckend. Dafür liebte ich ihn.

Außerdem wusste ich, dass es ihm nur halb soviel Spaß machte, mit mir zu schlafen, wenn ich das Tempo und den Aufwand fürs Vorspiel angab. Ich für meinen Teil bevorzugte die kurzen, ekstatischen Augenblicke zwischen uns, wenn wir einfach nur wie wilde Tiere übereinander herfielen und wir uns einfach nahmen, was wir vom anderen begehrten. Meist war diese Art von Lustspiel nach einem Streit vorprogrammiert, was mich eventuell immer wieder dazu verleitete, mich mit ihm in die Haare zu kriegen. Nicht absichtlich, doch unterbewusst sicherlich schon. Wir nahmen gegenseitig aufeinander Rücksicht, stellten unsere eigenen Vorlieben auch mal für die anderen zurück. Obwohl wir dabei nie wirklich zu kurz kamen. Wir zogen diese Varianten des jeweiligen Liebesspiels halt nur vor.

„Jack, ich will dich!“, stöhnte Daniel plötzlich auf. Es war eigentlich untypisch, dass ausgerechnet er das sagte - normalerweise war nur ich so forsch. Er zeigte es durch seine Küsse, seine Berührungen, seine Handlungen, doch er war sonst eigentlich nie so direkt gewesen. Nichtsdestotrotz konnte ich nicht behaupten, dass mir diese Veränderung nicht gefiel. Er sah mich an. Seine Augen waren ein dunkles Blau voller Leidenschaft und Verlangen. Mir gefiel es ausnehmend gut, wenn er mich so anblickte. Ich küsste ihn sanft auf die Stirn, arbeitete mich über die Nase und die Wangen zu seinem Mund vor. Seine vollen Lippen trafen die Meinigen, unsere Zungen duellierten sich, kämpften um die Vorherrschaft. Letztendlich musste wir uns beide geschlagen geben und küssten uns wieder nur.

Wir brachen, während der ganzen Zeit, den Augenkontakt nicht ab. Ich liebte es, ihn zu beobachten, wenn wir miteinander schliefen oder uns einfach nur gegenseitig mit dem Mund verwöhnten. Ich brauchte das, musste ihn sehen, konnte niemals genug von ihm bekommen. Daniel drehte sich langsam auf den Rücken, zog mich mit sich, so dass ich schließlich auf ihm lag. Er wusste, dass ich es lieber oben mochte, ließ mir das Vergnügen, ihn kontrollieren zu wollen. Indirekt hatte er mir dadurch zwar den größten Teil der Macht über ihn entzogen, doch solange der Gedanke in meinem Bewusstsein war, konnte ich das gut und gerne verkraften. Ich dominierte schließlich nicht über ihn, wir waren gleichwertig - sowohl im Bett als auch im alltäglichen Leben. Anders würde eine Beziehung zwischen uns auch nicht funktionieren. Es würde mir auch nie gelingen, ihn hundertprozentig zu besitzen.

Langsam begann ich mich auf ihm zu bewegen, während meine Lippen über seinen Hals und seine Schultern wanderten, sein Ohr liebkosten, und ihm zu Teil werden ließen, was auch er mir angetan hatte. Er stöhnte genüsslich auf und packte mit beiden Händen meinen Po etwas fester, als ich ihm zärtlich in die Schulter biss. Er schmeckte so gut, roch nach... eben nach Daniel. Ich liebte seinen Geruch, seinen Geschmack und seine Sensibilität, die er so oft an den Tag legte. Besonders, wenn wir uns liebten. Wie schon gesagt, zog ich die wilde, hemmungslose Leidenschaft zwischen uns vor - Quickys, wenn wir absolut keine Zeit hatte oder unser Verlangen nicht länger zurückhalten konnten.

Ohne seine Sanftheit und Ruhe wäre uns sicherlich im Bett schnell langweilig geworden, wenn wir überhaupt je bis da gekommen wären. Wir ließen uns Zeit, überstürzten nichts und genossen einfach die intimen Berührungen des anderen. Entschlossen hatte ich meine Erkundung seines Körpers bis zu seine harten Brustwarzen fortgeführt, welche jetzt von meinen Fingern umspielt und gereizt wurden. Einige Augenblicke ließ ich ihn mein ganzes Gewicht spüren, so wie er es bei mir sonst immer vollführte, während ich ihn weiterhin stimulierte. Dann übernahm mein Mund die Arbeit meiner Hände und kümmerte sich abwechselnd um die Nippel. Abermals stöhnte Daniel meinen Namen. Immer wieder verließ dieser leise - als nicht mehr als ein Flüstern - seine Kehle.

Ich ließ von den empfindlichen Knospen ab und fuhr mit meiner Zunge eine gerade Linie zwischen seinen Brustmuskeln hindurch zu seinem Bauchnabel. Ich drang in ihn ein, knabberte leicht daran. Sein Stöhnen wurde lauter. Seine Hände, die zuvor noch über meinen Rücken gefahren waren und sich dann in die Laken gekrallt hatten, versuchten mich noch ein Stück weiter nach unten zu drücken, doch ich überschritt die Grenze nicht. Soweit waren wir noch nicht, er würde noch etwas aushalten müssen. Als ihm dies bewusst wurde, zog er meinen Kopf zu seinem hoch und küsste mich verlangend. Er war so ziemlich mit seiner Geduld am Ende, vor allem, da mein Mund nicht dahin wanderte, wo er ihn haben wollte.

„Willst du mich, Daniel?“, hauchte ich ihm ins Ohr, nachdem sich meine Lippen dahin vorgewagt hatten. Ich wusste, dass er mich trotz seines in Ekstase versetzten Körpers, hören konnte.

„Ja!“, keuchte er, als ich ihm zärtlich ins Ohrläppchen biss, danach eine Spur aus Küssen auf seinen Hals legte.

Zwischen den Liebkosungen fragte ich herausfordernd: „Wie?“ Als Antwort versenkte er seine Zähne in meiner Schulter, fügte mir lüsterne Schmerzen damit zu. Ich keuchte, packte die Laken fester. Er zeigte mir, dass er immer noch die Kontrolle über mich hatte, auch wenn es nicht so aussah. Ich hätte ihm jeden Wunsch erfüllt, das wusste er nur zu gut. Er wirbelte sich mit mir herum und setzte sich auf mich. Wieder trafen sich unsere Lippen, unsere Zungen kämpften erneut um die Vorherrschaft und unsere Hände erforschten einander voller Begierde. Ich mochte es ebenso, wenn er die Kontrolle übernahm. Das machte mich vielleicht sogar noch etwas mehr an. Natürlich würde ich ihm das nie unter die Nase reiben. Das würde ihm den Spaß nehmen.

„Lass das meine Sorge sein.“, erwiderte er leidenschaftlich in einen Kuss hinein. Sein Mund wanderte an mir hinab, verwöhnte jeden Zentimeter meiner über das Maß gereizten Haut. Wieder zärtlich und sanft, ohne Hast. Das brachte mich zum Verzweifeln. Es war frustrierend, so wundervoll es sich auch anfühlte, denn je mehr Zeit er sich ließ, desto ungeduldiger wurde ich. Nicht, dass ich nicht genau dieses Gefühl brauchte, um richtig auf Touren zu kommen - ich war nie sehr beharrlich gewesen, wenn es um dieses Thema ging. Daher rührte meine Vorliebe für die wilde und kürzere Variante dieses Liebesspiels.

Besonders um solch eine Uhrzeit, wo ich unbedingt noch ein paar Minuten Schlaf gebrauchen könnte. Soviel würden es letztendlich - wenn überhaupt - nur werden. Daniel war bei meinem Bauchnabel angelangt, liebkoste diesen, so wie ich es zuvor getan hatte, stimulierte gleichzeitig meine Brustwarzen und streichelte über die hypersensiblen Seiten meines Brustkorbes. Wieder entwich mir ein zufriedener Seufzer, gefolgt von seinem Namen. OH Gott, bitte, ließ ihn schnellstmöglich dort weitermachen, wo er eigentlich schon die ganze Zeit hin wollte. Ich drohte innerlich zu explodieren. Endlich, er machte sich an meiner Boxershorts zu schaffen, zog sie mir mit quälender Langsamkeit von den Hüften, befreite mich aus meinem Gefängnis aus Stoff.

„Daniel!“, stöhnte ich bettelnd. Er sah zu mir auf und grinste mir triumphierend entgegen. Er würde mich bis zum letzten Augenblick peinigen und wir beide würden es genießen. Ich würde es ihm später heimzahlen. Jetzt jedoch war ich erst einmal an der Reihe und er leistete wirklich ganze Arbeit darin, mich zu tyrannisieren. Erst fuhr er mit seiner rauen Zunge über meine bereits beträchtliche Erektion, dann leckte er in kreisenden Bewegungen über die Eichel. Ich wagte nicht, ihn zu berühren. So war es viel aufregender. Außerdem lief ich Gefahr, ihm unbeabsichtigt wehzutun, denn ich verlor endgültig die Kontrolle, als er mich ganz in sich aufnahm. Ich sog scharf die Luft ein, warf meinen Kopf in den Nacken, beugte mich unter ihm auf und krallte mich fester in das Laken, bis es auf einer Seite zu reißen begann. Ich hatte mich nie zuvor gleichzeitig so unbesiegbar und so hilflos gefühlt wie in diesem Augenblick.

Er begann seinen Kopf auf und ab zu bewegen, mich mit dem Mund und seiner Zunge zu massieren. Ich spürte, wie all das Blut aus meinem Körper in meine Unterleib schoss, sich pulsierend in meiner Männlichkeit staute - jeden klaren Gedanken im Keim erstickte. OH ja,... ich war im Himmel! Anstatt zu atmen, keuchte ich nur noch vor mich hin, stöhnte seinen Namen immer lauter hinaus, ließ ihn einfach unkontrolliert meiner Kehle entweichen. Mein Herz raste, drohte von Ekstase aus der Brust zu springen oder noch schlimmer, einfach auszusetzen. Nicht, dass mir nicht so ein vollkommener Tod nicht gefallen hätte, doch nicht ausgerechnet heute. Nicht, wenn ich den halben Tag hatte damit verbringen müssen, Berichte zu schreiben. Auch, wenn es allein meine Schuld war, dass es überhaupt so gelaufen war. Nach einem Wochenende im Bett vielleicht, aber das auch erst in ein paar Jährchen.

Mein Körper wurde immer mehr von wohliger Hitze erfüllt. In mir stauten sich unbändige und unkontrollierbare Energien auf, die sich in einem unbeschreiblich gewaltigen Orgasmus in meinen Lenden entluden. Ich kam hart in seinen Mund und er schluckte alles, was er kriegen konnte, leckte mich danach sauber. Noch immer zuckten kleinere Stromstöße durch meinen Körper, ließen mich innerlich erschauern. Ich hatte die Augen weiterhin geschlossen, das Laken hing in Fetzen unter meinen Händen. Vergeblich versuchte ich meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er ließ mich durch einen heftigen, leidenschaftlichen Kuss von mir selbst probieren. Ich spürte ganz deutlich seine Erektion an meinem Bauch und wusste, dass ich jetzt an der Reihe war, ihm seine Qualen zu erleichtern. Das Problem bestand lediglich darin, dass ich mich nicht bewegen konnte. Meine Hände und Füße gehorchen mir nicht. Noch nicht. Doch Daniel war längst dabei, mich wieder zu stimulieren, diesen Zustand zu ändern.

Zärtlich flüsterte er mir ins Ohr: „Ich liebe es, wenn du meinen Namen schreist!“ Ich schlug schlagartig die Augen auf und starrte ihm verblüfft entgegen. Hatte ich das? Meine Kehle fühlte sich jedenfalls rau und gereizt an. Ich konnte mich nicht daran erinnern, das getan zu haben, dem ungeachtet war es nicht das erste Mal gewesen, dass er mich mit seinem Mund um den Verstand gebracht hatte. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und seufzte genüsslich hinein. Das verschaffte mir die nötige Erleichterung, um mich wieder halbwegs in den Griff zu kriegen, mich zu sammeln, um mich letztendlich mit ihm abermals um einhundertachtzig Grad herumzuwälzen, so dass er jetzt wieder auf dem Rücken und ich über ihm lag.

„Du liebst noch etwas ganz anderes.“, hauchte ich ihm zu, glitt in seine Boxershorts und begann seine Männlichkeit zu streicheln. Lustvoll stöhnte er in meinen Mund, als ich diesen mit meinen Lippen versiegelte. Ein erneutes Kussgefecht entstand.

„Ich möchte dich ganz, Jack!“, entgegnete Daniel ernst und ergriff meine Hände, verschränkte diese in den Seinigen, zog sie neben seinen Kopf. Er überließ mir die Entscheidung. Ich hatte gewusst, dass es irgendwann darauf hinauslaufen würde und jedes Mal hatte ich mich innerlich darauf eingestellt, es wenigstens seinetwegen zu versuchen, auch wenn ich es bis jetzt noch nicht hatte übers Herz bringen können - heute jedoch nicht. Ich hatte nicht mehr mit Sex gerechnet, schon gar nicht mit dieser ekstatischen Variante. Ich konnte nicht. Ich wollte ihm wirklich diesen Wunsch erfüllen, doch ich fühlte mich nicht bereit dazu. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Schulter, wagte nicht, ihn anzusehen, während ich ihm diesen Wunsch verweigerte. Wieso fiel mir dieser Schritt denn so schwer? Was war schon dabei? Es erinnerte mich an längst vergangene Zeiten - an die schlimmsten Monate meines Lebens.

An Dinge, an die ich einfach nicht erinnert werden wollte. Bilder der Vergangenheit schossen in mein Gedächtnis - ungeheuerliche, grause Szenen voller Gewalt und Pein. Scham stieg in mir auf, ich füllte mich schmutzig, voller Angst. So wollte ich mich nicht so fühlen, ich hasste es, dass er mich mit ein paar Worten soweit bringen konnte, dass ich mich schwach und hilflos fühlte. Er verstand es, er hatte es mir gesagt, als ich ihm einmal davon erzählte, was passiert war. Es war so lange her, doch noch heute holten mich die Bilder von damals ein. Die Eindrücke, die sie hinterlassen hatten, prägten noch heute mein Handeln, besonders wenn um intime Tatsachen ging, in denen Daniel eine wesentliche Rolle spielte. Begebenheiten wie diese eben. Er flüsterte mir zu, dass es OK sei, doch ich schenkte seinen Worten diesmal keinen Glauben. Dennoch zwang ich mich, ihn anzusehen und… starrte auf meinen Laptop. Ich war doch tatsächlich eingeschlafen.

 

--------------------

 

Mitten in der Nacht wachte ich wieder auf. Die Zahlen auf dem Funkwecker wiesen mich darauf hin, dass es bereits drei Uhr in der Früh war. Ich griff hinter mich, doch Jack lag nicht an seinem gewohnten Platz. Arbeitete er etwa immer noch an diesen Berichten? Ich musste nachsehen gehen. Verschlafen erhob ich mich und schlurfte in die Wohnstube. Dort saß Jack immer noch und heftete gerade seinen anscheinend letzten Bericht in eine Mappe. Der Laptop war bereits heruntergefahren und der Bildschirm heruntergeklappt. Er sah mich an, lächelte. Seine braunen Augen nahmen mich gefangen, strahlten soviel Wärme und Geborgenheit aus. Kaum das er den Bericht weggelegt hatte, hielt ich es nicht mehr aus und stürzte mich wie ein wildes Tier auf ihn, nahm seine Lippen mit den Meinigen gefangen.

Ich wusste, wie sehr er leidenschaftlichen Sex voller Ekstase genoss, dass er nicht immer die Geduld für ein langes und ausgiebiges Vorspiel aufbringen konnte und diesmal ging es mir genauso. Es kam mir vor, als wären wir eine Ewigkeit getrennt gewesen. Ich wollte ihn und das sofort. Das er den Kuss bereitwillig erwiderte, ließ keinen Zweifel daran, dass es ihm genauso erging. Er schlang seine Arme um mich und zog mich auf seinen Schoss. Ich liebte es, wenn er die Kontrolle übernahm. Nicht, dass ich nicht jederzeit einlenken könnte, doch es war ein aufregendes Gefühl, wenn er der Aktive von uns beiden war. Jedes Mal ließ er sich etwas anderes einfallen, um unser Liebesspiel interessant zu machen. Dafür schenkte ich ihm Nächte wie diese.

Mir persönlich bereitete es mehr Freude, wenn wir uns langsam annäherten, uns gegenseitig erkundeten und uns gegenseitig mit dem Mund verwöhnten, doch ich bezweifelte stark, dass Jack dazu bereit sein würde, zumal er sicherlich noch etwas Schlaf gebrauchen könnte. Vielleicht war es wirklich nur ein Quicky, der uns an diesem Abend fehlte. Wir hatten ja noch die nächsten zwei Tage Zeit, um uns näher zu erforschen. Zumindest nahm ich das stark an, hoffte ich doch inständig, dass Hammond nicht so grausam sein würde, uns wieder zu trennen. OK, er wusste nichts von uns - keiner von ihnen, auch wenn Janet etwas ahnte - aber trotzdem wäre es unfair.

Jacks Lippen an meinem Ohr ließen mich dieses Problem sofort vergessen. Jetzt war keine Zeit, um über weit entfernte Probleme zu philosophieren, im Moment ging es nur um ihn, mich und wilden Sex. Ich presste meine Lippen stärker auf die Seinigen, drang mit der Zunge in ihn ein, erkundigte ihn ausgiebig, so wie er mich. Wir kämpften um die Vorherrschaft und mussten uns letztendlich beide geschlagen geben. Ungeduldig zehrten meine Hände an seinem Pullover, zogen ihm diesen über den Kopf, das T-Shirt gleich hinterher. Ich war ihm nicht mehr böse - ich konnte einfach nicht lange auf ihn sauer sein.

Als Nächstes machte ich mich an seiner Hose zu schaffen, was weitaus komplizierter war, denn Jack hatte wieder begonnen, mich zu küssen und darüber hinaus saß ich auch noch auf seinem Schoss. Nachdem ich endlich den Knopf der Jeans auf hatte, erhob ich mich und befreite ihn ganz von dem engen Stoff. Seine Shorts folgten nur Augenblicke später. Wieder verloren wir uns in einem Kussgefecht, abermals zog er mich auf seinen Schoss, aber nicht ehe er mich nicht aus meinem Gefängnis aus Stoff befreit hatte. Ich begann mich auf ihm zu bewegen, spürte seine beträchtliche Erektion, so wie er die Meinige.

„Verzeih mir, Daniel!“, hauchte Jack mir ins Ohr, begann erneut daran zu knabbern. Ich ließ ihn durch ein lautes Stöhnen wissen, dass ich es ihm nicht mehr übel nahm. Im Enddefekt hatte ich trotzdem noch bekommen, was ich wollte. Zumindest würde ich das bald. Er packte meinen Po fest mit beiden Händen presste seinen Unterleib fordernder gegen den Meinigen. Ich übernahm auf die stumme Bitte hin die Kontrolle über unser Liebesspiel und ging vor ihm in die Knie. Jack lehnte sich in freudiger Erwartung des Kommenden zurück. Während ich seinen Bauchnabel mit der Zunge verwöhnte, mit seinen Brustwarzen zu spielen begann, griff meine freie Hand nach hinten und tastete ins Leere hinein nach dem Zaziki. Ich hatte unbändige Lust auf Sauereien.

Dabei riss ich den Stapel Berichte vom Tisch, was Jack aber nicht zu stören schien und fand schließlich doch, wonach ich gesucht hatte. Ich gab etwas von der Soße auf seinen Bauch, umrahmte damit seinen Nabel und begann es von ihm abzulecken. Jack stöhnte genüsslich auf, wand sich unter meinen Liebkosungen. Ich wanderte zu seinem erregten Glied hinunter und umspielte die Eichel mit meiner Zunge, ehe ich sie kurz in meinen Mund einsaugte. Jacks Hände krallten sich in den Lehnen des Sessels fest. Es gab nur eines, was er mehr genoss als das Gefühl, wenn ich es ihm mit dem Mund besorgte und dass war, mich ganz zu spüren. Besonders, wenn er dabei etwas gröber, fast schon gewalttätig, werden durfte. Heute würde ich ihm das erlauben.

„Ich will, dass du mich eroberst, Jack!“, hauchte ich auf seine Erektion und platzierte kleine Küsse auf dem Schaft. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Sofort hatte er die Augen weit aufgerissen - ich war sonst nicht so forsch - sich aufrecht hingesetzt, mich zu sich hochgezogen und zu küssen begonnen. Wir erhoben uns, nur um uns gleich wieder auf der Couch niederzulassen. Jack drehte mich auf den Rücken, begann diesen und meine Schultern zu küssen. Es war erregend, ihn nicht dabei beobachten zu können. Jede Berührung war gleich tausendmal intensiver. Jack hatte die Vorliebe, mir dabei zuzusehen, wie ich kam, mich dabei zu beobachten, wenn ich ihm einen blies oder runterholte. Das erregte ihn noch zusätzlich. Er konnte sich an mir nicht satt sehen.

Manchmal war ich genauso, doch genauso faszinierte es mich, wenn ich nicht sah, was passieren würde, wenn ich mich einfach treiben und von ihm überraschen ließ. Langsam glaube ich auch, dass ich verstehe, warum er es so lieber mag. Er will sehen, dass ich es bin, der da in seinen Armen liegt und niemand anderes. Er will nicht daran erinnert werden, dass es auch einmal anders war, dass solch ein Akt mal nichts mit Liebe zu tun gehabt hatte, sondern lediglich mit rauer Gewalt. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie er sich jedes Mal fühlen musste, wenn er es mir nur mit dem Mund besorgte - auch das hatte man einmal von ihm verlangt - also bat ich ihn um das andere erst gar nicht. Wenn er soweit war, würde er es mich schon wissen lassen.

Manchmal fühlte ich mich schon etwas benachteiligt, wenn er in mich eindrang, ich dass aber nicht bei ihm wagen konnte, doch oft kam es nicht einmal dazu, also war es auch OK. Er machte es auf andere Art und Weise wieder wett. Zum Beispiel verlängerte er das Vorspiel mir zuliebe über das Maß hinaus, bringt mich mehr als einmal zum Orgasmus, ohne eine Gegenleistung zu verlangen und macht etwas, dass eigentlich gegen seine Natur ist - er kuschelt mit mir. Ich glaube auch, dass er langsam sein Vergnügen daran gefunden hatte. Nicht so sehr wie an dem wilden und leidenschaftlichen Lustspiel, aber dennoch.

Ich griff unter die Couch, wo eigentlich noch eine Tube Gel versteckt sein müsste. Auch wenn Jack sonst etwas penibel mit Sauberkeit in seinen vier Wänden sein konnte, störte es ihn doch nicht, wenn unser Zubehör überall im Haus verstreut herumlag. Wir wussten schließlich nie, wann wir es brauchen würden und wo. Gerade als sich meine Finger um die Tube schlossen, biss dieser mir genüsslich ins Hinterteil. Er mochte es, wenn ich mich anspannte. Er meinte, er würde mich dann am Liebsten auffressen. Ich hatte nur gelacht, doch das verging mir, als Janet seine Bissspuren an meinem ganzen Körper entdeckte und ich mir schnell eine Ausrede hatte einfallen lassen müssen.

Seit diesem Tag war er vorsichtiger geworden, biss mich nur noch selten, doch diesmal würde sicherlich wieder ein Abdruck zurückbleiben. Ich seufzte erregt und Jack nahm das als Aufforderung, gleich noch einmal in die andere Backe zu beißen, ehe er sich die Tube mit dem Gel aus meiner Hand angelte und etwas davon auf meine Hand träufeln ließ. Das kalte Gel jagte mir einen Schauer über den Rücken und Jack jagte mit seiner Zunge und seinem Finger, welcher ohne Vorwarnung in mich eindrang, gleich noch einen hinterher. Er bereitete mich vor. Zu seinem Finger gesellte sich bald darauf ein Zweiter. Ich begann seinen Namen zu flüstern und erst als ich zu wimmern begann, zog der diese aus mir zurück, nur um gleich darauf mit seiner Männlichkeit ganz in mich hineinzustoßen.

„Verdammt Daniel, entspann dich, sonst ist es vorbei, bevor es beginnt!“, stieß er unter zusammengepressten Zähnen hervor. Ich versuchte mich locker zu machen, doch ich war vor Vorfreude einfach zu angespannt. Die lange Trockenpause hatte mich ganz verrückt gemacht. Mir erging es auch nicht anders als ihm. Er hatte sofort den Punkt getroffen und auch ich wäre beinahe gekommen. Jack blieb ruhig liegen, streichelte über meinen Bauch, bis wir uns wieder etwas beruhigt hatten und begann dann langsam, sich in mir zu bewegen. Ich streckte mich ihm entgegen, um ihn noch ein Stückchen mehr in mich aufnehmen zu können. Eine seiner Hände wanderte mit der Meinigen zu meiner Errektion und umschloss diese fest. Das Gel verteilte sich zwischen meinen Fingern und auf dem Schaft.

Langsam begannen sich unsere Hände zu bewegen. Was ihn ebenso anturnte war, wenn ich ihm dabei half, es mir selbst zu besorgen oder ihn einfach nur wie einen Voyeur dabei zusehen ließ. Das hatte ich bis jetzt nur einmal zugelassen und nie zu Ende gebracht. Allein seine bloße Anwesenheit ließ mich verrückt werden. Ich hatte einfach die Finger nicht von ihm lassen können und wenn er ehrlich war, hatte bei ihm auch nicht mehr viel gefehlt und er wäre über mich hergefallen. Dieser Gedanke erregte mich noch mehr, aber auch die Tatsache, dass Jack das Tempo erhöhte. Blut rauschte in meinen Ohren, meine Lenden fingen Feuer - ich glaubte von innen heraus zu verbrennen.

„Jack!“, stöhnte ich immer wieder laut auf. Abermals erhöhte er die Geschwindigkeit, wurde fast grob, stieß kräftig in mich hinein, bis er in mir kam. Das brachte mich dann auch zum Höhepunkt. Ich ergoss mich zuckend über unsere Hände. An diese Nacht werde ich mich noch Wochen danach erinnern und ich denke, dass ich während dieser Zeit wohl keinen hierher einladen könnte, wenn ich uns nicht verraten wollte. Die anderen waren so schon misstrauisch genug. Sie mussten ja nicht alles wissen. Wir brachen erschöpft zusammen. Jacks verschmierte Hand kraulte wieder meinen Bauch. Ich genoss diese kleinen Zärtlichkeiten und schloss die Augen. Als ich zu frieren begann, öffnete sich zu wieder... und starrte auf mein Kopfkissen. Es war alles nur ein wunderschöner Traum gewesen.

weiter: Kapitel 2

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.