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Freunde und Verräter von Selana

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Freunde und Verräter


Teil 1

Colonel John Sheppard stand auf der Aussichtsplattform des Hotels auf Kula 3, das ihnen als Unterkunft diente. Kula war ein etwas abseits gelegener Planet in der Pegasus-Galaxis. Die Bewohner hatten seit über 400 Jahren keinen Besuch der Wraith mehr gehabt und so eine hohe Zivilisation aufbauen können, die der Erde in nichts nachstand. Die Daedalus, unter dem Kommando von Colonel Caldwell, hatte die Welt durch Zufall entdeckt.

Sheppards Team befand sich zu dem Zeitpunkt an Bord und so hatte sie Kontakt aufgenommen, um die Kula zu überzeugen, ihren Kampf gegen die Wraith zu unterstützen. Er dachte auch an die vergangenen Wochen zurück, als er auf der Erde gewesen war. Auf der Erde gab es noch Antiker und sein Vater war der Kanzler der Arya-Varta, wie sich die Antiker der Erde selbst nannten. Leider stellte sich heraus, dass sein Vater gleichzeitig noch der Anführer der Saat Bhai war, eine Gruppe Abtrünniger, die über die Erde herrschen wollten. Er hatte das herausgefunden und deshalb hatte sein Vater nicht davor zurückgeschreckt ihn töten zu lassen, weil John seine Ansichten nicht teilte. Zum Glück hatten die Arya-Varta und seine Geliebte Rhiana Remor, ihn gerettet. Rhiana war ebenfalls eine Antikerin, aber sie stammte aus der Pegasus-Galaxis vom Planeten Tengwar. Das lag nun schon Monate zurück und John war nach Atlantis zurückgekehrt.

So in Gedanken vertieft übersah er fast die atemberaubende Aussicht, die sich ihm hier bot: die Kristallberge, die in der goldenen Sonne in allen Farben leuchteten, und der purpurne See zu seinen Füßen. Die Häuser der Stadt, erbaut aus dem kristallähnlichen Material der Berge, leuchteten und blitzten in allen Farben des Regenbogens, sobald ein Sonnenstrahl auf sie fiel. Sheppard war fasziniert von dem Anblick der Kristallstadt und kam sich vor wie im Inneren eines Diamanten.

Als er leise Schritte hörte, drehte er schnell den Kopf. John sah seinen Freund Colonel Han Sung-Joon und Rhiana Remor auf sich zukommen. Sung hielt sich für so etwas wie seinen Leibwächter. Solange er ihm genügend Freiraum ließ, hatte John nichts dagegen.

Die Antikerin sah sogar in der Armeeuniform atemberaubend aus und John spürte, wie sein Herz anfing, schneller zu schlagen. Rhiana trat lächelnd auf ihn zu, während Han ein ernstes Gesicht zur Schau trug. „John, das ist sehr unvernünftig von dir. Du weißt, dass deine Mutter uns gewarnt hat, dass sich ein Spion in Atlantis aufhält. Noch ist es uns nicht gelungen, seine Identität zu erfahren. Und bis dahin ist dein Leben weiter in Gefahr.“

Han war ihm von seiner Mutter und Ratsmitglied Masui Kimura mitgegeben worden. Seine Mutter spionierte heimlich für Kimura gegen ihren Mann Philipp. Beide arbeiteten darauf hin, Philipp öffentlich als Saat Bhai zu enttarnen, was ihnen bisher noch nicht gelungen war. John war das gar nicht recht, denn sollte Philipp je von Vanessas Doppelspiel erfahren, würde er Johns Mutter ohne zu zögern töten.

„Han, ich weiß deine Fürsorge zu schätzen, aber was soll mir hier schon geschehen?“

„Nicht alle Antiker lieben dich. Der Spion könnte auch den Auftrag haben, dich zu töten. Du bist viel zu wichtig für uns und unsere Bewegung, als das du dich solch einem Risiko aussetzen kannst.“

„Zu Befehl, Colonel“, sagte Sheppard lächelnd.

„Han hat Recht, John. Du bist viel zu leichtsinnig“, meinte auch Rhiana. „Aber ich werde dafür sorgen, dass du in Zukunft vorsichtiger bist.“

Sie legte ihm leicht die Hand auf den Arm, und die Berührung ließ ihn für den Augenblick alle Sorgen vergessen. Wie gut, dass es sie gab. Sheppard konnte sich ein Leben ohne Rhiana nicht mehr vorstellen.

„Sie sind gerade aus der Beratung zurückgekehrt, John. Ich bin sicher, dass sie positiv für uns entscheiden werden“, meinte Rhiana. „Kommt, gehen wir!“ Sie hängte sich bei John ein, und zusammen verließen sie, gefolgt von Han, der vor sich hingrinste, die Aussichtsplattform.

Mit dem Lift fuhren sie ins 20. Stockwerk hinunter und betraten den Sitzungssaal. Die Kula erwarteten sie schon. Sheppard, Rhiana und Han betraten den Kreis innerhalb der Runde. Die Kula schauten sie ernst an. Fast kam es Sheppard vor, als stünde er vor einem Tribunal, dass gerade ein Urteil über ihn gefällt hatte.

Der Sprecher, ein schon etwas älterer Kula erhob sich. „Colonel Sheppard, wir haben Ihre Rede mit Interesse gehört und uns ausführlich beraten. Wir Kula sind nur eine kleine Gemeinde und bisher von dem Unheil verschont geblieben. Aber auch wir wissen von der Gefahr, die von den Wraith ausgeht. Sie haben uns Ihre Möglichkeiten gezeigt und wir denken, zusammen können wir uns gegen die Wraith behaupten. Wenn sich noch viele Welten uns anschließen, können wir vielleicht eines Tages die Wraith besiegen. Deshalb sind wir zu dem Schluss gekommen, Sie zu unterstützen. Wir haben nicht viel, aber was wir haben, steht Ihnen bei Bedarf zur Verfügung. Wir erwarten allerdings auch, sollten die Wraith unseren Planeten angreifen, von Ihnen Unterstützung. Können Sie uns dies versprechen?“

„Ja“, meinte Sheppard erleichtert. „Das können wir. Sollten Sie wirklich Unterstützung und Hilfe benötigen, werden wir Ihnen zur Hilfe eilen. Die näheren Einzelheiten können Sie dann mit Dr. Elizabeth Weir besprechen. Sie wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen und Sie in den nächsten Tagen besuchen.“

„Gut, dann ist es beschlossene Sache.“

Guten Mutes verließen Sheppard und seine Begleiter den Sitzungssaal. Wieder eine Welt, die auf ihrer Seite stand. So konnten sie beruhigt nach Atlantis zurückfliegen.

Während Han schon zur Daedalus zurückbeamte, mussten Sheppard und Rhiana noch einen Besuch machen. Sie würden Han später folgen.

Eine Stunde später waren auch Sheppard und Rhiana bereit zu gehen. Von der Daedalus kam jedoch die Nachricht, dass der Asgardtransporter ausgefallen war. Eine Fehlfunktion, die sich niemand erklären konnte. Die Kula stellten ihnen deshalb ein Shuttle zur Verfügung, dass sie zur Daedalus bringen konnte. Als sie ins Freie traten, wartete das Shuttle schon auf sie. Die beiden stiegen ein und setzten sich. Der Pilot schaltete den Antrieb ein und langsam hob das Shuttle ab. In kürzester Zeit hatten sie die Atmosphäre verlassen. Die Daedalus befand sich auf der anderen Seite des Planeten.

Die Passagiere genossen die Aussicht auf die Welt unter ihnen. Wie ein bläulich glitzerndes Juwel schwebte sie unter ihnen. Sie hörten, wie der Pilot Verbindung mit der Daedalus aufnahm.

Sheppard erkannte die Stimme von Han. Plötzlich verstummte die Stimme des Colonels.

Kurze Zeit später rief der Pilot seine Passagiere aufgeregt nach vorne. „Colonel Sheppard, genau über uns entsteht ein Hyperraumfenster!“

„Wo?“ Sheppard sprang aus seinem Sitz und lief zu dem Piloten. Er sah aus dem Fenster des Shuttles.

Tatsächlich! Genau über ihnen erschien das Hyperraumfenster, aus dem gleich darauf ein Raumschiff hervor schoss. Es war ein Antikerschiff. John hatte ein solches in dem geheimen Stützpunkt seines Vaters auf der Erde gesehen. Das sah nicht gut aus. Wahrscheinlich war auch der Ausfall des Transporters auf der Daedalus kein Zufall gewesen.

„Senden Sie einen Notruf an die Daedalus“, befahl Sheppard.

„Die Verbindung wurde unterbrochen, Colonel“, gab der Kula Auskunft. „Jemand stört unsere Frequenz. Das muss das fremde Schiff getan haben.“

Vor ihnen wurde der Raumer immer größer. Er war ungefähr so groß wie die Daedalus. Ohne Vorwarnung eröffnete das Schiff das Feuer auf sie. Ein Ruck ging durch das kleine Shuttle, doch es war offensichtlich nur ein Warnschuss gewesen. Ein paar Jumper verließen das Mutterschiff und kreisten das Shuttle ein. Sie trieben es auf einen weit geöffneten Hangar zu.

„Sie wollen offensichtlich, dass wir hineinfliegen“, vermutete der Pilot. Er sah fragend zu Sheppard an. „Was soll ich tun?“

Ein weiterer leichter Treffer unterstrich die Aufforderung. Sheppard wusste, wann er sich geschlagen geben musste. „Landen Sie!“ befahl er dem Kula.

Während der Pilot das Shuttle langsam in den Hangar hineinflog, sah sich Sheppard um.

„Verdammt!“ fluchte er. „Wo bleibt die Daedalus? Sie müssen das Hyperraumfenster doch bemerkt haben.“

Rhiana war neben Sheppard aufgetaucht. Ihre Blicke trafen sich.

„Was auch immer geschieht, Rhiana. Wir sind zusammen.“

Ihr Shuttle verschwand in dem Hangar des Schiffes und der Pilot landete es sicher. Die Tore schlossen sich mit einem hässlichen Geräusch, und Sheppard hatte das Gefühl, das es endgültig war. Soldaten stürmten in die Halle und umstellten das Shuttle.

Sie waren gefangen.

Der Pilot sah Sheppard fragend an. Sheppard nickte ihm beruhigend zu. „Öffnen Sie die Tür. Es hat wohl keinen Zweck, sich zu wehren.“

Auf den zögernden Knopfdruck des Piloten hin, öffnete sich zischend die Außentür, und sofort stürmten Soldaten in das Innere des Shuttles.

weiter: Kapitel 2
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