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Wraith bevorzugt (7) von silverbullet27

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Kapitel Bemerkung: A/N: Teile dieses Kapitels sind nicht für P12 geeignet und beziehen sich auf meine FF „Sonnentanz“ – wem das zu viel wird, bitte die gekennzeichneten Passagen überspringen.

Kapitel 9

„Ich hoffe, du hältst die Störsender noch aktiviert?“, fragte Guide beiläufig, während er sich an der Verriegelung einer Luftschleuse des gestrandeten Hives zu schaffen machte.

„Ja, Sir“, antwortete Blueface, immer noch vor Schreck erstarrt.

„Sehr gut… und nun komm, wir haben noch zu tun!“ Der Commander schritt durch die geöffnete Schleuse und Blueface sandte ein Stoßgebet an die Sterne. Diese Aktion war glatter Selbstmord! Ohne, dass dieser einem höheren Zweck diente!

„Ah ja, es gibt also einige Wächter im Winterschlaf… gut, gut… dann werden wir die Weckvorrichtung manipulieren, dass sie nicht aufwachen können“, meinte Guide nach einem Blick auf seinen Scanner. „Das wird deine Aufgabe sein, mein Junge. Gib mir die beiden freien Speicherkristalle, ich werde die Datenbanken im Zentrallabor herunterladen.“

Blueface drückte dem Commander wortlos die gesamte Ausrüstungstasche in die Hand, nachdem er einige Instrumente entnommen hatte, die er für die geforderten Manipulationen benötigen würde. Er war viel zu entsetzt um zu fragen, wessen Hive sie gerade betreten hatten und wendete sich der Hauptsektion mit den Winterschlafkapseln zu.

Guide schaute dem kleinen Cleverman kopfschüttelnd hinterher. Wenigstens befolgt er Befehle…

Die Schlafwabensektion war einige Decks über dem, in das sie eingedrungen waren und Blueface scheute die Transporter zu benutzen. Also suchte er einen der gewundenen Treppenaufgänge und schnaubte, als er bemerkte, dass die Außenhülle stellenweise Löcher aufwies, durch die das Tageslicht herein schien. Was für ein Wrack, dachte er und betastete vorsichtig die nächste Wand, hinter der er eine der Hauptleitungen vermutete. Er konnte das schwache Pulsieren des Hives ertasten und öffnete seinen Geist, um dem Schiff zu lauschen. Schwere Kämpfe, die lang vor seinem Schlupf stattgefunden hatten, schmerzhafte Reparaturen, die frühere Anwesenheit einer grausamen Königin, von all dem berichtete ihm das immer noch lebendige Schiff. Dieser Hive wusste, dass er nie wieder die Planetenoberfläche verlassen können würde, wehrte sich aber standhaft gegen den Verfall.

Blueface seufzte und zog seine Hand zurück. Er verspürte etwas wie Respekt für das Wrack, aber er musste weitergehen. Eilig erklomm er die breiten Stiegen und betrat einen der inneren Gänge, der ihn zu den Winterschlafkapseln führen würde. Wären die Störsender nicht mehr aktiv oder auf einer falschen Frequenz eingestellt, so wäre die Wachmannschaft sicherlich schon von den internen Sensoren geweckt worden. An einigen Stellen waren Wände und Deckenkonstruktionen eingestürzt und der Cleverman musste über die Trümmerstücke hinweg klettern.

In der Halle der Kapseln herrschte Dämmerlicht, gerade ausreichend, dass Blueface noch gut sehen konnte. Und was er sah, erfreute ihn nicht gerade. Hunderte von unbelegten Kapseln, aber in einigen schliefen eindeutig Drohnen und Blades. Mit wenigen Handgriffen setzte er die Weckvorrichtung außer Betrieb und rümpfte die Nase. Das war zu einfach, dachte er und schaute sich um. Nun wollte er wissen, wem dieser Hive gehörte. Von Guide erwartete er keine ehrliche Antwort, wie er sich selbst eingestand. Es war falsch, so von seinem Commander zu denken, aber Blueface kochte innerlich vor Wut, nachdem der Schreck nachgelassen hatte. Schnell fand er eine Konsole, mit deren Hilfe er an die Stammdateien herankäme.

Er rief die Basisinformationen auf und schluckte: Stormeye! Dieser Hive wurde unter der Herrschaft von Stormeye erbaut! Mit schreckensweiten Augen las er weiter. Nur wenige hundert Jahre nach dem Ende des Großen Krieges gegen die Lanteaner kam es zu einem Kollaps der Waffensysteme und Stormeye beschloss, sich einen neuen Hive bauen zu lassen. Seitdem wartete das lebendige Schiff auf seinen endgültigen Tod.

Blueface schnappte nach Luft. Königin Stormeye war seine Mutter gewesen. Nachdem ihre Tochter Sundancer sich ihrer entledigt hatte, gehörten dieser Hive und die Wraith in den Kapseln ihr. Zitternd ließ er sich zu Boden sinken und lehnte sich mit dem Rücken an die Konsole. Sie waren auf Baser, dem Heimatplaneten jener Königin, die seinen Tod gewollt hatte – und ihm noch Schlimmeres antun ließ.

Er zog die Knie an und schützte seinen Kopf mit den Armen, aber gegen die Erinnerungen kam er nicht an, die ihn nun überfluteten.

(P18:
Nie würde er das kalt grinsende Gesicht über ihm vergessen, das er sah, als er aus der Stunnerbetäubung erwachte.

„Sieh an, was für ein kleiner Käfer uns da ins Netz gegangen ist!“, lachte der Jäger, den man Thorner nannte.

Blueface war mit beiden Händen durch Sklavenringe an einen schmalen Baumstamm gefesselt und konnte sich weder befreien, noch weiter zurückweichen, egal, wie sehr er sich mit den Füßen in den Waldboden stemmte.

„Eine schlaue Idee von euch, die Sender herauszuschneiden. Meine Drohnen haben Stunden gebraucht, um alle einzusammeln.“ Der Jäger hockte neben ihm und sprach im unverbindlichen Plauderton weiter: „Auch war es geschickt gedacht, das Anwahlgerät für den Sternenring zu zerstören, damit ich hier festsitze… dumm nur, dass es nicht alle von euch geschafft haben vor der Explosion zu fliehen, nicht wahr? Nun sitzen wir hier gemeinsam fest. Und soll ich dir noch etwas sagen? Ich bin verärgert. Wirklich, wirklich verärgert. Wenn ich mich ärgere, muss ich einfach etwas zerstören…“

Mit einem einzigen Schlag brach der Jäger dem kleinen Cleverman einen Unterschenkel. Mit einem weiteren das andere Bein. Blueface schrie vor Schmerzen auf und der Jäger sog mit geöffnetem Mund die Witterung von Schmerz und Leid ein. Seufzend schloss sein Peiniger die Augen und meinte: „In einem meinten es die Sterne gut mit mir… sie ließen mich einen Cleverman finden. Ein Blade unterdrückt seinen Schmerz und seine Angst, aber ihr Schlauköpfe seid so… weich. Ihr schreit eurer Leid hinaus und ich kann es schmecken… so süß.“

In den nächsten Tagen litt Blueface mehr, als jemals zuvor. Der Jäger ging irgendwann dazu über, seine Hände auf die bloße Haut des Cleverman zu legen, um noch mehr und tiefer in dessen Empfindungen vordringen zu können – und übertrug gleichzeitig sein eigenes Vergnügen auf Blueface. Bis dieser ähnlich begann zu empfinden, sobald er den Schmerz fühlte, den der Jäger ihm zufügte. Bis er beinahe gebrochen war. )

Wütend sprang Blueface auf und schüttelte die Erinnerung ab. Was ihm zugestoßen war, konnte er nicht mehr ändern. Aber er konnte sich an denen rächen, die jener Königin gehorchten, die diesen krankhaft sadistischen Jäger auf ihn losgelassen hatte. Mit rasendem Zorn manipulierte der Cleverman die Lebenserhaltung der Winterschlafkapseln und trat an eine der belegten Waben heran, legte seine Hände auf die Membran und fühlte hinein. Fühlte, wie das leise Summen der Präsenz des schlafenden Wraith langsam verstummte, wie der Blade in seiner Kapsel starb, ohne das Bewusstsein erlangt zu haben.

Grinsend trat Blueface einige schritte zurück und betrachtete seine Hände, bis er realisierte, was er gerade getan hatte. Angewidert von sich selbst taumelte er noch weiter zurück, bis er mit dem Rücken an eine Wand stieß und zusammenfuhr. Was habe ich getan? Ich habe Wraith getötet! Wraith, die mir nichts getan hatten, die keine Gefahr für mich bedeuteten! Mit schreckensweiten Augen blickte er sich um. Niemand war zugegen, Guides Präsenz konnte er in der Gegend des Hives spüren, wo sich das Zentrallabor befinden musste. Hastig sammelte Blueface seine Instrumente ein und machte sich rennend auf dem Weg zu seinem Commander.

Nachdem er mehrfach über Trümmerstücke hinweg geklettert war, legte sich seine Aufregung wieder. Niemand brauchte zu erfahren, was er getan hatte. Seine alten Freunde und Fluchtgefährten hätten es nicht anders gemacht und Bonewhite… Bonewhite war selbst im Laufe der Jahrtausende über etliche Leichen gegangen. Wenn er ihm je erzählte, was gerade auf diesem Hive geschehen war, was früher geschehen war, warum… Bonewhite würde sicher Verständnis für ihn haben. Ja, er musste seinem Freund früher oder später davon berichten. Sein Gewissen erleichtern. Guide traute er zu, dass er von vornherein die tödliche Lösung gewählt hätte. Und wenn es nur war, sich die Arbeit an der Weckvorrichtung zu ersparen.

Er fauchte laut auf, als er an einem Trümmerberg ankam, der den gesamten Gang blockierte. Irgendwo war er falsch abgebogen und hatte den Treppenaufgang verpasst. Frustriert wirbelte er herum und ging zurück, bis er eine Tür fand, die ihn zu einem anderen Treppenaufgang führte. Er schaute kurz nach unten und stellte fest, dass nur zwei Decks unter ihm die Stiegen weg gebrochen waren. Aber nach oben sah noch alles intakt aus. Mit zusammengepressten Lippen machte er sich an den Aufstieg und verließ den Aufgang drei Decks höher. Hier sollte es ihm gelingen, weiter in den mittleren Bereich des Schiffes vorzudringen, zum Zentrallabor, wo Guide arbeitete.

Wieder schien an einigen Stellen das Sonnenlicht durch die zerstörten Wände und Blueface ahnte, dass er sich sehr nah an der Außenhülle befinden musste. Er öffnete eine Tür und blieb abrupt stehen. Grell schien die Mittagssonne auf den offen liegenden Bereich des Schiffs, doch das war es nicht, was Blueface am Meisten erschreckte. Starr vor Angst hatten seine aufgerissenen Augen sich auf den Rücken des schlafenden Teppra-Sauriers geheftet, der sein Gelege wärmte. Das ist die Strafe der Sterne für meinen feigen Mord!, dachte er und schluckte hart. Das Blut rauschte ihm in den Ohren und für einen winzigen Augenblick gab er sich dem irrsinnigen Gedanken hin, wie hübsch das blau-rote Gefieder des Sauriers doch in der Sonne funkelte.

Panisch übermittelte er Guide das Bild, das sich ihm bot – zu formulierten Gedanken war er nicht in der Lage.

‚Rühr dich nicht vom Fleck!’, hallte Guides Stimme in seinem Kopf wieder, doch Blueface dachte gar nicht daran, diesem Befehl zu gehorchen – zumal der Saurier gerade erwachte.

Blitzschnell sprang er durch die Tür zurück und verriegelte sie, während das Untier sich kreischend daran machte, die Membran mit Schnabel und Klauen zu bearbeiten. Dies war nur eine normale Türmembran, kein Sicherheitsschott und würde wohl nur kurz standhalten, das war Blueface bewusst.

Eilig rannte er zurück zum Treppenaufgang und stolperte die Stiegen hinunter, als er die Membran zu reißen hören glaubte. Beinahe wäre er zu weit gelaufen, rettete sich aber in den nächsten Gang, bevor die Treppe ins Nichts abbröckelte. Auch hier verriegelte er die Tür und sah sich um. Der Flur war frei von Trümmerstücken und er rannte auf die Präsenz von Guide zu, der sich ihm näherte.

weiter: Kapitel 10

Schlusswort:
A/N: Jurassic Park für Wraith ;)
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