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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 8

Erleichtert atmete Sniper auf, als er hörte, dass es zwar zum Absturz des Kreuzers gekommen, aber kaum jemand der eigentlichen Mannschaft der Sharp Sword zu Schaden gekommen war. Guide hingegen runzelte die Stirn. Hornet und beinahe das gesamte Spezialkommando zu verlieren war ein harter Schlag. Besonders bei einer eigentlich so unbedeutenden Auseinandersetzung mit den Lanteanern.

„Sobald die Ernte beendet ist, werden wir aufbrechen, um die Überlebenden und das Schiff zu retten", beschloss Snow und entließ die drei Berichterstatter mit einem Wink.

„Meine Königin, wir sollten umgehend der Primary von diesem Vorfall berichten", drang Lightning auf sie ein.

„Ja, das sollten wir wohl tun…" Snow verzog ihre vollen Lippen zu einem schmalen Strich. „Aber noch nicht jetzt."

„Die Ernte auf Tabor ist die letzte geplante, meine Königin. Wir könnten in neun Tagen den Kreuzer erreichen", ließ sich Sniper vernehmen. Es fiel dem Commander schwer, seine Ungeduld zu unterdrücken. Er hätte auch auf die Ernte verzichtet, nur um einem Tag eher am Absturzort sein zu können.

„Es wird Coldamber nicht umbringen, wenn sie erst nach einer genauen Untersuchung des Außenpostens von der Angelegenheit erfährt", meinte Guide und bremste damit Lightning aus, bevor dieser wieder mit ihren Pflichten gegenüber der Allianz beginnen konnte.

„Umbringen nicht… Guide, du wirst die Clevermen auswählen, die den Außenposten untersuchen werden. Lightning, sag deinen Piloten, dass sie sich sofort nach Tabor aufmachen sollen, und sie sollen gründlich ernten. Die Überlebenden werden viel Kraft benötigen nach dem, was sie durchgestanden haben. Ich will keine Zeit verlieren und womöglich auf Lanteaner treffen, die Rache für ihren zerstörten Außenposten nehmen wollen", meinte Snow und tippte mit ihren Fingern auf der Lehne ihres Korallenthrons. „Ich nehme mal an, dass du den Kurs bereits hast berechnen lassen, Sniper?"

„Ja, meine Königin." Seit Tagen schon ließ der Commander jedes Mal, wenn der Hive seine Position veränderte, den Kurs neu berechnen.

Die Königin nickte. „Gut. Sobald die Ernte abgeschlossen ist, werden wir ohne Verzögerung in den Hyperraum springen. Die Primary können wir notfalls auch während unserer Reise benachrichtigen."

„Meine Königin, wenn Sie schon befürchten, dass uns Lanteanerschiffe dort auflauern könnten, wäre es dann nicht klüger, schon jetzt um Unterstützung der Allianz zu bitten?", fragte Lightning unterwürfig und schoss einen tödlichen Blick auf Guide ab, der spöttisch zu grinsen begonnen hatte.

„Um allen zu zeigen, wie falsch wir die Situation von Beginn an eingeschätzt hatten und nur einen Kreuzer schickten? Wohl kaum. Und jetzt geht." Snow war die Streitigkeiten ihrer Berater Leid. Sie galt in der Allianz eh schon als schwache und unbedeutende Königin, wenn sie nun auch noch diese Beinahe-Niederlage eher als unbedingt nötig publik werden ließ, könnte sie ihr Gesicht vollends verlieren. Vor allem, wenn sich entgegen ihrer Befürchtungen die Lanteaner nicht blicken ließen und die halbe Allianz Schiffe und Truppen für nichts und wieder nichts schickte.

Die drei engsten Berater der Königin verließen den Thronsaal schweigend, doch kaum befanden sie sich außer Hörweite, fauchte Lightning Guide an: „Was sollte das? Nach einer genauen Untersuchung – willst du unbedingt Zeit schinden oder bist du nur neugierig wie immer?"

„Und du? So, wie du dich verhältst, könntest du auch gleich Coldamber bitten, dich in ihre Zenana aufzunehmen! Snow ist unsere Königin, nicht die Primary!", fauchte Guide zurück.

„Wir brauchen die Allianz! Es ist unklug, etwas hinter dem Rücken der Primary zu tun!" Lightning war in Angriffsstellung gegangen und funkelte den Meister der Clevermen zornig an, als er von Sniper einen Schlag von der Seite abbekam. Guide sprang zurück, bevor der Commander auch ihn treffen konnte. „Es reicht! Wir wissen alle, wer unsere Königin ist und welche Position wir in der Allianz haben. Wenn ihr euch nicht zusammenreißt, werde ich euch beide zum Reinigen in den Nebelkammern einteilen, habt ihr verstanden?", knurrte Sniper wütend. Es gab kaum eine entwürdigendere Tätigkeit an Bord eines Hives, als den Dreck, der durch den Nebel aufgefangen wurde, zu beseitigen.

Guide presste die Lippen aufeinander und stob davon. Es brachte keine Vorteile, sich mit Lightning zu streiten oder seinen Freund Sniper zu verärgern. Natürlich war er neugierig zu sehen, was die Lanteaner da für einen Außenposten gebaut hatten, sein Rivale kannte ihn gut. Aber er hatte auch gute Gründe, sich für die Technik der Menschen zu interessieren. Sollte sich auf Othos wirklich eine große Basis ihrer Feinde befinden, brauchten sie alles Wissen, um diese ausschalten zu können. Auf dem Weg in sein Labor verrauchte seine Wut langsam und als er dort eintraf, war er gefasst wie meistens. „Wo ist Fever?", fragte er einen der Techniker, die gerade Dienst taten.

„Der wurde vorhin von Wachoffizier Ease aufgesucht, Sir. Danach ist er gegangen, ich weiß nicht wohin", antwortete dieser.

Ease? Guide fluchte leise. Eigentlich hatte er selbst die gute Nachricht überbringen wollen, aber der junge Pallax war ihm zuvor gekommen. Nun gut. Er forschte im mentalen Netzwerk und lächelte bei dem, was er fand.

Fever hatte aus dem kleinen Fenster der Unterkunft gestarrt, als Bonewhite sein Quartier betrat. Wortlos fielen sie sich in die Arme und klammerten sich aneinander, wie sie es schon als Jünglinge getan hatten, wenn sie über einen längeren Zeitraum voneinander getrennt worden waren.

Bonewhite schlief fast vierzehn Stunden durch, sorgfältig bewacht von Fever, der nur einmal kurz das winzige Quartier seines Bruders verließ, um sich ein Datenpad aus dem Labor zu holen. Als der Blade erwachte, aus dem Fenster schaute und die Farb- und Lichtfetzen des Hyperraums erblickte, seufzte er. „Sind wir dorthin unterwegs, wohin ich befürchte?"

Fever legte das Datenpad auf dem kleinen Tisch ab, bevor er sich seinem Bruder zuwendete. Da der einzige Stuhl im Quartier mit Kleidung behängt war, hatte er sich neben den Schlafenden auf das Bett gesetzt und gearbeitet gehabt. „Wenn du Athos meinst: ja."

Bonewhite brummelte etwas, das sich wie „Ich war doch gerade erst dort" anhörte und zog sich die dünne Bettdecke über den Kopf.

„Guide meint, ich solle dabei sein, wenn der Außenposten untersucht wird. Hasten meint, ich solle lieber bei der Reparatur der Sharp Sword helfen. Bisher sind sie sich noch nicht einig geworden." Fever lauschte noch einmal ins mentale Netzwerk, doch es gab nichts Neues.

„Und ich meine, wir sollten den Kreuzer bergen und zusehen, dass wir von dort verschwinden", brummte Bonewhite müde unter der Bettdecke und streckte sich. „Die Lanteaner werden zurückkommen. Wahrscheinlich früher als später. Wenn Guide und euch anderen Schlauköpfen bis dahin nichts einfällt, wäre ich dann gern an einem anderen Ort der Galaxie."

„Seltsam, dass ihr tapferen Blades immer dann besonders tapfer seid, wenn die Schlauköpfe, über die ihr euch immer so gern lustig macht, euch einen Vorteil verschaffen können", witzelte Fever und zog seinem Bruder die Decke fort.

Bonewhite war allerdings nicht nach Witzen zumute. „Ich mache mich nicht über euch lustig", meinte er ernst und vermied es, Fever in die Augen zu blicken, „aber ich war da und weiß, dass wir nicht gegen die Lanteaner bestehen können, wenn ihr nicht eine Waffe oder etwas ähnliches entwickeln könnt, die es mit ihrer Technologie aufnimmt."

„Zeig mir, was geschehen ist", bat Fever und hielt seinem Bruder die Außenfläche seiner Hand hin. Es war einfacher, in den Geist eines anderen Wraith zu sehen, wenn sie sich berührten und so intensiv, dass sich nur Brüder dieser Form der Kommunikation bedienten. Oder die Königin, deren Berührung jeder Wraith fürchtete und gleichzeitig ersehnte. Hierbei gab es keine Geheimnisse mehr.

Zögernd hob Bonewhite die Hand und legte sie an die seines Bruders. Er wollte Fever nicht zeigen, wie aussichtslos ihr Kampf gewesen war, den sie letztendlich nur gewinnen konnten, weil sie zahlenmäßig überlegen gewesen waren. Auch war ihm unangenehm, wie sehr ihn der Tod seines Vorgesetzten getroffen hatte. Während Fever sein Vorbild in Guide gefunden hatte, dem er nacheiferte, hatte Bonewhite sich den immer ruhigen, beherrschten und gründlichen Hornet zum Idol auserkoren. Es war jedem Blade bewusst, wie schnell sein Leben und das seiner Freunde und Kampfgefährten enden konnte, aber Bonewhite wäre es lieber gewesen, wenn Fever davon weniger mitbekam. Sein Bruder neigte so schon zu übertriebener Besorgnis, auch ein Grund, warum Bonewhite ihm erst am Abend vor seiner Abreise von der Mission berichten wollte. Und dann doch nicht tat, weil er die wenigen Stunden, die ihnen – nicht zuletzt durch Fever's Zuspätkommen – noch verblieben gewesen waren, nicht mit Streiten verbringen wollte. Seit seiner Rückkehr hatten sie nur wenig gesprochen und dieses Thema vollkommen ausgeklammert.

Minuten später zog Fever seine Hand zurück und schwieg. Auch Bonewhite schwieg zunächst, dann meinte er leise: „Was will Ease von dir?"

„Das ist alles, was dich interessiert?", fauchte Fever und sprang auf. „Hier war es in der Zwischenzeit auch nicht immer nur ruhig!" Wütend suchte er aus dem Kleiderberg auf dem Stuhl seinen Mantel heraus, stieg in seine Stiefel, drehte vor der Türmembran noch einmal um, schnappte sich sein Datenpad und stürmte davon.

Nirgendwo ist es so schön wie zu Haus, dachte Bonewhite und rieb sich die Schläfen.


weiter: Kapitel 9

Schlusswort:

A/N: Ich habe mich gefragt, warum die Wraith-Königinnen ihren Gefangenen ständig versuchen, durch das Gesicht zu streichen während eines Verhörs. Mal abgesehen davon, dass die Drehbuchschreiber damit wohl auf plumpe Art eine erotisch anmutende Gefährlichkeit ausdrücken wollten, wurde ich im Tierreich sogar fündig. Ameisen „unterhalten" sich über Duftstoffe, die sie mithilfe ihrer Fühler an andere weitergeben. So kann eine Arbeiterin einem Soldaten mitteilen, dass sie Hunger hat und dieser wird sie zum nächsten Futter führen.

Die Wraith glänzen immer leicht feucht – warum sollten in ihrem Körpersekret keine Botenstoffe enthalten sein, die sozusagen „intimer" und ehrlicher sind? Wenn alles allein schon im mentalen Netzwerk offenbart werden würde, wie konnte es dann sein, dass Todd/Guide von einem seiner Untergebenen (von mir Blueface getauft, kommt bereits in „Während ihr schlieft" vor und in der nächsten FF, die ich bereits ansatzweise am Schreiben bin) so hintergangen werden konnte wie in „Spoils of War" (Kriegsbeute)?

Nein, da muss es noch mehr geben. Außerdem kann ich mir keine Spezies vorstellen, nicht einmal die Wraith, die nicht gelegentlich einfach mal eine sanftere Berührung als nur die einer Faust (oder Kralle) spüren wollte (selbst meine Fische im Aquarium „kuscheln" gelegentlich, wobei diese verrückten Viecher wirklich keinen Maßstab setzen sollten). Die Königin empfängt nur wenige ihrer vielen Untertanen. Und so suchen sich „meine" Wraith eben jemanden, dem sie voll und ganz vertrauen, einen Bruder. *kopfkratz* Okay, Brüderschaft in meiner Vision sollte ich auch noch irgendwann erklären – haltet die Augen offen nach weiteren meiner A/N-Monologe, wenn's passt, schreibe ich etwas dazu.

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