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Heimlichkeiten von Athor

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Vorwort

Die Idee schwirrte mir in letzter Zeit öfter durch den Kopf und nun bin ich dazu gekommen sie aufzuschreiben. Lieben Dank an Antares fürs Betaen. Über Feedback würde ich mich wie immer sehr freuen.
Heimlichkeiten


Daniel wachte auf. Seine Hand tastete suchend über die leere Betthälfte neben ihm. Irgendetwas stimmte hier nicht. Das Bett stand merkwürdig und auch die Konturen des Zimmers wirkten falsch. Die Erkenntnis kam mit jeder Minute, die er wacher wurde. Dies war nicht Jacks Wohnung - es war seine!

 

Jack O’Neill war gestern Nachmittag für zwei Tage nach Washington gereist, weil der Senat eine Stellungnahme erwartete, wo die Steuergelder abgeblieben waren. So hatte Daniel beschlossen, mal wieder seiner eigenen Wohnung einen längeren Besuch abzustatten. Seit er mit Jack zusammen war, betrat er seine eigenen vier Wände eigentlich nur noch zum Post durchsehen und zum Kleidungswechsel. Mrs. Orren, seine Putzfrau, kam weiterhin einmal die Woche und sorgte dafür, dass seine Wohnung nicht allmählich aussah wie eines dieser verstaubten, alten Tempelgräber, die er so liebte.

 

Daniel war abends direkt vom SGC zu sich nach Hause gefahren. Auf dem Anrufbeantworter befand sich eine Nachricht von Jack: Er vermisse Daniel jetzt schon. Außerdem war er gut angekommen und musste noch an diesem Abend zum ersten Treffen. Es würde spät werden und er würde sich wieder bei Daniel melden.

 

Nachdem er die Post durchgesehen hatte stellte er fest, dass sich nichts Essbares mehr in seinem Kühlschrank befand. Zum Glück füllte Mrs. Orren immer die Obstschale auf seinem Wohnzimmertisch. Sie fand, dass der Raum so wohnlicher wirkte. Wie auch immer, auf diese Art kam Daniel wenigstens zu einem vitaminreichen Abendessen. Nicht lange danach zog er sich mit einem Buch bewaffnet ins Bett zurück. Doch schon bald überkam ihn die Müdigkeit und er löschte das Licht.

 

----------

 

Daniel kam es vor als habe er Stunden geschlafen. Ein Blick auf seinen Wecker besagte, dass es gerade mal fünf gewesen waren. Die Uhr zeigte 4.08 Uhr und er war glockenwach! Der Archäologe kannte sich gut genug um zu wissen, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Er konnte nie gut schlafen, wenn Jack nicht da war. Für einen kurzen Moment genoss er die Wärme des Bettes, doch dann machte er sich auf, um ins SGC aufzubrechen.

Wenn ich schon nicht schlafen kann, dann kann ich auch arbeiten gehen, dachte Daniel bei sich.

 

Samantha Carter war auf dem Weg in die Cafeteria. Es war gegen halb sechs morgens und die Gänge des SGC lagen verlassen. Sie liebte es, um diese Uhrzeit durch den Stützpunkt zu streifen. Zu dieser frühen Stunde konnte sie ungestört arbeiten. Warum sie ausgerechnet an Daniel Jacksons Büro vorbeiging wusste sie nicht. Es lag eigentlich nicht auf ihrem Weg. Umso überraschter war sie, als sie das Licht sah, welches durch die offenstehende Tür, aus dem Raum, auf den nachts nur mit Notlicht erhellten Flur fiel. Neugierig blinzelte sie in das Zimmer: „Guten Morgen Daniel! Was machst du denn schon hier?“

„Ohhh, konnte nicht schlafen, da bin ich her gefahren. Du weißt schon ... Jack,... er ist ...“, brachte der Wissenschaftler verlegen hervor.

Sam lächelte: „Verstehe schon. Kommst du mit? Ich wollte mir gerade in der Cafeteria einen Kaffee und einen Donut genehmigen.“

„Klingt gut! Lass uns gehen. Mein Magen fühlt sich an, als ob ich eine ganze Abydos-Echse verdrücken könnte. Mein Kühlschrank war auf meinen Besuch gestern nicht vorbereitet und ich hatte vergessen einkaufen zu gehen.“ Er löschte das Licht und verließ das Büro.

„Wer hätte das gedacht!“, murmelte Sam leise vor sich hin.

„Was hast du gesagt?“ Daniel sah seine Freundin fragend an.

„Nichts, ... nichts! Komm, lass uns frühstücken gehen“, ungezwungen hakte sie sich bei ihm ein und zog ihn mit sich fort.

 

Nach seinem Frühstück mit Sam kehrte er in sein Büro zurück und begann mit den Übersetzungsarbeiten der Inschriften, welche SG-6 in einem Gebäude auf P4 X 82 gefunden und aufgenommen hatten. Die Stunden vergingen wie im Flug. Es war früher Nachmittag, als Teal’c erschien.

„Was machst du da gerade, Daniel Jackson?“, fragte der Jaffa und betrachtete aufmerksam die Bilder auf dem Computer des Linguisten.

„Ähh, ich versuche die Inschriften zu übersetzten, die SG-6 auf P4 X 82 gefunden hat. Wir hoffen, dass sie uns darüber Aufschluss geben, wie es der früheren Bevölkerung dieses Planeten gelungen ist, die Goa’uld zu vertreiben. Vor allem wollen wir natürlich auch wissen was aus ihnen geworden ist, und warum sie ihre Wohnstätten aufgaben.“

Der Jaffa nickte bei der Erklärung seines Freundes: „Und wie kommst du voran?“

„Oh, bisher berichten die Schriftenzeichen nur von der Ankunft der ’Götter’. Aber die Inschriften waren sehr zahlreich und es ist schwierig, die richtigen Stellen zu finden. Die Übersetzungen werden wohl noch eine ganze Weile andauern.“

Wieder nickte Teal’c verstehend.

„Aber du bist wohl kaum bei mir vorbeigekommen, um mit mir über diese Arbeit zu sprechen. Was gibt es, Teal’c?“, abwartend sah er seinen Freund an.

„In der Tat, Daniel Jackson.“, lautete die prompte Antwort. „Eigentlich wollte ich fragen, ob du es wünschst, mit mir zu speisen?“

Überrascht sah Doktor Jackson auf: „Du fragst mich, ob ich mit dir essen gehe?“. Er war sichtlich irritiert über die Anfrage. „Wieso? Du gehst doch sonst kaum essen?“

Teal’c hob eine Augenbraue. „Warum überrascht dich meine Frage? Es ist richtig, der Symbiont kann uns lange Zeit ohne Nahrung auskommen lassen, aber von Zeit zu Zeit müssen auch wir Jaffa etwas zu uns nehmen.“

Der junge Mann lenkte ein: „Entschuldige, Teal’c, es ist einfach nur so ungewohnt, dass du den Wunsch äußerst, essen zu gehen.“

„Außerdem gibt es in eurer Cafeteria heute diesen Apfelkuchen. Mein Symbiont und ich finden ihn ausgesprochen schmackhaft“, erklärte der Jaffa ruhig.

Daniel war verduzt. Sie alle hatten den Apfelkuchen während der Urgo-Phase überaus lecker gefunden, aber das Teal’c ihn auch heute noch so verlockend fand, war etwas Neues. Trotzdem kam es selten vor, dass ihn der Jaffa um einen Gefallen bat und so willigte er ein.

„Okay, dann lass uns gehen.“ Er ließ seinen Blick ein letztes Mal bedauernd über die Unterlagen schweifen, dann setzte er sich in Bewegung.

 

Es war beinahe 20.00 Uhr als Janet ihren Kopf zu Daniels Bürotür reinstreckte: „Hi Daniel, machen Sie noch lange?“

GOTT, haben es denn heute alle auf mich abgesehen? Ich komme mir vor wie auf dem Bahnhof! Einer nach dem anderen gibt sich hier die Klinke in die Hand. Ich möchte doch einfach nur in Ruhe arbeiten!

Er riss sich zusammen. Betont freundlich wandte er sich an die Ärztin: „Hmm, ich weiß es noch nicht. Ich komme hier einfach nicht so recht weiter. Als Sie kamen, wollte ich eigentlich gerade Dr. Miltons Werk über Textschlüssel der keltischen Kultur zu Rate ziehen.“ Daniels Blick glitt suchend über sein Bücherbord.

„Sie brauchen also noch länger?“, bohrte Janet weiter.

„Wieso fragen Sie? Ist irgendetwas Besonderes?“, nur schwer löste er den Blick vom Regal, sah dann aber doch zu der jungen Ärztin hinüber.

„Naja, wissen Sie, ich habe heute kein Auto und da dachte ich, ich könnte mit Ihnen zurück in die Stadt fahren.“ Abwartend blickte sie ihn an.

„Was ist mit Sam? Können Sie nicht mit ihr fahren?“ Er konnte es nicht vermeiden, dass ein leicht genervter Unterton in seiner Stimme mitschwang.

Janet hörte es, doch ignorierend ging sie darüber hinweg: „Bedauerlicherweise ist Sam schon weg. Daher dachte ich, Sie könnten ...?“ Sie ließ bewusst das Ende ihrer Frage offen im Raum stehen.

Daniel stieß hörbar die Luft aus: „Also gut. Es sieht ja nicht gerade so aus, als ob ich große Alternativen hätte. Wann wollen Sie los?“

„Sie sind ein Schatz, Daniel!“, stellte Janet schnell und erleichtert fest. „Cassandra wird sich freuen, wenn sie Sie auch mal wieder zu Gesicht bekommt. Ich werde Sie in einer Stunde abholen!“ Ohne ihn noch mal zu fragen, ob ihm dies auch Recht wäre, drehte sie sich um und stürmte zur Tür hinaus.

Daniel brach seinen Einwand: „Janet, ich würde gerne Cassie sehen, aber ...“, ab. Er sparte sich den Rest, da sie ihn sowieso nicht mehr hören konnte.

Resignierend ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und warf gleichzeitig seinen Stift auf die Schreibtischplatte. Seufzend lehnte er sich nach vorne und stützte seinen Kopf auf den Händen auf. Seinen Blick auf einen imaginären Punkt irgendwo, auf die Wand vor ihm gerichtet.

 

Schön, dann mache ich heute Abend also nicht mehr weiter. Wenigstens fragen hätte sie mich können. Bestimmt einfach so, dass wir in einer Stunde fahren. Ob das am Anfangsbuchstaben liegt? Jack, Janet fängt beides mit ’J’ an. Von Jack bin ich es ja gewohnt, dass er mich nicht fragt, aber bei Janet ...

 

Langsam stand er auf und ging zu seinen Büchern hinüber. Erneut nahm er die Suche nach dem Nachschlagewerk auf. Auch wenn ihm nicht mehr viel Zeit blieb, wollte er doch zumindest noch für sich klären, ob ihm das Buch weiterhelfen konnte.

 

Als Janet eine Stunde später wieder auftauchte, fand sie den Archäologen in das Buch vertieft vor. „Können wir, Daniel?“, unterbrach sie ihn vorsichtig. Sie wusste, dass er lieber weitermachen wollte, aber sie konnte es nun mal nicht ändern. Sie brauchte dringend eine Mitfahrgelegenheit und es war kein anderer verfügbar.

 

Verblüfft stellte Daniel fest, dass die Stunde schon um war. Es war ihm viel kürzer vorgekommen. Bedauernd legte er das Buch zur Seite. Markierte die Seite, damit er sie beim nächsten Mal schneller wiederfand. Endlich hatte er einen kleinen Ansatz für sein Problem gefunden und nun musste er aufhören. Vielleicht gibt es doch noch jemanden mit dem Janet fahren kann? Im Geist ging er noch mal alle Möglichkeiten durch. Aber es blieb dabei. Außer einem Taxi gab es niemanden mehr, der in ihre Richtung musste und um diese Zeit noch im SGC war.

 

Am Anfang der Fahrt war der Archäologe sehr schweigsam. Doch Janet Fraiser kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass Daniel einem nie sehr lange böse sein konnte. Er war einfach viel zu gutmütig. So plauderte sie munter drauf los und erzählte ihm einige Anekdoten von Cassie aus der Schule. Mit der Zeit wurde ihr Freund gesprächiger und gab sein Schmollen auf. Lachend kamen sie bei ihr an.

 

Kaum fuhr der Wagen vor öffnete sich die Tür und Cassie kam herausgestürmt. Freudig riss sie die Beifahrertür auf: „Hallo Mum, schön dass du da bist. Wurde ja auch langsam Zeit! Ich warte schon eine Ewigkeit.“ Damit wandte sie sich an Daniel: „Hallo Daniel, toll dich zu sehen! Hast du Zeit? Bleibst du zum Abendessen?“, übermütig blitzte sie ihn an.

 

Eigentlich wollte Daniel ja direkt nach Hause weiterfahren. Das Buch lag gut verpackt in seiner Tasche auf dem Rücksitz. Ebenso die Ausdrucke der Inschriften, die er noch kurz vor seinem Aufbruch angefertigt hatte. Und er brannte darauf, an den Übersetzungen weiter zu machen. Wenn er schon nicht im SGC bleiben konnte, wollte er wenigstens in seiner Wohnung weiterarbeiten. Der Abend war schließlich noch jung. Doch als er Cassandras Freude über sein Erscheinen sah, brachte er es nicht fertig sie zu enttäuschen.

 

„Klar werde ich bleiben!“, erwiderte er. Den etwas schmerzlichen Gesichtsausdruck und das Zögern in seiner Stimme nahm Cassie in ihrer Begeisterung nicht wahr.

„Jipiieh!“, damit kam sie um den Wagen herumgerast. Er fand gerade noch Zeit auszusteigen und abzuschließen, als sie seine Hand griff und ihn ungeduldig ins Haus zog.

 

Janet folgte den beiden. Ein zufriedenes Lächeln überzog ihr Gesicht.

 

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Daniel hatte den Abend genossen. Es war lustig gewesen und sie hatten viel erzählt und gelacht. Selbst als Cassandra ins Bett gegangen war plauderten er und Janet noch lang miteinander und er hatte sich erst spät am Abend verabschiedet.

 

Daheim angekommen fand er eine weitere Mitteilung von Jack auf dem Anrufbeantworter. Sie war vom Nachmittag und er hatte sie während einer Sitzungspause aufgesprochen. Er klang reichlich genervt und er freute sich darauf, Danny morgen wieder zu sehen.

 

Daniel musste lächeln. Er kannte seinen Freund und er konnte sich lebhaft vorstellen, wie diese Politiker Jack O’Neill auf die Nerven gingen. Diplomatie war nicht gerade Jacks Geschäft!

 

Er hatte keine Lust mehr an den Übersetzungen weiter zu arbeiten. Das Glas Wein, welches er zum Abschluss noch mit Janet getrunken hatte, hatte ihn müde werden lassen. Er beschloss, für heute Schluss zu machen und morgen früher auf zu stehen.

 

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Ein penetrantes Klingeln an seiner Wohnungstür, riss ihn unsanft aus dem Schlaf. Es dauerte erneut einen Moment, bis er begriff, dass er sich immer noch in seiner Wohnung befand. Es war Samstag und heute Abend würde Jack aus Washington zurückkehren. Verschlafen warf er einen Blick auf den Wecker.

8.12 Uhr! Wer um Himmels Willen, konnte so früh etwas von ihm wollen? Da das Läuten nicht abbrach, machte er sich auf den Weg zur Tür.

„Ja, ja, ich komme doch schon!“, rief er und bemühte sich, die Tür möglichst schnell zu erreichen. Er öffnete sie mit einem kräftigen Ruck: „WAS?“

 

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Wo eben noch Verärgerung war, spiegelte sich nun maßlose Verblüffung wider. Vor ihm stand Mrs. Wilson. Sie war die ältere Dame, die zwei Stockwerke unter dem Wissenschaftler wohnte.

 

Mrs. Wilson mochte den stillen, netten jungen Mann. Er war immer so höflich und hilfsbereit. Ihre Kinder lebten nicht in Colorado Springs und sie liebte es, sich von Zeit zu Zeit, mit Daniel unterhalten zu können. Sie wusste, dass er beruflich viel reiste und bedauerte, dass er in letzter Zeit seltener als früher zu Hause war. Doch nun war ihr aufgefallen, dass er seit zwei Tagen wieder in der Wohnung war. Diese Gelegenheit wollte sie unbedingt wahrnehmen, bevor er wieder verschwand.

 

„Guten Morgen Doktor Jackson“, begrüßte sie ihn freundlich und musterte ihn aufmerksam von oben bis unten. „Es tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe. Aber ich habe gestern diesen Schokoladenkuchen gebacken. Sie wissen schon! Den, den Sie so mögen. Und da dachte ich, ich bringe Ihnen schnell ein paar Stücke vorbei.“

Sie schaute ihn entwaffnend an. Er brachte es einfach nicht übers Herz den Kuchen anzunehmen und sie so gehen zu lassen.

„Guten Morgen Mrs. Wilson. Sie wissen doch, dass Sie nicht für mich backen sollen“, begrüßte Daniel die ältere Dame, und ließ sie eintreten. Er ahnte, dass sie den Kuchen nicht zufällig gebacken hatte.

Mrs Wilson schmunzelte: „Ach, es macht doch keine Arbeit, Doktor Jackson. Und ich freue mich, wenn es ihnen schmeckt. Sie sind sowieso viel zu dünn!“, setzte sie noch hinzu. Ihr Blick glitt erneut prüfend und missbilligend über ihn. Dann setzte sie ihren Weg fort. Der junge Wissenschaftler rollte mit den Augen. Er wusste was nun kommen würde und so folgte er der alten Dame langsam in seine Küche.

 

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Es war später Vormittag, als das Telefon läutete. Wer ist das denn nun wieder?, dachte Daniel und ging zu dem Tischchen, auf dem es stand. Unschlüssig betrachtete er den läutenden Apparat. Sollte er wirklich drangehen? Er hatte keine Lust auf weitere Unterbrechungen. Es hatte ihn viel Mühe gekostet Mrs. Wilson, nach einer Stunde voller Vorträge über die Wichtigkeit einer regelmäßigen und ausgewogenen Ernährung, freundlich wieder hinaus zu bringen. Danach war er ins Badezimmer gestürmt und hatte sich so schnell wie möglich zurechtgemacht, um sich dann endlich seinen Übersetzungen widmen zu können. Die Hartnäckigkeit des Anrufers ärgerte den Wissenschaftler. Vielleicht ist es Jack?, schoss es ihm durch den Kopf. Ein Anruf von ihm war längst überfällig. Er war offenbar sehr eingebunden, denn üblicherweise rief er seinen Freund mehrmals täglich an, wenn er auf Reisen war. Ein Lächeln überzog Daniels Gesicht bei dem Gedanken. Er hatte es auch noch als er den Hörer abhob.

 

„Sam!“, rief er überrascht aus. „Was ist los?“

„Nichts. Muss immer gleich etwas los sein?“, entgegnete Samantha Carter gereizt. „Ich wollte nur mal fragen wie es dir geht!“

„Aha!“ Daniel versuchte Zeit zu gewinnen. Natürlich verbrachten sie hin und wieder ihre Freizeit miteinander, aber dennoch fand er es sehr verwunderlich, dass sie sich kurz, einfach mal so, nach seinem Wohlbefinden erkundigen wollte!

„Also, wie geht es dir?“, erkundigte sie sich erneut, nachdem er ihr die Antwort schuldig blieb.

„Äh, gut ... gut!“, antwortete er schleppend, immer noch überlegend, was sie mit ihrem Anruf bezweckte.

„Und, was hast du gestern noch so gemacht?“ Sam versuchte ihre Frage betont beiläufig klingen zu lassen.

 

Daniel war sich sicher, ein kurzes Zögern aus Sams Stimme herausgehört zu haben. Nun war sein Misstrauen vollends geweckt. Irgendetwas stimmte hier nicht! Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht!

„Sam, was ist hier los?“, forderte er seine Freundin zu einer Erklärung auf.

„SAM!“ wiederholte er lauter, als keine Antwort folgte. Seine Gedanken rasten. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Wie hatte ihm das entgehen können?

 

„Was hat er euch gesagt?“ Er klang wütend. Seine Stimme ließ keinen Raum für Ausflüchte. Trotzdem versuchte sie es.

„Wer, soll was gesagt haben, Daniel?“, fragte sie ausweichend.

 

Sie wusste bereits, dass diese Gegenfrage nichts mehr nutzen würde. Sie brachte ihr lediglich ein paar Minuten Zeit. Der Archäologe war auf der richtigen Spur! Er hatte den Braten gerochen! Sie konnte sich genauso gut dem Unvermeidlichen stellen und ihm seine Vermutung bestätigen. Major Carter war nicht wohl bei dem Gedanken, ihren CO zu verraten. Aber Daniel Jackson würde Samantha kaum eine andere Wahl lassen. Egal welche Entscheidung sie traf, mit einem von beiden würde sie auf jeden Fall Ärger bekommen.

 

Ohhhh! Daniel konnte es nicht fassen. Wie hatte er nur so naiv sein können! Dieses rege Interesse an seiner Person. Warum war ihm das nicht viel früher aufgefallen? Natürlich kam es vor, dass einer der Freunde mit ihm Essen ging! Aber dass alle an einem Tag ihm permanent in der Bude standen? Ausgerechnet zu einer Zeit wo Jack verreist war? Dies war doch mehr als unwahrscheinlich! Mehr, als ein bloßer Zufall! Hier hatte eindeutig Jack O’Neill seine Finger ihm Spiel.

 

Daniel Jackson wusste, dass Jack es hasste, wenn er den Wissenschaftler alleine lassen musste. Sein Freund befürchtete dann immer, dass Daniel vor lauter Arbeit völlig vergaß, außer Kaffee, noch etwas anderes zu sich zu nehmen. Geschweige denn, in der Lage war, ohne Jacks ständige Ermahnungen, ins Bett zu finden. Aus diesem Grund rief Jack O’Neill normalerweise mehrmals täglich bei dem jungen Mann an, um ihn beispielsweise an seine Mahlzeiten und ähnliche wichtige Dinge zu erinnern. Er trieb Daniel fast in den Wahnsinn mit seiner übertriebenen Fürsorge! Nachdem der Archäologe beim letzten Mal irgendwann nicht mehr an sein Handy ging, und im SGC einfach den Hörer aufgelegte, sobald Jack sich meldete, sah der Colonel sich dieses mal offenbar gezwungen andere Wege zu finden.

 

„Also, ich warte!“ Daniel wollte es unbedingt aus Sams Mund hören.

„Na gut, Daniel. Ja, du hast Recht! Der Colonel wollte, dass wir etwas auf dich aufzupassen. Er bat darum, dass wir uns während seiner Abwesenheit um dich kümmern sollten“, gab Sam zögernd zu. Seltsamerweise blieb das von ihr erwartete Donnerwetter aus. Stattdessen reagierte Daniel, nachdem er nun seine Antwort hatte, erstaunlich gelassen.

„Hab’ ich’s mir doch gedacht. Lass den mal nach Hause kommen!“, murmelte er leise.

„Tja, dann brauchst du mich ja wohl nicht mehr.“ Sam fühlte sich unbehaglich. Sie wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden.

„Nein, vorerst nicht mehr. Wir sprechen uns alle am Montag.“ Damit beendete er das Telefonat und legte auf.

 

Daniel konnte es nicht fassen. Ruhelos lief er durch die Wohnung:

So, so, dass hat Jack sich ja fein ausgedacht. Aber nicht mit mir! Mich zu behandeln wie ein kleines Kind, dass jemanden braucht, der auf es aufpasst! Und dann auch noch unsere Freunde mit hinein zu ziehen. Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Mir wird schon etwas Nettes einfallen.

 

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Es war früher Nachmittag, als Jack den Flughafen erreichte. Endlich hatten die Anhörungen ein Ende. Sie waren ihm endlos erschienen. Stundenlang musste er Rede und Antwort stehen. Hauptsächlich ging es darum, welche Verbündete sie gefunden hatten, welche Technologien sie erwerben konnten, aber natürlich auch darüber, wie viele Geräte draußen, im Einsatz, geblieben waren. Keiner der Herren Senatoren wollte einen Angriff der Goa’uld erleben, aber ihn zu verhindern sollte so wenig Geld wie möglich kosten!

Jack O’Neill liebte seinen Job! Doch er hasste die Gelegenheiten, bei denen er, als Hammonds Stellvertreter, nach Washington reisen musste. Normalerweise war es die Sache des Generals diesen Leuten zu erklären, wo ihr verdammtes Geld geblieben war.

 

Jack war froh, dass es überstanden war. Jetzt war er müde, hatte Kopfschmerzen und wollte so schnell wie möglich nach Hause. Unsanft ließ er sich auf einen der Sitze in der Wartezone fallen. Seine Maschine ging erst in einer Stunde. Nach dem Handy tastend fuhr seine Hand in die Hosentasche. Wenigstens kurz wollte er es aktivieren, vielleicht hatte Daniel sich gemeldet. Ein Blick auf sein Display verriet ihm, dass es keine Anrufe in Abwesenheit gegeben hatte. Einerseits wunderte ihn dies ein bisschen, doch andererseits konnte es auch ein Zeichen dafür sein, dass sein Plan funktioniert hatte.

 

Der Gedanke beruhigte ihn nicht so, wie er es erwartet hatte. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er hatte keine Erklärung dafür, aber irgendwo tief in ihm schrillte eine Alarmglocke. Unverwandt starrte er auf die leere Anzeige des Displays. Je länger er es betrachtete, umso mehr verstärkte sich das schlechtes Gefühl in seinem Bauch.

 

DAS ist nicht normal! Daniel hätte sich längst gemeldet, wenn alles wie immer wäre. Es ist Samstag und er ist zu Hause... Mist, wenn er rausgekriegt hat was du getan hast, möchte ich nicht in deiner Haut stecken, O’Neill!

 

Unschlüssig spielte er mit dem Handy in seiner Hand. Sollte er Daniel anrufen oder lieber nicht? Vielleicht machte er sich ganz umsonst verrückt und der Wissenschaftler hatte noch nichts bemerkt? Doch Jack O’Neill ahnte instinktiv, dass er so viel Glück nicht haben würde. Im Gegenteil, je mehr er darüber nachdachte, umso sicherer wurde er, dass irgendetwas schief gelaufen war. Sein Freund kannte die Zeit, wann er am Flughafen sein würde und normalerweise telefonierten sie immer miteinander bevor Jack ins Flugzeug stieg. Dass Daniel nicht mal den Versuch unternahm ihn zu erreichen - es kam ihm vor, wie die Ruhe vor dem Sturm.

 

Kurzentschlossen verschwand das Handy wieder in der Tasche. Er hatte sich entschieden, sich nicht zu melden. Wenn Daniel es wusste, dann war er bereits wütend und dann wollte Jack das lieber zu Hause besprechen, als am Telefon. Und wenn Danny nicht Bescheid wusste, dann würde O’Neill, für das ausgebliebene Telefonat, sicher eine passende Ausrede einfallen.

Seine Kopfschmerzen hatten zugenommen!

 

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Das Haus lag verlassen, als Jack mit seinem Wagen in die Einfahrt fuhr. Seufzend holte er das Gepäck aus der Rückfront und machte sich auf dem Weg zur Haustür. Der Anblick des dunklen Gebäudes brachte ihm die gefürchtete Gewissheit, dass Daniel irgendetwas von seiner kleinen Intrige mitbekommen hatte. Es würde sicher schwierig werden, den aufgebrachten Archäologen wieder zu versöhnen, dachte Jack, während er das Haus betrat. Er stellte seine Reisetasche im Flur ab und warf achtlos seine Mütze auf die Kommode. Müde lockerte er seinen Schlips und zog sich langsam seine Uniformjacke aus. Locker, an einem Finger, hangelte er sich die Jacke über die Schulter und machte sich auf den Weg in die Küche. Bevor er nach oben ging wollte er sich wenigstens noch ein Bier aus dem Kühlschrank holen. Danach würde er sich umziehen und zu Daniel fahren. Er wollte so schnell wie möglich alles zwischen ihnen klären.

 

Der schwache Lichtschein der Stehlampe, der aus dem Wohnzimmer auf den Flur fiel, ließ ihn sein Vorhaben vergessen. Leise betrat er das Wohnzimmer und sah sich suchend um. Zu seiner Überraschung fand er Daniel auf dem Sofa sitzend vor. Nun, sitzend war vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Kauernd würde eher zutreffen. Zudem hatte er sich ein Sofakissen geschnappt und hielt es mit beiden Armen fest an sich gepresst. Stumm sah er dem Älteren entgegen.

 

„Daniel?“ Jack ging langsam auf den jungen Mann zu.

„Du vertraust mir nicht, Jack!“ Jack O’Neill konnte deutlich den traurigen Unterton aus Daniels Feststellung heraushören.

O’Neill hatte einen wütenden Daniel erwartet. Den Wissenschaftler stattdessen so vorzufinden, versetzte ihm einen Stich. Schnell ging er zu dem Archäologen und setzte sich neben ihn auf die Couch. Sanft legte er ihm einen Arm um die Schulter.

„Natürlich vertraue ich dir, Danny!“, begann er leise zu sprechen. „Es ist nur so, dass ich mir Sorgen um dich mache! Wenn du arbeitest vergisst du einfach alles um dich herum. Und wer sollte dich an die normalen Dinge des Lebens erinnern, wenn ich nicht da bin ... Spacemonkey?“ Zögernd fügte Jack den Kosenamen Daniels hinzu. Er zog Danny leicht an sich.

 

„Als ich heute Mittag rausfand, dass du unsere Freunde benutzt hast, um mich von meiner Arbeit abzulenken war ich, ehrlich gesagt, ziemlich wütend.“ Daniel sah Jack traurig an.

„Im ersten Moment war ich sogar am überlegen, wie ich es dir heimzahlen könnte.“ Jack sah Daniel überrascht an und hob ein Augenbraue. Rachsucht lag normalerweise nicht in der Natur des Wissenschaftlers. Er ahnte, wie verletzt der junge Mann gewesen sein musste.

„Da ich das Gefühl hatte, es zu Hause nicht mehr auszuhalten, bin ich spazieren gegangen. Glaube mir Jack, so ein Spaziergang an der frischen Luft, klärt manchmal die Gedanken.“ Unbewusst knete Daniel seine Finger ineinander. Den Blick hatte er fest auf seine Hände gerichtet.

„Mir wurde zumindest klar, dass ich auch nicht ganz unschuldig an der Situation gewesen bin.“ Jack wollte Daniel unterbrechen, aber dieser hob nur die Hand, zum Zeichen, dass er keinen Einwand hören wollte.

„Jack, lass mich ausreden.“ Er drehte sich ihm zu und sah seinen Freund bittend an. O’Neill nickte. Es fiel ihm schwer nichts darauf zu erwidern. Aber er hielt sich zurück und hörte weiter zu.

„ In letzter Zeit habe ich es zugelassen, dass du unser Leben organisierst. Es war zugegebenermaßen angenehm, arbeiten zu können, ohne darüber nachzudenken zu müssen, wann man isst oder ins Bett geht. Ob genügend Einkäufe zu Hause sind und all die anderen kleinen Dinge, die man im Alltag erledigen muss.“ Daniel machte eine Pause.

„Jack, ich bin längst nicht so zerstreut und hilflos, wie es vielleicht manchmal den Anschein macht. Du kannst mich ruhigen Gewissens mit Dingen konfrontieren. Ich habe sehr früh lernen müssen auf eigenen Beinen zu stehen und das ist mir bis vor kurzem auch recht gut gelungen. Und ganz nebenbei gesagt, auch ohne dabei zu verhungern oder zu verdursten!“ Erneut trat eine kleine Pause ein bevor Daniel wohlüberlegt weitersprach. Er wollte seinen Freund auf keinen Fall verletzten, aber trotzdem war es nötig, dies ein für alle Male zwischen ihnen zu klären.

„Jack, deine übertriebene Fürsorge treibt mich fast in den Wahnsinn.“ Daniels Gesicht nahm verzweifelte Züge an. „Ich bin sehr wohl in der Lage für mich, und nun auch für uns beide, Verantwortung zu tragen. Also beteilige mich und binde mich mit ein. Du brauchst das nicht alleine zu machen! Wir sind schließlich Partner! ... Gleichberechtigte Partner, Jack!“ Der junge Mann sah Jack eindringlich, zugleich aber auch ein bisschen unsicher an. Wie würde der Ältere reagieren?

 

Eine Weile sagte keiner von beiden etwas. Dann nickte Jack zögernd. Er verstand, was Daniel ihm sagen wollte. Er hatte es in letzter Zeit tatsächlich übertrieben und dem Wissenschaftler fast alles abgenommen. Er war bemüht gewesen, es ihm so angenehm und leicht wie möglich zu machen. Wie war das doch gleich mit dem ’Vogel im Goldenen Käfig’? Überraschenderweise stellte Jack fest, dass er sich erleichtert fühlte. Auch wenn der Wissenschaftler durch sein Talent, immer wieder in Schwierigkeiten zu geraten, den Beschützerinstinkt des Colonels weckte, wusste Jack O’Neill, im Grunde seines Herzens, dass Daniel durchaus in der Lage war selbst auf sich aufzupassen. Dafür hatte er ihn nicht nötig, zumindest nicht in der Form, wie Jack es zuletzt betrieben hatte. Was Daniel aber benötigte war: einen Freund, einen Partner, einen Vertrauten und einen Liebhaber und Jack freute sich darauf dies alles, in einer Person sein zu können.

 

„Du hast Recht!“ Jack schaute auf und suchte Daniels Blick.

„Es tut mir leid, Daniel. In letzter Zeit sind die Dinge wohl etwas .... hmmm, aus dem Ruder gelaufen. Wir sollten unbedingt daran arbeiten, dass es nicht noch einmal soweit kommt. Das heißt, du sagst mir das nächste Mal bescheid, wenn ich mich wie eine ...Oberglucke benehme.“ Mit diesen Worten beugte Jack sich vor, nahm das Gesicht des Wissenschaftlers in seine Hände und küsste ihn. Stellte sicher, dass Daniel merkte wie ernst es ihm war. 

 

Daniel erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Als sich ihre Lippen voneinander lösten ruhte Jacks Blick liebevoll auf ihm. „Nun alles wieder klar, Danny?“, hörte er Jacks sanfte Stimme. Er erwiderte den Blick des Älteren und nickte bedächtig: „Ja, ich denke schon!“ Damit lehnte er sich vor und küsste ihn erneut.

 

Jack liebte es von Daniel geküsst zu werden, doch es gab noch eine Sache die er klären musste. Er legte dem Archäologen eine Hand in den Nacken, während er sich vorsichtig von dem Kuss zurückzog und seinen Kopf an Daniels Stirn lehnte. Verwunderung trat in den Blick des Wissenschaftlers. Erstaunt betrachtete er seinen Freund. Jack O’Neill vergewisserte sich, dass er die volle Aufmerksamkeit des Jüngeren hatte, bevor er ihn erneut ansprach.

 

„Daniel, eines müssen wir noch klären. Du kennst mich so gut wie kein Anderer! Ich hoffe, du weißt, dass ich dir mehr vertraue als irgend jemanden sonst. Es ist mir wichtig, dass du das weißt.“ O’Neills Blick war fest auf Daniel gerichtet. Unbewusst neigte Jack den Kopf zur Seite, während er auf eine Antwort wartete.

 

„Es tut mir leid, Jack. Natürlich weiß ich, dass du mir vertraust. Genauso, wie ich dir vertraue.“ Daniel beobachtete Jack aufmerksam und sah, wie der angespannte Gesichtsausdruck seines Freundes einem weicheren wich. Außerdem bemerkte er noch etwas, was ihm bisher entgangen war. Jacks Gesicht war auffallend blass und um die Augen lagen tiefe, dunkle Ringe. Die letzten zwei Tage waren anscheinend sehr hart gewesen. „Müde?“, fragte er deshalb.

 

O’Neill lächelte. Da war es wieder: Kaum war ihre Sache geklärt, hatte Daniel sofort wieder die Belange des anderen im Kopf. Er wollte gerade antworten und den Jüngeren beruhigen, in dem er seine Müdigkeit runterspielen und die Kopfschmerzen erst gar nicht erwähnen wollte, als er die mahnende Stimme seines Freundes hörte:

„Und denke daran Jack, ... ich möchte die Wahrheit hören!“

Ein schiefes Grinsen trat auf das Gesicht des Colonels. Er fühlte sich ertappt.

„Na gut Danny! Vielleicht ein bisschen müde und ein klein wenig Kopfschmerzen“, räumte er verlegen ein. Es war ungewohnt für ihn sich in die Karten sehen zu lassen.

 

Der Archäologe schmunzelte zufrieden. Er kannte Jack und konnte sich vorstellen wie schwer es dem Älteren fiel sich zu öffnen. Es würde noch ein langer Weg für sie beide werden. Er stand auf, griff sich Jacks Hand und zog ihn von der Couch.

„Komm, lass uns schlafen gehen. Morgen ist auch noch ein Tag.“ Damit löschte er das Licht der Stehlampe. Hand in Hand gingen sie nach oben.

 

Auf der Treppe blieb Daniel plötzlich stehen. Er drehte sich um und sah Jack an.

„Ahmmm Jack! Noch einmal wegen vorhin ...“, fing Daniel stockend an.

„Welches ’vorhin’ meinst du?, fragte O’Neill sanft und fühlte, dass sich irgendetwas zusammenbraute.

„Naja, du weißt doch, dass ich nächsten Monat zu dem Archäologen-Symposium reisen wollte ...“, Daniels Gesicht spiegelte deutlich sein schlechtes Gewissen wieder.

„Ich verstehe nicht, Daniel. Was hat das mit unserer Unterhaltung von eben zu tun?“ Jack O’Neills Mimik bestand aus einem einzigen Fragezeichen.

„Tja, ... hmmm, ... du erinnerst dich vielleicht, dass ich dir vorhin erzählt habe, dass ich daran dachte, es dir heimzuzahlen? ...Nun, ... ich habe dich für das Symposium als mein Begleiter angemeldet!“ Daniel lächelte Jack schüchtern an.

 

Jack war sprachlos. Er starrte den jungen Archäologen einen Moment lang mit offenem Mund an.

„Ist ein Scherz! Hast du nicht!“, brachte Jack langsam raus.

„Ich fürchte doch.“, erwiderte Daniel leise. „Die Fax-Bestätigung liegt auf deinem Kopfkissen.“ Damit drehte er sich um, und setzte seinen Weg nach oben fort. Ein Grinsen umspielte seinen Mund.

Jack schaute ihm fassungslos nach, dann folgte er seinem Freund.

 

Oh Mann, Daniel muss wirklich wütend auf mich gewesen sein!, dachte er wenig später bei sich, während er kopfschüttelnd die Anmeldebestätigung in seiner Hand betrachtete.

 

ENDE
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