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Babysitting von Araliay

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Kapitel Bemerkung: Vorwort

Diese ganze Geschichte entstand, da ich schon immer einmal über einen Haufen „Verrückter Wissenschaftler" schreiben wollte. Irgendwie empfand ich das StarGate Universum als den perfekten Platz, um sie sich austoben zu lassen.

Deshalb gibt es in dieser Geschichte auch nur kurze Auftritte unserer altbekannten Helden und jede Menge Auftritte von Figuren, die ich erfunden habe.

Wem sich übrigens während des Lesens die Frage stellt, ob Kowalski den nicht längst tot sei sollte, hat recht. Trotzdem hatte ich irgendwie das Bedürfnis ihn wieder auferstehen zu lassen. Also akzeptiert das bitte als kleine Kuriosität oder nennt die Geschichte einfach AU.

Im Übrigen lege ich allen nahe diese Geschichte NICHT ernst zu nehmen. Ich persönlich bezweifele, dass ich die Original Charaktere treffend beschrieben habe. Ob meine selbst erfundenen lebensnah sind, weiß ich genauso wenig.

Aber wisst ihr was? Das ganze ist völlig egal. Denn das einzige Ziel das ich hiermit verbinde, ist lustig zu sein. Oder wenigstens satirisch. Wenn jemand so gütig ist mir eine Review zu schreiben, verratet mir bitte ob ich dieses Selbstgesteckte Ziel erreich habe.

Also bleibt mir nur noch zu sagen: Viel Spaß!

Babysitting


Tag 1:

Das StarGate auf PX 4395 war von sanften Hügeln umgeben. Das hohe Gras wiegte sich im Wind und das satte Grün wurde nur gelegentlich von roten Blumen unterbrochen. In der Ferne waren die Ruinen einer alten Stadt zu erkennen, die sich gegen den strahlend blauen Himmel abzeichnete.

Einzig die kleine Stadt aus weißen Zelten passte nicht ins Bild. Der Anblick ihrer Bewohner war einfach zu ungewöhnlich, um ignoriert zu werden. Tokra, Jaffa und Taori gingen friedlich ihren Beschäftigungen nach, ohne die geringsten Anstalten zu machen sich zu bekämpfen. So hatte es zumindest den Anschein, denn einem guten Beobachter fielen gewisse Details auf, die etwas anderes erzählten.

Nie sah jemand Tokra und Jaffa zusammenstehen, um sich einfach miteinander zu unterhalten. Mit den Taori hingegen hatte keine der beiden Gruppen ein Problem ein Gespräch zu beginnen. So sahen sich die Taori ständig in der Position als Friedenstifter oder aber Prellböcke zwischen den beiden Parteien. Genau eine dieser Begegnungen spielte sich gerade wieder ab.

„Oh kommt schon Jungs. So schlimm kann es doch gar nicht gewesen sein." Beschwichtigend hob der junge Taori die Hände. Er war zwar in das typische grün des StarGate Kommandos gekleidet, doch die unordentlichen blonden Haare waren etwas zu lang für einen militärischen Haarschnitt.

„Doch das ist es David. Du solltest dich wirklich nicht mit dieser . . . Person . . . abgeben." Der Tokra versuchte nicht einmal die Verachtung, die in seiner Stimme mit schwang, zu verbergen. Seine ganze Körperhaltung drückte seinen Unwillen über die ungeliebte Gesellschaft aus. Der stämmige Jaffa, den er soeben beleidigt hatte, gab nur ein kurzes Knurren von sich, bevor er einen Schritt auf ihn zu ging, um sich zu revanchieren.

Noch bevor die beiden Streithähne aufeinander trafen, tratt der junge Taori selbst einen hastigen Schritt vor, um sich zwischen die beiden zu Stellen. Da er jedoch fast einen Kopf kleiner war, als die beiden Männer, wurde er regelrecht von ihnen zerquetscht. Mit jeweils einer Hand auf der Brust eines der beiden versuchte er verzweifelt sie auseinander zu halten.

„Also wirklich Tanel, du weist doch genauso gut wie ich, dass wir alle auf der gleichen Seite stehen. Bretal ist jetzt auf unserer Seite und es gib keinen Grund für diesen dummen Streit." Trotz der beruhigenden Worte sah David in den blauen Augen des Tokra, dass dieser nicht nachgeben würde.

"Bretal du lässt dich doch nicht auf diesen sinnlosen Streit ein, oder?" Hoffnungsvoll schaute David nun in die schwarzen Augen des Jaffa und erlebte die gleiche Enttäuschung wie zuvor.

„Nein David Delarro. Eine solche Beleidigung werde ich nicht auf mir sitzen lassen. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass viel mehr dieser Tokra, schlechten Einfluss auf dich ausübt und ich das unterbinden sollte." Herausfordernd starrte er Tanel an, der nun seinerseits empört reagierte.

„Du verdammter . . ." Noch bevor Tanel die Worte ausgesprochen hatte, begannen sie erneut nacheinander zu greifen, während David verzweifelt versuchte sie zu trennen. Er wusste zwar, dass er gegen die kräftigeren Männer keine Chance hatte, doch er musste es einfach versuchen.

„Kommt schon Leute. Gewalt ist wirklich keine Lösung. Wir sollten lieber . . ." Bevor David seinen Satz zu Ende sprach, wurde er im Gerangel von jemandem hart gegen die Brust geschlagen und zu Boden geworfen. Schmerzhaft schlug er auf und für ein paar Sekunden blieb ihm die Luft weg.

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„Verdammt. Was zur Hölle ist denn hier los!" Bratacs wütender Schrei ließ alle erschrocken innehalten. Selbst die beiden, in ihrer Keilerei vertieften Männer, hielten inne. Nur langsam wurde ihnen klar, dass sich mittlerweile das gesamte Camp um sie versammelt hatte und sie anstarrte. Als sie sich bewusst wurden, was sie da eigentlich taten ließen sie voneinander ab.

„Also nochmal. Wieso genau prügelt ihr zwei euch hier wie kleine Kinder und warum genau befindet sich David Delarro nach Luft ringend auf dem Boden?" Erst durch Bra´tacs wütende Frage wurden den beiden bewusst, dass sie den Grund für ihren Streit ganz aus den Augen verloren hatten. Erschreckt bemerkten sie, dass sich ein weiterer Taori um den am Boden sitzenden David kümmerte.

„Ich höre." Forderte Bratac sie erneut auf sich zu rechtfertigen. Sein Blick, der nun auf beiden ruhte, war nicht mehr wütend, sondern hart und unnachgiebig. Ihre zerzauste Kleidung und die Position, in der er sie gefunden hatte, sagte ihm genug, um zu wissen was passiert war. Aber der Umstand, dass einer der Taori Wissenschaftler ebenfalls getroffen am Boden lag, verwunderte ihn. Er hatte ihn bereits, als einen sehr friedlichen jungen Mann kennen gelernt. Die Vorstellung, dass er ebenfalls beteiligt war, verwarf er sofort, doch die daraus entstehende Ahnung war nicht sehr erbaulich.

„Dieser Tokra beleidigte mich, woraufhin ich meine Ehre verteidigte. Wie David Delarro dabei zu schaden kam, weiß ich nicht." Der Blick, den Bretal bei seinen letzten Worten dem Tokra zuwarf, zeigten allerdings, wer seiner Meinung nach dafür verantwortlich war. Nachdem er diese doch eher knappe Auskunft gehört hatte, wandte er sich nun dem anderem Beteiligten zu.

Die arrogante und feindselige Antwort, die er daraufhin erhielt, überraschte den alten Krieger nicht im geringsten. „Ich bin keinem von euch Jaffa Rechenschaft schuldig."

„Aber mir. Und ich will ebenfalls wissen, was hier passiert ist." Jacob Carter trat, wenig erfreut über den Aufruhr, aus der Menge und taxierte den Tokra streng. Er wusste von Anfang an, dass es bei der Zusammenarbeit mit den Jaffa Probleme geben würde, aber diese offene Feindseligkeit überraschte ihn trotzdem.

„Ich wollte mich nur in Ruhe mit David unterhalten, als der Jaffa einen Streit anfing, in dessen Verlauf jemand David getroffen haben muß." Trotz der ausweichenden Worte am Ende, war Jacob klar, dass Tanel dem Jaffa an allem die Schuld gab. Mit einem leichten Seufzer wollte er zu einer genaueren Befragung ansetzen, als eine dritte Person sich einmischte.

„Mit anderen Worten, keiner von euch war Schuld und gleich hoppelt wahrscheinlich noch der Osterhase hier vorbei." Dieser Kommentar konnte nur von Jack O´Neil kommen, der zusammen mit Daniel Jackson direkt hinter Jacob aufgetaucht war. Ohne sich weiter um die anderen zu kümmern, ging er direkt zu David. Dieser hatte sich mit Hilfe eines Soldaten zumindest so weit aufgerappelt, dass er auf wackeligen Beinen vor ihm stand.

Als erstes musterte er den jungen Wissenschaftler eingehend. Zwar war er etwas blass um die Nase und rieb sich mit einer Hand über die schmerzende Brust, schien aber ansonsten in Ordnung. „Alles OK? Nichts verletzt?"

„Nein Sir. Mir ist nur etwas die Luft weggeblieben." Davids Stimme klang etwas unsicher. Die Entwicklung der Ereignisse und der Schlag gegen seine Brust hatten ihn überrascht. Nie hätte er angenommen, dass die beiden Männer, die ihm zuvor so freundlich vorgekommen waren, dermaßen aggressiv werden konnten.

„Also würdest du mir vielleicht erklären, was passiert ist? Am liebsten in mehr als zwei Sätzen und ohne die Tatsache das anscheinend keiner Schuld hatte." Streng sah Jack ihn an, um klar zu machen, dass er weder Märchen noch Ausflüchte hören wollte. Obwohl er bezweifelte, dass der junge Mann vor ihm die Schlägerei angefangen hatte. Wissenschaftler waren ja nicht unbedingt für ihre hohe Gewaltbereitschaft bekannt.

David hingegen brauchte erst ein paar Sekunden, um sich zu sammeln. Jeder schaute ihn an und wartete gespannt auf den Bericht. Das sich mittlerweile das ganze Camp versammelt hatte, war dabei wenig hilfreich. Vor Nervosität räusperte David sich erst, bevor er anfing.

„Also . . . ich hatte mich gerade mit Bretal unterhalten, als Tanel dazu kam Er wollte unbedingt allein mit mir sprechen und wollte mich wegziehen. Da hat mich Bretal festgehalten und meinte, dass er das auch später machen könnte. Dann fingen die beiden an zu streiten. Anscheinend kannten sie einander schon und waren wenig begeistert sich hier wieder zu treffen." Kurz huschte Davids Blick zu den beiden, bevor er wieder auf Jack landete.

„Ich hab versucht, sie zu beruhigen, aber mit wenig Erfolg. Dann begannen sie mich vor dem jeweils anderen zu warnen, was wohl beide als gegenseitige Beleidigung verstanden. Als sie aufeinander zu traten, hab ich mich zwischen sie gestellt und noch mal versucht sie zu beruhigen." Betroffen schaute David zu Boden bevor er fortfuhr.

„Was wohl eine ziemlich dumme Idee gewesen ist, denn einen Wortwechsel später prügelten sie sich bereits. Mit mir in der Mitte. Bevor ich es geschafft habe, von beiden weg zukommen, spürte ich einen Schlag gegen die Brust und lag auf dem Boden. Allerdings weiß ich nicht, wer von beiden es gewesen ist. Dafür war das Durcheinander zu groß."

Wie zu erwarten, hörte sich Davids Version von allen am Wahrscheinlichsten an. Das er sich selbst zum Teil die Schuld gab, machte sie nur noch glaubwürdiger. Mit einem Seufzen drehte sich Jack zu den anderen um und sprach so laut, dass ihn jeder hören konnte.

„Also gibt es hier irgendjemands der was anderes gesehen hat oder noch etwas hinzufügen will?" Sein fragender Blick schweifte über die Gesichter aller Versammelten und blieb am Ende bei den Schuldigen hängen.

Keiner widersprach Davids Aussage und das einzige, was Jack sah, war zustimmendes Nicken. Die beiden Betroffenen selbst machten ebenfalls keine Anstalten sich zu verteidigen und wichen den Blicken des Colonel aus. Der Gedanke, den jungen Wissenschaftler vielleicht selbst im Eifer des Gefechts, verletzt zu haben und jetzt zu hören, dass er sich selbst die Schuld gab, gefiel keinem von beiden.

„Ich bin wirklich äußerst betroffen Jack O´Neil. Es gibt keinen guten Grund für das Verhalten dieses Mannes. Dass er mutwillig in Kauf genommen hat, jemanden zu verletzen, der ihm nichts getan hat und noch versuchte, ihn von einer Dummheit abzuhalten, ist für mich nicht zu verstehen. Ich möchte mich bei David Delarro dafür entschuldigen. Hiermit versichere ich, dass die Jaffa sich ansonsten nicht so schändlich benehmen." Bra´tac fixierte den Jaffa Krieger Demonstrativ.

„Da einer Eurer Leute zu schaden gekommen ist, möchte ich das Maß der Strafe deinem Urteil überlassen Jack O´Neil." Bratacs Worte überraschten den schuldigen Jaffa genauso sehr wie Jack selbst. Dass ihm ein Urteil über einen Jaffa überlassen wurde, zeigte wie ernst es Bratac mit der Situation war.

„Dem kann ich nur zustimmen Meister Bratac. Ich bin ebenfalls sehr davon enttäuscht, dass Tanel nicht mehr Umsicht hat walten lassen und einen so unnötigen Streit anfing. Im Namen der Tok´ra entschuldige ich mich ebenfalls bei dir David. Tanels Verhalten Beschämt mich zutiefst und ich versichere, dass so etwas nicht noch einmal passiert.

Colonel ich möchte Sie ebenfalls bitten das Strafmaß festzusetzen." Nun war es am Tokra entsetzt aufzuschauen. Trotzdem wagte er Jakob nicht zu widersprechen, da er den schneidenden Ernst in den Worten bemerkt hatte.

Jack hingegen war über die Wendung der Ereignisse zu verblüfft, um sofort zu reagieren. Natürlich zeigte er das keinem und setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. Insgeheim hatte er keine Ahnung, was er tun sollte. Er war Colonel der Air Force. Er gab Befehle an Soldaten. Wie sollte er den beiden Außerirdischen eine angemessene Strafe verpassen? Darin lag jedoch genauso die Möglichkeit, die beiden zur Zusammenarbeit zu zwingen. Nur wie?

Immer noch planlos ließ er seinen Blick über die Menge schweifen und blieb auf Major Kowalski vom SG2 hängen. Erst heute Morgen hatten sie sich über eine höchst unangenehme Aufgabe unterhalten, zu der er abkommandiert war. Die perfekte Strafe. Bei dem Gedanken machte sich ein hinterlistiges Lächeln breit, dass jeden, der ihn kannte, zurückschrecken ließ.

„Also es gibt da, glaube ich, etwas, dass euch zeigen könnte, wie man zusammenarbeitet." Die ruhige freundliche Stimme ließ jeden aufhorchen. „Ihr dürft für den Rest der Woche unsere Wissenschaftler Babysitten. Das bedeutet, alle SG Teams sind von dieser Aufgabe befreit." Auf seine Verlautbarung hin, sah er in die erfreuten Gesichter der Soldaten und in die verwirrten Gesichter der Jaffa und Tokra. Den Einspruch von Daniel, der mittlerweile bei David stand, betreffend dem Babysitten, überhörte Jack geflissentlich.

„Da die Wissenschaftler in circa einer halben Stunde los wollen, sollte ich euch vielleicht noch einige Verhaltensregeln mit auf den Weg geben. Wo soll ich nur anfangen?

Also zuallererst Sie werden eure Befehle einfach ignorieren, ob sie zu ihren besten sind oder nicht. Wenn sie erst mal alte Schriften an bröckelnden Wänden sehen, sind sie sowieso ganz weggetreten. Deshalb seit ihr dafür verantwortlich, dass sie 1. nicht über was auch immer stolpern und sich den Hals brechen und 2. sich nicht heillos verlaufen." Kurz hielt Jack inne und holte für den nächsten Teil der Anweisung tief Luft.

„Mittags müsst ihr sie praktisch von ihren Ruinen weg zerren, um sie zum essen zu zwingen, damit sie am Ende nicht noch vor Erschöpfung umkippen. Ganz zu schweigen davon, sie Abends wieder dazu zu bewegen, zurück ins Camp zu kommen.

Das Wichtigste allerdings ist, lasst sie bloß nicht in irgendwelche Gruben fallen oder hinabsteigen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass an solchen Orten fast immer irgendwelche tödliche Fallen versteckt sind. . . . . . Oh und wenn irgendetwas leuchtet oder sich bewegt, zerrt sie weg und ruft Verstärkung über Funk. Alles verstanden? Gut, denn ich werde nicht sehr erfreut sein, wenn irgendetwas der oben genannten Sachen passiert. Klar?"

Die beiden Verurteilten waren zwar sichtlich über die merkwürdigen Anweisungen verwirrt, hatten aber Jacks todernsten Blick bei den letzten Worten mitbekommen. Beide beschränkten sich darauf zu Nicken und in unterschiedliche Richtungen davon zu eilen, um sich vorzubereiten. Die Menge, die sich gebildet hatte, hingegen begann sich aufzulösen und darüber zu diskutieren, ob das wirklich eine Strafe war. Wobei die Taori Soldaten den Tokra und Jaffa versicherten, dass sie sich nichts schlimmeres vorstellen konnten.

„Jack." Der äußerst unerfreuliche Ton in Daniels Stimme zeigte ihm eindeutig, dass er es vielleicht ein wenig übertrieben hatte. Trotzdem konnte er die Männer ja nicht ins offene Messer rennen lassen. Um nicht in eine Diskussion mit Daniel zu geraten, ging er auf den leicht verwirrten Bratac zu.

„Keine Panik. Am Ende des Tages werden die beiden so erledigt sein, dass sie sowieso keine Energie für solche Sachen wie Prügeleien übrig haben." Immer noch skeptisch schaute Bratac seinem Jaffa nach. "Diese Strafe erscheint mir ein wenig . . . merkwürdig."

Jacob der neben Bratac stand, mischte sich daraufhin in das Gespräch ein. „Ich erinnere mich, als ich in meiner Jugend mal eine Horde Wissenschaftler hüten musste. Es war die Hölle und dabei waren wir in der Überzahl. Ich kann nur sagen, dass das eine wirklich harte Strafe ist. Vielleicht sollten sie Tea´lc dazu befragen, er kennt sich bezüglich dieses Themas bestimmt bestens aus. Allerdings weiß ich nicht, ob die beiden das schaffen. Hammond würde nicht sehr erfreut sein, wenn du Verletzte zurück bringst Jack."

„Ach was. Ich mach mir mehr Sorgen um die zwei. Wenn sie die nächste Woche überstehen, ohne in denn Wahnsinn getrieben zu werden, können sie sich glücklich schätzen. Außerdem werden wir einen Auge auf sie haben." Wiegelte Jack die Bedenken ab.

„Ich verstehe nicht ganz." Hakte Bratac nach, der nicht wusste, warum es so schlimm sein sollte, auf einige friedliche Wissenschaftler aufzupassen. Bis jetzt waren sie ihm äußerst umgänglich vorgekommen.

„Die beiden sind Anfänger." Begann Jack zu erklären." So was können die riechen. Sie werden absolut jeden Trick anwenden, um sie loszuwerden. Glaub mir, sie mögen wie harmlose Wissenschaftler aussehen, aber in Wirklichkeit sind es Monster, die darauf warten dich in Ärger zu verwickeln." Die vollkommen ernste Miene, die Jack bei diesen Worten aufsetzte, veranlasste Bratac einfach zustimmend zu nicken und sich im Geiste vorzunehmen Tea´lc wirklich zu befragen, was das alles bedeutete.

„Ähm. . . Jack. Ich unterbrech dich ja nur höchst ungern, aber ich glaube, du solltest einen taktischen Rückzug in Betracht ziehen." Besorgt deutete Jacob in die Richtung von Daniel und David. Beide unterhielten sich leise und warfen äußerst düstere Blicke in seine Richtung, während sie sich langsam auf sie zu bewegten.

Noch bevor Bratac eine Frage in Jack O´Neils Richtung werfen konnte, war dieser bereits verschwunden. Immer verwirrter über das mehr als sonderbare Verhalten der Taori, nahm er sich vor ein sehr sehr langes Gespräch mit Tea´lc zu führen.

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Immer noch innerlich kochend vor Wut stand Bretal wartend am Rand des Lagers. Die paar Dinge, die er für den Rest des Tages brauchte, hatte er in kürzester Zeit zusammengepackt. Er mußte nur noch darauf warten, dass die Wissenschaftler, auf die er aufpassen musste, kamen. Die Dinge die Jack O´Neil vorhin erzählt hatte, klangen für ihn nach nichts weiter als Unsinn. Das einzige, auf das er sich gefasst machte, war ein langweiliger Tag an dem er Wache halten sollte.

Das schlimmste an all dem würde sein, dass dieser verdammte Tanel ebenfalls mitkam. Dabei konnte er es sich nicht leisten, ihm während der Wache in seine Schranken zu weisen. Meister Bratac war äußerst wütend gewesen und eine solche Entgleisung würde ihm nicht so leicht verziehen werden.

Er hatte es bereits einmal geschafft, David Delarro, der völlig unbeteiligt an dem Streit war, zu verletzen. Wie sehr er sich auch wünschte, die Schuld dem Tokra zuzuweisen, blieb doch ein Teil davon bei ihm. Wenn er den Wissenschaftler nur aus dem Weg geschoben hätte, bevor er sich auf Tanel gestürzt hatte. Seine Strafe wäre unbedeutend gewesen. Aber jemanden selbst in Gefahr bringen, der nichts damit zu tun hatte, nein, der sogar Schutz bedurfte, seinen Kopf dermaßen zu verlieren, war nicht zu verzeihen.

Während der nächsten Woche durfte er sich nicht von dem Tokra ablenken lassen und so allen beweisen, dass er ein würdiger Jaffa war. Dass er sich nicht von Nebensächlichkeiten ablenken ließ. Danach konnte er sich immer noch mit dem Tokra auseinander setzen

Ah, da kamen die ersten Wissenschaftler in Sicht. Es waren drei Männer im typischen Grün der Taori. Wie waren ihre Namen noch gleich? Er hatte sie nur kurz vorher gesehen und konnte sich nicht erinnern, sie gehört zu haben. Später musste er sich dringend mit David Delarro oder Daniel Jackson darüber unterhalten.

Da hinten gingen sie, in Begleitung einer weiteren Wissenschaftlerin, womit sie bis auf den Tokra vollständig waren. Bevor er allerdings ein selbstgefälliges Lächeln, über den anscheinend Pflicht vergessenen Mann aufsetzen konnte, sah er ihn hinter dem Dreiergespann auftauchen.

Der Kerl hatte in der kurzen Zeit doch nicht wieder versucht, ihn bei David Delarro schlecht zu machen? Wie konnte dieser verweichlichte Tokra es nur wagen, ihn als Verräter zu bezeichnen? Er hatte dem falschen Gott den Rücken gekehrt und der Rebellion die Treue geschworen. Die Opfer, die er gebracht hatte, um hier zu sein, waren groß gewesen. Was hatte dieser Tokra dagegen schon vorzuweisen?

Sofort wollte er einen Schritt auf die Gruppe zu treten, um selbst mit dem jungen Taori zu sprechen, doch die drei ignorierten ihn völlig. Sie gingen einfach redend in Richtung der Ruinen wobei sich ihnen die anderen drei anschlossen. Verblüfft über dieses Verhalten hielt er kurz inne, um ihnen nachzusehen.

Als jedoch der düster drein blickende Tokra an ihm vorbei ging, setzte er sich sofort wieder in Bewegung. Das letzte, was er wollte, war diesem Mistkerl die Führung zu überlassen, also beeilte er sich die Gruppe zu überholen, um sie selbst zu übernehmen. Wenn sie erstmal bei den Ruinen ankamen, konnte er immer noch mit David Delarro reden.

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Sie Arbeiteten jetzt knappe zwei Stunden in den Ruinen und die Sonne war in dieser Zeit immer höher gestiegen. Die Frische des Morgens war längst verflogen, um einer immer größeren Hitze Platz zu machen. Selbst der Wind konnte an dieser Stelle für keine Erfrischung sorgen, denn die hohen Mauern der verfallenen Gebäude hielten ihn davon ab, hier zu wehen.

Die kleine Gruppe von Wissenschaftlern hatte es sich auf einem kleinen offenen Platz gemütlich gemacht, in dessen Mitte die Überreste eines alten Brunnen standen. Die runde Form war kaum noch auszumachen, doch musste er früher einmal mannshoch gewesen sein. Den Boden bedeckten Grasbüschel, die die Zeit durch die, einst so gepflegte Straße getrieben hatte. Die Häuser rings umher waren teilweise zerfallen, nur einige wenige noch intakt, zumeist einstöckig und reich mit Mustern und Schriften verziert.

Um den alten Brunnen herum verteilt lagen die verschiedensten Geräte, sowie die neuesten Entdeckungen aufgetürmt, die einer späteren Erforschung unterzogen werden sollten. Die Wissenschaftler selbst standen allein oder zu zweit überall verteilt und versuchten eifrig alte Schriftzeichen zu enträtseln oder Proben zu analysieren

Obwohl genau das die Truppe von Wissenschaftlern in Hochstimmung versetzen sollte, machte sich unter ihnen eine ausgesprochen schlechte Laune breit. Das ganze Problem lag bei zwei Personen, die sich nicht nur gegenseitig ignorierten, sondern mit ihren widersprüchlichen Befehlen die kleine Gruppe in den Wahnsinn trieb.

„Verdammt ich hab die Schnauze voll." Wütend ließ sich Kaori Johnson neben drei ihrer Kollegen fallen. Beide schauten sie verblüfft an, denn die Halbkoreanerin war nicht unbedingt wegen ihres Temperaments bekannt. „Wir müssen irgendetwas gegen diese Idioten unternehmen. Wenn die mir noch einmal sagen, ich soll nicht so nah an die Wand treten, da das, aus welchen Gründen auch immer, sie ausgerechnet für mich, aber natürlich für keinen von euch, zu gefährlich halten, knall ich jemanden ein paar."

„Sie hat recht Daniel. Mir reichts auch. Die führen sich auf wie Diktatoren. Niemand hat uns zu sagen, was wir wie tun sollen. Wieso hat Colonel O´Neil uns diese Typen überhaupt aufgehalst? Die haben doch keine Ahnung von dem Job. Und was die heute Morgen mit David gemacht haben." Der sonst so stille Karl Waltener mischte sich ebenfalls in das Gespräch ein. Wie Daniel feststellte, teilte er das gleiche wütende Blitzen in seinen Augen mit Kaori.

David dem die ganze Sache eher peinlich berührte, als dass sie ihn wütend machte, blieb still. Das Verhalten seiner beiden neuen Freunde, beschähmte ihn. Zuerst diese Sache von heute Morgen und jetzt das. Den ganzen Weg hierhin hatte er sich mit Hilfe von Daniel bemüht den anderen zu erklären, dass es nur ein versehen war.

Die restlichen Wissenschaftler hatten ihnen geglaubt und versprochen nicht mehr die Beschützer für das jüngste Mitglied ihrer Gruppe zu spielen. Doch kaum waren sie hier angekommen, hatten die beiden die Tyrannen gespielt. Die Gruppe hatte danach sehr schnell entschieden, dass David irre geleitet wurde und sie doch auf ihn aufpassen mussten. Mittlerweile war David fast der gleichen Meinung. Was war nur aus seinen beiden „Freunden" seit heute morgen geworden.

„Hm. . . Jack meinte doch, es sollte eine Strafe für sie sein, dass sie mit uns kommen." Meinte Daniel mit nachdenklicher Stimme. „Vielleicht sollten wir ihnen eine eigene Lektion erteilen."

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Die Bewacher der kleinen Gruppe von Wissenschaftlern standen gelangweilt an Wände gelehnt und fragten sich, was sie hier sollten. Beide hatten bereits versucht ein Gespräch mit dem jungen Taori zu beginnen, der heute morgen erst, so unsanft in ihren Streit geraten war. Doch leider scheiterten sie an den übrigen Wissenschaftlern des Teams, die den jungen Mann bis jetzt erfolgreich vor ihnen abschirmten. Also standen sie nur resigniert da, um darüber nachzudenken, was dieses merkwürdige Verhalten zu bedeuten hatte. Ganz zu schweigen davon, dass sie bereits von einem Team der Taori kontrolliert worden waren. Als wären sie zu unfähig auf ein paar Leute aufzupassen.

Hätten die beiden der Situation mehr Aufmerksamkeit, als ihren Gedanken geschenkt, wären ihnen dabei vielleicht einige Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Zum einen hatten sich die Wissenschaftler bis jetzt ungewöhnlich gut benommen. Keiner der versuchte die Gruppe zu verlassen, um andere Gebiete zu erkunden. Zum anderen hingen sie verdächtig oft flüsternd zusammen, wobei sie den beiden aufmerksame Blicke schenkten. Jeder SG Soldat wäre sofort aufmerksam geworden und hätte das Schlimmste befürchtet. Doch die beiden waren völlig ahnungslos.

Wie auf ein geheimes Zeichen hin, begannen zwei Wissenschaftler sich jeweils einem anderen Haus zuzuwenden. Langsam begannen sie sich zu den Hausecken vorzuarbeiten. Alles sah aus wie immer. Ganz Harmlos. Bis der erste von ihnen um eine der Ecken herum in der nächsten Gasse verschwand.

Bretal der dieser Stelle am nächsten stand, machte sich auf den Weg den Mann zurück zuholen. Wahrscheinlich hatte er nur austreten müssen und vergessen sich abzumelden. Wie oft hatte er diese Diskussion heute schon geführt? Diese Leute benahmen sich wie kleine Kinder. Dies war wirklich Babysitting und weit unter seinem Niveau.

Noch in seine Gedanken vertieft bog Bretal um die Ecke und blieb überrascht stehen. Da war niemand. Der Mann musste in eine Seitengasse oder einem Hauseingang verschwunden sein. Laut rief er nach dem Wissenschaftler, dessen Namen er sich unglücklicherweise noch nicht gemerkt hatte. Das einzig Signifikante an ihm war, dass seine Haare bereits ergraut waren. Wahrscheinlich der älteste in der Gruppe. Wie konnte der nur so schnell verschwinden?

Mit einem Seufzen über die seiner Meinung nach unnötige Verschwendung von Zeit, begann er die umliegenden Häuser zu kontrollieren. Das erste Haus war nur noch Schutt. Das zweite stand zwar noch, doch auch hier befand sich keiner. Je weiter seine Suche ihn voran brachte, desto unruhiger wurde er. Wo zur Hölle war der Mann?

Er konnte ihn unmöglich übersehen haben. Oder doch? War er bereits wieder zurück? Hier war er jedenfalls nicht und an ihm vorbei gekommen war er auch nicht. Etwas an der Situation beunruhigte ihn und er ging schnell wieder zurück zu den anderen. Als er um die Ecke bog, um sich zu vergewissern, dass der alte Mann wieder da war, blieb er das zweite mal in kürzester Zeit überrascht stehen.

Da war niemand! Der ganze verdammte Platz war leer. Die Ausrüstung und Fundstücke lagen nach wie vor da, aber keiner der Wissenschaftler. Konnte es möglich sein, dass sie jemand in so kurzer Zeit überwältigt hatte? Nein, dann hätte er etwas gehört. Aber was war dann . . .

„Wo sind denn alle hin!" Schrie jemand links von Bretal. Als er sich umdrehte, sah er den verwirrten Tokra, der ebenfalls aus einer der Gassen gekommen war. Ohne auch nur einen der Wissenschaftler dabei zu haben. Irgendwie hatte er das ungute Gefühl, dass ihn jemand reinlegte.

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Kowalski hatte etwas gehört. Sie patroullierten mitten in der alten verlassenen Ruinenstadt und er hörte ein Geräusch. Nicht etwa von Tieren. Das klang eindeutig nach Menschen. Er drückte sich Schutz suchend gegen eine der bröckelnden Mauern und gab seinem Team Anweisungen, es ihm gleich zu tun.

Ein paar Sekunden lang lauschte er angestrengt, um das Geräusch zu lokalisieren. Merkwürdig. Irgendwie kam ihm etwas daran bekannt vor. Da vorne. Links von ihm. Das Haus war noch gut intakt. Keine 20 Meter entfernt. Lautlos, nur mit den Händen gab er seinem Team Zeichen vor zu rücken.

Langsam und bedächtig schlich er sich an. Eigentlich sollte es hier niemanden geben. Keine andere Gruppe war unterwegs. Die Wissenschaftler lagerten im anderen Teil der Stadt. Von Eingeborenen hatte es ebenfalls noch keine Spuren gegeben. Aber das hieß eigentlich nur, dass sie sie noch finden mussten Die Frage war nur, ob sie friedlich reagierten.

Irgendwie sagte ihm sein Gefühl jedoch, dass es sich nicht um Eingeborene handelte. Feinde? Nein. Das glaubte er ebenfalls nicht. Weiter schob er sich vorwärts. Vorsorglich mit der Waffe im Anschlag. Jeden Hauseingang und jede Gasse unterzogen sie dabei einer eingehende Prüfung um eventuelle Fallen auszuschließen.

Je näher er kam umso deutlicher wurden die Geräusche. Langsam machte er Worte aus. Von einer Stimme, die ihm verdammt bekannt vor kam. Das konnte doch nicht sein. Er warf einen fragenden Blick zu seinem Team und konnte die gleiche Verwirrung in ihren Augen lesen, die er selbst empfand.

Lautlos gab er seinen Leuten die letzten Zeichen. Sie verharrten kurz vor dem Türbogen und er war sich ziemlich sicher, was sie finden würden. Trotzdem ließ er weiter Vorsicht walten. Es konnte immer noch eine Falle sein. Und wenn es keine war, fragte er sich, was hier los war.

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Meister Bratac ging in das Zelt, in dem er Jack O´Neil vermutete und schlug die Zeltplane beiseite. Tatsächlich sah er den Taori an einem Tisch zusammen mit Jacob Carter sitzen. Sie beugten sich über einige Karten und schienen etwas zu diskutieren. Das Zelt selbst war recht groß und mit Equipment voll gestopft, von dessen Bedeutung der Jaffa keine Ahnung hatte.

„Jack O´Neil. Ich habe nach dir gesucht." Unterbrach er das Gespräch. Beide schauten auf und zu seiner Verblüffung sahen beide ihn mit einem breiten Grinsen an.

„Kommen Sie rein Meister Bratac wir wollten sowieso gerade nach Ihnen suchen." Mit einem Winken bedeutete Jack ihm, sich zu ihnen zu setzen. Neugierig, was das zu bedeuten hatte gesellte er sich zu ihnen.

„Also die Situation ist folgende." Begann Jack ohne Umschweife „Eure beiden Jungs müssen ziemlich was angestellt haben. Ich hab so was noch nie erlebt. Kowalski und seine Leute sollten ein Auge auf alles haben, während sie die Stadt erkundeten. Bei euren beiden freiwilligen Bewachern schien alles ruhig und in Ordnung zu sein. Jedenfalls bis sie zufällig ein Geräusch hörten, in einen Hauseingang schauten und sechs Wissenschaftler friedlich beim Mittagessen fanden. Ohne ihre Bewacher." Endete der, immer noch amüsierte, Jack seine Erzählung

Bratac konnte nur einen verständnislosen Blick in die Runde werfen. Durch das Verhalten von Jack, war ihm klar, dass alles in Ordnung war. Was nur bedeuten konnte, dass die sechs ihre Bewacher mit voller Absicht abgehängt hatten. „Aber wieso sollten sie alleine sein wollen?" Sprach er die Frage, die sich automatisch stellte aus.

Diesmal war es Jacob, der antwortete. „Wie es aussieht waren sie wohl etwas . . . sauer über das was, heute morgen passiert ist. Zusätzlich dazu haben die beiden sich wohl dermaßen daneben benommen, dass die Wissenschaftler entschieden, genug von ihnen zu haben. Obwohl es mir sehr schwer fällt zu glauben, dass es ihnen so leicht gefallen ist sie aus zutricksen."

„Das ist es aber und ich muss ehrlich sagen, dass ich enttäuscht bin. Ein solches Verhalten ist unverzeihlich. Es war eine einfache Aufgabe. Den Wissenschaftlern hätte etwas passieren können." Fuhr Bratac wütend auf. Wieso fanden die beiden das nur so lustig? Mit einer solchen Disziplinlosigkeit war nicht zu spaßen.

„Keine Aufregung. Sie sind von einigen der klügsten Köpfe, die wir haben abgehängt worden, dass hätte wohl jedem passieren können und es geht ihnen ja gut." Beschwichtigte Jack ihn wieder.

„Allerdings solltet ihr später vielleicht mal ein Gespräch mit euren Leuten über ihr Verhalten führen. Niemandem gefällt es, wie ein kleines Baby behandelt zu werden. Und Wissenschaftler haben die Angewohnheit, einfach zu verschwinden, wenn ihnen etwas nicht passt. Morgen bekommen die beiden das hoffentlich besser hin. Im Übrigen überlegen wir gerade, ob wir den beiden sagen wollen, dass wir alle beisammen haben oder sie noch ein wenig suchen lassen. Zur Strafe versteht sich." Der leicht sadistische Zug, der sich dabei auf Jacks Gesicht breit machte, zeigte nur all zu deutlich, was er davon hielt.

Wieder konnte Bratac über diesen Taori nur staunen. Sie weiter suchen zu lassen, war eine sehr kreative Strafe. Sie gefiel ihm. Wenn er meinte, den beiden noch eine zweite Chance nach ihrem Versagen geben zu wollen, hatte er nichts dagegen. Und das mit dem Gespräch konnte er auch später lösen. Mit einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen stimmte er den beiden zu.

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Völlig außer Atem musste Bretal inne Halten. Er lehnte sich gegen eine Wand die stabil genug aussah, um sein Gewicht zu halten. Er konnte immer noch nicht begreifen, was da eigentlich geschehen war. Wie konnte er nur innerhalb weniger Minuten sechs Taori Wissenschaftler verlieren?

Das war alles nur die Schuld dieses verdammten Tokra. Wieso hatte dieser Vollidiot die Wissenschaftler nur aus den Augen gelassen, während er den anderen zurückholte. Wie sollte er mit einer solchen Person nur arbeiten?

Noch schlimmer, wie sollte er Meister Bratac oder Jack O´Neil nur sein Versagen erklären? Dabei war die Aufgabe denkbar einfach. Wieso waren nur alle verschwunden? David Delarro kam ihm nicht wie eine Person vor, die einen solchen Unsinn mitmachte. Die anderen mussten einen schlechten Einfluss auf ihn ausüben. Genau wie der Tokra.

Er musste sie einfach wiederfinden, bevor ihnen etwas passierte. Oder bevor der Tokra sie fand. Eine solche Schmach konnte er einfach nicht ertragen. Also musste er weiter suchen Der Tag neigte sich allerdings dem Ende zu. Die Suche dauerte zu lange. Der Himmel über ihm begann sich sogar dunkel zu färben

„Hier Jack O´Neil an Bretal und Tanel. Die Wissenschaftler sind in Begleitung eines SG Teams auf dem Weg zurück zum Camp. Wie ihr euch vorstellen könnt, bin ich nicht sehr erfreut. Ich würde euch empfehlen, ebenfalls den Rücktritt anzutreten." Die wenig belustigt klingende Stimme des Colonel ließ Bretal zusammen zucken. Sie hatten sie gefunden. Es klang nicht, als wäre ihnen etwas passiert. Gut.

Nur leider wußten jetzt alle von seinem Versagen. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als ins Camp zurückzukehren und seine Niederlage einzugestehen.

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Jack O´Neil, Jacob Carter und Bra´tac warteten ungeduldig auf die Ankunft der Wissenschaftler und ihrer Begleiter. Die Nachricht vom Versagen der beiden Begleiter hatte sich mysteriöserweise überall herumgesprochen. Sie hatten es auf Anweisung von Jack nicht geheim gehalten, da er meinte, das gehöre zur Strafe hinzu und es würde ihnen beibringen zusammenzuarbeiten. Die beiden anderen wußten zwar nicht wie das funktionieren sollte, doch hatten sie erst heute morgen die Lösung der Angelegenheit ihm überlassen und sie standen zu ihrem Wort.

Als die kleine Truppe sich am Horizont abzuzeichnen begann, passierte genau das, womit Jack gerechnet hatte. Nach und nach begannen sich alle Einwohner der kleinen Zeltstadt einzufinden, um sie zu begrüßen. Die Taori waren wieder in einer äußerst guten Stimmung, bei dem Gedanken das „Ihre" Wissenschaftler die beiden ihnen zugeteilte Bewacher so leicht abgehängt hatten. Jaffa und Tok´ra hingegen war die Sache sichtlich unangenehm.

„Hey Daniel, wie war der Ausflug?" Der Sarkasmus in Jacks Stimme war kaum zu überhören, doch durch jahrelange Übung gelang es Daniel ihn problemlos zu ignorieren.

„Wir haben wirklich eine Menge interessante Entdeckungen gemacht. Ich freu mich schon auf morgen. Aber jetzt hab ich zu tun, die ganzen Artefakte müssen schließlich verstaut werden. Vielleicht können wir ja nachher weiter reden" Mit einem völlig unschuldigen Lächeln ließen er und die anderen Wissenschaftler den perplexen Jack stehen und machten sich auf den Weg zu ihren Zelten.

„Ich fürchte sie sind ziemlich an gefressen Sir." Kowalski hatte sich neben Jack gestellt und sah ihnen besorgt nach. Was er von den aufgebrachten Wissenschaftlern gehört hatte, gefiel ihm gar nicht. Der schlimmste Gemütszustand den er von ihnen kannte, war Quengelig, wenn sie eine Ruine nicht zu Ende untersuchen konnten, aber das hier?

„Was zur Hölle ist los?" Jack hörte sich nicht nicht sehr begeistert an. Wenn die Wissenschaftler schlecht gelaunt waren, insbesondere Daniel bedeutete das nur Ärger. Ein ganzen Trupp von der Sorte mit zur Erde zu bringen, war wie ein Todesurteil, denn Hammond würde ihm den Kopf abreißen.

„Seien sie froh, dass sie sich bereits beruhigt haben, sechs Wissenschaftler, die sich gleichzeitig bei einem beschweren, sind nicht leicht zu verkraften. Ich kann gar nicht glauben, wie sich die beiden daneben benommen haben. So wie es aussieht, verhielten sie entweder extrem unhöflich, demonstrativ uninteressiert oder einfach nur herrisch. Oh und die sechs geben Ihnen die Schuld an allem." Fügte Kowalski noch schnell hinzu und beschäftigte sich dann mit der Landschaft.

Ein paar Sekunden lang sagte Jack nichts. Natürlich wusste er, dass die Wissenschaftler angefressen waren, aber das war doch längst kein Grund ihm die Schuld zu geben. Zumindest erklärte das Daniels Verhalten. Jack war sich ziemlich sicher, dass er das Ganze wieder hin biegen konnte, denn Daniel war ihm noch nie lange böse gewesen. Doch wie sollte er ihnen klar machen, dass sie noch eine Woche mit den beiden aushalten mussten.

„Also gut ihr beiden." Sprach er ohne Umschweife die Schuldigen an. „Wann hattet ihr denn vor uns zu erzählen, dass euch die Wissenschaftler abhanden gekommen sind? Wenn es stockfinster ist und wir uns fragen wo ihr bleibt? Ist euch eigentlich klar, dass ihnen sonst was passieren konnte? Wie habt ihr überhaupt nach ihnen gesucht? Getrennt, ohne ein einziges Wort miteinander zu sprechen.?" Bei seinen letzten Worten sah er in den Gesichtern der beiden, dass er voll ins Schwarze getroffen hatte. Mit einem ergebenen Seufzen strich er sich durchs Gesicht.

„Ich hab mit Meister Bra´tac und Jacob Carter gesprochen, um ihnen zu versichern, dass ihr trotz des heutigen Fehlschlags vielleicht doch noch so etwas wie Soldaten abgeben könntet. Deshalb werdet ihr morgen wieder auf die sechs aufpassen.

Allerdings wird euch die erste Hälfte des Tages SG2 zur Seite stehen und euch sagen, wie der Hase läuft, klar? Das ist eine zweite Chance für euch. Wenn das nicht klappt, schreib ich euch ab und ihr dürft für den Rest der Woche Küchendienst schieben, habt ihr verstanden?" Nach der ernsten Ansprache des Colonel brachten die beiden nicht mehr als ein Nicken zustande. Jack reichte das und er drehte sich um. Er hatte noch eine lange Diskussion mit Daniel vor sich und keine Zeit sich mit den beiden weiter zu beschäftigen.

Meister Bra´tac und Jacob Carter hingegen hatten alle Zeit der Welt. Bevor der morgige Tag anbrach, wollten sich beide noch mit ihren Querolanten unterhalten. Die Ereignisse des heutigen Tages waren peinlich genug gewesen und sie hatten nicht vor die beiden so ein Disaster morgen wiederholen zu lassen.

Die Traube von Taori im Gegenzug fing an Wetten abzuschließen, was als nächstes schief gehen würde. Während die Tok´ra und Jaffa ihnen versicherten, dass so etwas nur ein außergewöhnlicher Zwischenfall sein konnte und sich nie wiederholen würde. In ihrer Naivität ließen sich einige von ihnen sogar auf Wetten für die beiden Bewacher ein. Die Taori hingegen wussten es besser. Egal wer sie bewachte, Wissenschaftler plus alte Ruinen bedeuteten immer Ärger.

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Das kleine Zelt war mit Regalen voll gestopft, die überzuquellen schienen. Überall lagen Artefakte, Bruchstücke von zerbrochenen Töpfen und jede Menge Bücher. An einem haltlos voll gestellten Tisch saßen zwei Männer, die gerade eine Inschrift auf einem Foto diskutierten.

„Ach komm schon, Daniel, so schlimm kann es doch gar nicht sein." Erneut versuchte Jack sich bei ihm zu entschuldigen. Seit zehn Minuten stand er am Zelteingang und versuchte Daniels Aufmerksamkeit zu erregen. Doch statt der erwarteten Diskussion, wurde er völlig ignoriert.

„Ich glaube dieses Zeichen hier könnte Tempel heißen. Was meinst du?" Daniels Worte richteten sich eindeutig nicht an Jack. Dieser gab mit einem ergebenem Seufzen auf. Ein letztes Mal warf er einen forschenden Blick zu den Wissenschaftlern und musste akzeptieren, dass er verloren hatte. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, schlug die Plane zurück und verließ das Zelt.

„War das nicht ziemlich gemein. Ich meine, du bist doch gar nicht wütend auf ihn." Davids Frage war ernst gemeint. Kurz vorher hatte ihm Daniel erzählt, dass er nicht dem Colonel die Schuld an dem Disaster mit ihren beiden Wächtern gab. Um so überraschter war er, als Daniel genau diesen ignorierte, sobald er das Zelt betreten hatte. Im alten syrisch sagte er nur, dass er sich still verhalten sollte, später würde er alles erklären und genau das wollte er jetzt.

„Alles Taktik." Mit einem breiten Grinsen legte Daniel das Foto weg, um seine Aufmerksamkeit ganz seinem jüngeren Kollegen widmen zu können. „Weißt du, wenn ich so leicht nachgebe, geht der Lerneffekt verloren." Erklärte er mit seiner besten Dozenten Stimme.

„Was?" Völlig verwirrt schaute David ihn an. Welche Dinge lernte der Colonel denn, wenn er von Daniel ignoriert wurde? Es musste natürlich mit den Ereignissen des heutigen Tages zu tun haben. Aber er hatte sich doch schon dafür entschuldigt, dass alles schief gegangen war und ihnen versprochen morgen SG2 als Hilfe mit zuschicken War das denn nicht genug?

„Ist das denn nicht klar? Wenn ich Jack zu leicht nachgebe, würde er mit mir doch machen, was er will. Dadurch das ich jetzt den Beleidigten spiele, merkt er sich was er falsch gemacht hat und überlegt es sich beim nächsten Mal genauer, ob er so was noch mal ohne jegliche Nachfrage entscheidet. Vielleicht solltest du das bei deinen neuen Freunden auch so machen. Lass sie mindestens morgen noch zappeln, dann sollten sie so viele Schuldgefühle haben, dass du viel leichter mit ihnen klarkommst." Zuversichtlich klopfte er David auf den Rücken, um ihn zu versichern, dass diese Methode völlig normal war und immer funktionierte.

„Meinst du? Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Die Sache wegen heute morgen ist gar nicht so schlimm, mit einer anständigen Entschuldigung ist das Ganze schon vergessen. Aber ihre Streiterei. Beide wollen, dass ich den anderen nicht mehr sehe, weil er angeblich schlechter Umgang sei. Dabei will ich doch mit beiden befreundet sein. Verstehst du?" Traurig senkte David immer mehr seine Stimme. In den dunkelblauen Augen konnte Daniel seine Hilflosigkeit über die ganze Situation sehen.

„Wir kriegen das irgendwie hin. Wenn Jacks Plan aufgeht, werden die beiden sich zumindest akzeptieren. Außerdem spreche ich mit den anderen darüber. Wir werden dir alle helfen, ein klein wenig Erleuchtung in die Köpfe der beiden zu bekommen. Du wirst sehen, dass sie sich am Ende des morgigen Tags schon miteinander unterhalten können, ohne sich gegenseitig die Köpfe abzureißen:" Aufmunternd lächelte Daniel ihm zu. Ihm war klar, dass David mit beiden Männern gern befreundet sein wollte. Ihm war auch klar, dass mit einem Tokra und einem Jaffa zwei sehr harte Nüsse zu knacken waren. Die Feindschaft die zwischen beiden Gruppen bestand war uralt und niemand konnte sie so leicht überwinden. Doch genau dies war die perfekte Gelegenheit es zumindest zu versuchen.


weiter: Kapitel 2
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