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Eignungstests (SGA-Hidden Scenes 2) von Arielen

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Vorwort

Gerade bei „Rising“/“Aufbruch in eine neue Welt“ gibt es viele Lücken, die es auszufüllen lohnt. Was passierte mit John Sheppard, nachdem er in Antarctia so aufgefallen ist? Hat er wirklich nur brav auf den Aufbruch der Expedition gewartet ohne noch einmal auf Herz und Nieren geprüft zu werden? Und war das wirklich alles, was hinter den Kulissen abgelaufen ist? Die Story beschäftigt sich mit den Tagen zwischen seiner Ankunft im SGC und dem Aufbruch der Expedition nach Atlantis.

Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
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Cheyenne Mountain
Zehn Tage nach der Rückkehr von General O’Neill aus Antarctica
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„Hey Larry, weißt du, wer das ist?“, raunte der junge Marine und blickte verstohlen zu einem dunkelhaarigen Mann hinüber, der abseits von den anderen Anwesenden betont lässig auf einem Stuhl saß und konzentriert auf einen Block starrte, nur um dann wieder geschäftig etwas auf das Papier zu kritzeln. Auch wenn der Fremde wie sie alle einen Tarnanzug trug, so war es doch schwer vorstellbar, dass der ihrer Einheit zugeteilt war. Denn das wirr abstehende Haar entsprach weder der militärischen Norm, noch wirkte es sonderlich gekämmt.
Larry grinste. „Ach ja, der Typ. Das soll ein Major von der Air Force sein. Ich habe läuten hören, das er bisher Helikopter geflogen hat. General O‘ Neill soll ihn von seinem letzten Trip in die Antarktis mitgebracht haben. Und wenn ich mich recht erinnere gibt es da unten nur einen Stützpunkt – Mc Murdo..“ Den Namen der Basis betonte der Mann besonders.
„Mann, woher du das alles immer weißt!“
„Der Freund meiner Schwester arbeitet als Pfleger in der Krankenstation und hat ein paar Kumpels unter den Technikern. Auch wenn die Jungs sonst die Klappe halten, sie schwätzen gerne schon mal über das, was nicht geheim ist.“ Larry rieb sich das Kinn. „Was meinst du, warum ich mich überhaupt für das Programm und die Aufnahmeprüfungen gemeldet habe. Bobby hat mir den Mund wässrig gemacht...“
„Ach so, ich verstehe...“ Der junge Marine nickte. Dann runzelte er jedoch die Stirn. „Und was ist an diesem McMurdo- Stützpunkt eigentlich Besonderes, dass du den Namen so betonst?“
Larry kicherte in sich hinein. „Oh, Mann, du bist echt ein Frischling in unserem Job. Hast du wirklich noch nie davon gehört?“
„Nein, warum sollte ich?“, kam es erstaunt zurück.
„Dann sollten wir dich schnellstens aufklären. Junge. Du solltest dir wünschen, da niemals zu landen, denn dann kannst du dich gleich begraben lassen“, mischte sich ein älterer Glatzkopf in das Gespräch ein. Genüsslich fixierte er den Dunkelhaarigen, der mit dem Schreiben aufgehört hatte. „Mc Murdo ist das Auffangbecken für all diejenigen, die nicht wissen, das es in der Army gewisse Regeln gibt, die man einzuhalten hat. Wer auf diesem Stützpunkt am Arsch der Welt landet ist gerade noch einmal vor dem Kriegsgericht davongekommen.“
„Und so jemanden holen die nach Cheyenne Mountain?“
Es wurde für einen Moment so still im Raum, das man ein Blatt Papier hätte fallen hören können. Dann räusperte sich jemand, ein anderer scharrte mit den Stiefeln.
John Sheppard verzog keine Miene, als er den Kopf hob und den Blick des Glatzkopfes einfing. Die Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden ignorierte er. Was erwarteten sie von ihm? Dass er aufsprang und den Spötter anbrüllte? Dass er sich hitzköpfig verteidigte, und damit alles noch viel schlimmer machte? Sie in ihren Vorurteilen bestätigte?
Vor fünfzehn Jahren hätte er das vielleicht getan. Damals war er noch so impulsiv gewesen. Jetzt aber lächelte er nur und zuckte mit den Schultern, wohl wissend, dass das die Männer nur noch mehr irritieren und vor allem ärgern würde. Einzig seine Augen blieben kalt und musterten den Glatzkopf ruhig.
‚Ich habe in Afghanistan Männer wie dich sterben oder an dem Tod ihrer Kameraden zerbrechen sehen, nur weil sie nicht einmal über ihren Schatten gesprungen sind und sich hinter ihren Befehlen versteckt habe‘, dachte er. ‚Ja, auch wenn ich Captain Holland und die anderen nicht habe retten können, so habe ich es doch wenigstens versucht und meinem Gewissen nichts vorzuwerfen.‘
Dann holte er tief Luft, senkte seinen Kopf und widmete sich wieder seiner Beschäftigung. Doch er konnte sich nicht mehr auf das Sudoku konzentrieren, das er heute Morgen in der Kantine von Cheyenne Mountain auf einem der Tische gefunden hatte.
Nachdem keiner der Umsitzenden Ansprüche darauf erhoben hatte, hatte er sich des verwaisten Blockes angenommen und sich bisher ganz gut damit ablenken können, nachdem er erst einmal heraus bekommen hatte, worum es eigentlich bei diesem Spiel ging, das wohl seit einiger Zeit in den Staaten die Runde machte, auch wenn die Beschreibungen dieses Blockes in Französisch gehalten waren - einer Sprache, die er leidlich beherrschte.
Der Vorbesitzer schien sich jedenfalls mit dem Lösen der Zahlenreihen wesentlich schwerer getan zu haben als er. Aber ihm wollte das jetzt auch nicht mehr so sehr gelingen. Unwillkürlich schweiften seine Gedanken ab.
Noch vor einer Woche war John Sheppard auf Mc Murdo stationiert gewesen, der amerikanischen Basis vor der Küste der Antarktis, auf der in der Tat diejenigen landeten, die sich Befehlsverweigerung oder Ähnliches geleistet hatten. Mit der Versetzung an den Rand der Welt ersparten sich die meisten Soldaten zwar das Kriegsgericht, aber selbst wenn man nach Jahren wieder die Chance bekam, an einen anderen Ort zu gehen, so war es mit der Karriere doch zu Ende und das Stigma auf dieser Basis gewesen zu sein, hing einem immer nach.
Aber das war ihm egal. Er musste sich wenigsten nicht vor seinem Gewissen rechtfertigen, weil er spürte, dass er für sich richtig gehandelt hatte, als er den direkten Befehl seines Vorgesetzten missachtete und noch einmal hinter die feindlichen Linien geflogen war...
Genug davon.
Ein Ruck ging durch seinen Körper. Er verdrängte die Vergangenheit und wandte sich wieder der Gegenwart zu.
Vor zehn Tagen hatte er anstatt der Wissenschaftler und Techniker einen General der Air Force zu einer streng geheimen Forschungseinrichtung auf dem sechsten Kontinent geflogen und dann durch Leichtsinn und einen gehörigen Schuss Übermut sein Leben auf den Kopf gestellt.
Obwohl - wenn er genauer darüber nachdachte - hatte dieser General O’Neill auch seinen Anteil an den Geschehnissen. Der hatte ihm nämlich die Erlaubnis gegeben, die Forschungseinrichtung zu betreten und sich dort unten alles anzusehen.
Und das war im Nachhinein betrachtet eine mehr als ungewöhnliche Vorgehensweise. Selbst sein beherztes und ruhiges Auftreten während des Drohnenangriffes hätte nicht gerechtfertigt, ihm so weit zu vertrauen. ... Oder war dieser letzte Zwischenfall vielleicht das Zünglein an der Waage gewesen?
John holte tief Luft.
Okay, er mochte Science Fiction und war immer einer der ersten gewesen, die sich die neuen Filme angesehen hatte, aber seit er davon wusste, hatte er schwer daran zu schlucken, dass Dinge, die er bisher für Ausgeburten der Phantasie und Spaß gehalten hatten tatsächlich existierten. Wie war das mit dem sogenannten „Stargate“, das es ermöglichte, auf andere Planeten zu reisen, die sich quer in der ganzen Milchstraße verteilten?
Einerseits grauste es ihm vor der Vorstellung, in seine Atome aufgelöst durch ein Wurmloch gesogen zu werden, andererseits war er mehr als neugierig, diese anderen Welten zu sehen, zu Himmeln voller fremden Sternen aufzusehen, ihm unbekannte Völker und Wesen kennen zu lernen oder ...
General O’Neill hatte mit seiner Behauptung ganz recht gehabt - eine solche Chance auszuschlagen wäre bescheuert gewesen.
Und wie in den Filmen gab es weit draußen im All genug Außerirdische, die das Ziel hatten die Erde zu vernichten. Und warum wohl? Weil sich die Menschen weder versklaven lassen wollten, noch bereit waren, das bei Brudervölkern länger zuzulassen. Na ja, wenigstens gab es auch wohlgesonnene Aliens, die die Bewohner der Erde mochten und unterstützten.
Und nicht zuletzt hatten die Antiker, ein uraltes Volk, das wohl auch von hier stammte, Artefakte auf der Erde zurückgelassen, die von unvorstellbarer Macht waren, aber einen bestimmten genetischen Schlüssel verlangten, damit sie überhaupt funktionierten.
Leider besaßen die wenigsten Menschen diesen. Und ausgerechnet er war einer dieser vereinzelten Auserwählten. Das wäre gar nicht erst heraus gekommen, wenn er sich nicht aus purem Übermut in diesen verfluchten Stuhl gesetzt und damit das Schicksal herausgefordert hätte...
Übermut oder Bestimmung?
John Sheppard biss sich auf die Lippen. Nein, er war kein religiöser Mensch, der an das Wirken einer höheren Macht glaubte. Obwohl auf Antarktica Dinge vorgefallen waren, die ihn jetzt immer noch verunsicherten: Dieses Ding, dieser Stuhl, hatte zu ihm gesprochen. Es waren nur wenige Worte gewesen, die er nicht einmal wiederholen konnte. Das hatte er wohl weißlich verschwiegen. Nicht, das ihn noch jemand für verrückt hielt.
Jetzt war es jedoch zu spät, sich darüber Gedanken zu machen.
Er hatte nicht nur das Interesse von General O‘ Neill geweckt, sondern durch seine Neugier auch das von Dr. Elisabeth Weir, die eine Expedition an einen Ort plante, von dem er bisher nur als Mythos gehört hatte - Atlantis. Und weil diese Stadt voll von der fremdartigen Technologie der Antiker war, brauchten sie ihn.
John erinnerte sich daran, dass er zunächst gezögert hatte, seine Zustimmung zu geben. Jedoch weniger weil er sich von den Enthüllungen überfahren gefühlt hatte, sondern eher aus einer Trotzreaktion heraus.
Johns Lippen zuckten.
Schon damals war ihm irgendwie klar gewesen, dass General O’Neill ihn bewusst in diese Situation manövriert hatte, auch wenn der Mann vielleicht nicht unbedingt mit diesem durchschlagenden Ergebnis gerechnet hatte.
Nachdem er der unmissverständlichen Aufforderung des Älteren nach angemessener Zeit doch nachgegeben hatte, hatte General O’Neill gleich Nägel mit Köpfen gemacht und noch auf McMurdo John Sheppards Versetzung nach Cheyenne Mountain arrangiert, dem wohl geheimsten Stützpunkt der Luftwaffe in den Staaten.
Auf dem Heimflug hatte er erfahren warum dem so war, denn es beherbergte das „Stargate“, die Eintrittskarte in die Galaxis.
John wagte nicht weiter zu denken, was das für ihn bedeutete. Schon kurz nach der Ankunft und der Zuweisung eines Quartiers, hatte er sich einem Gespräch mit dem Militärgeheimdienst stellen müssen, das eher einem Verhör glich, und dann eine besondere Verpflichtungserklärung über sein Stillschweigen unterzeichnen müssen, die direkt aus dem Präsidialamt stammte.
Und nun hatte man ihn zu diesem seltsamen„Eignungstest“ zitiert. Die Schieß- und Kampfübungen hatte er noch verstanden, da sie zum militärischen Protokoll gehörten, damit man seine Fähigkeiten einschätzen konnte, aber was versteckte sich nun hinter der letzten Prüfung, die für den Mittag angesetzt war und wohl entscheidend sein würde? Worum ging es da?
Nur bei einem war sich John inzwischen sicher: ‚Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich hier nicht mehr heraus komme. Selbst wenn die Expedition von Dr. Weir aus irgendwelchen Gründen scheitern sollte, weil sie zum Beispiel nicht die Energie haben, um ihr tolles Wurmloch zu öffnen, wie der Kanadier andeutete ... so weiß ich doch ganz genau, dass ich Mc Murdo so oder so wahrscheinlich nie wieder sehen werde.‘

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Die Tür in den kleinen stickigen Raum öffnete sich und brachte einen kühlen Windzug mit hinein, den einer der Techniker vor den Bildschirmen mit einem erleichterten Seufzer quittierte. Colonel Danford, der leitende Ausbilder, der das Geschehen auf den flimmernden Scheiben bisher aufmerksam verfolgt hatte, drehte den Kopf und grüßte kurz, bevor er erklärte: „Ich freue mich über Ihren Besuch, General. SG-18, 22 und 26 haben den Neuen bereits gut eingeheizt. Vier der neuen Teams sind bereits draußen, auch wenn sie SG-26 komplett und Severs wie auch Collins von SG 22 erwischen konnten.“ Dann wandte er sich wieder den Bildschirmen zu, die verschiedene Bereiche der Lagerhalle zeigten.
O‘ Neill stellte sich neben ihn und steckte die Hände in die Hosentaschen, während er das Geschehen interessiert beobachtete. Der dunkelhäutige Hüne an seiner Seite, Teal’C der Jaffar und wichtiges Mitglied von SG-1 überkreuzte die Arme vor der Brust und musterte ebenfalls die Bildschirme.
„Wie Sie sehen können, Sir, sind nur noch zwei Teams ...“
Für einen Moment wurde es in dem dämmrigen Raum hell, als ein Blitzen über das Bild zuckte. Drei Männer wurden durch bläuliche Entladungen niedergestreckt und blieben reglos auf dem staubigen Boden liegen.
„Tja, dann muss ich mich wohl korrigieren“, kommentierte der Ausbildungsleiter die Beobachtung. “Jetzt ist nur noch ein Team im Rennen. Und ich muss sagen, das hätte ich von denen am Allerwenigsten erwartet.“
„So?“ O’Neill zog eine Augenbraue hoch. „Wen meinen Sie, Colonel Danford? Wer sind diese zähen Wunderknaben?“
Der Mann deutete auf einen Bildschirm. „Hier. Es handelt sich um Major Sheppard, Leutnant Karunow und Sergeant Lafayette. Sie sind zum einen nur zu dritt, und zum anderen diejenigen, die bei der Zusammenstellung der Teams übrig blieben, weil niemand die Herren haben wollte..“
„Ach wirklich? Das ist ja interessant.“ Auch wenn die Stimme des Generals gleichgültig klang, das Strahlen in seinem Gesicht war nicht zu übersehen, als er den schlanken Dunkelhaarigen auf einem der Bildschirme in Augenschein nahm, der gerade etwas mit seinen Kameraden zu besprechen schien. Während der Ältere aufmerksam zuhörte, wirkte der jüngere eher skeptisch und unwillig.
„Der junge Mann respektiert seinen Anführer nicht, O’Neill“, warf Teal’C ein. „Wenn der das nicht unter Kontrolle bekommt, werden sie sehr bald scheitern.“
Er musterte den ehemaligen Anführer von SG-1 prüfend. „Dir liegt viel am diesem Major Sheppard. Hat das einen ganz bestimmten Grund?“
O’Neill schenkte ihm ein hintergründiges Lächeln. „Ich möchte nicht, das die gute Dr. Weir eine böse Überraschung mit dem Major erlebt, wenn sie ihn mitnimmt. Deshalb lasse ich ihn auf Herz und Nieren prüfen.“ Und mit einem Seitenblick auf Danford fügte er hinzu: „Manchmal sagt eine Akte nicht alles über einen Mann aus. Die wirklichen Qualitäten lassen sich erst erkennen, wenn man ihn im Einsatz erlebt.“
„Da haben sie wohl recht mit ihrer Einschätzung, Sir.“ Der Colonel wirkte ein wenig verlegen. „Major Sheppards bisherige Leistungen auf dem Schießstand und bei den Kampfübungen entsprechen gutem Durchschnitt. Er hat schnelle Reflexe, mit denen er seine fehlende Stärke ausgleicht, ein gutes Augenmaß, eine sichere Hand und man merkt ihm die langjährige Erfahrung im Feld an. Ein paar Sachen scheinen während seiner Stationierung in McMurdo eingerostet zu sein, aber das ist nichts, was sich nicht mit ein wenig Intensivtraining beheben ließe.
Doch sein Verhalten bei dieser Übung überrascht mich. Von der psychologischen Analyse her habe ich ihn eher für einen eigenwilligen Einzelgänger gehalten, nicht für jemanden, der mit anderen zusammen arbeiten kann. Wenn er jetzt auch noch Lafayette auf seine Seite bekommt, dann denke ich, hat er wirklich das Zeug zum Teamleader."
O’Neill nickte vergnügt. „Danke für den kleinen Überblick Colonel.“
Danford grinste. „Sir, wenn ich das anmerken darf, es ist nicht zu übersehen, dass Sie sich für den Mann interessieren und deshalb wollte ich mit meiner Einschätzung auch nicht hinter dem Berg halten.“
„Ist schon in Ordnung.“ Der General winkte ab und starrte interessiert auf den Bildschirm. „Aber nun wollen wir mal sehen, wie es weiter geht. Da, die Jungs setzten sich wieder in Bewegung.“
Teal’C warf seinem Freund und ehemaligen Teamleader erneut einen ernsten Blick zu, ehe auch er sich wieder dem Geschehen widmete.
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