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Wraith bevorzugt (7) von silverbullet27

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Kapitel 13

Kurz bevor Sundancers Kreuzer in Kommunikationsreichweite kamen, betrat Guide die Brücke. ‚Bonewhite, wir müssen reden!’

‚Das ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt dafür, Sir’, entgegnete dieser bissig.

‚So schlecht wie jeder andere – oder auch nicht’, meinte Guide und warf einen Blick auf die Anzeigen. ‚Komm mit auf den Gang, sofort!’

Bonewhite rümpfte die Nase, folgte dem Befehl aber. Außer Sichtweite von Bead und Fog, die auf der Brücke die Stellung hielten, zog Guide den jüngeren Blade etwas an die Seite und begann: ‚Erinnerst du dich noch daran, wie der Krieg zu Ende war und wir plötzlich auf die Widernatürlichen stießen?’

Verwirrt und verärgert schüttelte Bonewhite den Kopf. Ich glaube einfach nicht, dass er jetzt mit mir über Dinge reden will, die über siebentausend Jahre zurück liegen, dachte er und knurrte unwillkürlich.

‚Die Widernatürlichen! Die Maschinenwesen, die von den Lanteanern gebaut wurden und aussahen wie sie!’ Guide war entsetzt, dass sein Schützling diese Feinde vergessen haben sollte.

‚Ich erinnere mich an die Widernatürlichen, aber was hat das…’, begann Bonewhite, wurde jedoch barsch unterbrochen.

‚Und du erinnerst dich noch daran, dass der Virus, der die Widernatürlichen damals ausschaltete, von Stormeyes Clevermen entwickelt wurde?’ Guide fletschte die Zähne.

‚Ja, auch daran erinnere ich mich!’, gab Bonewhite mit einem Fauchen zur Antwort.

‚Es war vor allen Dingen ein Cleverman, der diesen Virus programmierte – man nannte ihn Iceflame’, fuhr Guide fort, ‚und eben dieser Iceflame taucht erst einige Monate nach Uskhara in den Aufzeichnungen auf!’

Bonewhite entgleiste das Gesicht. Auf Uskhara hatte er beinahe den Tod gefunden, einige Wochen später verlangte Königin Stormeye seinen Bruder Fever als Ausgleich für den Verlust ihres Weidegrunds. ‚Du meinst…?’

‚Ja, ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Fever zunächst überlebt hat. Und man ihm einen neuen Namen gab – wenn ich bedenke, wie versteinert du nach seinem Weggang warst, könnte Iceflame sogar ziemlich treffend sein für seinen Zustand… eine vereiste Flamme, erstarrt, kalt und doch brennend…’ Guide verzog die Augen zu schmalen Schlitzen. ‚Aber das ist noch nicht alles…’

‚Fever hat überlebt?’, fragte Bonewhite und ballte die Fäuste.

‚Hör mir zu! Nach der Programmierung des Virus holte Stormeye diesen Iceflame in ihre Zenana…’, meinte Guide und fasste Bonewhite fest an beiden Schultern, bevor er fragte: ‚Ist dir nicht auch schon oft aufgefallen, wie ähnlich Blueface deinem Bruder ist? Seine besondere Begabung, sein Temperament, auch wenn er nicht so explodiert wie Fever es gelegentlich tat?’

‚Soll das heißen, Blueface könnte sein Sohn sein?’, fragte Bonewhite und alles Blut wich aus seinem Gesicht.

‚Nein, dafür ist er zu jung. Iceflame verschwand während der ersten Winterschlafphase von Stormeyes Hive. Anscheinend hatte er seine Kapsel so manipuliert, dass er wenige Wochen nach Beginn des Winterschlafs geweckt wurde und stahl sich vom Schiff – danach verliert sich seine Spur. Aber er hatte bis dahin schon mehrere Nachkommen, die wohl ebenfalls überaus begabt waren… was danach geschah, kann ich nur vermuten, da die Aufzeichnungen des Hives nicht mehr weitergingen.’ Guide räusperte sich, dann meinte er eindringlich: ‚Ich glaube, Blueface ist sein Enkel in dritter oder vierter Generation!’

Bonewhite schlug sich eine Hand vor den Mund, um nicht laut aufzustöhnen. Man tauschte Jünglinge unter den Hives, damit es nicht zu allzu großer Inzucht und damit Degeneration kam – wenn Stormeye sich mit ihren eigenen Söhnen fortgepflanzt hatte, um Fevers Talent zu bewahren, wäre auch erklärt, warum Blueface und seine beiden Schlupfbrüder so klein und schmächtig waren. Aber das war nicht das, was für Bonewhite am Bedeutendsten war. ‚Fever hat überlebt und könnte noch irgendwo dort draußen sein? Warum ist er nicht zurückgekommen?’

‚Weil er wusste, dass das einen Kampf, wenn nicht sogar einen Krieg ausgelöst hätte! Snow durfte ihn nicht wieder aufnehmen und sie hätte es sofort getan, wenn er Kontakt aufgenommen… wo willst du hin?’, fragte Guide, als Bonewhite sich losriss.

‚Sundancers Kreuzer sind in Reichweite – niemand weiß, dass du erwacht bist, halte dich besser im Hintergrund’, meinte der Blade und ging zurück auf die Brücke. Im Gegensatz zu seiner üblichen Unbewegtheit wirkte seine unverhohlene Wut auf die beiden Brückenoffiziere Fog und Bead nicht nur ungewohnt, sondern nahezu erschreckend. „Kreuzer rufen!“, fauchte er und baute sich vor dem Hauptmonitor auf.

Sekunden später tauchte das Gesicht eines sehr gepflegten Blades auf der Anzeige auf, der jedoch nicht dazu kam, eine der Begrüßungsfloskeln zu verwenden, da Bonewhite ihn sofort anfuhr: „Warum haltet ihr auf unser Territorium zu? Wollt ihr einen Kampf provozieren?“

Dem Kreuzerkommandanten entgleisten für Augenblicke die Gesichtszüge, dann hatte er sich wieder gefangen und fauchte seinerseits: „Keineswegs! Allerdings fragen wir uns, warum wir aus eurem Gebiet Signale eines unserer Darts empfangen!“

„Ja, warum wohl?“, zischte Bonewhite zurück, „Seit Tagen sichten wir immer wieder einen einzelnen Dart, der unsere Weidegründe ausspioniert! Das wird dann wohl einer von euren sein, oder?“

Der Kommandant schaute kurz zur Seite, wohl, um sich Informationen geben zu lassen, dann wendete er sich wieder Bonewhite zu und meinte beschwichtigend: „Ich versichere dir, dieser Dart ist nicht von uns geschickt worden!“

„Und ich versichere dir, dass von dem Dart und seinem Piloten nur ein Häufchen Asche übrig bleiben wird, wenn wir ihn in die Finger bekommen! Ruft diesen Aufklärer zurück und ändert sofort euren Kurs, sonst wird das Konsequenzen haben, die dir, deiner Königin und eurer Primary gar nicht gefallen werden!“ Nur selten zuvor und jemals danach sollte man Bonewhite je so angriffslustig gesehen haben. Mit einer ruppigen Geste befahl er Bead, die Verbindung abzubrechen. „Kurs der Kreuzer?“, fauchte Bonewhite immer noch aufgebracht Fog an, der verschüchtert den Kopf einzog und meldete: „Haben gestoppt, Sir. Und… Kurs gewechselt, halten nicht mehr auf unsere Position zu.“

Bonewhite schnaubte, dann wirbelte er herum und lief hinaus auf den Gang, wo Guide ihn mit hochachtungsvoller Miene empfing: ‚Reife Leistung! So was kennt man ja gar nicht von dir!’ Zunächst war Guide gar nicht erfreut über die respektlose Art seines ehemaligen Schützlings gewesen, als der ihn anwies zurückzubleiben, aber angesichts des Bluffs gerade…

‚Wir müssen diesen Dart loswerden – und Blueface aus dem Speicher bekommen!’, entgegnete der Blade mit gebleckten Zähnen. ‚Und danach werde ich meinen Bruder suchen!’

„Nein, das wirst du nicht!“, rief Guide mit laut dröhnender Stimme aus, bevor er mental hinzufügte: ‚Zumindest nicht allein – wir werden ihn gemeinsam suchen, sobald sich die Lage ein wenig beruhigt hat.’ Und noch etwas anderes erledigt haben.

Mit einer Mischung aus verzweifelten Knurren und Fauchen fragte Bonewhite: „Wie bitte?“

‚Glaubst du etwa, unsere Königin oder ich würden dich allein losziehen lassen? Nein, mein Junge… Fever war auch mein Freund. Wie ich Ease kenne, wird er sich dieses Abenteuer ebenfalls nicht entgehen lassen wollen. Aber dafür werden wir so etwas wie einen Plan brauchen. Und Blueface… wenn es jemanden gibt, der Fevers Spuren in Computersystemen erkennen kann, dann ist es…’

‚… ein nackter Wraith in einem Transportspeicher, der Gefahr läuft, bei seiner Rematerialisierung von einem Saurier gefressen zu werden!’, ergänzte Bonewhite den Satz mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Trotz.

‚Ja. Danke, dass du noch einmal die Tatsache erwähnst, dass er unbekleidet ist.’ Guide rümpfte die Nase.

‚Hättest du Deeper die Kontrollen bedienen lassen, hätte er wahrscheinlich noch wenigstens eine Hose an!’, meinte Bonewhite und verkniff sich ein Lachen. Die Aussicht, unter Umständen seinen Bruder wieder finden zu können, die gelungene Täuschung von Sundancers Kreuzern, der Freundschaftsbeweis von Guide… all dies berührte und erleichterte den Blade zutiefst.

Er hätte nie geglaubt, dass er Suddens Kompetenzüberschreitung noch in etwas Nützliches umwandeln könnte – aber so waren die von Sudden ausgesandten Dartpiloten sogar von Vorteil gewesen. Wenn es Nachfragen gab, so könnte man sogar von Winds Hive die Bestätigung erhalten, dass es eine Dartsichtung bei Tempes gegeben hatte. Dass es einer ihrer eigenen war, wusste niemand außerhalb dieses Hives und ihrer eigenen Kreuzer.

Guide überging Bonewhites letzte Bemerkung und meinte: ‚Bleibt nur noch das Problem, Blueface aus dem Musterpuffer zu holen und den Saurier außer Gefecht zu setzen. Aber ich habe da schon so eine Idee…’

‚Das Vieh wird nicht hier an Bord befreit!’, gab Bonewhite fest zurück.

‚Nein, nein… wir werden das ganz anders machen… hmmm, wie lässt sich die Streuweite des Transporterstrahls noch einmal verändern?’, fragte Guide und bedeutete Bonewhite, ihm zu folgen.

‚Sag mal, wie lang bist du schon nicht mehr geflogen?’, fragte Bonewhite erstaunt zurück.

‚Zu lang, fürchte ich’, gab Guide zu und seufzte. ‚Vielleicht ist es an der Zeit, mir etwas Nachhilfe von Deeper geben zu lassen. Und du solltest deine Schwerter und etwas Kleidung für Blueface holen, wir müssen den Dart loswerden, bevor man seine Position genauer bestimmen kann.’

Bonewhite schwante Übles. Egal, was es ist, ich werde es für Blueface tun, dachte er und presste die Lippen aufeinander.

weiter: Kapitel 14

Schlusswort:
A/N: So – an alle Fever-Fans da draußen: ich hoffe, ihr seid vorläufig etwas versöhnter mit mir! Immerhin besteht ja nun doch die Möglichkeit, dass der Gute überlebt hat… wisst ihr, wie lang ich auf dieses Kapitel hingearbeitet habe? *schweißabwisch*
Wie Fever von Stormeye eingefordert wurde, könnt ihr in „Die zwei Seiten einer Münze“, Kapitel 9 nachlesen!
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