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Nichts als die Wahrheit von -M-

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Kapitel 4

John hatte Rodney recht schnell eingeholt und versucht ihn mit einem "Das wird schon wieder" aufzumuntern.

"Sie müssen sich ja nicht in Grund und Boden schämen, weil Sie sich gnadenlos anflirten und sich wegen ihrer Marilyn Monroe-Lippen anschmachten." Nach dieser Aussage hielt sich Rodney erstmal wieder panisch den Mund zu, was dazu führte, daß die beiden Männer auf ihrem Weg durch Atlantis häufiger seltsame Blicke ernteten.

John blieb eine Weile stumm, bevor er wieder begann zu grinsen. "Also, ich weiß nicht, was Sie haben... ich höre ganz gerne Komplimente..."

Er erntete einen tödlich gemeinten Blick von Rodney und ein undeutliches Murmeln, welches sehr danach klang, als verfluche ihn Rodney gerade. Die roter werdenden Wangen zeigten aber auch, daß wieder etwas dabei herausgekommen war, das sicher nicht so geplant war.

John grinste noch breiter, lenkte dann aber ein und vom Thema ab. "Wie wär's mit etwas zu essen? Das mit dem Schnitzel hörte sich doch gut an, oder nicht?"

"So lange keine Zitronenscheiben drauf sind..." und als er den Satz ohne größere Peinlichkeiten hinter sich gebracht hatte ergänzte er noch: "Ich habe sooo einen Hunger." Zusätzlich verzog er das Gesicht, als wäre das schon die größte Folter der Welt - ihm Essen vorzuenthalten.

John schmunzelte, klopfte ihm auf die Schulter und meinte: "Na, dann auf in die Kantine."

Er hatte sich kaum in die entsprechende Richtung gedreht, als ihn Rodneys panisches "Sind Sie jetzt vollkommen wahnsinnig?" zurückhielt.

John wandte sich mit fragendem Blick um.

"Wollen Sie wirklich riskieren, daß ich Sie vor allen Leuten für Ihre ständigen Rettungen meines Lebens und ihr blendendes Aussehen anhimmle, ihnen andere eindeutige Kommentare zuwerfe oder Ihnen eventuell sogar konkrete Angebote mache?" Tapfer unterdrückte er das intensive Bedürfnis die Hände erneut vor den Mund zu halten. Seine roter werdenden Wangen zeigten trotzdem wie peinlich ihm seine Aussage war.

"Ääähm... nein", meinte John und überlegte einen Moment, bevor er sich wieder in Bewegung setzte. Scheinbar wollte er nun doch wieder in die Richtung, in der Rodneys Quartier lag - der Weg, den die beiden schon vorher gegangen waren.

"Aber Sie haben nicht wirklich das Bedürfnis über mich herzufallen und mir die Kleidung vom Leib zu reißen?", fragte er dann - halb ängstlich, wegen der möglichen Antwort, halb amüsiert, aufgrund der skurrilen Situation.

"Nicht mehr als sonst...", kam es wie aus der Pistole geschossen und gleich darauf hielt sich Rodney doch wieder den Mund zu. Sein Gesicht nahm unweigerlich die Farbe von reifen Tomaten an.

John stockte einen Moment, räusperte sich und musterte Rodney kritisch von der Seite, dem anzusehen war, wie unangenehm es ihm war, daß er sein Sprachzentrum nicht mehr unter Kontrolle hatte.

"Ich glaube, ihr Argument gegen die Kantine war treffend", stellte er fest, sich langsam wieder fangend.

Rodney nickte nur gequält.

"Ich würde vorschlagen, Sie gehen in Ihr Quartier und ich hole uns beiden etwas aus der Kantine."

Rodney nickte wieder heftig, um anzuzeigen, wie gut er die Idee fand.

John musterte ihn nochmals von der Seite. McKay wurde ihm langsam etwas unheimlich - gleichzeitig fand er das ganze aber auch überaus interessant und er war einfach zu neugierig, um dem Wissenschaftler nicht auf der Pelle zu hocken - außerdem machte er sich in Wahrheit doch etwas Sorgen um ihn und man wußte ja nie, zu was für drastischen Maßnahmen Rodney greifen würde.

Kurz vor der Quartiertür wollte er sich schon verabschieden, da piepte sein Sprechgerät.

"Sheppard hier?", fragte er und hörte Weirs Stimme.

"Ja, der ist hier - hat wohl sein Funkgerät in der Krankenstation gelassen", bestätigte er der Frau am anderen Ende der Leitung.

Weir erzählte ihm, daß sie schon so weit gekommen war herauszufinden, daß das Gerät keine tödliche Wirkung ausübte.

Rodney atmete erleichtert auf, als Sheppard diese Nachricht an ihn weitergab.

"Die Wirkung hört nach einer Weile von alleine auf?", fragte er, selbst erfreut, zu Rodney blinzelnd.

"Wie lange ist eine Weile?", wollte Rodney wissen.

"Mindestens eine Stunde", gab John Weirs Antwort weiter. "Wie lange höchstens müssen Sie noch herausfinden? Ja, wir wären um diese Information dankbar." Er blickte zu Rodney, der resigniert seufzte, als hätte er auf ein 1 Stunde 1 als Antwort gehofft - dann wäre das Ganze nämlich bald vorbei.

"Und was bewirkt es nun?", fragte Rodney und John gab auch diese Frage weiter.

"Oh!", machte er, als er Weirs Antwort hörte und nochmal "Ooooh!"

Rodney blickte ihn erwartungsvoll an und John beendete den Kontakt mit Weir. "Sheppard Ende." Dann stand er einfach da und starrte Rodney perplex an.

Dieser fühlte sich nicht wohl unter Johns unsicherem Blick und erst recht, nachdem er dessen leicht hysterisch klingendes "Hmhm" vernahm. Wenn Sheppard hysterisch wurde, dann stimmte etwas ganz und gar nicht.

"John?", fragte er daher mit einer ordentlichen Portion Sorge in der Stimme nach.

Dieser starrte ihn weiterhin nur an, bevor er mit leicht erhöhter Stimme und überhaupt nicht beruhigend sagte: "Alles ganz harmlos. Sie müssen sich keine Sorgen machen..."

"John?", fragte Rodney, nun erst recht wieder panisch werdend.

"Es kommt alles wieder in Ordnung", meinte John wieder in dieser seltsam erhöhten Tonlage, bevor er Rodney noch zweimal anblinzelte und fragte "Wie war das, blauer Wackelpudding als Nachtisch?"

"Äh, ja?", meinte Rodney nur, über die aus heiterem Himmel kommende Essensfrage verwundert.

"Gut, dann geh' ich uns jetzt was holen." Und während er sich auf dem Absatz umdrehte befahl er noch: "Sie warten dann hier!" Dann schien Sheppard regelrecht die Flucht zu ergreifen.

Rodney starrte ihm leicht verwirrt hinterher. Um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, tat er dann aber lieber, was Sheppard gesagt hatte.

Dieser war mit einem weiteren fassungslosen "Hmhm" hinter der nächsten Ecke verschwunden. Auf dem Weg zur Kantine wiederholte er, was Weir ihm gesagt hatte. "Zwingt ihn die Wahrheit zu sagen... die Wahrheit... nichts als die Wahrheit... das ist ja wirklich... interessant... sehr interessant." Er schüttelte mit einem weiteren hysterisch klingenden Lachen, das ihm einen verwunderten Blick der vorbeikommenden Soldaten einbrachte, den Kopf. "Das muß ich erst mal durchdenken..." Zum Glück war er hier der militärische Anführer und so wagte niemand ihn auf sein untypisch wortkarges Verhalten anzusprechen, als er das Essen holte.


weiter: Kapitel 5
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