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Metamorphose von Belanna

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Metamorphose


"Also wo sind ihre Spuren für eine Zivilisation?" erkundigte sich Colonel Jack O'Neill, während er mit seiner Hand eine ausschweifende Geste vollführte. Dr. Daniel Jackson schob seine Brille zu Recht und musterte seinen Teamkameraden etwas gelangweilt. Derartige Diskussionen gab es bei fast jedem neune Planeten, auf dem Daniel Leben vermutete. Mittlerweile machte er sich nicht mehr die Mühe, Jack seine Schlussfolgerungen offen dar zu legen. Daniels Blick glitt in die Ferne. Meterhohe Bäume und verwittertes Dickicht so weit das Auge reicht. Lianen und Efeuranken schlängelten sich die dicken, gewundenen Baumstämme, bis in ein undurchdringliches Blätterdach empor. Insekten tanzten in den schmalen, durch die Blätter schimmernden Sonnenstrahlen. Heiße, schwüle Luft, durchzogen von Moosigem Geruch flutete Daniel entgegen. "Schön hier" erklang hinter Daniel die Stimme von Major Carter. Lächelnd lauschte die den Tiergeräuschen. "Ja schön heiß und stickig", erklärte Jack sarkastisch. Teal'c betrachtete die Gegend genau. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, was er von diesem Planeten hielt. Daniel zweifelte nicht daran, dass Teal'c mehr Verständnis für die Erforschung neuer Kulturen aufbrachte als Jack. Auch wenn es manches mal so schien, als würde er sich lieber O'Neills Meinung anschließen, kehrt machen um sofort zur Erde zurück zu kehren. Daniel machte weder Teal'c noch Jack wegen ihrer Ansichten Vorwürfe. Sie waren keine Wissenschaftler und sahen daher die Welt, die sie umgab mit anderen Augen. Mit einem Kopfschütteln verdrängte Daniel alle Gedanken, wollte sich ganz auf seine Aufgabe besinnen. "Na dann mal los Camping Freunde, unser Amazonas Urlaub wartet!" Jack schritt die Stufen, die das Stargate säumten hinab und arbeitete sich langsam durch das Dickicht vor. Sam und Daniel folgten. Teal'c bildetet die Nachhut und richtete seinen prüfenden Blick auf die Umgebung. Immer darauf aus, mögliche Gefahren vorzeitig zu erkennen und sei es nur ein wildes Tier, dessen Neugier durch die vier Fremden geweckt worden war. "Mist! Verdammter...!" "Colonel alles in Ordnung?" Jack drehte sich nicht um, lief weiter gerade aus. "Ja Carter, mir ist nur gerade eingefallen, dass ich kein Mittel gegen Insektenstiche dabei hab. Ich bezweifle nicht, dass es in diesem Dschungel von Moskitos und ähnlichem Viehzeug wimmelt." Sam grinste, und gab ihrem Vorgesetzten aber in Gedanken Recht. General Hammond hatte für diese Mission 48 Stunden angesetzt und die Insekten waren nicht das einzige, auf das Sam verzichten konnte. Schlangen oder derartiges machte sich in Schlafsäcken nicht gerade gut.
Etwa eine halbe stunde kämpften sie sich durch Wurzel- und Buschgeflecht, bis der Dschungel um sie herum, etwas nach lies. Eine von Licht geflutete kleine Lichtung geriet in ihr Blickfeld. Jack maß die Lichtung kritisch. "Reicht gerade Mal um die Zelte auf zu stellen. Aber was soll's, was besseres finden wir hier so schnell eh nicht." "Jack ich würde mich noch gerne weiter umsehen", warf Daniel mit bedacht auf die Stimmung des Colonels vorsichtig ein. "Klar tun sie was immer sie wollen, Teal'c du begleitest ihn. Carter und ich bauen indessen die Zelte auf." Teal'c nickte und verschwand mit Daniel wieder im Wald. "War das vorhin ihr ernst?" Sam blickte ihren Colonel verwundert an. "Sir?" Jack begegnete ihrem verwunderten Blick, "na ja das schön hier meine ich." Sam lächelte, "ja ich finde es schön hier." O'Neill zuckte die Schultern und begann damit, eines der Zelte auf zu bauen. Sam sah ihm kurz zu, immer noch ein lächeln auf dem Gesicht. Für sie mag das albern und sentimental klingen, aber jeder Ausflug auf einen anderen Planeten ist schön, vor allem wenn sie bei mir sind. Sams lächeln wurde noch etwas bereiter, dann begann sie ebenfalls damit, ein Zelt aufzuschlagen.

Daniel und Teal'c kamen erst nach einigen Stunden zurück, jedoch ohne nennenswertem Erfolg auf der Suche nach Zivilisation. Das Team saß um eine errichtete Feuerstelle, die jedoch noch keinen Sinn und Zweck erfüllte. Jack blickte auf seine Armbanduhr. Auf der Erde war es nun 19 Uhr Winterzeit, die Sonne dieses Planeten machte jedoch noch keine Anstallten, in den nächsten Stunden unter zu gehen. "Wie kommen sie nur darauf, dass hier jemand lebt Daniel?" Jack blickte den jungen Archäologen forschend an. "Nun ja, sehen sie sich doch nur mal um Jack. Alles was irgendwie in die Höhe ragt, ist von Ranken umschlungen. So gut wie alles, was lange genug mit dem Boden Kontakt hatte, ist Moosbewachsen. Doch auf den Treppen um das Stargate war kein Moos zu finden. Das Stargate selbst, sowie das DHD wiesen ebenfalls keine Spuren von Kletterpflanzen auf. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass es entfernt wurde. Das Tor wird also genutzt und seine Nutzer sorgen dafür, dass es nicht verwittert. Ich schätze die schnelle Vegetation ist dafür verantwortlich, dass ich bisher keine Fußspuren finden konnte." "Oder die hiesigen Eingeborenen schwingen sich in Lendenschürzen von Liane zu Liane", argumentierte Jack. "Ja das wollte ich gerade in Erwägung ziehen." "Aha." "Ich gebe Daniel Jackson Recht O'Neill. Ich glaube ebenfalls, dass das Stargate benutzt und somit von Ranken und Moos befreit wird, " lies Teal'c vernehmen. Jack blickte Sam vorwurfsvoll an, "sie sind dran, stimmen sie den beiden schon zu, damit wenigstens ihr drei davon überzeugt seid, dass diese Mission nicht reine Zeitverschwendung ist." Sam überlegte, mied den Blick des Colonels als sie antwortete. "Was Daniel und Teal'c sagen, ergibt durchaus Sinn. Aber sollte ein Dorf oder eine Stadt nicht in unmittelbarer Nähe des Tores liegen? Ich meine, wenn die Leute das Stargate nützen, warum sollten sie erst einen stundenlange Fußmarsch auf sich nehmen? Aber in der Umgebung haben die beiden nichts gefunden. Auch seltsam ist der fehlende Weg. Es scheint sich zwar jemand Mühe zu geben, das Tor und das DHD von Ranken zu säubern, aber warum sich jedes Mal einen neuen weg durch das Gestrüpp bahnen und nicht gleich einen Weg bauen?" Jack hob völlig verblüfft die Augenbrauen. "Danke Carter, das tut gut wenn sie mal mit mir an Daniels Logik zweifeln." Er grinste sie lieb an. "Vielleicht wollen sie nicht gefunden werden", gab Daniel zu bedenken. "Toll jetzt ist meine Stimmung wieder auf dem Nullpunkt danke Daniel." "Ich wollte ihren Pessimismus nicht schüren, ich will damit nur sagen, dass wir uns noch ein Weilchen umsehen sollten. Die Sonne wird so schnell nicht unter gehen und bevor wir tatenlos rum sitzen..." "Hab's kapiert Spacemoncy. Packt die Wasserflaschen ein, wir gehen wandern." Jack erhob sich und räkelte sich. Verdammt, der Rücken spielt einfach nicht mehr richtig mit. Die Knie sind auch nicht mehr die besten... ich werd alt. Jack hasste derartige Gedanken, doch sie ließen sich nicht vermeiden.

"Hab ich es euch nicht gesagt?" frohlockte Daniel, als ein Hügelkamm den Blick auf ein größeres Dorf frei gab. Mehrere Dutzend Häuser waren verteilt auf einer gerodeten Lichtung. Der Baustiel der Häuser war modern, erinnerte an gewöhnliche Ein- oder Zweifamilienhäuser wie man sie auf der Erde fand. Durch das Fernrohr erkannte Jack einige Fahrzeuge, die Jeeps ähnelten. "Scheint in etwa unseren Entwicklungsstandart erreicht zu haben. Moderne Häuser, Autos." Daniel wurde ungeduldig, "lasst sie uns begrüßen gehen!" "Das halte ich für unklug. Vielleicht hatten sie recht mit dem die wollen nicht entdeckt werden Geschwafel." Die Entscheidung zu handeln wurde Jack durch ein Rascheln im nahen Gebüsch abgenommen. Geschwind richteten sich alle Waffen auf das Gebüsch. Zu aller Erstaunen kam ein kleiner Junge daraus hervor, blickte in die Läufe der zum Schuss bereiten Waffen und hob ängstlich die Hände. Jack deutete seinem Team die Waffen sinken zu lassen. Jetzt war Daniel an der Reihe. "Ich bin Daniel Jackson und das sind meine Freunde. Wir sind friedliche Forscher vom Planeten Erde. Wir kamen durch das Sternentor." Der Junge schwieg, immer noch die Hände in die Höhe haltend. "Du verstehst mich ja?" Ein stummes nicken. "Gut dann hab keine Angst mehr, wir sind Freunde. Könntest du uns zu deinen Eltern bringen, oder zu Denen, die dieses Dorf hier leiten?" Langsam und vorsichtig senkte der Junge die Hände, darauf bedacht keine ruckartigen Bewegungen zu machen, die die Fremden dazu veranlassen könnten, ihre Waffen erneut gegen ihn zu richten. Die Straßen der kleinen Ortschaft waren recht leer, alle Fenster waren durch Rollläden verdeckt. Der Junge führte SG 1 zu einem größeren Haus. Es war von außen nichts so schlicht wie der Rest des Dorfes, auch die Bauweise war anders. "Scheint das Radhaus oder so was zu sein, " spekulierte Daniel. Hinter der massiven Holztür lag eine große Halle. Marmor zierte Boden und Wände. Die kühle dieses Gebäudes, stand in einem so krassen unterschied, dass das Team fröstelte. "Wo bringst du uns hin?" fragte Jack. Der Junge blieb stumm und deutete auf eine schwere Holztür. Daniel der nicht unhöflich sein wollte, schob sie auf und erkannte dahinter eine art Konferenzraum. Ein großer hölzerner Tisch, ein Podium und die Wände wurden von Ölgemälden verziert. "Wenigstens gibt's hier ne Klimaanlage und..." "Seit willkommen Reisende!" Jack wurde von einer Jugendhaft klingenden Stimme unterbrochen. Ein kleiner dicker Mann kam mit den Armen gestikulierend auf sie zu. Sein kurzes braunes Haar ordentlich nach hinten gekämmt, trug er einen stattlichen Anzug. "Ich bin das Oberhaupt dieser Gemeinde, wir freuen uns wirklich sehr über ihren Besuch. Mein Name ist Witam Immug Ten der III" "Hi, ich bin O'Neill, das ist Major Carter, das dort ist Daniel Jackson und dann wäre da noch Teal'c." "Oh es freut mich wirklich euch kennen zu lernen, nehmt doch bitte Platz. Möchtet ihr etwas Trinken? Oder etwas Essen? Ihr braucht es nur zu sagen." Sie nahmen neben dem aufgeregten Mann Platz. "Nun was führt euch hier her?" "Wir sind Forscher und..." "Oh wie wunderbar, wie aufregend!" "Mit eurer Erlaubnis würden wir uns gerne umsehen und..." "Natürlich, selbstverständlich Daniel Jackson. Sie können sich alles ansehen!" "Mich würde auch eure Kultur und Geschichte interessieren." "Kein Problem, in diesem Haus befindet sich eine Bibliothek. Alles was sie wollen wir ihnen zur Verfügung gestellt." "Danke das ist sehr freundlich." Daniel schenkte ihrem Gastgeber ein lächeln.  "Wartet noch ein wenig, dann werden auch alle anderen aufgestanden sein und..." Jetzt lag es an Jack, den quirligen Mr.Witam zu unterbrechen. "Aufgestanden? Aber die Sonne steht hell am Himmel." "Ja ja die erste." "Soll das heißen dieser Planet hat zwei Sonnen?" "Ja ja O'Neill eine kleine und eine große. Also das ist so..." "Bitte ich glaub ich will das gar nicht hören." Witam guckte ihn verwirrt an. Jack erhob sich, "danke für die Gastfreundschaft. Daniel sie können sich in der Bibliothek  umsehen. In drei Stunden geht es zurück zum Lager."

Die Tiergeräusche im Dschungel wurden leiser, je weiter die zweite Sonne über den Horizont nach oben kroch. Die Luftfeuchtigkeit schwand und die Hitze stieg gnadenlos. Den Bewohnern der kleinen Gemeinde schien das nicht viel auszumachen. "O'Neill ist dir unter den Dorfbewohnern etwas aufgefallen?" "Nein Teal'c nicht direkt. Mal abgesehen davon, dass ihnen die Hitze nichts ausmacht." "Was meinst du Teal'c?" erkundigte sich Carter die mit einem mal neugierig geworden war. "Fast das ganze Dorf hat uns nun begrüßt und darunter war kein einziger alter Mensch." "Vielleicht vertragen die die Hitze nicht." "Wäre möglich Sir." "Carter was ist mit ihnen los, dass sie mir heute unentwegt recht geben?" Sam schmunzelte, "die Hitze Sir." "Ah also sollte ich mich besser nicht daran gewöhnen." Teal'c blieb plötzlich stehen, "was ist?" "Hört ihr das?" Ein leises, gleichmäßiges Surren, das kontinuierlich lauter wurde. "Ich höre es", "ich ebenfalls aber was könnte es sein?" In einem nahe gelegenen Baum verstarb das Surren so plötzlich, wie es eingesetzt hatte. Jack schritt auf den Baum zu, zog die Sonnenbrille von den Augen um besser in den Blättern zu sehen. "Insekten?! Überdimensionale fliegende, grün gesprenkelte Käfer." "Sie scheinen sich von den Früchten dieses Baumes zu ernähren", bemerkte Sam, die ebenfalls näher heran getreten war. Der Colonel setzte seine Brille wieder auf, "wie auch immer, lasst uns Daniel holen gehen und dann nichts wie zurück zu unseren Zelten. Wenn es nicht bald kühler wir, können wir das mit dem Schlafen zwar knicken, aber auf jeden Fall sind unsere Zelte da, wo die Käfer nicht sind."

Jack lag auf seinem Schlafsack und starrte auf die Zeltplane. Er hatte sich bereits aller seiner nicht notwendigen Kleidungsstücke entledigt und trotzdem schwitzte er. Der Stoff seiner Shorts klebte unangenehm an seiner Haut, wie sollte er so einschlafen können? Das einzig positive an dieser ganzen Situation war die Tatsache, das Sam nur in Unterwäsche bekleidet neben ihm lag. Sie lag mit dem Rücken zu ihm und dadurch lies sich nicht feststellen ob sie schlief. Ihr wohlgeformter Po war für Jack alle paar Minuten ein Blickfang. Der Drang sie jetzt zu berühren war groß und Jack musste sich alle mühe geben nicht zu widerstehen. Schon seit langer Zeit versuchte er, vor Sam keinerlei Gefühle und Emotionen zu zeigen. Was wohl daran lag, dass das letzte was er wollte ein Gespräch über Gefühle war. Er konnte so etwas nicht, was hätte er denn sagen sollen? Niemals würde er von Sam verlangen, Gefühlen wegen ihren Job aufzugeben. Genauso wenig wie er bereit war, seinen Job dafür zu riskieren. Das Leben als Militär war alles, was ihm noch geblieben war. Auch zweifelte er daran, dass Sam die gleichen Gefühle hegte. Was soll so eine hübsche, intelligente Frau mit einem alten Trottel wie mir? Jacks Überlegungen zwangen ihn wieder, sich nach Sam umzudrehen. Sie war so wunderschön. Wäre er etwas jünger gewesen, er hätte seine Kariere gewagt. Ja wäre er jünger so hätte das auch einen Sinn. Dann könnte er sich auf ein langes, vielleicht sogar kinderreiches Leben freuen. Aber so, er war alt und von einem langen Leben wagte er gar nicht mehr recht zu träumen. Jack hör auf zu grübeln und schlaf endlich! Mahnte er sich in Gedanken. Mit einem Seufzer drehte er sich auf den Bauch und schloss die Augen. In seinem Traum drehte sich Sam zu ihm um, fuhr mit ihren zarten Fingern über seinen Rücken. Ja, er konnte ihre Finger förmlich auf seiner bloßen Haut fühlen. Moment, das war kein Traum, da war tatsächlich etwas auf seinem Rücken. Erschrocken richtete Jack sich auf und erblickte einen der grünlichen Käfer. "Husch, verschwinde!" schrie er das Tier an. Der Käfer breitete golden schimmernde Flügel aus und landete auf seinem Schlafsack. Jack wollte dem Tier einen Tritt verpassen, doch das Insekt war schneller. Wütend surrte es durch das Zelt. Jack fuchtelte wild umher, verlor das Gleichgewicht und landete auf Sam. Die erwachte sofort und bevor sie den Colonel fragen konnte was denn los sein, gab er einen schmerzerfüllten Schrei von sich. "Au dieses Biest hat mich gestochen!" Verdutzt blickte Carter dem grün gesprenkeltem Insekt hinterher, das fluchtartig das Zelt verlies. "Verdammt ich dachte die blöden Viecher hier los zu sein!" Wütend strich er sich über seinen Oberschenkel. Sam war nun hell wach. Erst war sie von dem Blick der sich ihr bot gefesselt. Ihr Colonel saß lediglich mit einer Boxershorts bekleidet neben ihr. Schweißperlen glänzten auf seiner bräunlichen haut und vermischten sich mit dem angenehmen Duft seines Aftershaves. Ein großer roter Fleck zeigte sich an der Stelle, wo ihn der Käfer gestochen hatte. "Ab jetzt werde ich immer was gegen Insekten mitnehmen, egal auf welchen Planeten wir gehen!" Carter beugte sich vor, "Sir ich glaube da steckt etwas in der Wunde." Sam beugte sich näher heran und fuhr mit dem Finger leicht über Jacks Oberschenkel. Sie tastete den Stich ab und versuchte den Stachel heraus zu ziehen. Jack wurde es noch ein wenig wärmer. Sam bemerkte mit Genugtuung  seine Anspannung. "Ich hab den Stachel." "Werfen sie das Ding raus, ich will's ganz bestimmt nicht mehr sehn." Mit diesen Worten lies sich Jack wieder auf seinen Schlafsack sinken und blickte erneut die Zeltplane an. Irgendwie erleichtert, dass er genug Selbstbeherrschung gehabt hatte und Sams Hand auf seinem Oberschenkel nicht zu einer peinlichen Reaktion seiner Männlichkeit geführt hatte. Jack schloss die Augen, doch anstelle Sam in seinem Traum zu sehen, bekam er es mit grün gesprenkelten Riesenkäfern mit goldenen Flügeln und Stacheln zu tun.

"Schläft Jack immer noch?" Sam blickte von ihrem Teller auf. "Ja ich denke schon." Sie grinste, "was grinsen sie so?" erkundigte sich Daniel und ein herausforderndes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. "Nichts weiter Daniel, der Colonel hatte nur einen sehr unruhigen Schlaf. Ständig hat er sich herum gewälzt und mit den Armen in der Luft herum gefuchtelt. Nach seiner Begegnung mit dem Käfer, hat er wohl die ganze Nacht damit zugebracht, die Biester mit Insektengift zu töten." "Käfer?" "Ja Daniel, diese großen mit grünen Flecken. Einer war gestern Abend in unserem Zelt und hat den Colonel gestochen." Jetzt wuchs auch Daniels lächeln in die Breite. "Wir sollten ihn trotzdem wecken. Witam hat uns eingeladen, noch einmal bei ihm vorbei zu schauen." "Dafür wird der Colonel ganz sicher schnell aufstehen", entgegnete Sam. Sie stellte ihren Teller ab und kroch zurück in ihr Zelt. Jack lag auf der rechten Seite, die Beine weit von sich gestreckt, hielt er mit den Armen seinen Schlafsack fest umklammert. Vom herumwälzen waren seine Haare zerzaust, doch seine Gesichtszüge wirkten entspannt. Endlich schien er in eine Tiefschlafphase gefallen zu sein und Sam behagte es gar nicht, ihn jetzt wecken zu müssen. Für einen Moment blieb sie neben ihm sitzen. Betrachtete ihn, wie er friedlich da lag. Er ist süß, nicht nur wenn er schläft. In Gedanken ohrfeigte sie sich für diese Bemerkung. Er war ihr Vorgesetzter und eine Beziehung mit ihm war ausgeschlossen. Sie bedauerte diese Tatsache. Vorsichtig strich sie mit ihrer Hand über Jacks Gesicht. Strich eine ergraute Haarsträne beiseite und wünschte sich nichts sehnlicher, als sich jetzt neben ihn zu kuscheln. "Colonel? Sir, bitte wachen sie auf, wir... wurden von Witam eingeladen und es wäre doch recht unhöflich, dies ab zu lehnen." Keine Reaktion. Sie rüttelte leicht an seiner Schulter, er war ziemlich verschwitzt. "Sir dort ist es angenehm kühl." Sie rüttelte fester an seinem Arm, "wachen sie auf Colonel!" Nichts, nicht die kleinste Bewegung. Sam bekam langsam angst "Jack?" und noch einmal "Jack aufwachen!" "Jack!" sie schrie nun fast. Doch alles half nichts. Langsam drehte sie ihn auf den Rücken und dabei viel ihr Blick auf seine Shorts. Sie wollte sofort ihren Blick abwenden, als ihr der Stich einfiel. Der Fleck am Oberschenkel hatte seine Farbe ins bläuliche verändert. Es sah etwas ungewöhnlich, aber nicht weiter gefährlich aus. Sams Unbehagen wuchs. Mit der flachen Hand strich sie über Jacks Wangen. Mein Gott er glüht ja förmlich! Ihre Hand wanderte weiter zu seiner Stirn. "Daniel, Teal'c kommt schnell, der Colonel hat hohes Fieber!" Daniel kroch zu ihnen ins Zelt, "Fieber wie das?" "Ich weis nicht, er wacht einfach nicht auf!" In Sams stimme schwang Ratlosigkeit und auch Verzweiflung mit. Daniel blickte ebenfalls besorgt auf Jack. "Wir sollten das nötigste Zusammenpacken und ihn zur Erde bringen. Teal'c wir müssen so schnell es geht alles zusammen Packen." Daniel schlüpfte wieder nach draußen um Teal'c zu helfen. "Bitte Jack, du darfst mich nicht verlassen!" Sam hauchte ihm einen Kuss auf die heißen Lippen.

"Unplanmäßige Ankunft. Iriscode erhalten, es ist SG 1!" Die Iris öffnete sich und gab den blau schimmernden Ereignishorizont frei. Sogleich kam ein schwer bepackter Daniel Jackson durch das Tor. Danach Major Carter, dicht gefolgt von Teal'c der den schlaffen, leblos wirkenden Körper von Colonel O'Neill in Händen trug. "Ein Ärzteteam sofort in den Stargateraum!" befahl General Hammond und noch bevor er bei seinem Team eintraf, waren die Ärzte mit einer Trage hereingestürmt. "Major Carter was ist passiert?" "Ich bin nicht sicher Sir, der Colonel wurde von einem Insekt gestochen und ist heute Morgen einfach nicht mehr aufgewacht! Er hat hohes Fieber." "Bringen sie ihn auf die Krankenstation, SG 1 weggetreten, ich erwarte ihren Bericht in einer Stunde."

"Nun Dr. was können sie uns zu Colonel O'Neills Zustand sagen?" "Im Grunde nicht viel Sir." Janet Fraiser musterte den General. Im Besprechungszimmer herrschte eine gedrückte Stimmung. "Ich hab das Blut des Colonels untersucht und das Gift dieses Insekts nachweisen können. Bei Insektenstichen ist das normalerweise nichts Ungewöhnliches, doch dieses Gift scheint eine starke allergische Reaktion im Körper des Colonels hervorzurufen." Janet schwieg einige Sekunden und blickte zu Sam. Sie sah blass aus, wirkte sehr niedergeschlagen. Janet wusste um die Gefühle ihrer Freundin. Sie war ja ebenfalls bei dem Za'tarctest anwesend. "Was genau für eine allergische Reaktion?" erkundigte sich Daniel. Janet schüttelte den Kopf, "im Moment kann ich noch nicht mehr sagen. Wir müssen die Testergebnisse abwarten." "General Hammond, ich bitte darum auf den Planeten zurückkehren zu dürfen. Die Bewohner werden diese Käfer und ihr Gift kennen und mit großer Wahrscheinlichkeit ein Gegenmittel besitzen." "Einverstanden Teal'c, SG 1 machen sie sich bereit."

"Die Käfer haben ihren Colonel gestochen?" "Ja so ist es", erklärte Daniel geduldig. "Na und, worin liegt euer Problem?" "Also dieser Stich hat eine heftige Reaktion bei O'Neill ausgelöst und..." "Das ist natürlich." "Das hohe Fieber auch?" "Fieber? Nein das nicht." "Das beruhigt mich jetzt sehr." "Keine sorge Daniel Jackson. Das mit dem Fieber kommt wahrscheinlich daher, dass er nicht von unserem Planeten stammt. Wenn die Metamorphose abgeschlossen ist, wird er sich wieder gut fühlen." "Eine Metamorphose?" hakte Daniel nach. "Ja das Gift dieser Käfer verjüngt den Körper. Der Geist bleibt erhalten." "Deshalb gibt es auf eurem Planeten keine alten Leute", zog Teal'c die Schlussfolgerung aus Witams Erklärung. "Ja ja so ist es. Die  Käfer schenken uns ein sehr langes Leben. Jedoch kann jeder die Metamorphose nur einmal durchleben." "Warum habt ihr uns das nicht gesagt?" "Nun die Metamorphose würde eh erst ab einem bestimmten Alter wirken. Wir wussten nicht, dass euer Colonel alt genug dafür war." "Haben euch schon einmal Fremde besucht, bei denen es ähnlich war?" "Ja Daniel Jackson, aber bedauernswerter Weise verstarben die Betroffenen. So beschlossen wir, den Weg den wir vom Stargate aus hier her angelegt hatten, verwittern zu lassen. Wir wollten nicht dass so etwas noch einmal vorkommt. Aber das ist jetzt bereits 7 Generationen her. Und diese Fremden waren ganz anders als ihr. Wir glaubten wirklich nicht, dass euch die Käfer schaden könnten." Daniel nickte, "wir wollen euch auch keine Vorwürfe machen. Gibt es ein Gegenmittel?" "Nein warum sollten wir etwas derartiges entwickeln? Es tut mir leid Daniel Jackson."
"Was hat er gesagt?" erkundigte sich Carter. "Es gibt kein Gegenmittel. Aber ich habe erfahren, dass das Gift der Käfer eine Verjüngung des Körpers zufolge hat. Der Geist bleibt laut Witam erhalten." "Das bedeutet, dass der Colonel es überleben könnte?" "Ja Sam, ich hoffe es."

"Witam hat Recht, der Colonel wir körperlich Jünger. Er ist bereits um fast 14 Jahre jünger geworden. Der Verjüngungsprozess hat momentan gestoppt." "Wird der Colonel es überleben Dr.?" General Hammond blickte besorgt die im Besprechungsraum versammelten Leute an. "Nein Sir, seine Zellstruktur beginnt sich aufzulösen. Dem Colonel bleibt höchstens noch ein Jahr." "Können wir mit ihm reden? ist er bei Bewusstsein?" erkundigte sich Daniel. "Ja eigentlich schon. Sir ich hab mir das Problem noch einmal durch den Kopf gehen lasse." "Reden sie weiter Dr." "Ich glaube, dass ich den Verjüngungsprozess doch rückgängig machen kann." "Wieso haben sie das nicht gleich erwähnt?" "Weil es im Prinzip nicht viel bringen würde. Der Colonel würde dadurch auch nicht wieder der alte. Seine Muskeln würden diesen Prozess nicht heil überstehen, im Grunde genommen würde er ein Pflegefall werden. Aber mit einer  Lebenserwartung von 7 Jahren. Ich hab das bis jetzt nicht erwähnt, weil ich mir die Antwort des Colonels denken kann." "Sie sagten doch er ist bei Bewusstsein und sein Geist hätte keinen Schaden genommen?" "Ja General das ist richtig." "Warum fragen wir ihn nicht einfach? Ich meine er hat ein Recht darauf dass zu entscheiden."
"Colonel verstehen sie mich?" Jack drehte dem General langsam seinen Kopf zu. Der Anblick des jüngeren O'Neills überraschte alle. Seine Haare waren länger, braun und ohne einer grauen Strähne. Das Gesicht wirkte ebenfalls viel Jünger, doch seine Züge müde. Himmel, ich wusste nicht dass er so gut aussah, ging es Sam durch den Kopf. "Hi, was gibt's?" "Hat Dr. Fraiser ihnen die Situation erklärt." Jack nickte. "Gut sie haben noch 12 Stunden zeit, bis sie ihre Entscheidung bekannt geben müssen, sonst würde das Verfahren keine Wirkung mehr zeigen." Jack blickte zu Sam, sie sah ihn an. Angst und Verzweiflung sprach aus ihrem Blick. "Wir lassen sie nun in ruhe darüber nachdenken." Der General drehte sich um und wollte mit dem Rest des SG 1 Teams die Krankenstation verlassen, als Jack sich aufrichtete. "Sir ich brauche dafür keine 12 Stunden. Meine Entscheidung steht bereits fest."

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