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Nichts als die Wahrheit von -M-

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Kapitel 5

Als John aus der Kantine wiederkam, erwartete Rodney ihn schon an der Tür. Der automatische Schiebemechanismus ließ nicht zu, daß das Wiedersehen langsam vonstatten ging. Schonungslos sorgte er dafür, daß sich die beiden Männer von einer Sekunde zur anderen wieder Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden.

Alle gut formulierten Halloversuche waren in dem Moment wie weggewischt. Sie starrten sich stumm an und John war klar, daß Rodney während seiner Abwesenheit mit Weir gesprochen hatte. Nicht dieser Antikerstrahl war an Rodneys Äußerungen Schuld - zumindest nicht am Inhalt. Nur daran, daß Rodney endlich aussprach, was schon lange in ihm schlummerte.

Und Rodney wußte, daß John wußte, daß er es wußte.

"Garantiert ohne Zitrone", unterbrach John irgendwann die unangenehme Stille. Er hob das Tablett, welches er auf seinem eigenen plaziert hatte und hielt es Rodney hin.

"Und blauer Wackelpudding", stellte Rodney erfreut fest und das erste Mal an diesem Nachmittag strahlte er vor Freude.

Er bat John herein und sie nahmen am Tisch platz, um gemeinsam zu Essen.

Rodney schien wirklich ausgehungert, denn er aß nicht, er fraß schon regelrecht. "Gut, wirklich gut, heute", murmelte er dabei immer wieder.

John verzog amüsiert das Gesicht. Wortlos stellte er seinen Wackelpudding auf Rodneys Tablett und grinste noch mehr, als ein freudiges Aufleuchten über Rodneys Gesicht ging.

Er war inzwischen schon fertig und nutzte die Zeit, um Rodney zu beobachten.

Das blieb von diesem natürlich nicht unbemerkt. "Was? Noch nie einem Mann beim Essen zugesehen?" Gleich darauf richtete sich Rodneys Aufmerksamkeit aber schon wieder auf die Reste seines Wackelpuddings.

John grinste. Dann wurde sein Blick jedoch ernst. "Haben Sie das eigentlich schon lange?", fragte er neugierig.

"Was, Hunger?", fragte Rodney nur kurz aufblickend zurück.

"Nein." John rollte die Augen. "Ich meinte solche Gedanken in Bezug auf mich?"

Rodneys Kopf schnellte nach oben. Er schluckte den Bissen, den er noch im Mund gehabt hatte mit Gewalt nach unten.

"Das ist die Maschine...", kam es, nicht wirklich glaubwürdig aus seinem Mund. Sein Nachsatz klang zwar etwas gezwungen, aber wesentlich ehrlicher. "Und ich hab' sie einfach viel zu gerne." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen schloß er gequält die Augen.

"Die Maschine war für Strafgefangene gedacht. Sie zwang Sie nur für die Aussage vor Gericht die Wahrheit zu sagen. Nichts, was nicht schon vorher da war." John Stimme klang neutral, dennoch schlug sich Rodney die Hände vor die noch geschlossenen Augen. Die Wahrheit sagen zu müssen schien die Hölle für Rodney zu sein.

Dann faßte er einen Entschluß. "JA, ich habe Sie gerne... mehr als das!", brüllte er beinahe. Dann sprang er auf, um eine Runde im Zimmer zu drehen. "Und wenn Sie mich jetzt nicht mehr leiden können oder mich für den Rest meines Lebens damit aufziehen wollen, ok. Aber bitte lassen Sie mich weiter in Ihrem Team dabei sein." Zum Schluß seiner Rede war er leiser geworden, starrte einen Moment unsicher auf den Boden und dann wieder zu Sheppard. Dessen Gesicht zeigte immer noch einen schon wieder zu neutralen Ausdruck.

Er drehte sich auf seinem Stuhl in Rodneys Richtung. Dann begann ein Schmunzeln um seine Mundwinkel zu spielen. "Soso, Sie haben mich also gerne..."

"Gott ja, ich bin schon in sie verschossen, seit ich sie das erste Mal gesehen habe", brach es aus Rodney heraus. "Was glauben sie denn, warum ich mich für Sie ständig in Lebensgefahr begebe... Das ist doch für's Team... nicht wirklich... nicht... nur.." Er klang quengelig und starrte schon regelrecht anklagend zu John, als sei es seine Schuld, daß er so fühlte.

Sheppards Miene war wieder ernst geworden. Er runzelte die Stirn. "Warum haben Sie nie was gesagt?"

"Ich... ich... ich dachte, Sie müssen mich ja nicht auch noch für einen Perversen halten, wenn sie mich schon für einen Egomanen halten."

"Sie sind ein Egomane...", bestätigte John. Das Grinsen war wieder in sein Gesicht zurückgekehrt. Es wirkte zwar etwas unsicher, aber es war da.

"Danke...", beschwerte sich Rodney. "Aber wehe, wenn sie mich jetzt nur noch damit aufziehen, daß ich das zugegeben habe... und warum grinsen Sie die ganze Zeit so?", fragte er beim Blick auf den inzwischen näherkommenden Sheppard.

John grinste noch mehr, sagte aber kein Wort. Er bewegte sich nur weiter auf Rodney zu, wie eine Raubkatze auf ihrer Pirsch nach der Beute.

"Ich weiß ja, daß sie mich jetzt meiden werden...", begann Rodney wieder, nur um etwas zu sagen, die aufkommende unheimliche Stille zu vermeiden. "Aber es wäre trotzdem schön, wenn ich zumindest in ihrem Team bleiben könnte..."

John ging nicht auf die wiederholte Bitte des anderen ein. Sein Blick wurde plötzlich streng. Er stand genau vor Rodney, den er durch den gesamten Raum vor sich hergetrieben hatte und der durch das Bett, vor dem er nun stand, an einer weiteren Flucht gehindert wurde. "Sie wissen gar nichts Rodney!"

"Was, aber...?" Nun war Rodney vollends verwirrt.

"Sie sind ein Egomane...", wiederholte John seine Worte von vorhin. "Ich sagte doch, daß ich gerne Komplimente höre." Johns Stimme war weicher geworden bei diesen Worten - glaubte der Wissenschaftler zumindest.

"Hä?", war alles, was Rodney hervorbrachte.

John kam noch näher. Dann grinste er schon wieder. "Vor allem von Ihnen."

Als das Fragezeichen über Rodneys Stirn nur größer wurde ergänzte er noch: "Auch wenn Sie ein Egomane sind. Ich habe Sie trotzdem noch gerne... auch gerne..." Das Lächeln Sheppards sah immer noch etwas unsicher aus. Aber er hatte den Vorteil, daß er schon wußte, daß Rodney es ehrlich meinte.

"Könnten Sie bitte mit Ihrer Kirk-Tour aufhören? Ich haben Ihnen doch schon gesagt, daß die viel zu sehr auf mich wirkt", brachte Rodney quietschend hervor. Er versuchte sich von John wegzulehnen, der wirklich sehr nahe stand - viel zu nahe.

"Das ist nicht meine Kirk-Tour. Ich habe Sie wirklich gerne." Johns Stimme klang immer noch so weich und das Lächeln, das mit jedem Moment sicherer wurde, weckte bei Rodney den Drang wirklich über John herzufallen.

"Gerne... Sie - mich? Wie... wie meinen Sie das?", fragte er ungläubig.

"Soo...", war alles, was John noch sagte. Damit beugte er sich nach vorne, um Rodneys Lippen sanft mit seinen einzufangen.

"Was... John?", fragte Rodney endgültig durcheinander gebracht, als der Kuß nach kurzer Zeit schon endete, John jedoch keinerlei Anstalten machte von ihm zurückzuweichen. Auch die Darstellung als Scherz fehlte, was es nur gewesen sein konnte. Es mußte ein Scherz sein. Es konnte nicht wahr sein, daß der andere das Gleiche empfand wie er selbst.

"Wie kannst du?", fragte er, während er den Halt verlor, als John erneut versuchte ihn zu küssen. "Du bist doch einer dieser absoluten Militärtypen... das geht doch nicht..."

Doch trotz aller möglichen Vorurteile küßte John ihn erneut.

"Du flirtest doch mit jedem Alienbabe, das dir über den Weg läuft?"

"Tarnung...", murmelte John, als er erneut Rodneys Lippen mit seinen suchte.

"Aber das kann einfach nicht wahr sein." Der Wissenschaftler konnte es immer noch nicht glauben. Aber er wehrte sich nicht mehr, als John aufs Bett und über in krabbelte.

"Wieso...", begann er, wurde jedoch von John unterbrochen.

"Halt die Klappe Rodney!" Ein weiterer Kuß folgte diesen Worten. "Halt einmal in deinem Leben die Klappe und akzeptier etwas, wie es ist..."

Und Rodney hielt tatsachlich für eine ganze Weile den Mund, bis er es nicht mehr aushielt und unter den streichelnden Händen und den gekonnten Zungenstrichen von John einfach nicht mehr anders konnte, als seinem Wohlgefallen durch Stöhnen Ausdruck zu verleihen.


weiter: Kapitel 6
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