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Freunde und Verräter von Selana

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Teil 4

An Bord der Excalibur

Entsetzt blickten Jordan und Teyla auf die Verwüstung unter ihnen. Jemand hatte die Siedlung ziemlich zerstört.

„Es gibt Überlebende“, sagte Teyla, die unter dem Schiff Menschen ausmachte, die zu ihnen hochblickten. Sie hielten Waffen in den Händen, deshalb war Teyla froh, dass die Excalibur wie ein Jumper aussah, auch wenn etwas größer. „Sollen wir landen?“

„Ja. Vielleicht können wir noch helfen.“

Die Excalibur setzte zur Landung an. Die Menschen kamen auf sie zu, als sie ausstiegen. Wenig später umringten die Überlebenden sie.

„Was hat das zu bedeuten, Teyla? Ein Raumschiff hat uns ohne Grund angegriffen.“

Teyla ließ sich das Raumschiff beschreiben.

„Das ist ein Schiff antikischer Bauart, wie es die Saat Bhai verwenden“, sagte Jordan.

„Was weißt du über die Saat Bhai?“ fragte Teyla ihren Begleiter erstaunt.

„Das werde ich zu gegebener Zeit erzählen“, er wandte sich wieder an die Menschen. „Was ist mit dem Schiff passiert.“

„Ich habe es abgeschossen“, sagte einer der Männer stolz. „Mithilfe eurer Waffen gegen die Wraith.“

„Abgeschossen?“ Teyla wurde blass. „Colonel Sheppard und Rhiana waren wahrscheinlich als Gefangene an Bord. Wir verfolgen die Entführer, um die beiden zu befreien.“

„Das tut mir Leid“, meinte der stolze Schütze. „Aber es ging um das Leben der Menschen hier. Das Schiff flog in diese Richtung. Es musste wahrscheinlich notlanden.“

„Dann fliegen wir hinterher“, sagte Jordan.

„Können wir euch helfen? Wir könnten Hilfe aus Atlantis kommen lassen“, bot Teyla an.

„Das wäre erwünscht“, meinte der Mann wieder. „Wir haben viele Verletzte und einige, die unter Schock stehen. Von den Toten gar nicht zu reden.“

„Wir werden Atlantis informieren, dann ist auch gleich für unsere Suche nach dem Colonel Verstärkung da.“

Das Schiff startete und Teyla setzte sich mit Atlantis in Verbindung. Dr. Weir versprach das Team von Dr. Beckett zu schicken und auch Verstärkung für die Suche nach den beiden Entführten.

Die Excalibur suchte systematisch die ganze Umgebung ab. Schließlich fanden sie, was sie suchten, denn die Spur der Verwüstung war nicht zu übersehen. Von dem Raumschiff selbst fanden sie jedoch nichts.

„Entweder es ist schon wieder gestartet, oder es ist getarnt worden“, meinte Jordan enttäuscht.

„Was ist mit Lebenszeichen von den beiden?“

„Lebenszeichen sind genug zu finden, aber bei der Vielzahl der Tierwelt ist es schwer. Wir müssen schon ganz in ihrer Nähe sein, um sie zu finden.“

„Dann suchen wir eben alles systematisch ab“, meinte Teyla.



Im Dschungel

Sie hatten Stunden gebraucht, um das provisorische Floß zu bauen, doch jetzt sah es recht ordentlich aus. Sheppard hatte so lange gesucht, bis er zwei passende Astgabeln gefunden hatte. Darüber spannten sie Stoffreste und bekamen so zwei ganz passable Paddel. Manchmal war es doch ganz nützlich, früher immer MacGyver angesehen zu haben. Sie stießen sich vom Ufer ab, und langsam trieb ihr Floß in die Flussmitte, wo es ruhig von der Strömung fortgetragen wurde. Sheppard musste nur hin und wieder die Richtung korrigieren, um das Floß in der Flussmitte zu halten.

Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, doch die Sterne leuchteten hell, und der riesige Mond des Planeten bildete eine natürliche Lichtquelle. Er war mindestens viermal so groß wie der Erdmond. Da es zudem noch Dreiviertelmond war, wurde die Nacht hell erleuchtet.

Sie saßen in der Mitte des Floßes, und Rhiana lehnte sich an Johns breite Schultern. Es war schön, so zu treiben. Vergessen waren alle Sorgen. Sie gaben sich dem Augenblick hin und genossen die Zweisamkeit.

Die Zeit verging. Sheppard schrak auf. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Rhiana schlief an seiner Schulter, und die Nacht war durchdrungen mit den vielfältigen Geräuschen des Dschungels. Auch hier, auf einer fernen Welt, hörten diese sich ähnlich an, wie auf der Erde.

Doch halt, etwas war anders. Von einer Sekunde zur anderen hatten die Geräusche aufgehört. Etwas musste die Tiere erschreckt haben. Sekundenlang war es, als hielte die Natur den Atem an.

Sheppard lauschte. Da, urplötzlich brachen die Rufe der Tiere wieder los, jedoch sehr viel stärker und lauter.

Alarmrufe!

Sheppard ergriff sein Paddel und steuerte das Ufer an. Er rüttelte sanft an der Schulter seiner Begleiterin: „Wach auf, Rhiana!“

„John? Was ist los? Warum sind wir am Ufer?“

„Etwas hat die Tiere erschreckt. Wir sollten uns besser verstecken.“

Sie zogen das Floß in den Schutz überhängender Äste, damit es nicht zu sehen war, und versteckten sich im dichten Unterholz. Kaum hatten sie das getan, teilte sich am anderen Ufer das Unterholz und einige Gestalten traten hervor. Wären sie auf dem Floß geblieben, hätte man sie unweigerlich entdeckt.

„Lara Hunter“, flüsterte Sheppard überrascht. „Wie ist das möglich?“

„Sie müssen unserer Spur gefolgt sein, oder aber es ist Zufall.“

„Ich glaube nicht an solche Zufälle. Sie ist fanatisch und gibt nicht auf. Lara wird nicht eher ruhen, bis einer von uns beiden tot ist oder ich wieder ihr Gefangener bin.“

„Was machen wir jetzt?“

„Erst einmal abwarten. Auf dem Fluss weiterzufahren ist jetzt zu gefährlich. Doch leise jetzt! Sie kommen näher.“

In der Tat führte der Weg der Saat Bhai-Soldaten dicht an ihnen vorbei. Nur das Wasser war zwischen ihnen. Als Lara Hunter auf gleicher Höhe mit ihnen war, blieb sie abrupt stehen. Ihr Blick schweifte über das Wasser und das Versteck hinweg. Die Verborgenen wagten kaum zu atmen. Laras Blick schien das Unterholz durchbohren zu wollen. Sheppard glaubte, ihren Blick auf sich zu spüren. Doch dann ging sie weiter. Kurze Zeit später war die Verfolger John und Rhianas Blicken entschwunden.

Sheppard und Rhiana atmeten erleichtert auf.

„Puh!“ Rhiana sah John an. „Ich spürte ihren Blick wie eine Messerspitze auf mir ruhen.“

„Ja, ich hatte den gleichen Eindruck. Diese Frau strahlt eine Kälte aus, die körperlich zu spüren ist.“

„Wir Antiker sagen dazu negative Aura. Bei manchen Menschen und Antiker ist sie so stark, dass ein sensibler Mensch sie fühlen kann. Negativ wie positiv.“

„Du hältst mich also für so sensibel?“

„Ja“, gab Rhiana zurück.

„Schau, schau“, erklang eine spöttische Stimme hinter ihnen. „Fast tut es mir Leid, euch Turteltauben stören zu müssen.“

Die beiden fuhren erschreckt herum und sahen sich Lara und ihren Soldaten gegenüber, die sie grinsend ansahen. Wie hatten sie es nur geschafft, sich unbemerkt anzuschleichen?

„Aufstehen!“ befahl Lara ihnen.

„Wie haben Sie uns gefunden?“ fragte Sheppard.

„Lebenszeichen-Detektor.“

„Ich verstehe. Pech für uns“, meinte Sheppard, wütend auf sich selbst, weil er nicht daran gedacht hatte.

„Und Glück für uns“, Lara wandte sich an ihre Leute. „Fesselt sie. Und wehe, ihr lasst sie wieder entkommen.“

Sie banden Sheppard die Hände auf dem Rücken zusammen und die von Rhiana nach vorne. Dadurch machte John mehr als einmal unliebsame Bekanntschaft mit dem Waldboden, was seinen Bewachern nur schadenfrohes Gelächter entlockte.

Rhiana blickte wütend auf die Antiker, denen es Spaß machte, einen der ihren zu quälen. Stundenlang folgten sie ohne Pause dem Flusslauf, und als sie endlich Rast machten, fiel Sheppard erschöpft zu Boden. Er wäre gar nicht in der Lage gewesen zu fliehen. Sein Rücken schmerzte wieder höllisch und machte jede Bewegung zur Qual. Doch seine Bewacher waren unerbittlich und wollten kein Risiko eingehen. Sheppard und Rhiana wurden an Bäume gebunden, und so war jede Hoffnung auf Flucht zunichte gemacht.

Gegen Mittag des anderen Tages erreichten sie das Meer. Der Fluss, dem sie die ganze Zeit gefolgt waren, war in den letzten Stunden immer breiter und zum reißenden Strom geworden. Hier nun stürzte er terrassenartig in die Tiefe, bevor er ins Meer floss.

Gebildet wurden die verschiedenen Terrassen von Felsabhängen, die den Fluss dadurch in mindestens zehn verschiedene Wasserfälle aufteilten, die sich stufenweise nach unten ergossen. Die Höhe der Fälle, von ihrem Standort aus bis zum Meer betrug wenigstens zwei Kilometer. Manche fielen senkrecht, andere wieder flacher nach unten. Der Anblick nahm die Menschen so gefangen, dass sie fast vergaßen, weshalb sie hier waren.

„Wie kommen wir da hinunter, Miss Hunter?“ fragte einer der Saat Bhai-Soldaten. Doch darauf wusste auch sie keine Antwort.

„Wir könnten versuchen, die Fälle zu umgehen“, schlug einer vor.

„Das ist viel zu weit“, meinte ein anderer, und würde uns Tage kosten.“

„Wir warten einfach hier oben, bis uns die Pandora findet“, sagte Lara.

John kniff die Augen zusammen. Zusammen mit Rhiana stand er dicht am Abgrund. Hoch oben am Himmel sah er etwas. Es kam näher und wurde größer: ein Raumschiff, das aussah ein übergroßer Jumper.

Rhiana hatte es ebenfalls bemerkt.

Auch die Saat Bhai-Soldaten hatten das fremde Raumschiff gesichtet und zeigten aufgeregt nach oben. Ein weiteres Schiff tauchte am Horizont auf: die Pandora.

Es schien das fremde Schiff zu verfolgen. Dicht über den Köpfen der Menschen spielte sich ein erbitterter Luftkampf ab. Das unbekannte Raumschiff flog jetzt so dicht über sie hinweg, dass die Menschen sich unwillkürlich duckten. Die Luftbewegung, verursacht durch das Schiff, war deutlich zu spüren und fegte sie fast in die Tiefe.

Das Raumschiff verschwand über dem Dschungel, und sie dachten schon, es sei abgestürzt, doch zwei oder drei Minuten später tauchte es wieder auf, stieg fast senkrecht in den Himmel und verschwand in Sekundenbruchteilen im Weltraum. Wer immer der Fremde auch gewesen war, er setzte sich ab. Die Pandora setzte zur Verfolgung an.

Sheppard und Rhiana sahen ihm bedauernd hinterher, während sie jetzt von den Saat Bhai von der Kante weggezogen wurden.

Lara Hunter konnte es sich nicht verkneifen, Sheppard triumphierend darauf hinzuweisen, dass die Pandora repariert war und bald abfliegen würde.

Die Saat Bhai beschlossen, hier auf den Klippen, in nächster Nähe der Fälle, zu bleiben, bis die Pandora zurückkam. Um zu verhindern, dass die Gefangenen im letzten Augenblick noch in den Dschungel flohen, wurden sie an einen großen Felsen gefesselt.

Während die Saat Bhai auf die Pandora warteten, glaubte Rhiana, hinter sich ein Geräusch zu hören. Sie wandte unauffällig den Kopf und erstarrte. Rhiana sah genau in das Gesicht Teylas, die sie beschwörend ansah. Wie kam ihre Freundin hierher?

Rhiana fiel das fremde Raumschiff ein. Die Athosianerin hob ihren linken Zeigefinger an den Mund und bedeutete Rhiana damit, ruhig zu sein. Gleichzeitig bemerkte die Antikerin, wie sich die Stricke um ihre Brust lockerten. Rhiana sah nach vorne.

Keiner der Saat Bhai sah zu ihnen herüber, weil in diesem Augenblick auch die Pandora über ihnen auftauchte.

Rhiana spürte Teylas Hand an ihrer Schulter, die ihr bedeutete, leise mitzukommen. Ohne einen Laut zu verursachen, verschwand Rhiana nach links, hinter den Felsen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass John das Gleiche rechts tat.

Hinter dem Felsen trafen sie sich. Rhiana bemerkte einen ihr unbekannten Mann, der offensichtlich John befreit hatte. Geduckt folgten sie dem Fremden und der Athosianerin.

Da erklang hinter ihnen Geschrei auf. Ihre Flucht war bemerkt worden. Ihre Retter ließen sich davon jedoch nicht beirren. Langsam näherten sie sich dem Abgrund und damit den Wasserfällen, deren Tosen mit jedem Schritt lauter wurde und eine Verständigung unmöglich machte.

Am ersten Fall kletterten sie nach unten. Sie standen bald darauf auf einer kleinen Plattform. Das Wasser schoss an ihnen vorbei in die Tiefe. Nach oben ging es nur etwa drei, nach unten aber mindestens zwanzig Meter. Sie saßen in der Falle.

Über ihnen konnten in jedem Augenblick die Saat Bhai-Soldaten auftauchen und sie entdecken.

Sheppard sah die beiden fragend an. Der Fremde und Teyla lächelten beruhigend. Teyla machte einen Schritt und verschwand hinter dem Wasserfall, der Mann folgte ihr. John und Rhiana fragten nicht lange, sondern beeilten sich, ihnen nachzugehen.

Das Wasser traf sie sekundenlang mit so unglaublicher Wucht, dass sie Mühe hatten, auf den Beinen zu bleiben.

Sheppard trat auf seine Retter zu: „Wer immer Sie sind, ich danke Ihnen und Teyla für unsere Rettung. Wie habt ihr uns überhaupt gefunden?“

„Sie können mich Jordan nennen. Ich arbeite für Ihre Mutter. Ich wurde hierher gesandt, um Sie und Rhiana zu retten. Aber es ist jetzt keine Zeit, die Einzelheiten zu besprechen. Wir sollten schnellstens weitergehen, bevor unsere Verfolger herausfinden, wohin wir verschwunden sind.“

„Dasselbe sagte er zu mir, Colonel“, fügte Teyla hinzu. „Wir können von hier aus unterhalb der Wasserfälle nach unten ans Meer klettern. Es gibt ein verschlungenes Höhlensystem. Jordan und ich sind auf diesem Weg schon nach oben gekommen, also schaffen wir es auch nach unten. Und dann müsste auch bald die Verstärkung da sein, die Dr. Weir schicken wollte“, sagte Teyla.“

Die nächste Stunde verbrachten sie mit dem Abstieg durch die Höhlen hinter den Wasserfällen. Es war ein sehr gefährlicher Weg. Mehr als einmal drohte einer von ihnen auszurutschen und abzustürzen. Als sie endlich total erschöpft und durchnässt unten ankamen, atmeten alle erleichtert auf.

Sie unterquerten den letzten Wasserfall und warfen einen Blick nach oben. Die Pandora suchte noch immer nach ihnen, allerdings schwebte sie über dem Dschungel.

Natürlich vermuteten sie, dass sie in den Dschungel geflohen waren. Hier unten hatten sie noch nicht nachgesehen. Wie hätten sie auch die Wasserfälle überwinden sollen? Auf die Idee, dass die Fälle unterhalb zu durchqueren waren, waren sie noch nicht gekommen.

Jordan versicherte ihnen, dass sie auch nicht mit einem Lebenszeichen-Detektor zu finden wären. Er hatte jedem von ihnen ein kleines Gerät an die Brust geheftet, das dies verhindern sollte.

Schließlich hatten sie es geschafft. Das Meer schlug in leichten Wellen an das Ufer. Ein märchenhafter Sandstrand lud geradezu zum Verweilen ein. Sie wagten es allerdings nicht, über den Sand zu laufen, aus Furcht, von den Soldaten von oben doch noch entdeckt zu werden.

Nachdem sie die die Pandora nicht mehr sahen, schlichen sie im Schutz von Felsen auf den Dschungel zu, der sich hier unten in einiger Entfernung zu den Wasserfällen fortsetzte. Sie erreichten den Urwald bald darauf und riskierten es endlich, sich im Schutz der Bäume etwas auszuruhen.

Als sie wieder etwas zu Atem gekommen waren, konnte John seine Neugierde nicht mehr unterdrücken. Er musterte Jordan, der ihm gegenüber saß. Etwas an ihm erschien ihm vertraut.

Auch Rhiana blickte ihn unentwegt an. Die Stille wurde schon fast peinlich, und so beschloss Sheppard, den Anfang zu machen.

„Also, Jordan. Erzählen Sie bitte von Anfang an.“

Etwas schien Jordan die Sprache verschlagen zu haben, doch endlich stahl sich ein Lächeln über seine Züge, das Rhiana bekannt vorkam.

„Sie heißen also Jordan. Und wie weiter?“ half Sheppard nach.

„Nur Jordan.“

Sheppard runzelte die Stirn. Das gefiel ihm nicht. Warum verheimlichte Jordan ihnen seinen Nachnamen? Hatte er etwas zu verbergen?

Jordan beugte sich vor. „Hören Sie, Sheppard. In Atlantis werde ich Ihnen alles erklären, dann verstehen Sie es. Ich kann Ihnen im Moment nur sagen, dass ich den Auftrag erhalten habe, Sie und Rhiana zu retten. Ich fand Teyla und wir haben Sie gefunden, also stimmten meine Informationen. Und nur das zählt.“

Sheppard blieb misstrauisch. „Sie sprechen in Rätseln, und das erweckt nicht gerade mein Vertrauen. Doch ich will mich für den Moment zu frieden geben, da sie unser beiden Leben gerettet haben. War das vorhin Ihr Schiff, welches vor der Pandora geflohen ist?“

„Ja, Teyla und ich wandten eine kleine List an. Wir sahen Sie und Rhiana auf der Klippe stehen. So täuschten wir unsere Flucht vor und sprangen in den Hyperraum. Doch wir kamen im Tarnmodus zurück.“

„Der Jumper sah ungewöhnlich aus.“

„Es ist eine Spezialanfertigung Ihres Freundes Janus. Doch jetzt sollten wir weitergehen, damit wir das Schiff erreichen.“

John gab es auf, weiter in Jordan zu dringen. Er würde doch nur erfahren: zu gegebener Zeit.



An Bord des Saat Bhai-Kreuzers Pandora

Lara Hunter schäumte vor Wut. „Trottel! Unfähiger Narr! Bin ich denn nur von Versagern umgeben? Finden Sie diesen Verräter und die, die ihm geholfen haben! Aber schnell, sonst lernen Sie mich kennen.“

Der so gemaßregelte Offizier verschwand schnellstens. Innerlich schäumte er vor Wut über diese arrogante Agentin. Schließlich war es genauso ihre Schuld, dass Sheppard und seine Freundin entkommen waren. Aber wie üblich gab der Oberste die Schuld an seine Untergebenen weiter.

Lara lief wie ein gefangener Tiger in der Zentrale der Pandora auf und ab. Eine Katastrophe folgte auf die andere. Sie konnte unmöglich ohne Sheppard zur Erde zurückkehren. Sie würde diesen Verräter eigenhändig umbringen, das schwor sich Lara.

„Warte, Sheppard! Ich bekomme dich, dann möge dir Gott, sofern du an ihn glaubst, gnädig sein.“

Ein Offizier überreichte Lara eine Nachricht und unterbrach ihre Gedanken. Der Kommandant des Schiffes wünschte, sie in der Offiziersmesse zu sprechen. Umgehend! Was bildete sich der Kerl ein? Aufs Neue wütend werdend, machte sich Lara auf den Weg zur Messe. Vielleicht hatte der Captain auch eine gute Neuigkeit für sie.



Im Dschungel

Sie mussten nicht weit gehen. Trotz der Vielfalt des Lebens um sie herum, hatten sie bisher nur kleine Tiere zu Gesicht bekommen. Einem Raubtier, das ihnen gefährlich werden konnte, waren sie bisher nicht begegnet. Entweder gab es das nicht, oder aber, was wahrscheinlicher war, sie hatten einfach Glück gehabt.

Schließlich erreichten sie die Excalibur und gingen an Bord. Jordan schaltete den Antrieb ein und startete das Schiff. Noch immer befanden sie sich im Tarnmodus. Vielleicht würde die Pandora sie so nicht orten können.

Sie flogen dicht am Sternentor vorbei. In diesem Moment wurde dieses aktiviert und nur Sekunden später schossen vier Jumper hervor. Die Verstärkung von Atlantis war da.

Jordan enttarnte ihr Schiff.

„Hier spricht John Sheppard an Bord der Excalibur.“

„Hier ist Major Lorne, ich freue mich, Ihre Stimme zu hören, Sir.“ Einen Augenblick später füllte das Gesicht des Majors den Bildschirm aus. „Sind Sie und Miss Remor in Ordnung?“

„Ja, dank Teyla und Jordan, dem Besitzer des Schiffes hier.“

„Was ist passiert, Sir?“ fragte Lorne.

„Das ist eine lange Geschichte, Major. Wir werden sie nur einmal, und zwar in Atlantis erzählen.“

„Gut, Sir! Haben Sie Befehle?“

„Allerdings! Irgendwo fliegt noch das Raumschiff der Saat Bhai herum. Seien Sie also vorsichtig, Major!“

„Verstanden, Sir. Was werden Sie nun tun?“

„Nach Atlantis zurückkehren. Durch das Sternentor passt die Excalibur leider nicht, aber mit Hyperantrieb sind wir in ein paar Stunden dort. Informieren Sie Weir und versuchen Sie den Verbleib der Pandora festzustellen, doch äußerste Vorsicht bitte.“

„Ja, Sir!“ Lorne unterbrach die Verbindung und die vier Jumper änderten den Kurs, während die Excalibur in den Weltraum flog und das Hyperraum-Fenster aktivierte.

Einige Stunden später erreichten sie Atlantis, wo es schon große Neuigkeiten gab.

Die vier Jumper waren zurück. Lorne berichtete, dass sie keine Spur der Pandora gefunden hatten. Sie musste geflohen sein, als die Verstärkung von Atlantis eingetroffen war.

Dr. Becketts Team hatten den überfallenen Menschen jede erdenkliche Hilfe zu Teil kommen lassen und auch die Daedalus war zurück.

Alle hatten sich in Dr. Weirs Büro versammelt und nachdem alles Wichtige gesagt war, ruhten nun alle Augen erwartungsvoll auf dem Fremden, der sich Jordan nannte.

„Sie sind dran“, sagte Dr. Weir. „Erzählen Sie uns Ihre Geschichte.“

„Mein Name ist Jordan Sheppard.“ Er machte eine Pause. „Ja, ich bin ein Verwandter von John. Ein Cousin dritten Grades. Wir sind eine große Familie, John wird das bestätigen.“

Sheppard sah Jordan überrascht an. „Es stimmt, meine Familie ist sehr weitläufig. Und die meisten Mitglieder kenne ich nicht, da ich nie an einem der vielen Familientreffen teilgenommen habe.“

„Unsere Familie hatte vor kurzem wieder so ein Treffen. Dein Vater versuchte, uns gegen dich aufzubringen. Er sagte, dass alles, was Kimura behauptete, eine Lüge wäre und du von ihm gekauft wurdest, um gegen die eigene Familie zu arbeiten. Da du nie anwesend warst und auch für die Normalen arbeitest, glaubten ihm viele.“

„Du aber nicht?“

„Nein, denn in den Jahren, als du weg warst, habe ich mich oft mit Vanessa getroffen. Sie sah in mir so etwas wie einen Ersatzsohn. Nun hat sie mich ins Vertrauen gesetzt und gab mir den Auftrag in die Pegasus-Galaxis zu reisen, um dir beizustehen. Die Excalibur machte das möglich. Sie hat auch herausgefunden, dass es eine geheime Basis der Saat Bhai gibt. Sie hat es bei deinem Vater ausspioniert. Ich habe auch die genauen Koordinaten.“

„Eine Basis?“ fragte Weir entsetzt.

„Das dürfen wir nicht zulassen“, sagte John. „Die Saat Bhai dürfen keinen Fuß in die Pegasus-Galaxis setzen. Wir müssen die Station vernichten, falls sie existiert.“

„Woher wissen wir, dass du die Wahrheit sagst?“ fragte Han. „Mir bist du nämlich total unbekannt.“

„Natürlich warst du die ganze Zeit mit Vanessa zusammen? Und hast auch immer an allen Familientreffen teilgenommen?“

„Nein, so gut wie nie. Und bei einem Familientreffen war ich nie anwesend“, gab Han zu.

„Hier“, Jordan übergab Weir eine Daten-CD. „Da steht alles drin und eine Probe meiner DNA wird beweisen, dass ich mit John verwandt bin.“

Damit war alles gesagt und die Anwesenden verließen nacheinander den Raum.
Einen Tag später bestätigte Dr. Beckett, dass Jordan die Wahrheit gesagt hatte. Er war eindeutig mit Sheppard verwandt. Und die CD bestätigte, dass auch das andere der Wahrheit entsprach.

„Es ist also die Bestätigung, dass mein lieber Vater das Konzil tatsächlich überzeugt hat, ich wäre ein Verräter.“

„Er hat zwei Drittel des Konzils auf seiner Seite. Ich fürchte, du kannst dich auf der Erde nicht mehr frei bewegen. Allerdings hat General O’Neill versichert, dass er dir Leibwächter zur Verfügung stellt, wenn du auf die Erde willst.“

„Bei diesem Stand ist es wohl besser, ich bleibe hier oder höchstens im Stargate-Center. Ich hoffe nur, dass meine Mutter noch sicher ist“, meinte Sheppard.

„Anscheinend.“

Sheppard las weiter. „Den Spion haben wir immer noch nicht gefunden. Allerdings muss er auf der Daedalus sein. Ich glaube nicht, dass der Ausfall des Asgard-Beamstrahls kurz vor unserer Entführung ein Zufall war.“

„Das glaube ich auch nicht.“

Sie drehten sich um. Jordan stand in der Tür.

„Aber den Spion kennst du nicht zufällig?“ fragte Han. Er traute diesem aus dem Nichts aufgetauchten Fremden überhaupt nicht. Auch wenn er vorgab, ein entfernter Verwandter aus Johns großer Familie zu sein. Die Nachricht war allerdings eindeutig von Johns Mutter geschrieben worden. Und sie hatte bestätigt, dass Jordan von ihr geschickt worden war.

„Nein, den kenne ich nicht. Vanessa hat mir nur gesagt, dass er sich OMEGA nennt. Seine Identität ist so geheim, wie die von Zeus es war. Die Excalibur ist startbereit. Wenn ihr wollt, können wir gleich losfliegen.“

„Du erlaubst, Cousin, dass wir erst Dr. Weir informieren? Ohne Elizabeths Erlaubnis werden wir nirgendwo hinfliegen“, sagte Sheppard.

„Natürlich.“

John, Han und Jordan gingen zu Elizabeths Büro und informierten sie über die Neuigkeiten. Elizabeth war nicht sehr froh zu hören, dass Johns Leben nun noch mehr in Gefahr war. Gleichzeitig bedeutete das aber auch für sie, dass sie ihren militärischen Führer noch länger behalten würde, denn so schnell würde er nun nicht mehr zur Erde zurückkehren.

weiter: Kapitel 5
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