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Babysitting von Araliay

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Kapitel Bemerkung:

Sollte sich jemand Fragen wie lang diese Geschichte wird oder ob ich sie zuende schreibe einige beruhigende Worte. Ich habe die geplannten Fünf Tage und damit Fünf Teile bereits fertig.

Im Moment brauche ich allerdings so mindestens eine Woche um sie noch einmal durchzulesen und Vorzeigbar zu machen. Ihr glaubt gar nicht wie viel Vergessene Satzteichen mir dabei auffallen. Wer braucht schon einen Punkt um zu wissen das der Satz zuende ist?

Also hier meine Lesbare Version.

Tag 2:

Die kleine weiße Zeltstadt in der Nähe des StarGates lag da wie ausgestorben. Es war zwar früh morgens, doch gewöhnlich war selbst zu dieser Stunde ein emsiges Treiben zu beobachten. Der Grund dafür lag am Rand des Camps, wo sich ein Trupp auf den Weg zu den Ruinen machte. Fast alle Bewohner hatten sich versammelt, um ihnen beim Aufbruch zu zuschauen.

Der Anblick, der sich ihnen bot, war für alle normal. Die größte Gruppe im Trupp wurde von sechs Personen im Militärischen grün gebildet, die jedoch ganz unmilitärisch miteinander schwatzten und aufgeregt durcheinander liefen. Am Anfang sowie an den Flanken hingegen ging jeweils ein Mann, die sich, dem grün entsprechend, diszipliniert verhielten.

Das Ende der kleinen Prozession wurde von drei Männern gebildet. An den Seiten war ein Tokra sowie ein Jaffa und die Mitte wurde von einem, mehr als verdrießlich dreinschauenden, Taori eingenommen. Genau dieser Mann hatte sich noch am Abend zuvor auf einen ereignislosen Tag gefreut, an dem er mit seinem Team die Ruinnenstadt untersuchen konnte.

Dann hatten die beiden Männer, die neben ihm gingen, einen einfachen Babysitterjob in den Sand gesetzt, den jeder mit ein bisschen Menschenverstand hin bekommen hätte. Also durfte er statt dessen diesen beiden Streithähnen beibringen, wie sie es schaffen konnten auf Wissenschaftler aufzupassen, ohne sie dermaßen zu verärgern, dass sie sich aus dem Staub machten. Obwohl er sich immer noch fragte, wie sie das hin bekommen hatten.

Ein Blick auf die düster schweigenden Männer, die neben ihm gingen und er wunderte sich nicht mehr ganz so sehr. Anstatt ein Gespräch mit ihm anzufangen und sich danach zu erkundigen, was sie besser machen könnten, ignorierten sie ihn. Die einzige Kommunikation, die hier ablief, waren gelegentliche Morddrohung, in Form von Blicken, die an ihm vorbei zu einem seiner Nachbarn geworfen wurden und Umgekehrt wieder zurück.

Vor ihm ragte das erste Gebäude der alten Stadt auf, das die Wildnis zum Teil zurück erobert hatte. So zerbröckelt und überwuchert wie es aussah, konnte die ursprüngliche Form kaum erkannt werden. Das war die unsichtbare Grenze, die seinen Auftrag offiziell in Kraft setzte. Ab sofort hieß es aufpassen und den beiden was beibringen.

Jetzt musste er sie nur noch dazu bringen miteinander zu kooperieren. Zumindest sollten sie anfangen über ihre zukünftige Vorgehensweise zu reden. Oder überhaupt miteinander reden. Wenn er ehrlich war, konnte er sich schon glücklich schätzen, wenn die beiden sich nicht gegenseitig umbrachten, bis sie an ihrem Zielort ankamen.

„Hey Major." Der Ruf von McFrey riss ihn aus seinen müßigen Gedanken. Sie waren mittlerweile ein Stück in die Stadt vorgedrungen und wanden sich durch fast zwei Meter breite Straßen. Von der linken Flanke marschierte der Soldat auf ihn zu, während ihr Zug zum Stillstand kam. Noch bevor er ganz bei dem Dreiergespann angekommen war, nickte ihm der Major aufmunternd zu.

„Einer der Wissenschaftler hat ne Stelle gesehn, die ihm ganz besonders gut gefällt, Sir. Er fragt, ob sie sich das Ganze genauer ansehn können und die anderen sind ziemlich begeistert von der Idee. Was sollen wir tun, Sir?" Der Ton des Soldaten zeigte an, dass diese Bitte für ihn nichts neues war und er die Antwort eigentlich schon wusste. Doch genau in diesem Augenblick entschied er, dass es der ideale Weg war, um den Unterricht zu beginnen.

„Okay. Also was würdet ihr in einer solchen Situation denn machen?" Fragte er scheinheilig nach. Beiden begriffen sofort, dass dies ein Test ihrer Fähigkeiten als Bewacher war und sie dachten genau nach. Trotzdem wollte keiner den Anfang machen, da jeder auf die Worte des anderen wartete, um ihn auszustechen. Mit einem leichten Seufzen wand er sich Bre´tal zu als Zeichen, dass er anfangen sollte und machte innerlich eine Notiz das nächste mal mit Tanel zu beginnen, damit sich keiner benachteiligt fühlte.

„Ich würde sie darauf hinweisen, dass dies nicht im Plan vorgesehen ist und weiter zu dem angegeben Ausgrabungsort gehen." Antwortete er in monotoner Stimme, als hätte er diesen Vortrag etliche Male gehalten. Dabei blitzte er Tanel noch angriffslustig an, als wäre alles eine Herausforderung. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, wandte sich Kowalski nun dem Tok´ra zu, um ihn ebenfalls seine Chance zu geben.

„Ich würde einen Halt einlegen lassen, um ihnen eine kurze Untersuchung zu gestatten und mich danach zum Ausgrabungsort begeben." Die Arroganz im Tonfall zeigte deutlich, dass Tanel glaubte im Recht zu sein. Um das Ganze noch zu unterstützen, warf er Bre´tal einen geringschätzigen Blick zu. Kowalski wusste nicht einmal, ob Tanel das nicht nur sagte, weil Bre´tal ihm seine eigenen Gedanken vorweg genommen hatte und er zu stolz war, um ihm zuzustimmen.

Kowalski war sich ziemlich sicher, dass allein McFreys, sowie seine eigene Gegenwart, sich dafür verantwortlich zeichneten, dass sie noch nicht versuchten, sich gegenseitig umzubringen. Die Erkenntnis, dass es doch ganz gut war, dass die Streithähne sich anschwiegen, kam ihm zu spät. Da es überlebenswichtig war, dass sie genau das nicht taten, unglücklicherweise auch nicht sehr hilfreich. Ein Grund mehr es O´ Neil für diesen miesen Job zurückzuzahlen.

„Um euer Ego erst mal wieder auf die Erde zu holen, ihr liegt beide falsch. McFrey markieren sie die Stelle auf der Karte. Heute Abend können wir dann mit Colonel O´Neil absprechen, ob wir einen Tag von der ursprünglichen Route abweichen können. Aber machen Sie ihnen klar, dass sie dann weniger Zeit für die anderen Ausgrabungen haben." Die Worte richteten sich dabei nicht an den Soldaten, dem diese Praxis bereits vertraut war. Deshalb verabschiedete er sich mit einem kurzen „Ja Sir" und machte sich daran die Kolonne wieder in Bewegung zu setzen.

„Hat einer von euch eine Ahnung, warum ich das ausgerechnet so gehandhabt habe?" Hackte er widerwillig nach. Da wie erwartet, keine Antwort kam, machte er sich zähneknirschend an die Erklärung

„Na gut. Jeder mit ein bisschen Verstand hätte es so gehandhabt. Erstens mit der Weigerung auf die Wünsche der Wissenschaftler einzugehen, stoßt ihr ihnen vor den Kopf und sie werden schlecht gelaunt. Dem wirkt ihr entgegen, indem ihr die Verantwortung jemanden in die Schuhe schiebt, der nicht da ist. Sollten sie also doch nicht dazu kommen, nicht unser Problem." Kurz hielt Kowalski inne um auf Proteste zu warten und fuhr dann ungerührt fort.

„Zweitens niemals außer der Zeit, ohne Rückmeldung, vom Weg abweichen, da wir bei Schwierigkeiten leicht zu finden sein müssen.

Drittens wenn die etwas interessantes finden, kümmern wir uns darum, weil sie genau deshalb hier sind. Sollte ihre Intuition ihnen sagen, auf eines dieser Häuser zu klettern, wird O´Neil es mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen gestatten. Deswegen sind unsere Wissenschaftler ja auch so erfolgreich. Verstanden?"

Kowalski schaute sich die beiden Männer genau an, die bei seinem ersten Satz noch ausgesehen hätten, als wollten sie ihn lynchen. Jetzt waren ihre Augen groß vor Erstaunen, das deutlich zeigte, dass eine solche Vorgehensweise dermaßen fremd war, dass sie ihnen in tausend Jahren nicht eingefallen wäre. Mit einem verzweifelten Kopfschütteln begriff er, dass er ganz von vorn beginnen musste. Noch ein letztes Mal holte er tief Luft, um mit einem Vortrag über die Militärische Handhabung von Zivilisten und ihrer eigenen Auslegung dieser Regeln zu beginnen.

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Die Bröckelnde Steinwand mit den unterschiedlichsten Symbolen auf ihr, war für Kowalski gerade eine der größten Verlockungen überhaupt. Er musste nur die Köpfe dieser beiden Idioten nehmen und sie so lange dagegen schlagen bis sie das Bewusstsein verloren. Sollte er Glück haben, würden beide unter Amnesie leiden, wenn sie wieder aufwachten. Wie er fand, die einzige Lösung für das Problem, dem er gegenüber stand.

Mit einem leisen Seufzen gestand er sich ein, dass er nie soviel Glück haben würde. Der Tokra und der Jaffa würden wahrscheinlich alles vergessen, außer der Tatsache, dass sie sich nicht leiden konnten und kein Wort mehr miteinander wechseln. Wie glaubten die beiden eigentlich zusammen die Wissenschaftler hüten zu können, ohne dass sie in der Lage waren miteinander zu sprechen? Telepathie? So sehr, wie sie sich hassten, fassten sie das wohl eher als gegenseitige Beleidigung auf.

„Also zum allerletzten mal. Ihr könnt euch nicht die ganze Zeit anschweigen. Um eine solche Mission vernünftig auszuführen, müsst ihr euch miteinander absprechen. Wie wollt ihr euch denn sonst von Entscheidungen in Kenntnis setzten, die ihr gerade gemacht habt oder über die beste Vorgehensweise diskutieren?" Versuchte er die beiden noch einmal eines Besseren zu belehren.

Wie zuvor starrten ihn beide desinteressiert an und gaben keinen Mucks von sich. Kowalski gab es auf, er hatte sein Bestes versucht, um ihnen das hier zu ersparen, aber sie forderten es nun einmal heraus. Für beide gut sichtbar, griff er an seinen Kragen und aktivierte den Kommunikator.

„SG2 an Basis. Bitte kommen."

Bei diesen Worten kam tatsächlich Bewegung in die beiden. Kowalski konnte förmlich sehen, wie es in ihren Köpfen arbeitete und als beide begannen zu realisieren, weshalb er anrief, veränderten sich ihre Gesichter zu etwas, dass Entsetzten sehr nahe kam. „Hier Basis. Sprechen sie."

„Was soll das?" verlangte Tanel zu wissen. Die körperlose Stimme, zeigte ihm, wie ernst es Kowalski mit der Angelegenheit war. In gewissen Sinne beleidigte es ihn, dass der Tokra ihm und seinen Worte vorher nicht die Aufmerksamkeit geschenkt hatten, die sie verdienten. Immerhin machte er das hier nicht aus Spaß, sondern um ihnen einige wichtige Dinge beizubringen.

„Einen Moment bitte, Basis." Sprach er in seinen Kommunikator und wandte dann seine Aufmerksamkeit dem Tokra zu. „Ich werde Colonel O´Neil sagen, dass die ganze Sache ein Fehlschlag ist. Ihr beide seit eindeutig nicht in der Lage, diese Leute zu beschützen und ich bin der Letzte der zulassen wird, dass ihr das Ganze in den Sand setzt. Gestern habt ihr Glück gehabt, aber wenn sich dieses Disaster wiederholt, dann könnte es passieren, dass sich jemand dabei wirklich verletzt. Glaubt ihr, ich riskiere so etwas, nur weil ihr beide zu viel Ego habt?"

„Was soll das damit zu tun haben, ob wir miteinander sprechen, oder nicht. Wir kennen unsere Aufgaben gut genug, um sie ohne Worte zu erledigen." Erhob Bretal Widerspruch. Kowalski konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Glaubte dieser Jaffa den Unsinn wirklich? Hielten die beiden das immer noch für ein Picknick, bei dem es nichts ausmachte, was sie taten?

„Oh wirklich? Dann sagen wir mal, die Goauld erfahren wo wir sind und sie greifen uns an. Ihr beiden würdet euch wohl die Wissenschaftler schnappen und zurück zum Camp rennen nicht wahr? Ich könnte darauf wetten, das jeder von euch sich eine Gruppe von ihnen greift, um dann einen auf Einzelkämpfer zu machen. Ich gehe sogar davon aus, dass ihr es beide sicher zurück zum Camp schafft."

„Aber wisst ihr, wo ich das Problem sehe? Dass ihr es beide schafft mit allen Wissenschaftlern hier wieder anzukommen. Denn in eurer allumfassenden Ignoranz werdet ihr glauben, dass der jeweils andere die Leute mit hat, die euch fehlen und da es keine Absprachen gibt, werdet ihr erst dort feststellen, dass einer oder zwei fehlen. Die werden mittlerweile keine Chance mehr haben. Und den Beweis dafür habt ihr gestern erbracht. Wenn ihr auch nur ein Wort gesagt hättet, wäre es den Sechsen nie gelungen, euch auszutricksen. Sie wussten, dass ihr annehmt, der andere würde dableiben, um auf sie aufzupassen. Sie wussten, dass ihr zu dämlich seit, mehr als zwei Meter weit zu denken."

Das hatte gesessen. Deutlich erkannte Kowalski, wie die beiden begannen über seine hitzigen Worte nachzudenken. Trotzdem kamen ihm Zweifel, ob es so gut war, sie mit den Wissenschaftlern allein zu lasen. So eine geballte Ladung an Selbstsucht und Egoismus war ihm noch nie begegnet. Das konnten unmöglich Soldaten oder Krieger sein.

„Da wo ich herkomme, gehorchen wir Befehlen. Vor allem stellen wir unsere persönlichen Gefühle hinten an, solange wir im Dienst sind. Das nennen wir Professionalität. Da ihr beiden das anscheinend nicht könnt, brech ich die Sache lieber gleich hier ab." Erklärte er den grübelnden Männern. Wieder griff er demonstrativ an seinen Kommunikator.

„Halt." Rief Tanel aus. Nur mühsam kamen ihm die Worte über die Lippen, als er sich zu dem Jaffa umdrehte. „In Anbetracht der Situation, sollten wir unsere persönlichen Differenzen, für die Dauer dieses Einsatzes, zur Seite legen. Der Punkt, den der Taori anspricht, ist durchaus berechtigt."

Bretal sah den Tokra an, als wäre er eine hässliche Spinne, die ihn gleich anfiel. Seine Kiefermuskeln waren so verkrampft, dass Kowalski sich ernsthaft fragte, ob der Jaffa sich gleich den Kiefer brach. Dann nach Sekunden des Schweigens kam die zähneknirschende Antwort.

„In Ordnung. Wir sprechen über die Missionsangelegenheiten miteinander."

Kowalski unterdrückte den erleichterten Ausruf, der ihm auf den Lippen lag. Das hier war wahrscheinlich der wichtigste Punkt auf seiner Liste für Sachen, die die beiden lernen mussten. Hätten die beiden ihm genug Zeit gegeben ONeil zu erreichen, wäre es für beide aus gewesen. Obwohl der Colonel ihnen noch eine Gelegenheit gegeben hatte, um sich zu beweisen, war er nicht dumm genug, es einfach so geschehen zu lassen.

„Hier SG2. Die Sache hat sich erledigt." Heute morgen hatte ONeil ihn zur Seite genommen und ihm genaue Instruktionen gegeben, was die beiden bis zum Mittag können mussten. Die Hauptpunkte die er dabei ansprach, waren ihr Ego nieder zumachen und dass die beiden miteinander sprechen mussten. Beides, wie Kowalski ebenfalls fand, unbedingt erforderlich.

„Verstanden. Basis Ende."

„Na gut. Ich werde euch beim Wort nehmen. Und jetzt werdet ihr euch endlich gemeinsam hier hin setzten, um euch eure eigene Strategie auszudenken. Seht es als eine Art Prüfung an, wenn ihr das hier hin bekommt, bin ich gleich wesentlich mehr von eurem können überzeugt. Vergesst nicht, was wir euch gesagt haben, mit dem Geruch von frischem Kaffee in der Nase, bekommt man sie wesentlich schneller zum Frühstücken."

Ohne auf eine Antwort von den beiden zu warten, drehte sich Kowalski um und trat zu seinen Männern. Die sahen alle aus, als wollten sie jeden Augenblick in Gelächter ausbrechen. Seine Versuche, den beiden etwas Vernunft in die Köpfe zu hämmern, waren bei seinen Leuten gut angekommen. Jameson hatte die größte Freude daran, ihr Verhalten mit seinem jüngsten Sohn und dem Nachbarsjungen zu vergleichen. Das schlimme daran war, dass die meisten Vergleiche sogar passten.

Besonders die letzte Eskapade der beiden. Kowalski konnte immer noch nicht glauben, dass er den beiden mit dem Colonel drohen musste, nur weil sie die Wissenschaftler zum Frühstück zusammentrommeln sollten. Natürlich hatte er gewusst, dass er es irgendwann im Laufe des Vormittags noch tun musste. Doch als sie sich, wie trotzige kleine Kinder, anschwiegen und sich weigerten, überhaupt etwas zu sagen, war seine Geduld erschöpft.

Mittlerweile vertrat er sogar die Meinung, dass die beiden einen Babysitter viel mehr nötig hatten, als die Wissenschaftler. Ob dieses kleine Experiment, die Tokra und Jaffa zur Zusammenarbeit zu bewegen, wirklich klappte, daran zweifelte er selbst bereits. Das Bild in seinem Geist von den beeindruckenden Verbündeten bröckelte immer mehr.

„Sollten wir ihnen nicht sagen, dass es reicht nur den Kaffee zu machen Sir?" Fragte Jameson. Als Kowalski sich umdrehte, musste er ein schmunzeln unterdrücken. Um Wissenschaftler von den Ruinen zum Frühstück zu locken, brauchte es einfach nur den Geruch frischen Kaffees, den Rest machten sich die Leute dann automatisch.

„Nein lasst sie ruhig alles auspacken und zurechtmachen. Schließlich habe ich gesagt, sie sollten sich eine eigene Strategie zurechtlegen. Welche besser oder schlechter ist, müssen sie schon selbst entscheiden." Antwortete Kowalski. Jetzt, wo sie erfolgreich miteinander kommuniziert hatten, sollten sie sie erst einmal in Ruhe lassen. Auf diese Art und Weise kratzten die beiden auch noch erfolgreich ihren eigenen Stolz an. Ganz zu schweigen, dass es einfach lustig anzusehen war.

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„Wir machen uns jetzt auf den Weg. Und vergesst bitte nicht das Wichtigste. Wenn ihr Hilfe braucht oder was schief geht, ruft einfach nach uns. O.K? In unserem Land ist es nicht ruhmreich kämpfend unterzugehen, wenn man mit einem Hilferuf hätte gewinnen können. So was halten wir einfach nur für dämlich. Ist das klar?" Hakte Kowalski nach.

Von allen Unterschieden zwischen ihren Kulturen, die ihm aufgefallen waren, fand er diesen am bedenklichsten. Als er die Wissenschaftler am Vortag gefunden hatte und er heraus fand, wie lange sie schon alleine unterwegs durch die Stadt streiften, ohne dass die beiden Meldung gemacht hatten, war es ihm eiskalt den Rücken runter gelaufen.

Sollten die beiden Außerirdischen vorhaben, ihr Leben lieber in einem sinnlosen Kampf auszuhauchen, als einen Rückzug anzutreten, war das ihre Sache. Doch das sie so leichtfertig das Leben ihrer Leute aufs Spiel setzten, gefiel ihm ganz und gar nicht. Da machte er diesen Punkt lieber besonders klar.

„Ich will jede Stunde eine Rückmeldung von euch, mit einem Bericht wie es läuft. Natürlich werde ich genauso jede Stunde bei den Wissenschaftlern nachfragen, wie es ihnen geht und vor allem wo sie sind." Sagte Kowalski.

Wie zu erwarten sah er jetzt in den beiden, zuvor so starren, Gesichtern eine Gefühlsregung. Die Mischung auf beiden Gesichtern wechselte zwischen Scham und Wut. Das Ego der beiden war deutlich beschädigt worden, als sie feststellen mussten, dass sie bei dieser, wie sie meinten, so leichten Aufgabe völlig versagten. Viel schlimmer für sie war wohl, dass auch noch jeder davon wusste und dass er selbst es ihnen immer wieder unter die Nase rieb. Mit etwas Glück merkten sie es sich so besser.

Für ein paar Sekunden hielt er den Blick von beiden fest, um sicher zu gehen, dass die Botschaft in ihren Köpfen ankam. Als er zufrieden war, schaute er sich zu seiner zweiten Problemgruppe um. „Doktor Jackson, ich hoffe Sie heute nicht wieder in den Ruinen zu finden. Sollten Sie doch den Drang nach einer Wanderschaft verspüren, sagen Sie Bescheid. Wir kommen gerne mit."

„Wirklich, ich dachte immer Sie hassen es, die ganze Zeit unserem Fachgebrabbel zuhören zu müssen." Das belustigte Funkeln in Daniels Augen bereitete ihm wieder Sorgen. Der Archäologe war zwar nicht dafür bekannt, besonders Nachtragend zu sein, doch einen gewissen Sinn für Humor besaß er schon. In dieser Art würde er wohl noch einige Scherze ertragen müssen.

„Bis heute Abend. Wir treffen uns in der Zeltstadt." Dem letzten Wort hatte er ein besonderes Gewicht verliehen, um ihm klar zu machen, wo er ihn nicht treffen wollte. Im Laufe des Vormittags hatte er sich die Mühe gemacht mit Daniel zu reden. Zwar war er sich sicher, dass ONeil das bereits getan hatte, aber er wollte auf Nummer sicher gehen.

Er hatte die Versicherung von Daniel eingeheimst nicht „verloren" zu gehen, ohne ihm vorher Bescheid zu sagen. Das war zwar nicht unbedingt das, was er gewollt hatte, aber besser als sich Sorgen darum zu machen, wo die sechs abblieben. In solchen Situationen konnte er nur die Tatsache verfluchen, dass keine militärische Einrichtung sich je Gedanken darüber gemacht hatte, dass sie Archäologen oder ähnliches brauchen könnten.

Natürlich waren sie so schon knapp an Wissenschaftlern, die freiwillig in die Armee eintraten. Doch so hätten sie wenigstens welche gehabt, die sich ein wenig besser an die Regeln hielten. Doch all diese Gedanken waren jetzt müßig. Er ließ seinen Blick nochmal über das kleine Camp gleiten, in dem Ausrüstung und Artefakte durcheinander gewürfelt am Boden lagen, um sich dann abzuwenden. Er musste einfach auf das Beste hoffen.

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Bretal war wütend. In den letzten zwei Tagen war er ohne Unterlass erniedrigt worden. Er ein stolzer Jaffa Krieger hatte jemanden das Essen zurechtmachen müssen, nur um dann zu erfahren, dass es reichte dieses bittere Getränk namens Kaffee bereit zu stellen. Der Taori hatte sie doch mit voller Absicht in die Falle laufen lassen.

Allein der Gedanke, dass er sich mit dem verräterischen Tokra unterhalten musste, war zu viel. Natürlich stürmte er lieber mit der Waffe in der Hand dem Tod entgegen, als den Rückzug anzutreten. Als Jaffa war er dazu erzogen worden, den Tod mit offenen Armen zu begrüßen.

Doch er konnte genauso wenig David Delarros Leben oder eines der anderen Wissenschaftler riskieren. Das war seine Aufgabe und ein Jaffa erledigte diese, ohne zu murren. Meister Bra´tac würde stolz darauf sein, dass er die Schande des letzten Tages wieder gut machte.

Plötzlich bemerkte Bretal, dass er angestarrt wurde. Das war an sich nichts ungewöhnliches, denn die Wissenschaftler behielten sie bereits die ganze Zeit scharf im Auge, als könnten sie sich jeden Augenblick in Monster verwandeln. Doch dieser Blick war sehr viel intensiver und er fühlte, wie ein Muskel auf seinem Rücken zu zucken begann.

Mit dem scharfen Blick einer Wache, die es von klein auf gewöhnt war ihre Umgebung zu sondieren, sah er sich um. Dann bemerkte er den Grund für sein Unbehagen in der Gestalt eines der Wissenschaftler. Es war, wie er jetzt wusste, Max West, der ältere Taori, der ihn gestern abgehängt hatte. Dieser schlenderte nun, da der Sichtkontakt hergestellt war, mit einem gutmütigen Lächeln auf ihn zu.

„Wie groß sind Sie?" Fragte der viel kleinere Taori ihn unvermittelt. Dabei ließ er seinen Blick von oben nach unten über den Jaffa fahren, sodass sich bei diesem ein ungutes Gefühl in der Magengegend breit machte. Dieser Mann konnte nichts Gutes im Schilde führen. Erst gestern hatte er die Hinterlist des Taori zu spüren bekommen und diesmal war er auf der Hut.

„Da ist etwas, das zu hoch für mich ist. Ich komm nicht dran, aber Sie dürften es schaffen." Erklärte Max. Obwohl Bretal annahm, dass dies eine Bitte gewesen war, konnte er sich nicht dazu durchringen auf sie zu reagieren. Was sollte er tun, wenn er in eine Falle lief wie gestern?

Suchend schaute er sich nach Tanel um, da er jeden Augenblick erwartetet das dort ein Taori stand, der eine ähnliche Bitte an ihn richtete. Doch der Tokra stand allein da und schaute argwöhnisch zu ihm herüber. War das, weil er den gleichen Gedanken hatte, wie er oder weil er ihm nicht zutraute diese Situation allein zu meistern?

„Zeig mir den Weg." knurrte Bretal. Eine Blöße vor dem verräterischen Tokra konnte er sich nicht leisten und mit eingekniffenem Schwanz vor einem Taori flüchten, war eines Jaffa nicht würdig. Grimmig ging er dem Mann nach, der ihn diesmal nicht rein legen würde, wie er sich schwor. Sie gingen in eines der Steinhäuser, das zu den besser erhaltenen gehörte.

„Da ist was an der eingebrochenen Rückwand. Ein rundliches Objekt. Die Stelle, an der es liegt, ist aus meiner Reichweite. Außerdem scheint es etwas eingeklemmt zu sein. Aber auf mich wirken Sie kräftig genug, um es herauszuziehen." Klärte der Taori ihn auf.

Als Bretal durch den hohen Bogengang des einstöckigen Hauses ging, musste er innehalten, damit sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnten. Max hingegen ging auf die linke Ecke des weitläufigen Gebäudes zu. Nun erkannte er, dass es eigentlich keine intakte Rückwand mehr gab, es sah so aus, als wäre dort etwas wesentlich größeres auf der anderen Seite eingebrochen und hätte diese mitgerissen.

Die einfachen glatten Säulen in diesem Gebäude, waren es wohl die die Decke an Ort und Stelle hielt. Wie er sich erinnerte, war ihm hinter diesem Gebäude kein anderes aufgefallen, was bedeutete, dass es völlig zusammengefallen war und dessen Schutt gegen diese Wand drückte.

„Da sehen Sie es." Der Taori zeigte auf das fragliche Objekt, das ausser seiner Reichweite hing. Zwischen zwei Felsbrocken eingeklemmt, war es fraglich, ob sie es überhaupt heraus bekamen. Es ragte vielleicht 30 cm aus dem Schutt und keiner wusste wie weit es in der Wand steckte.

Zuerst vergewisserte er sich einen festen Stand auf dem mit Geröll bedeckten Boden zu haben. Dann griff er weit über seinen Kopf, um festzustellen, dass selbst seine Größe von 1.92 cm gerade ausreichte, um das Objekt zu ergreifen. Mit all seiner Kraft begann er zu ziehen, doch es reichte nicht. Mit einem leisen Keuchen ließ er los.

„Soll ich lieber nach dem Tokra rufen, damit er Ihnen hilft? Oder lieber nach einem der anderen Wissenschaftler?" Fragte der Taori besorgt. Wütend schüttelte Bretal den Kopf. Eine solche Blöße konnte er sich vor den anderen nicht geben. Für Tanel wäre es doch eine Freude zu sehen, wie er versagte und als Schwächling vor den Taori dastehen wollte er genauso wenig.

Wieder packte er nach dem unbekannten Objekt doch diesmal stützte er seine Füße so ab, dass er mehr Kraft hineinlegen konnte. Während er mit aller Kraft zog, bemerkte er mit befriedigtem Lächeln, wie sich das Objekt stückchenweise aus seinem Versteck löste. Von neuem Elan erfüllt legte er noch mehr Kraft in seine Bemühungen

Als er die ersten kleinen Steinbrocken bemerkte, die auf ihn niedergingen, war es bereits zu spät, um zu reagieren. Plötzlich gab das Objekt nach und für den Bruchteil einer Sekunde fühlte er sich schwerelos. Dann holte die Realität seinen Körper ein und er stürzte rückwärts auf den harten Boden, während ein ganzer Regen von bis zu Faust großen Steinen auf ihn niederging.

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„Geht es dir gut?" Fragte David besorgt nach. Die ganze Gruppe hatte sich in dem Haus, um den am Boden sitzenden Jaffa versammelt. Das laute Gerumpel hatte sie aufgeschreckt, in ihrer Arbeit inne halten und dann so schnell wie möglich zum Ort des Geschehens rennen lassen. Jeder von ihnen besaß bereits Erfahrung im Feld, wo sie gelernt hatten, was solche Geräusche bedeuteten.

„Nur oberflächliche Verletzungen David Delarro. Meine Goauld Larve wird spielend mit ihnen fertig." Versicherte Bretal dem besorgten Mann. Dies hier war das erste mal seit dem unseligen Zwischenfall, seit der junge Taori mit ihm sprach. Diese paar Kratzer waren das Durchbrechen der Stille Wert.

„Er hat recht. Tealc hatte schon wesentlich schlimmere Wunden, die problemlos geheilt sind. Aber erzählt uns doch lieber, wie es hierzu gekommen ist." Sagte Daniel und bezog sich mit einer Geste auf die nach gerutschten Trümmer der eingebrochenen Wand.

„Das war meine Schuld." Gab Max zu. „Da war dieses Artefakt das in der Wand steckte und ich bat ihn es heraus zu ziehen. Leider war es so tief, dass sich ein Teil der Steine mit heraus lösten. Ich muss dich wirklich um Verzeihung bitten Bretal, ich hätte die Stabilität der Wand besser einschätzen sollen." Entschuldigend klopfte der Taori dem Jaffa auf den Rücken.

„Aber nein. Es ist meine Aufgabe, so etwas zu übernehmen, damit ihr nicht beschädigt werdet. Schließlich bin ich zu eurem Schutz hier und sollte wissen, dass ich euch von solchen Gefahrenherden fern zu halten habe. In Zukunft werde ich mehr darauf achten, solche Häuser als nicht betretbar einzustufen." Warf Bretal ein. Die Stille, die nach seinen Worten eintrat, hatte nichts Gutes an sich.

„Weißt du Bretal, wir sind nicht nur Wissenschaftler, wir sind auch alle Archäologen. Wir kennen uns mit solchen Dingen, wie einsturzgefährdeten Ruinen, sehr gut aus. Wir können selbst entscheiden, wann es zu unsicher ist ein Gebäude zu betreten oder wo es abgestützt werden soll." Erklärte David seinem Freund ganz ruhig.

Bretal hingegen, glaubte das der junge Mann einer Täuschung unterlag. Es war wohl wahrscheinlicher, dass die Taori den Wissenschaftlern nur den Anschein gaben, als würden sie entscheiden und am Ende einen Trick einsetzten, um selbst zu bestimmen was sicher war oder nicht.

„Wenn diese kleine . . . Szene hier beendet ist, sollten wir uns lieber wieder alle an die Arbeit machen. In dieser Zeit werden . . . wir uns um das Problem mit den Gebäuden kümmern." Sagte Tanel, der die ganze Szene skeptisch beobachtete.

Da Bretal vor dem Tokra nicht dasitzen wollte, wie ein Verletzter der Hilfe brauchte, stand er sofort auf. Davids Worte ignorierte er und konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen geschworenen Feind. „In der Tat, das sollten wir. Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen. Hier Max West, ihr Artefakt."

Das runde Objekt, das sich für seine eigenen Verletzungen verantwortlich zeichnete, hatte Bretal bei dem Sturz nicht losgelassen. Mit Staunen sah er, dass es fast einen knappen Meter lang sein musste. Der Wissenschaftler nahm es sofort entgegen. Die Reaktion der Freude über diese Errungenschaft schien jedoch getrübt zu sein. Da er etwas Wichtigeres zu tun hatte, kümmerte der Jaffa sich nicht weiter darum.

Grimmig ging er zu dem Tokra, um sich mit ihm über ihre weitere Vorgehensweise zu „unterhalten". Obwohl er dem Taori versprochen hatte, genau so etwas zu tun, war da doch die Hoffnung in ihm gewesen, diesem Schicksal zu entgehen.

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Nachdem die Wissenschaftler von ihren beiden Bewachern aus dem Gebäude buchstäblich hinausgejagt wurden, versammelten sie sich in der Mitte ihres provisorischen Camps zu einer kleinen Besprechung. In diesen Sekunden hätten wie zuvor die Alarmglocken eines jeden SGC Soldaten geschrillt und er hätte schleunigst versucht den Grund dafür zu erfahren.

Doch der Tokra und der Jaffa waren im Moment viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Diese bestanden hauptsächlich darin ein Gespräch miteinander zu führen, das aus einem Minimum an Beleidigungen bestand und am Ende nicht zu einer Prügelei führte. Sollten sie Nebenbei auch noch eine Lösung für ihr angebliches Problem finden, wäre es um so besser.

„Ich glaub das nicht. Wofür halten sich die beiden bloß? Ich dachte über das Stadium uns zu ignorieren, wären sie mittlerweile hinweg." Regte sich David auf. Dass der Jaffa, der ihn immer mit Respekt behandelt hatte, nun so tat, als wäre er völlig ahnungslos, obwohl es sich um sein spezial Gebiet handelte, war für ihn empörend.

„Also wenn die beiden der Meinung sind ich sitz hier rum und lass mir von ihnen verbieten mir eine Ruine anzusehen, nur weil diese beiden Vollprofies denken sie sei zu gefährlich, haben sie sich aber geschnitten. Eher geh ich nochmal stiften." Stimmte ihm Kaori zu. Während sie murrende Zustimmung von David, Karl und Max bekam.

„Was soll das überhaupt? Die gehen da rüber und reden über Dinge, die uns direkt betreffen. Aber anstatt die Sache mit uns auszudiskutieren, werden wir in die Ecke gestellt wie kleine Kinder. Wenn du gehst, komm ich mit Kaori." Stimmte Karl der Asiatin zu.

„Ganz ruhig Leute noch mal einfach so abzuhauen, ist wohl übertrieben. Wir haben doch versprochen Kowalski zu sagen, wenn es Probleme gibt. Außerdem gab es bis jetzt ja noch keine. Wir sollten warten bis der Ernstfall eintritt und uns dann um das Ergebnis kümmern. Im Übrigen ist es doch schön zu sehen, dass die beiden sich soweit zusammengerissen haben, dass sie eine Unterhaltung führen können, nicht war? Das ist doch schon ein Fortschritt." Warf Daniel beschwichtigend ein.

Daraufhin schauten alle Wissenschaftler skeptisch zu den eben genannten Männern hinüber. Beide standen mit vor der Brust gefalteten Händen da und versuchten dabei so imposant wie möglich auszusehen. Trotzdem konnten sie erkennen, dass sie miteinander sprachen, wenn sie auch aussahen, als würden sie die Regeln für ihren bevorstehenden Kampf vereinbaren.

„Nun zumindest Prügeln sich die Kampfhyänen nicht. Vielleicht gibt es ja wirklich Hoffnung. Zumindest sollten wir ihnen eine Möglichkeit einräumen sich zu beweisen." Lenkte Max ein. Die anderen schauten immer noch skeptisch zu den Männern, da sie erwarteten, dass sie sich jeden Moment auf einander stürzten.

„Lasst uns das Ganze doch ruhig bei einer Tasse Kaffee besprechen. Wir haben doch mehr als genug Zeit, uns noch zu entscheiden." Schlug Trevis Miller vor. Der gebürtige Ire war für seine Gemütsruhe und seinen Kaffee bekannt.

„Aber Trevis, du weißt doch, dass sie uns den Kaffee seit der Sache auf PX34368 eingeteilt haben. Obwohl ich immer noch finde, dass Jack wegen der Sache maßlos übertrieben hat." Erinnerte ihn Daniel. Das erweckte jedoch die Aufmerksamkeit von David und Kaori, die beide noch nicht so lange beim SGC arbeiteten. Bis jetzt hatten sie einfach angenommen, dass die Angelegenheit mit dem Kaffee eine Sache der Rationierung war.

„Ich weiß das Daniel. Aber wissen unsere Bewacher das auch?" Gab ihm Trevis zu bedenken. „Vielleicht sollten wir, um das herauszufinden, ein kleines Kaffeekränzchen halten. Wie es der Zufall so will, hab ich dafür rein zufällig eine Packung dabei." Das hinterlistige Grinsen in seinem Gesicht steckte die restlichen Mitglieder des Teams an.

In David kam die Vermutung auf, dass diese Packung feinster ausländischer Kaffee, den Trevis da aus seiner Tasche zog, nicht zufällig dorthin gekommen war. Jeder von ihnen wusste, dass sie die Befehle des Militärs, solange es militärische Angelegenheiten betraf, befolgen mussten. Natürlich war Kaffee in ihren Augen eindeutig keine militärische Angelegenheit.

„Ich hab meine ganzen Taschen voll mit Schokoriegeln, die wir dazu essen können. Ja, ja, ich weiß seit PX 94834 haben sie uns die auch verboten. Aber ich dachte, zum feiern wären sie ganz gut, da hab ich sie zwischen die Archäologische Ausrüstung geschmuggelt. Da suchen die doch sowieso nie." Sagte Karl gut gelaunt

Wieder konnten sich David und Kaori nur wundern. Von diesem merkwürdigem Vorfall hatten sie genauso wenig gehört, wie von dem anderen. Soweit es sie betraf, hatten sie die Erklärung von ihren Teams bekommen, dass sie auf außerirdischen Planeten streng auf die Ernährungsregeln achteten und ebenso wenig unnötigen Ballast mit sich nehmen sollten.

„Lasst uns hier nicht noch mehr Zeit mit Quatschen vergeuden. Ich mach euch meinen ganz speziellen Kaffee, dann geht es uns allen gleich viel besser." Bot ihnen Trevis an. Was ihm bei den alten Hasen große Zustimmung einbrachte. Sofort machte sich die Gruppe auf zu dem Platz, an dem sie zuvor Mittag gegessen hatten.

„Daniel, was meintet ihr mit dem Kaffee- und Schokoriegelverbot. Ich dachte, das hätte ganz andere Gründe." Hakte David nach. Kaori stimmte der Frage zu ,denn auch sie war versessen auf die Antwort und die Geschichte, die dahinter steckte.

„Also im großen und ganzen ist der Grund, dass diese Militärs nicht ganz so strapazierfähig sind, wie sie immer behaupten." Fing Daniel an. Der Rest des Teams begann über diese absolut zutreffende Aussage zu lachen, was die Neugier der beiden Zuhörer nur noch schürte.

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„Ich finde das nich so doll." Lallte Kaori dem Tokra ins Ohr. Sie hing halb in Tanels Armen, da sie kaum noch in der Lage war, alleine zu stehen. Die restliche Gruppe hatte sich, um die beiden versammelt. Die schuldbewussten Wissentschaftler um ihn herrum zeigten Tanel, dass hier etwas sehr falsch lief.

„Was ist mit ihr passiert?" Verlangte er sofort zu wissen. Die Gesichter um ihn schauten ihn merkwürdig an. Dem Tokra war die gesamte Situation, in der er sich befand, nicht geheuer. Da er häufiger, als verdeckter Agent unterwegs gewesen war, hatte er gelernt sein Umfeld genau zu beobachten. Besonders die Menschen, um sich ihnen anpassen zu können.

„Das ist irgendwie meine Schuld." Meldete sich Trevis zu Wort. „Aber wie hätte ich denn wissen sollen, dass dermaße wenig verträgt." Gab er belustigt zu bedenken. Leider hatte Tanel keine Ahnung, was er meinte, doch nach dem Verhalten der Frau zu Urteilen kam ihm da eine Idee.

„Des was Affee? Cobol. Des hab ich eo nie beschlugt. Geile Sahne." Die Worte hatten einen kleinen Kicheranfall von Seiten Karl Walteners zur folge. Wie Tanel festgestellte, benahm auch er sich äußerst merkwürdig. Der Gehorsam aller hatte sich zwar enorm gesteigert, trotzdem konnte das nicht auf normalen Wege passiert sein.

Wenn er die Veränderung in genaue Worte fassen sollte, würde er am ehesten sagen, dass sie alle aufgeputscht wirkten. Doch woher konnte das kommen? Sie hatten nichts anderes zu sich genommen, als diese Leute und es ging ihnen gut, also konnte er das Essen ausschließen. So weit er wusste verabscheuten diese Taori jede Form von Drogen und sie waren sogar bei ihnen verboten.

Beides konnte also ausgeschlossen werden. Nur, was war dann dafür verantwortlich? Gab es in diesen Ruinen etwa eine Vorrichtung, die ein Gift verströmte, das dieses Verhalten zur Folge hatte, bevor sie alle daran starben? Der Gedanke war durchaus berechtigt und es war besser auf Nummer sicher zu gehen.

„Wir sollten lieber den Standort wechseln, bevor wir von was auch immer, ebenfalls infiziert werden." Nahm ihm Bre´tal die Worte vorweg. Zwar gestand er dem Jaffa nicht viel Intelligenz ein, doch war der Mann in Gefahrensituationen trainiert und sollte solch eine erkennen.

„Das ist nicht ansteckend, also beruhigt euch. Es war nur ein kleines Versehen. Trevis wussten doch wirklich nicht, dass Kaori so empfindlich darauf reagiert. Das einzige, was sie braucht, ist ein Bett und etwas Ruhe, dann ist sie in Null Komma nichts wieder auf den Beinen." Versuchte Daniel die beiden zu überzeugen.

„Da bin ich mir nicht so sicher." Antwortete Bre´tal. „Wir haben heute Mittag versprochen bei Schwierigkeiten SG2 zu kontaktieren. Wir haben uns bereits zu viele Regelabweichungen erlaubt, um einen weiteren zu riskieren." Gab er zu bedenken.

Vor allem, wo ihnen erklärt worden war, wie sich Wissenschaftler verhielten und sie bei einer Abweichung der Routine SG2 kontaktieren sollten. Sie hatten gedacht, dass diese vermehrten Pausen nichts Ungewöhnliches waren und entschieden sich, nicht nachzufragen. War ihr Versagen in dieser Hinsicht an der jetzigen Situation Schuld?

Er selbst wollte Meister Bratac nicht nochmals Schande machen und die Taori hatten immerhin gesagt, dass diese Vorgehensweise für sie die normalste der Welt war. Egal wie unkriegerisch die Jaffa sie sahen, bei den Taori galten sie sogar als erwünscht.

„Ich finde wir sollten lieber warten und den Versuch starten, dies selbst zu regeln. So zeigen wir zumindest Initiative, bevor wir aufgeben." Widersprach ihm Tanel. Er hatte alles andere vor, als klein bei zugeben. So schlimm war die Situation auch wieder nicht.

Plötzlich spürte er ein Zwicken an seinem Po, das ihn erschrocken auffahren ließ. Mit Entsetzten realisierte er, dass die junge Frau, die sich an ihm festhielt dafür verantwortlich war. Mit einem verführerischen Lächeln und einem gewissen Maß an Lust in den Augen sah sie ihn an. „Hat di scho jeman gesachd wasss für ein knagige po du hassd?"

Mit wachsenden Entsetzen merkte er, wie die Taori immer mehr Arme zu entwickeln schien. Die übrigen Mitglieder der Gruppe eilten dem in Bedrängnis geratenen Tokra sofort zu Hilfe. Die meisten von ihnen konnten sich an die letzte Weihnachtsfeier, dank ihres eigenen Alkohol Konsums, kaum erinnern.

Abgesehen von diesem kleinen Zwischenfall mit der betrunkenen Kaori und dem Soldaten. Nur war der Unterschied damals, dass der Mann fast genauso voll gewesen war und nicht im entferntesten so abgeneigt, wie Tanel. Um genau zu sein waren er und Kaori mittlerweile ein Paar. Ein noch besserer Ansporn für sie die junge Frau zurück zu halten.

„Irgendwie glaube ich, dass wir diesmal wirklich Ärger kriegen Daniel." Sagte Trevis. Er kämpfte sich mit dem linken Arm seiner Kollegin ab und wunderte sich das er noch nie bemerkt hatte, wie stark diese zierliche Frau in Wirklichkeit war.

„Ich weiß, was du meinst. Jack wird mich umbringen." Gab Daniel abwesend zurück. Der Versuch Kaori davon zu überzeugen Tanels Hose los zulassen, nahm ihn voll in Anspruch. Er hatte schon mal gehört, dass manche Asiaten wenig vertrugen, aber ihre Reaktion überraschte ihn trotzdem.

In der Zwischenzeit sah Bretal ihnen leicht amüsiert zu. Erst nach einigen Sekunden des lustigen Schauspiels, das seinen Feind so herabwürdigte, konnte er sich losreißen, um die Verstärkung zu rufen.

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„Was zur Hölle ist passiert?" Schrie Jack Überrascht aus. Zwar hatte er sich auf einiges gefasst gemacht, als SG2 eine verfrühte Rückkehr ankündigte, doch das hier hatte er nicht erwartet. Kowalski machte sich nicht mal die Mühe, seine eigene Ratlosigkeit zu verstecken.

Daniel und Travis hielten eine lallende und eindeutig betrunkene Kaori Johnson zwischen sich fest. Er hegte die wage Vermutung, dass dies mit dem Whiskeyvorrat zu tun hatte, den der Ire immer bei sich trug. Er selbst war zu seinem Vergnügen bereits Opfer des Spezial Kaffees geworden.

„So weit ich es verstanden haben, hielten sie ein kleines Kaffeekränzchen. Nur leider verträgt Doktor Johnson wie sie heraus fanden, nicht sehr viel." Bestätigte Kowalski seine Vermutung. Nach dieser Verlautbarung hörten sie Karl Waltener amüsiert kichern.

Jack ließ seinen Blick in Richtung der anderen drei Teammitglieder wandern, um zu sehen wie er David und Max etwas zuflüsterte, dass alle drei in Gelächter ausbrechen ließ. Bei genauer Betrachtung der Wissenschaftler wurde ihm plötzlich klar, dass noch mehr als nur ein bisschen Whiskey passiert war. „Kaffeekränzchen?" Hakte er misstrauisch nach.

„Die beiden haben mir erzählt, dass unser Trupp hier, sich nach dem Mittag noch zweimal zu einer kleinen Ruhepause hingesetzt hatte. Mit Kaffee und Schokoriegeln. Nach dem zweiten Mal fiel ihnen auch auf, dass etwas mit Doktor Johnson nicht stimmte." Berichtete Kowalski.

Mehr brauchte Jack auch gar nicht zu hören, um zu wissen was passiert war. Er hatte einen betrunkenen Wissenschaftler und der Rest befand dich auf einem kombinierten Zucker/Koffein Trip. Wie hatten sie das Zeug nur auf diesen fremden Planeten geschmuggelt? Der Sache mussten sie im SGC unbedingt nachgehen.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ihr beiden einfach nur dumm seit oder die größten Pechvögel dieser Galaxis:" Sagte Jack zu dem Tokra und dem Jaffa gewand. „Wir haben euch doch eingehend erklärt, wie sich Wissenschaftler normalerweise verhalten, oder? Wieso habt ihr beide dann nicht nachgefragt, als sie anfingen völlig untypische Pausen einzulegen?"

Keiner von den beiden hatte auf diese Frage eine Antwort parat. Ganz im Gegenteil schauten sie ihn verlegen an und Jack rief sich ins Gedächtnis, dass es nicht nur ihre Schuld war. Natürlich wusste er wie sehr die Wissenschaftler ihren Kaffee liebten. Extra für sie nahmen sie sogar den guten mit und kein Instant Pulver nur um nicht ihrer schlechten Laune ausgesetzt zu sein.

„Da ihr beiden nicht wissen könnt, was es bedeutet einen Wissenschaftler auf einem Koffeinhoch um sich zu haben, könnt ihr im Grunde wohl nichts dafür. Das mit Johnson war jedenfalls nur ein bedauerliches Missgeschick. Allerdings hattet ihr den ausdrücklichen Befehl euch zu melden, wenn die Wissenschaftler von der Routine abweichen und habt es nicht getan. Auf der anderen Seite möchte ich euch zugute halten, dass ihr, als es selbst in euren Augen bedenklich wurde, Bescheid gesagt habt."

Jack betrachtete die beiden Männer genauer, um sich ein Bild zu machen, ob der heutige Tag zumindest in anderer Angelegenheit Erfolg gehabt hatte. Wenn ihn nicht alles täuschte, zeigten die Männer etwas mehr Demut als am Vortag und soweit er von Kowalski wusste unterhielten sie sich ganz ohne Beleidigungen. Eine Besserung, die es verdiente vertieft zu werden.

„Trotzdem, da ihr uns das Problem eingebrockt habt, werdet ihr die Aufgabe heute Nachmittag übernehmen den . . . fünf beim Katalogisieren zu helfen. Seht es als Wiedergutmachung an. So werdet ihr merken, was ihr mit eurer Nachlässigkeit anrichtet."

Mit einem Seufzen sah Jack sich um. Hinter ihm hatte sich wieder die ganze kleine Zeltstadt eingefunden. Das Gemurmel, um die Neuankömmlinge auf den Stand der Dinge zu bringen, wurde immer lauter. Langsam verkam diese Strafe zur Attraktion.

„Na gut. Wir sollten uns jetzt wieder unseren Angelegenheiten widmen und ich hoffe ihr macht morgen eine bessere Figur. Mit etwas Glück werdet ihr ja noch zu passablen Soldaten." Sagte Jack. Ohne weiter auf die beiden zu achten, ging er zu Daniel, um ihm mit der Betrunkenen zu helfen und wie er hoffte ein erleuchtendes Gespräch zu führen.

Jacob Carter, der dem ganzen ebenfalls gefolgt war, versuchte dem verwirrten Bratac zu erklären, was es mit Kaffee auf sich hatte. Da viele der Tokra und Jaffa ebenfalls keine Ahnung von diesem Getränk und seiner Wirkung auf Wissenschaftler hatten, hörten sie seinen Ausführungen gespannt zu.

Bei der aufgelaufenen Gruppe von Taori gab es mittlerweile einen jubelnden Soldaten. Der Mann hatte ganz aus Scherz auf Kaffee als Grund für die heutige Störung getippt und tatsächlich gewonnen. Der Rest der Gruppe konnte nur die Köpfe schütteln und versuchte sich auszumalen, was noch alles schief gehen konnte.


weiter: Kapitel 3
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