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Journey through the past von SaffierS

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Kapitel 4

„Nicht schon wieder!“, seufzte Rodney genervt.
Eben noch hatten sie im Café gesessen, im nächsten Moment wurden sie wieder von einem Blitz eingehüllt und befanden sich plötzlich erneut ganz woanders.
„Ob wir wohl wieder in der Zeit gesprungen sind?“, überlegte Teyla.
„Vermutlich. Fragt sich nur, in welcher Zeit und an welchem Ort wir dieses mal gelandet sind“, überlegte Ronon.
Sie befanden sich in einem größeren Schuppen, in dem sich lauter Gartenarbeitsgeräte befanden, wodurch er wiederum klein wirkte, denn es stand überall alles voll. Eine Wand war vollgestellt mit Besen, Schippen, Harken und Spaten. Ihnen gegenüber konnten sie einen Rasenmäher sehen, auf den man sich draufsetzten konnte, um ihn dann über eine große Rasenfläche zu fahren und viele andere größere Geräte.
Obwohl er sich als Junge nicht oft in diesen Räumlichkeiten aufgehalten hatte, hatte John bereits eine Vermutung, wo sie sich befanden.
„Ich würde vorschlagen wir ziehen das dort an, um hier nicht weiter aufzufallen, wenn wir uns hier bewegen“, schlug er vor und deutete auf die Arbeitskleidung, die direkt neben der Tür hing.
Er hielt es für besser, wenn sie sich als Arbeiter verkleidet über das Gelände bewegten. So würde niemand Fragen stellen, was sie hier zu suchen hatten und vermutlich würden die meisten noch nicht einmal merken, dass sie nicht dazu gehörten.
Den anderen Arbeitern gegenüber konnte man behaupten, sie wären neu und ansonsten gab es nur zwei Leute auf diesem Hof, die jeden Arbeiter kannten und merken könnten, dass sie hier fehl am Platze waren. Er selbst und seine Mutter!

„Wir sind auf dem Anwesen der Sheppards. Bei mir zuhause“, klärte er nun auch die anderen seines Teams auf, die ihn schon abwartend anstarrten.
Auch wenn John es immer wieder schaffte seine Gefühle anderen gegenüber zu verbergen, war ihnen eine Veränderung an ihm aufgefallen. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass sie bereits so lange als Team zusammenarbeiteten und auch untereinander befreundet waren, dass mittlerweile sogar Rodney auffiel, wenn Sheppard mit seinen Gefühlen haderte.
So hatten Rodney, Teyla und Ronon bemerkt, dass John mit seinen Gedanken abgedriftet war und über etwas nachgegrübelt hatte. Nun wussten sie also was es war.
Erneut waren sie an einem Ort gelandet, der in irgendeiner Art mit John in Verbindung stand.
Da dies nun geklärt war, griff jeder sich einen Arbeiteranzug und zog sich schleunigst um. Die Kleidung verstauten sie gründlich in einer Ecke des Raumes, wo man sie nicht so schnell finden würde. Da sie nie genau wussten, wann sie das nächste Mal sprangen, behielten sie die Rucksäcke bei sich, um ihre Ausrüstung nicht irgendwo liegen zu lassen.
Sie konnten nicht zu lassen, dass Gegenstände aus der Zukunft, ja sogar aus einem anderen Universum, in dieser Zeit gefunden wurden. Es war schon schlimm genug, dass die Polizisten, die sie zu Beginn ihrer Reise festgenommen hatten, einen Blick darauf werfen konnten.

Ausgerüstet mit Heckenschere, Eimer und diversen anderen Geräten verließen sie vorsichtig den Schuppen.
Vor ihnen erstreckte sich ein riesiges Anwesen mit Pferdekoppeln, Stallungen, einem großen, weißen Haus mit blauem Dach und einer Garage, die beinahe die Größe eines Einfamilienhauses besaß.
„Wow, deine Eltern waren echt stinkreich!“, kam es bewundernd von McKay.
Teyla schaute sich nur staunend um, da sie noch nie einen Hof gesehen hatte, der fast genauso groß war, wie das ganze athosianische Dorf, auf dem aber nur eine Familie und einige Angestellte lebten.
In Ronons Augen schien sich dagegen ein Wiedererkennen widerzuspiegeln.
„Hier waren wir zur Beerdigung deines Vaters.“
John nickte einfach nur und ging weiter, wodurch den anderen nichts anderes übrig blieb, als zu folgen. An einer Hecke, von der aus sie einen guten Blick auf das Haus hatten, blieben sie stehen. Ohne viel Absprache hatten sie beschlossen zuerst einmal herauszufinden, in welchem Jahr sie gelandet waren. Da sie aber nicht einfach so in das Haus marschieren konnten, um einen Blick auf den Kalender zu werfen, mussten sie unauffälliger vorgehen.
Im Moment hofften sie darauf, dass John irgendeine Situation die sich ereignete wiedererkennen würde. Sollte das nicht funktionieren, würden sie sich in die Stallungen begeben, dort müsste auch ein Kalender hängen. Einfache Gartenarbeiter hatten nach Johns Information normalerweise keinen Zutritt dorthin. Nur das extra dafür eingestellte Stallpersonal durfte den wertvollen Tieren näher kommen, dafür hatten sie im Domizil der Gartenarbeiter wiederum nichts verloren.
John hatte nie verstanden, was sein Vater mit dieser Trennung beabsichtigte.

Während sie warteten, stellte Rodney bereits die Vermutung auf, dass sie sich irgendwann im Jahr 1971 befanden, da sie bisher im Jahr 1969 und im Jahr 1970 waren.
Vor dem letzten Sprung hatten sie herausgefunden, dass es ihnen nicht möglich war, von alleine zurückzukehren. Sie konnten nur abwarten, dass die Maschine, die John berührt hatte, sie von selbst wieder in ihre Zeit zurück schickte.
Leider war Rodney es nicht gelungen genug über die Maschine auf die Festplatte seines Laptops zu kopieren. Schließlich hatte er nicht gezielt nach Informationen über das Zeitreisegerät gesucht, sondern wollte allgemein etwas über den Außenposten herausfinden, als er seinen Laptop an der Datenbank angeschlossen hatte.
Aus dem Grund befanden sich nun auch viele Informationen, mit denen sie nichts anfangen konnten, auf dem Laptop.

Lange mussten sie nicht warten, da kam ein Auto auf den Hof gefahren. Noch bevor der Chauffeur ausgestiegen war, wurde die Hintertür aufgerissen und ein Teenager mit braunen, wuscheligen Haaren sprang heraus. Er trug eine Schuluniform der New Hampton School, die sich, wie John sich noch sehr gut erinnern konnte, in New Hampshire befand.
Gefolgt wurde der Junge von einem weiteren, etwa drei Jahre jüngeren Jungen. Dieser hatte ebenfalls braunes Haar, welches aber nicht so aussah, als ob er gerade aus dem Bett gekommen wäre.
„Unglaublich! Deine Haare waren damals ja auch schon so schrecklich unordentlich. Da haben deine Eltern schon so viel Geld und dann können die dich nicht einmal zu einem vernünftigen Friseur schicken?“, musste Rodney direkt einen Kommentar abgeben.
„Rodney, jetzt starre da nicht so auffällig hin und tu wenigstens so, als würdest du arbeiten!“, flüsterte Sheppard energisch dem Wissenschaftler zu.
Während dies sagte. Hockte er auf dem Boden und so tat, als würde er das Unkraut aus der Erde zupfen. Dabei ließ er seinen Blick jedoch nicht von dem Bild, das sich ihm auf der Hofauffahrt bot.

Der Junge mit den Strubel-Haaren lief sofort auf eine der Pferdekoppeln zu und kletterte geschickt über den Zaun. Das dabei seine Schuluniform dreckig wurde ignorierte er dabei vollkommen.
Der einzige Rappe unter den Englischen Vollblütern die auf der Weide standen, die anderen waren alles Füchse und Braune, hob den Kopf, als der junge John laut „Jumper!“ rief. Als John dann auch noch Leckerlis aus seiner Tasche beförderte, ließ der Hengst sich nicht lange bitten und trabte auf ihn zu.
„Ist das dein eigenes Pferd?“, erkundigte Teyla sich neugierig.
„Ja, das ist er. Er war früher immer mein ein und alles und der einzige Grund, weshalb ich mich immer auf die Ferien gefreut habe. Dann konnte ich dem Internat eine Weile den Rücken kehren und meine Zeit mit Jumper verbringen.
Ich war der einzige, der auf ihm reiten durfte und er hat seinem Namen alle Ehre gemacht, der ist wirklich überall rüber gesprungen, ob er es durfte oder nicht.“
„Du hast dein Pferd Jumper genannt?“, fragte Rodney ungläubig und ließ die Heckenschere sinken.
„Jetzt sag nicht, dass das nur eine Abkürzung für Puddle Jumper ist und du die Jumper nach einem Pferd benannt hast!“
„Über Wasser ist er auch gesprungen und durchgelaufen. Aber nein, er heißt nicht Puddle Jumper.“
Rodney wollte ihm das nicht so recht glauben und schüttelte nur den Kopf, ehe er bemerkte, dass er so gar nicht wie ein Arbeiter aussah, wenn er so tatenlos dastand.

Noch während der junge John sein Pferd begrüßte und ihm die Leckerlis gab, die er aus dem Internat hatte mitgehen lassen, fand die Idylle ein jähes Ende.
Patrick Sheppard hatte das Haus verlassen, um seine zwei Kinder zu begrüßen. Während Dave noch artig am Auto stand und auf seinen Vater wartete, konnte man das von John, wie bereits bemerkt, nicht behaupten, was Patrick in Rage brachte.
„John Sheppard! Was glaubst du eigentlich, was du da tust? Komm sofort hierher!“
Wiederwillig blickte John auf und befand es für besser zum Hof zurückzukehren, nach dem er Jumper noch ein letztes Mal am Hals tätschelte.
Kaum war er wieder über den Zaun geklettert und stand neben seinem Vater und Dave, ging die Schimpftirade los.
„Was fällt dir eigentlich ein? Du hast nicht zu den Pferden zu gehen, wenn du deine Schuluniform noch trägst! Und außerdem sollst du warten, bis dir jemand das Pferd fertig gemacht hat. Du machst dich doch ganz schmutzig. Was hätte deine Mutter nur zu einem derartigen Verhalten gesagt?“
„Mom hätte da gar nichts zu gesagt! Sie hat es immer gefreut, dass ich so gut mit Jumper klar komme und auch außer mich auf das Pferd zu setzten, mich für den Umgang mit Pferden interessiert habe! Dann wird diese blöde Uniform halt dreckig!“
Staunend schauten Ronon, Teyla und Rodney dem Schlagabtausch zu. John dagegen hätte Momente wie diese am liebsten für immer vergessen.
Jetzt wusste er auch, in welcher Zeit sie gelandet waren. Sie hatten Sommer 1984, ein Jahr nach dem Tod seiner Mutter. Wie jedes Mal war er direkt zu Jumper gelaufen und wie jedes Mal war sein Vater alles andere als begeistert gewesen, doch in diesem Jahr war nicht seine Mutter dazugekommen, um Patrick Sheppard zu besänftigen, wie sie es zuvor immer getan hatte.

„So redest du gefälligst nicht mit mir!“, brüllte Patrick wütend.
„Lernst du bei euch in der Schule etwa keinen Anstand?“
Anstatt sich zu entschuldigen brachte John seinem Vater nur einen wütenden Blick entgegen und eilte auf das Haus zu, ohne noch etwas zu erwidern.
Der bereits erwachsene John wusste, was er nun vorhatte. Er würde in sein Zimmer laufen, um sich seine Reitsachen anzuziehen. Danach würde er sich Jumper nehmen und einen langen Ausritt mit ihm machen, um sich bei wildem Galopp abzureagieren und letztendlich traurig irgendwo auf einer Lichtung halt machen und den Gedanken an seiner Mutter hinterher hängen.
Er würde sich auch nicht von seinem Vater davon abhalten lassen, der John in dem Moment wo er die Tür zum Haus erreichte „Das wird ein Nachspiel haben! Geh auf dein Zimmer und bleib dort. Das gibt Hausarrest, bis du lernst, wie man sich erwachsenen Personen gegenüber zu verhalten hat!“
Der drei Jahre jüngere Dave stand noch immer eingeschüchtert neben seinem Vater und hatte seit der Ankunft noch kein einziges Wort gesagt.
Nachdem John verschwunden war und Patrick noch eine Zeit lang geflucht hatte, wandte dieser sich liebevoll seinem jüngeren Sohn zu.
„Komm mein Junge, geh ins Haus und ziehe dir etwas anderes an. Danach kommst du zu deinem Vater ins Büro und ich zeige dir, wie man vernünftige Geschäftsbriefe verfasst. Das musst du wissen, wenn du später in der Firma arbeiten willst, sobald dein Bruder sie übernommen hat. Den bekommen wir auch schon noch zur Vernunft, damit er so anständig wird wie du.“
Mit der linken Hand auf dem Rücken von Dave, schob Patrick den Jungen vorsichtig, aber bestimmt, in Richtung Haus.
Zurück blieb der Chauffeur mit seinem Auto, der bereits damit begonnen hatte das Gepäck der Jungs aus dem Auto zu laden und der erwachsene John mit seinem Team.

„Das geht bei euch ja laut zu. Und du warst damals schon so eigenwillig wie heute“, stellte Rodney fest.
„Ich habe mich halt nie sonderlich gut mit meinem Vater verstanden, da er bereits meine ganze Zukunft für mich verplant hatte und ich wollte das nicht. Nach dem Tod meiner Mutter war es dann besonders schlimm, wie du gerade bemerkt hast. Sie war immer so etwas wie ein Streitschlichter in solchen Situationen.“
Traurig blickte er in die Ferne, als er an seine Mutter dachte. Mit ihr hatte er sich immer gut verstanden. Sie hatte Verständnis für seine Wünsche und Träume. Schon früh hatte er sich für Hubschrauber und Flugzeuge begeistert und er hatte sich tierisch darüber gefreut, als er dann eines Jahres an Weihnachten einen Spielzughubschrauber unter dem Weihnachtsbaum vorfand.
Sein Vater war davon natürlich weniger begeistert gewesen, aber seine Mutter hatte sich für John eingesetzt und argumentiert, dass das Kind seine Kindheit genießen sollte. Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass er für den Jungen nur eine fixe Idee war fliegen zu wollen und dass es sich irgendwann ausgeträumt hatte und er sich dann irgendwann den Geschäften der Firma widmen würde, sobald er erwachsen sein würde.
Ein Lächeln zeichnete sich auf Johns Gesicht ab, als er daran dachte, was seine Mutter wohl heute dazu sagen würde, wenn sie ihn nun so sehen würde, als Pilot bei der Air Force. Sein Traum war in Erfüllung gegangen und seit er auf Atlantis lebte mehr denn je.
Aber der Krebs hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht, als John 13 war, und seine Mutter viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde. Ihr war es nicht mehr länger möglich ihre beiden Kinder aufwachsen zu sehen und nach langen 6 Monaten, in denen sie immer schwächer wurde, war Marie Sheppard von ihnen gegangen.
John war damals am Boden zerstört gewesen, hatte er doch eine seiner, ihm wichtigsten Bezugspersonen verloren.
Danach war nichts mehr wie vorher und er hatte sich mit seinem Vater noch mehr in der Wolle wie normalerweise. Er wollte aus seinem Sohn einen, nach seiner Definition, anständigen Kerl machen und wollte ihm die „Flausen“ aus dem Kopf treiben, wie zum Beispiel seine Begeisterung für das Fliegen.

Die anderen Drei hatten beobachtet wie John in Gedanken versunken war. Sie konnten nur vermuten, worüber er gerade nachdachte. Es musste aber etwas trauriges sein, denn es gelang ihm nicht, seine Maske, die er sonst immer trug, aufrecht zu halten.
„Ich glaube es ist besser, wenn wir jetzt gehen. Nachher stehen wir hier mitten auf dem Hof und springen plötzlich wieder. Wir haben in den anderen Zeitlinien dabei schon genug Aufmerksamkeit erregt“, zog Teyla nach einer Weile die Aufmerksamkeit auf sich.
Die anderen gaben ihr Recht, deshalb entschieden sie sich nach einigem Überlegen, sich wieder in den Schuppen zurück zu ziehen. John war sich sicher, dass um diese Zeit niemand dort auftauchen würde, da heute Sonntag war, wie John sich erinnerte.
Es war ein Wunder, dass sie nicht doch ungewollt Aufmerksamkeit erregt hatten, da eine Tarnung als Gartenarbeiter alles andere als sinnvoll war. Durch den Streit hatte aber scheinbar niemand zu ihrem Glück die vier Menschen an der Hecke bemerkt.

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