Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Babysitting von Araliay

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Kapitel Bemerkung:

Danke für die Review Pantai. Das du sie lustig findest erfreut mein kleines Schreiberherz dochs sehr.

Das mit dem Planetennamen war eigentlich etwas das ich nachschauen wollte, den während des schreibens war ich mir über die Anzahl nicht sicher. Leider Neige ich dazu solche Kleinigkeiten immer zu vergessen. Asche über mein Haupt.

Chaotisch beschreibt die Entstehung des ganzen sehr gut. Während des schreibens wußte ich die meiste Zeit, nämlich selbst nicht wo die Geschichte mit mir hin will.

Da mir die Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich auf jeden fall vor mehr von ihnen zu schreiben. Hab auch schon die ein oder andere Idee im Kopf. Allerdings weiß ich nicht welche zuerst raus will. Die von PX94834 (den ich ja bald umbenennen muß) ist auch dabei. Im Moment sitze ich aber an einer anderen Geschichte deswegen wird das etwas dauern.

Tag 3:

Der Himmel über der kleinen Zeltstadt war mit Wolken übersät, durch die nur gelegentlich etwas Sonne fiel. Die Bewohner des Ortes hatten festgestellt, dass sie zwar am heutigen Tag mit Regenfällen rechnen sollten, größere Unwetter aber nicht zu erwarten waren.

So machte sich auch eine Gruppe am Rand der Zelte zum Aufbruch bereit. Emsig begannen die grüngewandeten Gestalten ihre Ausrüstung mit allem aufzustocken, das sie benötigen könnten, sollte es zu einem Ernstfall kommen. Das nasse Gras auf dem sie dabei standen, animierte sie zusätzlich es besonders gründlich zu tun.

Die übrigen Bewohner der kleinen Stadt hatten sich indessen ebenfalls eingefunden, um der Abreise der Gruppe beizuwohnen. In den letzten zwei Tagen hatte sich dieses Ereignis zu einem der aufregendsten, ihres ansonsten routinierten Arbeitsalltags herausgestellt.

Die Taori waren indessen tatkräftig damit beschäftigt, Wetten darauf abzuschließen, was die beiden Aufpasser der Gruppe diesmal falsch machen könnten. Ein besonders mutiger Mann tippte sogar darauf, dass sich die kleinen Wolken über seinen Kopf zu einem Taifun entwickeln würden.

Natürlich glaubte er nicht wirklich daran. Doch besagte die Regel, dass wenn niemand erriet was wirklich passierte, der mit dem kreativsten Vorschlag den Wettpool bekam. Sollte das allerdings nicht der Fall sein tat der Dollar, den jeder setzte, keinem weh.

Heute beteiligten sich sogar eine ganze Menge mehr an Tokra und Jaffa an den Wetten. Die Mehrzahl setzte, des Stolzes wegen, auf ihre eigenen Leute. Sie hofften immer noch, dass die beiden es schafften die Wissenschaftler heil und ohne Schwierigkeiten nach Hause zu bringen.

Nur eine Tokra hatte eingesehen, dass die Taori mit ihren Horrormärchen über das Wissenschaftler-Sitting recht hatten. Die Übrigen lachten sie daraufhin aus und machten mit ihr extra Wetten über diverse Vergünstigungen, was die unbeliebtesten Arbeiten anging, ab. Die Taori hörten dies und beglückwünschten die Frau dazu, dass sie in nächster Zeit eine solch ruhige Kugel schieben könnte.

Einer der ranghöchsten Mitglieder der Taori bahnte sich seinen Weg durch die Menge, zu der Stelle wo der Grund des ganzen Trubels wartete. Äußerlich bot er das Bild eines Mannes, der das Wetten nicht schätzte, schließlich sollten die Tokra oder Jaffa kein falsches Bild von ihnen bekommen.

In Gedanken hingegen verfluchte er sein Rangabzeichen, das ihn dazu verdammte an dem ganzen Spaß nicht teilnehmen zu dürfen. Wenigstens, so dachte er bei sich, gab er kein schlechtes Beispiel ab, wenn er die Wette mit Kowalski und Jakob im Geheimen laufen lies.

In der Gruppe von Wissenschaftlern erkannte er einen Archäologen, mit dem er gerne das lange Gespräch weiterführen wollte, das gestern so abrupt durch denselben unterbrochen worden war. „Hey Daniel. Na wie viel Kaffee hattest du denn heute morgen schon?" Fragte Jack fröhlich.

Leider teilte Daniel seinen Humor nicht. Betont langsam zog er den Reißverschluss seines Rucksacks zu, bevor er sich dazu herabließ aufzustehen und sich dem Colonel zu zuwenden. „Ich weiß nicht Jack. Frag doch einfach wieder den Koch, ob wir welchen geklaut haben." Gab er sarkastisch zurück.

Scharf zog Jack die Luft ein. Irgendwie hatte er gehofft, dass sich die Gemüter bezüglich dieses Themas am nächsten Tag wieder beruhigt hätten. Natürlich hatte er das nicht wirklich ernst gemeint, mit dem Diebstahl. Er war nur etwas wütend, dass sie die eisernen Kaffee- und Schokoriegelregeln so nebenbei übergingen.

„Hey Daniel, ich glaub Trevis hat sich gerade zum zehnten mal bei Kaori wegen gestern entschuldigt. Dabei hat sie sie doch bereits beim ersten mal angenommen. Wenn er so weitermacht, wird sie noch deshalb auf ihn Sauer." Sprach David ihn an.

Natürlich hatte er genau Gehört, worüber die beiden sprachen. Die kleine Geschichte, die er hier vorschob, um sich zwischen beide zu drängeln, war ein wenig weit hergeholt. Um genau zu sein kabbelten sie sich wegen des kleinen Disasters am Vortag nur freundschaftlich.

Doch wie der Rest der Gruppe, regte er sich genauso sehr über die Anschuldigung auf wie Daniel. Es betrübte ihn, dass jemand so etwas von ihm denken konnte. Also hatte er sich entschlossen Retter in der Not zu spielen und Daniel ein unangenehmes Gespräch zu ersparen.

„Wirklich? Das werden wir wohl noch den ganzen Tag ertragen müssen. Aber sieh mal, die anderen sind fertig mit packen. Wir können los." Antwortete Daniel ihm mit einem dankbaren Lächeln. Beide schulterten sofort ihre Rucksäcke und gesellten sich zu ihrer Gruppe.

Zähneknirschend blieb Jack zurück. Die Suppe hatte er sich zwar selbst eingelöffelt, doch von Daniel immer noch abgewiesen zu werden, war Ungerecht. Gestern dachte er noch, dass das Glück auf seiner Seite stand.

Der kleine Ausrutscher mit Kaori und dem Kaffee zwang Daniel dazu wieder mit ihm zu sprechen. Da er dieses „Ich-bin-sauer-auf-dich"- Schweigen hasste wie die Pest, der reinste Segen für ihn. Leider hatte er es mal wieder nicht geschafft, seine vorlaute Klappe zu halten und Daniel war keine zehn Minuten später wieder Sauer auf ihn.

Da er nicht nur Mitglied seines Teams, sondern auch sein Freund war, ein echtes Problem. Den Befehl mit ihm zu reden, brauchte er erst gar nicht geben. Aus Erfahrung wusste er, dass Daniel Spitzenreiter im Überhören von Anweisungen war, wenn sie ihm missfielen

Dabei war das doch wirklich nur ein Scherz gewesen! Wie sollte er Daniel das nur klar machen, wenn er sich weigerte mit ihm zu sprechen. Resigniert stapfte er zurück zu seinem Zelt und fragte sich dabei, ob die anderen SG Teams die gleichen Probleme mit ihren Wissenschaftlern hatten oder er der einzige Glückspilz mit einem der Marke Daniel Jackson war.

xxoxoxoxx

Gut gelaunt, trotz des Wetters, hatte sich der kleine Zug aus Menschen in Bewegung gesetzt. Wie am Morgen zuvor brachen sie mit SG2 auf . Die hatten erst zuvor die Orte wegen eventueller Gefahren ausgekundschaftet, die sie heute nach Artefakten absuchen durften.

Dabei war die Formation ebenfalls die gleiche, wie am Vortag, sodass Kowalski den beiden Möchtegern Bewachern noch ein wenig zureden konnte. Er hatte nie verstanden, wie es Daniel und die anderen schafften bis spät in die Nacht zu arbeiten und trotzdem am nächsten Morgen frisch und fröhlich aus ihren Feldbetten hüpften. Die beiden hier anscheinend auch nicht.

„Ihr seht aus wie der letzte Dreck." Bemerkte er recht treffend. Die düsteren Blicke, die ihn dabei trafen übersah er großzügig. „Wenigstens wisst ihr jetzt ein bisschen mehr, über die wundervolle Welt des Kaffee. Ihr solltet es positiv sehen, ihr beiden habt eines der größten Phänomene unserer Welt hautnah miterlebt. Wenn das keine Erfahrungswerte sind."

Wieder heimste er auf beiden Seiten mörderische Blicke ein. Das sorgte allerdings nicht dafür, dass er sich bedroht fühlte, sondern dass er versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Zu Anfang hatte er sich geärgert, dass ihm die Aufgabe zu kam, sich um die beiden zu kümmern. Mittlerweile empfand er jedoch echtes Mitleid.

„Wie haben die es nur geschafft so viele Dinge auf einmal zu schaffen. Und wieso dachten sie, dass wir das auch könnten? Ich bin ein Tokra und die können sich nicht vier teilen." Beschwerte sich Tanel aufgebracht.

Wie Kowalski bemerkte, hatte der Mann, der links von ihm ging, einen äußerst gehetzten Ausdruck in den Augen. Immer wieder irrte dieser zu einzelnen Wissenschaftlern, als erwartete er jederzeit neue Aufträge, die er zu erledigen hatte.

Als er kurz nach Ende seines Dienstschlusses auf dem Weg zu seinem Zelt gewesen war, kam ihm eine Gestalt mit einem Bücherstapel entgegen, der sich so hoch stappelte, dass kein Gesicht zu erkennen gewesen war. Die Stimme, die er hörte und die, wie er annahm, leise vor sich hin fluchte, war das einzige Indiz gewesen, dass es sich um Tanel handelte.

„Wen interessiert überhaupt welche dieser Merkwürdigen Schriftzeichen, was bedeuten. Oder wer was wo vor hunderten von Jahren getan hat. Ich bin ein Krieger und kein Historiker. Die ganze Zeit hab ich gebetet, dass sie endlich schlafen gehen, aber alles vergebens." Mischte sich Bretal ein.

„Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass dieses Koffein oder der Zucker solch dramatischen Auswirkungen auf einen Taori haben kann. Mit dem Symbionten bemerke ich diese Dinge nicht. Doch der Schlafentzug ist mir sehr wohl bewusst" Gestand Tanel ein.

„Mir ist ebenfalls nicht genug Zeit für einen ausreichenden Nachtschlaf oder mein Kelnorem geblieben. Zwar kann ich meine Aufgaben auch so Problemlos verrichten, doch frage ich mich warum die Wissenschaftler nicht in gleicher Weise betroffen sind." Verlieh Bretal seiner Verwirrung Ausdruck.

„Wisst ihr das ist eines der größten Geheimnisse der Menschheit und konnte bis jetzt noch nicht gelöst werden. Ich kann euch aber beruhigen, wenn sie mehrere solcher Nächte hintereinander durchziehen, ist bei ihnen, genau wie bei uns auch, Schluss." Erklärte Kowalski seinen beiden Zuhörern.

Während Kowalski mitanhörte, wie die beiden anfingen, sich mit den schrecklichen Qualen, die sie am gestrigen Tag erlitten hatten, ohne das es ihnen etwas ausgemacht hätte, gegenseitig zu übertrumpfen versuchten, musste er unwillkürlich grinsen. Gestern noch hatten sie sich standhaft geweigert auch nur ein Wort miteinander zu wechseln.

Er hatte sie sogar mit sofortigem Entzug der Mission bedrohen müssen, bis sie nachgaben und zumindest etwas miteinander sprachen. Falls man zwei oder drei geknurrte Worte so bezeichnen konnte. Heute führten sie bereits Streitgespräche.

Zwar waren beide hitzig bei der Sache, doch wenigstens schlugen sie sich dabei nicht die Köpfe ein. Die Antipathie, die sie füreinander fühlten, war noch da, aber ihre gemeinsamen Erlebnisse schweisten sie auf einem gewissen Level zusammen.

Natürlich erwartete er nicht, dass sie wundersamer Weise begannen Freunde zu werden, denn dazu saß der Hass noch zu tief. Zumindest waren die beiden jedoch auf dem besten weg miteinander auszukommen. Er musste ehrlich zugeben, dass es ihn selbst überraschte.

xxoxoxoxx

„Gott Trevis, mir tut ja jetzt noch der Kopf weh. Wie viel Prozent hatte das Gesöff nur? Gewöhnlich vertrag ich einen Schluck in meinen Kaffee." Stellte Kaori klar. Sie unterstrich ihre schrecklich Leiden noch, indem sie sich an den Kopf fasste und so tat, als wäre ihr schlecht.

Die restlichen Mitglieder in ihrer Gruppe begannen bei dieser, mehr als schlechten, Darbietung zu lachen. Am Ende sah sie ein, dass sie eine miese Schauspielerin war und stimmte mit ein. Zusammen schlenderten auf dem Weg durch die Ruinen, zu der Stelle an der sie Tags zuvor abgebrochen hatten.

„Glaub mir Kaori das willst du nicht wissen. In eigenem Anliegen muss ich dieses Geheimnis sowieso für mich behalten." Wehrte Trevis sie geziert zurück. Dabei setzte er eine Verschwörermiene auf, die nur einen neuen Schwall von Gelächter nach sich zog.

„Ist das deine freundliche Art uns mitzuteilen, dass du dieses Höllenzeug schwarz gebrannt hast Trevis?" Hakte Max amüsiert nach. Die einzige Reaktion von Trevis war, dass er sich mit gespieltem Entsetzten an die Brust griff und die anderen wieder nicht an sich halten konnten.

David der den ganzen Schlagabtausch vor sich interessiert beobachtete, ging mit Daniel an letzter Stelle. Er hatte sich mit ihm für ein Gespräch zurückgezogen, doch beide konnten den komödiantischen Einlagen ihrer Freunde einfach nicht widerstehen. Doch nun versuchten sie wieder den Faden aufzunehmen.

„Du denkst also, dass Colonel O´Neil es wirklich nicht ernst gemeint hat. Aber wieso tust du dann so, als wärst du ihm böse?" Fragte David nach. Ihm war es vorgekommen, als hätte jeder aus genau diesem Grund den Colonel gemieden und wie er fand zurecht.

„Wenn ich nicht so sauer auf ihn wäre, dass ich nicht mehr mit ihm spreche, hätte er wissen wollen woher der Kaffee denn sonst stammt. Verstehst du? So bin ich einfach jedes mal beleidigt, wenn er damit anfängt und davor wird er sich hüten. Sonst hätte er die ganze Zeit hinter uns her geschnüffelt, bis er die Antwort gefunden hat. Glaub mir er sieht vielleicht nicht so aus aber, wenn er sich auf eine Sache versteift hat, gibt er nicht mehr so schnell auf." Klärte Daniel seinen jüngeren Kollegen auf.

„Wäre das denn so schlimm. Ich meine früher oder später werden sie es doch sowieso erfahren." Gab David zu bedenken. Diese ganze Geheimnistuerei, die zwischen den Militärs und den Wissenschaftlern ab lief, hatte ihn doch ein wenig überrascht. Er hatte geglaubt, dass sie hier friedlich zusammen arbeiten sollten. Stattdessen schmuggelten sie Kaffee.

„Natürlich ist das schlimm. Wir müssen zwar in nächster Zeit wirklich aufpassen, doch ich glaube nicht, dass sie was finden. Wusstest du das Teile der Ausrüstung und der Nachschlagewerke, die wir mit haben, auch keine von ihren Genehmigungen haben, nur weil wir sie zu spät beantragt haben?" Wollte Daniel wissen.

Erstaunt über soviel Ignoranz konnte David nur den Kopf schütteln. Er war erst seit ein paar Monaten im SGC und in das ganze StarGate-Programm eingeweiht. Bis jetzt kam ihm zwar alles sehr streng vor, doch solch einen Unsinn war ihm noch nicht untergekommen.

„Siehst du. Unser Glück ist, dass die so wenig Ahnung von unseren Fachgebieten haben, dass sie ein Buch über das alt syrische nicht von einem über das alt griechische unterscheiden können. Deswegen benutzen wir auch so gerne Bücher in Sprachen, die sie nicht verstehen. Wenn wir nebenbei noch die ein oder andere Kleinigkeit mitnehmen, die wir sowieso in bestimmten Mengen mitführen, kann das doch kaum schaden." Sagte Daniel entschlossen.

„Da hast du wohl recht. Aber sind die wirklich so strickt was Genehmigungen angeht?" Hakte David nach. In Zukunft musste er selbst einige von diesen Formularen ausfüllen. Wie er kurz vor dem Start zu dieser Mission erfahren hatte, sollte er selbst einem SG Team zugeteilt werden.

„Manchmal glaub ich, das sind Formular Fetischisten. Ich habe Glück, weil Jack selbst nicht viel für solchen Unsinn übrig hat. Aber einige der anderen sind mit echten Paragraphenreitern gestraft, da muss ein gewissenhafter Archäologe sich eben Mittel und Wege einfallen lassen, um seine Ausrüstung zusammenzustellen.

Am besten gibst du immer ein paar Standardwerke an, die du sowieso nicht brauchst. Im Notfall kannst du sie dann Austauschen." Legte Daniel ihm nahe.

Mit nachdenklicher Miene ließ sich David diese Informationen durch den Kopf gehen. Die Tipps, die er hier bekam, konnten ihm seine zukünftige Arbeit sehr erleichtern. Ihm waren selbst einige Dinge aufgefallen, über die er mehr wissen wollte und wie es aussah, hatte er die passenden Experten parat. Doch bevor er seine erste Frage ausformulieren konnte, unterbrach Daniel seinen Gedankengang.

„Weißt du, auch wenn ich gerade mitten im großen Schweigen bin, kannst du deines, glaube ich, wieder brechen." Merkte Daniel an. Für David warf es eine ganze Menge Fragen auf. Am Anfang war es ihm zwar schwer gefallen Bretal und Tanel zu ignorieren, doch am Ende war es geradezu entspannend gewesen, vor diesem Problem zu flüchten.

„Bist du sicher? Sie sehen immer noch ziemlich grimmig und aggressiv aus." Wich David aus. Besorgt drehte er sich etwas zu Bretal um, der als Nachhut ein Stück hinter ihnen ging. Gestern hatte er sie nicht mal, wie die anderen, gebeten Dinge für ihn zu erledigen. Wenn er etwas gewollt hatte, war es Karl der darum bat.

„Keine Panik, wir haben immerhin gesehen, wie sie miteinander sprechen, ohne eine Schlägerei anzufangen. Am besten du hältst dich kurz und fragst nur nach irgendwelchen Sachen, die du brauchst. Dann können sie sich daran gewöhnen, dass du dich mit dem jeweils anderem beschäftigst." Erklärte Daniel.

Für David klang das einleuchtend. Das Gute daran war auch, dass sie gar keine Prügelei anfangen konnten, ohne dass sie SG2 auf den Plan riefen und sie sofort der Aufgabe entbunden wurden. Etwas, das beide unter allen Umständen verhindern wollten, um nicht noch mehr Schande über ihre Leute zu bringen.

„Machst du das mit Colonel O´Neil auch immer so?" Wollte David wissen. Konnte es wirklich so einfach sein? Jede Information in dieser Richtung konnte ihm eine Hilfe in seinem neuen Team sein und wie es aussah konnte er sie gut gebrauchen.

„Ich nein." Lachte Daniel laut. „Weißt du, da hat sich ein ganz eigenes System entwickelt. Tealc und Sam starren ihn gewöhnlich solange mit diesem „Wie kannst du nur so gemein sein"-Blick an, bis er kapituliert. Frag mich nicht warum sie das tun, aber es hilft gewaltig."

Bei dem Gedanken von dem riesigen Jaffa oder der militärischen Wissenschaftlerin so angestarrt zu werden, verstand er sofort warum der Colonel nachgab. Er glaubte fest daran, dass die beiden selbst Generel Hammond auf Dauer damit in die Knie zwingen konnten.

„Aber du musst bedenken, dass es bei uns auch etwas anderes ist. Ich bin mit allen dreien befreundet und die meisten unserer kleinen Streitigkeiten sind eher freundschaftlich. Jeder von uns weiß, wie weit er beim anderen gehen kann und wegen irgendeiner Kleinigkeit setzen wir nicht gleich unsere Freundschaft aufs Spiel.

Sollten deine beiden neuen bekannten es nicht akzeptieren, dass du dich mit dem jeweils anderen unterhältst, dann sind sie es nicht Wert." Sagte Daniel.

Dabei hatte er einen so ernsthaften Ton angeschlagen, dass David die Stirn runzelte. Er begriff, dass Daniel recht hatte mit dem, was er sagte. Wenn er SG1 sah, gab es um sie herum etwas das besagte, dass sie mehr als nur Teamkameraden darstellten.

Soweit er wusste gab es tatsächlich Personen, die der Rest des Teams, abgesehen von Daniel, nicht leiden konnte, doch noch nie hatte ihm einer deswegen Vorhaltungen gemacht. Gerade letzte Woche hatte Karl ihnen aufgeregt von den neuesten Ausgrabungen mit seinem Team erzählt und der Colonel hatte ihn angesehen, als wäre er von einem anderen Planeten.

Wie sollte jemand auch alle Freunde des anderen mögen sollen, wenn sie doch so unterschiedlich waren? Er mochte schließlich auch nicht jeden der im SGC arbeitete, aber deswegen machte er keinem anderem Vorhaltungen, wenn es ihnen anders erging. Daniel hatte recht, wahre Freunde konnten so etwas akzeptieren.

xxoxoxoxx

Die Wolken über den Ruinen gaben sich den ganzen Tag alle Mühe immer dichter zusammen zu rücken. Ihre hellgraue Farbe wich einem tieferen Ton und jedes Fleckchen Himmel war mittlerweile von ihnen bedeckt. Die ausgesperrte Sonne ließ nur noch ein Dämmerlicht hindurch.

Auf ein unsichtbares Signal hin löste sich der erste kleine Tropfen aus seinem Wolkenbett und trat seinen Weg zum Boden an. Nach und nach taten es ihm seine Brüder gleich, bis sie einen schweren Vorhang bildeten, der begann das ganze Land um sich herum zu bedecken.

Zwischen einigen der verwitterten Häusern brach Hektik aus, als Grün gekleidete Personen zu ihrem Gepäck stürzten. Schnell zogen sie Regenmäntel und Hüte aus ihren Taschen, die sie vor dem Regen bewahren sollten. Zum Leidwesen zweier, weigerten sie sich Schutz in einem der Häuser zu suchen.

„Ich sagte, ihr geht jetzt sofort ins Haus." Tanel war am Ende mit seinen Nerven. Als der erwartete Regen kam, hatte er gedacht das sofort alle zu einem der Häuser stürzen würden, die noch ein intaktes Dach besaßen. Stattdessen hatten sich die Wissenschaftler einfach ihre Regenkleidung über gezogen und weitergearbeitet.

„Wegen diesem warmen Frühlingsregen? Also wirklich könnt ihr Tokra denn gar nichts ab?" Stichelte Karl. Kaori und David, die neben ihm standen, brachen darauf in Gelächter aus. Sie standen zu dritt in einem fast komplett eingestürzten Haus und durchwühlten die Trümmer nach brauchbaren Artefakten.

Die Sturzbäche, die auf Tanel niedergingen, hätte dieser nie in seinem Leben als warmen Frühlingsregen bezeichnet. Von einem Haus das zwanzig Meter weit die Straße runter stand, konnte er ja nicht mal mehr die Umrisse erkennen. Das Wasser begann sich bereits um seine Füße zu sammeln, um einen kleinen See zu bilden.

„Es ist mir völlig egal, wofür ihr das hier haltet. Ich will, dass ihr geht, klar, das ist das einzige, was hier interessiert." Schrie er den dreien entgegen. Die wühlten, uninteressiert an seinen Worten weiter in den Trümmern. Er fühlte, wie das Wasser langsam begann durch seine Stiefel zu kommen, um seine Füße einzuweichen.

„Das ist doch nur ein bisschen Wasser. Keine Angst, es wird sich nicht in einen Goauld verwandeln, um uns alle zu verschlingen." Stichelte Karl erneut. Er versuchte gerade einen großen Steinblock zur Seite zu schieben und hatte nur kurz innegehalten, um mit ihm zu reden.

„Genau. Außerdem sind wir Archäologen und haben bereits unter viel widrigeren Umständen Ausgrabungen ausgeführt. Es ist doch so, dass unsere Zeit hier nur begrenzt ist, also müssen wir sie auch nutzen." Erklärte ihm Kaori. Die junge Frau war mittlerweile über und über mit Schlamm bedeckt.

„Mir ist völlig egal, ob ihr vorher auf welcher Ausgrabung welchem Wetter getrotzt habt. Ich hab nachgefragt und die Antwort war klar. Ihr sollt aus dem Regen raus, damit ihr euch nicht den Tod holt, also bewegt euch endlich." Argumentierte Tanel.

Aus den Reihen der Wissenschaftler kam immer noch keine Regung. Langsam war Tanel ernsthaft am verzweifeln. Jack ONeil hatte wirklich recht gehabt, wenn sie nicht wollten, ignorierten sie einfach jeden Befehl, der ihnen nicht gefiel

Bei den Tokra wäre so etwas nie passiert. Sein Symbiont war bereits mit Wirten vor ihm verschmolzen und er konnte sich nicht erinnern, dass auch nur einer von ihnen sich so verantwortungslos verhalten hätte.

Seine Achtung vor den Taori Kriegern, die dies ununterbrochen zu ertragen hatten, stieg immer mehr. Die große Frage war, wie diese es schafften, dass die Wissenschaftler machten, was sie wollten. Oder schafften sie das gar nicht und sie mussten einfach dastehen und sich über sie ärgern, wie er es gerade tat?

Aber nein, er hatte bereits gesehen wie Colonel ONeil es geschafft hatte Daniel Jackson zu etwas zu bewegen, obwohl er anderer Meinung war. Wie hatte er das noch einmal angestellt? Wenn er sich richtig erinnerte, war er nett geblieben und hatte ihm freundschaftlich auf den Rücken geklopft.

Das konnte er genauso gut. Am besten versuchte er es bei David, mit dem er bereits eine freundschaftliche Basis aufgebaut hatte. Zu seiner eigenen Freude war der junge Taori heute mit einer Frage zu ihm gekommen und grüßte ihn nun wieder.

Das er ihm die Geschehnisse von vorgestern nicht mehr übel nahm, war natürlich positiv. Der einzige Minuspunkt war, dass David auch wieder mit diesem Jaffa redete. Am liebste wäre er hinüber gegangen, um dem ganzen ein Ende zu bereiten, doch er musste sich beherrschen, um den Tokra nicht wieder Schande zu machen.

Tanel ging die paar Schritte zu David der dastand und etwas betrachtete, das er soeben aus dem Geröll gezogen hatte. Er klopfte dem Taori freundschaftlich auf den Rücken und versuchte auch so zu klingen. „Sag mal David, findest du es nicht auch ein bisschen nass hier draußen. Jemand wird sich noch eine Erkältung holen, obwohl ein trockenes Haus nicht weit entfernt ist."

Überrascht wegen der Vertraulichkeit, die Tanel an den Tag legte, sah David ihn nachdenklich an. Nach einigen Sekunden glaubte er begriffen zu haben, was der Tokra meinte. „Oh Tanel, das tut mir so Leid. So etwas bist du wahrscheinlich nicht gewöhnt. Wenn du willst, kannst du natürlich jederzeit rein gehen. Wir verlangen wirklich nicht von dir, dass du hier bleibst."

Ganz langsam nahm Tanel seine Hand von Davids Rücken und kämpfte mit seiner Beherrschung, um nicht laut zu fluchen. Eben hatte er noch seine beste Imitation von ONeil gebracht und in der nächsten Sekunde hielt ihn David für ein Weichei. Was war nur schief gegangen?

Wütend machte er einige Schritte rückwärts von dem jungen Taori weg, um Abstand zu gewinnen. „Ich meinte damit, dass wir alle zurückgehen sollten. Wisst ihr eigentlich, wie leicht ihr euch ohne Symbionten eine Krankheit zu ziehen könnt? Bei diesem Wetter werdet ihr . . . Aarrrgh."

Tanel hatte noch gefühlt, wie sein Fuß auf einem nassen Steinbrocken ausrutschte, doch bevor er etwas unternehmen konnte, fühlte er bereits, wie sein Gleichgewicht da nicht mitmachte. Wie in Zeitlupe sah er, dass David noch versuchte nach ihm zu greifen, doch nur ins Leere packte. Dann fühlte er, wie sich spitze Steine in seinen Rücken bohrten und das Wasser aus der Lache, in die er fiel, zu allen Seiten davon spritzte.

Sofort Standen alle drei Wissenschaftler um ihn versammelt. Damit er nicht noch mehr im Wasser einweichte, halfen ihm Karl und David wieder auf die Beine und stützten ihn ab, damit er nicht wieder hinfiel. Tanel selbst ging es gut, doch er spürte noch jeden einzelnen Stein, der in seinem Rücken einen abdruck hinterlassen hatte.

Peinlicherweise wurde ihm klar, dass ihm fast das gleiche dumme Missgeschick wie Bretal am Vortag passiert war. Mit dem entscheidendem Unterschied, dass er nun ordentlich mit Matsch bedeckt war und bis auf die Knochen fror.

„Kannst du mich hören? Geht es dir gut?" Fragte Kaori ganz langsam. Sie war vor Tanel getreten und winkte ihm nun mit der Hand vor dem Gesicht rum, in der Hoffnung eine Reaktion zu erhalten. Ärgerlich stellte er fest, dass sie sein nachdenkliches Schweigen, als Zeichen der Schwäche gewertet hatte.

„Natürlich geht es mir gut. Das war nur ein kleiner Sturz und schließlich habe ich einen Symbionten, der mich heilen kann." Gab Tanel bissig zurück. Warum hielten sie ihn nur für schwächer als Bretal? Nur weil er nicht ein solch riesiger Muskelberg war?

„Na ich weiß nicht. Wir sollten ihn lieber rein bringen Jungs. Seine Kleider müssen unbedingt getrocknet werden." Sagte Kaori. Sie ignorierte den Tokra gekonnt und sprach nur ihre Kollegen an. Die nahmen ihre Ausführung sehr ernst und begannen den unerfreuten Tanel langsam aus den Ruinen zu führen.

Der musste sich sehr beherrschen, um die Männer nicht abzuschütteln. Das hier war die beste und einfachste Möglichkeit, die drei ins Trockene zu bekommen. Sobald er sie im Haus hatte, konnte er ihnen erklären, dass es ihm prima ging und alles nur gespielt war. Vor allem muste er David erklären, dass er in keinster Weise diesem Jaffa unterlegen war.

Glücklicherweise lag das uralte Gebäude, das sie als Unterschlupf benutzten, keine zehn Meter von ihnen entfernt. Sie stolperten über den glitschigen Boden und mehr als ein mal war es so dass er, die Wissenschaftler festhielt, damit diese nicht hinfiehlen.

Genau so stolperten sie durch die zerstörte Tür, die halb aus den Angeln gehoben gegen die Wand lehnte. Der Rest der Gruppe war damit beschäftigt gewesen dieses Haus zu untersuchen, so dass sie relativ trocken davon gekommen waren. Vor Schreck über diese holprige Ankunft ließen sie ihre Arbeit stehen und eilten zu ihren Freunden.

„Was ist denn mit euch passiert?" Rief Max aus. Alle vier hatten sich mit Schlamm beschmiert, als sie Tanel geholfen hatten. Außerdem wusste Max, dass die drei ihre Arbeit nicht ohne triftigen Grund verlassen hätten, denn der Regen war für die mit Regenmänteln bekleideten Archäologen kein Hindernis.

„Tanel war nicht vorsichtig genug und ist in einer der Pfützen ausgerutscht und hingefallen. Er scheint einigermaßen in Ordnung, aber er ist wohl bis auf die Knochen durchnäst." Erklärte Kaori. Da keiner von ihnen verletzt war, konnten die anderen das Lachen über die, mehr als witzig aussehende Gruppe, nicht mehr zurück halten und begannen zu lachen.

„Wirklich, sehr nett Leute. Wir lassen ihn erstmal zum Trocknen hier, dann können wir wieder an die Arbeit." Entgegnete Karl. Das jedoch brachte wieder Leben in Tanel, der sich nun von den Taori befreite. Bretal, der ebenfalls an die Gruppe herangetreten war, bewegte sich ebenfalls.

„Vergesst es. Ich hab euch endlich dazu bekommen unter ein trockenes Dach zu kommen, da werde ich euch bestimmt nicht wieder hinaus gehen lassen." Sagte Tanel. Während er noch sprach, drehte er sich zur Tür und versperrte diese mit seinem Körper.

„An mir müsst ihr vorher auch vorbei." Stimmte ihm Bretal zu. Der Jaffa war neben seinen Feind getreten, um seine Meinung zu verdeutlichen. Sie hatten die eindeutigen Befehle, die sechs trocken zu halten und er hatte vor sie zu befolgen.

„Ich glaub das nicht. Wie könnt ihr zwei euch nur anmaßen uns zu verbieten, dahin zu gehen wohin wir wollen. Ihr führt euch auf wie Diktatoren." Verlangte David entrüstet zu wissen. Unter diesen harschen Worten zuckten die beiden innerlich zusammen, doch sie wichen keinen Zentimeter zurück.

„Beruhig dich David. Wir sollten wie erwachsene Menschen über die Sache reden. Es gibt doch keinen logischen Grund, sie nicht mehr draußen Arbeiten zu lassen. Oder habt ihr etwa einen?" Hakte Daniel nach. Er legte dabei David die Hand auf die Schulter und schaute die beiden fragend an.

„Wir haben unsere Befehle." Sagte Tanel knapp. Neben ihm nickte Bretal bestätigend. Danach schauten beide einfach an den Männern vorbei, um klar zu machen, dass sie nicht weiter diskutieren würden. Die sechs schauten einander nur ungläubig an und nach einigen Sekunden waren vier von ihnen so weit empört los zu schreien.

„Wisst ihr was, es nützt uns gar nichts, sich jetzt aufzuregen. Lasst uns lieber zusammen einen Kaffee trinken und ein wenig reden." Beschwichtigte Trevis die anderen. Die beiden konnten sie durch zielloses Diskutieren nicht zu fall bringen, sondern nur durch gezielte Argumente.

„Genau. Mit etwas Heißem im Bauch kann man bei diesem miesen Wetter doch gleich viel besser nachdenken." Unterstützte Max ihn. In seinem Alter hatte er vor langer Zeit gelernt Menschen einzuschätzen. Wie er glaubte, konnte er diese beiden Außerirdischen mit den größten Sturköpfen vergleichen, die er jemals getroffen hatte und sie trotzdem unterschätzen.

Die Drei, die gerade von draußen gekommen waren, murrten zwar, aber begannen sich bereits aus ihren nassen Regenmänteln zu schälen. Indessen dachten die anderen über einen Platz nach, der trocken genug für die Gruppe war. Denn überall tropfte es von den Decken und auf dem Boden bildeten sich kleine Rinnsale.

„Nein. Kaffeepausen sind ab jetzt verboten. Schon gar keinen Spezial Kaffee und das ist mein letztes Wort." Befahl Tanel. Auf keinem Fall würde er den Fehler von gestern wiederholen, denn die Nacht, die er als Leibdiener dieser Leute zugebracht hatte, war ihm mehr als genug gewesen.

Dieser Befehl hatte nun selbst die ruhige Ader der beiden gemütlichsten Mitglieder der Gruppe angekratzt. Der Unwille im Raum gegenüber ihren beiden Bewachern wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Leider waren die beiden selbst zu ignorant, um zu bemerken, dass sie sich auf dünnem Eis bewegten.

„Ihr beiden seit wirklich das Letzte. Wie konnte ich nur glauben mit Typen, wie euch, befreundet zu sein?" Spie ihnen David entgegen. Er bebte vor Zorn und wusste nicht mehr ein noch aus. Heute erst hatte er wieder angefangen, sich den beiden freundschaftlich zu nähern und er hatte sogar gedacht, dass es klappte.

Doch dieses tyrannische Verhalten der beiden war einfach zu viel für ihn. Ohne wirkliche Erklärungen oder auch nur den Hauch von Freundlichkeit waren sie nur noch irgendwelche rücksichtslosen Außerirdischen. Von Freunden erwartete er einfach etwas anderes.

„Komm David, lass es gut sein. Wir gehen erst mal nach nebenan." Sagte Daniel. Er fasste David am Arm und zog ihn von der Eingangshalle weg, zu einem kleinen Raum. Die anderen folgten ihnen sofort und ihre Bewacher postierten sich, wie Gefängniswärter, vor der Tür.

xxoxoxoxx

Seit zwei Stunden regnete es unvermindert stark auf die Ruinenstadt nieder. Seit genau der gleichen Zeit schwiegen die sechs Wissenschaftler, die beiden Außerirdischen an. Sie saßen nur ruhig in einer der Ecken und diskutierten untereinander so leise, dass die beiden nicht hörten, worum es ging. Doch waren sie sich sicher, dass sie das Hauptthema darstellten.

Der Ausbruch ihres Freundes zuvor war beiden sehr nahe gegangen. Natürlich hatten sie nicht gewollt, dass so etwas passiert, aber die Regeln waren eindeutig. Bestimmt würde David dies auch einsehen.

Trotzdem machte es ihnen Sorgen, dass die Wissenschaftler so zusammen hockten. Rückblickend hatten sie erkannt, dass es genau dieses Verhalten war, das sie an den Tag gelegt hatten, bevor sie am ersten Tag verschwanden.

Das einzige was sie beruhigte, war die Erkenntnis, dass dies ein geschlossener Raum war und es gar keine Chance für sie gab, zu entkommen. Natürlich gab es da ein Fenster, doch sie würden es schaffen, sie aufzuhalten, bevor sie hindurch klettern konnten.

Plötzlich nahmen sie alle wahr, wie der Regen heftiger auf das kleine Gebäude niederging. Das Rinnsal, das nahe der Tür von der Decke hinab floss, wurde immer stärker und schwoll fast zu einem kleinen Sturzbach an.

Beunruhigt sprang Karl auf und ging zu der Stelle, um sie genauer in Augenschein zu nehmen. Nach ein paar Sekunden machte sich ein hektischer Ausdruck auf seinem Gesicht breit. „Leute, steht auf wir müssen sofort raus hier!"

Von der Dringlichkeit in seiner Stimme alarmiert, leisteten die anderen fünf seinem Befehl sofort Folge und sprangen auf. Ihre beiden Bewacher waren ebenfalls von dieser Aktion alarmiert worden, nur leider glaubten sie dabei an etwas ganz anderes, als es Karl tat.

„Wo gedenkt ihr hin zu gehen?" Verlangte Tanel zu wissen. Er hatte sich in die Tür gestellt, um diese zu blockieren. Im Moment war es ihm mehr als recht, dass sich alle sechs im gleichen Zimmer befanden, da er sie so besser im Auge hatte.

Natürlich konnte das nur heißen, dass es ihnen hingegen ganz und gar nicht recht war. Die gesamte Zeit hatten sie bereits die Köpfe zusammengesteckt und der Tokra war sich sicher, dass sie nur einen neuen gemeinen Plan entworfen hatten, um sie loszuwerden.

„Der Riss in der Decke hat sich bedenklich erweitert. Wir sollten hier raus, bevor er noch weiter einreißt und die Decke vielleicht zusammenbricht." Erklärte Karl. Dabei versuchte er, der Stelle so gut wie möglich auszuweichen und trat auf die Tür zu, doch der Tokra versperrte ihm weiterhin den Weg.

„Glaubt ihr wirklich, dass ich wieder auf diesen Unsinn rein falle? Es ist doch mehr als eindeutig, das dies nur wieder einer eurer Versuche ist, uns hinters Licht zu führen. Ihr werdet genau da bleiben, wo ihr seit." Sagte Tanel entschlossen. Ungläubig über diese Aussage starrten die Wissenschaftler ihn einige Sekunden lang an.

„Aber das ist die Wahrheit. Ich hab euch doch gesagt, ich kenne mich mit solchen Sachen aus. Schaut doch selbst nach die Stelle ist schon . . ." Ereiferte sich Karl, als sich hinter ihm ein Stein von der Decke löste und auf den Boden fiel.

Der erstaunte Tokra griff sofort nach Karl und zog ihn schnellstmöglich durch die Tür. Der Rest wich erschrocken zur hintersten Wand zurück. Bretal wollte bereits vor preschen, um die anderen in Sicherheit zu bringen, doch bevor er noch den Türbogen erreicht hatte, lösten sich weitere Steine. Dann folgte ihnen eine ganze Lawine.

xxoxoxoxx

Beunruhigt wartete Jack am Rand der kleinen Zeltstadt, auf die Ankunft seiner Leute. Der Regen prasselte immer noch auf ihn nieder, doch er hatte sich mit einem Regenmantel davor geschützt. Hinter ihm hatten sich trotz des miesen Wetters einige Leute versammelt, die, wie er wusste, der Ankunft größtenteils zuschauen wollten, um den Leuten, die in den Zelten warteten, Bericht zu erstatten.

Einzig Meister Bratac und Jacob Carter, die neben ihm standen, hatten einen wirklichen Grund, um mit ihm zu warten. Zwar war er benachrichtigt worden, dass es allen gut ging, doch das beruhigte ihn wenig. Dafür arbeitete er zu lange in diesem Job. Die einzigen, die ihm sagen konnten, dass alle in Ordnung war, versuchte er im dichten Regen zu erkennen.

Als sich die erste Gestalt aus dem grauen Regenvorhang hinaus schälte, seufzte Jack erleichtert auf, dass die Warterei endlich ein Ende fand. Immer mehr Leute wurden sichtbar und bevor sie überhaupt bei ihm angekommen waren, bemerkte er zufrieden, dass noch alle auf ihren eigenen Beinen laufen konnten.

Erst als er die Wissenschaftler genauer betrachtete, machte sich wieder echtes Unbehagen in ihm breit. Max und Travis waren die ersten, die an ihm vorbei kamen und ihn nicht einmal bemerkten. Die beiden Männer waren bis auf die Haut durchnässt und die Regenjacken, die sie sich noch am Morgen eingepackt hatten, fehlten. Genau wie der Rest ihrer Ausrüstung.

Danach kamen Kaori und Karl, die sich zumindest dazu herabliessen, ihn böse anzustarren, aber ansonsten im gleichen Zustand waren, wie die beiden zuvor. Mit wachsendem Unwohlsein hielt er nach Daniel Ausschau. Als er ihn mit David in dem gleichen Zustand, wie die anderen sah, machte sich unbehagen in ihm breit.

Jack fragte sich, wieso es nicht einer von ihnen geschafft hatte die Regenjacke über zu ziehen. Was war passiert, dass sie so in Eile versetzt hatte? Als Kowalski ihn angefunkt hatte, war in seinem kurzen Bericht nichts dermaßen schlimmes aufgetaucht.

Als Jack bemerkte, dass auch Daniel vorhatte, einfach an ihm vorbei zu gehen, schnellte sein Arm vor, um ihn aufzuhalten. Dieser funkelte ihn daraufhin nur wütend an und Jack musste sich zusammen nehmen, um nicht zurück zu weichen. Nicht mal vorgestern hatte er ihn so verstimmt erlebt.

„Hey Dani, wo ist denn deine Jacke." Fragte Jack in seinem freundlichsten Ton. Nur um festzustellen, dass Daniel ihn daraufhin noch wütender anschaute. Ansonsten funktionierte diese Art recht gut bei ihm. Er schnaubte dann immer genervt und gab eine bissige Antwort als Kontra.

„Ich meine . . . was ist passiert?" Fragte er diesmal mit angemessenem Ton nach. Für ein paar Sekunden sah es tatsächlich aus, als wollte Daniel ihn anschreien und David hätte wohl freudig mit gemacht, doch dann schien er seine Beherrschung wieder zu finden.

„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, Jack. Bei der Tatsache, dass man uns gegen unseren Willen eingesperrt hat, uns bei der Kälte einen heißen Kaffee verbietet oder der Tatsache, dass man uns nicht glaubt und lieber darauf wartet, dass wir von einer Steindecke erschlagen werden." Sagte er ganz ruhig.

Wenn er die Tatsache bedachte, dass Daniel gewöhnlich laut wurde, wenn er wütend war, ein sehr schlechtes Zeichen. Vorsichtshalber ließ Jack seinen Arm wieder los und sagte nicht anderes, als ein unverbindliches „Oh". Die beiden warteten auch gar nicht mehr auf eine Antwort und stapften wütend davon.

Mittlerweile war Jack selbst in schlechter Laune, denn ihm gefiel das Verhalten seines Freundes gar nicht. Suchend schaute er sich zu denen um, die an der ganzen Misere Schuld haben mussten und fand sie bereits direkt vor sich stehen. „Also wie habt ihr es diesmal geschafft?"

„Wir haben uns nur genau an das gehalten, was ihr uns befohlen habt und ließen keine Abweichung zu." Verteidigte Tanel sich. Er war genauso durchnässt, wie die anderen, doch hielt er sein Haupt hoch erhoben und strahlte mit jeder Faser seines Körpers nicht das geringste bisschen Schuld aus.

„Wir konnten doch nicht wissen, dass das mit der Decke nicht wieder ein Trick war." Stimmte ihm Bretal zu. Bei einer anderen Gelegenheit hätte Jack das Einvernehmen der beiden als Erfolg gesehen, doch diese Situation war zu ernst und so warf er einen hilfesuchenden Blick zu Kowalski.

„Wir haben ihnen unsere Regenjacken angeboten, aber sie meinten, es hätte keinen Sinn, dass wir auch noch nass werden." Wich er Jack geschickt aus. Mit seinem Blick allerdings sagte Kowalski, dass er etwas wusste und es lieber nicht in Gegenwart der beiden erzählen wollte.

„Also gut, ihr zwei geht erst mal und zieht euch um, wir werden uns später mit euch unterhalten." Wies Jack die beiden Männer an. Er wartete, bis sie sich ein Stück entfernt hatten. „SG2 kann sich, bis auf Kowalski, ebenfalls zurück ziehen und euch vier lade ich zu einer kleinen Unterhaltung in mein Quartier ein."

Jakob Carter und Meister Bratac, die er mit einer Geste seiner Hand eingeschlossen hatte, tauschten nur gequälte Blicke miteinander aus. Sie hätten nie gedacht, dass ihre Leute soviel Ärger machen konnten und sie freuten sich bestimmt nicht über ihr neuestes Versagen zu hören. Trotzdem folgten sie ihnen pflichtschuldig zu Jacks Zelt.

Die paar Leute, die gewartet hatten, flohen eilig zu den wartenden, um ihre Neuigkeiten zu verbreiten. Natürlich hatten sie bis jetzt noch nicht viel erfahren, doch sie wussten, dass ihnen die Mitglieder von SG2 in kürze die Details liefern konnten.


weiter: Kapitel 4
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.