Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Ghostdoc von Afaim

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Spoiler für „Duet" (Duett) und „Grace Under Pressure" (Unter Druck/ Halluzinationen)

4. Kapitel

Ich hasse es ein Geist zu sein. Oder was auch immer ich bin. Rodney seufzte und beobachtete die anderen frustriert beim Essen.

Sheppard hatte sich mit Teyla und Ronon zum Essen in der Messe getroffen und nun aßen sie gerade diesen wundervollen blauen Wackelpudding – allerdings war Rodney so weit, das ihm im so ziemlich alles Essbare wunderbar vorkommen würde. (Ausgenommen alles mit Citrus drin, natürlich). Es war nicht so, dass er wirklich Hunger hatte. Es war eher eine Art Phantomschmerz. Er vermisste etwas, das er eigentlich gar nicht mehr brauchte. Er vermisste einfach das Gefühl etwas zu schmecken.

„Am Anfang ist es so, es ist ein wenig wie der Entzug eines Lustmittels an das man sich gewöhnt hat", erklärte Thogs, der sich uneingeladender Weise neben Rodney platziert hatte, „Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Und man wird sich langsam klar darüber wie viel Zeit seines Lebens man doch mit der Zusichnahme von Nahrungsmitteln verschwendet hat."

Rodney wandte sich, entgegen besseren Wissens, dem angeblichen Antiker zu. „Vielen Dank für die Aufklärung, auch wenn ich mich nicht erinnern kann, Sie darum geben zu haben", schnappte er, „Oder Sie eingeladen zu haben mich zu begleiten. Aber da Sie offensichtlich gerne Stalker spielen…."

„Nun", meinte Thogs, „Ich denke nicht, dass diese da…" Er deutete auf Sheppard, Teyla und Ronon. „… Sie eingeladen haben. Also könnte man das gleiche über Sie sagen."

Rodney schnaubte. „Unsinn", behauptete er, „Es ist ja nicht so, dass ich was verbotenes oder unsittliches getan hätte. Weder hab ich die Frauen in der Stadt beim Umziehen bespannt, noch hab ich irgendwas anderes beobachtet, was man laut den Sittengesetzten nicht beobachten sollte."

Thogs ließ das nicht gelten. „Aber Sie belauschen sie doch. Oder etwas nicht? Denn immerhin wissen sie ja nicht, dass Sie hier sind."

„Das", knurrte Rodney, „würde ich vielleicht tun. Doch es fällt mir nun mal nicht leicht, wenn Sie mich anquatschen."

„Meine Güte, heute haben Sie aber wieder einmal eine Laune….", maulte Thogs und zog sich zurück. Das war Rodney so nur recht. Immerhin konnte ihm sein „Leidensgefährte" ganz schön nerven und außerdem hielt er ihn davon ab … na ja davon ab zu lauschen.

„Denken Sie wirklich, dass Dr. McKay immer noch hier ist?", fragte Teyla gerade und sah sich bei diesen Worten unsicher in der Messe um.

„Worauf Sie sich verlassen können", murmelte Rodney, „So leicht werden Sie mich nicht los."

Sheppard schluckte sein Essen herunter. „Diese Nachrichten, die wir erhalten haben, stammen offensichtlich von ihm. Außerdem ist McKay doch viel zu stur um zu sterben", meinte er.

„He, das habe ich gehört!", empörte sich Rodney.

„Das würde es erklären", murmelte Teyla. Als die beiden Männer an ihrem Tisch sie erwartungsvoll ansahen erläuterte sie: „Manchmal habe ich das Gefühl nicht ganz alleine zu sein. Ich kann es nicht beschreiben. Es ist ähnelt entfernt dem Gefühl, das ich empfinden, wenn Wraith in der Nähe sind. Und doch ist es anders. Weniger unangenehm. Mehr … vertraut."

Ronon starrte sie an. „Ich verstehe", behauptete Sheppard, „Ich spüre das manchmal auch."

Ronon starrte ihn an. „Ich spüre gar nichts", verkündete er dann.

„Und wen hat das jetzt überrascht?", kommentierte Rodney trocken und bereute es einmal mehr, dass ihn keiner hören konnte. Was nutzen bissige Kommentare, wenn die Menschen gegen die sie gerichtete waren diese gar nicht mitbekamen?

Inzwischen hatte sich peinliches Schweigen am Tisch breit gemacht. Dann räusperte sich Teyla und meinte: „Hat Dr. Zelenka denn inzwischen schon Fortschritte gemacht und die Funktionsweise des Würfels ergründet?"

„Hah. Schön wär's! Dann hätte ich inzwischen auch wieder eine untere Körperhälfte!", schnaubte Rodney.

Sheppard zuckte die Schultern. „Er meint, er stünde kurz vor einem Durchbruch…"

„Ach so?" Rodney horchte auf. Vielleicht sollte ich ja bei ihm vorbeisehen. In der letzten Zeit hatte er das Labor gemieden. Auch deswegen, weil es ihn frustrierte Zelenka dabei zuzusehen wie er nicht vorwärts kam. Ich sollte endlich lernen ihm zu vertrauen. Er hat mich immerhin schon öfter aus unangenehmen Situationen gerettet. Er hat Cadman aus mir rausgeholt und mich aus dem versunkenen Jumper gerettet. Das hier kann auch nicht viel schwerer sein.

Mit diesen Gedanken verließ er den Tisch seines Teams und schwebte in Richtung Labor und hörte beim Hinausschweben noch wie Ronon fragte: „Wieso passieren solche Dinge eigentlich immer nur McKay?"

Er erreichte das Labor gerade noch rechtzeitig um mitzuerleben wie der Würfel beinahe Zelenka, Miko und den anderen um die Ohren flog. Ich nehme alles zurück. Er ist vollkommen unfähig.

Radek fluchte längere Zeit auf Tschechisch vor sich hin. Dann meinte er gepresst: „Wie konnte das passieren!" Miko setzte zu einer gestotterten Erklärung an, aber Radek achtete gar nicht darauf. „Es ist wie verhext! Jedes Mal, wenn ich denke ich habe die Lösung, passiert irgendetwas, das uns zurückwirft. Und nie weiß ich warum! Das ist nicht normal!", beschwerte er sich lautstark.

Moment, das kann doch nicht. Nein, das ist reine Paranoia. Es sei denn….

„Thogs!", brüllte Rodney, „Kommen Sie auf der Stelle hierher!"

Wenig später kam Thogs auch schon angeschwebt (obwohl er seine Füße besaß, schwebte er nämlich auch). „Schon gut, Doktor, Sie müssen nicht so schreien", beschwerte er sich.

„Doch das muss ich! Immerhin war mir bisher nicht klar mit was für einem miesen Verräter ich es hier zu tun habe. Ich wusste ja, dass Sie nicht wollen, dass ich mit meinen Leuten Kontakt aufnehme, aber mir war nicht klar, dass Sie dermaßen eifersüchtig sind, dass Sie Radeks Rettungsversuche absichtlich sabotieren würden!", schleuderte Rodney dem anderen entgegen.

Thogs blinzelte dümmlich. „Was! Wovon reden Sie da bitte? Sind Sie jetzt vollkommen verrückt geworden!", wunderte er sich.

„Tun Sie doch nicht so unschuldig! Ich weiß genau, dass Sie es waren! Wer sollte es denn sonst gewesen sein? Es sei denn … es gäbe hier noch einen anderen." Rodney schauderte bei diesem Gedanken. Trotzdem dachte er kurz darüber nach. „Unsinn!", befand er dann, „Sie wollen doch nur von Ihrer Schuld ablenken!"

„Aber ich hab doch gar nichts gesagt!", protestierte Thogs schwach. Doch Rodney sah ihn so böse an, dass ihm alle anderen Ausreden schnell vergingen.

„Wir hätten Sie auch gerettet, wissen Sie. Sogar liebend gerne. Aber nun, da ich die Wahrheit über Sie erfahren habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es nicht das beste wäre Sie einfach hier zu lassen", fuhr Rodney fort, „Auf jeden Fall werde ich von nun an hier Wache halten und dafür sorgen, dass Sie meiner Rettung nicht mehr entgegenwirken können."

Thogs seufzte tief. „Von mir aus. Tun Sie was Sie nicht lassen können", meinte er nur.

„Ich bin sowieso keine Sekunde lang auf Sie hereingefallen", nahm Rodney den Faden wieder auf, „Thogs - wie einfallsreich. Also wirklich. Ich bin ein Genie, denken Sie etwa ich würde nicht durchschauen, dass das ein Anagramm zu Ghost ist?"

Thogs sagte gar nichts mehr, sondern schwebte einfach davon. Umso besser. Auf diese Weise kann er sich wenigstens nicht mehr einmischen!

Nach einiger Zeit der Arbeit kam Major Lorne ins Labor. „Dr. Weir möchte wissen, welche Fortschritte Sie gemacht haben", erklärte er Radek und zuckte unter dem Blick des Wissenschaftlers leicht zusammen.

„Ich würde mehr machen, wenn man mich nicht andauernd unterbrechen würde um nach ihnen zu fragen", grummelte der Tscheche, „Außerdem, wenn sie das wissen will, warum fragt sie mich nicht selbst, sondern schickt Sie? Sie könnte kommen oder mich anfunken oder…"

Lorne hob besänftigend die Hand. „Immer mit der Ruhe, Doc", bat er, „Erschießen Sie nicht gleich den Boten." Radek murmelte eine Entschuldigung. „Außerdem", fuhr Lorne fort, „Hat sie gemeint, es gäbe Neuigkeiten über Dr. McKay, die sie ihnen unbedingt mitteilen müsste."

„Na gut, ich gehe", gab Radek nach und machte sich auch schon auf den Weg. Lorne sah ihm nach. Was sind das für Neuigkeiten?, fragte sich Rodney, Oh, nein! Was wenn Thogs irgendetwas getan hat! Ich sollte vielleicht doch lieber mit Radek mit! Schnell schwebte er hinter dem anderen Wissenschaftler her. Er war nicht schnell genug für die Türe und musste hindurch schweben, was er sowieso hasste. Aber wenn er es schon konnte…

Auf halben Weg fiel Rodney dann plötzlich auf, dass Lorne gar nicht mitgekommen war. Merkwürdig? Ist er etwas im Labor geblieben? Aber was sollte er dort tun? Ein neuer Verdacht befiel Rodney. Ach, was! Unsinn! Das wird ja langsam lächerlich. Ich kann doch nicht einfach alles und jedem misstrauen. ... Doch ich kann.

Rodney schwebte zurück zum Labor. Lorne war noch immer da, und keiner der anderen Wissenschaftler schenkte ihm (oder den Würfel) irgendeine Beachtung. Und tatsächlich tippte Lorna möglichst unauffällig am Würfel herum.

„Major! Das können Sie doch nicht einfach machen! Lassen Sie das! Warum tun Sie das! Bringt man euch Typen im Stargate-Center nicht mehr bei, dass ihr nicht einfach so auf irgendwelche Knöpfe drücken dürft!", empörte sich Rodney geschockt, aber nur halbherzig, weil er wusste, dass Lorne ihn sowieso nicht hören konnte. Er wusste zwar, dass er eine ziemliche Nervensäge sein konnte, aber trotzdem hätte er, vor allem auch nach Lornes Rede, niemals gedacht, dass dieser ihn so sehr hasste, dass er verhindern wollen würde, dass er gerettet würde.

„Seien Sie still, McKay, ich muss mich konzentrieren", murmelte Lorne.

„Ach ja? Und was ma- … Moment, Sie können mich hören!" Rodney starrte den Major sprachlos an. Lorne zuckte nur unbeeindruckt die Schultern. „Aber wieso können Sie mich hören! Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn! Und was zum Teufel machen Sie da mit dem Würfel! Und warum wissen Sie wo Sie drücken müssen? ... Sie sind gar Major Lorne!"

Lorne drehte seinen Kopf wortlos in Rodneys Richtung und sah ihn stumm an.

„Thogs!", erkannte Rodney geschockt.

„Hallo, Dr. McKay. Auf Wiedersehen, Dr. McKay", erwiderte Lorne grinsend.

A/N: Oh, ein Cliffhangar! Offensichtlich hatte Rodney doch recht was Thogs angeht? Oder vielleicht doch nicht?

Danke für eure bisherigen Reviews. Über weitere würde ich mich natürlich wie immer sehr freuen.

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.