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Eignungstests (SGA-Hidden Scenes 2) von Arielen

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Cheyenne Mountain
Sechzehn Tage nach der Rückkehr von General O’Neill aus Antarctica
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Jack O’Neill betrat stirnrunzelnd das Büro und Labor von Daniel Jackson, als dieser auf sein Klopfen nicht reagierte. Als er ganz eingetreten war, erkannte er auch, warum. Der Archäologe studierte interessiert eine in die Luft projizierte Seite. Der Würfel, den er selbst noch vor einigen Tagen in der Hand gehabt hatte, stand geöffnet und aktiviert vor Daniel auf dem Schreibtisch.
Wie hatte er das zu Stande gebracht? Hatte er sich etwa über seine Anweisungen hinweg gesetzt und Major Sheppard...
Dann sah er sich im Raum um, irritiert durch ein Geräusch. Im Hintergrund summte der Laptop an seiner Arbeitsstation. Der Brenner schien schwer beschäftigt zu sein.
Der General runzelte die Stirn.
„Daniel?“
Einen Moment passierte nichts.
Dann riss sich Jackson eher unwillig von den antikischen Schriftzeichen los und strahlte seinen alten Freund an. „Major Sheppard und ich haben bei genauerer Untersuchung heraus gefunden, dass der Würfel nur richtig initialisiert werden musste, damit auch ich ihn nutzen kann. Es ist tatsächlich am ehesten mit einem „Lesewürfel“ vergleichbar. Stellen Sie sich vor, die Datenbank enthält Hunderte von Büchern. Es ist faszinierend.“ Er drückte einige der Verzierungen und die Projektion änderte sich. „Das hier ist eine Art Inhaltsverzeichnis. Die Texte sind nach bestimmten Themen geordnet, aber man kann auch Schlagwörter abrufen und ...“
„Das glaube ich Ihnen gerne, aber eigentlich hatte ich Sie gebeten, solche Experimente zu unterlassen und nicht noch jemanden mit hinein zu ziehen“, unterbrach Jack wirsch den Redeschwall seines Freundes.
Jackson seufzte. „Ich sagte Ihnen doch, das es ungefährlich ist, und es hat sich bestätigt. Hören Sie, je besser wir die Antiker verstehen, desto leichter werden sich uns die Geheimnisse von Atlantis enthüllen.“ Er blickte hoffnungsvoll drein. „Ich bin mir sicher, dass, wenn das klappt, was McKay vorgeschlagen hat und die Stadt wirklich noch vorhanden ist, dann werden wir...“ Er holte tief Luft. „... den Antikern näher sein als je zuvor.“
„Ich denke, Sie waren ihnen schon nahe genug?“, spielte der General auf die Zeit an, in der sein Freund selbst aufgestiegen war. Das Gesicht des Archäologen verdüsterte sich. „Vielleicht ist dem so, ich habe nur keine Erinnerungen mehr daran. Nein, mir geht es um das, was sie hinterlassen haben. Alles, was wir in Atlantis finden wird uns ihnen auch in der Milchstraße näher bringen.“ Er lächelte. „Und Major Sheppard ist dank seiner intuitiven Begabung für ihre Technik eine große Bereicherung für die Expedition. Wir werden bestimmt ausgezeichnet zusammen arbeiten ...“
Er verstummte, als Jack O’Neill vor seinen Schreibtisch trat und die Hände auf die Tischplatte stützte. Das Gesicht des Älteren war ernst geworden. „Sie sprechen immer von „wir“ und „uns“.“
„In den letzten Monaten habe ich eng mit Dr. Weir und ihrem Team zusammengearbeitet, wie sie sehr wohl wissen.“
„Und Sie betrachten sich jetzt als Teil der Expedition?“
„Ja natürlich. Ich bin der führende Experte auf dem Gebiet der Erforschung der Antiker. Atlantis ist der Ort, an dem ich meine Fähigkeiten am Besten einsetzen kann.“ Der Archäologe runzelte die Stirn. „Alles andere wäre ...“ Er drehte sich um und deutete hektisch auf den Computer. „Ich bereite im Moment alles vor, was ich mitnehmen will.“
„Es war nie die Rede davon, dass Sie sich der Atlantis-Mission anschließen sollen.“
„Aber es hat auch niemand gesagt, dass ich Dr. Weir und ihre Leute nicht begleiten soll!“ In Daniel Jacksons Augen trat ein wütendes Funkeln. „Wollen Sie mir das etwa ausreden?“
„Nicht nur ausreden, schlicht und einfach sogar verbieten.“
„Jack, ich bin keiner Ihrer Offiziere. Sie können mich nicht...“
„Oh doch. Natürlich sind Sie ein Zivilist wie jeder andere Wissenschaftler im SGC, aber durch den mit der Air-Force unterzeichneten Vertrag unterstehen sie meiner Befehlsgewalt wie die Soldaten dieser Basis und müssten schon formellen Protest bei höherer Stelle einlegen. Wenn ich also sage, dass ich Sie hier brauche, dann bleiben Sie.“
„Aber ich wäre...“
„Die Atlantis-Mission könnte eine Expedition ohne Wiederkehr sein. Und die Erde kann es sich nicht leisten, Sie zu verlieren, Daniel.“ O’Neill starrte seinen Freund durchdringend an. „Wir haben Anubis zwar erst vor kurzem einen gründlichen Fußtritt verpasst und von unserer Türschwelle vertrieben, so dass er es sich überlegen wird, schnell wieder zu kommen, aber besiegt ist er noch lange nicht. Auch wenn er sich jetzt die Wunden leckt - er wird noch zorniger und entschlossener wiederkommen, das habe ich im Gefühl.“
„Und wenn auf Atlantis...“
„Atlantis, Atlantis...Daniel, Sie hören sich im Moment an wie ein quengelndes Kleinkind.“ Jacks Stimme wurde sanfter. „Alles zu seiner Zeit. Es gibt bestimmt irgendwann Gelegenheit für Sie, sich Atlantis genauer anzusehen - aber nicht zu diesem Zeitpunkt. Denken Sie daran, was Anubis mit der Erde anstellen wird, wenn wir nicht die Augen aufhalten und etwas gegen ihn unternehmen. Und wer weiß, ob wir die Replikatoren wirklich gänzlich ausgeschaltet haben.“
Der Archäologe seufzte und deaktivierte den Würfel, dann lehnte er sich zurück. „Anubis und die Replikatoren also. Was hast du gehört?“
„SG-17 ist vor ein paar Stunden zurück gekommen und hat ein paar interessante Informationen mitgebracht.“ Jack O’Neill zog sich einen Stuhl heran und setzte sich hin. „Und zwar folgendes...“

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John hatte all das, was ihm an persönlichen Habseligkeiten zustand auf dem Bett ausgebreitet und starrte nun nachdenklich darauf. Besonders lange ruhte sein Blick auf der neuen Uniform, die sich stark von all denen unterschied, die er früher getragen hatte. Und das machte die Mission fast schon wieder sympathisch. Die Windjacke war zwar zweckmäßig, aber sie hatte nichts Militärisches an sich. Sie unterstrich den zivilen Aspekt der Mission. Und das war nach all den Kriegseinsätzen auch einmal etwas anderes.
Er holte tief Luft. Den Teilnehmern der Expedition war mitgeteilt worden, dass sie sich am morgigen Tag bis 1000 in einer der untersten Ebenen, im Stargate-Raum einzufinden hatten. Dann also würde er das sagenumwobene Sternentor nicht nur auf Fotos und Filmaufnahmen sehen, sondern in Natura.
Wenn er wollte.
John lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Du wirst nach Hause zurück kehren, mein Sohn.
Warum wollte dieser verfluchte Satz nicht aus seinem Kopf verschwinden? War es vielleicht doch nicht besser, sich irgend jemandem anzuvertrauen, und damit das Problem aus der Welt zu schaffen? Denn wenn er von Stimmen in seinem Kopf sprach, würde man ihn als Sicherheitsrisiko bestimmt nicht mitgehen lassen, sondern erst noch einmal gründlich auf den Kopf stellen. Andererseits, brachte das wieder unangenehme Untersuchungen und unnötigen Stress mit sich.
Und was hieß überhaupt „zu Hause“?
Wie konnte ein Ort seine Heimat sein, den er noch nie betreten hatte? Den er bisher nur für einen Mythos gehalten hatte?
Himmel, er war doch nicht Luke oder Anakin Skywalker, der Erbe eines alten mythischen Geheimnisses, auch wenn er sich vor allem in den letzten Tagen manchmal so vorgekommen war. Nur weil dieses besondere Gen bei ihm stärker ausgeprägt war, als bei anderen, war er doch nichts besonderes. Und bestimmt nicht der einzigste.
Der Auserwählte.
Johns Nackenhaare stellten sich auf, als ein heftiges Kribbeln seinen Körper durch fuhr, das stark an seine Wahrnehmungen erinnerte, als er sich auf dem Kontrollstuhl der Antiker nieder gelassen hatte. Er war wütend, gleichzeitig mischten sich aber auch noch andere Gefühle in seinen Zorn. Neugier? Sehnsucht?
War es nicht vielleicht besser, heraus zu finden, was ihn auf der anderen Seite des Tores erwartete, dem Gefühl nachzugeben, das es richtig war zu gehen?
Noch einmal nahm er sich Zeit, das Für und Wider abzuwägen.
Was gab es denn auf der Erde, das ihn wirklich hielt?
Eine Familie, Eltern, Geschwister?
Ein scharfer Schmerz fuhr durch seine Brust.
Nie und nimmer. Nein! Diesen Teil seines Lebens hatte er hinter sich gelassen, als er sich für die militärische Laufbahn entschieden hatte.
Freunde?
Die wenigen, die er wirklich so hatte nennen können, waren in Kriegseinsätzen gefallen. Die anderen, waren gekommen und gegangen und hatten den Kontakt zu ihm nicht gehalten, weil ihnen andere Dinge wichtiger gewesen waren.
Eine Geliebte? Frau?
Auch in der einzigen engeren Partnerschaft, die er jemals eingegangen war, hatte er kläglich versagt und die Scheidung war mehr als gerechtfertigt gewesen.
Was hielt ihn also wirklich hier?
Nichts – außer der Freiheit des Fliegens.
War das wirklich alles? Und wer behauptete, dass ihm Atlantis neben allen Nachteilen für ihn, nicht auch diese Chance bieten würde?
Warum eigentlich klammerte er sich an die Erde?
Selbst wenn er hier blieb musste er realistisch denken. Mit der Befehlsverweigerung in Afghanistan und dem Aufenthalt auf McMurdo hatte er sich eine denkbar schlechte Ausgangssituation verschafft.
Selbst wenn es Kommandanten wie General O’Neill gab, die darüber hinweg sahen und seine Fähigkeiten mehr schätzten, so würden andere das nicht tun und sich genau überlegen, ob sie seine Bewerbung annahmen. Über kurz oder lang würde er auch hier wieder in einer Sackgasse stecken, aus der er dann nicht mehr so einfach entfliehen konnte..
Fern von der Erde - in einer vom Hauptquartier abgeschnittenen Basis - draußen im Feld, wie es in Kriegsgebieten so schön hieß - würden irgendwann andere Qualitäten und Fähigkeiten zählen als seine früheren Beurteilungen. Das hatte er schon bei seinen Einsätzen gemerkt. Und das waren die Zeiten gewesen, in denen er sich trotz aller Todesgefahren und Schwierigkeiten in der Army immer am wohlsten gefühlt hatte.
Seine Zweifel verflogen, als er mit dem Verstand endlich das akzeptierte, was seine Intuition ihm schon lange gesagt hatte. ‚Atlantis ist ein neuer aufregender Abschnitt in deinem Leben, den du nicht missen willst.‘
John öffnete die Augen wieder und legte seine Hand auf die neue Uniformjacke. Er wusste, in diesem Augenblick hatte er sich endlich für eine Seite entschieden. Eine tiefe Ruhe kehrte in seinem aufgewühlten Geist ein.

- - - - - -

„Ah, Elisabeth. Morgen ist ja der große Tag. Sind Sie aufgeregt?“ Jack O’Neill lächelte, auch wenn er ahnte, das die Leiterin der Atlantis-Expedition nicht gekommen war, um mit ihm Smalltalk zu halten. Auch wenn er aus ihrer Miene nicht viel lesen konnte, so verrieten doch die Augen alles.
Und nur eine Minute zuvor war Colonel Sumner mit verkniffenen Gesichtszügen und einem kurzen Gruß voll unterdrückter Wut an ihm vorbei gerauscht. Die schlechte Laune des militärischen Anführers der Mission konnte nur eines bedeuten...
Mist. Da hatte wohl seine kleine Intrige keinen großen Erfolg gehabt, weil sie ihm auf die Schliche gekommen war. Warum mussten diese Politiker immer gleich alles durchschauen und....
„Ich kann nicht leugnen, dass ich auf den morgigen Tag mehr als gespannt bin, General.“ Elisabeth Weir lächelte. „Und das sind sicher auch die Mitglieder meiner Expedition. Heute Nacht wird vermutlich kaum einer von uns ruhig schlafen können. Ich denke auch Major Sheppard nicht.“ Sie sah ihn scharf an.
„Ja. Das stimmt. Ich war vor den ersten Missionen auch immer aufgeregt. Mit der Zeit bekommt man aber ein wenig Routine.“ O’Neill grinste schief. „Dann macht es einem nichts mehr aus, vom Sperrfeuer der Jaffar begrüßt zu werden, oder sich mit....“
„Lenken Sie nicht ab, General.“ Er wurde mit einem tadelnden Blick bedacht. „Sie wissen schon, worüber ich mit Ihnen sprechen will.“
„Nicht so ganz“, schwindelte er, aber das nutzte auch nichts, wie er an ihrem skeptischen Blick merkte. Er räusperte sich. „Ähem, also gut. Kommen Sie einfach mit in mein Büro.“
Schweigend gingen sie die paar Schritte und ließen sich dann auf den bequemen Sesseln nieder.
Der General wartete einen Moment und beschloss das Gespräch selbst auf den Punkt zu bringen. „Es geht vermutlich Major Sheppard, oder irre ich mich da?“
„Weniger über die Person des Majors als über gewisse Dinge, die im Zusammenhang mit ihm hier im Hintergrund abgelaufen sind. Ich hatte eigentlich selbst mit Colonel Sumner sprechen und ihm meine Entscheidung darlegen wollen, bevor er die Akte in die Finger bekommt und die negativen Vermerke dort sieht. Sie haben mir durch Ihr Verhalten einige unnötige Probleme bereitet“, entgegnete Weir scharf. „Während ich den Mann als einen Zugewinn sehe, ist Sumner eher vom Gegenteil überzeugt. Er akzeptiert jetzt zwar meine Entscheidung, aber er ist nicht besonders glücklich damit. Und das könnte im Verlauf der Mission noch für Schwierigkeiten sorgen, falls er das an Sheppard auslässt.“ Sie klang recht wütend. „Wenn Sie Major Sheppard für geeigneter halten Mitglied in einem SG-Team zu sein, dann hätten Sie mich gar nicht erst darin unterstützen zu brauchen, um ihn zu überreden. Jetzt aber ist er mein Mann – und er bleibt es.“
„Ich bekenne mich in allen Punkten für schuldig, muss aber auch zugeben, dass mir erst bei der Rückkehr nach Cheyenne Mountain klar geworden ist, was der Mann alles kann. Und da habe ich nochmals versucht, ihn für mich zu gewinnen.“ Jack setzte kurz eine verlegene Miene auf, dann wurde er ernst. „Auch wenn Sheppard vielleicht bei ihnen besser aufgehoben ist, wenn ich es mir recht überlege.“ Diese Gedanken waren ihm in den letzten Tagen auch selber schon gekommen, aber da hatte er sie nicht so recht wahr haben wollen. Auch wenn er viel von sich in Sheppard sah, so gab es doch auch Unterschiede zwischen ihnen, die nicht unerheblich war. Das SGC besaß aufgrund seiner besonderen Stellung eine wesentlich strengere Reglementierung als normale Armeebasen. Und im Grunde war es nur eine Frage der Zeit, bis der eigenwillige Major anecken würde. Er wusste ja selbst, wie oft er mit sich gekämpft hatte, General Hammonds Entscheidungen zu akzeptieren. Und wollte er sich wirklich einen so anstrengenden Mann antun? Er war sich sicher nicht die Engelsgeduld zu haben, die sein ehemaliger Vorgesetzter bei ihm gezeigt hatte. Also war es vielleicht besser, wenn Dr. Weir sich mit ihm herum schlug.
Doch einen kleinen Schlag wollte er ihr noch versetzten. Sie hatte ihn durchschaut, ungeschoren sollte sie nicht davon kommen. „Allerdings sollten Sie nicht mit Daniels Teilnahme rechnen. Ich brauche Ihn hier, wie Sie wissen.“
„Ich habe nie wirklich damit gerechnet, dass er uns nach Atlantis begleitet“, sagte Elisabeth Weir ruhig. „Ich hätte mich zwar gefreut, wenn der führende Wissenschaftler mit den größten Kenntnissen über das Volk der Antiker mit uns gekommen wäre, aber ich verstehe Ihre Beweggründe nur zu genau. Er ist zu wichtig für den Schutz der Erde. So wie Sie.“
Touché, Das war elegant gekontert! Jack O’Neill holte tief Luft und grinste dann wieder. „Also sind wir uns einig. Frieden?“
„Ich wüsste nicht, dass wir uns je gestritten hätten, nun da jeder das hat, was er will.“
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