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Göttlicher Wind von Fermina

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Kapitel Bemerkung: Spoiler: „Unnatural Selection“
Anmerkung: Dies ist Teil 2 von 2. … Den Begriff „Lhari“ habe ich aus einem Science Fiction Roman von Marion Zimmer Bradley („Die Farben des Alls (1963)“) und für meine Zwecke verwendet. Ich habe diesen Begriff nicht erfunden! Ich habe ihn nur genommen, weil er so gut klang. *G* - Vielen Dank an Greyfinchen, die mich als meine Beta und mit einem guten Abschluss der Geschichte tatkräftig unterstützt hat :o-)

Inhalt: Jack erkennt, dass er und sein Team manipuliert wurden. Trotzdem fühlt man sich der Sache verpflichtet und alte Schulden werden beglichen, als SG-1 gegen den längst besiegt geglaubten Feind antreten muss. Doch schnell bemerkt man, dass es allein kein Ankommen gegen die Übermacht gibt...
Kapitel 2

Die erste Fliegerstaffel von zehn Maschinen war gerade geschlossen gestartet und nun bekamen sie den Befehl zu starten.
Jack führte mit den anderen den Befehl aus. Nebenbei machte er sich ununterbrochen Gedanken, wie er seine Freunde aus diesem Zustand aufwecken konnte. Er hatte keine Ahnung von Hypnose.
Was würde seine Freunde dazu bringen, zu erkennen, was eigentlich los war?

Immer näher kamen sie dem Planeten, der seltsam schimmerte. Noch konnte Jack nicht sehen, was die weit entfernten Sonnen dort reflektierte.
Schon hatten sie die Atmosphäre durchdrungen. Langsam wurde die Zeit knapp.
In der Ferne konnte Jack mit Schrecken ansehen, wie die zehn Flieger der ersten Staffel wie in den letzten Tagen so oft schon geprobt, sich vom höchsten Punkt auf die Planeten Oberfläche hinabstürzten.
Nur dass sie nicht im letzten Moment abdrehten, sondern in einer riesigen Explosion auf dem Planeten zerschellten.

Mit dem Schrecken kam ihm blitzartig ein Einfall.
Er musste schneller sein als sie.
Schon machte sich seine Staffel zum Sturzflug bereit und flog noch einmal so hoch wie es ging. Jack flog nicht ganz so hoch und setzte früher zum Sturzflug an, als alle anderen.
Er stellte schnell fest, dass Daniel, Teal’c und Carter in hinten in einer Art Dreiecks Form flogen und sich auch so im Sturzflug auf den Planeten zusteuerten.
Jack musste eine Entscheidung treffen.
Er konnte nicht alle retten, dazu war seine Maschine nicht schnell genug. Es würde nur für die letzten vier reichen.
Er hatte einen ungefähren Vorsprung von 1000m. Kurz vor dem Planeten drehte er ab und flog waagerecht so schnell es ging parallel zur Planeten Oberfläche an den letzten vier Flugobjekten vorbei und schrie dabei in Funkgerät.
„Daniel, Teal’c, Carter! Wachen sie auf! Dies ist eine Selbstmordaktion. Sie müssen sich erinnern!“
Mehr fiel Jack nicht ein.
Er hoffte nur, dass dieses Durcheinanderbringen der Befehle die Gehirnwäsche unwirksam werden lies und das Muster störte.
Er hoffte, dass seine Freunde in der letzten Sekunde die ganze Sache wie er hinterfragen würden und ihr Unterbewusstsein sie retten würde. Auch, dass er so nah an ihrer Nase vorbeiflog, würde sie vielleicht zu hochziehen ihrer Flugobjekte bewegen.

Bevor er seine Maschine wieder höher fliegen ließ, fiel sein Blick auf den Planeten, der in wenigen Sekunden seine volle Aufmerksamkeit erlangte.
Er hatte sich niemals wirklich die Frage gestellt, wer eigentlich die Feinde der Lhari waren.
Er bekam nun trotzdem eine Antwort auf diese Frage:
Es gab einen Grund, warum der Planet so seltsam glitzerte.
Die Formen der Gebäude der Lhari waren deutlich zu erkennen, aber sie waren nicht in dem perlweißen, glatten Material, sondern viele hatten einen metallischen Schimmer angenommen, der sich mit der perlweißen Farbe mischte.
Er flog noch ein bisschen näher an die Oberfläche heran und bemerkte viele Bewegungen auf dem Planeten, als ob sich viele winzige Insekten über eine Beute hermachten...
Replikatoren
Jack konnte seinen Augen nicht trauen.
Hatten sie nicht alle Replikatoren vor einiger Zeit in diesem Zeitblasen-Dingsbums eingeschlossen?

Seine Gedanken wurden jäh abgelenkt, als er Explosionen hinter sich hörte. Er flog mit seiner Maschine eine Kurve und stellte erleichtert fest, dass seine Freunde nicht in den Tod geflogen waren.

„Colonel, was ist geschehen?“, hörte er Carters Stimme aus dem Funkgerät.
„Gott sei Dank, ihr seid am Leben!“, seufzte Jack.
„Fliegen wir zum Mond zurück, O’Neill“, sagte Teal’c bestimmt
„Geht klar T. Nur müssen wir außerhalb der Lhari Stadt landen, sonst wundern die sich, dass wir noch da sind.“

Alle landeten etwa 10 km von der Lhari Stadt entfernt in einem Mondkrater.
Überrascht merkte Jack, dass außer ihnen Carter, Teal’c und Daniel noch ein weiteres Flugobjekt folgte und er staunte nicht schlecht, als Jaron diesem entstieg.
Er rannte auf die Gruppe zu.
„Was fällt euch ein!“, fing er laut an zu schimpfen.
„Du hast Schande über mich und meine Familie gebracht. Jascha ist ganz umsonst den Heldentod gestorben, wenn ich als sein Tsuin überlebt habe und feige meine Mission nicht erfüllt habe!“
Er wollte gegen Jacks Brust trommeln, wurde von Teal’c aber zurückgehalten.
Daniel, der offenbar endlich wieder zu vollem Bewusstsein gekommen war, fragte: „Du wusstest von Anfang an, dass du sterben würdest?“
„Natürlich! Man hat uns gefragt, ob wir dieses Opfer für die Lhari bringen wollen. Ein Berater des Anführers der Lhari hat den Menschen meines Planeten eine Geschichte aus seiner Welt erzählt. Er sagte, dass einst sein Land aus den Tränen einer Göttin geformt, von Angreifern eines mächtigen Herrschers überrannt worden wäre, wenn nicht die göttlichen Winde gekommen und die hunderttausend Feinde in den Tod geschickt hätten. 500 Jahre später haben Männer wie mein Bruder und ich erneut gegen mächtige Angreifer gekämpft. Wie sie werden auch wir zu göttlichen Winden und erlangen so unsere Ehre!“
„Jack, er spricht von Japan! Im zweiten Weltkrieg haben die Japaner mit sogenannten Kamikaze-Aktionen amerikanische Schiffe und Militärstützpunkte zerstört….“, wollte Daniel erklären.
„Das weiß ich jetzt auch!“, unterbrach Jack Daniel. „Jetzt macht es auch langsam Sinn, warum das Innere aussah wie eine Mitsubishi A6M Zero. Diesen Berater von den Lhari würde ich mir gerne mal genauer ansehen!“

Jack machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: „Übrigens konnte ich herausfinden, wer der Feind der Lhari wirklich ist.“
„Wer ist es?!“, fragte Sam.
„Replikatoren!“
Alle machten große Augen.
„Ich dachte, wir hätten vergangenes Jahr alle in der Zeitblase eingeschlossen, Sir!“
„Das ist korrekt.“, sagte Teal’c.
„Anscheinend haben die Asgard ein paar von den verdammten Viechern vergessen!“, sagte Jack grimmig.
„Was werden wir jetzt tun, Jack?“, fragte Daniel.
Sam antwortete anstatt des Colonels.
„Theoretisch könnten wir einfach versuchen, mit den Flugobjekten hier auf den Planeten zu kommen, den wir vor fünf Tagen durch das Lhari-Stargate verlassen haben. Aber dann ist das Problem mit den Replikatoren nicht gelöst. Und wenn das Problem nicht gelöst wird, dann kann es irgendwann wieder unser Problem werden!“
„Richtig, Major!“ Jack kratzte sich am Kopf.
„Wir könnten versuchen, mit den Lhari zu sprechen und zu verhandeln“, schlug Daniel vor.
„Vergiss es, Daniel! Die Lhari verständigen sich mit Blubbern. Wir müssen uns erst diesen alten Mann vorknöpfen, der die Lhari mit diesem Mist beraten hat! Jaron, weißt du den Namen des alten Mannes, der euch die Legende von seiner Heimat erzählt hat?“
Jaron, der sich offenbar schon damit abgefunden hatte, dass er keinen Heldentod gestorben war, antwortete: „Sein Name ist Warumono!“
„Danke,…hm… also der Plan ist, dass wir uns gefangen nehmen lassen und nach Warumono verlangen. Wir konfrontieren ihn dann mit unserem Wissen vom Zweiten Weltkrieg und schauen, wie er reagiert.“, schlug Jack vor.
Daniel legte seine Stirn in Falten und fügte hinzu: „Wir sollten dabei nicht erwähnen, dass wir Amerikaner sind, Jack. Nur um nicht noch unnötige Spannungen aufkommen zu lassen!“
„Und wie lassen wir uns jetzt gefangen nehmen, Sir?“
„Gute Frage, Carter. Ich glaube, wir werden einfach auf den Abflugplatz zurückkehren. Da werden die bestimmt nicht schlecht gucken!“



***



Jack sollte Recht behalten.
Als sie mit ihren Maschinen landeten, kamen etwa 25 aufgeregte Helfer auf sie zugestürmt und zerrten sie in den Gebäudekomplex. Jack ärgerte sich ein wenig über die Behandlung, waren sie doch während der Ausbildung vorsichtig und wie zerbrechliches Porzellan behandelt worden.
Als sie in eine Art Zelle geführt worden waren, verlangte Jack nach Warumono. Dieser Wunsch wurde ihnen nicht sofort erfüllt. Zuerst mussten sie sich einige Stunden mit dem schroffen Oberaufseher herumärgern, der sie immer wieder und wieder verhörte.
Irgendwann wurde es Jack zu bunt. Als der Aufseher für eine Pause den Raum verlies, verteilte Jack die Rollen.
„Jaron, du tust so, als ginge es dir sterbenselend. Daniel, du beugst dich über ihn. Carter, Teal’c, wenn dieser Kerl den Raum noch einmal betritt, überwältigen wir von rechts und links die beiden Helfer und nehmen den Kerl als Geisel…und jetzt guckt mal nicht so – das klappt schon! Das klappt immer

Es klappte tatsächlich, nur dass sie die Helfer nicht überwältigen mussten, da der Aufseher dieses Mal sowieso allein in die Zelle gekommen war, weil er nicht geglaubt hatte, dass sie eine Gefahr darstellten.
„So, und jetzt bring uns Warumono!“, knurrte Jack in das Ohr des Mannes.
„Er spricht nie mit Gefangenen!“, sagte der Mann in einem leicht verzweifelten Tonfall.
„Sag ihm, dass es mit dem Krieg gegen Amerika zu tun hat. Dann wird der uns aus lauter Neugier gar nicht schnell genug sehen wollen!“, sagte Jack und schubste ihn in Richtung Tür.

Eine halbe Stunde später wurden sie durch die ewigen Gänge geführt, die diesen Komplex ausmachten. Sie wurden in einen Raum gebracht, der ganz anders war, als alle anderen Räume, die sie bereits in dem Komplex zu Gesicht bekommen hatten.
Er war nicht perlweiß glänzend, sondern hellbraun mit kleinen Holzbrettern, die vom Boden zur Decke gingen. Es gab einen Fußboden, der mit Matten ausgelegt war und einen niedrigen länglichen Holztisch mit sechs Sitzkissen. Auf dem Tisch stand ein Tee-Service.

Daniel stoppte plötzlich abrupt.
„Wenn wir es uns nicht gleich mit dem alten Mann verscherzen wollen, sollten wir unsere Schuhe ausziehen!“ Er machte den Anfang und zog seine Stiefel aus und stellte sie vor die Tür.
„Häh, warum denn das?“, fragte Jack
„Wenn ich das richtig sehe, dann ist der Fußboden hier ein Tatami Fußboden. Das sind die traditionellen Reisstrohmatten, die man früher überall in den japanischen Häusern vorfand.“
Alle zogen sich die Schuhe aus und betraten den Raum. Jack empfand diesen außergewöhnlichen Fußboden als sehr angenehm.

Warumono ließ nicht lange auf sich warten. Hinkend betrat er den Raum.
Er war uralt.
Jetzt, wo Jack ihm gegenüber stand, konnte er die vielen Falten in seinem bräunlichen Gesicht sehen. Seine Augen hatten tiefe Ringe, die ihn sehr müde aussehen ließen. Sein Blick schien leer.
Als er dem SG-1 Team gegenüber stand, strich er sich über seinen schneeweißen, struppigen Bart.
„Setzten Sie sich doch“, sagte er und wies mit seinem Gehstock auf die Sitzkissen. Daniel verbeugte sich höflich, was Jack total übertrieben fand.

„Woher kommen Sie?“, fragte er langsam und in einem gebrochenen Englisch. „Was wissen Sie über ‚den Krieg gegen Amerika’?“ Er ließ sich umständlich und vorsichtig auf einem freien Sitzkissen nieder.
Daniel hielt es wohl für richtig, dass er antworten sollte und das war Jack nur recht. Er hätte eh nicht gewusst, was er hätte sagen sollen, ohne die Vereinigten Staaten zu erwähnen.
„Wir kommen von der Erde.“, antwortete Daniel.
Man konnte ein leichtes Aufflackern in Warumonos Augen erkennen.
„Wir sind durch Zufall hier her gekommen und Ihrer Gehirnwäsche zum Opfer gefallen.“
„…die uns fast das Leben gekostet hätte!“, mischte Jack sich nun doch ein und fing sich einen verärgerten Blick von Daniel ein.
„Das tut mir leid!“, sagte Warumono.
„Alle, die an dem Programm teilgenommen haben, wussten was auf sie zukommen würde. Sie sind in Ehre gestorben.“
Plötzlich wurde das alte Gesicht des Mannes von Trauer erfüllt.
„Sie stammen auch von der Erde, oder?“, fragte Carter vorsichtig.
„Ja, das ist richtig. Ich bin Japaner. Ich bin, genauso wie Sie, durch Zufall und vor langer Zeit hier her gekommen.“
„Wie ist das passiert?! Damals war das Stargate auf der Erde noch nicht aktiv!“, fragte sie.
„Ich bin nicht durch das Stargate hier her gekommen. Ich war im Krieg bei Mitsubishi im Maschinenbau beschäftigt, als ich gefragt wurde, ob ich für unser Land kämpfen wollte. Ich willigte ein und so wurde ich Kampfpilot und gehörte später zu den fünf Soldaten, die am 25.10.1944 zum ersten Kamikaze Einsatz in den Leyte Golf geschickt wurden. Nur erreichte ich, im Gegensatz zu meinem Bruder und den drei Kameraden, niemals das Ziel. Meine Maschine verlor an Treibstoff und so stürzte ich ins Meer. In der Ferne konnte ich erkennen, wie meine Kameraden und mein Bruder starben, während ich am Leben war…“ Er machte eine Pause und Jack glaubte eine Träne im linken Auge des alten Mannes aufblitzen zu sehen.
„…lange trieb ich im Meer. Es war bitter kalt und irgendwann wurde ich bewusstlos. Ich wäre wohl ertrunken…wäre nicht in jener Nacht eine Lhari- Flotte an der Erde vorbei geflogen. Aus irgendeinem Grund sahen mich wohl Aufklärer dieser Flotte im Meer herumtreiben und erretteten mich. Die Lhari nahmen mich mit auf ihren Planeten und übergaben mich später Menschen auf einem anderen Planeten ihres Sonnensystems. Ich lebte und arbeitete dort und baute mir ein neues Leben auf.“
„Aber wie kam es denn, dass Sie Berater der Lhari wurden?“, fragte Daniel.
„Vor einem Jahr tauchten diese spinnenartigen Roboter im Sonnensystem der Lhari auf.“
„Wir bezeichnen sie als Replikatoren.“, fügte Teal’c hinzu.
„Ihr kennt diesen Feind auch?“, fragte Warumono verwundert.
„Wir werden es Ihnen später erläutern!“, sagte Carter.
„Diese Replikatoren fielen wie eine Horde Heuschrecken über den Planeten der Lhari her. Ihr müsst wissen, dass die Lhari keine einfach humanoide Lebensform sind. Ihre Zellen haben einen hohen Anteil von besonderen Stoffen. Sie bestehen zum größten Teil aus Metall! Die Replikatoren fressen metallische Stoffe und so fielen ihnen binnen kürzester Zeit 3/4 der Lhari Bevölkerung zum Opfer. Sie wurden grausam abgeschlachtet. Nachdem diese Spinnen die Lhari gefressen hatten, machten sie sich über ihre Städte her und keine Waffe der Lhari konnte sie bezwingen. Sie starteten mehrere Angriffe mit unbemannten Fliegern, aber die Replikatoren assimilierten ihre Waffen und lenkten sie gegen die Lhari.“

Er nahm die Teekanne und schüttete jedem eine Tasse Tee ein.
„So kam es, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Lhari-Menschen Beziehung sich die Lhari an uns wendeten und unsere Hilfe erbaten. Da ich schon Erfahrung mit dem Krieg hatte, bot ich meine Dienste an. Ich lernte die Sprache der Lhari und wurde ihr ganz persönlicher Berater. Es zeigte sich, dass die Replikatoren die Maschinen und Bomben, die ich nach dem Vorbild jener aus dem Krieg anfertigte, wahrscheinlich aufgrund ihrer primitiven Grundlage, nicht als Bedrohung ansahen und wir erfolgreich so einige der Spinnen zum Teufel jagen konnten.“
Er trank einen Schluck und seufzte dann.
„Nur waren die einfachen Bomben, die abgeworfen wurden, nicht zielgenau und vor allen Dingen nicht stark genug…So kamen mir die Kamikaze Angriffe aus meiner Vergangenheit in den Sinn, die unter den Lhari sehr viel Anklang fanden. Durch sie gelang es uns, den größtmöglichen Schaden anzurichten. Die Ausbildung von Kamikaze Piloten begann…aber… ich versichere Ihnen, dass jeder von den Piloten wusste, was auf ihn zukommt!“
„Ich glaube, dass das trotzdem nicht der richtige Weg sein kann!“, sagte Daniel ruhig und schaute Warumono direkt in die Augen.
„Japan hat den Krieg trotz aller Opfer und Bemühungen verloren!“
Der alte Mann drehte sich weg.
„Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, was auf der Erde während meines Aufenthaltes hier wohl alles geschehen sein mag!“
„Das werden Sie noch erfahren. Sie werden Japan wieder sehen können!“, sagte Jack, der Warumono leid tat.
„Warum habt ihr euch gefangen nehmen lassen, wenn ihr doch ganz leicht mit den erstklassigen Maschinen hättet entkommen können?!“, fragte Warumono nun.
Carter stellte ihre Teetasse hin.
„Wir haben schon gegen die Replikatoren gekämpft und sie so gut wie besiegt. Wir sind auf unseren zahlreichen Reisen durch das Sternentor auf eine Spezies gestoßen, die sich die Asgard nennen. Letztes Jahr ist es uns gelungen, die Replikatoren in einer Zeitblase einzuschließen, die ihre Weiterentwicklung sehr verlangsamt. Wir hatten gedacht, dass wir alle Replikatoren eingeschlossen hätten.“
„Haben wir aber offensichtlich nicht!“, sagte Daniel.
„Die Tatsache, dass hier noch Replikatoren sind, ist sehr gefährlich!“, sagte nun Teal’c.
„Sie könnten sich wieder zu einer Plage entwickeln, die das Universum bedroht!“
„Deswegen wollen wir den Lhari unsere Hilfe anbieten!“
„Gut!“, rief der alte Mann. „Ich werde mit dem obersten Lhari sprechen und euch dann zu einem Gespräch mit ihm einladen! Warten Sie hier!“

Für sein Alter sprang er überraschend schnell auf die Beine und eilte aus dem Zimmer.
Teal’c, Daniel, Carter und Jack schauten sich gegenseitig an.
„Was meintest du damit, dass er Japan wieder sehen wird, Jack?“, fragte Daniel.
„Wenn wir den Lhari geholfen haben, werden wir ihn mit zur Erde nehmen!“, entgegnete Jack entschlossen.
„Das ist nett von Ihnen, Sir, aber glauben Sie nicht, dass das zuviel für den alten Mann sein könnte?“
„Nein, das glaube ich nicht! Er soll seine Heimat wieder sehen können!“

Plötzlich schob sich die Tür zur Seite und ein Helfer schaute hindurch.
„Das Lhari Oberhaupt wird Sie jetzt empfangen!“, sagte er kurz angebunden. „Folgen Sie mir!“

Die bekannte endlose Wanderung begann mal wieder und Jack stellte fest, dass die Entfernungen für die Lhari, die ja offensichtlich sehr schnell gleiten konnten, nichts waren.
Der Raum des Lhari Oberhaupt war so rund wie die Toiletten, in die Jack aus Versehen am ersten Tag geraten war.
Der Lhari saß auf einer großen Sänfte ohne Kontakt zum Boden und schaute sie mit durchdringenden, schwarzen Augen an.
Warumono kniete zu seiner rechten auf dem Boden.
„Kommen Sie näher!“, sagte dieser nun.
SG-1 näherte sich langsam. War es doch das erste Mal für alle drei, dass sie einem Lhari direkt gegenüber standen. Daniel und Teal’c verbeugten sich tief und schauten dann auffordernd zu Jack und Carter, die es ihnen schnell gleich taten.

„Ich habe ihn davon unterrichtet, was ihr zu mir gesagt habt und er ist für Vorschläge offen!“
Nun fing Carter an zu reden und war nicht mehr zu stoppen.
„Zuerst sollten wir die Asgard anrufen und sie um Hilfe bitten. Ich kann dann zusammen mit ihnen einen Plan ausarbeiten. Eine Idee hätte ich schon. Wir könnten die Replikatoren mit einem Trick von dem Planeten weglocken und da sie noch nicht so intelligent sind, wie jene, die wir in der Zeitblase eingeschlossen haben, können wir die „primitiveren“ Replikatoren vielleicht mit in die Zeitblase einschließen!“
Warumono nickte und fing an, dem Lhari zu übersetzen, was Carter gerade vorgeschlagen hatte.

Der Lhari senkte langsam den Kopf, nachdem Warumono aufgehört hatte in der blubbernden Lhari Sprache mit ihm zu reden. Er hob ihn wieder und redete dann zu ihnen.
Jack verstand gar nichts. Das Blubbern erinnerte ihn an jenes Geräusch, dass sein Abfluss im Spülbecken seiner Küche machte, wenn er das Wasser abließ.
Warumono hingegen schien jeden einzelnen Ton zu verstehen. Als der Lhari fertig geblubbert hatte, sprach wieder Warumono zu ihnen.
„Er sagt, dass sie ein Kommunikationsgerät haben, das über sehr weite Entfernungen funktioniert. Wenn es richtig eingestellt würde, dann müsstet ihr die Asgard erreichen können. Ein Helfer wird Sie, Carter, zu dem Raum führen.“
Carter verließ mit dem Helfer das Lhari Zimmer und kam nach einer halben Stunde zurück.
„Sir, ich konnte die Asgard erreichen. Sie werden in einem Tag hier sein!“
„Kommt Thor auch?“, fragte Jack.
„Nein, er ist leider verhindert. Heimdall wird uns einen Besuch abstatten!“, sagte sie lächelnd.

Den Rest des Mondtages verbrachten sie damit sich auszuruhen. Sie hatten ewig nicht mehr geschlafen und besonders Carter sollte sich ausruhen, um fit für die schwierige Aufgabe zu sein.



***



Wie versprochen traf Heimdall am nächsten Tag auf dem Lhari-Mond ein. Sie war quirlig wie immer.
„Hallo Erdlinge!“, rief sie ihnen zu, als sie aus dem Asgard Raumschiff gelaufen kam.
Sie war ganz offensichtlich mit einem alten Modell gekommen, damit den Replikatoren nicht das Wasser im Mund zusammen lief und sie vorzeitig den Lhari Planeten verließen.
Lange hielt sich Heimdall nicht auf dem Mond auf. Sie suchte den Ober-Lhari auf und überbrachte friedliche Grüße vom Hohen Rat.

Der diplomatische Kram langweilte Jack einfach nur und er unternahm mit Teal’c einen Spaziergang durch die Lhari Stadt. Carter flog später mit Heimdall weg, um im Weltraum in Ruhe an einer Lösung experimentieren zu können.

Nach einigen Stunden kontaktierte Carter sie über Asgard Funk.
„Sir, wir haben eine Lösung gefunden, die einfach aber brillant ist!“
„Was ist es?“
„Wir werden eine mit Lhari- und Asgardtechnologie ausgestattete Sonde auf den Planeten schicken. Sie wird Informationen enthalten, die die Replikatoren automatisch absorbieren werden, wenn sie sie fressen. Es werden abgefälschte Infos sein, die den Planeten Halla, wo wir die restlichen Replikatoren eingeschlossen haben, besonders lohnenswert aussehen lassen. Sie werden nicht wissen, dass sie das Innere einer Zeitblase anfliegen, sondern werden denken, dass das nur eine Art Atmosphäre darstellt. Sobald sie in der Zeitblase sind, werden sie nicht mehr entkommen können, da man nur in die eine Richtung fliegen kann.“
Nach einer kurzen Pause, sagte Jack: „Gut gemacht, Major. Dann sorgen sie mal dafür, dass die Sonde besonders lecker für die Replikatoren ist!“
„Ja, Sir!“, er konnte am Tonfall ihrer Stimmer erkennen, dass sie über die Bemerkung lächeln musste.
Jack drehte sich zu Teal’c um, der gerade ein besonders bizarres Bauwerk der Lhari Architektur betrachtete und ein Augebraue bis zum Anschlag hochgezogen hatte.
„Was ist, T?! Lass uns zur Militär Basis zurückkehren! Ich habe genug gesehen!“
„Gut, O’Neill!“, antwortete Teal’c und folgte Jack.

Als sie den Gebäudekomplex erreichten, merkte Jack sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Es herrschte Grabesstille in den Gängen. Zwar war es immer sehr ruhig hier gewesen, aber jetzt hörte man überhaupt nichts mehr. Irgendetwas musste geschehen sein.

Jack und Teal’c rannten zu dem Zimmer, in dem sie Daniel und Warumono zurückgelassen hatten.
Dort war niemand.

Jack und der Jaffa machten sich so schnell wie möglich auf den Weg zu dem großen Zimmer des Ober-Lahri.
Auf dem Weg dorthin hörten sie bekannte Geräusche aus der Richtung in die sie rannten. Etwas krabbelte und kratzte in der Decke über ihnen, so dass es Jack einen Schauer über den Rücken jagte.
Er beschleunigte sein Laufen noch mehr und Teal’c tat es ihm gleich.
Als sie um die nächste Ecke bogen, kam ihnen Daniel in Panik entgegen gelaufen.
„Jack!!!!“, rief er „Schnell, die Basis wird von Replikatoren überrannt. Der Ober-Lhari schwebt in großer Gefahr!“
Sie stürmten in das Zimmer. Ein grauenvoller Anblick bot sich den Dreien. Der Lhari war mit Replikatoren übersät, die ihn bei lebendigem Leibe auffraßen. Warumono versuchte verzweifelt, mit der Sänfte auf die grässlichen Spinnen einzuschlagen. Aber es nützte nichts mehr. Tot fiel der Ober–Lhari zu Boden und rührte sich nicht mehr.
„Scheiße!“, schrie Jack.

Was war passiert? Hatten sich bei ihrer Rückkehr zum Mond einige Spinnen an den Flieger geheftet? Oder war auf dem Planeten nicht mehr genug Nahrung für alle Replikatoren vorhanden?

„Warumono, weißt du, wo man die persönlichen Gegenstände der Auserwählten hingebracht hat? Wir brauchen unsere Waffen!!!“
Warumono, der starr vor Schreck war antwortete: „Sie sind in einer Kammer neben dem Ausbildungsraum der Auserwählten.“
Jack stürmte los, so dass Daniel Mühe hatte, mit zu kommen. Unterwegs kontaktierte er Carter.
„Major! Wir werden von Replikatoren überrannt. Beeilen sie sich mit dem Sondending!“, brüllte er.
„Sir, die Sonde reicht nur für einen Planeten, weil die Replikatoren, sobald sie sich aufteilen ihren jeweils eigenen Instinkten folgen und ein neues Kollektiv sind!“
„Verdammt noch mal, Carter, dann bauen Sie noch eine Sonde! Und beeilen Sie sich!“
„Ja, Sir!“, war die knappe Antwort.

Jack, Teal’c und Daniel hatten die Kammer erreicht und nachdem Teal’c die Tür eingetreten hatte, holten sie ihre Waffen heraus.
„Denk dran, Jack, sobald wir einmal auf die Replikatoren geschossen haben, sind wir ihre Feinde und sie werden uns töten!“
„Weiß ich auch!“, knurrte Jack.

Sie fingen an, die Räume zu durchforsten. Aber wohin sie auch kamen, fanden sie nur noch tote Lhari und einen Haufen Replikatoren, die sich ihre Überreste schmecken ließen.
Schließlich rannten sie aus dem Komplex hinaus Richtung Lhari Stargate.
Wenn Lhari versuchen würden zu entkommen, dann durch das Stargate. Sie mussten über viele tote Lhari steigen und die Replikatoren-Anzahl stieg mit jeder Minute. Krabbelnd hörten sie sie hinter sich ebenfalls Richtung Stargate vorrücken.

Kurz vorm Stargate sahen sie eine kleine Gruppe von Lhari aus einem Turmausgang flüchten.
Die Horde Replikatoren schlugen sofort ihre Richtung ein und jagten die Lhari vor sich her. Als der erste Replikator zum Sprung ansetzte wurde er von einer Maschinenpistolen Kugel zerfetzt.

Damit waren auch Jack, Daniel und Teal’c nun ein Ziel für die grässlichen Biester.
Jack war sich nicht sicher, wie lange die Munition reichen würde.
Die kleine Gruppe Lhari konnte durch SG-1 Feuerschutz durch das Sternentor flüchten. Aber SG-1 hatte es nicht bis zum Tor geschafft. Schon konnte Jack in der Ferne einen riesigen Replikatorkäfer auf sie zu krabbeln sehen.
„Was machen wir jetzt, Jack?“, fragte Daniel verzweifelt und schoss auf einen weiteren Replikator, der sofort in alle Einzelteile zersprang.
„Ich habe keine Ahnung, Daniel! Aber wenn jetzt nicht gleich etwas passiert, dann werden wir wohl von dem dicken Replikator da hinten zerquetscht!“, schrie Jack zurück.
„O’Neill!“, rief Teal’c plötzlich und wies mit seiner Pistole zum Himmel. Dort flogen zwei Objekte direkt auf sie zu.
„Lauft!“ Jack schmiss seine leere P90 den Replikatoren hin und rannte zu den Flugobjekten, die 500m hinter dem Stargate gelandet waren. Teal’c und Daniel ließen sich das nicht zweimal sagen und rannten Jack hinterher.

In den zwei Flugobjekten saßen Warumono und Jaron. Sobald SG-1 eingestiegen war, machten sie einen Blitzstart.
Zum Glück hatte der riesige Replikator keine Flügel, dachte Jack noch, während sie die Atmosphäre verließen.
Nach einer Weile trafen sie auf das Asgard Raumschiff und gingen an Bord.
Sam war gerade dabei die letzte Schraube an der zweiten Sonde zuzudrehen.
„Fertig!“, sagte sie strahlend, wurde aber gleich wieder ernst, als sie sah, wie zerknittert und verstört Jack, Daniel und Teal’c aussahen.
„Ich werde die beiden Sonden sofort losschicken!“, sagte Heimdall lebhaft und verließ mit den für Jacks Vorstellung ein wenig klein geratenen Sonden den Raum.

Nachdem Heimdall die beiden Sonden Richtung Planet und Mond geschickt hatte, flog sie mit dem Raumschiff bis auf einen geringen Sicherheitsabstand heran.
Durch das große Vorderfenster konnten SG-1, Warumono und Jaron beobachten, wie sich die Replikatoren auf dem Mond und dem Planeten an jeweils einem Punkt sammelten.
„Colonel!“, rief Sam. „Sie bauen aus sich selbst gigantische Flugobjekte. Sehen Sie, wie schnell das geht!“
Jack konnte gar nicht so schnell schauen, wie die Replikatoren ihre Schiffe, die ein wenig unterschiedlich aussahen, zusammensetzten.

Nach einer Stunde war der Planet, sowie sein Mond wie leer gefegt. Die Replikatoren-Schiffe starteten und gingen, sobald sie weit genug von der Schwerkraft des Planeten entfernt waren, in den Hyperraum über.

Und jetzt hieß es warten, bis die Asgard, die in der Nähe von Halla auf einer Forschungsstation arbeiteten, ihnen Bescheid gaben.

Sie verbrachten die Zeit damit, zu untersuchen, ob auch alle Replikatoren mit den beiden Schiffen verschwunden waren. Als sie auf dem Mond ankamen, fanden sie nur noch tote Lhari Hüllen und einzelne energielose Replikatorenteilchen vor.
Jack drehte ein weiteres Teilchen mit der Stiefelspitze um.
„Immer noch keine Nachricht von Halla?“
Carter schüttelte den Kopf.
Daniel trat an die beiden heran.
„Jack, ich hatte noch gar keine Gelegenheit gehabt, dir zu danken, dass du uns gerettet hast!“, sagte er verlegen.
Jack lächelte. „Ist doch kein Problem, Daniel…“

In diesem Moment meldete sich Heimdall über den Asgard-Kommunikator:
„Wir haben gerade Nachricht von Halla bekommen. Die Replikatorenschiffe sind soeben etwa zeitgleich in die äußere Hülle der Zeitblase eingedrungen.“
„Danke Heimdall!“, erwiderte Carter in erleichtert klingendem Tonfall.
„Major Carter, die Asgard danken dir, dass du diesen Einfall mit der Sonde gehabt hast. Falls es noch mehr übrig gebliebene Replikatoren-Kolonien geben sollte, wissen wir nun mit ihnen umzugehen. Die Asgard stehen noch mehr in deiner Schuld und in der Colonel O’Neills, Daniel Jacksons und Teal’cs.“
„Immer wieder gerne!“, grinste Jack, wurde dann aber wieder bitter ernst. Den Lhari hatten sie trotz aller Mühe nicht helfen können und mit der kleinen Gruppe, die durch das Stargate entkommen konnten, war die Spezies nicht gerettet. Sie hatten auch kein Zuhause, zu dem sie gehen konnten.
Jack beschloss, die Lhari selbst zu fragen, was sie nun machen wollten. Sie gingen wieder an Bord des Asgard Raumschiffes und flogen zu dem Planeten, da das Tor der Lhari ohne die besonderen Handschuhe nicht bedient werden konnte.

Auf dem Planeten fungierte Warumono wieder als Übersetzter. Bald war klar, dass für Lhari ein Asyl auf der Erde nicht in Frage kam. Sie konnten die Lebensweise der Menschen mit der ihren nicht vereinbaren. Aber sowohl der Mond als auch der Lhari Planet glichen einem Massengrab und dahin wollten sie keinesfalls zurückkehren.

Da kam Jack plötzlich ein Einfall.
„Heimdall?“ sprach er in den Kommunikator. „Habt ihr vielleicht noch Platz auf dem Asgard Schiff? Da ist noch eine kleine Gruppe Lhari, die ein neues Zuhause brauchen. Vielleicht könnt ihr ihnen bei der Suche helfen.“ Wenn einer ein gutes Zuhause für die Lhari finden würden, dann die Asgard…
„Ich werde mich gerne darum kümmern!“, sagte Heimdall in ihrer üblichen freundlichen Stimme. „Lebt wohl!“
Sie sahen, wie die Lhari hoch gebeamt wurden und das riesige Schiff, das zuvor über ihnen geschwebt war, in den Weltraum verschwand.

„So, und jetzt geht es ab nach Hause!“, rief Jack dem Rest von SG-1 zu, als sein Blick auf Warumono und Jaron fiel, die vor dem Lhari Gate auf den Stufen saßen und überhaupt nicht glücklich dreinschauten.
„Okay, vorher schicken wir Jaron durch das Stargate noch auf seinem Heimatplaneten und Warumono nehmen wir mit nach Hause!“
Jaron blickte ihn nach dieser Bemerkung unsicher an.
Daniel verstand, was dieser Blick zu bedeuten hatte
„Keine Angst, Jaron. Du kannst deinen Angehörigen davon erzählen, dass du geholfen hast fünf Lhari und drei Menschen das Leben zu retten. Das wird dir deine Ehre wiedergeben!“
Das schien Jaron überzeugt zu haben, denn er schaute nicht mehr ganz so finster.

Sie flogen mit ein paar der Transportgleitern, die Warumono mit der Hilfe von Carter schneller und leistungsfähiger machte, zum dem Stargate, bei dem ihre aufregende Mission begonnen hatte. Nachdem Daniel Jaron erklärt hatte, dass das Volk auf seinem Planeten das Stargate vergraben müsse, damit keine Goauld hindurch kommen können, schickte er Jaron hindurch und wählte sie dann nach Hause.
Zum ersten Mal nach sechs Jahrzehnten sah der alte Mann seine Heimat wieder.
Es hatte sich so viel verändert und doch war alles gleich. Der Staub unter seinen Füßen und die wild wuchernde Natur waren eine willkommene Abwechslung zu den Spiegelböden der Lhari-Welt gewesen. Trotz seines Alters fühlte er sich mit jedem Tag jünger, nahm sich vor, sein Leben an dem Punkt fortzuführen, an dem es vor fast sechzig Jahren ausgesetzt hatte.
Warumono hieß Regen willkommen, der auf das Dach seiner traditionellen japanischen Behausung fiel, gegen die imprägnierten Papierwände trommelte. Die altertümliche Hütte würde es nie mit den kunstvollen, irisierenden Elfenbeintürmen der Lhari aufnehmen können – diesem Vergleich hielt kaum ein Ort stand. Doch hier vom Fuße des Fujijamas aus konnte er einen Ausblick auf das neue Tokio erhaschen. In seiner langen Abwesenheit waren Glastürme gewachsen, von denen einige fast mit denen auf der anderen Welt wetteifern konnten.

Fast wohlgemerkt.

Er schüttelte den Gedanken ab, war er doch nichts mehr als ein Geist der Vergangenheit, der ihn hin und wieder heimsuchte. Eine Hülle so leer wie die Gebäude auf dieser fernen Welt. Sie würden weiter existieren, aber würden seelenlos sein, weil mit ihren Bewohnern auch deren Geist gegangen war. Das Volk der Lhari würde nur in den wenigen Überlebenden der Spezies noch eine Weile weiter existieren.

Und in Warumono.

Mit sich hatte er ein Stück der Lhari auf die Erde gebracht, und solange dieser Teil seines Herzens lebte, würde er ihrem Vermächtnis Ehre machen. Wie dem seines Bruders. Warumono konnte er sich also keinen besseren Ort vorstellen, um seinen Lebensabend zu verbringen. Indem er sein gesamtes Wissen mit dem SGC geteilt hatte, sicherte er das Andenken der Lhari über seinen Tod hinaus. Und er baute eine Brücke zu denen, gegen die er einst als Soldat in den Krieg gezogen war.

Damit schloss sich der Kreis und seine Schuld war endgültig beglichen.

Ende
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