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Can somebody tell me who I am von Natascha

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Kapitel 2

"Es ist das selbe wie mit Major Carter. Er weiß nicht wo er ist, wer er ist und wer wir sind." "Wie erklären sie sich das, Doc" "Ich weiß auch nicht was passiert ist. Sie scheinen beide ihr Gedächtnis verloren zu haben." "Glauben sie, dass es was mit der fremden Technologie auf P3X1906 zu tun hat?" "Das ist am wahrscheinlichsten, Sir." "Was schlagen sie vor?" "Das SG-1 dorthin zurückkehrt und versucht, dass ganze rückgängig zu machen." "Ich werde darüber nachdenken." General Hammond verließ die Krankenstation, und ließ Janet allein. Sie machte sich große Sorgen um ihre Schützlinge, die sich nun vermutlich auf ihren Quartieren befanden. Doch dort waren sie nicht...

Jack schlenderte gelangweilt durch die Gänge des Chayenne Mountain Complex. Er war nun schon seit zwei Tagen hier. Am Anfang war alles neu und interessant. Doch nun hatte diese neue Welt ihren Glanz verloren. Nachdem man ihn aus der Krankenstation entlassen hatte, hatte er sich bemüht diese Sam zu finden. Doch bis jetzt hatte er keinen Erfolg gehabt. Immer wenn er nach ihr fragte hieß es, dass sie in ihrem Quartier wäre und nicht gestört werden wolle. Jack hätte es trotzdem getan, doch niemand sagte ihm wo sich ihr Zimmer befand. So konnte er nur abwarten. Und diese Warterei machte ihn rasend.
Er beschloss sich wieder zurückzuziehen und zu versuchen, etwas über seine Vergangenheit zu erfahren. Das einzige was er bisher wußte war, dass er Colonel der USAF war und Jonathan O'Neill hieß, genannt Jack. An dieses `Colonel' konnte er sich nicht gewöhnen, es war so fremd und unwirklich. Er hatte keinerlei Erinnerungen an seine Zeit in der Armee. Eigentlich an gar nichts aus seinem Leben.

Er versuchte sich weiter krampfhaft an etwas zu erinnern, doch da war nichts. Nach einer Weile gab er es schließlich auf und beschloss sich zurück in sein Quartier zu begeben. Was anderes viel ihm nicht ein. Er hätte zu gerne gewußt, was er früher in seiner Freizeit getan hatte. Ob er ein Hobby hatte. Irgendetwas. Vergebens.

Er öffnete den Schrank und kramte nach seinen Sachen, als ihm ein Bild wortwörtlich vor die Füße fiel. Er bückte sich um es aufzuheben. Er sah sich auf dem Bild. Sich und noch zwei weitere Personen. Eine blonde Frau, und einen ebenso blonden, kleinen Jungen. Die Gesichter kamen ihm bekannt vor, doch er konnte nichts mit ihnen anfangen. Sie waren fremd, und doch vertraut.

Er stand immer noch da, mit dem Foto in der Hand, als Daniel hereinplatzte.
"Wie geht es ihnen?" "Wie soll es mir schon gehen?" Er warf noch ein Blick auf das Foto und verstaute es dann wieder in seinem Schrank. "Haben sie sich ein Bild von ihrer Familie angesehen?" Jack sah Daniel fragend an, "Familie? Sie kennen diese Leute auf dem Foto?" "Natürlich! Ihre Ex-Frau und ihr Sohn." "Frau? Sohn?" "Ja, sie waren mal verheiratet, und sie hatten auch einen Sohn." Jack sah Daniel mit zusammengezogenen Augenbrauen an, "Hatte?" Daniel schluckte. Er wußte das Jack sehr unter dem Tod seines Sohnes gelitten hatte. Und jetzt stand er da und wußte nichts mehr von alle dem. Wie würde er sich erst fühlen, wenn er es wieder erfahren würde? "Er ist vor ein paar Jahren gestorben." Jack holte das Bild noch einmal heraus und betrachtete es genauer. Er hatte einen Sohn? Er war einmal verheiratet? Warum konnte er sich daran nicht erinnern, warum spürte er keine Trauer? Er empfand keinerlei Emotionen, bei dem Gedanken, das er einen toten Sohn hatte. Kopfschüttelnd legte er das Bild schließlich wieder zurück und wendete sich an Daniel. Dieser sah ihn überrascht an. "Alles in Ordnung?" "Was soll in Ordnung sein? Etwa das sich nichts mehr in meinem Kopf befindet, an das ich mich halten könnte? Etwa das sie mir etwas über meine Vergangenheit, mein Leben, erzählen müssen? Wenn sie das in Ordnung nennen, okay. Es ist alles in Ordnung!" Jack stürmte an Daniel vorbei, zurück auf den Gang. Er wollte allein sein. Weg von allen. Er war verzweifelt. Alles kam ihm so bekannt vor, und doch war es fremd. Er konnte mit niemandem, mit nichts etwas anfangen. Er wußte nicht, in welcher Beziehung er mit ihnen stand, wie gut sie sich kannten. Warum sie sich kannten. Ja, warum. Warum konnte er sich an nichts mehr erinnern. Warum war es jetzt so, wie es war. Verdammt noch mal, warum?

Er suchte einen Weg nach draußen. Er suchte einen Weg um alles rückgängig zu machen. Doch wie sollte er anfangen? Und wo? Das einzige was man ihm gesagt hatte war, dass es mit einer Steintafel zu tun hatte. Auf einem Planeten, dessen Kennung er sich nicht merken konnte. Überhaupt, auf einem anderen Planeten? Wie sollten sie dorthin gekommen sein? Warum sind sie dort gewesen, was hatten sie dort gemacht? Fragen über Fragen die sich in Jacks Kopf sammelten. Er suchte nach einer Antwort. Doch diese blieb ihm verborgen.

Er wurde immer schneller, er rannte förmlich durchs SGC. Er war so in seinen Gedanken vertieft, dass er seine Umwelt kaum noch wahrnahm. Er suchte einen Ort an dem er allein war, wo ihn niemand finden konnte. Und es kam, wie es kommen musste. Er stieß mit jemandem zusammen.

"Verdammt, können sie nicht..." mehr bekam er nicht heraus. Es war, als würde ihm jemand die Luft zuschnüren, als er sie sah. Die Frau aus seinen Träumen. Die einzige an die er sich erinnern konnte. Die ihm so vertraut war, obwohl er eigentlich nichts von ihr wußte. Sie saß da, und sah ihn mit diesen wunderschönen, großen blauen Augen an. Als würde sie das gleiche denken, als könnte sie seine Gedanken lesen und in ihnen versinken. So verblieben sie nun, sich gegenseitig anstarrend, auf dem Boden kauernd, bis jemand kam der sie aus ihren Gedanken riß. "Alles in Ordnung, Colonel? Major?" "Was? Jaja, alles bestens!" Er richtete sich hastig auf und streckte ihr seine Hand hin. Sie zögerte einen Moment, bis sie seine Hilfe annahm und sich ihm gegenüber stellte. Es schien, als ob ihre Blicke funken schlagen würden. Sie waren wie elektrisiert und die Energie, die durch ihre Hände floß war enorm. "Tut...tut mir leid, das eben." "Mir auch..." "Meine Schuld." Sprachen sie gleichzeitig und schauten beschämt zu Boden. "Ich bin Jack." "Ich weiß...ich heiße Sam." "Ich weiß." Langsam lösten sich ihre Griffe und es war, als ob ihre Gesichter eine auffallend, rote Färbung annehmen würden. "Ich wollte gerade etwas essen gehen." "Oh ich auch!" das war zwar nicht war, doch Jack schien, als müsse er die Gelegenheit ergreifen.

Sie sprachen kaum ein Wort miteinander. Es war ihnen, als müssten sie sich nichts sagen, um zu wissen was der andere denkt. Es war ein etwas unheimliches Gefühl und doch das schönste auf der Welt. Seit diesem Ereignis sahen sie sich jeden Tag, in jeder freien Minute. Jack wollte soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen und am liebsten würde er sie nie mehr aus den Augen lassen. Doch das wäre zu auffällig. Doch warum störte ihn das? Er mochte sie. Ja, er mochte sie sehr und was ging es ihn an, was die anderen davon halten? Wer sollte es ihm denn verbieten? Die Menschen, die ihnen merkwürdige Blicke zuwarfen, wenn sie sich schüchtern ansahen? Die Leute, die hinter ihrem Rücken tuschelten, als man sie nur noch zu zweit sah? Das alles kümmerte ihn nicht mehr. Er war glücklich und sie schien es auch zu sein, alles andere war egal.

Daniel war am verzweifeln. Immer wenn er versuchte, ein vernünftiges Gespräch mit Jack zu führen, lief alles auf das selbe Thema hinaus. Sam! Jack schien an nichts anderes mehr denken zu können, und das machte Daniel Sorgen. Mittlerweile hatte er Bemerkt, dass da mehr war, als nur eine tiefe Freundschaft. Er wollte nicht immer der Buhmann sein. Derjenige, der Jack über einige Dinge aufklären musste, die er besser lassen sollte. Doch er wußte wie das Enden könnte, wenn er es nicht tat. Vorerst sagte er jedoch nichts, noch nichts. Er wollte es für sich behalten, bis für ihn der Zeitpunkt gekommen schien, dass die beiden zu weit gehen würden. Bevor es zu spät war. Im Moment beschäftigte er sich damit, Jack von Sam abzulenken. Ihn mit anderen Dingen zu beschäftigen, in der Hoffnung, dass die Erinnerung seines Freundes zurückkehren würde. Bis jetzt vergeblich.

Er beschloß zu General Hammond zu gehen um zu sehen, wie weit dieser mit seiner Entscheidung, eine erneute Mission nach P3X1906 zu genehmigen, gekommen war.

"Herein!" Daniel öffnete die Tür und trat in General Hammonds Büro ein. Die Wände wurden geschmückt von unzähligen Urkunden, und Auszeichnungen die seine Jahre und Dienste in der Arme, der Vereinigten Staaten von Amerika zeichneten. Nachdem er seinen Blick kurz über alles schweifen ließ, richtete er sich an den General, der ihn fragend ansah. "Was kann ich für sie tun, Doktor Jackson?" "Nun, ich bin hier um zu fragen, ob sie sich schon entscheiden haben." "Entschieden? Zu was?" "Zu einem erneuten Aufbruch nach P3X1906!" General Hammond räusperte sich leicht, ehe er Daniel mit einem kurzen Handwink anwies Platz zu nehmen. Daniel folgte dieser Aufforderung umgehend und sah ihn erwartend an. "Und?" "Sind sie sich sicher, dass es an dieser...Steintafel liegt, die sie dort vorgefunden haben?" "Ja, ich bin mir vollkommen sicher! Es hat alles damit begonnen das Sam...Entschuldigung, Major Carter ihre Hand in den Abdruck gelegt hat. Und dadurch, dass Colonel O'Neill sie berührt hat, ist er ebenfalls mit den Auswirkungen dieser Technologie in Kontakt gekommen. Diese plötzlichen Schmerzen und der Gedächtnisverlust ist nur bei ihnen eingetreten. Wir wissen nicht was das ganze bewirken soll, aber es gäbe doch die Möglichkeit, dass wir sie mit einer erneuten Berührung...." "Ich habe verstanden Doktor, sie denken mit einem erneuten Kontakt, könnte das ganze wieder aufgehoben werden?" "Genau, dass wollte ich damit sagen, General." "Doktor Fraiser ist der selben Ansicht wie sie, und es scheint mir die einzig plausible Lösung zu sein." Er erhob sich und nickte leicht. "Morgen um 1100 werden sie zusammen mit SG-2 zurückkehren und es versuchen." Daniel sprang auf und strahlte seinen Vorgesetzten begeistert an. "Das ist...perfekt!" General Hammond wunderte sich anfangs über Daniels Enthusiasmus den er an den Tag legte. Doch er begründete es schließlich damit, dass er sich um seine Freunde sorgte. Er hatte ja so recht...

"Jack! Jack, ich habe tolle Nachrichten! Jack?" Als Daniel in das Quartier des Colonels stürmte, fand er nur einen leeren Raum vor. "Wo steckt er bloß wieder?" Diese Frage hätte er sich sparen können. Er ahnte es. Jack war wieder mit Sam unterwegs. Und so kurz vor dem Ziel, ihnen ihre Erinnerung wieder zurückzubringen, hatte Daniel zum ersten mal in diesen Tag, ernsthafte Angst um die beiden. "Oh mein Gott, sie werden doch nicht..." Daniel suchte überall, er fragte jeden der ihm über den Weg lief. Doch keiner schien die beiden gesehen zu haben. Er traf auf Teal'c, der Daniels Aufregung nicht verstand. "Carter und O'Neill sind erwachsene Menschen, was sollten sie denn verbotenes tun?" "Sie könnten..." Daniel stockte, als er Jack und Sam hinter einem der Gänge hervorkommen sah. "Wo waren sie? Ich habe mir Sorgen gemacht!" Die beiden waren ihn einem regen Gespräch vertieft und lachten lauthals miteinander, als Daniel sie unterbrach. "Sorgen...um uns? Aber wieso denn?" "Das...das ist jetzt nicht so wichtig, haben sie...wo auch immer sie waren, irgendetwas getan was ich wissen sollte?" Jack musste schmunzeln. "Nein, und wenn würden wir es ihnen nicht erzählen!" Daniel kam sich vor wie ein Idiot. Und doch fühlte er sich in seiner Sorge bestätigt. "Morgen früh, um 1100 werden wir aufbrechen. Seien sie pünktlich und bitte....ach egal." Jack sah Daniel mit zusammengekniffenen Augen an. "Aufbrechen? Wohin?" "Dorthin wo alles begann." Damit drehte er sich um und ging in sein Labor. Er hoffte nur, dass dieses eine mal alles glatt laufen würde.

Der Morgen kam, und nachdem Daniel sich vergewissert hatte, dass beide ihre Nächte getrennt voneinander verbracht hatten, marschierten sie los. Der Weg war beschwerlich und sie brauchten eine Weile, um die unterirdische Höhle wiederzufinden. Jack konnte sich nicht erklären warum, doch er hatte Angst. Angst vor dem was kommen würde, vor den Informationen, die auf ihn hereinbrechen würden. Wollte er sich überhaupt an alles erinnern? Gefiel ihm sein Leben nicht so wie es jetzt war, mit Sam? Er verstreute diese Gedanken, als man ihm zurief die Höhle gefunden zu haben.

Es war muffig, kalt und dunkel. Kein sehr angenehmer Ort fand Jack. Alle kamen gleichzeitig auf die Idee die Taschenlampen anzumachen, was Jacks Augen sehr missfiel. Als er sich an das Licht gewöhnt hatte zerrte Daniel ihn auch schon zu der Steintafel. "Was ist das?" "Deswegen können sie sich an nichts mehr erinnern." "Was?" Jack trat näher und sah sich dieses Gebilde genau an. Es war so unscheinbar. Das Ding sollte der Grund für alles sein? Er hatte es sich wuchtiger, düsterer Vorgestellt, nicht so ein kleines, harmlos scheinendes Teil. "Was soll ich machen?" "Legen sie ihre Hand in den Abdruck." Jack zögerte, er drehte sich noch einmal zu Sam um. Sollte er es wirklich tun? Er wollte seine Hand schon wieder zurücknehmen, als er in Daniels Augen sah. Dieser flehende Blick. Er hatte sich solche Mühe mit ihm gemacht, und Jack missfiel der Gedanke ihn zu enttäuschen. ‚So schlimm wird's schon nicht sein' redete er sich Mut zu. Hastig stieß er seine Hand auf die Tafel, doch es tat sich nichts. Er drückte sie so fest in den Abdruck wie er konnte, doch nichts geschah. Er sah sich fragend zu dem jungen Ägypthologen um, doch der schien genauso ratlos zu sein. "Warum funktioniert es nicht?" "Versuchen sie es noch mal!" Das tat er. Wieder und wieder, und immer wieder. Doch nichts rührte sich. Auch bei Sam zeigte die Tafel keinerlei Reaktion.

"Das kann nicht sein!" Daniel raufte sich die Haare. Alle Hoffnung, alle Mühe, vergebens? Das konnte doch nicht das Ende sein! Was sollte denn passieren, damit es funktionieren würde?

"Es bringt nichts, gehen wir wieder." Jack trat den Rückzug an, die anderen folgten ihm. Daniel blieb noch. Er legte Pauspapier über die Tafel und übernahm die Zeichen auf das Blatt. Er wollte versuchen es zu entziffern. Vielleicht würden sie so eine Antwort auf ihre Fragen erhalten. Es war das einzige was ihm noch einfiel, an das er sich klammerte und in das er ab jetzt seinen ganzen Eifer legen würde!

"Bist du enttäuscht?" Sam hatte zu Jack aufgeholt und hatte Mühe weiterhin mit ihm Schritt zu halten. "Ich weiß nicht, du?" Sam blieb still. Sie hatte sich schon Gedanken darüber gemacht, bevor sie hier ankamen. Manchmal dachte sie, dass etwas falsches an ihrer Gefühlen für Jack wäre. Da war etwas, was nicht passte. Sie wußte nicht was, oder warum. Doch sie spürte es. Als ob es ihr eine innere Stimme zuflüstern würde. Und trotzdem konnte sie es nicht lassen. Ihr Kopf schien ‚nein' zu sagen, doch ihr Herz... Sie versuchte sich auf etwas anderes zu Konzentrieren, doch alles Kreiste sich um ihn, um Jack. Er war das einzige was sie kannte, was ihr vertraut war. Sie konnte mit ihm reden, mit ihm lachen und mit ihm all ihre Sorgen vergessen. Sie wollte immer in seiner Nähe sein, ihn am liebsten nie allein lassen und ihn ständig an ihrer Seite wissen. Anfangs hatte sie bedenken, ob sie nicht zu aufdringlich oder besitzergreifend wäre. Doch sie wußte, dass er dasselbe Fühlte. Sie sah es in seinen Augen wenn er lachte, sie spürte es in seinen Händen, wenn sie sich wie zufällig berührten, sie fühlte es in der Wärme, die er ausstrahlte. Es schien nahezu perfekt zu sein, und doch war es seltsam. Sam verstreute ihre Gedanken, als sie am Stargate ankamen. Dieser riesige, runde Bau. Dieses riesige Rätsel, das sie in ihrer Vergangenheit gut kannte, mit dem sie umgehen konnte. Aber das war gestern, die Realität ist heute, und morgen ist die Zukunft. Was würde der nächste Tag wohl bringen. Ein neuer Tag in Dunkelheit, einer neuer Tag ohne zu wissen wer sie war und ....ein neuer Tag mit Jack.

"Du bist schon müde? Aber es ist doch erst 20.00 Uhr!" "Ja, ich weiß. Das war wohl heute ein bisschen zu viel für mich." "Du meinst die Geschichte mit der Steintafel?" "Ja auch. Ich denke, ich brauch einfach nur ein bisschen Ruhe." Jack nickte leicht. Er konnte sie verstehen, es ging ihm nicht anders. Der Weg durch dieses Stargate, war schon ein kleines Abenteuer für sich gewesen. Der Weg, den sie zurücklegen mussten, um die Höhle zu finden, war beschwerlich und die Gewissheit, das die Vergangenheit wohl für immer ein schwarzes Loch, in ihren Köpfen bleiben würde, war auch nicht unbedingt eine schöne Erfahrung. Doch so war es nun mal, sie konnten es nicht ändern. Und im Moment waren sich beide nicht mehr sicher, ob sie es wirklich wollten. Überhaupt, war es eine sehr verzwickte Situation, mit der sie sich zurechtfinden mussten.

"Dann...Gute Nacht." "Danke." Als Sam die Tür zu ihrem Quartier öffnete, zögerte sie einen Moment. Sie spielte mit dem Gedanken Jack noch für ein kleines Gespräch einzuladen. Doch bevor sie ihre Gedanken zu Ende Gedacht hatte, war er auch schon weg. Sie schaute noch kurz in die Richtung, in die er verschwunden war, bevor sie schlafen ging.

Jack konnte sich nicht erklären, warum er diesen Drang verspürte, sich von Sams Quartier fern zu halten. Es war wie eine unsichtbare Wand, die ihm den Weg versperren wollte. Wie eine unerklärliche Kraft, die ihn weggezogen hatte. Er wäre gern noch ein wenig geblieben. Und er wußte, dass sie nichts dagegen gehabt hätte. Doch er konnte nicht. Ob es besser war so? Keine Ahnung. Ihnen stand noch eine lange, gemeinsame Zeit bevor. Und der Gedanke daran reichte ihm fürs Erste. Was noch kommen würde wußte er nicht genau. Doch er wußte, dass sie da sein würde, für ihn. Und das ließ alle Zweifel im Hintergrund verschwinden.

Die Tage flogen dahin, und Daniel war mit seiner Übersetzung kein Stück weiter, als am Anfang. Es ergab einfach keinen Sinn, und schon gar keine Lösung für ihr Problem. Langsam fragte er sich, ob es sich überhaupt lohnt, noch weiter zu machen. Jack und Sam hatten sich so sehr an ihr jetziges Leben gewöhnt, dass sie keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden schienen, wie es wohl früher war. Und dadurch kamen neue Probleme. Es war an der Zeit, Jack darüber aufzuklären, das er als Colonel bestimmte Regeln beachten muss. Vorallem in Beziehung zu seinen Teamkollegen.

"Was gibt's Daniel? Sie wollten mich sprechen?" "Ja Jack, ich muss mit ihnen über Sam reden!" "Sam?" "Ja, mir ist aufgefallen, dass sie sich außerordentlich gut verstehen. Und bitte verstehen sie das nicht falsch, das ist gut! Wirklich! Und doch muss ich sie warnen." Jack sah seinen Freund fragend an. Er verstand nicht worauf das hinaus laufen sollte. Vor was wollte Daniel ihn denn Warnen? Vor Sam? Was für ein Unsinn! Sie waren freie Menschen, was sollte an ihren Gefühlen füreinander verkehrt sein? "Was reden sie da?" "Ich rede davon, dass sie und Sam sich ein bisschen...zu gut miteinander verstehen. Sie wissen doch, dass sie mit ihr nicht anfangen dürfen oder?" "Was!?!" "Naja, sie sind ihr Vorgesetzter." "Und weiter?" "Es ist nicht erlaubt, dass ein Vorgesetzter etwas mit einem anderen Militär, seiner Basis etwas anfängt. Man würde sie beide vor ein Kriegsgericht stellen!" Jack war aufgesprungen und sah Daniel zornig an. Sein privates Leben ging ja wohl niemanden etwas an! "Was soll das? Was kümmert sie das, es ist doch nicht ihr Verlust oder?" "Jack, ich mache mir Sorgen! Sie sind mein Freund, da finde ich, geht es mich schon etwas an!" Sie standen sich nun gegenüber und sahen sich an. Beiden ging in diesem Moment wohl das gleiche durch den Kopf. Mit dem einzigen Unterschied, dass es für Jack eine Lösung und für Daniel eine Befürchtung war.

"Dann werde ich das Militär verlassen." Jetzt war es raus. Daniel war geschockt. Jack und Militär gehörten für ihn zusammen wie die Sonne zum Universum. Er konnte sich so einiges Vorstellen, aber das..."Das können sie nicht tun!" "Und ob ich das kann!" Jack verließ das Labor und als Daniel ihm folgen wollte, schlug er ihm die Tür vor der Nase zu.

Jack fühlte sich hin und her gerissen. Einerseits hatte er Gefallen am Militär gefunden. An seiner Arbeit, an den Menschen. Doch andererseits wollte er Sam nicht verlieren. Sie jeden Tag zu sehen und doch seine Gefühle für sie verbergen zu müssen, war für ihn undenkbar.
In seinen Gedanken lief er wahllos durch die Gänge, als er plötzlich vor Sams Quartier stand. Hier wollte er eigentlich gar nicht hin. Und doch war er da. Er hörte wieder diese innere Stimme, die ihm sagte, er solle gehen. Doch diesmal hörte er nicht auf sie. Er zog die Türklinke runter und trat ein. Sam musste sich gerade geduscht haben, denn sie stand splitternackt im Raum und sah Jack mit großen Augen an. Unfähig sich zu bewegen, geschockt über seinen plötzlichen Besuch. Ihm ging es nicht anders. Er hätte nicht im Traum daran gedacht, sie so vorzufinden. Er hatte sich eigentlich überhaupt keine Vorstellung darüber gemacht, als er so einfach herein geplatzt war.

Sie sagten nichts. Sie starrten sich nur an.

Sam wurde kalt. Sie bekam Gänsehaut und begann zu zittern und doch rührte sie sich nicht vom Fleck. Jack löste seine starre Haltung als erstes. Er ging auf Sam zu, nahm sie in seine Arme und küßte sie. Zuerst zeigte Sam keine Reaktion. Sie hing da wie eine leblose Puppe. Jack hielt inne und sah sie an. Er wußte nicht, warum er das gerade getan hatte. Es war einfach über ihn gekommen. "Tut mir leid." Flüsterte er leise und wollte wieder gehen, als Sam ihn zurückhielt. Ihre Blicke trafen sich erneut, doch diesmal konnte man aus ihnen lesen. Die Wärme, die beide ausstrahlten ließ die Temperatur des Raumes massiv aufsteigen.

Sam wußte nicht wieso, doch ein plötzliches Verlangen macht sich in ihr breit. Sie umarmte Jack und küßte ihn voller Leidenschaft, während sie ihn langsam zum Bett führte.
Sie verbrachten die Nacht miteinander. Sie ließen sich gehen und sie fühlten sich gut dabei.

Daniel war aufgesprungen und rannte wie besessen zu Jacks Quartier. Er hatte die ganze Nacht durchgearbeitet. Es waren einige Becher Kaffee nötig um das zu schaffen, doch es hatte sich gelohnt. Er hatte einen wichtigen Hinweis zur Lösung gefunden. Er wußte zwar noch nicht so ganz, wie sie das ganze Realisieren sollten, doch es war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Daniel bemühte sich ruhig zu bleiben und klopfte sogar an, bevor er Jacks Zimmer betrat. Doch er war nicht da. Irritiert sah er auf die Uhr. Es war erst viertel nach sechs. Wo sollte er um diese Zeit sein? Ein schrecklicher Verdacht machte sich in ihm breit. Er erinnerte sich an das vergangene Gespräch mit dem Colonel, das im Streit geendet war und mit einer klaren Aussage. Jack liebte Sam, und er würde alles tun, damit es so bleibt. Damit er es durfte. Sein nächster Gang führte Daniel zu Sams Quartier, denn er wußte, wo er Jack jetzt finden würde.

Als er aufwachte, wußte er zuerst nicht wo er sich befand. Er war nicht seinem Quartier, das sah er an den fremden Bildern, die an den Wänden hingen. Aber wo war er dann? Er überlegte eine Weile, bis es ihm plötzlich wieder einfiel. Langsam drehte er sich um. Sam schlief noch. Jack wollte sie nicht wecken und doch fragte er sich, ob sie sich auch wieder erinnern konnte. An ihr Leben, an die letzten Tage und an die letzte Nacht.

Vorsichtig stand er auf und zog sich an. Bevor er ging, schaute er noch einmal zu Sam. Wie sie da lag. Versunken in ihren Träumen. Er schüttelte kurz den Kopf und ging. Auf dem Gang traf er Daniel. "Wo waren sie?" "Nicht wichtig, was gibt's?" Daniel wußte genau wo er gewesen war. Doch er sah, das es seinem Freund unangenehm war darüber zu reden. Also fuhr er fort. "Ich habe einen Teil, der Inschriften übersetzen können." "Und?" "Naja, frei formuliert, heißt es soviel wie: Lebe deine Gefühle aus." Für Jack ging ein Licht auf. Also darum konnte er sich wieder erinnern, er hatte das getan, was er sich in seinem tiefsten Unterbewußtsein, wohl immer gewünscht hatte. Er hatte frei nach seinen Gefühlen gehandelt, und die letzte Nacht schien der Durchbruch gewesen sein. "Interessant." "Gibt es etwas das ich wissen sollte?" Daniel war irritiert, warum freute er sich nicht über den Hinweis? Nachdem er sich solche Mühe gemacht hatte. "Alles wieder beim alten Daniel." Damit legte Jack seinen Weg fort, zurück in sein Quartier. Daniel blieb wie angewurzelt stehen. "Soll das heißen, sie können sich wieder an alles erinnern?" "Yep!" "Wie haben sie das gemacht?" "Das wollen sie gar nicht Wissen Daniel, glauben sie mir!" Mit diesen Worten verschwand er um die nächste Ecke und war so aus Daniels Blickfeld verschwunden.

Die Steintafel auf P3X1906 aktivierte sich. Die Symbole leuchteten erneut in einem kalten Blau vereinzelt auf. Die letzten zwei Zeichen waren verschwunden.


Ende

© Natascha
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