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Eignungstests (SGA-Hidden Scenes 2) von Arielen

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Cheyenne Mountain und Atlantis
Während der Verbindung der beiden Orte durch das Sternentor
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Der hochgewachsene dunkelhaarige Mann stand zögernd vor der wabernden blauen Fläche des Ereignishorizontes und schien nicht so recht zu wissen, was er davon halten sollte.
Jack O’Neill schmunzelte. So ging es wohl allen Frischlingen, die zum ersten Mal durch das Sternentor gingen. Und wer wusste schon, was der junge Leutnant Ford zu ihm gesagt hatte, bevor er mit einem Juchzer hinein gesprungen war.
Na endlich - Sheppard tat den entscheidenden Schritt und zögerte dabei wenigstens nicht so lange wie manch anderer.
„Da geht er hin.“ murmelte der General und warf einen kurzen Seitenblick auf den grollenden Daniel Jackson, der noch ein zweites Mal versucht hatte, die Erlaubnis zu erhalten, sich der Expedition anschließen zu dürfen. Und wieder hatte er klipp und klar „Nein!“ gesagt. Zweimal.
Der Körper seines Freundes zitterte vor Anspannung, nun, da die Verbindung tatsächlich gelungen war und sich der Zielort als strukturell intakt erwiesen hatte. Auf der anderen Seite - nur einen Schritt und gleichzeitig Millionen von Lichtjahren entfernt lag ein Wunderwerk der Vergangenheit. Daniels Disneyland. Kein Wunder, dass der Archäologe aufgeregt wie ein kleiner Junge war, vor allem weil er nicht mit durfte, nun wo die Stadt ohne Probleme zu betreten und mit einem offenbar noch noch funktionierenden Lebenserhaltungssystem ausgestattet war, wenn auch ohne Licht.
Nein, das stimmte nicht ganz.
Plötzlich wurde das Bild das MALP überblendet und musste neu justiert werden.
„Sieh an, jemand hat endlich den Lichtschalter gefunden...“, murmelte er. Und irgendwie konnte er sich vorstellen, wer das gewesen sein dürfte.
Das brachte seine Gedanken an den Ursprung zurück, während er beobachtete, wie sich nun auch der Rest der Expedition in Bewegung setzte. Aufgeregte junge Wissenschaftler und Techniker, ein paar Leute, die da und dort aushelfen würden.
Noch hatte er es nicht ganz aufgegeben, SG-1 einen vierten Mann zu verschaffen, auch wenn das noch ein wenig dauern konnte.
Seit er gestern Abend seine Niederlage gegenüber Elisabeth Weir eingestanden und Major Sheppard aufgegeben hatte, schwirrte bereits ein anderer Kandidat in seinem Kopf herum, den er in nächsten Tagen besuchen wollte, wenn es die Zeit zuließ.
Der Mann war der Anführer der F-302-Staffel gewesen, die ihnen zusammen mit der Prometheus genügend Schutz vor Anubis‘ Schiffen gegeben hatte, um in den Antiker-Stützpunkt unter dem Eis vorzudringen.
Nachdem der bei dem Abschuss fast sein Leben verloren hatte, verdiente er eine Belohnung, die über einen Orden hinaus ging. Denn der Kampfpilot hatte laut seinen Empfehlungen bereits mehrfach die Qualitäten gezeigt, die der Leiter eines SG-Teams brauchte.
Warum sollte er also nicht Lt. Colonel Cameron Mitchell für SG-1 gewinnen?

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John Sheppard hatte die letzte Möglichkeit verstreichen lassen, von der Reise zurück zu treten. Vielleicht gerade deswegen weil ihn Colonel Sumner so auffordernd angesehen hatte. Doch kümmerte ihn das?
Es gab Dinge, die änderten sich wohl nie: Vorgesetzte, die ihm gleich klar machten, wie sie ihn aufgrund seiner Akte einschätzten und eine Warnung aussprachen, Insubordination nicht dulden zu wollen, ehe sie ihn richtig kennengelernt hatten. Oder Kameraden, die sich von den Vorbehalten ihres Vorgesetzten mitreißen ließen.
Nun, damit würde er leben können, denn vermutlich würde er ohnehin nicht so viel mit Sumner und seinen Teams zu tun haben. Auf der anderen Seite würde er sich jedenfalls erst einmal im Dunstkreis von Dr. Weir aufhalten und nicht in der des Colonels. Und über den Rest konnte er sich später Gedanken machen.
Die Expeditionsleiterin gefiel ihm immer besser. Ihre Worte vor der versammelten Mannschaft hätten nicht besser gewählt sein können. Knisternd waren Mut und Begeisterung in ihrer Stimme von einem zum anderen übergesprungen und hatten selbst den etwas unruhigen und ängstlichen schottischen Arzt in seiner Nähe in ihren Bann geschlagen.
Noch mehr aber faszinierte John das Sternentor.
So unscheinbar es im Ruhezustand auch wirkte, fast wie die Kulisse eines Science Fiction Films aus Plastik oder Metall, so imposant wurde der dunke mit Zeichen geschmückte Ring, als er sich bewegte und die Chevrons einrastete, das Wurmloch entstand, als Dr. Weir und Colonel Sumner mit ein paar Marines hindurch gegangen war.
Und nun stand er selbst dicht vor dem wabernden und glucksenden Ereignishorizont. Der großen blauen Pfütze. Vermutlich war ihm deshalb die Frage aus dem Mund gerutscht, wie es wohl sein würde, hindurch zu gehen.
„Es tut höllisch weh!“ erklärte Leutnant Aiden Ford todernst, dann aber lachte er und sprang mit einem Juchzer in den Ereignishorizont.
John ärgerte sich, dass er den Satz wirklich einen Moment geglaubt hatte und holte tief Luft. Dann kniff er die Augen zusammen und machte einen Schritt nach vorne.
Später wusste er nur noch, dass diese erste Reise durch das Wurmloch anders als alles war, was er je zuvor erlebt hatte und nicht in Worte fassbar oder in Bildern vorstellbar. Eine rasante Fahrt durch einen Tunnel aus wabernden Nebel in dem Sterne blitzten war vielleicht die Beschreibung, die den Empfindungen noch am nächsten kam.
Und dann war er auf der anderen Seite. Hier war es kühler als im Torraum des SGC und statt des metallischen Geruchs nahm er einen anderen war, den er nicht genau spezifizieren konnte. Vielleicht stammte er von den vertrockneten Pflanzen?
John atmete aus und erfasste mit einem Blick den großen Raum, der von einer zentralen Treppe beherrscht wurde, sah, wie sich in ihm Sumner und die Sicherheitsteams bewegen. Dr. Weir stand nur einige Schritte vor ihm.
Auch er machte einen Schritt nach vorne und hielt im nächsten Moment irritiert inne.
Vrrrrusch. Neben ihm flammte ein Licht auf.
John hob die P-90 um sein Gesicht zu verstecken und beschäftigt zu wirken. Er tat so, als sondiere er die Umgebung. Seine Gedanken jedoch rasten, als schon beim nächsten Schritt wieder ein Licht aufflammte und eine wahre Kettenreaktion auslöste, denn ohne dass er etwas tat sprangen noch mehr Lichter an.
Er kreiste um sich selber, blickte irritiert nach oben und zur Seite, während er von den Stiefel- bis zu den Haarspitzen ein freudiges Vibrieren und Summen in seinem Körper spürte. Das war mehr als irritierend. Merkte das denn kein anderer?
‚Was auch immer bist, ich bin nicht das, was du in mir sehen willst, klar? Bitte hör auf, hier alles Lichter anzuschalten und sonstigen Unsinn zu veranstalten‘, appellierte er verzweifelt an das, was, was die Stadt steuerte, doch entweder verstand es ihn nicht, oder ignorierte seine Proteste einfach. Schien nicht einzusehen, ihm diesen Gefallen zu tun.
Verzweifelt ging John weiter und versuchte das Beste daraus zu machen. Er hatte kaum den ersten Fuß auf die Treppe gesetzt, da ging es mit dem Leuchten und Summen weiter. Die Stufe wurde hell, weil in ihr eingesetzte Schriftzeichen aufzuleuchten begannen.
Hinter ihm erklang Dr. Weirs überraschte Stimme. Sie warf eine Frage in den Raum: „Wer ist dafür verantwortlich?“ Im Hintergrund schien Sumner seine Leute danach zu fragen. John beschloss unauffällig zu bleiben und verzichtete darauf zuzugeben: ‚Das war ich. Dabei habe ich hier garantiert noch nichts angefasst.‘
Aber betreten... Das reichte hier offensichtlich schon aus, um den Lichtzauber zu veranstalten. Wie er erwartet hatte, wurde auch die nächste Stufe hell. Und die nächste, und...
Es hörte erst auf, als er den ersten Treppenabsatz erreicht hatte. Dafür flammte ein Seitenlicht auf.
Und um nicht ganz dumm da zu stehen, weil sich Dr. McKay, der Chefwissenschaftler zu ihm gesellt hatte, raunte er diesem mit einem wachsamen Unterton in der Stimme die kluge Erkenntnis zu: „Die Lichter gehen von selbst an.“
Vielleicht nahm man ihm das ab, und achtete nicht weiter darauf, wann sie eigentlich wirklich ansprangen.
So wie es aussah schien sich seine Hoffnung zu erfüllen, da vor allem die Leute in seiner Nähe von den neuen Eindrücken förmlich erschlagen wurden und ihre Gedanken überall und nicht auf ihn gerichtet hatten ...
John suchte sich einen Platz am Geländer der Empore, während McKay geschäftig hinter ihm herum wuselte und beobachtete wie auch der Rest der Expedition durch das Sternentor kam, während er selbst seine Empfindungen unter Kontrolle zu bekommen versuchte.
Auch wenn sich alles in ihm sträubte es zuzugeben, so konnte er, doch nicht leugnen, das Atlantis der erste Ort war, der an ihm nicht Misstrauen und Vorsicht, sondern ein Gefühl der Geborgenheit auslöste. Und das obwohl sich etwas frech in seinen Geist geschlichen hatte.
Kaum spürbar summte die Stadt in seinen Gedanken vor sich hin. Sie schien sich zu freuen und ihn willkommen zu heißen. Warum nur ihn? Oder meinte sie auch die anderen? Wie konnte er das heraus finden?
Er holte tief Luft und stützte die Hände auf seine P-90, nachdem er diese an seiner Überlebensweste festgehakt hatte. Indem er sich konzentrierte und sich einfach eine Frage bildlich vorstellte.
Am Rande seiner Wahrnehmung bekam er mit, dass der Strom der Wissenschaftler versiegte und Weir etwas in das Funkgerät sagte. Kurz bevor die Verbindung zur Erde erlosch, rollte noch ein Gegenstand durch das Wurmloch.
Unwillkürlich blickte er nach unten.
Inmitten des Gewimmels von Leuten und Ausrüstungsgegenständen wirkte Elisabeth Weir wie der Mittelpunkt des ganzen Geschehens. Auch wenn sie nicht minder aufgeregt war wie die anderen und wie ein reich beschenktes Kind strahlte, so war sie doch nicht unsicher oder ängstlich, sondern voller freudiger Erwartung. So als fühlte sie sich hier ebenfalls wohl.
Dann fingen ihre Augen die seinen ein.
Einen Moment lang schien sie tief in seine Seele zu blicken. John war es, als durchschaue und verstehe sie ihn zugleich. Sie war seine Vorgesetzte, aber gleichzeitig auch seine Verbündete. Und nicht zuletzt schien auch sie das Willkommen von Atlantis wahr zu nehmen.
John wich ihr nicht aus und nickte zustimmend, nachdem sie ihn offen anlächelte.
Atlantis setzte für einen Moment mit dem Summen aus, nur um dann wieder einzusetzen und so zufrieden zu schnurren wie eine Katze. Sie schien ihnen beiden zuzustimmen und mehr als glücklich zu sein. Wieder hatte er den Eindruck, als kenne sie ihn wirklich. Aber wie und warum, das verriet sie ihm immer noch nicht.
Nun, vielleicht war seine Reise an diesen Ort wirklich eine vom Schicksal vorgegebene Bestimmung. Und wenn nicht ... dann hatte er hier und jetzt die Möglichkeit, es heraus zu finden und sich dann Gedanken zu machen.
Jetzt aber...
Was tat der Kanadier eigentlich hinter ihm?
McKay und ein paar Techniker, die bereits nach oben gekommen waren, wuselten um die abgedeckten Tische oder Konsolen herum und wirkten sehr beschäftigt. Sie untersuchten begeistert die stummen und toten Pulte, die ihn ein wenig an Musikinstrumente erinnerten.
Was war das hier?
Vielleicht - nein mit Sicherheit - ein Kontrollraum?
Wofür das hier wohl alles war, und ob sich das irgendwie anschalten ließ?
Neugierig und mit langsamen Schritten begann er die Gerätschaften zu umrunden und interessiert in Augenschein zu nehmen ... nicht ahnend, dass er genau das tat, was Atlantis als nächstes von ihm erwartete – den Hauptrechner zu aktivieren und damit einen Prozess in Gang zu setzen, der vor zehntausend Jahren begonnen hatte ...

- Ende -
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